FHNW Jahresbericht 2006

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Jahresbericht 2006

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Inhalt

3 Editorial 4 Das Organigramm der FHNW 7 Aus dem Fachhochschulrat und aus der Direktion 9 Aus der Fachhochschule Nordwestschweiz11 Hochschule für Angewandte Psychologie13 Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik15 Hochschule für Gestaltung und Kunst17 Hochschule für Life Sciences19 Pädagogische Hochschule21 Hochschule für Soziale Arbeit23 Hochschule für Technik25 Hochschule für Wirtschaft27 Mitarbeitende und Studierende29 Services30 Finanzen34 Statistiken

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Fusionen haben es bekanntlich in sich. Ihre Sinnhaftigkeit muss nachweislich vorhanden und somit vermittelbar sein. Darüber hinaus sind mehrere Faktoren wichtig, die zudem erst noch zeitgleich als Anforderungen an alle Beteiligten spürbar werden: die Vorbereitungsarbeiten erfordern hohe Professionalität, die Implementation braucht Konsequenz und Subtilität, Kader und Mitarbeitende müssen zumindest zeitweise mit Verunsicherungen umgehen können, zahlreiche Betroffene sind einer erhöhten Arbeitslast ausgesetzt.Die Bilanz, nach dem ersten Betriebsjahr der FHNW, ist aus unserer Sicht überaus erfreulich. Es ist den Verantwortlichen und Beteiligten auf allen Stufen gelungen, die erwähnten Er-folgsfaktoren vor und während der Umsetzung zu berücksich-tigen und einzulösen. Unzählige Angehörige der FHNW haben sich enorm engagiert und dadurch den Fusionserfolg sicher-gestellt. Ihre Leistungen verdienen Anerkennung und Dank. Die FHNW ist gut unterwegs: beides, gut und unterwegs!Denn wir sind noch weit davon entfernt, eine Konsolidie-rungsphase einzuleiten. Unsere Aufgabenstellung und un-sere Zielsetzungen gehen über das bisher Erreichte hinaus. Der eigentliche Fusionsprozess ist daher nahtlos in einen Optimierungs- und Ausbauprozess übergegangen. Der einge-schlagene Weg ist vielversprechend.Der erste Auftritt der FHNW, die grosse Einweihungsfeier in Brugg am 9. Januar 2006, brachte unsere Schule im Nu in die nationalen bildungspolitischen Schlagzeilen. Gerne erinnern wir uns an die lobenden Worte in der Festrede von Bundesrat Joseph Deiss. Die vielen Glückwünsche, die der FHNW in der Folge mit auf den Weg gegeben wurden, zeigen deutlich eine hohe Anerkennung. Die gewählte Lösung erhielt für weitere Projekte ähnlichen Zuschnitts Vorbildcharakter.Der zweite Grossanlass der FHNW war der Forschungstag der Fachhochschulen der Schweiz am 11. Mai 2006. Die erste umfassende Präsentation unserer Forschungsaktivitäten an ihren verschiedenen Standorten ermöglichte einer breiten Öffentlichkeit einen vertieften Einblick in die Vielfalt und die hohe Qualität dieses Leistungsbereiches.Im Berichtsjahr galt es, die zahlreichen in den Vorgänger-schulen vorhandenen Vorschriften, Regulative und Prozess-beschreibungen durch neue FHNW-Dokumente zu ersetzen. Das herausragendste Werk ist zweifelsohne der unter den Sozialpartnern ausgearbeitete und auf den 1. Januar 2007 in Kraft gesetzte Gesamtarbeitsvertrag. Dank echter Verhand-lungsbereitschaft und gelebter Sozialpartnerschaft entstand einvernehmlich und rechtzeitig ein richtungsweisendes Ver-tragswerk.Für die FHNW, aber auch für den Bildungsraum Nordwest-schweiz von hoher Bedeutung ist der am 12. Dezember 2006 in Kraft gesetzte Rahmenvertrag mit der Universität Basel. Darin werden zahlreiche Kooperationsformen definiert und verein-

bart, um damit die bereits laufenden gemeinsamen Angebote und Projekte zu verankern und deutlich auszubauen.Die Mitwirkung sowohl der Mitarbeitenden als auch der Stu-dierenden ist für die FHNW ein wichtiges Anliegen. Durch die Herleitung und Inkraftsetzung entsprechender Mitwirkungs-reglemente sind im Berichtsjahr die nötigen Voraussetzungen geschaffen worden. Einsitznahmen in Gremien und Ausspra-chen auf verschiedenen Ebenen haben zahlreiche Verfahren und Entscheidungsfindungen positiv beeinflusst.Die von der FHNW erwarteten Fusionsgewinne bedingen an verschiedenen Standorten neue Räumlichkeiten. Obwohl de-ren Bezug mehrheitlich erst ab 2010 möglich ist, laufen be-reits jetzt die nötigen Vorbereitungsarbeiten. Die in Windisch, Muttenz, Olten und Basel geplanten künftigen (Miet-)Objekte wurden 2006 bei den Trägerkantonen formell bestellt.Im Berichtsjahr wurden auf Stufe Direktion und Stab FHNW die beiden langjährigen Mitarbeiter und Kollegen Prof. Dr. Rudolf Künzli, Direktor der Pädagogischen Hochschule, und Prof. Dr. Willi Schlachter, Delegierter für Forschung FHNW, pensioniert. Wir danken den beiden Pensionären und gleich-zeitig auch allen weiteren Mitarbeitenden, die 2006 die FHNW verlassen haben.Die FHNW ist also gut unterwegs. Unterwegs sein heisst für uns jedoch, noch besser zu werden und insbesondere dort zu optimieren, wo ein Mangel oder eine nicht ausgeschöpf-te Chance auszumachen ist. Wir werden verschiedene Struk-turen und Abläufe überdenken und vereinfachen. Ebenso werden wir jene Projekte in Angriff nehmen, die aus Kapa-zitätsgründen zurückgestellt werden mussten. Wir sind zu-versichtlich, im nächsten Jahresbericht über ein FHNW-Qua-litätsmanagement, über strukturelle und ablaufbezogene Optimierungen, über eine transparente Budgetierungsme-thodik und Mittelvergabe, über zusätzliche Aktivitäten im Bereich Interdisziplinarität und weitere Taten berichten zu können. Gerne hoffen wir auch, dass wir dannzumal bestäti-gen können, dass unsere Mitarbeitenden das bereits im Jahr 2006 gezeigte hohe und professionelle Engagement auch im Folgejahr weitergeführt haben. Und – last but not least – wol-len wir weiterhin über zufriedene Studierende und Weiterbil-dungswillige berichten können, die ihre Ausbildung an der FHNW erfolgreich abschliessen konnten.Wir danken unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Fachhochschulrat, allen involvierten politischen Instanzen, insbesondere unseren Trägerkantonen, den mit der FHNW as-soziierten Stiftungen sowie allen weiteren Partnerinstitutio-nen ausserhalb unserer Schule herzlich für das hohe Vertrau-en und die wertvolle Unterstützung.

Peter Schmid Richard BührerPräsident Fachhochschulrat Direktionspräsident

EditorialDie Fachhochschule Nordwestschweiz FHNWist gut unterwegs

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Das Organigramm der FHNW

FachhochschulratPeter Schmid, Präsident

DirektionspräsidentRichard Bührer

StabKarin Hiltwein

René BortolaniRuth FreiburghausMarkus KreienbühlWilly SchlachterHans Zbinden

Zentrale ServicesRaymond Weisskopf

Niklaus LangAndrea Lehr

Ingrid SelbRichard Wettmann

1.1.08 Integration der Musikhochschulen der Musik-Akademie der Stadt Basel

Hochschule für Angewandte Psychologie

Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik

Hochschule für Gestaltung und Kunst

Hochschule für Life Sciences

Pädagogische Hochschule

Hochschule für Soziale Arbeit

Hochschule für Technik

Hochschule für Wirtschaft

Josef Stalder

• Institut Lehre Angewandte Psychologie • Institut Mensch in komplexen Systemen • Institut Kooperationsforschung und -entwicklung

Bruno Späni

• Institut Architektur • Institut Bauingenieurwesen • Institut Vermessung und Geoinformation • Institut Energie am Bau

Alois M. Müller • Institut HyperWerk • Institut Visuelle Kommunikation • Institut Innenarchitektur und Szenografie • Institut Mode-Design • Institut Industrial Design • Institut Kunst • Institut Medienkunst • Institut Lehrberufe für Gestaltung und Kunst • Institut Design- und Kunstforschung

Gerda Huber • Institut für Medizinal- und Analysetechnologie • Institut für Chemie und Bioanalytik • Institut für Pharma Technology • Institut für Ecopreneurship

Hermann J. Forneck • Institut Vorschul- und Unterstufe • Institut Primarstufe • Institut Sekundarstsufe I • Institut Sekundarstufe II und Pädagogik • Institut Spezielle Pädagogik und Psychologie • Institut Weiterbildung und Beratung • Institut Forschung und Entwicklung

Luzia Truniger • Institut Lehre Soziale Arbeit Basel • Institut Lehre Soziale Arbeit Olten • Institut Soziale Arbeit und Gesundheit • Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagemet • Institut Integration und Partizipation • Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung • Institut Kinder- und Jugendhilfe • Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung

Ruedi Nützi

Ausbildung

• Betriebsökonomie • Business Administration (International Management) • International Business Management • Wirtschaftsinformatik

Transfer(Weiterbildung, F&E, Beratung)

• Institut für Wirtschaftsinformatik • Institut für Nonprofit- und Public Management • Institut für Unternehmensführung • Institut für Finanzmanagement • Institut für Personalmanagement und Organisation • Institut für Kommunikation und Marketing

Jürg Christener

Ausbildung

• Institut für Geistes- und Naturwissenschaften • Elektro- und Informationstechnik • Maschinenbau • Informatik • Systemtechnik • Wirtschaftsingenieur- wesen • Mechatronik Trinational

Transfer

• Institut für Aerosol- und Sensortechnik • Institut für Mikroelektronik • Institut für Automation • Institut für Power- und Signalprocessing • Institut für Produkt- und Produktionsengineering • Institut für Kunststofftechnik • Institut für Thermo- und Fluid-Engineering • Institut für Mobile und Verteilte Systeme • Institut für 4D-Technologies und Data Spaces • Institut für Business Engineering • Institut für nano- technische Kunststoff- Anwendungen

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Während des ersten Betriebsjahres der FHNW versammelte sich der Fachhochschulrat zu zehn halbtägigen, einer ganz-tägigen und einer zweitägigen Sitzung. Zur Vorbereitung der Sitzungen tagt jeweils der Ausschuss, dem zusätzlich zum Präsidenten Peter Kofmel, Vizepräsident, Susanne Sele, Assis-tentin des FH-Ratspräsidenten, Richard Bührer, Direktions-präsident, Karin Hiltwein, Generalsekretärin, und Alex Hof-mann, Vertreter des Regierungsausschusses, angehören.Die Startphase der FHNW erforderte die Genehmigung zahl-reicher Reglemente und die Zustimmung zu einer Fülle von Einzelheiten. Mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgte der FH-Rat die finanzielle Entwicklung unserer Fachhochschu-le, um schliesslich mit Erleichterung festzustellen, dass der finanzielle Fehlbetrag deutlich unter dem budgetierten Aus-mass liegt. Der Rat liess sich über die geplante Botschaft des Bundesrates zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI) 2008 bis 2011 informieren und unterstützte mit verschiedenen Aktivitäten die politischen Bemühungen für eine Erhöhung der vorgesehen Bundesmittel. Der FH-Rat befasste sich als besondere Schwerpunkte mit der Vorbereitung der Masterstudiengänge, mit den verschie-densten zukünftigen und laufenden Bauprojekten und der kommenden Integration der Hochschule für Musik. Er beauf-tragte die Direktion unter anderem mit der Neugestaltung des Kommunikationskonzeptes. Der FH-Rat wählte Prof. Dr. Hermann Forneck zum neuen Di-rektor der Pädagogischen Hochschule FHNW.Dass mehr als plangemäss bereits am Ende des ersten Be-triebsjahres der FHNW der Gesamtarbeitsvertrag unter-zeichnet werden konnte, erfüllt den FH-Rat mit besonderer Freude. Wir können damit zum Ausdruck bringen, dass die FHNW eine zuverlässige und soziale Arbeitgeberin sein will. Der GAV regelt u.a. die Mitwirkung der MOM (Mitwirkungs-organisation Mitarbeitende), und auf den 1. Januar 2007 tre-ten mit der Zustimmung des Fachhochschulrates die Statuten der Studierendenorganisation FHNW in Kraft. Damit sind die Plattformen für den regelmässigen Austausch aller FHNW-Gruppierungen eingerichtet. Es ist dem FH-Rat ein Anliegen, dass die geschaffenen Instrumente nun «gelebt» werden. Die Mitglieder des Regierungsausschusses nahmen während dieses ersten Jahres an den Sitzungen des FH-Rates teil. Neu kamen die Vertretung der MOM, Sabine Küenzi und Niklaus Lang, und später die Vertretung der Studierendenorganisa-tion FHNW, Joël Beljean und Florian Schrag, dazu. Auf den 31. Dezember verliessen Rosemarie Leuenberger und Annette Schindler den FH-Rat. Ihnen sei an dieser Stelle nochmals für ihr Engagement gedankt.

Peter SchmidPräsident des Fachhochschulrates

Während der Vorbereitungsarbeiten zur FHNW-Fusion wur-de die Frage gestellt, ob die vorgesehene Struktur führungs-mässig zu bewältigen sei. Acht Hochschulen und den Bereich Services direkt einem Direktionspräsidenten zu unterstellen, sei ein heikles Unterfangen. Zudem hätten die in der Direkti-on FHNW versammelten Direktorinnen und Direktoren der Hochschulen laufend die Herausforderung zu bewältigen, die Eigeninteressen ihrer Hochschule mit den Vorgaben und An-liegen der Gesamtschule in Einklang zu bringen.Die Bilanz nach dem ersten operativen Betriebsjahr zeigt, dass sich die artikulierten Bedenken als haltlos erwiesen haben. Anzahl und Qualität der im Berichtsjahr erarbeiteten Konzepte, Regulative und Entscheide sind bemerkenswert. Der FHNW ist es gelungen, die operativen Grundlagen aus-zuarbeiten und Entscheide umzusetzen. Ohne ein ambitiöses und dennoch einvernehmliches Führungsverständnis und Führungsvermögen wäre dies nicht machbar gewesen. Selbst-verständlich wird sich die Direktion nun nicht zurücklehnen und sich mit dem Erreichten begnügen. Die Führungsabläufe auf Stufe Direktion und Stab lassen sich noch verbessern.Ein Rückblick auf das erste Jahr der fusionierten FHNW zeigt auch auf, dass in wichtigen Fragen positive Akzente gesetzt wurden. Die Zusammenarbeit der Direktion mit der Mitwir-kendenorganisation der Mitarbeitenden (MOM) beispielswei-se ist erfreulich und qualitätsfördernd. Ein fruchtbarer Dia-log konnte auch mit der Studierendenorganisation (students.fhnw) etabliert werden. Für Mitarbeitende mit persönlichen Problemen und Fragestellungen steht ein professionelles Be-ratungsangebot zur Verfügung. Die FHNW-weite Kommuni-kation verfügt über Plattformen, auf denen sich nun ein per-fektioniertes Angebot entwickeln lässt.Das Bestreben der Direktion, in wichtigen Fragen auch aus-serhalb der FHNW Einfluss zu nehmen, hat Früchte gezeigt. Zu vermerken sind zahlreiche Einsitznahmen in Gremien der nationalen Fachhochschulszene, in Instanzen der Hoch-schulförderung sowie in politiknahen Meinungsbildungs-gremien. Erfreulich haben sich auch die Kooperationen mit den Gewerbeverbänden und Handelskammern angebahnt. Zusammen mit weiteren Kooperationen mit Instanzen der Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft ist es gelungen, das hohe Kooperationsvermögen der Vorgängerschulen wei-terzuführen und auszubauen. Die Verankerung der FHNW in den Trägerkantonen und darüber hinaus ist solide.Wir können ein gutes erstes Betriebsjahr vermelden. Es ist mir bewusst, dass dies nur dank einem hohen Engagement aller Direktionsmitglieder und aller Angehörigen der FHNW möglich wurde. Dafür bedanke ich mich herzlich.

Richard BührerDirektionspräsident

Aus dem Fachhochschulrat und aus der Direktion

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Ein Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die FHNWDie vier Trägerkantone der FHNW haben im Staatsvertrag die Einrichtung eines Gesamtarbeitsvertrags für die FHNW vorgesehen. Die unterschiedlichen kantonalen Anstellungs-regelungen der früheren Fachhochschulen sollten in einheit-lichen und mit den Arbeitnehmendenorganisationen ausge-handelten Bedingungen zusammengeführt werden. In der Rekordfrist von nur einem Jahr konnte das ambitiöse Ziel erreicht und der Gesamtarbeitsvertrag abgeschlossen wer-den. Seit 1. Januar 2007 gilt somit für mehr als 2000 Mitar-beitende der GAV FHNW. Der Abschluss des GAV ist ein Mei-lenstein in der noch jungen Erfolgsgeschichte der FHNW.Auf der Seite der FHNW gehörten der Verhandlungsdelega-tion Mitglieder des Regierungsausschusses, des Fachhoch-schulrates, der Direktion und der Personalleitung an. Die Arbeitnehmenden haben sich auf Initiative der internen Mit-wirkungsorganisation mit den Personalverbänden in einer «Verhandlungskommission Mitarbeitende» organisiert. Die Anstellungsbedingungen FHNW sind öffentlich-rechtli-cher Natur und bieten damit eine erhöhte Verlässlichkeit und rechtsgleiche Behandlung. Ausgewogene Verhandlungslö-sungen konnten bei der Festlegung des Personenkreises ohne Arbeitszeiterfassung, bei den Arbeitsverträgen mit schwan-kenden Pensen und bei der Planung der Jahresarbeitszeit erzielt werden. Als Lohnsystem wurde ein Lohnbandmodell mit dreizehn Funktionsstufen gewählt. Die Lohnentwick-lung wird jährlich durch die Sozialpartner ausgehandelt. Die gelungene Anbindung an ein überbetriebliches Salärver-gleichssystem ist für die Steuerung der zukünftigen Lohn-entwicklung hilfreich und notwendig. Bezüglich beruflicher Vorsorge verbleiben die Mitarbeitenden bis voraussichtlich ins Jahr 2011 in ihren bisherigen Pensionskassen.Bei der Überführung der einzelnen Anstellungsverhältnisse in den GAV FHNW ist den Mitarbeitenden der nominale Be-sitzstand auf ihrem bisherigen Lohn garantiert, sofern sie keine neue Funktion übernommen haben.

Forschung: Ziele übertroffenDie FHNW misst der Forschung neben der Lehre höchste Bedeutung zu. Im Berichtsjahr wurden die Aktivitäten kon-tinuierlich ausgebaut. Der gesamte Forschungsumsatz 2006 der FHNW erreichte 52.1 Mio Franken. Die akquirierten Dritt-mittel im Bereich Forschung betrugen 2006 18.5 Mio Franken und liegen damit 2.6 Mio Franken bzw. 16% über dem Zielwert gemäss Leistungsauftrag der Trägerkantone.Am 11. Mai 2006 trat die FHNW erstmalig am nationalen Forschungstag der Schweizer Fachhochschulen auf und pub-lizierte zu diesem Anlass die Broschüre «Innovation, For-schung an der FHNW 2006». Ebenfalls in ihrem ersten Jahr wurde die FHNW Partnerin in zwei bedeutenden Kompetenz-

Aus der Fachhochschule NordwestschweizEin Gesamtarbeitsvertrag regelt seit dem 1. Januar 2007 die Anstellungsverhältnisse an der FHNW. Die baulichen Grossprojekte für die nächsten Jahre sind definiert. Die gemeinsamen Forschungsaktivitäten wurden ausgebaut. Die Genderkompetenz wird an der FHNW gefördert.

zentren: Sie partizipiert am 2006 eröffneten Kompetenzzent-rum für Energie und Mobilität (CCEM-CH) des ETH-Bereichs und ist Partnerin des neu gegründeten Swiss Nanoscience Institute SNI der Universität Basel, das substanziell mit Mit-teln des Kantons Aargau unterstützt wird.Die vier Stiftungen zur Förderung der Vorgängerschulen füh-ren ihre Tätigkeit weiter und richten sich auf die neue Situa-tion der FHNW aus. Im Berichtsjahr haben die vier Stiftungen Vergabungen im Gesamtumfang von CHF 413‘600.– bewilligt.

Gleichstellung: Genderkompetenz fördern Die FHNW knüpft in der Gleichstellung an die Arbeit der Vor-gängerinstitutionen an. Das Projekt «Chancengleichheit als Qualitätskriterium» des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie wurde abgeschlossen. Neu lanciert wurde ein Projekt zur Förderung der Gender-Kompetenz an der FHNW. Der «Leitfaden für die sprachliche Gleichstellung» wurde neu aufgelegt. Neben der Mitarbeit in Projekten auf eidge-nössischer Ebene und deren Umsetzung in der FHNW beriet die Leiterin Gleichstellung der FHNW Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Projektverantwortliche der FHNW in Gen-derfragen und begleitete Genderprojekte.

Immobilien: Grossprojekte gestartetDie fusionierte FHNW weist einen Immobilienbestand von rund 100 Gebäuden mit 50 Vermietern und verteilt auf gegen 20 Sitze aus. Um die beabsichtigte räumliche Konzentration der FHNW zu erreichen, hat der Fachhochschulrat im Mai die folgenden Grossprojekte bei den Trägerkantonen bestellt:– Olten: Neubau von ca. 10‘000 m2 Hauptnutzungsfläche (HNF) als Ergänzung / Ersatz für mehrere Mietobjekte;– Brugg-Windisch: Campusprojekt, bestehend aus einem Neubau von ca. 20‘000 m2 HNF auf dem Markthallen-Are- al, aus der Sanierung bestehender Gebäude an der Klos- terzelgstrasse und aus einem Umbau des Hauptgebäudes der Psychiatrischen Klinik in Königsfelden. Damit sollen Objekte in Aarau, Zofingen und Brugg ersetzt werden.– Dreispitz-Areal Münchenstein (BL): Um-/Neubauprojekt, ca. 16‘000 m2 HNF für die Hochschule für Gestaltung und Kunst als Ersatz von zahlreichen Mietobjekten in Basel und Aarau.– Muttenz: Erweiterungsprojekt von ca. 13‘000 m2 HNF für die Pädagogische Hochschule sowie die Hochschule für Soziale Arbeit als Ersatz von Mietobjekten in Basel und Liestal. Zudem werden in der Gesamtraumplanung Muttenz die Bedürfnisse der Hochschule für Life Sciences mit einbezogen.Diese Grossprojekte sollen nach heutigem Planungsstand in den Jahren 2010 bis 2013 bezugsbereit sein.

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Wann nutzen die Mitarbeitenden einer Firma tatsächlich die zur Verfügung stehende EDV und wann halten sie, trotz neuer Software, lieber an ihren alten Routinen fest? Wann fehlen die Mitarbeitenden am Arbeitsplatz und warum ist in einzelnen Abteilungen die Krankheits- und Absenzenrate be-sonders gross? Wann benützen die Mitarbeitenden auf dem Bau oder in Fabrikhallen die Schutzeinrichtungen? Wann be-halten Ingenieure ihr Wissen für sich, statt es mit den Kolle-gen zu teilen? Die Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW hat Antworten auf diese Fragen und ist kontinuierlich dabei, neue, der Situation angemessene Lösungen zu entwi-ckeln – in Lehre, Forschung, Beratung.

Konkrete Projekte: Praxisbezogen studierenDie Bachelor-Ausbildung erfreut sich nach wie vor einer sehr hohen Nachfrage. Im vergangenen Jahr haben sich über 150 Männer und Frauen im Alter zwischen 20 und 45 für dieses Studium angemeldet. Da nur 60 Studienplätze zur Verfügung stehen, können wir mit einem strikten Auswahlverfahren die besten Bewerber und Bewerberinnen auswählen. Auch des-halb hat der Studiengang sehr hohe Qualität.Im Laufe des Jahres haben 22 Studierende in einer Firma oder Organisation ein Praktikum absolviert und dabei ers-te Erfahrungen mit der Praxis gesammelt. Praktikumsplät-ze fanden sie in Firmen wie Swisscom, Swiss International Airlines, Helvetia Patria oder der Zürcher Kantonalbank, der BKW oder ERNI Consulting AG. Aber auch das Bundesamt für Gesundheit, das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt, die Organisation für Unfallprävention und -bewältigung Red Cross oder unterschiedliche Institutionen der Gesundheits-förderung wie Gsünder Basel oder Gesundheitsförderung Baselland gehörten zu unsern Partnern.65 Studierende der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW haben im Auftrag eines Betriebs ein Projekt durchge-führt; eine Auswahl: – Neugestaltung des Kontrollraums eines Atomkraftwerks– Analyse, Bewertung und Gestaltungsmöglichkeiten von Kundenbindungssystemen einer grossen Firma der Verkehrsbranche– Mittelfristige Evaluation des Crew-Resource-Manage- ment-Trainings in der Luftfahrt– Entwicklung eines Konzepts für die Förderung der Work-Life-Balance in einer grossen schweizerischen Bildungsinstitution– Wahl der ETH Zürich als Studienort durch ausländische Studierende– Gesundheitsförderung in einem Altersheim der Stadt Olten– Fallstudie zu den Wirkungen offener und verschlossener Türen in Heimen mit dementen Personen

Hochschule für Angewandte PsychologieFirmen und Organisationen versuchen jeden Tag von Neuem, die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu fördern, Prozesse sicherer und zuverlässiger zu gestalten oder die Zusammenarbeit in ihren Teams zu verbessern. Hier ist die Hochschule für Angewandte Psychologie aktiv.

Beraten, entwickeln, forschenDie beiden Institute im erweiterten Leistungsauftrag, das Institut Mensch in komplexen Systemen (MikS) und das Ins-titut für Kooperationsforschung und -entwicklung (ifk) sind in den gleichen Themenfeldern tätig. Zum Beispiel gibt es da eine sehr renommierte schweizeri-sche Bildungsinstitution, die mit Hard- und Software bes-tens ausgerüstet ist und alle technischen Voraussetzungen für ein effizientes E-Learning hat. Die Professoren und Pro-fessorinnen halten zwar E-Learning für geeignet, sind aber sehr zurückhaltend bei der Anwendung dieser didaktischen Methode, weil der Einstieg zu aufwendig und der mögliche Nutzen zu wenig berechenbar sei. Hier hat das Institut für Kooperationsforschung und -entwicklung mit einem Instru-ment, welches den Zugang in die Welt des E-Learnings er-leichtert, Abhilfe geschaffen. Ein anderes Beispiel: Verschiedene Institutionen, die sich mit Fragen des Alters beschäftigen, sind darüber besorgt, dass betagte Menschen den Anschluss an die Welt des Inter-nets verpassen und durch die Ausweitung technikbasierter Selbstbedienung in ihrer Selbstständigkeit und Lebensqua-lität gefährdet sein könnten. Das Institut Mensch in komple-xen Systemen untersucht nun, wo denn diese Gefahr tatsäch-lich besteht, und entwirft Massnahmen dagegen.

Master im BlickfeldIn Fragen rund um Gesundheitsförderung, Optimierung der Arbeitsgestaltung, Verbesserung von Sicherheit und Zuver-lässigkeit von Prozessen, Optimierung der Zusammenarbeit in Teams oder rund um den Einsatz neuer Medien ist die Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW stark und sucht nach immer neuen Lösungen, die der jeweiligen Situa-tion angemessen sind. Um den Studierenden gute Startbedingungen für den wei-teren Berufsweg zu bieten, erachtet es die Hochschule als unumgänglich, rasch einen Master-Studiengang aufzubau-en. Viele Absolvierende möchten später selbstständig arbei-ten und wirken können. Die nationalen und internationalen gesetzlichen Vorgaben sind hier sehr streng und setzen den Master für eine selbstständige berufliche Tätigkeit voraus. Damit ist auch das wichtigste Ziel unserer weiteren Aufbau-arbeit klar.

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Die Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik schafft Verbindungen zwischen Fachbereichen und Aufgabenberei-chen. Aus diesen Verbindungen resultiert vielfältiges Know-how, von dem Studierende, Auftraggebende und Forschungs-partner gleichermassen profitieren.

Der Pilot: Master of Arts in ArchitectureDie erfolgreiche Einführung des «Master of Arts in Architec-ture» stellt nicht nur das Erreichen des seit Langem verfolgten Ziels einer internationalen Anerkennung der schweizerischen FH-Diplome in Architektur in Aussicht. Der neue Kurs eröff-net unserer Architektur-Ausbildung auch und vor allem ein neues inhaltliches Potenzial. Der Masterkurs basiert auf dem bewährten, für den Bachelorkurs verfeinerten und differen-zierten Konzept des fächerübergreifenden Projektunterrichts. Die Ausbildung von Architektinnen und Architekten verlangt nach der Schulung einer gesamtheitlichen Sicht auf komple-xe Probleme und nach dem Bereitstellen von geeigneten Ar-beitsmethoden und -strategien zu ihrer Lösung. Mit einem breiten Angebot an Grundlagenwissen und den begleiteten Projektarbeiten befähigt der Masterkurs zu eigenständigem Denken und zu verantwortungsvollem Handeln. Den inhalt-lichen Rahmen spannen dabei die drei Begriffe «Haus–Sied-lung–Landschaft» auf, welche wechselweise im Vordergrund der Semester stehen. Die Auseinandersetzung mit den damit verbundenen grundlegenden Fragen architektonischer Praxis nährt die Lehre und erschliesst auch für die Forschung neue, weite Felder.

Das aktuelle Forschungsprojekt: Kunststofffasern für ErdbebenvorsorgeDie Entwicklung von dauerhaften Baustoffen und Tragele-menten für spezifische Anwendungen in der Bauindustrie ist ein Forschungsschwerpunkt am Institut Bauingenieurwe-sen. Im Fokus liegen duktile zementgebundene Baustoffe mit Kunststofffasern, charakterisiert durch einen hohen Elasti-zitätsmodul.Herkömmliche zementgebundene Baustoffe haben zwei we-sentliche Nachteile: Sie sind spröde, versagen ohne Voran-kündigung, und ihr Widerstand gegen Zugbeanspruchungen ist relativ gering. Hingegen besitzen hochduktile, kunststoff-faserbewehrte zementgebundene Baustoffe unter Zugbean-spruchung, im Vergleich zu gebräuchlichem Beton oder Mör-tel, mehr als eine 300-fach höhere Bruchdehnung.Die Entwicklung von hochduktilen zementgebundenen Bau-stoffen bietet neue Möglichkeiten in Bezug auf Konstruktion und Instandsetzung. Dies sind zum Beispiel leichte, dünn-wandige Bauteile bzw. Elemente für stossartige, energie-reiche Beanspruchung (Erdbebenvorsorge) und hohe Ermü-dungslast (Brückenbau) sowie hochduktile Reparaturmörtel.

Hochschule für Architektur, Bau und GeomatikDer Architektur-Master – ein Pilot in der FHNW – ist gut angelaufen. Die Forschungsresultate rund um dauerhafte Baustoffe und Interaktive 3D-Geoinformation sind erfreulich. Und zukunfts- weisend ist die Übernahme der MINERGIE® Agentur Bau.

3-D-Geoinformationstechnologie: Forschungskompetenz als Basis für InnovationDie F&E-Aktivitäten mit Schwerpunkt «Interaktive 3-D-Geo-information» wurden im Jahr 2006 konsequent weitergeführt und erweitert in Richtung mobile Sensoren und Zusammen-arbeit bzw. Kollaboration im virtuellen Raum.Im Frühjahr 2006 konnte das neue KTI-Projekt ViMo (Virtu-al Monitoring) lanciert werden. Dieses hat die Entwicklung einer kollaborativen 3-D-Geoinformationstechnologie zum Ziel, welche die Interaktion vieler gleichzeitiger Benutzer mit integrierten Echtzeit-Informationen wie beispielswei-se Fahrzeugpositionen oder Pegelstandsmessungen erlaubt. Eine wichtige Rolle spielen dabei Videodaten, welche mit unbemannten Mikro-Drohnen erfasst und als «Augmented Reality»-Anwendung mit Informationen aus dem 3-D-Modell überlagert werden.Parallel dazu wurden Untersuchungen und Entwicklungen zur Fernerkundung mittels Mikro-Drohnen erfolgreich auf-genommen. Dabei wurden in einem ersten Projekt mit einer Reihe von Testflügen und mit der multispektralen Klassifizie-rung Vitalitätsuntersuchungen an landwirtschaftlichen Ver-suchsflächen durchgeführt.Seit Dezember 2006 verfügt das IVGI über eine Mikro-Drohne, einen miniaturisierten GPS-gestützten Flugkörper, auf dem unterschiedliche Bildsensoren mitgeführt werden können. Damit sollen neue Anwendungen in Bereichen wie Sicherheit, Bauwerkskontrolle, Verkehrsüberwachung oder Umweltmo-nitoring erschlossen werden.

Zukunftsweisend: Die MINERGIE® Agentur BauDas markanteste Ereignis des Jahres 2006 für das Institut Energie am Bau (IEBau) ist die Übernahme der MINERGIE® Agentur Bau per 1. Juni. Die MINERGIE® Agentur Bau ist die technische Agentur von MINERGIE®, dem schweizerischen Label für energieeffizientes Bauen. In der Schweiz sind be-reits 6‘000 Gebäude nach MINERGIE® zertifiziert, und auch die strengeren Standards MINERGIE-P® und MINERGIE-ECO® sind auf Erfolgskurs. Die MINERGIE® Agentur Bau bearbeitet Fragen der MINERGIE®-Techniken und der Defi-nition und Anforderungen der Standards. Sie erarbeitet Kur-se und Schulungsunterlagen, betreut die MINERGIE®-Fach-partner und Lizenznehmer und bietet MINERGIE®-Vorstand und -Geschäftsstelle sowie den kantonalen Energiefachstel-len Unterstützung. Das IEBau war massgeblich beteiligt an der Schaffung des MINERGIE-P® -Standards und hat nun mit der Führung der MINERGIE® Agentur Bau die Gelegenheit, in zentraler Stellung den Erfolg der Marke MINERGIE® weiter voranzutreiben.

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Jedes Studienjahr der HGK FHNW kennt mehrere Highlights. Da unser ureigenstes Geschäft die Produktion von sinnlich Gestaltetem und Wahrnehmbarem ist, das seine Bestimmung im Zeigen hat, sind unsere Modeschau im Frühjahr und unse-re Diplomausstellung im Spätsommer die prägenden Ereig-nisse. Hier führen wir uns öffentlich in einem Défilé auf, und dort stellen wir uns öffentlich aus und dar, und damit stellen wir uns auch der Auseinandersetzung um unser Tun.

Grosse Eröffnungsfeier: Studienauftakt im Casino BaselZum ersten Mal lädt die neue HGK FHNW alle Studierenden, Dozierenden und Mitarbeitenden zur Eröffnung des Studien-jahres ins Casino Basel ein. Direktor Alois M. Müller geht in seiner Rede der Frage nach, was es heute für eine Kunst- und Designhochschule heissen könnte, auf der Höhe der Zeit zu sein. Eine Frage mit vielen möglichen Antworten in einer Zeit, in der sich unsere Kultur im Umbruch befindet und weder die klassischen Definitionen der Kulturtheorien und der Kul-turkritik noch die Manifeste und Manifestationen der Avant-garden wirklich greifen. In der anschliessenden Podiumsdis-kussion werden diverse Aspekte des Referats vertieft.Die anlässlich der Eröffnungsfeier aufgeworfenen Fragen werden weiterverfolgt: Im Laufe dieses Jahres begibt sich die HGK FHNW mit der Gesprächsreihe «GeistesGegenwart» in Zusammenarbeit mit dem Theater Basel auf die Suche nach dem Zeitgeist.

Grosser Erfolg: International Scenographers’ Festival Basel ist vom 23. bis 26. November 2006 Schauplatz einer in-spirierenden Auseinandersetzung mit den unterschiedlichs-ten Arten szenografischer Gestaltung. Das Institut Innen-architektur und Szenografie der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW veranstaltet in den Räumen des Theaters Basel und in der Elisabethenkirche das erste «International Scenographers’ Festival IN3» zum Thema «Spatial Arts – Life in search of Style».Was machen Szenografen und Szenografinnen? Eine einfache Umschreibung für «Szenografie» führt über das Wort selbst, das sich aus dem Griechischen kommend aus skené (Hütte, Zelt) und graphein (schreiben) zusammensetzt. Szenografen übersetzen anspruchsvolle Inhalte in begehbare Raumbilder, sie generieren inszenierte Räume mit narrativen Qualitäten. Ein szenografisch gestalteter Raum wird selbst zum drama-turgischen Medium, zum Überbringer von Botschaften und Inhalten an Besucherinnen und Besucher: in einer Museums-ausstellung, an einem Messe-Event in einem Länderpavillon an einer Weltausstellung.Das als kleinere Fachtagung geplante erste Szenografen-Treffen muss in Anbetracht des grossen professionellen In-teresses ausgebaut und umkonzipiert werden. Die beinahe

Hochschule für Gestaltung und KunstIn einem Raum für Musik wird der Auftakt des neuen Studien- jahrs der Hochschule für Gestaltung und Kunst zelebriert. Über inszenierte Räume berichten Fachleute am ersten internatio-nalen Szenografenfestival. Und im Raum der Stille offenbaren sich gleichzeitig Konzentration und Belebung.

tausend Besucherinnen und Besucher des ersten Festivals wissen dies zu schätzen, reisen selbst über die Grenze in Scharen an und bestätigen damit die Relevanz des gesetz-ten Themas. Die aus Europa, China und den USA geladenen Rednerinnen und Redner beeindrucken nicht nur durch die Vielfalt ihrer Beiträge, sondern ebenso mit der Lebendigkeit der vorgestellten Beispiele, anhand derer versucht wird, das Festival-Thema bildhaft zu umreissen: Vom Komponisten bis zur Architektin, von der Medien-Künstlerin bis zum Drama-turgen ist die ganze Bandbreite der räumlich «Gestaltenden» vertreten und eröffnet Einblicke in die jeweils individuelle Sicht- und Arbeitsweise des szenografischen Schaffens.Dank für das Gelingen des ersten Festivals gilt neben den engagierten Referentinnen und Referenten vor allem den sechzig Studierenden des Instituts Innenarchitektur und Sze-nografie, welche den Anlass unter der Leitung von Prof. Uwe R. Brückner und Prof. Andreas Wenger konzipiert, umgesetzt und betreut haben. Wegen des von allen Seiten bestätigten Erstlingserfolgs soll im Herbst 2008 die zweite Auflage des «International Scenographers’ Festival» in Basel über die Bühne gehen.

Grosse Stille: Raum der Stille in der Kantonalen Psychi-atrischen Klinik LiestalIm Jahr 2004 tritt die Kantonale Psychiatrische Klinik Liestal mit dem Wunsch an das Institut Kunst der HGK heran, einen Raum der Stille zu gestalten. Vorgesehen ist die Umnutzung eines Raumes, dessen zwei grosse Fensterfronten den Blick in die umliegende Landschaft freigeben. Im Rahmen eines Ideenwettbewerbes entwickeln Studierende unter der künst-lerischen Leitung von Jürg Stäuble individuelle Raumkon-zepte. Neun werden zur Jurierung eingereicht. Ausgewählt und realisiert wird der Entwurf von Julie Zimmer.Ihr Raumkonzept besticht durch Einfachheit und Klarheit. Über einen kleinen Vorraum betreten die Besucherinnen und Besucher den durch zurückhaltende Farbigkeit und sinnli-che Materialität geprägten Raum. Einfache Sitzelemente aus Holz ermöglichen eine freie Platzierung im Raum. Eine Tür in der Glasfront eröffnet den Gang ins Freie. Innen- und Aus-senraum wird als eine sich natürlich ergänzende Ganzheit er-lebbar. Im Aussenbereich umfasst ein flaches Wasserbecken die beiden Fensterfronten und wirft atmosphärische Spiege-lungen ins Innere zurück. Im Innenraum ermöglichen licht-durchlässige Storen, die vom Boden nach oben oder von der Decke nach unten gezogen werden können, eine frei variable Sicht auf die umliegende Landschaft. Aus dieser Wandelbar-keit des Raumes entsteht eine Erfahrung der Stille, die als Konzentration und Belebung gleichzeitig erlebt werden kann.

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Die Hochschule für Life Sciences schaut auf ein bewegtes erstes Jahr zurück. Dank dem unermüdlichen Einsatz von Dozierenden und Mitarbeitenden ist der Auftakt des Stu-dienjahres geglückt, und die neuen Studiengänge starten mit gefüllten Klassen. Die Forschungsaktivitäten werden vo-rangetrieben, und mit der Durchführung der ersten Summer School bekommt die Internationalität eine klare Rolle in der Hochschule für Life Sciences.

Neue Life-Sciences-Studiengänge: Molecular Life Sciences und Life Science Technologies Am 23. Oktober starten die neuen Studiengänge der Hoch-schule für Life Sciences. Knapp 130 Studienanfängerinnen und -anfänger treffen sich in der Aula. Sie kommen aus fast allen Regionen der Schweiz, viele auch aus Deutschland. Als Willkommensgruss spielt ein Student aus dem oberen Che-mie-Semester auf dem Flügel. Im Laufe ihres ersten Tages an der Hochschule erfahren die Studierenden viel Wissenswer-tes rund um ihr Studium. Ein Rundgang macht sie mit den Räumlichkeiten vertraut; und die Studienanfängerinnen und -anfänger üben sich erstmals in Teamwork: In Fünfergruppen bauen sie Türme aus Papier und Klebstreifen. Was Spass be-reitet, wird aber streng bewertet: nach Höhe, Stabilität und Ästhetik. Das Gewinner-Team geniesst ein Gratis-Mittages-sen in der Mensa.Am Nachmittag folgen erste Vorlesungen. Darunter fallen auch die neuartigen Grossvorlesungen. Die Labor-Praktika beginnen in der zweiten Woche.Die Studentinnen und Studenten finden sich rasch im neuen Studienalltag zurecht. Gefragt nach ihren Zukunftsperspek-tiven, äussern sie sich zielorientiert und wissen, was sie mit ihrem Studium erreichen wollen: sei es einen Job in einem Life-Sciences-Unternehmen im Ausland, die Leitung eines Forschungslabors oder gar den Schritt zum Life-Sciences-Unternehmer oder zur -unternehmerin.Der erste Studientag endet mit dem Entschweben der Luft-ballons vor der Aula. Die Studierenden schicken Ballons mit ihren Wünschen und Hoffnungen in die Höhe. Das Life-Sci-ence-Team wird seine Studierenden auf die bestmögliche Art in ihre Zukunft begleiten.

Internationaler Austausch am Mittelmeer: Die erste «Advanced Biotechnology» Summer SchoolDas aF&E-Konsortium Biotechnet Switzerland machte es möglich: eine 20-köpfige Gruppe von Dozierenden, wissen-schaftlichen Mitarbeitenden und Studierenden der Fachhoch-schule Nordwestschweiz, der Zürcher Fachhochschule sowie der Haute Ecole Spécialisée de la Suisse occidentale und des Biotechnet treffen sich im September vergangenen Jahres am Flughafen Zürich. Ihr Ziel ist die Università degli Studi in Pa-

Hochschule für Life SciencesDie Hochschule für Life Sciences startet mit vollen Klassen. International vernetzte Forschungsprojekte werden ausgebaut. Die Life Sciences Summer School in Palermo ist ein Erfolg. All das nicht zuletzt dank motivierten Dozierenden und Mitarbeitenden.

lermo mit rund 50‘000 Studierenden. Dort tauschen sie sich während einer Woche mit Dozierenden und Studierenden der biotechnologischen Fakultät aus.Von Interesse ist insbesondere die Grundlagenforschung: Die Gruppe erhält unter anderem Einblick in ein Projekt, das mittels Zellkulturen Ursachen und mögliche Therapien von Erkrankungen der Hämoglobinsynthese evaluiert. Die Qualitätsstandards der Good-Manufacturing-Practice-Produktion sind ein weiteres Thema, mit dem sich die Teil-nehmenden der Summer School befassen.Das letzte Wochenende verbringt die Gruppe mit der Besich-tigung archäologischer Ausgrabungsstätten. Und man ist sich einig: Die First Summer School in Advanced Biotechno-logy war ein Erfolg.Die Zusammenarbeit mit der Universität Palermo konnte die Hochschule für Life Sciences von der FHBB übernehmen. Mehrere Studierende aus Palermo kamen schon nach Mut-tenz, Studierende der HSL weilen derzeit in Sizilien. Kontakte, die anlässlich der Summer School geknüpft wurden, werden weiter gepflegt. Die Summer School wird auch im kommen-den Jahr stattfinden.

Life-Sciences-Forschung: vernetzt und vielseitigDer nationale Forschungstag vom 11. Mai bietet Gelegenheit, die Spannbreite der Life-Sciences-Forschung zu präsentieren. Im Laufe des Berichtsjahres werden bewährte Forschungs-schwerpunkte ausgebaut und neue etabliert. So zum Beispiel das Nano-Agrovia-Programm zur Förderung anwendungs-orientierter Forschung in der Nanotechnologie.Im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit arbeitet die Hochschu-le für Life Sciences unter anderem mit dem Paul Scherrer In-stitut (PSI), mit dem Institut für nanotechnische Kunststoff-anwendungen der FHNW (INKA), mit der Universität Basel sowie vor allem mit Industriepartnern zusammen. Das Insti-tut für Ecopreneurship IEC startete gemeinsam mit dem Bun-desamt für Umwelt und dem United Nations Development Program (UNDP) ein vielversprechendes Projekt: «hazardous waste and toxic chemical management». In Kooperation mit dem Staat Kirgisien werden Wege für eine nachhaltige nati-onale Strategie zur Entsorgung medizinischer/toxischer Ab-fälle erforscht. Ein ähnliches Forschungsprojekt will das IEC auch in Kasachstan durchführen. Networking war im ersten Jahr der Hochschule für Life Sci-ences auch losgelöst von konkreten Projekten ein Thema. Stichworte hierzu sind etwa das Wissens- & Technologietrans-fer-Netzwerk «WKNW» mit der Universität Basel sowie mit In-dustrieverbänden oder die Basler «Life Sciences Week». Nicht zuletzt dank tragenden Netzwerken wird sich die Hochschule für Life Sciences der FHNW als kompetente Forschungspart-nerin in Wissenschaft und Gesellschaft positionieren.

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Eine moderne Schule nimmt die Herausforderungen des ge-sellschaftlichen, politischen und ökonomischen Wandels an. Dies erfordert eine immer wieder neue Professionalisie-rung des Lehrerinnen- und Lehrerberufs durch eine wissen-schaftsorientierte Aus- und Weiterbildung, weshalb die Päda- gogische Hochschule ihr Angebot laufend weiterentwickelt.

Fünf Studiengänge – vier Forschungsschwerpunkte – drei StandorteFür die nächste Planungsperiode sollen die bestehenden Ange-bote in der stufenbezogenen Ausbildung auf fünf Studiengän-ge konzentriert und weiterentwickelt werden. So werden ab 2009 ein Studiengang Vorschul- und Primarstufe (Kindergar-ten bis 2. Klasse), ein Studiengang Primarstufe (1.–6. Klasse), ein integrativer (mit durchgängiger Ausrichtung auf die Lehr-praxis) Studiengang und ein konsekutiver (mit universitärem Fachbachelor) Studiengang Sekundarstufe I (7.–9. Schuljahr) sowie ein Studiengang Sekundarstufe II angeboten.Weiter werden die Studiengänge des Instituts für Spezielle Pädagogik und Psychologie vollständig in das Angebot der Pädagogischen Hochschule integriert. Die Forschung wird in vier leistungsfähigen Schwerpunkten konzentriert und soll ihre hervorragende nationale Stellung ausbauen sowie die internationalen Kooperationen verstärken.Mittelfristig werden die drei Standorte Brugg, Muttenz und Solothurn mit einem attraktiven Campusambiente ein wohn-ortnahes Studium in der Nordwestschweiz ermöglichen.«Die Pädagogische Hochschule hat mit diesen Vorgaben die besten Voraussetzungen, ihre Attraktivität für Studierende, Dozierende und Bildungsverantwortliche weiter zu steigern und sich im Bildungsraum Schweiz als eine der stärksten Institutionen zu positionieren», resümiert Prof. Dr. Rudolf Künzli zum Ende seiner Amtszeit als erster Direktor der Päda- gogischen Hochschule.

Neuer Direktor Am 1. Oktober hat Prof. Dr. Hermann J. Forneck die Leitung der Pädagogischen Hochschule von Prof. Dr. Rudolf Künzli übernommen, der nach 40 Jahren Arbeit für die Bildung in Pension gegangen ist.Hermann J. Forneck war Ordinarius an der Justus-Liebig-Universität Giessen. Er hat einen starken Bezug zur Schweiz. 1981 wurde er Assistent am Pädagogischen Institut der Uni-versität Zürich, dann wissenschaftlicher Mitarbeiter, und von 1983 bis 1991 war er Erziehungswissenschaftler im Bereich der Sekundarlehrerausbildung an der Universität Zürich, wo er seit 1991 auch Privatdozent war. 2002 wurde er als Ex-perte im Nationalen Forschungsprogramm «Integration und Ausschluss» des Schweizerischen Nationalfonds berufen. Forneck forschte vornehmlich zu Fragen der Selbststeuerung

Pädagogische Hochschule Die Bildungslandschaft Schweiz befindet sich im Umbruch und mit ihr die Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Die Pädagogische Hochschule hat dieses Jahr die Eckwerte für das Ausbildungs- konzept ab 2009 festgelegt.

des Lernens Erwachsener und zur Systemsteuerung des Bil-dungssystems.Rudolf Künzli, der wie Hermann Forneck an der Universität Zürich habilitierte, blickt zurück auf ein Arbeitsleben für die Bildung. Zuerst in der Forschung tätig, hat er in den letzten 20 Jahren als Leiter verschiedener Institutionen die Tertia-lisierung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung in der Nord-westschweiz massgeblich vorangetrieben. Rudolf Künzli hat ab 1988 im Kanton Aargau die Bezirkslehrerausbildung am Didaktikum aufgebaut, ab 2000 verschiedene Bildungsins-titutionen in der PH Aargau vereint und auf 2006 die Päda-gogischen Hochschulen der Kantone Aargau, Solothurn und beider Basel in der FHNW fusioniert.

Weiterbildung – ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Schule und der ProfessionIn diesem Zuge wurde auch die Weiterbildung der PH Aargau und Solothurn im Institut Weiterbildung und Beratung vereint. Als wichtige Ansprechpartnerin für Schul- und Unterrichts-entwicklung im Bildungsraum Nordwestschweiz handelt das Institut zurzeit mit den zwei Trägerkantonen Aargau und So-lothurn jährliche Leistungsvereinbarungen aus, die die bil-dungspolitischen Schwerpunkte aufnehmen. Die Entwicklung der Themen und Weiterbildungsangebote erfolgt zunehmend zentral. So können Synergien genutzt und Verbindungen zu den anderen Leistungsbereichen der Päda-gogischen Hochschule geschaffen werden. Damit entspricht das Institut den Entwicklungsvorgaben der vier Bildungs-direktoren vom Mai 2006: «Weiterbildung aus einer Hand: zentrale Entwicklung – dezentrale und kundennahe Weiter-bildungs- und Dienstleistungszentren».Die Angebote der Weiterbildungszentren in Aarau und Solo-thurn haben 2006 über 17‘000 Kursteilnehmende genutzt.Für Bildungsfachleute und Lehrpersonen aus dem deutsch-sprachigen Raum bietet das Institut in seinen Schwerpunk-ten Spezialisierungs- und Vertiefungsmöglichkeiten an (Wei-terbildungs-Master-Studiengänge MAS und Zertifikatskurse CAS). Kooperationen mit anderen Hochschulen erweitern für die Studierenden das Weiterbildungsspektrum über den deutschen Sprachraum hinaus. Rund 1200 Studierende nutz-ten im Jahr 2006 das Angebot im Nachdiplomstudienbereich.Für die nächste Planungsperiode bis 2009/2010 soll zum ei-nen die zentrale Entwicklung der Angebote noch verstärkt werden, zum andern sollen die zwei Weiterbildungszentren Solothurn und Aarau durch ein drittes im Raum Basel er-gänzt werden. Zudem wird der Nachdiplomstudienbereich (MAS/CAS) durch eine konsequente Modularisierung mit zu-sätzlichen attraktiven «MAS-Optionen» erweitert.

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Am 1. Januar 2006 wurde die FHNW eröffnet und der Fusions- entscheid in die Umsetzung überführt. Die Hochschule für Soziale Arbeit stellte sich engagiert der Herausforderung, den mehrdimensionalen, komplexen Change-Prozess im Ar-beitsalltag zügig und konsequent zu implementieren, die Stärken über die Standorte hinweg zu bündeln und damit das Potenzial als grösste Hochschule für Soziale Arbeit in der Deutschschweiz zugunsten der Studierenden, der Kun-dinnen und Kunden und der Praxisinstitutionen zu nutzen. Die Standortkonzentration auf Olten und Basel wurde im Sommer 2006 realisiert. Ein spezieller Dank gebührt den Stu-dierenden für ihr Verständnis, dass sie ihren Studienort von Brugg nach Olten verlegen mussten.Neben der inhaltlichen, kultur-, prozess- und strukturbezoge-nen Fusionsarbeit konzentrierte sich die Hochschule darauf, eine fundierte Hochschulausbildung für die über 900 Stu-dierenden in Zusammenarbeit mit den Praxisinstitutionen sicherzustellen, attraktive Weiterbildungen anzubieten, For-schungsprojekte durchzuführen und erfolgreich Drittmittel einzuwerben wie auch massgeschneiderte Dienstleistungen zu erbringen.

Hohes Interesse an der Forschung in Sozialer ArbeitForschung und Entwicklung in Sozialer Arbeit dient der Sozialen Innovation. Sie generiert Wissen zur Gestaltung des Sozialen, zur Bearbeitung komplexer gesellschaftlicher Herausforderungen und zukunftsgerichteten Entwicklung der Praxis. Dies ist vor dem Hintergrund des beschleunigten gesellschaftlichen Wandels besonders relevant, da in rascher Abfolge neue Problemlagen entstehen und sich Fragen der Integration, der Ausgrenzung und Benachteiligung stellen, die den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft gefährden. Soziale Arbeit und Sozialpolitik stehen unter einem starken Innovationsdruck und benötigen Wissen aus der Forschung: Wissen darüber, wie Menschen in ihrer Teilhabe und Teil-nahme an den gesellschaftlichen Teilsystemen gefördert und unterstützt werden können.Am Tag der Forschung der Fachhochschulen Schweiz präsen-tierte die Hochschule für Soziale Arbeit unter dem Motto «In-tegration und Ausschluss – in and out» Forschungs- und Ent-wicklungsarbeiten, in denen die Ursachen von Ausschluss und die Bedingungen von sozialer Integration untersucht werden. Zahlreiche Interessierte aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft besuchten das attraktive Veran-staltungsprogramm in der ehemaligen Von Roll-Halle in Ol-ten. Eine Videoinstallation machte Forschung in der Sozialen Arbeit an einem konkreten Projekt zur Sozialraumanalyse aus dem Oberen Wynental im Kanton Aargau erlebbar. Zu-dem diskutierte ein hochkarätig besetztes Podium die Not-wendigkeit und den Nutzen der Forschung.

Hochschule für Soziale ArbeitDie Hochschule für Soziale Arbeit hat den Fusionsprozess erfolgreich umgesetzt und ihre Kompetenzen gebündelt. Innovative Angebote in der Aus- und Weiterbildung, ein breit anerkannter Leistungsausweis in der Forschung, die internationale Vernetzung und die regionale Kooperation zählen zu den Highlights 2006.

Eidgenössische Anerkennung der MAS-ProgrammeDie Hochschule für Soziale Arbeit erarbeitete eine umfassen-de Weiterentwicklung ihrer Nachdiplomstudien zu Master of Advanced Studies MAS. Alle MAS wurden vom Fachhochschul-rat genehmigt und eidgenössisch anerkannt. Als Grundlage für die Überarbeitung der Angebote erstellte die Hochschule ein bolognakompatibles Weiterbildungskonzept mit diffe-renzierten Aussagen zum Verständnis von Weiterbildung, zu Angebotstypen und Kundengruppen, zur Positionierung auf dem Markt, zur Kooperationen und Qualitätssicherung. Das Gesamtkonzept dient auch als Grundlage, die aktuelle An-gebotspalette zu sichten und die weitere Entwicklung krite- rienbasiert zu planen und kundenorientiert zu steuern.

Master of Arts in Sozialer Arbeit mit Schwerpunkt «Soziale Innovation» konzipiertIm Rahmen des zweistufigen Studienmodells nach Bologna hat die Hochschule für Soziale Arbeit ein Konzept für ein Masterstudium in Sozialer Arbeit mit Schwerpunkt «Soziale Innovation» entwickelt. Es basiert auf dem gesamtschwei-zerischen Rahmenkonzept der Fachkonferenz und ist ein Kooperationsangebot im Hochschulraum Nordwestschweiz/Süddeutschland. Das Konzept nimmt die Leitidee der Verschränkung von Wis-sensentwicklung und Wissensvermittlung der Hochschule auf und verbindet Forschung, Innovation und Wissenstrans-fer. Die Master-Studierenden sollen auf der Grundlage eines in der Hochschule erarbeiteten und erprobten Modells zur evidenzbasierten Interventionsentwicklung in der Sozialen Arbeit befähigt werden, Konzepte, Methoden und Verfahren zur Gestaltung innovativer Programme zu entwickeln und umzusetzen. Der Bedarf an einem berufsbefähigenden Mas-terstudium in Sozialer Arbeit mit Schwerpunkt Soziale Inno-vation wurde in unterschiedlichen Marktanalysen bestätigt.

Erste Summer School durchgeführt«Armut und soziale Ungleichheit» stand im Zentrum der ers-ten Summer School, die den Bachelor-Studierenden der Hoch-schule für Soziale Arbeit vom 3. bis 7. Juli in Olten angebo-ten wurde. Während einer Woche befassten sich die über 100 teilnehmenden Studierenden sowie zahlreiche Dozierende in vier Plenar-Veranstaltungen, 14 Workshops und einer öffent-lichen Podiumsdiskussion intensiv mit dem gesellschaftlich hoch relevanten Thema.Die Einführung einer gemeinsamen Studien- und Prüfungs-ordnung für alle Bachelor-Studiengänge und eines einheitli-chen Immatrikulationsverfahrens waren weitere Meilenstei-ne in der Entwicklungsarbeit im Ausbildungsbereich.

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Die vier Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn haben eine gemeinsame Fachhochschule. Eines der sichtbaren Zeichen dafür ist die Tatsache, dass seit Herbst 2006 die Ingenieurausbildung in der Nordwestschweiz zen-tral in Brugg-Windisch startet.

Brugg-Windisch wird zum Nordwestschweizer Ausbildungszentrum für Ingenieurinnen und IngenieureDie Angebote der Hochschule für Technik orientieren sich so-wohl an den Anforderungen von Industrie und Wirtschaft als auch an den Bedürfnissen der Studierenden In der heutigen Zeit sind flexible Anpassung an sich ändernde Gegebenheiten und stetige Bereitschaft zur Neuausrichtung besonders wichtig. In der Ingenieurausbildung verlieren daher profunde Kenntnisse in einem speziellen Fachgebiet gegenüber dem breiten Wissen über die allgemeinen Grund-lagen tendenziell an Bedeutung. Die Bachelor-Ausbildung an der Hochschule für Technik, welche für alle Studiengänge ei-ner gemeinsamen Grundstruktur folgt, berücksichtigt diesen Sachverhalt in besonderem Mass: die Grundlagenvermittlung geniesst eine Vorzugsstellung, die Fachausbildung ist breit abgestützt, und die Arbeit in Projekten wird stark gefördert.Die Angebote der Hochschule für Technik FHNW entsprechen in Struktur und Form auch den Bedürfnissen unserer Studie-renden: Modular aufgebaute Studiengänge ermöglichen ei-nen Abschluss zum Bachelor of Science in drei Jahren; das Studium kann parallel zur partiellen Erwerbstätigkeit ab-solviert werden.Ab Juli 2007 werden an der Fachhochschule Nordwestschweiz neu auch Optometristinnen und Optometristen ausgebildet. Der Fachhochschulrat stimmte im vergangenen Jahr der In-tegration in die Hochschule für Technik zu. Vorerst werden die Aktivitäten der Optometrie in Olten weiterverfolgt.Ein Technik-Studium – egal in welchem Fachbereich – ver-langt Eigeninitiative und Entscheidungsfähigkeit von den angehenden Ingenieurinnen und Ingenieuren. Sowohl für die Dozierenden als auch für alle unterstützenden Dienste stellt das neue Modell eine grosse Herausforderung dar. Die Mitarbeitenden der Hochschule für Technik haben im abge-schlossenen Jahr eine ausserordentliche Leistung erbracht. Sie haben in kürzester Zeit die neuen Ideen umgesetzt. Ihnen allen gebührt Anerkennung und herzlicher Dank.

Nahe am Markt mit berufsbegleitenden technischen StudiengängenDie Studiengänge Systemtechnik und Wirtschaftsingenieur-wesen bieten Module zu Tageszeiten an, welche ein Studium parallel zu einer teilzeitlichen Berufstätigkeit erlauben. Bei-de Studiengänge sind wegen ihrer thematischen Breite ideal für Männer und Frauen, welche im Berufsalltag stehen und

Hochschule für TechnikDie Ingenieurausbildung der Nordwestschweiz ist seit Herbst 2006 in Brugg-Windisch konzentriert. Neu kann auch berufsbeglei-tend an der Hochschule für Technik studiert werden. Ein erster Schritt in Richtung Campus erfolgte mit dem Umzug der Oltener Angebote nach Windisch.

sich weiterentwickeln wollen. In der Systemtechnik werden Elemente aus Elektrotechnik und Maschinenbau mit Inhal-ten der Informatik kombiniert. Vielfältige Wahlmöglichkei-ten erlauben den Studierenden, ihre spezifischen Bedürfnis-se abzudecken. Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens kombinieren die wesentlichsten Kenntnisse aus den Ingeni-eurdisziplinen mit den Kernkompetenzen der Betriebswirt-schaftslehre. Sie sind gewappnet für den Einsatz in einem Dienstleistungsunternehmen in einem technologieorientier-ten Umfeld.Seit Herbst 2006 ist Brugg-Windisch mit diesen Angeboten ein Zentrum für berufsbegleitende Ingenieurausbildung.

Forschung generiert Wissen und DrittmittelAlle Dozierenden und alle Mitarbeitenden im Mittelbau wur-den per Jahresbeginn in zwölf neu gegründete Institute in-tegriert. Die Institute sind für den ganzen vierfachen Leis-tungsauftrag zuständig. Nebst der Lehre, welche nach wie vor den grössten und bedeutendsten Teil der Aktivitäten unserer Fachhochschule darstellt, wird im Rahmen von de-finierten Schwerpunkten anwendungsorientierte Forschung betrieben. Anspruchsvolle Forschungs- und Entwicklungs-aufgaben werden von den Firmen gemeinsam mit einem Team von Dozierenden und Mitarbeitenden des Mittelbaus aus unseren Instituten gelöst. Im Zentrum stehen Herausfor-derungen, welche die Industriepartner nicht im Alleingang bewältigen können.Durch die Zusammenführung der drei Vorgängerschulen der FHNW wurden in mehreren Instituten Kompetenz-schwerpunkte aus Einzelkompetenzen gebildet. Bei den In-dustriepartnern war eine starke Nachfrage spürbar. Über-durchschnittlich viele Projekte konnten im ersten Jahr der Hochschule für Technik die Hürde der Zustimmung durch die Förderinstanzen überspringen. Gesamthaft wurden auf diesem Weg Drittmittel von gut zehn Millionen Franken er-arbeitet.

Auf dem Weg zum CampusDie vollständige Integration aller Teile der Hochschule für Technik in Brugg-Windisch ist auf Ende des Jahres 2010, nach der Fertigstellung der Campus-Neubauten, geplant. Ein erster Schritt konnte im vergangenen Jahr vollzogen werden: Sowohl Personal als auch Infrastruktur des ehemaligen Be-reichs Technik der Solothurner Fachhochschule fand dank Nutzung von Provisorien am neuen Standort Platz. Die ört-liche Integration erforderte eine weitgehende Rochade der Mitarbeitenden der Hochschule für Technik. Der erste Schritt zum Campus ist erfolgt.

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Die Hochschule ist auf Kurs, sowohl was die Reorganisation, die Integration der Standorte und die Kosten als auch die Studierendenzahlen, die Produktentwicklung und -vermark-tung und die Anstrengungen zu exzellenter Forschung und Beratung betrifft. Das Alltagsgeschäft funktioniert – trotz erheblichem Mehraufwand bei Abläufen, neuen Formu- laren und Werkzeugen. Die Hochschule für Wirtschaft FHNW ist dank ihren über 300 Mitarbeitenden und 1500 Bachelor-Studierenden, mit über 150 Angeboten in der Management-Weiterbildung und mit ihrem Anteil eigenerwirtschafteter Drittmittel tragender Pfeiler der neuen Fachhochschule Nordwestschweiz; sie ist auf dem Weg, die bevorzugte Kom-petenz- und Praxispartnerin sowohl für Bildungswillige wie für Unternehmen, Organisationen, Verbände und öffentliche Verwaltungen zu werden.

Produktiv, marktnah, internationalDie Institute und Leitungsfunktionen sind angepasst, die Services zentralisiert und Prozesse und Instrumente neu er-stellt. Fachschaften und die Mitwirkung der Mitarbeitenden auf Ebene Hochschule sind eingeführt und die Studienstruk-turen in der Betriebsökonomie vereinheitlicht. Wir produzie-ren mit einem Aufwand von 16‘000 Franken pro Student/in sehr günstig und brauchen den Vergleich innerhalb der FHNW, aber auch mit andern Schweizer Wirtschaftsschulen nicht zu fürchten, im Gegenteil.Das Internationale Geschäft ist zentralisiert und gewinnt laufend an Wichtigkeit. Das zeigt sich in einer ausformulier-ten Politik und einem Grundsatzentscheid zur internationa-len Akkreditierung, in den über 150 Kooperationsverträgen mit ausländischen Hochschulen, in der grossen Zahl auslän-discher Studierender, in der engen Zusammenarbeit mit der Harvard Business School oder auch in den neuen Verträgen mit China oder Vietnam zwecks Weiterbildung von Kaderleu-ten in allen wichtigen Sparten des Managements.

Masterentwicklung: Der Unterschied zähltDie meisten Nachdiplomstudiengänge (NDS) sind in neue Weiterbildungsmaster, sogenannte Master of Advanced Stu-dies (MAS), überführt. Die Entwicklung von sogenannten konsekutiven Masterstudiengängen (Bologna-Master) ist an-gestossen. Auf Herbst 2008 sind vier Angebote als Master of Science geplant: Betriebsökonomie in Deutsch und in Eng-lisch sowie im Bereich Finanzmanagement und im Bereich Wirtschaftsinformatik. Warum der Titel «Master of Science»? Weil sich Master- von Bachelor-Studiengängen in der Tatsache unterscheiden, dass Master-Studierende wirklich mit der Forschungsmethodik in Berührung kommen und auch in voll ins Studium integrier-ten Forschungsprojekten mitarbeiten. Entscheidend für un-

Hochschule für WirtschaftDie Mitarbeitenden haben ihren Teil zur Fusionsarbeit der FHNW geleistet und Reformen konsequent angepackt. Seit Oktober 2006 gilt die neue Organisation mit sechs Instituten, verteilt über drei Standorte. Die Ende 2005 gesetzten Ziele sind frühzeitig erreicht. Nun greifen wir nach der internationalen Akkreditierung.

sern Erfolg wird der Produkte-Mix sein, welcher sich ergibt aus der Wahl von Executive Master, konsekutivem Master und Kooperationen für weiterführende Studien (z.B. Doctor of Business Administration) mit ausländischen Partnern. Denn was eine Fachhochschule und ihre Masterangebote auszeichnet, ist, dass erfolgreiche Masterprogramme auch zur Doktorandenreife führen.

Aktiv forschen, erfolgreich lehrenDer Forschungstag vom 11. Mai 2006 vermittelte ein erstes Mal Einblick in die Forschungsaktivitäten der ganzen Hoch-schule für Wirtschaft FHNW. Es wurde dabei offenkundig, dass die Hochschule «aktiv forscht» und über eine vielfältige sowie spannende Palette an aktuellen Projekten anwendungs-orientierter Forschung und Entwicklung verfügt. Diese sind ein wichtiges Element der Know-how-Entwicklung, welche in die Studiengänge, die Weiterbildung und in Dienstleistungen einfliesst. Bei allen Forschungsprojekten ist die Zusammen-arbeit mit Forschungspartnern ein zentrales Element.

Ausblick: Bildung, ein ExportgeschäftWas uns treibt, sind Wissen und Inhalte: Wir wollen Neues denken, nach Ideen suchen und möchten diese auch umset-zen. Wir sind eine Experten-Organisation, andere sagen: eine Wissensinstitution. Unsere Strategie sind die Mitarbeiten-den! Und sie konzentrieren sich heute auf die Themen Un-ternehmensführung, Wettbewerbsfähigkeit, Kommunikation und Marketing, Finanzmanagement, Personalmanagement und Organisation, Nonprofit und Public Management sowie Wirtschaftsinformatiik und E-Business; sie wollen internatio-nal und lokal aktiv und anerkannt sein als integraler Partner des Werkplatzes Schweiz.Für 2007 und darüber hinaus sind mehr produktive Ruhe und mehr Zeit für die Arbeit mit Kundinnen und Kunden und am Markt nötig, auch international. Die FHNW ist zwar der Re-gion verpflichtet und dank den drei Standorten Basel, Brugg-Windisch und Olten auch nahe bei Kundinnen und Kunden. Doch Bildung ist zunehmend ein Exportgeschäft. Folglich hat sich die Hochschule dem internationalen Markt anzupassen und muss sich auch dort bewähren. Mittelfristig streben wir die internationale Akkreditierung an.

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Die Mitwirkungsorganisation der Mitarbeitenden MOM hat-te 2006 zwei Hauptaufgaben zu bearbeiten: die Organisation bzw. die Mitarbeit als Delegation der Arbeitnehmenden in den GAV-Verhandlungen sowie den Aufbau der Mitwirkungs-strukturen in der FHNW und in den einzelnen Hochschulen bzw. in den Services. Beide Aufgaben sind einerseits weit ge-diehen und erfolgreich verlaufen; sie lassen anderseits aber auch erkennen und an einigen Orten auch bloss erst erahnen, wie viel Arbeit, Koordination und vor allem Kommunikation hier von allen noch zu leisten ist.

GAV der FHNW stehtIn der Verhandlungsgemeinschaft vertraten – gemeinsam mit den Vertretungen der beteiligten Personalverbände – Gerd Kruse (Dozent Pädagogische Hochschule) und Sibylle Nide-röst (wissenschaftliche Mitarbeiterin Hochschule für Soziale Arbeit) die Mitarbeitenden der FHNW. Sie wurden ihrerseits unterstützt und beraten von der sogenannten GAV-Echo-gruppe, der weitere Vertreter und Vertreterinnen aller Perso-nalkategorien, aller Kantone und verschiedener Hochschulen angehörten. Die dort geleistete Arbeit war enorm, und aus Sicht der MOM ist im GAV ein erfreulicher Kompromiss aus höchst unterschiedlichen Ausgangslagen und Interessen ge-funden worden.

Mitwirkungskommissionen und Mitwirkungsrat etabliertAuf der Grundlage der von der Direktion im April 2006 verab-schiedeten «Wegleitung Mitwirkungsorganisation Mitarbei-tende (MOM) auf Ebene Hochschulen bzw. Services FHNW» wurden unterdessen an allen acht Hochschulen und in den Services die Mitwirkungskommissionen etabliert. In sieben Hochschulen sind die Leute bereits gewählt bzw. eingesetzt worden; in der achten Hochschule werden diese Wahlen im Februar 2007 stattfinden. Der auf der Ebene der FHNW ar-beitende Mitwirkungsrat (zusammengesetzt aus den Präsi-dentinnen und Präsidenten der Mitwirkungskommissionen, präsidiert von Sabine Künzi, Dozentin HSW, und Niklaus Lang, Leiter ICT Services) berät die FHNW-weiten Geschäfte, koordiniert die bereits angelaufenen, im GAV vorgeschrie-benen Vernehmlassungen und kommuniziert – noch zu we-nig – mit den Mitwirkungskommissionen. Sabine Künzi und Niklaus Lang vertreten die MOM ausserdem mit beratender Stimme in Direktion und Fachhochschulrat.Dies war ein anspruchsvolles, anregendes und anforderungs-reiches erstes Fusionsjahr – auch für die Mitwirkungsorga-nisation MOM!

Mitarbeitende und StudierendeDie Mitarbeitendenorganisation der Fachhochschule Nordwestschweiz MOM FHNW und die Studierendenorganisation students.fhnw sind mit je zwei beratenden Stimmen im Fachhochschulrat vertreten. Die Mitwirkung von Studierenden und Mitarbeitenden ist garantiert.

students.fhnw – die Studierenden organisieren sichIn der Septembersitzung hat der Fachhochschulrat die neu gegründete «Studierendenorganisation FHNW», kurz stu-dents.fhnw, einstimmig als Organ der FHNW anerkannt und den Studierenden zwei Vertretungen mit beratender Stimme zugesprochen. Mit diesem Entscheid wurde die Grundlage geschaffen für eine schweizweit vorbildliche Studierenden-Mitwirkung.Die students.fhnw, welche aus der Fusion der drei grossen Studierendenschaften VSI (AG), Students Council (SO) und der ehemaligen stud.fhbb (BS/BL) entstanden sind, haben somit ihr erstes grosses Ziel erreicht. In den teilweise traditionel-len Teilverbänden waren bereits viele Studierende organi-siert. Das nächst grössere Ziel ist es nun, an jeder Hochschule eine breit abgestützte Studierendenvertretung zu errichten, um die Interessen von möglichst allen Studentinnen und Stu-denten durch die students.fhnw zu vertreten.Der Vorstand setzt sich aus sieben gewählten Studierenden verschiedener Studienrichtungen zusammen. Neben der poli-tischen Mitwirkung besteht die Hauptaufgabe darin, vielsei-tige Dienstleistungen und Angebote für die Studierenden zu entwickeln und intern umsetzen zu lassen. Von Studierenden für Studierende eben.

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Bereits im Jahr 2002 waren Mitarbeitende der zentralen Dienste aller ehemaligen Teilschulen im Rahmen des Stra-tegieentwicklungsprozesses STEP mit der noch in weiter Ferne liegenden Fusion beschäftigt. Mit der Unterzeichnung des Staatsvertrages durch die vier Trägerkantone im Herbst 2004 konkretisierten sich die Arbeiten im Fusions-Projekt Profil: In rund einem Jahr mussten sämtliche Vorkehrungen getroffen werden, damit die FHNW zum 1.1.2006 organisato-risch und administrativ funktionsfähig war.

Finanzen und Controlling etabliertDie verantwortlichen Mitarbeitenden der künftigen FHNW, die Finanzkontrollen und die Bildungsdepartemente der vier Trägerkantone erarbeiteten gemeinsam die Rechnungsle-gungsgrundsätze für die Überführung gemäss Staatsvertrag. Diese wurden von den Regierungen verabschiedet und von den Teilschulen umgesetzt. Unter der Leitung von Ingrid Selb wurde parallel dazu die Abteilung Finanzen und Controlling aufgebaut. Schlüsselstellen wurden besetzt. Mit Aufnahme des Betriebes der FHNW waren die Systeme für die Bewirt-schaftung des Finanz- und Rechnungswesens funktionsbe-reit und laufen seitdem reibungslos und stabil. Und bereits im Laufe des Januars 2006 haben die Mitarbeitenden der Ab-teilung Finanzen und Controlling ihre neuen Arbeitsplätze in Brugg bezogen. Im Herbst konnte der Budgetprozess für 2007 dank einem erstmalig eingesetzten neuen Tool effizient und termingerecht umgesetzt werden. Und nun liegt schon der erste revidierte Jahresabschluss der FHNW vor. Ein her-vorragender Start des Finanzteams in die FHNW und eine Leistung, die sich sehen lässt.

Reibungsfreie Lohnzahlungen von Beginn wegEin wahrer Kraftakt war auch die Realisierung des Lohn-administrationssystemes der FHNW. Rechtzeitig und ohne nennenswerte Probleme konnten im Januar 2006 erstmalig für alle rund 2100 Lohnempfänger und -empfängerinnen der FHNW die Löhne aus einem System verarbeitet und ausbe-zahlt werden. Dank Heiner Christ und seinem Team konn-ten per 2006 knapp 10‘000 Lohnausweise zugestellt und im ersten Betriebsjahr rund 35‘000 Lohnzahlungen ausgeführt werden. Unter der Leitung des Personalleiters Richard Wett-mann konnte in Rekordzeit der Gesamtarbeitsvertrag per 1.1.2007 eingeführt werden. Mehr dazu auf Seite neun. Noch vor Weihnachten konnten so die neuen Anstellungsverträge ausgestellt werden. Ein wirklich erfolgreiches erstes Jahr für unsere Personalabteilung.

ServicesStabile Informatiksysteme, ein konsolidiertes Schuladministra- tionssystem, termingerecht ausbezahlte Löhne für monatlich mehr als zweitausend Mitarbeitende, ein einheitliches System für Finanz- und Rechnungswesen: Die Services der FHNW haben zahlreiche Highlights vorzuweisen.

180‘000 Adressen und 50‘000 Anlässe in einem SystemNicht erst seit der Bologna-Reform spielt das Schuladmi-nistrationssystem eine zentrale Rolle im Tagesgeschäft der Hochschulen. Mit der Modularisierung der Studiengänge nimmt die Bedeutung noch zu. Daher ist nachvollziehbar, dass das Team Projekte&Applikationen unter der Leitung von Andrea Lehr nach erfolgreicher Migration von fünf Da-tenbanken in ein konsolidiertes Schuladministrationssys-tem erst mal durchgeatmet hat. Rund 180‘000 Adressen und über 50‘000 Anlässe werden nun in einem einzigen System verwaltet. Erstmals konnten so Bundesstatistiken aus einem Guss geliefert werden. Kaum waren die Daten konsolidiert, mussten wir uns den geänderten Abrechnungsmethoden des Bundes und der Kantone stellen – doch auch diese Hürde ha-ben wir genommen. Ebenfalls erfolgreich verlief die Integra-tion des Bereiches Weiterbildung der Pädagogik. Wegen Per-sonalengpässen konnten wir noch nicht alle gesteckten Ziele erreichen – doch gerade unter diesen Rahmenbedingungen dürfen wir mit dem Erreichten sehr wohl zufrieden sein.

Stabile InformatiksystemeDie Abteilung ICT war nicht nur massgeblich an den Erfol-gen der drei anderen Services-Abteilungen beteiligt. Darü-ber hinaus arbeiten die Verantwortlichen seit Herbst 2004 an den Teilprojekten Netzwerk/Security, Mail/Groupware sowie Internet und Directory Services. Diese Projekte liefen auch im Berichtsjahr weiter. Mit der Gründung der FHNW konnte ein erster Internetauftritt – ein wichtiges Signal nach innen und aussen – lanciert werden. Ebenfalls erfolgreich konnten wir im Sommer 2006 ein einheitliches redundantes Glasfaser-Netzwerk in Betrieb nehmen. Trotz finanzieller und personeller Engpässe konnten wir noch vor Ende 2006 mit der Ausschreibung die Basis für die Realisierung der Projekte Directory Services und Mail/Groupware legen. Nur dank ausserordentlichem Engagement der Teams unter der Leitung von Niklaus Lang ist es uns gelungen, die dringend notwendigen Projektarbeiten voranzutreiben – und das stets parallel zum Tagesgeschäft. Konkret hiess und heisst dies für unser ICT-Team: Mehrbelastungen fast zu jeder Tages- und Nachtzeit. Insgesamt laufen die Informatiksysteme sehr sta-bil – well done!

29

Page 17: FHNW Jahresbericht 2006

Erfolgsrechnung 2006

in Schweizer Franken Anmerkung im Anhang 2006

Aufwand

Entschädigungen Kommissionen/Expertinnen und Experten 52‘906

Lohnaufwand inkl. Soziallasten 205‘540‘141

Temporäre Arbeitskräfte 10‘842‘849

Übriger Personalaufwand 1‘965‘726

Total Personalaufwand 218‘401‘622

Betriebsmittel 12‘859‘128

Anschaffungen Betriebseinrichtungen 10‘566‘775

Energieaufwand 3‘944‘901

Unterhalt Gebäude 4‘040‘104

Unterhalt Betriebseinrichtungen 740‘544

Mieten Liegenschaften 40‘206‘367

Spesen und Anlässe 5‘785‘464

Dienstleistungen Dritter 8‘262‘479

Verwaltungsaufwand 151‘639

Total Sachaufwand 86‘557‘402

Projektbeiträge an Dritte 11 1‘163‘113

Passivzinsen 109

Debitorenverluste 358‘661

Abschreibungen Sachanlagen 5 211‘908

Total Zinsen und Abschreibungen 570‘679

Beiträge an Organisationen 946‘728

Total Aufwand 307‘639‘543

Ertrag

Zinserträge 246‘796

Liegenschaftserträge 1‘082‘428

Total Vermögenserträge 1‘329‘224

Prüfungs- und Semestergebühren 31‘286‘229

Dienstleistungserträge 11‘560‘789

Verkaufserlöse 1‘880‘836

Rückerstattungen 590‘231

Übrige Erträge von Dritten 1‘307‘072

Total Erträge von Dritten 46‘625‘157

Bundesbeiträge 51‘849‘145

Kantonsbeiträge Trägerkantone 12 182‘803‘471

Gelder aus RSA und FHV 13 23‘536‘992

Übrige öffentliche Gelder 349‘338

Total Erträge Bund und Kantone 258‘538‘945

Total Ertrag 306‘493‘327

Jahresergebnis (Verlust) 10 -1‘146‘216

Bilanz per 31.12.2006

in Schweizer Franken Anmerkung im Anhang 31.12.2006 Eröffnungs-

bilanz

Aktiven

Kassen 77‘721 126‘565

Bankguthaben 11‘652‘915 17‘206‘103

Total flüssige Mittel und Finanzanlagen 11‘730‘636 17‘332‘668

Kautionen 57‘392 32‘050

Vorräte 58‘864 66‘558

Debitoren 1 37‘937‘560 41‘671‘415

Forderungen gegenüber Trägerkantonen 2 3‘325‘350 -

Übrige Forderungen 120‘733 -9‘571

Total Forderungen und Vorräte 41‘499‘898 41‘760‘453

Total Transitorische Aktiven 3 10‘942‘988 2‘479‘483

Durchlaufkonti 4 2‘479‘275 2‘410‘651

Immobile Sachanlagen 895‘898 -

Mobile Sachanlagen 2‘526‘964 -

Total Sachanlagen 5 3‘422‘862 -

Total Aktiven 70‘075‘659 63‘983‘254

Passiven

Kreditoren 6 7‘882‘182 14‘431‘180

Depotgelder und übrige laufende Verpflichtungen 566‘826 129‘605

Total laufende Verpflichtungen 8‘449‘008 14‘560‘785

Transitorische Passiven 7 39‘114‘067 29‘442‘135

Durchlaufkonti 8 4‘944‘523 4‘573‘716

Fonds 1‘883‘349 2‘024‘201

Rückstellungen diverse 12‘750‘682 7‘762‘815

Delkredere 968‘754 750‘492

Rückstellungen ehemalige Teilschulen 3‘111‘493 4‘869‘111

Total Rückstellungen 9 16‘830‘928 13‘382‘417

Reserven - -

Verlust laufendes Jahr -1‘146‘216 -

Eigenkapital 10 -1‘146‘216 -

Total Passiven 70‘075‘659 63‘983‘254

Bericht der RevisionsstelleAls Revisionsstelle haben wir das Rechnungswesen für das am 31. Dezember 2006 abgeschlossene Berichtsjahr der Fach-hochschule Nordwestschweiz im Sinne des § 24 des Staats-vertrages zwischen den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn über die Fachhochschule Nord-westschweiz geprüft.Für die Jahresrechnung, die Informationstätigkeit sowie die Funktionalität der Systeme ist die Fachhochschuldirektion ver-antwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und zu beurteilen. Wir bestätigen, dass wir die Anforde-rungen hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfüllen.Unsere Prüfung erfolgte nach den Schweizer Prüfungsstan-dards, wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung mit angemessener Sicherheit erkannt werden. Wir prüften die Posten und Angaben der Jahresrechnung mittels Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner be-urteilten wir die Anwendung der massgebenden Rechnungs-legungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der Jahresrechnung als Ganzes. Bei der Prüfung der Informationstätigkeit wird summarisch be-urteilt, ob die für die staatliche Trägerschaft und die Öffent-lichkeit erarbeiteten finanziellen Informationen in Art und Umfang die Tätigkeit der Fachhochschule angemessen und richtig wiedergeben. Bei der Prüfung der Funktionalität der Systeme wird beurteilt, ob die vorhandenen Regelungen und Verfahren eine kontrollierte finanzielle Geschäftsführung angemessen sicherstellen und ob bei deren Durchführung die reglementarischen Vorschriften eingehalten sind. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet.Gemäss unserer Beurteilung– entsprechen die Buchführung und die Jahresrechnung dem schweizerischen Gesetz und anerkannten kaufmännischen Grundsätzen sowie weiter gehenden Rechnungslegungs- grundsätzen der Fachhochschule Nordwestschweiz, wie sie im Anhang der Jahresrechnung festgehalten sind.– sind die finanziellen Informationen, welche die Fachhoch- schule über ihre Tätigkeit erarbeitet, ordnungsgemäss und richtig und– funktionieren die Planungs-, Kontroll-, Steuerungs- und Berichtssysteme richtig und zweckmässig.

Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

BDO Visura, Aarau, 09. Februar 2007

Stephan Bolliger, dipl. Wirtschaftsprüfer ppa. Tobias Aerni, Leitender Revisor, dipl. Wirtschaftsprüfer

Finanzen

Grundsätze der RechnungslegungDie Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW ist eine interkan-tonale öffentlich-rechtliche Anstalt mit eigener Rechtspersön-lichkeit und mit dem Recht auf Selbstverwaltung im Rahmen des Staatsvertrages und des Leistungsauftrages. Alle Lehr-, Forschungs- und Dienstleistungstätigkeiten sind in den Hoch-schulen integriert. Es bestehen keine externen Teilschulen, so-mit entfallen diesbezügliche Konsolidierungsarbeiten.Die Rechnungslegung erfolgt gemäss Staatsvertrag § 28 nach anerkannten kaufmännischen Grundsätzen sowie nach den An-forderungen des Bundes. Es ist der FHNW ein Anliegen, hohen Ansprüchen auf Transparenz in der finanziellen Führung und Berichterstattung zu genügen, insbesondere weil der wesentli-che Anteil der Finanzierung durch öffentliche Mittel erfolgt.

Übergabebilanz per 1.1.2006Im Hinblick auf die Überführung in die FHNW haben die vier Regierungen gemeinsame Grundsätze zur Bewertung der Ak-tiven und Passiven für die Übergabebilanz erlassen. Spezi-ell zu erwähnen gilt es, dass die mobilen Sachanlagen (Ein-richtungen, Maschinen, Apparate, Fahrzeuge, Mobiliar und Informatikwerte) unbewertet in die Bilanz der FHNW über-nommen wurden. Die FHNW verfügt aus der unbewerteten Übernahme der Sachanlagen über kein Abschreibungssub-strat. Auf die Ermittlung und die Verbuchung der betriebs-wirtschaftlich notwendigen Abschreibungen auf diesen Anlageobjekten wurde verzichtet. Auf die Bildung einer ent-sprechenden Wertberichtigung wurde ebenfalls verzichtet. Durch dieses Vorgehen werden jährlich bis zum vollständi-gen Ablauf der betriebswirtschaftlichen Nutzungsdauer Be-wertungsdifferenzen indirekt aufgelöst.

Gewährleistungsvereinbarung zwischen den Trägerkantonen und der FHNWZusammen mit den Grundsätzen zur Bewertung der Aktiven und Passiven haben die vier Regierungen eine Gewährleistungsver-einbarung erlassen. Gemäss den Grundsätzen zur Bewertung von Aktiven und Passiven haben die ehemaligen Teilschulen nach dem Vorsichtsprinzip notwendige Rückstellungen per 31.12.2005 gebildet, welche in die Eröffnungsbilanz der FHNW übernommen wurden. Sollte sich nachträglich herausstellen, dass die in die FHNW überführten Rückstellungen nicht im ge-samten Ausmass notwendig waren, so ist der nicht verwendete Anteil den ursprünglichen Trägerkantonen zurückzuerstatten. Die Abrechnung erfolgt spätestens zum 31.12.2008.Vermögensabgänge, für welche keine oder nur ungenügende Rückstellungen in die FHNW überführt wurden und deren Ur-sachen vor dem Gründungsdatum der FHNW liegen, können beim ursprünglichen Trägerkanton eingefordert werden. Diese Forderungen werden gesondert ausgewiesen.

3130

Page 18: FHNW Jahresbericht 2006

10. Jahresergebnis Gem. Staatsvertrag § 29, Absatz 2 wird ein Aufwandüber-schuss – sofern er nicht durch Auflösen von Rücklagen ge-deckt werden kann – auf das kommende Jahr vorgetragen. Der Aufwandüberschuss ist innerhalb von drei Jahren ab-zutragen.

11. Projektbeiträge an DritteIn den Forschungsprojekten arbeitet die FHNW häufig mit Partnern aus anderen Instituten und aus der Wirtschaft zu-sammen. Teilweise fliessen Mittel aus Bundessubventionen zur FHNW, die im Rahmen der Projektvereinbarungen diesen Partnern zustehen. Dem Bruttoprinzip Rechnung tragend, werden diese Beträge nicht mit den Erträgen verrechnet, sondern als Aufwandposition ausgewiesen.

12. Kantonsbeiträge TrägerkantoneVon den insgesamt TCHF 182’803 sind im Jahr 2006 gemäss Leistungsvereinbarung und Staatsvertrag TCHF 166’800 Glo-balbeiträge an die FHNW überwiesen worden:Kanton Aargau TCHF 64’000Kanton Basel-Landschaft TCHF 44’900Kanton Basel-Stadt TCHF 27’300Kanton Solothurn TCHF 30’600

Die weiteren Kantonsbeiträge über TCHF 16’003 wurden im Rahmen spezifischer Leistungsvereinbarungen zwischen den Trägern und der FHNW – insbesondere der Pädagogischen Hochschule – vergütet.

13. Gelder aus RSA und FHVMit der Interkantonalen Fachhochschulvereinbarung (FHV) wird der interkantonale Zugang zu den Fachhochschulen und die Abgeltung, welche die Wohnsitzkantone der Studie-renden den Trägern der Fachhochschulen leisten, geregelt. Im Jahr 2006 hat die FHNW TCHF 9203 an die FHV-Kantone ausserhalb der FHNW fakturiert.Mit den Kantonen Bern, Fribourg, Luzern und Zürich besteht eine zusätzliche Vereinbarung: das Regionale Schulabkom-men (RSA). Im Jahr 2006 fakturierte die FHNW an diese Kan-tone insgesamt TCHF 14‘334.

9. Rückstellungen ehemalige TeilschulenIm Rahmen der Überführung zur FHNW mussten gemäss den Grundsätzen zur Bewertung von Aktiven und Passiven per 31.12.2005 in den Teilschulen massgebliche Rückstellun-gen gebildet werden. Diese Rückstellungen werden gemäss der Gewährleistungsvereinbarung bis zum 31.12.2008 abge-rechnet. Rückstellungen, die nicht oder nicht im gesamten Ausmass in Anspruch genommen werden, werden zum Ab-rechnungsstichtag den ursprünglichen Trägerkantonen zu-rückerstattet. Von den per 31.12.2005 gebildeten Rückstellun-gen über TCHF 4869 wurden bis zum 31.12.2006 TCHF 1758 in Anspruch genommen. Somit verbleiben noch TCHF 3111.

Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: Rückstellungen ordentliche

31.12.2006 1.1.2006 Veränderung

Diverse 218‘322 - 218‘322

Delkredere 968‘754 750‘492 218‘262

Stundenbuchhaltung, GLAZ, Ferien 12‘532‘360 7‘762‘815 4‘769‘545

Total 13‘719‘435 8‘513‘306 5‘206‘129

Rückstellungen aus ehemaligen Teilschulen

31.12.2006 1.1.2006 Veränderung

Diverse 64‘504 416‘410 -351‘906

Aufbau Aus-/Weiterbildungsangebote, aF&E 555‘870 638‘046 -82‘176

Rückbaukosten Mietobjekte 750‘000 750‘000 -

Frühpensionierungen und Dienstjubiläen 1‘325‘513 1‘729‘029 -403‘516

Laufende Beschwerden/Einsprachen 80‘507 174‘754 -94‘247

Personalaufwendungen u. Sozialversicherungen 135‘099 1‘010‘872 -875‘773

Latente Verbindlichkeiten gem. Gewährleistung 200‘000 150‘000 50‘000

Total 1) 3‘111‘493 4‘869‘111 -1‘757‘618

Total Rückstellungen 16‘830‘928 13‘382‘417 3‘448‘511

1)Aufteilung nach ehemaligen 31.12.2006 1.1.2006 VeränderungTeilschulen

ex FHBB 2‘092‘712 2‘731‘586 -638‘874

ex FHSO 329‘395 389‘091 -59‘696

ex FHA 381‘393 1‘369‘210 -987‘817

ex HPSABB 307‘993 379‘224 -71‘231

Total 3‘111‘493 4‘869‘111 -1‘757‘618

5. SachanlagenIn Anlehnung an die Empfehlungen des BBT und in Abstim-mung mit den Trägerkantonen aktiviert die FHNW ab TCHF 50 ihre Anschaffungen und führt diese in einer Anlagenbuch-haltung. Bei der Überführung zur FHNW wurden die Sachanlagen gem. Staatsvertrag ohne Bewertung – d.h. mit dem Wert Null – bilanziert. Sämtliche in der Bilanz ausgewiesenen Sachan-lagen wurden folglich in der FHNW beschafft.

Die Abschreibung erfolgte linear und indirekt (über Wertbe-richtigungskonti):Mieterausbauten: auf max. 10 Jahre resp. bis Ende Laufzeit MietvertragMaschinen/Apparate/Fahrzeuge: auf 5 JahreMobiliar, Einrichtungen: auf 10 JahreICT Hard-/Software: auf 3 Jahre, wobei Nutzungsrechte (Lizenzen) nicht aktiviert werden

Anlagengitter per 31.12.2006 in Schweizer Franken

Zugang Abschrei- Abgang Abschrei- AV 31.12.06 2006 bung 2006 bung

Mieterausbau 915‘346 -19‘448 - - 895‘898

Maschinen, Apparate + 1‘969‘875 -86‘055 - - 1‘883‘819Fahrzeuge

Mobiliar, Werkstatt- + 305‘048 -7‘626 - - 297‘422Laboreinrichtungen

ICT Hard- und Software 444‘501 -98‘778 345‘723

Total Anlagevermögen 3‘634‘770 -211‘908 - - 3‘422‘862

6. KreditorenPer Bilanzstichtag bestehen nicht bilanzierte Leasingver-bindlichkeiten über TCHF 118.

7. Transitorische PassivenDen grössten Teil der TP machen Ertragsabgrenzungen aus, deren Leistungen erst 2007 erbracht werden (Ausbildung: TCHF 18’625, Projekte: TCHF 14’469). Für insgesamt TCHF 6020 wurden weitere Transitorische Passiven gebucht (z.B. für aus-stehende Nebenkostenabrechnungen, Honorare und Einmal-zahlungen, Spesen, Dienstleistungen etc.).

8. DurchlaufkontiDie Regierungen der Trägerkantone haben im Grundsatz zu-gestimmt, dass freie Reserven aus den ehemaligen Teilschu-len anteilmässig in die FHNW übertragen werden können. Die diesbezüglich notwendigen Beschlüsse sind noch nicht in allen Kantonen gefasst. Die beantragten Reserven aus den Kantonen Solothurn und den beiden Basel wurden gem. Ver-einbarung mit den Trägern nicht zurückgeführt und werden bis zum Beschluss als Schuld gegenüber den Trägerkanto-nen ausgewiesen (Solothurn: TCHF 1000, beide Basel: TCHF 2444). Je nach Beschluss erfolgt die Zuweisung zu den Reser-ven oder die Rückführung an die Träger.

Anmerkungen zu Bilanz und Erfolgsrechnung 2006

1. Debitoren Für Bonitätsrisiken wurden neue Rückstellungen von TCHF 355 gebildet. Damit werden die Risiken für Forderungen, die nach der Fusion entstanden sind, abgedeckt. Die Rückstel-lungen für Risiken aus den Vorgängerinstitutionen belaufen sich noch auf TCHF 613. Siehe auch Anmerkung 9.TCHF 26‘170 stammen aus Forderungen gegenüber dem Bund und vor allem gegenüber den Kantonen (Fachhochschulver-einbarungen und Regionale Schulabkommen).

2. Forderungen gegenüber TrägerkantonenGemäss Gewährleistungsvereinbarung kann die FHNW von ihren Trägerkantonen TCHF 3325 zurückfordern. In diesem Umfang sind im ersten Betriebsjahr Kosten angefallen, welche durch die Vorgängerschulen verursacht und in den Übergabe-bilanzen nicht zurückgestellt oder abgegrenzt worden sind:FHA TCHF 1121FHBB TCHF 331FHSO TCHF 256HPSABB TCHF 1595PHSO TCHF 22Total TCHF 3325

3. Transitorische AktivenDen grössten Anteil machen noch ausstehende Bundessub-ventionen aus (TCHF 4680). TCHF 3527 wurden für Mietzin-sen abgegrenzt und TCHF 1270 für noch ausstehende Miet-subventionen des Bundes. TCHF 758 wurden für noch nicht abgerechnete Bundessubventionen im Rahmen des Restruk-turierungsprojektes des BBT abgegrenzt. Für TCHF 708 wur-den übrige Abgrenzungen gebucht.

4. DurchlaufkontiUnter dieser Position ist im Wesentlichen die Forderung ge-genüber dem Trägerkanton Aargau gemäss Übergabebilanz 2005 über TCHF 2395 verbucht.

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Page 19: FHNW Jahresbericht 2006

Studierendenstatistik (Stichtag 15.11.2006)

Diplomstudiengänge / Bachelor

Total m w AG BL BS SO übrige Aus-

CH land

Hochschule für Angewandte Psychologie Angewandte Psychologie 151 50 101 26 7 7 14 97

Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik Architektur 88 60 28 17 30 14 7 14 6

Bauingenieurwesen 82 76 6 10 14 15 7 10 26

Geomatik 55 46 9 6 7 3 1 37 1

Hochschule für Gestaltung und Kunst Bildende Kunst 94 42 52 22 7 12 5 45 3

Innenarchitektur 62 22 40 5 7 10 1 31 8

Lehrerbildung für Kunstfächer 46 15 31 11 15 3 5 12

Produkte- und Industriedesign 272 149 123 41 31 49 8 134 9

Visuelle Kommunikation 64 28 36 8 8 13 1 28 6

Hochschule für Life Sciences Chemie 47 44 3 10 8 9 6 9 5

Life Science Technologies 63 47 16 8 16 12 2 15 10

Molecular Life Sciences 64 47 17 8 11 7 4 17 17

Pädagogische Hochschule FHNW 1) Heilpädagogik 50 8 42 4 19 16 4 6 1

Logopädie 22 0 22 1 8 6 0 4 3

Sekundarstufe I 261 107 154 167 16 22 30 22 4

Sekundarstufe II (Maturitätsschulen) 120 52 68 18 30 46 6 12 8

Vorschul- und Primarstufe 1117 150 967 364 285 154 207 102 5

Hochschule für Soziale Arbeit Allgemeine Soziale Arbeit 219 53 166 32 21 11 36 119

Sozialarbeit 175 56 119 28 35 41 6 63 2

Sozialpädagogik 511 149 362 123 86 73 40 173 16

Hochschule für Technik Elektrotechnik 188 184 4 103 34 6 13 9 23

Informatik 188 180 8 93 34 24 7 13 17

Maschinentechnik 182 168 14 77 29 11 13 13 39

Systemtechnik 109 106 3 34 9 2 45 19

Technisches Projektmanagement 36 31 5 5 13 6 3 9

in Mechatronik

Wirtschaftsingenieurwesen 301 277 24 99 18 6 42 119 17

Hochschule für Wirtschaft Betriebsökonomie 1245 803 442 519 234 103 146 213 30

International Business Management 104 54 50 18 26 30 5 20 5

Wirtschaftsinformatik 185 162 23 75 14 8 27 59 2

6101 3166 2935 1932 1072 719 691 1424 263

Master

Total m w AG BL BS SO übrige Aus-

CH land

Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik Architektur 37 26 11 4 8 4 2 18 1

Pädagogische Hochschule FHNW Heilpädagogik 24 4 20 4 12 6 2 0 0

61 30 31 8 20 10 4 18 1

Total immatrikulierte Studierende per Stichtag 15.11.06 6162 3196 2966 1940 1092 729 695 1442 264

1) zusätzlich studieren per 15.11.06 weitere 660, nicht an der FHNW immatrikulierte Studierende an der PH FHNW

Statistiken

Personalstatistik 31.12.20061)

Personen Stellen

absolut gesamt m w gesamt m w

Dozierende 583 434 149 461 351 110

Lehrbeauftragte 557 346 211 197 124 73

Mittelbau 351 220 131 255 172 83

Angestellte 468 189 279 373 172 201

Total 1959 1189 770 1286 819 467

Personen Stellen

relativ gesamt m w gesamt m w

Dozierende 30% 74% 26% 36% 76% 24%

Lehrbeauftragte 28% 62% 38% 15% 63% 37%

Mittelbau 18% 63% 37% 20% 67% 33%

Angestellte 24% 40% 60% 29% 46% 54%

Total 100% 61% 39% 100% 64% 36%

1) Festanstellungen im Monatslohn (ohne Praxiskoordinatoren)

3534

Page 20: FHNW Jahresbericht 2006

Kontakt

Fachhochschule Nordwestschweiz

Schulthess-Allee 1

5201 Brugg

T +41 56 462 49 11

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Hauptstandorte der Hochschulen

Hochschule für Angewandte Psychologie

Riggenbachstrasse 16

4600 Olten

T +41 (0) 848 821 011

F +41 62 286 00 90

www.fhnw.ch/aps

Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik

Gründenstrasse 40

4132 Muttenz

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F +41 61 467 44 60

www.fhnw.ch/habg

Hochschule für Gestaltung und Kunst

Vogelsangstrasse 15

4058 Basel

T +41 61 695 67 71

F +41 61 695 68 00

www.fhnw.ch/hgk

Hochschule für Life Sciences

Gründenstrasse 40

4132 Muttenz

T +41 61 467 42 42

F +41 61 467 47 01

www.fhnw.ch/hls

Herausgeberin: Fachhochschule NordwestschweizKonzept, Gestaltung, Redaktion: Büro für KommunikationsdesignFotografie: Theo Scherrer Druck: Steudler Press AGAuflage: 8000 Exemplare

Abdruck unter Quellenangabe erlaubt

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Riggenbachstrasse 16

4600 Olten

T +41 (0) 848 821 011

F +41 62 286 00 90

www.fhnw.ch/sozialearbeit

Hochschule für Technik

Steinackerstrasse 5

5210 Windisch

T +41 56 462 44 11

F +41 56 462 44 15

www.fhnw.ch/technik

Hochschule für Wirtschaft

Riggenbachstrasse 16

4600 Olten

T +41 (0) 848 821 011

F +41 62 286 00 90

www.fhnw.ch/wirtschaft

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Page 21: FHNW Jahresbericht 2006

Fachhochschule NordwestschweizSchulthess-Allee 1CH-5201 Brugg

T +41 56 462 49 11www.fhnw.ch

Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW setzt sich aus folgenden Hochschulen zusammen:– Hochschule für Angewandte Psychologie– Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik– Hochschule für Gestaltung und Kunst– Hochschule für Life Sciences– Pädagogische Hochschule– Hochschule für Soziale Arbeit– Hochschule für Technik– Hochschule für Wirtschaft