Newsletter · Figuren und die Geschehnisse des Ramayana heran, um spirituelle Zusammenhänge zu...

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Newsletter Juli 2011 der Sathya Sai Vereinigung Liebe Leserinnen und Leser, in dieser Ausgabe unseres Newsletters erwartet Sie ein Essay über das Buch „Die Ge- schichte von Rama – Strom gött- licher Liebe“ (Originaltitel: „Rāma Kathā Rasa Vāhinī“). Klaus Kämper gibt darin wert- volle Hinweise für das vertiefte Verständnis des von Sathya Sai Baba erzählten Ramayana. Das Epos gehört zu den großen Wer- ken der Sanskrit-Literatur – es ist Weltliteratur – und schildert das Leben des Avatars Rama. Außerdem blicken wir auf die Sommer-Ausgabe der Sai Briefe, die am 24. Juli erscheint und die Ereignisse von Sathya Sai Babas Weggang im Fokus hat. Viel Freude beim Lesen und Trost da, wo Trauer über die Ge- schehnisse der letzten Monate herrscht, wünscht Ihre Sathya Sai Vereinigung Sathya Sai Buchzentrum Grenzstraße 43 63128 Dietzenbach Tel.: 0 60 74 - 39 01 Fax 0 60 74 - 30 97 85 e-Mail: [email protected] www.sathya-sai.de 1 Inspirationen zur Sai-Literatur Wann immer du freie Zeit hast, lies gute, von Hingabe erfüllte Bücher. Sathya Sai Baba Quelle: Sandeha Nivarinī – Antworten

Transcript of Newsletter · Figuren und die Geschehnisse des Ramayana heran, um spirituelle Zusammenhänge zu...

Newsletter Juli 2011der Sathya Sai Vereinigung

Liebe Leserinnen und Leser,

in dieser Ausgabe unseresNewsletters erwartet Sie einEssay über das Buch „Die Ge-schichte von Rama – Strom gött-licher Liebe“ (Originaltitel:

„Rāma Kathā Rasa Vāhinī“).Klaus Kämper gibt darin wert-volle Hinweise für das vertiefteVerständnis des von Sathya SaiBaba erzählten Ramayana. DasEpos gehört zu den großen Wer-ken der Sanskrit-Literatur – es

ist Weltliteratur – und schildertdas Leben des Avatars Rama.

Außerdem blicken wir auf dieSommer-Ausgabe der Sai Briefe,die am 24. Juli erscheint und dieEreignisse von Sathya Sai BabasWeggang im Fokus hat.

Viel Freude beim Lesen undTrost da, wo Trauer über die Ge-schehnisse der letzten Monateherrscht, wünscht

Ihre Sathya Sai Vereinigung

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Inspirationen zur Sai-Literatur

Wann immer du freie Zeit hast, liesgute, von Hingabe erfüllte Bücher.

Sathya Sai BabaQuelle:

Sandeha Nivarinī – Antworten

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über den 85. Geburtstag mit Rückblende über 10 Jahre - ca. 65 Minuten, in englischer Sprache Betsell-Nummer: 2578Preis: 10,- EUR

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Auch das ist ein Wunder: dass Sai Baba „Die Ge-schichte von Rama“ eigenhändig aufgeschriebenhat, so umfangreich, so umfassend und span-nend erzählt - und das ganz nebenbei, ohne sichmonatelang in die Einsamkeit zurückzuziehenund ohne jahrelang zu recherchieren. Hätte ernichts anderes getan als dieses Buch zu schrei-ben, so müsste allein deswegen sein Name fürviele Jahrhunderte unvergessen bleiben. So wieDante allein für „Die Göttliche Komödie“ undJohn Milton allein für „Das verlorene Paradies“noch nach Jahrhunderten weltberühmt sind -und Homer für die „Odyssee“ und die „Ilias“noch nach Jahrtausenden. Wenn es eines Tages– möglicherweise – spirituelle Schulen undUniversitäten in aller Welt gibt, könnte dieses

Ramayana zur wichtigsten Lektüre für alleSchüler und Studenten gehören. Tatsächlichwird nach Babas eigenen Worten „Swamis Dar-stellung des Ramayana für mehrere Yugas zu denklassischen Erzählungen gehören“ (aus: JohnHislop „Gespräche mit Sathya Sai Baba). Esenthält eine solche Fülle von Geschichten undEreignissen voll tiefer Bedeutung, dass es auchin unserem heutigen alltäglichen Leben kaumeine Lebenssituation gibt, die man nicht ir-gendwo in dieser großen Erzählung wiederfin-den kann. Eine Quelle der Orientierung und derInspiration für alle Menschen und für alle Le-bensbereiche: Geburt und Tod, Streben undEntsagen, Hoffnung und Verzicht, Scheiternund Erfüllung - es ist nicht nur die Geschichte

Essay von Klaus Kämper

„Die Geschichtevon Rama Strom göttlicherLiebe“Ra- ma Katha- Rasa Va- hinı-

Gedanken zum Ramayana erzählt von Sathya Sai Baba

„Es wird für mehrere Yugas zu den klassischen Erzählungen gehören“

Die Geschichte von Rama

Strom göttlicher Liebe

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Das Ramayana

erzählt von Sathya Sai Baba

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jedes einzelnen Menschen, sondern auch die derganzen Menschheit.

Valmiki „komponierte“ das ursprüngliche Ra-mayana in Sanskrit. Unter den zahllosen späte-ren Versionen des Ramayana in vielen Sprachenund verschiedenen Überlieferungen ist dieHindi-Version des Tulsidas eine der bekanntes-ten.

Vielleicht ist es wichtig, gleich von vornhe-rein darauf hinzuweisen, dass man diese Erzäh-lung wie alle Heiligen Schriften nicht nurwörtlich, dem Buchstaben nach verstehen sollte.Bekanntlich gibt es immer mehrere, wie Rabbi-ner und später auch christliche Theologen aus-geführt haben, meistens vier Ebenen desTextverständnisses. Beim Koran spricht mansogar von „sieben Schleiern“. Und auch mit SaiBabas Worten ist es nicht anders. Da gibt es zu-erst ein wörtliches „buchstäbliches“ Verständnis,dann 2. eine allegorische, sinnbildliche Ebene, 3.eine pädagogische, erziehende und schließlich 4.eine mystische beziehungsweise anagogische(„hinaufführende“) Ebene. Bei dieser höchstenEbene der Textdeutung geht es um den tieferen,oft verborgenen eigentlichen Sinn einer Erzäh-lung. So kann zum Beispiel eine einfache Fabel,eine Geschichte oder eine Gleichnis manchmalden Sinn der ganzen menschlichen Existenz of-fenbaren.

Wörtlich verstanden handelt es sich beim

Ramayana um eine spannende abenteuerreicheErzählung, in der Rama, Sita, Lakshmana, undHanuman gegen die Dämonen kämpfen undschließlich den „bösen“ Ravana in einem großenKrieg besiegen. Allegorisch gesehen steht aberRama für das höchste Selbst, den Atman, unserwahres „Ich“, während Ravana das Ego verkör-

„Rama ist der göttliche Funke in jedem Wesen.

Rama bedeutet‚ das, was Glückseligkeit vermit-

telt‘. Und was könnte größeres inneres Glück

bringen als die göttliche Wirklichkeit in uns?

Rama ist dieses innere Glücksbewusstsein.

Man kann das Ramayana nur verstehen,

wenn man sich dessen bewusst ist.“

Baba, 25. April 1962

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pert, ein „zehnköpfiges Ungeheuer“ (Wenn nurein Haupt abgeschlagen wird, erhebt sich so-gleich ein anderes!). Sita ist das „Gottesbewusst-sein“ (brahmajnana) , das von Ravana, dem Ego,entführt wird und zurück erobert werden muss.Sita verkörpert aber auch Prakriti, die Natur, diesich mit Rama, dem Purusha oder Paramatmanverbunden hat. „Sie ist“, so sagt Baba, „Mayas-hakti, die Energie, welche durch ihre Schwingun-gen Materie bildet und ihr Formen verleiht,Formen, die durch ihre Vielfalt täuschen und durchihren Zauber die Menschen gefangen halten. Sitasagte, dass das Ramayana nichts anderes sei alsein Spiel, das sie selbst entworfen habe …“ (aus derAnsprache am 25. April 1962) Lakshmana stehtfür den Intellekt, Hanuman für den Mut und soweiter. Jede Figur verkörpert etwas, das wir auchin uns selbst wiederfinden können. „Dasharathaversinnbildlicht den Körper mit den zehn (dasha)Sinnesorganen (fünf wahrnehmende und fünf han-delnde). Die drei Grundeigenschaften des Men-schen, Sattva, Rajas und Tamas, sind die dreiKöniginnen. Die vier Lebensziele, Rechtschaffen-heit (dharma), Wohlstand (artha), Begierde(kama) und Erlösung (moksha), sind die vierSöhne. Die ‚Brücke‘ (nach Lanka) wird über denOzean der Verblendung gebaut…“ - So gibt es fürjede Person, für jedes Ereignis auch einenSchlüssel zum tieferen Verständnis.

Auf der pädagogischen Ebene ist das Ra-mayana in jeder Beziehung eine Anleitung, gutzu sein, gut zu handeln, dem Dharma zu folgen,das Richtige zu tun, sich Gott und der Gerech-tigkeit zuzuwenden und so weiter – ein Ideal undein Wegweiser für die ganze Menschheit. „Keineandere Erzählung in der ganzen menschlichen Ge-schichte hat einen so tiefgreifenden Einfluss auf dasBewusstsein des Menschen gehabt“ schreibt Kas-turi im Vorwort zu seiner Übersetzung. Und tat-sächlich war das Ramayana schon vor langer Zeit

nicht nur in ganz Indien verbreitet, sondern auchin Thailand, Indonesien, Kambodscha und vie-len anderen Ländern. Und heute kennt man esin der ganzen Welt.

Einige Ereignisse in dieser Geschichte sind,wenn man sie nur auf der wörtlichen Ebene be-trachtet, nicht leicht zu verstehen und zu akzep-tieren: Warum zum Beispiel ist Rama nichtumgekehrt, als ihn sein verzweifelter Vater zu-rückrief? Und hat dem Wagenlenker sogar nochbefohlen, zu sagen, er hätte es nicht gehört?Warum hat er nicht verhindert (was er sicherlichmit Leichtigkeit hätte verhindern können), dassSita entführt wurde? Und eines der größten Rät-sel: Warum wird Sita, die „Verkörperung derReinheit“, trotz ihrer bewiesenen Unschuld amEnde doch verbannt? Diese letzte Frage hatschon viele Leser des Ramayana tief bewegt(wenn nicht sogar zur Verzweiflung gebracht).

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Ganz anders könnte man jene Episode aberverstehen, wenn man bedenkt, dass Sita eben dieMaterie – Prakriti – verkörpert, und Rama denAtman, die Seele, das wahre Selbst…

In Babas Ansprachen, in den Gesprächenmit John Hislop, in der „Sathyopanishad“ („ZuFüßen des Meisters“) und in den Vāhinīs findetman eine Fülle von Antworten auf diese Zweifelund Fragen, denn immer wieder zieht Baba dieFiguren und die Geschehnisse des Ramayanaheran, um spirituelle Zusammenhänge zu erläu-tern und anschaulich zu machen.

So wie wir bei einer Mangofrucht zuerst dieungenießbare Schale und den Kern entfernenmüssen, um den kostbaren Saft der süßen Fruchtzu genießen, so sollten wir auch beim Lesen desRamayana alles schwer Verständliche, scheinbarWidersprüchliche und so weiter beiseite lassen,um uns an der göttlichen Liebe und Wahrheit,die aus allen Kapiteln des Buches leuchten, zuerfreuen. Wir sollten, wie Baba sagt, „die Essenzdes Mitgefühls aufsaugen, von dem das Ramayanadurchdrungen ist, und dem Rest keine Bedeutungbeimessen“ (Die Geschichte von Rama, Kapitel1) . „Es ist nur eure Unwissenheit, wenn ihr Gott(Rama) einen Fehler anlastet. Gott ist selbstlos,und was auch immer er tut oder sagt, hat eine Be-deutung und vermittelt eine Botschaft…“ (Sathy-opanishad)

).

In der Rama-Uttara-Tapaniya-Upanishad wer-den die drei Silben Ra, A und Ma auch mit dem

Die etymologische Bedeutung des Na-mens „RAMA“ wird in den „Rama-Upanischaden“ ausführlich erklärt: (ausder Rama-Purva-Tapaniya-Upanishad)

„Der große Vishnu wuchs auf in Dasharatha’s Haus, in Raghu’sStamm. Er herrscht – „rā-jate“ - über dieErde – „Ma-hī“. Darum ward er von den Weisen indieser Welt „Ra-ma“ genannt. Oder weil seine Machtfülle den Dämonen - „Rā-kshasa“ - denTod – „Ma-ranam“ - bringt. Oder auch von dem „Liebreich“-Sein – „Abhi-Rama“ – ist Rama’s Name weltberühmt…“

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Om (A-U-M) in Verbindung gebracht, mitBrahma, Vishnu und Shiva, Schöpfung-Erhal-tung -Auflösung, mit Sein-Bewusstsein-Glück-seligkeit und mit dem Bhur-Bhuvah-Svaha. Rama ist „der zweitlose Eine“, und:

„Wer mit Aufrichtigkeit allzeit dies Wort ´Ich binRama!´ bekennt, der ist nicht mehr dem Samsara angehörig, derist Rama selbst!Und wer solches weiß, der ist ein Erlöster - sosprach Yagnavalkya.“

Es ist ein erhabener Aspekt, dass einerseitsRama und seine Heldentaten in den Upanischa-den zu finden sind, dass aber andererseits auchdie Upanishaden und der Vedanta in der Ge-schichte von Rama eine wichtige Rolle spielen.Baba schreibt: „Sooft er Zeit dazu fand, pflegte ermit alten Mönchen, ehrwürdigen Brahmanen undklugen Gelehrten die Regeln des guten Benehmensund der Sittlichkeit zu erörtern. Er analysierte dieGeheimnisse des vedantischen Gedankens in ein-fachen Worten, und wie ein gewöhnlicher Fragen-der legte er den Pandits Probleme zur Erörterungvor. Die Weisen und Gelehrten, Meister in der Wis-senschaft des Vedanta und des philosophischenNachfragens, waren begeistert von den genauenDarlegungen, die Rama zu kniffligen Punktenbrachte, welche er selbst zur Diskussion gestellthatte. Sie priesen sein Erkenntnisvermögen undseine Gelehrtheit auf tausenderlei Weise.“ (DieGeschichte von Rama, Band 1, Kapitel 5)In einer bestimmten Episode seiner Jugendwaren die Königinnen, Dasharata und der ganzeHofstaat tief besorgt über Ramas unerklärlichesVerhalten, denn er zog sich mit seinen Brüdernzurück, antwortete kaum auf Fragen, warschweigsam und „verbrachte seine Tage versun-ken im Vedanta“.

Vedantaaus „Die Geschichte von Rama“Band 1, Kapitel 5:

Vasishtha sagte: „Rama! Warum bist du so ruhigund schweigsam geworden? Deine Mütter unddein Vater leiden unter Kummer und Furcht,unfähig, sich die unergründliche Veränderung zuerklären. Du musst auch ihrem Glück Beach-tung schenken, nicht wahr? Rama saß lächelndda und lauschte dem Guru. Als dieser seineWorte beendet hatte, sprach er ruhig:

„Meister! Du sprichst von ‚Mutter‘, aber werist eigentlich ‚Mutter‘? Wer ist eigentlich ‚Sohn‘?Ja, was ist eigentlich ‚Körper‘? Und was ist der

‚Jīvin‘? Ist diese objektive Welt wirklich? Oder istdie höchste Seele wirklich? Dieser Körper ist nurein Bild der höchsten Seele, nicht wahr? Die fünfElemente, die die Substanz, ‚Körper‘ genannt,ausmachen, sind auch die Substanz des gesam-ten Universums. Dieses Universum ist nur dieVerkettung der fünf Elemente, nicht wahr? DieElemente bleiben bestehen, trotz aller Vertau-schungen und Verbindungen.

Auch sie haben einen tieferen Grund. Ohnedies zu erkennen, wenn dieses geschaffene Uni-versum selbst als wirklich angenommen wird, undwenn man sich der Faszination dieser Falschheitergibt, wenn die Wahrheit um der Lüge willenbeiseite geschoben wird, was sollen wir zu solchgewaltiger Unwissenheit sagen? Was kann das In-dividuum gewinnen, wenn es die ewige, absolute,wirkliche Realität, den Atman, ignoriert? -

Seele, Gott, Natur - was für eine Beziehunghaben sie untereinander? Sind die drei Eines?Oder sind sie verschiedene Wesenheiten? Wennsie Eines sind, wie wurden sie zu Dreien und zuwelchem Zweck? Was ist das einigende Prinzip,dem sie unterliegen? Was für einen Nutzen hates, sie als verschieden anzusehen und die Er-kenntnis der Einheit aufzugeben?“ -

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Rama verbrachte seine Tage versunken imVedanta, wobei er Selbstgespräche führte, lautmit sich selbst sprach, während er allein war, inGesellschaft oft schwieg und oft ohne besonde-ren Grund lachte.

Als John Hislop einmal fragte, ob es sich imMahabharata und im Ramayana um historischeTatsachen handele, antwortete Baba: „Ja, es sindBerichte über geschichtliche Personen und Ereig-nisse. Aber als solche sind die Kämpfe und Pro-bleme dieser Familien unbedeutend. Vondauerhafter Bedeutung ist nur der innere, spiritu-elle Gehalt dieser Geschehnisse…“An einer anderen Stelle sagte er: „Wenn ihr dietiefere Bedeutung des Ramayana zu verstehensucht, werdet ihr erkennen, dass Rama die göttli-che Seele allen Seins, der Atman selbst ist. Er kamnicht, um Ravana, den Herrscher der Dämonen,zu töten. Er war nicht der Sohn von Dasharathaund Kausalya, noch war Er Sitas Mann, der ihrenVerlust beweinte und sich der Wiedervereinigungmit ihr erfreute.“ (aus der Ansprache am25.4.1962)

Offensichtlich geht es also für uns einesTages auch um das Transzendieren von Vorstel-lungen und „Konzepten“ aller Art. – So sagteBaba einmal in Bezug auf sich selber: „Ich werdeals ein Asket eingeordnet, als Bettelmönch, Siddhaoder Yogi, als mit göttlichen Eigenschaften zur Weltgekommener Mensch, als Gott selbst - entspre-chend dem jeweiligen Sicht- und Urteilsvermögen.Ich bin nichts von alledem. Was ihr hier seht, binich nicht. Ich bin nicht dieser Körper...“ (aus „Dubist die einzige Zuflucht“)

Aber die Bedeutung des Namens SAI - wennman ihn auf die drei großen Yoga-Wege bezieht,nämlich Karma-, Bhakti-, und Jnana-Yoga(Service, Adoration, Illumination), erfüllt dasganze Ramayana-Epos: Rechtes Handeln, Liebe

und Erkenntnis - diese drei sind sozusagen dieQuintessenz dieser Erzählung - wie auch das Zielaller Religionen.

Ramas Reich aus „Die Geschichte von Rama“Band 2, Kapitel 12:

„Der Wohlstand und das Glück der Bürger unterRamas gütiger Herrschaft können auch von tau-send tausendzüngigen Wesen nicht angemessenbeschrieben werden. Das war das Ergebnis derRechtschaffenheit, die Rama pflegte undschützte. Rama war der Förderer der vedischenRiten und Zeremonien und der Beschützer derRegeln des rechtschaffenen Tuns, und doch warer auch über und jenseits aller Verpflichtungenund Eigenschaften; und ebenso war auch Sitavoll von guten Eigenschaften und bemüht, allenzu helfen, die danach verlangten, ihre Verpflich-tungen nutzbringend zu erfüllen. Beide widme-ten sich wachsam ihrer Aufgabe, sich und ihreUntertanen auf dem Pfade des Dharma zu hal-ten.

Körperliche Krankheit, Angst und morali-scher Niedergang waren, solange Rama regierte,völlig unbekannt. Die Menschen hegten tiefeLiebe und Zuneigung zueinander. Jeder hieltsich froh an die Pflichten und Rechte, welche dieVeden für die Gemeinschaft und den Beruf gut-heißen. Entbehrung und Entsagung, Nächsten-liebe, Opfer, spirituelle Rituale und Studienwurden im ganzen Land unvermindert, ja be-geistert gepflegt.

In der Stadt Ayodhya hatte jedes Haus einenBlumengarten. Die Bewohner pflegten ihre Gär-ten mit Liebe und Sorgfalt. Es herrschte ständigFrühling in Ayodhya, ja, das ganze Jahr hindurchwaren die Pflanzen mit Früchten und duftendenBlüten gleichzeitig beladen. Schwärme von Bie-

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nen schwirrten über den Blüten, und ihr Sum-men war überall zu hören. Ein kühler Wind-hauch, voll des Duftes der Blumen, begrüßtejedermann. Die Kinder der Stadt hatten vieleArten von Vögeln als Lieblingstiere, und ihr Sin-gen, Zwitschern und Tirilieren vermischte sichzu einer lieblichen Musik für das Ohr. Es gab nir-gends ein Unglück oder eine Naturkatastrophe.Während des Rama-Zeitalters gab es keinenArmen, keinen Kummerbeladenen, keinen Ge-demütigten oder Niedergeschlagenen, keinenGrausamen oder Hasserfüllten. Niemand benei-dete den anderen. Alle waren in der Weisheit desAtman bewandert; alle waren begierig, recht zuhandeln und das rechte Tun zu schützen, undalle waren leidenschaftlich darum bemüht, demanderen zu dienen. Jeder war darauf bedacht, dieguten Eigenschaften des anderen zu preisen; nie-mand gab dem Egoismus Raum in seinem Her-zen. - Der ganze Globus mit seinen siebenKontinenten, begrenzt von den Ozeanen, befandsich im Schatten des einzigen Schirmes vonRamas Herrschaftsgewalt. Über dieses ganzeGebiet war Rama der alleinige, unumstritteneHerr. In dieser Hoheitsdomäne erfreute sich dasVolk gegenseitiger Liebe und gegenseitiger Hilfs-bereitschaft. Es gab keine Spur von Zwietrachtoder Streit…“

„Die Geschichte von Rama“ von Sathya Sai Babaist bei uns in zwei Bänden erschienen. Übersetzung:Klaus Troeger und Bettina Meier-Kaiser.

Band 12. überarbeitete Auflage 2010ISBN 978-3-932957-62-8472 Seiten, Bestell-Nr. 1021, 10,50 EUR

Band 21. Auflage 1997, ÜbersetzungISBN 978-3-924739-79-9236 Seiten, Bestell-Nr. 1117, 10,50 EUR

Außerdem erhalten Sie bei uns „Die Geschichtevon Rama“ auch als Hörbuch mit dem Titel „Ra-mayana“. Gesprochen von Malte Friedrich

32 Stunden auf 3 CDs im mp3-Format Zur musikalischen Untermalungwurde eigens ein Soundtrack komponiert und aufgenommen.Bestell-Nr: 4002, ISBN: 3-932957-43-1, 42,- EUR

„Ramas göttliche Natur offenbart sich

in friedvollen Eigenschaften

und liebevollem Mitgefühl.

Meditiert über ihn, und bedingungslose Liebe

für alle Wesen wird euch erfüllen.

Verweilt in Betrachtung seiner Lebensgeschichte,

und ihr werdet sehen, dass sich aller Aufruhr

in eurem Geist vollkommen beruhigt.“

Sathya Sai Baba, 1. April 1963

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Besinnung auf Gott (Dhyāna Vāhinī)ISBN 978-3-932957-50-5 | Bestell-Nr. 1033 |7,50 EUR

Mensch und göttliche Ordnung (Gīta Vāhinī)ISBN 978-3-924739-60-7 | Bestell-Nr. 1001 |9,- EUR

Strom des Friedens (Prashānti Vāhinī)ISBN 978-3.924739-33-1 | Bestell-Nr.1003 |7,50 EUR

Quellen der Weisheit (Sūtra Vāhinī)ISBN 978-3-932957-35-2 | Bestell-Nr. 1004 |7,50 EUR

Ewige Wahrheiten (Bhārathīya Paramārtha Vāhinī, Sathya Sai Vāhinī)ISBN 978-3-924739-59-1 | Bestell-Nr. 1002 |9,- EUR

Erziehung zur Selbsterkenntnis (Vidya Vāhinī)ISBN 978-3-924739-55-3 | Bestell-Nr. 1006 |7,50 EUR

Lebe die Liebe (Prema Vāhinī)ISBN 978-3-932957-52-9 | Bestell-Nr. 1005 |13,- EUR

Dharma – Göttliche Ordnung (Dharma Vāhinī)ISBN 978-3-924739-97-3 | Bestell-Nr. 1081 |7,50 EUR

Erfüllung in Gott (Bhāgavata Vāhinī)ISBN 978-3-932957-46-8 | Bestell-Nr. 1010 |9,- EUR

Die Geschichte von Rama – Strom göttlicherLiebe (Rāma Kathā Rasa Vāhinī) Band 1 und 2 (siehe Seite 8)

Antworten (Līlā Kaivalya Vāhinī, Prashnottara Vāhinī, Sandeha Vāhinī)ISBN 978-3-924739-87-4 | Bestell-Nr. 1058 |7,50 EUR

Upanishaden – Das Wissen vom Sein (Upanishad Vāhinī)ISBN 978-3-932957-05-5 | Bestell-Nr. 1114 |7,50 EUR

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Die „Vāhinīs“ (aus dem Sanskrit, be-deutet wörtlich: Fluss, Strom) sind eineBücherreihe, in denen Artikelserien zu- sammengefasst und gedruckt wurden, dieSathya Sai Baba für das Monatsmagazin

„Sanathana Sarathi“ geschrieben hat. AlleBände der Bücherreihe wurden insDeutsche übersetzt und können aucheinzeln gelesen werden. Sie sind bei derSathya Sai Vereinigung erhältlich.

Weitere Infos zur Vāhinī-Reihe im Internet:www.sathyasaibuchzentrum.de/index.html?lmd=40702.970683

Newsletter Juli 2011Ausblick auf die Sommer-Ausgabe 2011(Heft 117) der Sai Briefe

Die Sathya Sai Briefe erschei-nen seit 1982 und haben der-zeit eine Auflage von 2.200Exemplaren. Als Publikationder Sathya Sai Vereinigungsind sie der universellen Bot-schaft der Einheit, die Sai Babaverkündet, verpflichtet. Siebringen neben Ansprachen SaiBabas Berichte seiner Anhän-ger aus dem In- und Auslandsowie aktuelle Informationenaus der Sathya Sai Organisa-tion Deutschland und aus SaiBabas Ashram in Prashanti Ni-layam, Indien.

Sathya Sai Baba hat am 24.April dieses Jahres die Erdeverlassen. Das neue Heft, dasim Juli erscheint, ist ganz demAbschied von Seiner Form ge-widmet. Die Ereignisse, diedem Abschied vorangingen,werden ebenso beleuchtet wiedie Trauerfeierlichkeiten selbstund die aktuelle Situation im

Ashram. Zu Wort kommen derfrühere indische Staatspräsi-dente Abdul Kalam, J. Jaga-deesan aus Malaysia, CharlesPenn, Prof. Venkataraman undDevotee-Augenzeugen dervergangenen Monate.

Rückblicke, Vorzeichendes Abschieds oder die letztenBilder von Swami sind The-men in diesem höchst aktuel-len Sai Brief, der am 24. Julierscheint.

Basisartikel „Abschied vonder Form“

„Form und Funktion“ von Klaus KückPressetext der Sathya Sai Organisation

„Swamis Weggang“ von Susan Boenke

„Eure Mission“ vonCharles Penn

„Die große Prüfung“von J. Jagadeesanund viele andere

Ein Jahres-Abonnement derSathya Sai Briefe kann zumPreis von 12 EUR unter [email protected] be-stellt werden. Es umfasst vierAusgaben jährlich sowie einSonderheft.

Die Redaktion

Dies ist ein Newsletter der Sathya Sai Vereinigung e. V. Sri Sathya Sai Baba Buchzentrum Deutschland

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