Fighter X11: Boom Trikes macht das Schalten … · nicht ganz so einfach wie zu Käferzeiten. Im...

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PRÄSENTATION PRÄSENTATION BOOM TRIKES BOOM TRIKES ATV&QUAD • 2013/07-08 • www.ATV-QUAD-Magazin.com ATV&QUAD • 2013/07-08 • www.ATV-QUAD-Magazin.com 20 20 ATV&QUAD www.ATV-QUAD-Magazin.com • 2013/07-08 • ATV&QUAD www.ATV-QUAD-Magazin.com • 2013/07-08 • ATV&QUAD PRÄSENTATION PRÄSENTATION BOOM TRIKES BOOM TRIKES 21 21 F F i i g g h h t t e e r r X X 1 1 1 1 : : M M i i t t A A u u t t o o m m a a t t i i k k Boom Trikes macht das Boom Trikes macht das Schalten überflüssig. Schalten überflüssig. Den Prototypen ‚Fighter Den Prototypen ‚Fighter X11‘ mit 2-Liter-Triebwerk X11‘ mit 2-Liter-Triebwerk und Automatik ist Yvonne Faber Probe gefahren und Automatik ist Yvonne Faber Probe gefahren D D ie 140 PS treiben das Fighter-Trike ordentlich an. Es rea- giert auf die kleinste Bewegung der Gashand. Das Auto- matik-Getriebe schaltet beim Ruck am Gas sofort einen Gang zurück, und die Maschine prescht los. Ich segle über die gut ausgebaute Landstraße und lehne mich entspannt zurück. Die Sitz- haltung ist sehr bequem. Der Gasgriff lässt sich ohne große Kraftan- strengung drehen, das Trike liegt wie ein Brett auf der Straße. Lasse ich die Gashand ruhig, blubbert das Fighter-Trike sonor über den Asphalt. Aber wehe, ich drehe mal kurz dran. Gas und Bremse, mehr braucht keiner. Die Automatik macht ihren Job tadellos. Ich bin überzeugt, dass mit diesem Trike auch mehr Frauen Spaß am Fahren bekommen. Es fährt sich herrlich leicht, nur beim Wenden bemerkt man, dass es doch ein ausgewachsener Bolide ist. Mädels: Traut euch, das ist nicht nur was für Männer. Ganz neu ist das Automatikgetriebe für das Fighter-Trike nicht. Bis 2007 verbaute Boom in seinem Flaggschiff einen 120 PS-Motor von Ford mit zwei Litern Hubraum. Ford änderte danach seine Pro- duktpalette, der neue Motor mit Automatikgetriebe war für den Trike-Hersteller aus Sontheim nicht mehr attraktiv. Auch war die Nachfrage nach Automatik-Trikes zu dieser Zeit nur mäßig. Automatik-Revival Wir fragen Wolfgang Merkle, den Chef von Boom Trikes, nach den Gründen für das Revival dieser Getriebeart: „Die Nachfrage ist in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen. Dazu kam, dass uns Peu- geot ein gutes Angebot für ihren Motor vom Typ ‚EW10‘ gemacht hat. Sehr wichtig in diesem Zusammenhang war auch die Unter- stützung von Peugeot im Bereich der elektronischen Motor- und Getriebesteuerung und des CAN-Bus-Systems. Schließlich ist der Motor, der jetzt im neuen Fighter X11 verbaut wird, ein alter Be- kannter aus dem Peugeot 307. Er wird bereits seit 2001 mit Auto- matikgetriebe hergestellt und kann nach dieser Zeit als ausgereift gelten.“ Nun ist die Adaption eines modernen Automotors in ein Trike nicht ganz so einfach wie zu Käferzeiten. Im Auto wird heute eine große Menge an elektronischen Helfern angesteuert, allen voran Airbags, elektrische Fensterheber, Klimaanlagen, Schiebedächer und elektrische Sitzheizungen. Die Signale werden über das CAN- Bus-System gesteuert und ausgewertet. Fällt nur eins dieser Geräte aus oder sendet kein Signal, gibt das System eine Fehlermeldung aus oder geht in einen Notbetrieb. Ein Trike benötigt viele dieser Features nicht – was also tun? Ein- fach abklemmen und ignorieren scheidet aus. So hat Boom Trikes in Kooperation mit Rewaco einen Spezialisten beauftragt, der – ein- fach ausgedrückt – ein Gerät entwickelt hat, welches diese fehlen- den Komponenten simuliert. Ebenso mussten die geänderten Be- dingungen wie Reifendurchmesser und Gewicht eingebracht wer- den. Bei einem Motorradmotor würden sich diese Probleme so nicht ergeben, aber dort sind Automatikgetriebe eher eine Seltenheit. Im Roller-Segment dagegen sieht es schon anders aus: Piaggio beispiels- weise bietet Automatik-Motoren und Getriebe an. In der Vergan- genheit baute Boom das V1- und V2-Trike mit 500- und 850-Ku- bik-Motor von Piaggio mit Automatikgetriebe. Sie waren durchaus durchzugsstark, aber der Motor, welcher für Scooter gebaut war, hat sich bei den Trikes nicht durchgesetzt, so dass diese Modelle aus der Produktpalette genommen wurden. Perfektes Automatik-Getriebe für Trikes Das vollautomatische Viergang-Wandlergetriebe des Fighter-Trikes dürfte mit dem Gewicht des Fahrzeugs von rund 850 kg dagegen keine Probleme bekommen. Es verfügt über eine manuelle Schalt- gasse mit Tiptronic. Per Knopfdruck kann von Eco- auf Sport- Schaltung gewechselt werden. Wer also der Meinung ist, dass er den richtigen Schaltzeitpunkt besser findet als die Automatik, bedient die besagte Tiptronic. Auch bei den Autos nimmt die Beliebtheit am selbstschaltenden Fahren mit aktuell rund 28 Prozent Marktanteil stetig zu. Bei Boom beträgt der Anteil erst etwa zehn Prozent, hier sollte also noch Po- tenzial vorhanden sein. Wolfgang Merkle rechnet daher in den nächsten Jahren mit einer Zunahme auf bis zu 30 Prozent: „Damit sind wir aber noch weit von den Amerikanern entfernt, die im Au- tomobilbereich auf über 80 Prozent kommen.“ Eine überraschende Ausnahme macht da übrigens Porsche: die Piloten der schwäbi- schen Sportwagen-Marke verzichten zu 84 Prozent auf die Hand- schaltung. „Das beweist, dass Automatikgetriebe auch für sportli- ches Fahren taugen“, kommentiert Wolfgang Merkle. Für wen der Fighter X11 gemacht ist Für wen also ist der Fighter X11-2.0 A gedacht? Laut Merkle ist der typische Fahrer ein erfahrener Triker und in den meisten Fällen männlich. „Die Käuferschaft wird klein, anspruchsvoll und exklu- siv, ja sogar etwas elitär sein. Ein bisschen wie der Mercedes-S-Klasse- oder der BMW 7er- Fahrer eben“, weiß Wolfgang. Was die Spurstabilität und Kurvenlage sowie den Durchzug und das gesamte Fahrverhal- ten angeht, sind die Qualitäten tadellos. 140 PS und ein Drehmoment von 200 Nm bei 4.000 / min sorgen für ordentlich Vorschub. Darüber hinaus sind das Fahrwerk und die Ausstattung sehr komfortabel. Gediegen aber sportlich, prädestiniert für längere Reisen, so könnte man den Boliden beschreiben. Ein langer Radstand und der Mittelmotor sorgen für Spurstabilität. Das Topcase im Heck zeigt die Gratwanderung, die Boom mit dem Fighter gegangen ist: Einerseits sollte es mit der klassischen Aufteilung von Kotflügeln, halboffe- nem Heck und sichtbaren Auspuffkrümmern noch an das Design der ursprünglichen Trikes anknüpfen. Andererseits ist die Motor- und Rahmentechnik up to date. Der Fighter-Käufer verzichtet freiwillig auf den großen Heckkofferraum, den die Mu- stang-Modelle besitzen, und wird dafür durch ein attraktives Heckdesign belohnt, welches sich wohltuend vom Mustang und RF1 absetzt. Das Fighter-Trike ist – im Gegensatz zu New Highway, Mustang und Mustang Family, die alle drei den gleichen Rahmen besitzen – auf einem eigenen Rahmensystem aufgebaut. Was Boom Trikes plant Was hat Boom Trikes in den nächsten Jahren vor? Wolfgang Merkle verrät, dass keine grundlegenden Änderungen in der aktuellen Modellpalette geplant sind. Beim Mustang, New Highway und Family können wir uns dafür aber auf neue Motorvarianten und Auto- matikmodelle freuen. Den Prototyp des New Highway konnten wir ja bereits probefahren. Wann dieses Modell käuflich zu erwerben sein wird, steht zur Zeit noch nicht fest. yfa Boom Trikes, www.boom-trikes.com

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DDie 140 PS treiben das Fighter-Trike ordentlich an. Es rea-giert auf die kleinste Bewegung der Gashand. Das Auto-matik-Getriebe schaltet beim Ruck am Gas sofort einen

Gang zurück, und die Maschine prescht los. Ich segle über die gutausgebaute Landstraße und lehne mich entspannt zurück. Die Sitz-haltung ist sehr bequem. Der Gasgriff lässt sich ohne große Kraftan-strengung drehen, das Trike liegt wie ein Brett auf der Straße. Lasseich die Gashand ruhig, blubbert das Fighter-Trike sonor über denAsphalt. Aber wehe, ich drehe mal kurz dran. Gas und Bremse,mehr braucht keiner. Die Automatik macht ihren Job tadellos. Ichbin überzeugt, dass mit diesem Trike auch mehr Frauen Spaß amFahren bekommen. Es fährt sich herrlich leicht, nur beim Wendenbemerkt man, dass es doch ein ausgewachsener Bolide ist. Mädels:Traut euch, das ist nicht nur was für Männer.

Ganz neu ist das Automatikgetriebe für das Fighter-Trike nicht.Bis 2007 verbaute Boom in seinem Flaggschiff einen 120 PS-Motorvon Ford mit zwei Litern Hubraum. Ford änderte danach seine Pro-duktpalette, der neue Motor mit Automatikgetriebe war für denTrike-Hersteller aus Sontheim nicht mehr attraktiv. Auch war dieNachfrage nach Automatik-Trikes zu dieser Zeit nur mäßig.

Automatik-RevivalWir fragen Wolfgang Merkle, den Chef von Boom Trikes, nach denGründen für das Revival dieser Getriebeart: „Die Nachfrage ist inden vergangenen Jahren spürbar gestiegen. Dazu kam, dass uns Peu-geot ein gutes Angebot für ihren Motor vom Typ ‚EW10‘ gemachthat. Sehr wichtig in diesem Zusammenhang war auch die Unter-stützung von Peugeot im Bereich der elektronischen Motor- undGetriebesteuerung und des CAN-Bus-Systems. Schließlich ist derMotor, der jetzt im neuen Fighter X11 verbaut wird, ein alter Be-kannter aus dem Peugeot 307. Er wird bereits seit 2001 mit Auto-matikgetriebe hergestellt und kann nach dieser Zeit als ausgereiftgelten.“

Nun ist die Adaption eines modernen Automotors in ein Trikenicht ganz so einfach wie zu Käferzeiten. Im Auto wird heute einegroße Menge an elektronischen Helfern angesteuert, allen voranAirbags, elektrische Fensterheber, Klimaanlagen, Schiebedächerund elektrische Sitzheizungen. Die Signale werden über das CAN-Bus-System gesteuert und ausgewertet. Fällt nur eins dieser Geräteaus oder sendet kein Signal, gibt das System eine Fehlermeldung ausoder geht in einen Notbetrieb.

Ein Trike benötigt viele dieser Features nicht – was also tun? Ein-fach abklemmen und ignorieren scheidet aus. So hat Boom Trikesin Kooperation mit Rewaco einen Spezialisten beauftragt, der – ein-fach ausgedrückt – ein Gerät entwickelt hat, welches diese fehlen-den Komponenten simuliert. Ebenso mussten die geänderten Be-dingungen wie Reifendurchmesser und Gewicht eingebracht wer-den.

Bei einem Motorradmotor würden sich diese Probleme so nichtergeben, aber dort sind Automatikgetriebe eher eine Seltenheit. ImRoller-Segment dagegen sieht es schon anders aus: Piaggio beispiels-weise bietet Automatik-Motoren und Getriebe an. In der Vergan-genheit baute Boom das V1- und V2-Trike mit 500- und 850-Ku-bik-Motor von Piaggio mit Automatikgetriebe. Sie waren durchausdurchzugsstark, aber der Motor, welcher für Scooter gebaut war, hatsich bei den Trikes nicht durchgesetzt, so dass diese Modelle aus derProduktpalette genommen wurden.

Perfektes Automatik-Getriebe für TrikesDas vollautomatische Viergang-Wandlergetriebe des Fighter-Trikesdürfte mit dem Gewicht des Fahrzeugs von rund 850 kg dagegenkeine Probleme bekommen. Es verfügt über eine manuelle Schalt-gasse mit Tiptronic. Per Knopfdruck kann von Eco- auf Sport-Schaltung gewechselt werden. Wer also der Meinung ist, dass er denrichtigen Schaltzeitpunkt besser findet als die Automatik, bedientdie besagte Tiptronic.

Auch bei den Autos nimmt die Beliebtheit am selbstschaltendenFahren mit aktuell rund 28 Prozent Marktanteil stetig zu. Bei Boombeträgt der Anteil erst etwa zehn Prozent, hier sollte also noch Po-tenzial vorhanden sein. Wolfgang Merkle rechnet daher in dennächsten Jahren mit einer Zunahme auf bis zu 30 Prozent: „Damitsind wir aber noch weit von den Amerikanern entfernt, die im Au-tomobilbereich auf über 80 Prozent kommen.“ Eine überraschendeAusnahme macht da übrigens Porsche: die Piloten der schwäbi-schen Sportwagen-Marke verzichten zu 84 Prozent auf die Hand-schaltung. „Das beweist, dass Automatikgetriebe auch für sportli-ches Fahren taugen“, kommentiert Wolfgang Merkle.

Für wen der Fighter X11 gemacht istFür wen also ist der Fighter X11-2.0 A gedacht? Laut Merkle ist dertypische Fahrer ein erfahrener Triker und in den meisten Fällenmännlich. „Die Käuferschaft wird klein, anspruchsvoll und exklu-

siv, ja sogar etwas elitär sein. Ein bisschen wie der Mercedes-S-Klasse- oder der BMW 7er-Fahrer eben“, weiß Wolfgang.

Was die Spurstabilität und Kurvenlage sowie den Durchzug und das gesamte Fahrverhal-ten angeht, sind die Qualitäten tadellos. 140 PS und ein Drehmoment von 200 Nm bei4.000 / min sorgen für ordentlich Vorschub. Darüber hinaus sind das Fahrwerk und dieAusstattung sehr komfortabel. Gediegen aber sportlich, prädestiniert für längere Reisen, sokönnte man den Boliden beschreiben. Ein langer Radstand und der Mittelmotor sorgen fürSpurstabilität. Das Topcase im Heck zeigt die Gratwanderung, die Boom mit dem Fightergegangen ist: Einerseits sollte es mit der klassischen Aufteilung von Kotflügeln, halboffe-nem Heck und sichtbaren Auspuffkrümmern noch an das Design der ursprünglichen Trikesanknüpfen. Andererseits ist die Motor- und Rahmentechnik up to date.

Der Fighter-Käufer verzichtet freiwillig auf den großen Heckkofferraum, den die Mu-stang-Modelle besitzen, und wird dafür durch ein attraktives Heckdesign belohnt, welchessich wohltuend vom Mustang und RF1 absetzt. Das Fighter-Trike ist – im Gegensatz zuNew Highway, Mustang und Mustang Family, die alle drei den gleichen Rahmen besitzen –auf einem eigenen Rahmensystem aufgebaut.

Was Boom Trikes plantWas hat Boom Trikes in den nächsten Jahren vor? Wolfgang Merkle verrät, dass keinegrundlegenden Änderungen in der aktuellen Modellpalette geplant sind. Beim Mustang,New Highway und Family können wir uns dafür aber auf neue Motorvarianten und Auto-matikmodelle freuen. Den Prototyp des New Highway konnten wir ja bereits probefahren.Wann dieses Modell käuflich zu erwerben sein wird, steht zur Zeit noch nicht fest. yfa

Boom Trikes, www.boom-trikes.com