Feuchte Wundbehandlung: modern und wirksam · Ulcus cruris venosum ... Wird eine Fraktur...

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Dr. Med. Claus J. Timmermans Feuchte Wundbehandlung: modern und wirksam Ihre wissenschaftlichen Grundlagen und ihre Technik Dr. Med. Claus J. Timmermans

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Dr. Med. Claus J. Timmermans

Feuchte Wundbehandlung:

modern und wirksam

Ihre wissenschaftlichen Grundlagen und ihre Technik

Dr. Med. Claus J. Timmermans

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Inhaltsverzeichnis

Definition der Wunde ............................................................................................ 3

Geschlossenen Wunden ...................................................................................... 3

Offene Wunden .................................................................................................... 3

Medikation ............................................................................................................ 3

Knochenheilung.................................................................................................... 4

Bandrisse ............................................................................................................. 5

Chirurgische Wunden ........................................................................................... 6

Chronische Wunden............................................................................................. 7

Ursachen .............................................................................................................. 8

Claudicatio intermittens ........................................................................................ 8

Diabetes mellitus .................................................................................................. 8

Ulcus cruris venosum ........................................................................................... 8

Decubital Ulcus..................................................................................................... 8

Exogene Faktoren ................................................................................................ 8

Maßnahmen ......................................................................................................... 9

Feuchte Wundbehandlung ................................................................................. 10

Reinigung der Wunde......................................................................................... 12

Tote Haut............................................................................................................ 13

Brandwunden ..................................................................................................... 15

Onkologische Wunden ....................................................................................... 16

Superabsorbierende Wundauflagen ................................................................... 17

VULNOSORB..................................................................................................... 18

Eigenschaften..................................................................................................... 18

Anwendung......................................................................................................... 19

Gebrauchsanweisung......................................................................................... 19

Kasuistik ............................................................................................................. 21

Literatur .............................................................................................................. 23

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Definition der Wunde

Laut Definition ist eine Wunde die Unterbrechung der Kontinuität eines Gewebes. Wir unterscheiden geschlossene und offene Wunden. Bei geschlossenen Wunden besteht immer Feuchte in der Wunde. Bei offenen, in der Regel chronischen Wunden, muss Feuchte künstlich erzeugt und in der Wunde ohne Unterbrechung erhalten werden.

Geschlossenen Wunden

Zu den geschlossenen Wunden zählen wir unkomplizierte Knochenbrüche, Bandrisse und chirurgische Wunden, wenn Sie durch eine Naht verschlossen wurden. Erforderlich sind optimale Durchblutung und Ruhigstellung. Jedes Gewebe hat seine eigne Art der Heilung.

Offene Wunden

Offene Wunden sind alle Wunden die durch Trauma, Durchblutungsstörungen mit oder ohne Druck entstanden sind und chirurgische Wunden, die nicht geschlossen werden können oder nicht geschlossen werden dürfen. Erforderlich sind Wundreinigung, optimale Durchblutung, Lokale Entkeimung, Entfernung von nekrotischem Gewebe, künstliche Befeuchtung, Ruhigstellung, lokale Medikation zur Unterstützung der Wundheilung und parenterale Antibiotika im Falle septischer Umstände.

Medikation

Bei der feuchten Wundbehandlung unterscheiden wir zwei Stadien. Die Reinigung und die Granulation. Reinigung wird erreicht durch mit Desinfektionsflüssigkeit befeuchtete super-absorbierende Wundauflagen. Granulation wird durch verschiedene Medikamente gefördert. Wachstumsfaktoren und Polyglucane können das Wachstum der Haut beschleunigen. Nach Auflegen von Hautinseln oder nach dem „sheet-grafting“ von humanen Keratinozyten können Polyglucane das Wachstum fördern. Im Laufe der Auffüllung mit Granulationsgewebe wächst Hautepithel vom Wundrand oder von transplantierten Hautinseln über die Granulationsschicht. Dieser Prozess verlangt anhaltende Wundfeuchte. Unter dem Namen „Polyglucan“ wird eine Gruppe von Biopolymeren verstanden, die ganz (Chitin,Chitosan) oder teilweise (Hyaluronsäure) aus Glucosamin aufgebaut sind. Beim Amino-zucker Chitosan sind Glucosamin-Ringe durch Sauerstoffbrücken zu Polymeren verbunden. Hyaluronsäure enthält in wechselnder Folge Ringe von Glucosamin und Glucoronsäure. Wird das Hydroxyl der Glucosamin-Ringe durch eine Sulfat-Gruppe ersetzt, so entsteht Chondroitin-Sulfat, das Mucopolysacharid des Knorpels (Timmermans C.J. 1999).

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Knochenheilung

Wird eine Fraktur operativ behandelt und gelingt es durch AO-Osteosynthese einen virtuellen Spalt herzustellen, dann wachsen Osteone direkt durch den Frakturspalt.

Wird eine Fraktur konservativ behandelt, dann ist sie nicht stabil und es kommt zunächst zur Resorption der Frakturränder. Ist der Spalt genügend erweitert, dann wachsen Kapillaren und Bindegewebe in den Frakturspalt. Es kommt zu Kalkeinlagerung und Stabilisierung durch Kallus-Bildung. Erst jetzt können Osteone den Spalt überbrücken.

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Bandrisse

Bandrisse entstehen zum Beispiel bei einer Distorsion des oberen Sprunggelenkes. Beim Laufen im Gelände kommt es zu einem Supinationstrauma. Bänder zwischen dem lateralen Malleolus und dem Talus können einreißen. Spezielle Röntgenfotos, sogenannte Stress-Fotos zeigen das Ausmaß der Verletzung. Die Behandlung besteht aus Druckverband und Ruhigstellung. Laufen mit Gehstöcken ohne Belastung des Gelenkes. Vermeidung der Supination. Und Lycra Strümpfe und Ruhe zwischen den Übungen lassen anfängliche Schwellung rasch verschwinden. Nach 2-3 Wochen zunehmend belastet laufen. Heilung nach 6 Wochen. Die folgenden Röntgenaufnahmen zeigen Stress-Fotos bei einem Bandriss Grad 3, mit einem Winkel des oberen Sprunggelenkes von 250, kurz nach Unfall und nach 6 Wochen funktioneller Behandlung.

0= kurz nach Unfall, 6=nach 6 Wochen funktioneller Behandlung.

Heute werden Bandrisse vorzugsweise mit Tape Verbänden behandelt. Hierbei darf der Patient direkt belasten. Das „Taping“ kann vom Hausarzt oder Verbandmeister durchgeführt werden. Tragen eines Lycra Strumpfes und Laufen mit Gehstöcken hat den Vorteil, dass der Patient den Lycra Strumpf abnehmen und in einem warmen Bad üben kann.

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Chirurgische Wunden

Chirurgische Wunden sind Schnittwunden. Keimfreie Gewebeteile werden mit Hilfe einer Naht versorgt. Die äußere Schicht besteht aus Dermiszellen. In der Regel durchwachsen Dermiszellen den virtuellen Spalt innerhalb weniger Tage. Wird dieser Prozess gestört, z.B. durch eine Infektion oder Lockerung der Naht, dann kommt es zu Entzündungsreaktionen und Einwachsen von Bindegewebe. Im Laufe der Heilung entsteht dann Narbengewebe. Der Umfang solcher Narben ist abhängig von Umfang und Ausmaß der Störfaktoren. Äußere Gewalteinwirkung kann alle getroffenen Gewebe schädigen. Kommt es zu Schwellungen, dann wird auch die Durchblutung der Gewebe gefährdet. Bisweilen kommt es zu starken Druckerhöhungen in den Muskellogen und somit zum akuten Kompartmentsyndrom, dem durch eine Dermatofasziotomie begegnet werden muss (Kollig E., Kutscha Lissberg , F., Wölk Th., Muhr G. 1999). Führt direkte Gewalteinwirkung zu offenen Frakturen, so ist eine Osteosynthese zu vermeiden. Die Blutversorgung des Knochens könnte sonst gefährdet sein. Die Fraktur wird mit einem externen Fixateur stabilisiert.

Stabilisierung der Fraktur mittels eines externen Fixateurs. In dieser Femurfraktur ist bereits Kallusbildung erkennbar.

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Chronische Wunden

Chronische Wunden der Extremitäten sind nicht selten. Insbesondere bei älteren Patienten werden sie oft beobachtet. Eine Behandlung ist nie einfach und endet nicht selten mit einer Amputation. Ursache chronischer Wunden sind immer Störungen der Durchblutung. Lokale Behandlung der Wunde ist nur dann wirksam wenn zuerst die Ursache der Störung behoben ist. Hauptursache für das Bestehen chronischer Wunden sind atherosklerotische Veränderungen. Eine schlechte arterielle Durchblutung verursacht durch Einengungen im Gebiet der a. iliaca, a. femoralis und Verschlüsse von Arterien im Unterschenkel. Hier bedarf es zunächst der Gefäß Diagnostik und Behandlung durch den Gefäßchirurgen.

Der truncus popliteus zeigt starke Stenosen nach der Verzweigungen in die Arterien tibialis anterior und posterior. Verbesserung der Durchblutung nach einer Dotter-Technik (PTA) mit Erweiterung der verlegten Gefäßabschnitte. Bei Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand treten Wundheilungsstörungen gehäuft auf. Schlechter Ernährungszustand, chirurgische Eingriffe, chemo- oder strahlentherapeutische Behandlungen wirken sich nachteilig auf die Wundheilung aus. Es kommt zur Bildung chronischer Wunden. In westlichen Ländern finden wir bei etwa einem Prozent der Bevölkerung ein Ulcus cruris. Bei älteren Patienten, oberhalb von 80 Jahren sind es sogar mehr als vier Prozent.

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Ursachen

Claudicatio intermittens

Ursache ist eine schlechte arterielle Durchblutung, verursacht durch atherosklerotische Einengungen im Gebiet der a. iliaca, a. femoralis und Verschlüsse von Arterien im Unterschenkel. In der Folge kommt es zu Schwellungen von Muskelfasern und dem Entstehen “ harter“ Muskellogen. Es besteht ein chronisches Kompartment Syndrom. Schließlich entstehen Ulcera (Ulcus cruris arteriosum).

Im Bundeswehrkrankenhaus in Ulm wurden invasive Druckmessungen durchgeführt (Gerngross H, Rosenheimer M, Becker HP. 1991) Nadeln mit Drucksensoren wurden in die Muskellogen eingeführt und auf dem Laufband Druckänderungen gemessen. Ergebnis: “Bei Patienten mit einer Claudicatio intermittens steigt beim Laufen der Muskeldruck in der Loge weit über den arteriellen Druck“. Die Blutversorgung kommt zum Stillstand. Nach wenigen Metern muss der Patient still stehen.

Diabetes mellitus

Beim Diabetes Patienten besteht als Regel eine schlechte arterielle Blutversorgung. Das Ganze wird noch schlimmer durch eine gestörte Mikrozirkulation. Es entstehen Haut- und Gewebenekrosen. Diabetische Neuropathie kann die Bildung von Nekrosen fördern (Hunt T.K. 1991).

Ulcus cruris venosum

Häufigste Ursache vom Ulcus cruris ist die Varikose. Venenklappen Schließen nicht mehr gut. Der erschwerte venöse Rückfluss ist Ursache für Ödeme und Drucknekrosen von Haut und Geweben.

Decubital Ulcus

Beim Decubital Ulcus entsteht viel Gewebenekrose als Folge eines lang anhaltenden Druckes auf Gewebe mit Drosselung ihrer Durchblutung. Es kommt zu Haut- und Gewebedefekten.

Exogene Faktoren

Bedrohliche Schäden von Geweben, wie durch Unfälle oder Schussverletzungen verursacht, sind jeweils durch Erde Kleidung oder anderweitig verunreinigt. Insbesondere Unfälle mit Landbau-Maschinen können erhebliche Schäden verursachen. Als Regel können chirurgische Eingriffe zur Wiederherstellung führen. Bleibende Gefäß- und Nervenschäden können zu chronischen Defekten führen.

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Maßnahmen

Bei der Claudicatio intermittens ist jeweils Gefäßdiagnostik mit anschließender gefäßchirurgischer Behandlung der erste Schritt. Gleichzeitig sind Konsultationen und Mitbehandlungen vom Internisten und Kardiologen erforderlich. Lauftraining ist nur sinnvoll nach vaskulärer Intervention. Beim Diabetes mellitus ist der erste Schritt immer eine Gefäßdiagnostik mit anschließender gefäßchirurgischer Behandlung. Gleichzeitig sind Konsultationen und Mitbehandlungen vom Internisten erforderlich. Diabetes ist zu regeln. Vom Gefäßchirurgen wird eine Gefäßerweiterung (Percutane Transluminale Angioplastik) durch Dotter Technik mit oder ohne Implantation eines Gefäß-Netzes durchgeführt. Dieser Eingriff muss unabhängig vom Zustand des diabetischen Ulkus erfolgen. Nur mit optimierter Durchblutung der Gewebe kann ein diabetischer Fuß heilen. Bei einer Varikose werden insuffiziente, subkutan gelegene Venen chirurgisch behandelt. Perforantes zum tieferen System werden unterbunden. Ein Druckverband (elastische Binde oder Strumpf) sorgt dafür, dass venöses Blut über das tiefe System zurück fließt. Behandlung der Varikose kennt heute zwei Vorgehensweisen. Zum einen Sklerosierung variköser Venenabschnitte und Entfernen von varikösen Venen. Zum anderen ein Strippen der Vena saphena magna. Ersteres ist riskant, weil die sklerosierende Substanz auch in tiefere Bereiche durchdringen kann. Die Entfernung der Vena saphena magna ist ein elegantes Verfahren, wenn sie derart durchgeführt wird dass keine Blutergüsse entstehen. Strippen der v. saphena magna: Mit einem Leistenschnitt wird die vena saphena magna freigelegt, unterbunden und durchtrennt. Der Stripper wird eingeführt und bis zum medialen Maleolus durchgeschoben. Wenn erforderlich in der Kniegegend aufsuchen, Perforantes unterbinden und durchtrennen. Beim Malleolus nach einem Hauschnitt das Gefäss aufsuchen, Perforantes unterbinden und durchtrennen. Den Knopf auf den Stripper schrauben und das Ganz unter die Haut ziehen. Die Haut durch Naht verschließen. Jetzt eine sterile Kompressionsbinde vom Fuß bis zur Leiste anlegen. Erst jetzt den Stripper hochziehen und mit der Vene entfernen. Schließen der Wunde. Der Druckverband bleibt ein bis zwei Tage in situ. Auf diese Art werden Blutergüsse im Bein vermieden. Im Falle einer schlechten arteriellen Durchblutung soll der Patient sofort beginnen mit der oralen Einnahme von Acetylsalicylsäure in geringer Dosis (1x pro Tag Cardio80 PCH). Hiermit werden Prostaglandine gebunden und die Durchblutung gefördert. Weiteres Verstopfen von Bein- und Fußarterien wird vermieden. Schutz der Magenschleimhaut erfolgt durch 1x pro Tag 1Tablette NEXIUM 20 oder 40 mg.

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Feuchte Wundbehandlung

Von allen Wundauflagen sind nur die Wundauflagen für eine moderne Wundbehandlung geeignet, welche auf eine wirkungsvolle Art mit Feuchte umgehen können. Jede Zelle braucht Feuchte zum Wachstum. Auch in der Wüste wächst nur dann etwas, wenn es regnet. Heute werden Alginate, Hydrokolloide und Schaumverbände zu den Feuchten Wundauflagen gezählt. Das ist jedoch ein grundsätzlicher Fehler. Sie nehmen zwar Feuchte aus der Wunde auf, können diese auch festhalten, aber bieten der Wunde keine Feuchte an. Damit sind diese Wundauflagen ungeeignet für eine „Feuchte Wundbehandlung“. Alginate und Hydrokolloide bewirken Erhaltung der Wundfeuchte, die von der Wunde produziert wird.. Entsteht viel Wundsekret, dann erfolgt die Bildung von Gelen, welche beim Verbandwechsel zum Teil in der Wunde verbleiben und durch Auswaschen entfernt werden müssen. Bei der Feuchten Wundbehandlung soll die Wundauflage Feuchte aus der Wunde aufnehmen aber gleichzeitig auch Feuchte an die Wunde abgeben. Das wiederum gelingt nur mit superabsorbierenden Wundauflagen, welche eine Steuerung der Feuchte erlauben. Wird ein Wundverband erst mit einer antibakteriellen Substanz befeuchtet und dann auf die Wunde gelegt, so entsteht die Möglichkeit Keime in der Wund zu töten. Dieses wiederum bewirkt eine schnellere Wundreinigung. Bereits im Jahre 1971 (Winter, G.D.) wurde nachgewiesen, dass mit einem feuchten und permeablen Wundverband eine schnellere Wundheilung erzielt werden kann, als mit anderen Verbandmitteln. Der feuchte Wundverband bewirkt ein besseres Epithel-Wachstum. Es bestehen keine Kontraindikationen (Turner-Beatty et al. 1990). Beim älteren Patienten ist auch die Ernährung von Bedeutung (Seiler W.O. 2010). Mit einer feuchten Behandlung, unter Einsatz einer superabsorbierenden Wundauflage und Ringerlösung mit 0,02-0,04% Polyhexandium, kann jede Wunde schnell und wirkungsvoll versorgt werden. (Timmermans C.J. 2010). VULNOSORB Hydrokolloide Alginate Polymerschaum

Feuchtespendung +++ - - - Wundreinigung +++ + + + Nicht okklusiv +++ + + + Für tiefe Wunden +++ - ++ - Als Nassverband +++ - - - Für Brandwunden +++ - - - Feuchtebindung +++ ++ ++ ++

+++ = sehr gut ++ = gut + = befriedigend - = nicht geeignet

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Es sollte heute bekannt sein, dass eine Kochsalzlösung mit 0,9% NaCl in Aqua nicht mehr in die Wundbehandlung gehört. Dieses wurde bereits 1974 von C. Buri in seinem Buch über Posttraumatische Osteitis belegt.

Massive Zellschädigung einer Kultur menschlicher Fibroblasten in physiologischer Kochsalzlösung

Keine Schädigung der Zellen in Ringerlösung

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Reinigung der Wunde

Der erste Schritt einer Wundbehandlung besteht aus dem Reinigen der Wunde. Hierzu verwenden wir Ringer-Lösung mit 0,02-0,04 % Polyhexandium. Hiermit wird Wundsekret entfernt und die Wundoberfläche entkeimt. Sind Nekrosen anwesend, dann wird eine chirurgische Entfernung der toten Gewebe in Narkose vorgenommen. Enzymatisches Entfernen von Nekrosen wird heute ersetzt durch „biochirurgische“ Eingriffe. Hierzu verwenden wir steril gezüchtete Fliegenmaden. Die Maden produzieren mit ihrer Oberfläche ein Enzym, dass Proteine toter Gewebe auflöst. Die so entstandene Lösung wird als Nahrung aufgenommen. Diese Art der Wundreinigung ist besonders gut geeignet zur Reinigung diabetischer Wunden. Damit diese Art der Behandlung vom Patienten akzeptiert wird werde Maden heute in Schwämmen und Kissen angeboten.

Maden im Schwamm

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Tote Haut

Gesunde Haut ist geschlossen und verhindert das Eindringen von Bakterien, Pilzen und Fremdsubstanzen. Die Haut ist okklusiv. Wenn die Haut stirbt, durch Ätzungen oder Verbrennungen, dann ist die Okklusivität ausgeschaltet. In einer Amsterdamer Studie (eigenen Untersuchung) wurde vor Jahren festgestellt, dass dosierte Verbrennungen von Schweinehaut zur Durchlässigkeit der betroffenen Hautgebiete führt. Unbehandelt bildet die tote Haut eine Kruste und ist durchlässig für eine Keimbesiedlung und Infektionen der tieferen Schichten. Wird ein Feuchteverband mit Ringerlösung und Polyhexandium 0,02 – 0,04% aufgelegt und feucht gehalten, dann bildet die tote Haut keine Kruste. Sie bleibt weich und elastisch. Alle darunter lebenden Schichten werden keimfrei gehalten und Entzündungen vermieden. Werden Flüssigkeiten oder Cremes mit Medikamenten aufgetragen, dann wirken diese direkt auf die gesunden Zellen unter der toten Haut. In der Amsterdamer Studie wurden Cremes mit 0,5% Chlor-Hexidin-Digluconat zur Desinfektion aufgetragen. Die tiefe Schicht blieb keimfrei. In einem zweiten Versuch wurde 0,2% Na-Hyaloronat zugesetzt. Die Dermisschicht zeigte ein 5x schnelleres Wachstum.

Tote Oberhaut über Dermisschicht und Subkutis.

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Tote Oberhaut mit 5x dickerer Dermisschicht durch Na-Hyaluronat

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Brandwunden

Wenn wir heute in der Lage sind bei Verbrennungen mit Hilfe von Feuchteverbänden Infektionen zu verhüten und weiterhin eine für das Wachstum günstige Medikation zu ermöglichen, dann bedarf unser heutiges Vorgehen bei allen Arten und Ausmaßen von Hautverbrennungen einer Revision. Bei großflächigen und tiefen Verbrennungen werden Patienten in der Regel unter optimalen Hygienebedingungen in Reinraum Kabinen behandelt und versorgt. Die Behandlung großer Verbrennungsflächen erfolgt durch entfernen der toten Haut und zeitweiliger Bedeckung mit Donorhaut. Aus den oben geschilderten Fakten geht hervor, dass bei entsprechender Feuchtebehandlung die tote Haut der Donorhaut entspricht. Wird die tote Haut mit Ringerlösung nass gehalten, dann bildet sie keine Kruste sondern bleibt weich und geschmeidig. Besteht Keimbelastung, dann wird Ringerlösung mit Polyhexandium eingesetzt. In allen anderen Situationen verwenden wir Ringerlösung mit 0,2% Na-Hyaluronat. Nach kurzer Zeit lockert sich die tote Haut. Es besteht dann nur noch eine Verbindung mit Bindegewebsfasern, die leicht durchtrennt werden können. Nach Entfernung der toten Haut wird ein rotes Granulationsgewebe sichtbar. Jetzt ist die Wundfläche geeignet für eine Transplantation von Inseln aus Spalthaut oder Suspensionen mit Keratinozyten. Anschließend bedecken wir die granulierende Wundfläche mit einem Polyurethan Netz, dass mit Nähten fixiert wird. Die weitere Behandlung besteht aus Auflegen von superabsorbierenden Feuchteverbänden. Diese Wundauflagen sind regelmäßig zu wechseln (Timmermans C.J. 1999). Als Medikation sind Lösungen oder Pasten mit Polyglucanen hilfreich. Rezepte: Ringerlösung mit 0,2% Na-Hyaluronat

Polyethylen glycol (LIPOXOL 400 MED 90% und LIPOXOL 4000 MED 10%) mit 0,2% Na-Hyaluronat

Ringerlösung mit 2% Carboxybutyl Chitosan Oligomer (MW 2000) Damit die Feuchte der Wunde gesichert ist, muss zusätzlich und regelmäßig mit Ringerlösung befeuchtet werden. Im Falle einer erneuten Keimbelastung ist Ringerlösung mit 0,02-0,04 % Polyhexandium einzusetzen. Na-Hyaluronat und Polyhexandium sind galenisch nicht vereinbar. Na-Hyaluronat wird durch Polyhexandium präzipitiert und wirkt dann nicht. Dieses gilt es zu berücksichtigen.

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Onkologische Wunden

Wenn im Verlaufe einer Krebsbehandlung chirurgische Entfernung des Tumors mit seinen Regionalen Lymphknoten nicht zur vollständigen Heilung führt, dann ist der Onkologe gefragt. Je nach Art des Tumors und der Art seiner Metastasen werden Behandlungen nach Protokollen eingesetzt. Als besonders therapieresistent erweisen sich epitheliale Tumoren. Zur Therapie gehören heute Chemo-Kuren und lokale Bestrahlungen. Zur Vermeidung von Strahlenschäden des gesunden Gewebes wird heute eine Bestrahlung über einen längeren Zeitraum in kleinere Dosierungen verteilt. Wird der Tumor gegen die Chemotherapeutika resistent, so kann es auch zu metastatischen Gebilden im Hautbereich kommen. Bei Ulzeration entstehen somit onkologische Wunden. Insbesondere können Rezidive und Metastasen des Mamma Karzinom zu Hautulzerationen führen. Durch Bestrahlungen, wobei immer zunächst die Haut getroffen wird, kommt es zu schlecht heilenden Röntgen Verbrennungen. Auch hier können onkologische Ulzera entstehen. Regelmäßiges Auftragen einer neutralen Creme mit etwa 2% eines Chitosan-Esters kann ulzerierende Hautmetastasen zum verschwinden bringen. Insbesondre oligomere Chitosanester, wie zum Beispiel ein Carboxy-Butyl-Chitosan mit maximal 10 Glucosamin Molekülen kann sehr wirkungsvoll sein ( Riccardo A.A. Muzazarelli 1993). Im veterinären Bereich konnte die beschrieben Wirkung beobachtet werden. Zum Beispiel wurde bei einer Katze wegen Mamma Karzinom die Milchleiste vom Tierarzt doppelseitig chirurgisch entfernt. Zwei Warzen blieben zurück. In einer dieser Warzen entstand nach einiger Zeit ein ulzerierendes Mamma Karzinom. Regelmäßiges Einstreichen mit einer Chitosan Creme führte innerhalb von nur zwei Wochen zum verschwinden des Tumors und Heilung der onkologischen Wunde. Zurück blieb eine Art Fibrom. Als die Katze zwei Jahre später durch Lungenmetastasen starb, wurde die Warze entfernt. Es bestanden feste bindegewebige Strukturen. Tumorreste wurden nicht gefunden. Vergleichbare Kasuistik wurde auch bei 2 Hunden festgestellt (eigene Beobachtungen). Muzzarelli beschreibt eine Reihe von Tierexperimenten, wobei nach intravenöser Verabreichung von Chitosan Oligomeren eine Tumorreduktion von 40 – 60% berichtet wurde. Es ist jetzt an der Zeit dieses Gebiet weiter zu erforschen. Es ist zu erwarten, dass auch Röntgenulcera mit oligomeren Chitosan-Estern heilbar sind.

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Superabsorbierende Wundauflagen

Es gibt nur wenige Wundauflagen die den Anforderungen einer feuchten Wundbehandlung entsprechen. Die Wundauflage wird immer erst befeuchtet und dann auf die Wunde gelegt. Abhängig von der Konstruktion der Wundauflage kann es zur Bildung von Kissen kommen, die nicht flach auf der Wunde liegen können und nicht auf den Umfang der Wunde schneidbar sind.

Superabsorbierender Wundverband Vlivasorb® von Lohmann Rauscher. Beispiel einer flachen Wundauflage, die durch Befeuchtung ein Kissen bildet. Ein Nachteil derartiger Wundauflagen besteht darin, dass sie nicht flach auf der Wunde liegen können.

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VULNOSORB

Eigenschaften

VULNOSORB ist ein superabsorbierender Wundverband, der mehr als das zwanzigfache seines Eigengewichtes an Feuchte aufnehmen und über einen längeren Zeitraum festhalten kann. Der Wundverband enthält eine zentrale Schicht aus PET und SAP Fasern, welche die Erhaltung von Feuchte reguliert und, eine faserige Seite zur optimalen Bindung von Wundsekret und Debris. Eine Außenseite ist mit einem Polyethylen-Raster bekleidet.

VULNOSORB® superabsorbierende Wundauflagen vollgesaugt und mit der Schere zerteilt. Kann jeweils auf die Form der Wunde geschnitten werden.

VULNOSORB kann Feuchte aus der Wunde aufnehmen und gleichzeitig an die Wunde abgeben. So gelangen Ringerlösung mit Polyhexandium in die Wunde und Wundsekret in die Wundauflage. Ringer Lösung mit Zusatz von 0,02-0,04% Polyhexandium ist heute die beste nicht toxische Lösung mit bakterizider und fungizider Wirkung. Durch Atmung verliert der Verband nach und nach an Feuchte. Es muss jeweils ohne Verbandwechsel entsprechend nachbefeuchtet werden. Vor jedem Verbandwechsel ist die Wundauflage zu befeuchten. Bei optimaler Anwendung ist VULNOSORB allen anderen Wundauflagen überlegen (Mening R, Breithaupt B, Ziegler UE, Debus ES, Thiede A, 2000). Wichtig ist die Nachbefeuchtung nach jeweils etwa 12 Stunden. Eine feuchte Wundbehandlung mit VULNOSORB kombiniert mit Ringerlösung ist einfach und wirksam. In der Reinigungsfase wird Ringerlösung mit Polyhexandium (0,02-0,04%) kombiniert. Ist die Wunde keimfrei, dann verwenden wir Ringerlösung mit Na-Hyaluronat (0,2%) oder eine anderer Medikation. Je nach Ansicht des behandelnden Arztes.

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Anwendung

VULNOSORB Wundverband ist feucht oder nass einsetzbar. Die Art der Befeuchtung einer Wundauflage ist jeweils abhängig von den Wundverhältnissen. Superabsorbierende VULNOSORB Wundauflagen sind bei allen Wunden einsetzbar. • Weichteilverletzungen nach Unfall • Schussverletzungen • Fisteln und proktologische Wunden • Untiefe, schwer heilende Wunden, wie das Ulcus cruris • Decubital Ulcera • Alle Wunden die nicht geschlossen werden dürfen oder geschlossen werden

können. • Verbrennungen

Gebrauchsanweisung

Unreine Wunden mit starker Sekret-Bildung werden mit einem nassen VULNOSORB Wundverband (Ringerlösung mit 0,04% Polyhexandium) versorgt. Den Blister öffnen und die Ringerlösung auf die Wundauflage gießen. Den Nassverband mit der faserigen Seite auf die Wunde legen. Das fördert die Aufnahme von Sekret und Debrit. Fixierung mit Hilfe eines Netzverbandes oder eines Lycra Strumpfes (Lycra 10-12%, DEN 20). Stärkere Kompression ist nur beim ulcus cruris venosum erlaubt. Dann ergänzen wir den Verband mit einem zweiten Lycra Strumpf DEN 40. Zwecks optimaler Durchblutung sollte die Kompression auf den Druck eines Lycra Strumpf DEN 40 beschränkt bleiben. Bei starker Sekret-bildung Den Verband 1-2x pro Tag wechseln. Reine Wunden (Granulationsfase) werden mit einem VULNOSORB Wundverband (Ringerlösung mit 0,02% Polyhexandium) versorgt. Den Blister öffnen und die Ringerlösung auf die Wundauflage gießen. Den Nassverband mit der glatten Seite auf die Wunde legen. Fixierung mit Hilfe eines Netzverbandes oder eines Lycra Strumpfes (Lycra 10-12%, DEN 20). Den Verband 1 bis 2 Tage in situ belassen. Zwischenzeitlich nachbefeuchten mit trinkbarem Wasser (Mineralwasser ohne Kohlensäure). Anwendung von Medikamenten (Salbe oder Creme). Hier werden Salbe oder Creme mit einem Spatel auf die glatte Seite de VULNOSORB Wundverbandes aufgetragen. Den VULNOSORB Wundverband mit der bestrichenen glatten Seite auf die Wunde legen. Jetzt den Wundverband mit einem Netzverband oder einem Lycra Strumpf fixieren und mit Ringer-Lösung ohne Zusatz befeuchten. Den Verband wechseln nach Vorschrift des behandelnden Arztes. Der Verband darf unter Voraussetzung regelmäßiger Zwischenbefeuchtung mit Ringerlösung oder trinkbarem Wasser, bis zu 3 Tagen in situ bleiben. Vor jedem Verbandwechsel gut befeuchten.

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Produziert die Wunde viel eitriges Sekret, dann wird die faserige Seite des VULONSORB auf die Wunde gelegt. Bei einer sauberen und granulierenden Wunde soll die glatte Seite mit dem Polyethylen Netz auf der Wunde liegen. In der Anfangsperiode ist der Nassverband 1-2x pro Tag zu wechseln. Diabetespatienten sind sehr infektionsgefährdet. Die Behandlung erfolgt mit einem gut atmenden VULNOSORB Nassverband, befeuchtet mit Ringer-Lösung mit 0,02-0,04 % Polyhexandium. Die Wunde wird desinfiziert und feucht gehalten. Vaskuläre Eingriffe erfolgen nach Gefäß Diagnostik (Angiographie). Ein solcher Eingriff (z.B. PTA) ist direkt erforderlich, unabhängig vom jeweiligen Zustand der Wunde. Tiefe Wunden mit infizierten Fisteln können auch den Knochen angreifen und eine Osteomyelitis bewirken. Auch die Entwicklung septischer Bilder mit Fiber und allgemeiner Malaise sind möglich. Hier startet die Behandlung mit einem tiefen Abstrich aus der Fistel, der zum bakteriologischen Labor geschickt wird. Jetzt beginnt eine Kur mit Antibiotika. Nach Bericht des Bakteriologen kann die Wahl des Antibiotikums wenn erforderlich geändert werden. Befolgung der oben vorgegebenen effektiven Wundbehandlung macht eine Amputation in den meisten Fällen vermeidbar. Hiermit wird viel unnötiges Leid erspart. VULNOSORB® Artikelnummer Masse Schachtel Klinikverpackung PZ-Nummer 703.005 5 x 5 cm 10 Blister 70 Schachteln 10126831 703.010 10x10 cm 10 Blister 60 Schachteln 10126854

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Kasuistik

Die Zahl der vorführbaren Wundbehandlungen ist unbegrenzt, da der superabsorbierende Wundverband als Feuchteverband für alle Wunden geeignet ist. Im Folgenden wird ein gravierender Fall des „diabetischen Fußes“ vorgeführt. Ein männlicher Patient von 62 Jahren mit einem Diabetes mellitus Typ 2 erlitt progressive Defekte seines linken Fußes. Er war bereits auf der Warteliste zur Amputation. Nach Entfernung nekrotischer Gewebe wurde eine Feuchtetherapie gestartet. VULNOSORB Verbände, befeuchtet mit LAVASSEPT (Ringerlösung mit Polyhexandium 0,04% von Fresenius Kabi, heute LAVASORB). Wurden 2x Täglich aufgelegt. Kurz nach Beginn der lokalen Behandlung kam es zu einer tiefen Entzündung mit dem Bild einer Osteomyelitis und einem septischen Krankheitsbild. Aus einer oberen Fistel wurde ein tiefer Abstrich genommen und zum bakteriologischen Labor geschickt. Gleichzeitig wurde vom Hausarzt eine antibiotische Infusion verabreicht.

Starke Entzündungsreaktion bei der oberen Fistel

Nach Bekanntwerden des bakteriologischen Befundes konnte die parenterale antibiotische Kur unverändert fortgesetzt und nach etwa 2 Wochen abgeschlossen werden. Nach 6 Wochen lokaler Behandlung mit VULNOSORB Feuchteverband waren alle Wunden verheilt.

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Alle Wunden sind weitgehend verheilt.

Das obere Sprunggelenk war durch die Osteomyelitis weitgehend zerstört.

Nach Verbesserung des Allgemeinzustandes erhielt der Patient eine Samiento Laufschiene die vom orthopädischen Techniker maßgerecht angelegt wurde. Fortan konnte der Patient wieder laufen. Sein Körpergewicht wurde vom Knie auf die Schiene übertragen. Der Fuß blieb unbelastet. Die geplante Amputation konnte abgesagt werden. Befolgung der oben vorgegebenen effektiven Wundbehandlung macht eine Amputation in den meisten Fällen vermeidbar. Hiermit wird viel unnötiges Leid vermieden.

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Literatur

Gerngross H., Rosenheimer M., Becker H. P.: Invasive Messung des Kompartmentdruckes auf piezoresistiver Basis. Chirurg 62:832-833 (1991). Hunt, T. K.: Vascular factors govern healing in chronic wounds. Prog Clin Biol Res 365 (1991): 1-17. Kollig E., Kutscha Lissberg F., Wölk Th., Muhr G.: Alternative einer dynamischen Wundbehandlung die Dermatotraktion beim Kompartmentsyndrom. DGfW, Hefte zur Wundbehandlung, 3 Kongress 1999. Mening R., Breithaupt B., Ziegler U. E., Debus E. S., Thiede A.: Vulnosorb® Anwendungsbeobachtung. DGfW, Hefte zur Wundbehandlung 4 Kongress 2000. Muzzarelli R. A. A.: Biochemical significance of exogenous chitins and chitosans in animal and patients. Carbohydrate Polymers 20: (1993) 7-16. Seiler W. O.: Chronic wounds: Supplementation for better healing of ulcers. Fortschr. Med. 2010, Nov 8; 154. Timmermans C. J.: Polyglucane in der Wundbehandlung. DGfW, Hefte zur Wundbehandlung, 3 Kongress 1999. Timmermans C. J.: Wound Repair from Bone to Skin. Progetto Giacobbe, Bologna Italy, May 2010. Turner-Beatty M., Grotewiel M. S., et alt.: Biochemical and histologic changes due to moistering during wound healing. Wounds (USA) 2 (1990): 156-161. Winter G. D.: Healing of skin wounds and the influence of dressing on the repair process In: Harkiss, K. J., ed. Surgical dressing and wound healing. Bradford University Press, Bradford, 1971.

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