FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum...

32
Kurzschulung „Kindgerechtes Fußballtraining“ Halle 2009 Thema: „Spielerische Schulung der Ballorientierten Koordination“ Das finden Sie in dieser Ausgabe: Bambini F-Junioren E-Junioren Technik Trainingsformen zum Passen/Schießen X X X Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X X X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koordination Lauf-, Fangspiele X X X Trainingsformen zur Kräftigung X X X Trainingsformen zur Beweglichkeit X X X Sportartübergreifende Elemente X X X Spielen, Verschiedenes Kleine Fußballspiele X X X Turnierformen X X X Coaching X Betreuung, Trainingsaufbau, Organisation X Literaturhinweise, Adressen, Ausbildungsangebote X Inhalt Einordnung des Kindertrainings............................................................................................. 2 Koordinative Fähigkeiten ....................................................................................................... 3 Das Ballorientierte Spiel ........................................................................................................ 7 Trainingsinhalte ....................................................................................................................17 3. Hallentraining wie? ........................................................................................................17 Praxisformen ........................................................................................................................21 Lösungen .............................................................................................................................28 Literatur und Literaturtipps....................................................................................................31 Lizenzausbildung des wfv.....................................................................................................32

Transcript of FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum...

Page 1: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

Kurzschulung „Kindgerechtes Fußballtraining“

Halle 2009

Thema: „Spielerische Schulung der Ballorientierten Koordination“

Das finden Sie in dieser Ausgabe:

Bambini F-Junioren E-Junioren

Te

ch

nik

Trainingsformen zum Passen/Schießen X X X

Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X X X

Trainingsformen zum Dribbling X X X

Torspielertraining

Ko

ord

ina

tio

n

Lauf-, Fangspiele X X X

Trainingsformen zur Kräftigung X X X

Trainingsformen zur Beweglichkeit X X X

Sportartübergreifende Elemente X X X

Sp

iele

n,

Ve

rsc

hie

de

ne

s Kleine Fußballspiele X X X

Turnierformen X X X

Coaching X

Betreuung, Trainingsaufbau, Organisation X

Literaturhinweise, Adressen, Ausbildungsangebote X

Inhalt

Einordnung des Kindertrainings ............................................................................................. 2 Koordinative Fähigkeiten ....................................................................................................... 3 Das Ballorientierte Spiel ........................................................................................................ 7 Trainingsinhalte ....................................................................................................................17 3. Hallentraining – wie? ........................................................................................................17 Praxisformen ........................................................................................................................21 Lösungen .............................................................................................................................28 Literatur und Literaturtipps ....................................................................................................31 Lizenzausbildung des wfv .....................................................................................................32

Page 2: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

2 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Einordnung des Kindertrainings

„Kindertraining ist kein reduziertes Erwachsenentraining!“

Diese oft zitierte Aussage wird gerne gemacht, jedoch ist vielen nicht bewusst, was sich wirklich dahinter verbirgt. In wieweit bzw. worin unterscheidet sich nun Kinder- von Jugend-/ Erwachsenentraining? Ein erster Zugang ist daher, die unterschiedlichen körperlichen, geistigen und umgebungsbedingten Merkma-le herauszuarbeiten. Dabei verläuft die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen nicht linear, sondern bekanntlich in „Wachstums“-Schüben. Ziel des Kindertrainings muss es nun sein, die Inhalte entspre-chend den unterschiedlichen Entwicklungsphasen auszuwählen. Tabelle 1 gibt eine erste Orientierung, wie sich das Training der für das Fußballspiel relevanten Leis-tungsfaktoren im Kindertraining vom Jugend-/Aktiventraining unterscheidet.

Tabelle 1: Training der Leistungsfaktoren im Fußball

Umsetzung im Kindertraining

Leistungsfaktoren im Fußball

Umsetzung im Jugend-/Aktiventraining

Allgemeine Bewegungserfahrung

Reaktions-, Differenzierungs-, Gleichgewichts-, Kopplungs-, Rhythmusfähigkeit

Koor-dination

Training der koordinativen Fähig-keiten in allgemeinen und fuß-ballspezifischen Übungs-/ Spielformen

Technikerwerb v.a. im „Goldenen Lernalter“ Technik

Technikanwendung unter Druck-situationen („Zweites Goldenes Lernalter“)

Koordinative Ausrichtung:

-Reaktionsschnelligkeit

-Antrittsschnelligkeit

-Frequenzschnelligkeit

Lauftechnik

Schnellig-keit

Bewegungs-, Aktions- & Hand-lungsschnelligkeit in fußballspezi-fischen Situationen (zunehmende Bedeutung der Kraftkomponen-te!)

Allgemeine spielerische Kräftigung mit eigenem Körpergewicht & klei-nen Spielgeräten (Zieh-/ Schiebekämpfe)

Kraft

Allgemeines & spezielles Kraft-training mit den Schwerpunkten:

Maximalkraft

Schnellkraft

Kräftigung/Stabilisierung

(Fußball-) Spielen

Üben (Stationstraining, Parcours/ Rundlauf)

Kleine Spiele (Lauf-, Fang-, Tummelspiele)

Ausdauer Grundlagenausdauer

Fußballspezifische Ausdauer

Allgemeine Beweglichkeit & Ge-wandtheit durch:

Kleine Spiele

Übungsparcours

(Partner-) Übungen mit/ohne Ball

Beweglich-keit

Einsatz & Kenntnis unterschiedli-cher Methoden des Beweglich-keitstrainings

BOS in kleinen altersgemäßen Gruppen

Grundprinzipien des Ballgewinn & Angriffsspiels

Kindgerechte Kommandosprache

Kindgerechte Traineransprache & Methodik

Taktik BOS im 11:11

Komplexes & detailliertes Taktiktraining

Page 3: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

3 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Koordinative Fähigkeiten

Umsetzung im Kindertraining

Leistungsfaktoren im Fußball

Allgemeine Bewegungserfahrung

Reaktions-, Differenzierungs-, Gleichgewichts-, Kopplungs-, Rhythmusfähigkeit

Koordination

„Koordinative Fähigkeiten“ nennt man diejenigen Fähigkeiten, die für die Steuerung, Ausführungssicher-heit und -ökonomie von Bewegungen in unterschiedlichsten Situationen verantwortlich sind und die Grundlage für eine gute Lernfähigkeit darstellen. In früheren Modellen der Trainingslehre wurde Koordination mit dem Begriffspaar „Geschicklichkeit“ und „Gewandtheit“ bezeichnet und den konditionellen Fähigkeiten zugeordnet. Die relative Eigenständigkeit koordinativer Prozesse und ihre Bedeutung im Lernprozess führten jedoch zum Modell der Aufsplitterung in zahlreiche koordinative Fähigkeiten, welche die sportliche Leistung bestimmen. Sie sind empirisch geprägte, mehr oder minder theoretisch abgesicherte logische Konstrukte, die als Leistungsvoraussetzungen zur Bewältigung koordinativer Anforderungen gelten. Die koordinative Leistungsdispostition beinhaltet also die Fähigkeit zur präzisen Bewegungsregu-lation, die Fähigkeit zur Koordination unter Zeitdruck und die Fähigkeit zur situationsadäquaten Umstellung und Anpassung. Der Grundsatz des Koordinationstrainings besteht darin, dass der Trainierende koordinativ beanspru-chende Übungen realisiert, um Selbstorganisationsprozesse der menschlichen Informationsverarbeitung in Gang zu setzen. Für den Fußballspieler sind folgende koordinative Fähigkeiten besonders wichtig:

1) Differenzierungsfähigkeit Fähigkeit, den Krafteinsatz während der Bewegungsausführung genau zu dosieren. Beispiele: Kraftdosierung beim Absprung, Passen über unterschiedliche Distanzen

2) Gleichgewichtsfähigkeit Fähigkeit, den Körper im Gleichgewicht zu halten bzw. nach Störungen das Gleichgewicht wieder herzu-stellen. Beispiel: Kopfball unter Gegnerbedrängung, Fintieren

3) Räumliche Orientierungsfähigkeit Fähigkeit, die Position/Lage des eigenen Körpers, die Position der Mit-/Gegenspieler und des Balls sowie das Spielfeld wahrzunehmen. Beispiel: Erkennen freier Räume/freistehender Mitspieler, Stellungsspiel im Tor

4) Reaktionsfähigkeit Fähigkeit, schnell auf Signale zweckmäßig zu reagieren. Beispiel: Finten des Gegenspielers, abgefälschte Bälle, Freilaufen

5) Anpassungs- und Umstellungsfähigkeit Fähigkeit, ein geplantes Bewegungsprogramm auf Grund von Situationsänderungen zu korrigieren. Beispiel: Torspieler will einen Aufsetzer fangen; da der Ball aber „verspringt“, kann ihn der Torspieler nur noch ablenken

6) Kopplungsfähigkeit Fähigkeit, die Bewegungen einzelner Körperteile (Beine, Rumpf, Arme etc.) und/oder Bewegungsaktio-nen zu verbinden, zu kombinieren oder zu „koppeln“.

Page 4: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

4 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Beispiele: Schussbewegung (= Kopplung der Bewegungen einzelner Körperteile), Laufen zum Ball und Absprung und Fangen (= Kopplung dreier Bewegungsaktionen)

7) Rhythmusfähigkeit Fähigkeit, bewegungsspezifische Rhythmen zu erfassen und in der Bewegung umzusetzen. Beispiel: dynamisch-zeitlicher Ablauf des Abwurfs Bei den zum Großteil sehr komplexen Bewegungsabläufen im Fußball wirken immer verschiedene koor-dinative Fähigkeiten, die sich gegenseitig bedingen bzw. von einander abhängen. Die Reaktionsfähigkeit steht beispielsweise in enger Wechselbeziehung zur Orientierungs- und Anpassungs-/ Umstellungsfähigkeit. Das Training der koordinativen Fähigkeiten stellt die Basis und Voraussetzung für das Techniktraining dar. Durch die technische Verbesserung jedoch wird wiederum gleichzeitig eine Erhöhung der Qualität der koordinativen Fähigkeiten angestrebt. Beide Leistungsmerkmale - koordinative Fähigkeiten und Technik - stehen also in enger Wechselbeziehung zueinander. Die koordinativen Fähigkeiten sind auf Grund der frühen Entwicklung des Nervensystems im Kindesalter trainierbar und müssen entsprechend früh entwickelt werden. Der ideale Zeitpunkt für die Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten liegt zwischen 9 und 12 Jahren, für die Reaktionszeit sogar noch etwas früher.

Abbildung 1: Sensible Phasen für das Training bestimmter koordinativer Fähigkeiten (nach: Koordinative Fähigkeiten, Broschüre zum LHB, EssM Magglingen, 1995)

Alter [Jahre]

5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

Orientierung

Differenzierung

Reaktion

Gleichgewicht

Rhythmus

Page 5: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

5 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Methoden des Koordinationstrainings

1) Veränderung der äußeren Bedingungen Die äußeren Bedingungen können variiert werden durch Verwendung unterschiedlicher Bälle (Fußball, Rugby, Volleyball, Skillball etc.), Verwendung zusätzlichen Materials (abgenutzte Handschuhe, Tore unterschiedlicher Größe etc.) Üben auf unterschiedlichen Böden (trockener & nasser Rasen, Matten, Sand etc.) Veränderung der Richtung und Entfernung des Schützens zum Tor bzw. der Übungsdistanz zwischen

Spielern 2) Variation der Bewegungsausführung Die Bewegungsausführung kann verändert werden durch Starten aus verschiedenen Ausgangspositionen (Torspieler-Grundposition, Sitz, Kniestand etc.) Vorgabe bestimmter Bewegungsaufgaben (einhändiges anstatt beidhändigem Fangen, Fangen von

zwei Bällen anstatt eines Balls etc.) 3) Bewegungskombination Koppeln von Bewegungsabläufen gleichzeitig oder nacheinander. (Rolle rückwärts und anschließend Fangen des geschossenen Balls, Dribbeln eines Balls mit dem Fuß und gleichzeitiges Prellen eines zweiten Balls mit der Hand etc.) 4) Üben unter Zeitdruck Übungen werden schwieriger, wenn sie unter Gegner-, Zeitdruck oder in höherem Tempo durchgeführt werden müssen: Möglichst schnelle Bewegungsausführung (z.B. Achterkreisen des Balls durch die gegrätschten Bei-

ne) Ball werfen oder schießen Teilaktiver oder wettkampfgemäßer Gegenspielereinsatz Schussdistanz verkleinern oder erhöhen

5) Variation der Informationsaufnahme Einschränken bestimmter Analysatoren (Üben mit Augenklappe, barfuss üben, Üben ohne Handschuhe etc.) 6) Üben nach Vorbelastung Bereits beherrschte Bewegungsabläufe und Bewegungskombinationen werden nach einer Belastungs-phase (z.B. aktive Pause) oder am Ende des Trainings zum Abwärmen ausgeführt.

Page 6: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

6 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Arbeitsblatt 1

1) Ergänzen Sie den Lückentext mit den Wörtern im Kasten!

Als „koordinative Fähigkeiten“ werden diejenigen ______________ bezeichnet, die für die

______________, ______________ und –ökonomie von ______________ in unterschiedlichs-

ten ______________ verantwortlich sind und die ______________ für eine gute

______________ darstellen.

2) Finden Sie zu jeder koordinativen Fähigkeit zwei Beispiele aus dem Fußball!

1. Differenzierungsfähigkeit

2. Gleichgewichtsfähigkeit

3. Orientierungsfähigkeit

4. Reaktionsfähigkeit

5. Anpassungs-/

Umstellungsfähigkeit

6. Kopplungsfähigkeit

7. Rhythmusfähigkeit

Ausführungssicherheit Grundlage Lernfähigkeit

Steuerung Situationen Fähigkeiten Bewegungen

Page 7: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

7 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Das Ballorientierte Spiel

Umsetzung im Kindertraining

Leistungsfaktoren im Fußball

BOS in kleinen altersgemäßen Gruppen

Grundprinzipien des Ballgewinn & Angriffsspiels

Kindgerechte Kommandosprache

Kindgerechte Traineransprache & Methodik

Taktik

Das Fußballspiel gehört zu den Ballspiel- und Kampfsportarten. Dabei kann der Akzent mehr auf Ballspiel als auf Kampfspiel gesetzt werden. Der wfv stellt in seiner Auffassung vom Fußball den Ball und den Spielcharakter in den Vordergrund. Der (Zwei-) Kampfcharakter und der Gegner - damit auch die mann- und gegnerorientierte Spielauffassung - treten dabei in den Hintergrund. Kampf ist wichtig im Fußball, genauso wie ein Spielpartner, doch beides ist nicht typisch für den Fußballsport. In jeder anderen Mann-schaftssportart wird auch gekämpft und es bedarf eines Gegners. Deswegen wird die Kampfbereitschaft als selbstverständliche Grundvoraussetzung angesehen. Nicht selbstverständlich ist aber, dass im Fußball eine starke Orientierung am Ball und am Tore schießen erfolgt. Und zwar in jeder Spielsituation. Neu ist, dass sich daraus ein „Ballgewinnspiel“ ergibt. Und nicht zuletzt durch neue spielbetonten Begriffe, wie z.B. „Ballgewinnspiel“ oder „Torspieler“, wird der Spielcha-rakter im Fußball deutlich hervorgehoben. Beim Württembergischen Fußballverband wird das ballorientiertes Spielverhalten schon seit Ende der 80er Jahre gelehrt und gespielt. Seitdem wird von „Raumdeckung“ bzw. „ballorientierter Raumdeckung“ gesprochen. Diese befasste sich ausschließlich mit dem Verhalten der Spieler bei gegnerischem Ballbe-sitz. Seit 2002 entwickelt sich daraus das Ballgewinnspiel, und auch das Spiel bei eigenem Ballbesitz wurde miteinbezogen. Insgesamt entstand somit die Spielauffassung des „Ballorientierten Spiels“, die in die Talent- und Trainerausbildung integriert wird. Der Württembergische Fußballverband erarbeitet dazu ein schlüssiges Konzept zur alters- und entwick-lungsgemäßen Umsetzung des Ballorientierten Spiels für den Kinder- und Jugendbereich. Was ist nun der entscheidende Unterschied zum herkömmlichen mann-, gegner- und positionsorientier-ten Spiel? Im Ballorientierten Spiel stehen der Ball und das Tore schießen immer im Mittelpunkt. Und zwar bei eige-nem und bei gegnerischem Ballbesitz. In diesen beiden Grundsituationen des Fußballspiels agiert jeder Spieler in der Mannschaft mit ständiger Mitspiel- und Angriffsbereitschaft und hat als oberstes Ziel, Tore zu schießen.

Für diese zwei grundlegenden Spielsituationen im Fußball - eigener Ballbesitz und gegnerischer Ballbe-sitz - ergeben sich folgende Ziele: 1. Im Ballbesitz greifen wir an, um Tore zu schießen. 2. Bei gegnerischem Ballbesitz greifen wir an, um den Ball zu gewinnen und Tore zu erzielen. Das Spielverhalten bei eigenem Ballbesitz wird als Angriffsspiel bezeichnet. Das Verhalten bei gegneri-schem Ballbesitz wird Ballgewinnspiel genannt.

Ständige Angriffsbereitschaft: Der Ball und das Tore schießen im Mittelpunkt des Spiels

Page 8: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

8 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Abbildung 2: Das Ballorientierte Spiel

Im Ballbesitz beteiligen sich alle Spieler am Angriffsaufbau, am Herausspielen und Verwerten von Tor-chancen. Dabei wird von hinten heraus kombiniert und situationsabhängig gedribbelt. Ist der Gegner in Ballbesitz, beteiligt sich die ganze Mannschaft am Ballgewinnspiel und orientiert sich am Ort des Balles und am Ballweg. Alle Spieler laufen - verschieben - zum Ball, schaffen Überzahl in Ballnähe und schließen Passwege. Die Ballnächsten greifen den Ballführenden an, um den Ball zu ge-winnen und dann Torchancen herauszuspielen. Der Ball und das Tore schießen stehen somit immer im Mittelpunkt des Spiels. Unter Ballorientierung wird also im wesentlichen Sinn eine Spielauffassung verstanden, die nur noch die Unterscheidung Angriff mit oder ohne Ball kennt. Zur Beschreibung und Erklärung dieser neuen Spielauf-fassung bedarf es Begrifflichkeiten, die sich von den herkömmlichen Begriffen der mann- und gegnerorientierten Spielauffassung unterscheiden. In dieser gleichen Sprache, die alle am Spiel Beteilig-ten verwenden sollten, ist es wichtig, dass sowohl die Spielerbezeichnungen als auch deren Aufgaben im Spiel übereinstimmen oder zumindest einander nicht widersprechen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich in die Trainingseinheiten Restformen alter Spielauffassungen als „heimlicher Lehrplan“ ein-schleichen. Diese Unvereinbarkeit hat bereits vor langer Zeit der chinesische Weise Konfuzius in einem Satz treffend festgestellt: „Denn wenn die Begriffe und Vorstellungen nicht stimmen, dann kann auch das Handeln und Ver-halten nicht stimmig sein.“ Begriffe wie „Torhüter“, „Abwehr“, „Verteidiger“, „Stürmer“ etc. bezeichnen Aufgaben. Allerdings stammen diese aus den Anfängen des Fußballspiels und entsprechen somit nicht denen des ballorientierten Spiels. Im Folgenden soll dies verdeutlicht werden: Der „Torwart“ oder „Torhüter“ „hütete“ das eigene Tor. Nachdem er dann den Ball gefangen hatte, warf oder schoss er den Ball zu einem der Feldspieler und beteiligte sich nicht mehr am Spielaufbau.

Trainer und Spieler sprechen die gleiche Sprache

Page 9: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

9 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Der "Verteidiger" hatte die Aufgabe, seinen Gegenspieler zu „decken“ und gegnerische Angriffe „abzu-wehren“. Im „Abwehrverhalten“ der herkömmlichen Spielauffassung steht bei gegnerischem Ballbesitz das „Tore verhindern“ im Vordergrund. Die „Verteidiger“ halfen ihrem „Torwart“, das eigene Tor zu „ver-teidigen“. Der "Stürmer" hatte als Aufgabe, sich gegen seinen „Verteidiger“ durchzusetzen und Tore zu schießen. Einzig die Bezeichnung der Mittelfeldspieler ist in der herkömmlichen Fußballterminologie nicht aufga-benorientiert, sondern bezeichnet den Ort auf dem Spielfeld, von dem aus diese Spieler agieren. Die Anforderungen und Aufgaben der Spieler haben sich beim Ballorientierten Spiel verändert. Der Tor-spieler ist nicht mehr nur "Torwart" oder gar "Torhüter“, sondern Torwart und Feldspieler. Der "Verteidiger" spielt mit ständiger Angriffsbereitschaft sowohl bei eigenem als auch bei gegnerischem Ballbesitz. Dieser Spieler kann nicht mehr als "Verteidiger" bezeichnet werden, weil „Verteidigen“ das genaue Gegenteil von „Angreifen“ darstellt. Der „Stürmer“ beteiligt sich bei Ballverlust am Ballgewinnspiel der eigenen Mannschaft. Deshalb werden die Spieler nach dem Ort auf dem Spielfeld, von dem aus sie spielen, und aus ihrer Stel-lung zum Mitspieler bezeichnet: Von ganz hinten - von hinten - aus der Mitte - von vorne; von links - von zentral - von rechts

Abbildung 3: Das Spielfeld in Breite und Tiefe

In der mann-, gegner- und positionsorientierten Spielauffassung gibt es drei (Abwehr, Mittelfeld, Sturm), in der ballorientierten Spielauffassung vier Mannschaftsteile, auch kurz Reihen genannt: Torspieler - Hintere Spieler - Mittelfeldspieler - Vordere Spieler

Ballorientiertes Spiel mit vier Mannschaftsteilen

Anforderungen und Aufgaben der Spieler sind vielfältiger geworden

Page 10: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

10 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Am Begriff „Torspieler“ werden die Unterschiede zwischen neuer und herkömmlicher Spielauffassung deutlich: Der Torspieler ist nicht mehr nur "Torwart" oder gar "Torhüter“, sondern Torwart und Feldspieler.

Beim Ballgewinnspiel der ballorientierten Spielauffassung hilft er seinen Mitspielern mit ständiger Spielbe-reitschaft den Ball zu gewinnen.

Der Torspieler verschiebt wie alle seine Mitspieler vor ihm in Richtung zum Ball und unterstützt deren An-griff auf den gegnerischen Ballbesitzer.

Je näher der Ball am gegnerischen Tor und je größer der Angriffsdruck der Mitspieler auf den Ball ist, desto weiter geht der Torspieler dem Ball entgegen. Er geht den Ballweg mit und achtet auf seinen Ab-stand zu den Mitspielern in der zweiten Reihe und hilft ihnen mit Kommandos.

So sichert der Torspieler die 2. Reihe ab und gibt ihr Sicherheit. Er läuft Pässe und weite Bälle ab, die der Gegner in den Rücken der 2. Reihe spielt. Er klärt oder kontrolliert die in die Tiefe gespielten Bälle und baut Gegenangriffe auf.

Abbildung 4: Mannschaftsteile und Positionsbezeichnungen der 1-4-4-2 Grundordnung

Im Ballbesitz spielt er immer mit und verhält sich im und außerhalb des Strafraumes wie ein Feldspieler. Er eröffnet das Spiel von hinten heraus mit kurzen oder langen Pässen bzw. Abwürfen. Er bietet sich sei-nen Mitspielern an, um den Ball zu sichern, ihn ins Mittelfeld oder in die Spitze zu spielen bzw. das Spiel auf die andere Seite zu verlagern.

Somit beginnen die Grundordnungen immer mit dem Torspieler, z.B. 1-4-4-2. Außerdem wird deutlich, dass das ballorientierte Spiel mit allen 11 Spielern gespielt wird. In jeder Grundordnung achten wir auf eine ausgewogene Staffelung der Spieler in der Breite und der Länge des Spielfeldes. Dabei sind die Abstände zwischen den Reihen kurz und zwischen den Mitspielern eng.

2. (Spiel-) Reihe

1. (Spiel-) Reihe

3. (Spiel-) Reihe

4. (Spiel-) Reihe

Torspieler

Links zentral Hinten

Links Hinten Rechts zentral Hinten

Rechts Hinten

Links zentral Mitte

Rechts zentral Mitte

Links Vorne Rechts Vorne

Links Mitte Rechts Mitte

Page 11: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

11 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

In 11er-Mannschaften wird in der zweiten Reihe zu viert gespielt. Damit ist die gesamte Spielfeldbreite, d.h. die rechte Seite, das Zentrum und die linke Seite, immer besetzt: Bei gegnerischem Ballbesitz werden die gegenseitige Sicherung und Unterstützung, das Verschieben zum Ball, das Herstellen von Überzahl, das Angreifen des Ballbesitzers und das Gewinnen des Balles optimal möglich. Dabei ist im Zentrum immer mindestens Gleichzahl. Bei eigenem Ballbesitz werden die Spieleröffnung, der Angriffsaufbau, die Spielverlagerung, der Seiten-wechsel und das Überzahlspiel von hinten heraus bis zum Herausspielen und Verwerten von Torchancen möglich.

Notizen

Page 12: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

12 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Arbeitsblatt 2

Tragen Sie die Bezeichnungen für die

Mannschaftsteile (Reihen) und Positionen in die dafür vorgesehenen Felder ein!

Orientieren Sie sich dabei am rechts abgebilde-ten Schema!

1-1-2-1 Grundordnung „Drachen“

1-3-2-1 Grundordnung „Tannenbaum“

links zentral rechts

vorne

Mitte

hinten

ganz hinten

Page 13: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

13 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Arbeitsblatt 3

Tragen Sie die Bezeichnungen für die

Mannschaftsteile (Reihen) und Positionen in die dafür vorgesehenen Felder ein!

Orientieren Sie sich dabei am rechts abgebilde-ten Schema!

1-3-3-2 Grundordnung „Pilz“

1-4-3-1 Grundordnung

„Regenschirm“

links zentral rechts

vorne

Mitte

hinten

ganz hinten

Page 14: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

14 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Angriffsspiel

Das Spiel bei eigenem Ballbesitz ist viel komplexer als das bei gegnerischem Ballbesitz. Wenn der Geg-ner den Ball hat, dann gehen die Laufwege für jeden Spieler - klar und eindeutig vorgegeben - in Rich-tung Ball. Ganz im Gegensatz zu der Mannschaft, die den Ball hat. Da sind die Laufwege der Spieler zum Teil gegenläufig und völlig verschieden. Auch was den Zeitpunkt für den Start der Freilaufbewegung an-belangt. Hinzu kommt der psychische „Frust“: In einer Mannschaft mit 11 Spielern laufen 9 oder 10 Spieler jedes Mal „umsonst“, weil beim Fußball nur mit einem Ball gespielt wird und der Ballbesitzer diesen einen Ball nur einem Spieler zuspielen kann. In diesem Fall sind die restlichen 9 Mitspieler umsonst gelaufen bzw. gehen leer aus. Macht es der Spieler am Ball alleine und spielt den Ball nicht ab, dann laufen sogar 10 seiner Mitspieler umsonst. Im Übrigen ist dies eine Erklärung für die Verärgerung der Mitspieler über den Eigensinn des dribbelnden Mitspielers. Trotzdem müssen die Spieler ihrem Mitspieler am Ball immer wieder helfen, den Ball fordern und ständi-ge Mitspielbereitschaft zeigen. Denn ohne die Hilfe seiner Mitspieler kann auch der beste Dribbler nicht erfolgreich sein. Nur im Alleingang kommt der Fußballer nicht weit. Nur mit Passspiel allerdings auch nicht. Stark im Dribbling und stark im Passspiel. Das zeichnet den technisch guten Fußballspieler aus. Diese beiden Grundtechniken müssen von klein auf ständig trainiert werden. Dribbeln und Fintieren ebenso wie genaues, hartes und möglichst schnelles Passen. Zudem ist gutes, sicheres Passen eine Voraussetzung für das Zusammenspiel. Eine weitere wichtige Voraussetzung für ein gut funktionierendes Zusammenspiel ist das Spiel ohne Ball, das Anbieten und Freilaufen, sich vom Gegenspieler lösen, in freie Räume starten, den Ball haben wol-len, dem Mitspieler am Ball Abspielmöglichkeiten anbieten. Dieses ständige „Ball wollen“ zeichnet einen Spieler aus und macht eine Mannschaft stark. Doch dieses gleichermaßen mannschaftsdienliche wie egoistische Spiel ohne Ball muss zuerst erlernt werden. Von Natur aus läuft der junge Fußballer von seinem Mitspieler am Ball weg. Er geht immer steil in Rich-tung gegnerisches Tor und fordert einzig den Steilpass. Er will auf direktem Weg ein Tor schießen. Der Bambini- und F-Juniorenfußballer geht dem Ballbesitzer nicht entgegen - dies wäre ja die „falsche“ Richtung - vielmehr läuft er weg vom Ball, im Schatten seiner Gegenspieler. Leitsätze und Kommandos, wie „raus aus dem Deckungsschatten“, nicht nur steil gehen, sondern auch kurz kommen und „hin zum Mitspieler am Ball“ oder „zeig dich“, helfen beim Erlernen des Spiels ohne Ball. Außerdem muss das An-bieten und Freilaufen zeitlich vor dem Abspiel des Ballbesitzers erfolgen - und nicht umgekehrt. Der Spie-ler ohne Ball bietet sich an, läuft sich frei, zeigt wohin er den Ball gespielt haben will und dann erst kommt der Pass. Mit dieser zeitlichen Abfolge im Zusammenspiel haben auch noch viele erwachsene Fußball-spieler Probleme. Der Spieler, der an den Ball kommt - noch besser, bevor er an den Ball kommt - nimmt seinen Kopf hoch, wenn notwendig dreht er den Kopf und schaut über den Ball und liest die Spielsituation. Sobald sich ihm die Möglichkeit bietet, nach vorne in Richtung gegnerisches Tor zu spielen, dann spielt er den Ball sofort dorthin. Und zwar jederzeit und an jeder Stelle der Passkombination oder des Dribblings. Dies gilt immer und überall auf dem Platz. Dieses Spiel birgt Überraschungsmomente: Der öffnende Pass in die Tiefe, in die Nahtstelle, in den Rücken der Hinteren Spieler. Genial, wenn diese Möglichkeiten erkannt und ge-spielt werden. Voraussetzung dafür ist, ein Spiel lesen zu können. Vorauszudenken, vorauszusehen, wissen was kommt, wissen, wer ist hinter/neben/vor mir. Um diese Spielübersicht und Spielintelligenz zu bekommen braucht es schon früh viele Ballkontakte, engen Spielraum mit zwei Mannschaften und Tore. Fußball spielen mit seinen vielen Möglichkeiten lernt man nur durch Fußballspielen. Durch spielnahes Taktiktraining. Durch ständige Mitspiel- und Angriffsbereitschaft im Training und Spiel.

Alle Spieler müssen ständige Mitspielbereitschaft zeigen

Erster Blick in die Tiefe

Page 15: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

15 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

F-Junioren & Bambini 5:5

Tabelle 2: Kommandos für das Angriffsspiel

Kommando Erklärung/Umsetzung

„Erster Blick zur Spitze“

Erster Blick nach vorne, um den schnellstmöglichen Pass nach vorne/in die Spitze spielen zu können

„Außen“ Falls Spiel in die Spitze nicht möglich/sinnvoll ist, wird zuerst über den ballna-hen, dann ballfernen Flügel gespielt

„Andere Seite“, „Seitenwechsel“

Falls Ballseite zu ist, wird der Ballführende aufgefordert, das Spiel zu verlagern

„Dreh´ dich“, „Rücken frei“

Kein Gegenspieler im Rücken, Raumgewinn nach vorne möglich

„Hintermann“ Gegenspieler im Rücken, ballsicherndes Dribbling möglich oder „Prallen lassen“

„Prallen lassen“, „Klatschen“

Gegenspieler im Rücken, Raumgewinn nach vorne nicht möglich; deshalb direk-ter Rückpass zum besser postierten Mitspieler

„Doppel“ Der Ballführende fordert beim Abspiel seinen Mitspieler zum Doppelpass auf

„Schumi“ Beim Hinterlaufen informiert der hinterlaufende Spieler seinen Mitspieler, dass er in dessen Rücken wegstartet

„Geh“ Der Ballführende Spieler will den Mitspieler steil in den Raum schicken

Entwicklung des Ballorientierten Spiels

Die jüngsten Kicker jagen alle sofort wieder dem Ball hinterher, wenn sie ihn an den Gegner verlieren. Sie versuchen, den Ball sofort wieder zurück zu gewinnen, um dann auf möglichst direktem Weg Tore zu schießen. Bisheriges Ausbildungsziel war es jedoch, anstelle dieses natürlichen, ballorientierten Spielverhaltens mit den Kindern die Mann- und gegnerorientierte Spielweise zu trainieren. Dadurch, dass sich aber das Ball-orientierte Spiel im Junioren- und Erwachsenenbereich durchsetzt, müssen die Spieler wieder von der Mann- auf die Ballorientierung umgeschult werden.

Tabelle 1: Altersgemäße Spieleranzahl und Spielfeldgröße

F-J

un

iore

n, B

am

bin

i Spieleranzahl:

Sonderregeln:

Spielfeldgröße:

Feldbegrenzung:

Tore:

Meisterschaft:

5:5

ohne Abseits

35 x 25 Meter

Markierungsbänder/-hütchen

kindgerecht mit Stangen und Hütchen

nein

Minispielfeld

Page 16: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

16 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

E-J

un

iore

n

Spieleranzahl:

Sonderregeln:

Spielfeldgröße:

Feldbegrenzung:

Tore:

Meisterschaft:

7:7

ohne Abseits

55 x 35 Meter

Markierungsbänder/-hütchen

Kleinfeldtore (5 Meter)

Orientierungs-, dann Meisterschafts-runde

Kleinspielfeld

D-J

un

iore

n

Spieleranzahl:

Spielfeldgröße:

Feldbegrenzung:

Tore:

Meisterschaft:

9:9

70 x 55 Meter

Markierungsband „Samy“

Normaltore

Ja

Kompaktspielfeld

Damit die jungen Fußballspieler ihre natürliche Angriffslust nicht nur ungehindert ausleben dürfen, son-dern in ihr auch noch bestärkt werden, müssen die Ausbildungsziele und -inhalte verändert werden. Und zwar dahingehend, dass das Ballorientierte Spiel von Klein auf beibehalten, gefördert und weiterentwi-ckelt wird. Neben der methodisch-didaktischen Umsetzung der Trainingsziele spielen dabei die Wahl der für die jeweilige Altersgruppe passenden Spieleranzahl und Spielfeldgröße eine wichtige Rolle. Die Bambini und die F-Junioren spielen mit fünf, die E-Junioren mit sieben und die D-Junioren mit neun Spielern. Ab den C-Junioren wird mit 11er-Mannschaften auf dem Großfeld gespielt. Aber auch im Jugend- und Erwachsenenfußball wird mit weniger Spielern auf kleinen Feldern im Training oder in der Halle gespielt.

Durch die altersgerechten, kleineren Spielfelder und mit einer kompakten Grundordnung auf dem Platz ist es möglich, von Anfang an bei jedem Spieler ständige Mitspielbereitschaft zu erreichen. Alle Spieler wol-len immer den Ball. Sie machen mit beim gemeinsamen Ballgewinnen, alle Spieler bieten sich an, laufen sich frei, um dem Mitspieler am Ball Abspielmöglichkeiten zu schaffen, um so in Ballbesitz zu kommen. Der Ballbesitzer entscheidet selbst, ob er abspielt, oder dribbelt. Der Trainer hat dabei die Aufgabe, von Beginn an das Dribbling bei jedem Spieler zu fördern und das Zusammenspiel bis hin zum Torschuss mit allen Spielern auch vom Torspieler aus zu entwickeln.

Page 17: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

17 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Trainingsinhalte

Bambini & F-Junioren E-Junioren

Tra

in

in

gs

zie

le &

-in

ha

lte

Schulung allgemeiner Bewegungsformen sowie der Gleichgewichts- und Reaktions-fähigkeit durch Kleine Spiele & Spielformen: Laufen, Springen/Hüpfen (beid- & einbei-nig), Werfen/Fangen/Prellen, Wäl-zen/Rollen, Klettern & Balancieren; F-Junioren: Kombinationen

Kindgerechte Übungen/Spiele zum Erlernen der Fußball-Grundtechniken: Dribbling, An- und Mitnahme von Zuspielen, Passen und Torschuss, aber auch Fangen und Werfen

Vermittlung der Fußball-Mindestregeln

Überschaubare Torespiele in kleinen Gruppen (z.B. 1:1 bis 5:5)

F-Junioren: Vermittlung der taktischen Grundlagen des Ballorientierten Spiels: Er-lernen und Erleben des Gruppenverhaltens im Fußballspiel, Beteiligung aller Spieler, Entwicklung der Ballsicherung & des spon-tanen Zusammenspiels

Weiterentwicklung der Trainingsziele/-inhalte „Bambini/F-Junioren“:

Isolierte Techniken schulen: Fußballspe-zifisch (Passen, Schießen, Annehmen, Dribbeln) und sportartübergreifend (Fan-gen, Werfen, Springen, Hüpfen, Klettern)

Kombination von Technik und Entschei-dungen/Reaktionsanforderungen

Trainingsformen zum Erlernen der Tor-spieler-Grundtechniken zumindest in der Grobform (zunächst isoliert, dann in ein-fachsten Kombinationen): Torspieler-Grundposition, Fangen von halbhohen, fla-chen und hohen Bällen auf den Torspieler, Fangen von halbhohen und flachen Bällen neben den Torspieler, Abrollen, Abwerfen, Abschlag

Torespiele in kleinen Gruppen in Gleich-zahl (1:1 - 7:7) und Über-/Unterzahl (2:1, 3:1)

Tabelle 3: Trainingsziele für Bambini, F- und E-Junioren

3. Hallentraining – wie? Der Aufbau eines Trainings für das Kindertraining in der Halle erfolgt analog dem bekannten Muster einer „normalen“ Trainingseinheit und wird in Einleitung, Hauptteil und Schlussteil mit den folgenden Zielen eingeteilt: Einleitung: Die Einleitung mittels Ballgewöhnung und Kleiner Spiele dient der Entwicklung der organi-schen, koordinativen und psychischen Leistungsbereitschaft. Hauptteil: Der Hauptteil mittels Kleiner Spiele, Spiel- und Übungsformen dient der Verbesserung der all-gemeinen koordinativen und konditionellen Leistungsbereitschaft sowie der Weckung von Konzentration und Aufmerksamkeit. Schlussteil: Der Schlussteil soll entweder spielerisch motivierend gestaltet werden oder nach intensiven Belastungen einen beruhigenden Ausklang finden. Das besondere am „Hallentraining nach dem Baukastenprinzip“ ist nun, dass mittels einer Organisat ion in drei „Spielfeldhälften“, sowohl unterschiedlichste Übungssituationen und Torschussaktionen als auch Spielerfahrungen in kleiner Mannschaftstärke gleichzeitig hergestellt werden können und dem Prinzip eines Stationstrainings folgen. Aufgrund des Stationswechselprinzips (je nach Hallenzeit) werden sowohl die allgemeinen koordinativen Bewegunserfahrungen als auch die technischen Basisfertigkeiten und fuß-ballspezifischen Spielerfahrungen in jeder Trainingseinheit ausgebildet und geschult. Je nach Hallengrö-ße ergeben sich somit ungefähr folgende Größen und exemplarische Gestaltungsmöglichkeiten:

Page 18: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

18 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Somit ergeben sich für unseren Baukasten folgende drei Teile, die mit eigenen Übungen und Spielformen

ständig neu gefüllt und erweitert werden können:

Kasten 1: Spielerfahrungen mittels 1:1 bis 5:5 Kasten 2: Koordinations-, allgemeine Kräftigungs- und Technikübungen Kasten 3: Torschuss- und Technikübungen Tipps zur Trainingsdurchführung

Page 19: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

19 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Tipps zur Trainingsdurchführung

Ressourcen feststellen: Einen entscheidenden Charakter für das Gelingen des „Baukastenprinzips“ besitzt die Frage nach den materiellen und personellen Ressourcen. Habe ich nur die üblichen Trai-ningsutensilien zur Verfügung oder habe ich Zugriff auf Materialien in der Halle? Welche Unterstützung habe ich bei der Trainingsdurchführung? Wie viele Co-Trainer, Helfer oder Eltern können in das Trai-ning mit eingebunden werden und welche fachlichen Hintergründe besitzen sie? Je besser und zahlrei-cher die Unterstützung ist, umso individueller und spannender kann ich die Trainingseinheiten konzipie-ren.

Vor Beginn des Trainings werden alle Spieler begrüßt, sowie Ziele und Inhalte (Was?/Wozu?) kurz und verständlich bekannt gegeben. Dies fördert bewusstes und selbständiges Handeln der Spieler. Inte-resse und Konzentration für das Training werden besonders dann geweckt, wenn zu Beginn Spiele und Übungen mit hohem Aufforderungscharakter ausgewählt werden. Insbesondere Kinder wollen laufen, toben, springen und mit dem Ball spielen; sie wollen ihren Bewegungsdrang und Spieltrieb ausleben.

Alle Übungen und Spiele müssen für jeden Spieler einsichtig sein und sollten nicht zu kurz, aber auch nicht zu lange dauern. Der organisatorische Aufwand zur Durchführung sollte so gering wie möglich sein, d.h. gleiche Organisationsformen (Gruppengröße, Spielfelder, Aufstellung, Geräte) werden für mehrere Spiele und Übungen genutzt. So werden auch unnötige Wartezeiten vermieden und evtl. un-diszipliniertes Verhalten der Spieler verhindert. Die begrenzte Trainingszeit wird dadurch effektiv ge-nutzt. Variationen bzgl. Aufgabenstellung, Spielregeln, Spielgerät, Aufstellung, Laufweg, Fortbewe-gungsart u. ä. machen das Training abwechslungsreich und effizient. Kein Spieler soll ausscheiden müssen. Mannschaften und Fänger müssen klar kenntlich gemacht werden (Markierungsleibchen). Or-ganisatorische Vorgaben (Spielfeldmarkierungen, Spielregeln etc.) müssen genau erklärt und exakt eingehalten werden.

Der Auf- und Abbau der Geräte (Tore, Markierungshütchen, Stangen, Langbänke, Matten etc.) wird vom Übungsleiter organisiert und von den Spielern ausgeführt. Durch das Übertragen von Verantwor-tung auf die Spieler wird einerseits der Trainer entlastet, zum anderen wirken die Spieler aktiv bei der Gestaltung der Übungsstunde mit. Vor Beginn des Trainings sollten bereits alle vorzubereitenden Maß-nahmen (Bereitlegen von Bällen, Markierungshütchen etc., Abgrenzung der Spielfelder, Aufstellen der Tore, Einteilung der Spielgruppen und Mannschaften usw.) getroffen werden, um einen reibungslosen Trainingsablauf zu gewährleisten.

Beim Zusammenstellen der Spielgruppen sollte der Trainer aus sportlichen und pädagogischen Gründen (Akzeptanz leistungsschwacher Mitspieler, Anerkennung der größeren Leistungsfähigkeit, Hil-fe des stärkeren Mannschaftskameraden) immer wieder variieren. Möglichkeiten hierzu sind:

- Gleichstarke Spieler spielen mit gleichen Aufgaben gegeneinander - Eine Überzahl leistungsschwächerer Spieler spielt mit gleichen Aufgaben gegen eine Unterzahl leis-tungsstärkerer Spieler (z.B. 3:2, 4:2, 4:3) - Gemischte Mannschaften mit jeweils gleich vielen stärkeren und schwächeren Spielern spielen ge-geneinander - Bei ungerader Spielerzahl wirken die „unzähligen“ Spieler als neutrale Spieler („Joker“) bei der je-weils ballbesitzenden Mannschaft mit

Auch die Einteilung der Spieler in Mannschaften kann verschiedenartig erfolgen; hier einige Beispiele: Einteilung durch

- den Trainer - Abzählen bzw. Auslosen - Trennung nach bestimmten Merkmalen wie Alter, Geburtsmonat, Anfangsbuchstaben der Vornamen, Haarfarbe, Augenfarbe, Trikotfarbe - „Wählen“ (etwa die Hälfte der Mannschaften wird gewählt, die restlichen Spieler werden durch den Trainer eingeteilt) - Selbständiges Entscheiden der Spieler ("Geht in Vierergruppen zusammen!") - Spielformen (z. B. Kettenfange, Freunde suchen)

Je nach Absicht und Situation sollte der Trainer unterschiedlich vorgehen und Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten (Zeitaufwand, Diskriminierung leistungsschwächerer Spieler, Zusammenstel-lung gleichwertiger Mannschaften usw.) abwägen.

Durch Festlegung bestimmter Spielregeln kann bei den Fußballspielen in kleinen Gruppen die Domi-nanz starker Spieler/Mannschaften abgebaut und den Leistungsschwächeren größere Chancen einge-räumt werden. So kann z.B. festgelegt werden:

- Leistungsstarke Spieler/Mannschaften haben mehr "Pflichten": Maximal 2 Ballkontakte, Direktspiel, kein Foulspiel etc.

Page 20: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

20 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

- Schwächere Spieler/Mannschaften bekommen zusätzliche Rechte: Vorsprung, erleichterte Ausfüh-rung, größere Tore etc. - Tore dürfen nur erzielt werden, wenn zuvor alle Spieler der angreifenden Mannschaft wenigstens einmal am Ball waren - Jeder Spieler einer Mannschaft muss ein Tor erzielen; gewonnen hat diejenige Mannschaft, der dies zuerst gelingt - Multiplikatoren-Wertung: das Ergebnis eines Spiels errechnet sich mit der Formel: Tore * Anzahl der Torschützen!

Bei allen Trainingsformen sollten alle Spieler immer wieder auf allen Positionen üben. Hierfür müssen entsprechende Wechselregeln angegeben werden. Insbesondere die Torspielerposition sollte immer wieder abwechselnd übernommen werden, wie auch der Torspieler immer wieder vielfältige Erfahrun-gen als Feldspieler sammeln muss.

Nach einer Übungsstunde sollten die Spieler ab und zu befragt werden, was Ihnen gut bzw. gar nicht gefallen hat oder auch, was sie gerne mal machen möchten. Die Einschätzung der Spieler stehen oft im Gegensatz zu der des Übungsleiters. Deshalb können ihre Aussagen häufig dazu beitragen, kom-mende Trainingseinheiten attraktiver zu machen.

Page 21: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

21 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Praxisformen

1 Feuerwehr (nach: Frick/Theis/Wegmann: ABC des Fußballspiels)

Ablauf:

Der Trainer ist der Feuerteufel und legt auf dem Spielfeld rote Leibchen (Feuer) aus Mindestens 4 Kinder sind ein Löschzug Die Löschzüge versuchen die Feuer zu löschen, indem die Löschzüge jeweils eine Kette zwischen Löschteich (Ballkiste) und Brandstelle bilden, das Wasser (Bälle) transportieren und ins Feuer kippen Eine Brandstelle ist gelöscht, wenn dorthin 4 Eimer Wasser (Bälle) transportiert wurden

Variationen:

Organisation als Wettkampf zwischen den Teams:

Das Team, das zum Löschen eines Brandes die meisten Bälle beigetragen hat, erhält einen Punkt; das Team mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel Für jeden gelöschten Brand, erhält das jeweilige Team einen Punkt; das Team mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel Jedes Team muss ein Feuer löschen; Sieger ist das Team, das die meisten Bälle zu sei-nem Feuer gebracht hat.

2 Partnerfangen (von Instruktor Fritz Quien)

Ablauf:

Die Mannschaft wird in Zweiergruppen eingeteilt. Die Partner halten sich an der Hand. Ein Paar ist der Fänger Wird ein Paar abgeschlagen, wird es Fänger Wird ein Paar getrennt, wird es zum Fänger

Variation:

Paare, die sich die „freien“ Hände geben, können nicht abgeschlagen werden. „Versteinern“: Das Fängerpaar versucht, alle Paare abzuschlagen („versteinern“). Wird ein

Paar abgeschlagen, muss es absitzen; es kann jedoch von einem freien Paar wieder erlöst werden, indem dieses über das versteinerte Paar läuft.

3 Bälle rauben Kleine Spiele

Page 22: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

22 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

4 Rot raus- blau rein

Ziele:

Dribbeln Ballgefühl Orientierungsfähigkeit

Organisation:

Kreis mit 4 verschiedenen Hütchenfarben, 2 Hütchen bilden immer ein „Durchgangstor“ Spielerzahl beliebig Jeder Spieler ein Ball

Ablauf:

Die Spieler bewegen sich frei im abgegrenzten Raum und führen, rechts und links, verschieden Technikaufga-ben durch (Ball zurückziehen, Kreise zeichnen etc.,) Auf ein Trainersignal (optisch, mathematisch, akkutisch oder mit Namen belegt) dribbeln die Spieler durch das angegebene Hütchentor (z.B. rot) den Ball und kommen anschließend wieder in den Kreis Wie oben, nur jetzt wird auch das Tor, durch das die Spieler in den Kreis zurückkommen, mit angesagt bzw. optisch dargestellt (z.B. rot raus - gelb rein) Wie oben, nur mit Kreiswechsel (bei zwei Gruppen)

Coachingpunkte:

Im Raum orientieren Blick vom Ball lösen durch verschiedene Signalgebung Enge Ballführung

5 Satellitendribbling

Ziel:

Schnelles Umsetzen einer Aufgabe

Organisation:

Alle Spieler dribbeln mit Ball in einem begrenzen Feld An den 4 Seiten stehen im Abstand von 10m 4 Hüte, die

mit Zahlen, Farben und Städten benannt sind

Ablauf:

Nach Zuruf oder Zeigen einer Zahl, Farbe oder Stadt müssen alle Spieler möglichst schnell den jeweiligen Hut umkreisen und ins Feld zurückkehren

Steuerung:

Anfangs nur eine Zuordnung (Zahlen), dann steigern Mannschaften einteilen und für jede Mannschaft die

Hüte anders benennen

1

2

3 4

1

Page 23: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

23 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

6 „Jäger“ dribbeln Kleine Spiele

7 Passen im begrenzten Feld

Ziel:

Lösen des Blickes vom Ball

Organisation:

Alle Spieler in einem begrenzten Feld mit einem Ball Trainer mit weiteren Bällen am Spielfeldrand

Ablauf:

Die Spieler passen sich die Bälle nach Blickkontakt zu, keiner darf 2 Bälle haben Der Trainer bringt weitere Bälle ins Spiel

Steuerung:

Anfangs ohne Anweisung, dann Anweisungen (nur nach Blickkontakt, Bälle austauschen, Doppelpässe verboten) Begrenzung der Ballkontakte

8 Jägerball als Mannschaftswettbewerb (Bambini, F-, E-Junioren)

Organisation: 4 bis 8 Spieler je Mannschaft („Jäger“ und „Hasen“) Spielfeld 12 x 12 m bis 16 x 16 m 1 Ball

Ablauf: Die Jägermannschaft versucht, durch geschicktes Passen

möglichst viele Hasen abzuwerfen Wird ein Hase abgeworfen, geht er aus dem Spielfeld Aufgabenwechsel nach einem Durchgang Sieger ist das Team,

a) das am meisten Hasen innerhalb einer festgelegten Zeit (z.B. 2 min) abgeworfen hat oder

b) das am schnellsten alle Hasen abgeworfen hat.

Variation: Passen/Schießen mit Fuß; Trefferfläche nur bis Knie

Page 24: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

24 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

9 „Lücke erkennen“

Das Spielfeld wird in drei Zonen aufgeteilt. In den beiden äußeren befinden sich jeweils zwei Kinder, die versuchen, den Ball mit dem Fuß an den drei – in der Mitte stehenden – Kindern vorbei ins das gegenüberliegende Feld zu spielen, wobei sie sich auch innerhalb ihres Feldes den Ball zuspielen können. Dabei dürfen die Kinder ihr Feld nicht verlassen und nicht dribbeln. Nach zehn erfolgreichen „Durchspielen“ wird durchgewechselt.

10 Ball unter der Schnur (Bambini, F-, E-Junioren)

Organisation:

3 Spieler je Mannschaft Spielfeld ca. 10 x 20 m Das Spielfeld ist von einer 50 bis 60 cm hohen Zauberschnur

(Baustellenband etc.) geteilt

Ablauf:

Jede Mannschaft versucht, den Ball unter der Schnur hin-durch über die Grundlinie des gegnerischen Teams zu rol-len/schießen Der Ball kann mit der Hand aufgenommen werden oder nur

mit dem Fuß kontrolliert werden Der Ball darf innerhalb der Mannschaft maximal 3 Mal ge-

passt werden bevor er in die gegnerische Hälfte gespielt wer-den muss

11 Fußballtennis (E-Junioren und älter)

Ziele:

Spielerische Schulung der Technik

Organisation:

Begrenzter Raum 6-8 Spieler Feld 8 auf 8 Meter durch Langbänke oder eine Zauber-

schnur getrennt

Ablauf:

Die Spieler spielen Fußballtennis Die Regeln und Zählweise kann individuell festgelegt werden Überspielen der Schnur nach Vorgaben

Variation:

Rundlauf als Wettbewerb

= Angriffsspieler

= Abwehrspieler

= Spielball

= Markierungskegel

Page 25: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

25 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

12 Labyrinth-Dribbeln und Torschuss

13 Ballführen im Hütchenlabyrinth Kleine Spiele

Page 26: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

26 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

14 Koordination plus Schnelligkeit und Torschuss (nur bei zwei Trainern)

Ziele: Koordination Schnelligkeit

Organisation: Begrenzter Raum 6-8 Spieler pro Spieler ein Ball Hütchen, Stangen und Reifen etc.

Ablauf: Die Spieler passen zum Trainer / Betreuer schnell über die „Hürden“ laufen Torschuss nach Zuspiel des Trainers / Betreuers zurück über den Reifenparcours

Variation: Wettbewerb Mannschaft 1 gegen 2 Rundlauf

Coachingpunkte: „heiße Erde“ schnell zum Ball

Trainingsformen zum Taktiktraining

1 Handball (3:3 bis 6:6)

Ablauf:

Spiel auf vier Feldtore (ca. 1,5 x 1m) Tor wird erzielt, wenn ein Spieler den Ball in eines der

gegnerischen Feldtore ablegt

Variation

Es wird Rollball gespielt

2 Spiel über Linien

Ablauf:

Zwei Mannschaften spielen gegeneinander in einem Spielfeld mit den beiden Grundlinien als Tore Ein Tor wird erzielt, wenn einer ihrer Spieler das geg-

nerische Linientor überdribbelt

Variation

Es wird Hockey gespielt

3 Spiel auf 4 Durchgangstore

Ablauf:

Zwei Mannschaften spielen gegeneinander auf je zwei Durchgangstore Die Tore können Stangen-, Hütchentore, Bänke oder

Matten sein

Page 27: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

27 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

4 Spiel auf 4:4 bis 6:6 auf 6 Durchgangstore

Ablauf:

Zwei Mannschaften spielen gegeneinander auf je 3 Durchgangstore Die Tore können Stangen-, Hütchentore, Bänke oder

Matten sein Die mittleren Tore können auch mit Torspielern besetzt

werden

5 Spiel auf 1 Tor mit Torspieler und 2 Durchgangstore

Ablauf:

Zwei Mannschaften spielen gegeneinander auf drei To-re Team A spielt mit Torspieler auf die zwei Durchgang-

store Team B spielt auf das Normaltor Mannschaftszusammensetzung: 1 Torspieler + 2:2 bis 1 Torspieler + 6:6

6 Spiel auf ein Dreieckstor

Ziel:

Spielverlagerung, Schulung des Zusammenspiels

Ablauf:

Ein Dreieckstor wird durch Fahnenstangen oder Markie-rungshütchen im freien Raum aufgestellt Spiel 4:4 bis 6:6 auf das Dreieckstor Die Mannschaften können von allen 3 Seiten auf das Tor schießen Die Mannschaft, die ein Tor erzielt hat, bleibt in Ballbe-sitz

Variation:

Es wird mit Torspieler gespielt

7 Turnierformen 2 gegen 2 bis 4 gegen 4

Ziele:

Spontane Entwicklung des Zusammenspiels

Organisation:

Spieler in Mannschaften einteilen Verschieden Torarten wählen

Ablauf:

Mannschaft A spielt gegen B

Page 28: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

28 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Lösungen

Arbeitsblatt 1

1) Lückentext Als „koordinative Fähigkeiten“ werden diejenigen Fähigkeiten bezeichnet, die für die Steuerung, Ausführungssicherheit und -ökonomie von Bewegungen in unterschiedlichsten Situationen ver-antwortlich sind und die Grundlage für eine gute Lernfähigkeit darstellen. 2) Beispiele aus dem Fußball zu den koordinativen Fähigkeiten

1. Differenzierungsfähigkeit

Unterschiedlicher Krafteinsatz beim Passen über unterschied-liche Distanzen

Dosiertes Abwerfen des Balles

2. Gleichgewichtsfähigkeit Ballkontrolle unter Bedrängung

Torspieler in der 1:1-Situation gegen Angreifer

3. Orientierungsfähigkeit Stellungsspiel des Torspielers beim Torschuss

Fallrückzieher (Treffen des Balles, Tor-Orientierung)

4. Reaktionsfähigkeit Reagieren auf Abpraller

Abfangen eines Passes in die Tiefe durch den Torspieler

5. Anpassungs-/ Umstellungsfähigkeit

Ablenken eines abgefälschten Schusses anstatt Fangen

Anpassen des Laufwegs an die Geschwindigkeit des Passes

6. Kopplungsfähigkeit Ballannahme und Passen

Ablenken eines Schusses und Nachhechten

7. Rhythmusfähigkeit Zeitl.-dynam. Ablauf von Bewegungsabläufen: Laufen,

Fintieren, Schießen, Abwerfen etc.

Page 29: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

29 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Arbeitsblatt 2

1. Mannschaftsteile und Positionsbezeichnungen in der Grundordnung 1-1-2-1 („Drache“):

2. Mannschaftsteile und Positionsbezeichnungen in der Grundordnung 1-3-2-1 („Tannenbaum“):

4. (Spiel-) Reihe

3. (Spiel-) Reihe

2. (Spiel-) Reihe

1. (Spiel-) Reihe

ZH

RM

ZV

TS

LM

LH ZH

RH

LM RM

ZV

TS

4. (Spiel-) Reihe

3. (Spiel-) Reihe

2. (Spiel-) Reihe

1. (Spiel-) Reihe

Page 30: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

30 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Arbeitsblatt 3

1. Mannschaftsteile und Positionsbezeichnungen in der Grundordnung 1-3-3-2 („Pilz“):

2. Mannschaftsteile und Positionsbezeichnungen in der Grundordnung 1-3-3-2 („Regenschirm“):

LH LzH

RH

LM RM

ZV

RzH

ZM

TS

4. (Spiel-) Reihe

3. (Spiel-) Reihe

2. (Spiel-) Reihe

1. (Spiel-) Reihe

LH ZH RH

RV

TS

LM ZM RM

LV 4. (Spiel-) Reihe

3. (Spiel-) Reihe

2. (Spiel-) Reihe

1. (Spiel-) Reihe

Page 31: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

31 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Literatur und Literaturtipps

Schmidt, W./Schley, K./Mack, D./Kopp, W./Thaler, E.: Kindertraining - Fußballspielen 4 -12, Württem-bergischer Fußballverband e.V. (Hrsg.), Stuttgart, 2006, ISBN-Nr. 3-00-018948-3

Frick, U./Grein, A./Herzberg, S./Klostermair, W./Möbius, W./Münchgesang, B./Tokarski, H./Wiedon, S.: Spielen und Bewegen mit Ball, Deutscher Fußball-Bund (Hrsg.), Frankfurt, 2008

Lutz, H.: LIFEKINETIK – Gehirntraining durch Bewegung, BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München, 2008, ISBN-Nr. 978-3-8354-0124-2

Kröger, Ch. & Roth, K.: Ballschule. Ein ”ABC” für Spielanfänger. Schorndorf 1998, Schorndorf: Hof-

mann.

Roth, K.: Wie verbessert man die koordinativen Fähigkeiten? In Bielefelder Sportpädagogen (Hrsg.), Methoden im Sportunterricht (S. 84-101). Schorndorf: Hofmann

Brack, R.: Kreatives Spielen ohne klassische Außen, in Handballtraining 8-2008 (S. 4-16)

Thaler, E.: Skript Teamleiter Kinder; Ruit 2008

http://www.training-wissen.dfb.de/

Page 32: FC Matzenbach 1949 e.V. Homepage - …...Trainingsformen zur Ballan-/-mitnahme X Trainingsformen zum Dribbling X X X Torspielertraining Koord i n Lauf-, Fangspiele X Trainingsformen

32 wfv - Kurzschulungen „Kindgerechtes Fußballtraining“

© 2009 M. Rentschler

Lizenzausbildung des wfv

Der wfv bietet zwei Arten der Lizenzausbildung an, den Trainer C Breitenfußball und den Trainer C Leis-tungsfußball.

Trainer C Breitenfußball

Tätigkeitsbereich: Training mit Kindern und Jugendlichen in den unteren Leistungsklassen bzw. Her-renmannschaften bis zur Kreisliga A, sowie von Frauenmannschaften bis zur Regionenliga Ausbildungsverlauf: Der Trainer C Breitenfußball umfasst eine Ausbildung von 120 Lerneinheiten inklu-sive Prüfung und setzt sich aus Basis-, Teamleiter- und Profillehrgang zusammen. Der Basislehrgang kann dezentral über zwei Wochenenden oder an der Sportschule Ruit in vier Tagen absolviert werden. Nach Abschluss der Teamleiterausbildung erhält der Teilnehmer ein Zertifikat und kann den Trainer C Breitenfußball in einem Wochenlehrgang an der Sportschule Ruit erwerben.

TEAMLEITER (70 LE) (Lizenzvorstufe)

Lehrgang Basiswissen (30 LE)

Teamleiter Kinder (40 LE)

Teamleiter Jugend (40 LE)

TRAINER C BREITENFUSSBALL (120 LE) (70 LE Teamleiter + 50 LE Profillehrgang)

Profillehrgang Kinder/Jugend (50 LE)

Trainer C Leistungsfußball

Tätigkeitsbereich: Training von Jugendteams aller Leistungsklassen (ausgenommen Junioren-Bundesliga), Herrenmannschaften bis zur Verbandsliga, sowie höherklassige Frauenteams (ausgenom-men 1. und 2. Bundesliga) Ausbildungsverlauf: Die Ausbildung zum Trainer C Leistungsfußball umfasst 140 Lerneinheiten inklusi-ve Prüfung. Voraussetzung zur Zulassung ist die erfolgreiche Teilnahme an der Eignungsprüfung. Die Ausbildung setzt sich aus Grund-, Aufbau-, Profil- und Prüfungslehrgang zusammen. Grund-, Aufbau- und Profillehrgang werden als Wochenlehrgänge, die Prüfung als dreitägiger Lehrgang an der Sportschule Ruit durchgeführt.

TRAINER C LEISTUNGSFUSSBALL (140 LE)

Eignungstest

Grundlehrgang (40 LE)

Aufbaulehrgang (40 LE)

Profil Erwachsene (40 LE)

Prüfung (20 LE)

Weitere Informationen finden Sie unter www.wuerttfv.de\Bildungsangebote\Lizenzlehrgänge