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Name: Kurs: Lehrerin: Portfolio zum Drama „Iphigenie auf Tauris“ von Johann Wolfgang Goethe

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Name:Kurs:Lehrerin:Datum:

Portfolio zum Drama „Iphigenie auf Tauris“ von Johann Wolfgang Goethe

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Modul

Thema Seite

1. Inhalt und Tantalidenmythos .........................................................................Selbstreflexion..................................................................................................Fremdreflexion..................................................................................................

2. Figuren – Aufstellung und Charakterisierung...............................................Selbstreflexion...................................................................................................Fremdreflexion..................................................................................................

3. Analyse zentraler Textstellen.........................................................................Selbstreflexion...................................................................................................Fremdreflexion...................................................................................................

4. Aufbau – aristotelisches Drama und Gustav-Freytag-Modell..................Selbstreflexion...................................................................................................Fremdreflexion...................................................................................................

5. Epoche – Aufklärung – Sturm und Drang – Klassik.....................................Selbstreflexion...................................................................................................Fremdreflexion...................................................................................................

6. Sprache...............................................................................................................Selbstreflexion...................................................................................................Fremdreflexion...................................................................................................

7. Biographie

Inhaltsverzeichnis

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Goethes..........................................................................................Selbstreflexion...................................................................................................Fremdreflexion...................................................................................................

Liebe/r ,

du hältst gerade etwas in Händen, das dich bis zu den Weihnachtsferien begleiten wird. Im Moment ist es nur ein Schnellhefter; bald aber wirst du daraus ein sogenanntes Portfolio erstellt haben. Ein Portfolio ist dem Ursprung des Begriffs nach eigentlich nichts anderes als eine Sammelmappe.Portfolios wurden bereits im späten Mittelalter von Künstlern oder Architekten erstellt, um eventuellen Kunden einerseits schnell aufzeigen zu können, welche Qualitäten sie zu bieten haben; andererseits hatten diese Portfolios auch den Zweck, die Weiterentwicklung des Künstlers zu zeigen.Das Schreiben deiner eigenen Texte, deine stilvolle Verwendung von Sprache aber auch die Auseinandersetzung mit dem Primärtext, in diesem Fall Iphigenie auf Tauris, haben ganz viel mit jener Qualität und Weiterentwicklung zu tun. Hieraus lassen sich leicht die folgenden beiden Ziele, die mit unserer Portfolioarbeit verbunden sind, ableiten.

1. Du setzt dich mit dem Drama Iphigenie auf Tauris auseinander, indem du schriftliche Produkte erstellst (=Produktion);2. du schätzt deine Arbeit und die Arbeiten der anderen Kursteilnehmer ein (=Reflexion) und erfährst dabei, was schon gut klappt und wo noch Raum für Verbesserungen ist.

Im Unterricht werden sich Phasen der selbstständigen Portfolioarbeit mit Phasen der gemeinsamen Erarbeitung abwechseln. Die Arbeitsblätter und Ergebnisse der gemeinsamen Erarbeitung heftest du bitte auch in dein Portfolio ein. Bei der selbstständigen Portfolioarbeit ist unbedingt darauf zu achten, dass du die Aufgaben, die als Einzelarbeit gekennzeichnet sind, auch wirklich allein löst. Diese sind zentral für die Abiturvorbereitung. Die Arbeitsblätter sind so gestaltet, dass sie selbsterklärend sind. Ich habe sie Modulen zugeordnet. Jedes Modul besteht immer aus drei bis vier Aufgabenblättern, die der Reihe nach abgearbeitet werden können, was aber nicht zwingend not wendig ist, weil die Aufgaben nicht unbedingt aufeinander aufbauen. Allerdings haben die Module unterschiedliche Anspruchsniveaus und divergente Ansprüche an Zeit und Aufwand. Es ist durchaus klug, sich die Module zuerst alle genau anzuschauen und dann die persönliche Reihenfolge festzulegen.In den Modulen wechseln sich Phasen der Produktion und der Reflexion ab. Konkret sieht das so aus, dass du zuerst die verschiedenen Aufgaben löst, diese Lösung dann, wie jeweils beschrieben ist, reflektierst und dich schließlich mit einem Partner darüber austauschst. Sobald du ein Modul abgeschlossen hast und ich die Vollständigkeit überprüft habe, kannst du Lösungen von mir abholen, um deine Ergebnisse noch einmal zu überprüfen oder gegebenenfalls überarbeiten.Dieses Portfolio wird insofern benotet, als es in deine Note der Sonstigen Mitarbeit in großem Umfang einfließt. Dabei zählt natürlich nicht nur die Qualität deiner Texte, sondern auch deine Reflexionsleistung sowohl auf die Selbst- als auch Fremdreflexion bezogen.

Anschreiben

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Mod

ul 1

Der Aufbau ist schnell erklärt. Zu deinem Portfolio gehören dein (später zu gestaltendes) Deckblatt, ein Inhaltsverzeichnis, die Aufgabenblätter, deine Reflexionsbögen und die Reflexionsbögen, die über deine Texte erstellt wurden.

Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg.

1. Suche dir eine der folgenden Aufgaben und löse sie in Einzelarbeit.

a) Fasse den Inhalt in Form einer Inhaltsangabe zusammen. Du kannst dabei die einzelnen Akte jeweils für sich zusammenfassen. Achte darauf nur zentrale Handlungen zu erfassen.

b) Du bist Journalist und schreibst für ein Magazin, das besonders Promigeschichten veröffentlicht. Verfasse einen Artikel über Iphigenie und ihre Haltung bzw. ihr Handeln. Achte darauf, dass dein Artikel so zu verfassen, dass er in einem Klatschmagazin veröffentlicht werden könnte.

c) Du bist Moderator und hast Iphigenie nach ihrer glücklichen Heimkehr in dein Studio eingeladen. Verfasse ein Interview mit deinem Gast, in dem möglichst alles, was auf der Insel geschehen ist, erfragst.

2. Fasse den Tantalidenmythos knapp zusammen. Verwende dazu ein Schaubild oder Ähnliches. Du findest die entsprechenden Angaben in deiner Ausgabe S.74ff.

Inhalt – AB1

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Mod

ul 1

3. Vergleiche die Fassung von Euripides und Goethes Urfassung mit der dir vorliegenden Dramenkonzeption. Welche Unterschiede kannst du ausmachen. Was für Folgen hat das für die Dramenaussage. (S.96ff.)

1. Erläutere kurz, warum du dich für diese Aufgabenstellung entschieden hast und was du dir davon versprichst.

2. Reflektier, ob du mit der Aufgabenstellung gut zurechtgekommen bist.

3. Liste auf, was du an deinem Text gut findest und was du beim nächsten Mal besser machen möchtest.

Selbstreflexion – AB1

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Mod

ul 1

1. Beurteile die Stärken der oben ausgeführten Aufgabe.

2. Was würdest du als Verbesserung vorschlagen?

3. Wie kannst du davon lernen?

Fremdreflexion – AB1

Name

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Mod

ul 2

1. Trage in folgender Tabelle die Figuren ein, die in den entsprechenden Szenen auftreten.

2. Ergibt sich für dich daraus ein Muster und was sagt es aus?

3. Wähle unter den folgenden Aufgabenstellungen eine aus und löse diese in Partnerarbeit.

Figuren – AB 2

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Mod

ul 2

a. Schreibe zu den Hauptfiguren (Iphigenie und Thoas) eine literarische Charakterisierung. Du kannst dir dazu ein AB mit Tipps erhalten.

b. Stelle dir vor, du bist ein Psychologe. Entwirf zu den Figuren (Orest und Pylades) ein psychologisches Gutachten.

c. Ordne den Figuren Iphigenie, Thoas, Arkas, Orest und Pylades Farben zu, die zu ihnen passen, und begründe deine Wahl ausführlich.

1. Erläutere kurz, warum du und deine Partnerin/dein Partner diese Aufgabenstellung gewählt habt und was ihr euch davon versprecht.

2. Reflektiere, ob ihr mit der Aufgabenstellung gut zurechtgekommen seid.

3. Listet auf, was du an eurem Ergebnis gut findest und was ihr beim nächsten Mal besser machen würdet.

Selbstreflexion – AB2

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Mod

ul 21. Beurteile die Stärken der oben ausgeführten Aufgabe.

2. Was würdest du als Verbesserung vorschlagen?

3. Wie kannst du davon lernen?

Fremdreflexion – AB2

Name

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Mod

ul 3

1. Wiederhole zentrale Aspekte zur Analyse einer Dramenszene und liste im Anschluss auf, was alles bei einer Analyse zu bedenken und zu beachten ist. (S. 122-124)

2. Wähle drei der folgenden Szenen aus und analysiere sie wie im Unterricht geübt. Achte dabei darauf, dass die Szenen aus unterschiedlichen Akten gewählt sind. Lege eine ausführliche Analyse an und tippe dein Ergebnis ab.

Wähle unter folgenden Szenen aus: I,1; I,2; I,3; II,2; III,1; III,3; IV,1; IV,4; V,3; V,6

3. Suche dir einen Partner/eine Partnerin, der/die deine Szenenanalyse korrigiert und beurteilt. Dazu wird eine Textlupe oder ein Lösungsansatz zur Verfügung gestellt. Du kannst zwischendurch den Korrekturpartner/ die Korrekturpartnerin wechseln. Er/Sie muss nicht alle deine Szenen korrigieren. Achte nur darauf, dass dein Partner/ deine Partnerin diese Szene nicht selbst bearbeitet hat.

Analyse – AB 3

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Mod

ul 3

4. Entwirf zu einer deiner analysierten Szenen einen Erwartungshorizont .Du kannst den Erwartungshorizont aus der letzten Klausur als Vorlage verwenden.

1. Erkläre kurz, warum du dich für die drei Szenen deiner Wahl entschieden hast.

2. Reflektiere, ob du mit der Aufgabenstellung gut zurechtgekommen bist.

3. Listet auf, was du an deinem Ergebnis gut findest und was du beim nächsten Mal besser machen würdet.

Selbstreflexion – AB3

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Mod

ul 3

1. Beurteile die Stärken der oben ausgeführten Analyse.

2. Was würdest du als Verbesserung vorschlagen?

3. Wie kannst du davon lernen?

Fremdreflexion – AB3

Name

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Mod

ul 4

1. Recherchiere, was unter der Dramentheorie des Aristoteles zu verstehen ist. Entwirf ein Glossar zu folgenden Begriffen

„Katharsis“,

„Ständeklausel“,

„Einheit der Zeit“,

„Einheit des Ortes“,

„Einheit der Handlung“, „Mimesis“,

„Botenbericht“,

„Mauerschau“,

„Anagnorisis“,

„Peripetie“,

„eleos“,

„phobos“,

„Charakter“

Aufbau – AB 4

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Mod

ul 42. Wiederhole noch einmal die Theorie des „Gustav-Freytag-Modells“.

Was versteht man unter einer Exposition, dem erregenden Moment, dem Höhepunkt bzw. der Peripetie, dem retardierenden Moment und der Katastrophe bzw. der Lösung?

3. Wende das Modell auf das Drama „Iphigenie auf Tauris“ an. Beurteile im Anschluss, ob es sich um ein klassisches Drama handelt.

Aufbau – AB 5

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Mod

ul 41. Reflektiere, ob ihr mit der Aufgabenstellung gut zurechtgekommen

seid.

2. Listet auf, was du an eurem Ergebnis gut findest und was ihr beim nächsten Mal besser machen würdet.

Selbstreflexion – AB4-5

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Mod

ul 4

1. Beurteile die Stärken der oben ausgeführten Aufgabe.

2. Was würdest du als Verbesserung vorschlagen?

3. Was kannst du davon lernen?

Fremdreflexion – AB4-5

Name

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Mod

ul 5

1. Aktiviere dein Wissen über die Epochen „Aufklärung“ und „Sturm und Drang“. Entwirf zu beiden Epochen tabellarische Übersichten

2. Recherchiere zu der Epoche „Empfindsamkeit“ und schreibe einen kurzen informativen Artikel dazu, der in einer literarischen Zeitschrift veröffentlicht werden könnte.

3. Informiere dich gründlich über die Epoche „Weimarer Klassik“. Suche dazu intensiv im Netz. Du findest auch in deinem Deutschbuch „Themen Texte und Strukturen“ zentrale Informationen. Kläre vor allem, welchen Bildungsgedanke und welches Menschenbild die Weimarer Klassik hat. Welchen Stellenwert hat die Rezeption der griechischen Antike. Lies dazu auch in der Lektüre die Seiten 102 und folgende.

4. Ordne das Drama „Iphigenie auf Tauris“ der entsprechenden Epoche zu. Begründe deine Zuordnung ausführlich.

5. Zusatzaufgabe: Lies die Zusammenfassung der Ethik Kants von Michael Fuchs und stelle kurz dar, inwiefern sich Handlungen

Epoche – AB 6

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Mod

ul 5

aus Pflicht oder Neigung unterscheiden. Ordne Iphigenies Handlungsweise entsprechend ein.

Johann Gottfried Herder (1744 – 1803): Die Bildung zur HumanitätAuszug aus: Briefe zur Förderung der Humanität (1793)

Sie fürchten, dass man dem Wort Humanität einen Fleck anhängen werde; [Fußnote] könnten wir nicht das Wort ändern? M e n s c h h e i t , M e n s c h l i c h k e i t , M e n s c h e n r e c h t e , M e n s c h e n p f l i c h t e n , M e n s c h e n w ü r d e , M e n s c h e n l i e b e ?

M e n s c h e n sind wir allesamt und tragen sofern die M e n s c h h e i t an uns, oder wir gehören zur M e n s c h h e i t . Leider aber hat man in unserer Sprache dem Wort M e n s c h und noch mehr dem barmherzigen Wort M e n s c h l i c h k e i t so oft eine Nebenbedeutung von Niedrigkeit, Schwäche und falschem Mitleid angehängt, dass man jenes nur mit einem Blick der Verachtung, dies mit einem Achselzucken zu begleiten gewohnt ist. » D e r M e n s c h !« sagen wir jammernd oder verachtend und glauben einen guten Mann aufs Lindeste mit dem Ausdruck zu entschuldigen: »es habe ihn die M e n s c h l i c h k e i t übereilt.« Kein Vernünftiger billigt es, dass man den Charakter des Geschlechts, zu dem wir gehören, so barbarisch hinabgesetzt hat; man hat hiermit unweiser gehandelt, als wenn man den Namen seiner Stadt oder Landsmannschaft zum Ekelnamen machte. Wir also wollen uns hüten, dass wir zu Beförderung solcher M e n s c h l i c h k e i t keine Briefe schreiben.

Der Name M e n s c h e n r e c h t e kann ohne M e n s c h e n p f l i c h t e n nicht genannt werden; beide beziehen sich auf einander, und für beide suchen wir e i n Wort. So auch M e n s c h e n w ü r d e und M e n s c h e n l i e b e . Das Menschengeschlecht, wie es jetzt ist und wahrscheinlich lange noch sein wird, hat seinem größten Teil nach keine Würde; man darf es eher bemitleiden als verehren. Es soll aber zum C h a r a k t e r s e i n e s G e s c h l e c h t s , mithin auch zu dessen W e r t und W ü r d e gebildet werden. Das schöne Wort M e n s c h e n l i e b e ist so trivial worden, dass man meistens die Menschen liebt, um Keinen unter den Menschen wirksam zu lieben. Alle diese Worte enthalten Teilbegriffe unseres Zwecks, den wir gern mit e i n e m Ausdruck bezeichnen möchten.

Also wollen wir bei dem Wort H u m a n i t ä t bleiben, an welches unter Alten und Neuern die besten Schriftsteller so würdige Begriffe geknüpft haben. Humanität ist der C h a r a k t e r u n s e r s G e s c h l e c h t s ; er ist uns aber nur in Anlagen angeboren und muss uns eigentlich angebildet werden. Wir bringen ihn nicht fertig auf die Welt mit; auf der Welt aber soll er das Ziel unsers Bestrebens, die Summe unsrer Übungen, unser W e r t h sein; denn eine A n g e l i t ä t 1 im Menschen kennen wir nicht, und wenn der Dämon2, der uns regiert, kein humaner Dämon ist, werden wir Plagegeister der Menschen. Das G ö t t l i c h e in unserm Geschlecht ist also B i l d u n g z u r H u m a n i t ä t ; alle großen und guten Menschen, Gesetzgeber, Erfinder, Philosophen, Dichter, Künstler, jeder edle Mensch in seinem Stande, bei der Erziehung seiner Kinder, bei der Beobachtung seiner Pflichten, durch Beispiel, Werk, Institut und Lehre hat dazu mitgeholfen. Humanität ist der

1 Engelhaftigkeit; von lateinisch angelus: Engel2 Guter oder böser Geist

Epoche – AB 7

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Mod

ul 5

Schatz und die Ausbeute aller menschlichen Bemühungen, gleichsam die K u n s t u n s e r s G e s c h l e c h t e s . Die Bildung zu ihr ist ein Werk, das unablässig fortgesetzt werden muss, oder wir sinken, höhere und niedere Stände, zur rohen Tierheit, zur B r u t a l i t ä t zurück.

Aus: Johann Gottfried Herder: Briefe zur Förderung der Humanität. Hrsg. Von Walter Beyschlag. Augsburg, 1946. S. 10ff.

¨ Lies den Text von Johann Gottfried Herder. Gliedere den Text in zwei Teile und gib jedem teil eine Überschrift, aus der deutlich wird, worum es eigentlich in dem Abschnitt geht.

¨ Formuliere etwa fünf bis acht Fragen, auf die der Text eine Antwort gibt. Lege dir im Kopf diese Antworten zurecht. Tausche nun die im Text enthaltenen Informationen mit einem Partner/Partnerin aus, indem ihr euch abwechselnd Fragen stellt und diese beantwortet. Geht dabei auch auf Verständnisschwierigkeiten ein.

1. Reflektiere, ob ihr mit der Aufgabenstellung gut zurechtgekommen seid.

2. Listet auf, was du an eurem Ergebnis gut findest und was ihr beim nächsten Mal besser machen würdet.

Selbstreflexion – AB 6/7

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Mod

ul 5

1. Beurteile die Stärken der oben ausgeführten Aufgabe.

2. Was würdest du als Verbesserung vorschlagen?

3. Was kannst du davon lernen?

Fremdreflexion – AB6/7

Name

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Mod

ul 61. Die Überhöhung und Überformung der Sprache markiert eine

bewusste Differenz zur Alltagssprache. Erkläre, wodurch ein Blankvers sich auszeichnet und was für eine Wirkung dieser auf das gesamte Drama hat.

2. Es finden sich mehrere Passagen, die vom Blankvers abweichen. Was wollen diese dadurch hervorzuheben. Wähle dir eine der folgenden Versangaben aus und versuche die Betonungsverschiebung mit der jeweiligen Aussage zu erklären. Vers 538ff., 1119f., 2298, 1807ff.

3. Kläre, was Sentenzen und Stichomythien sind und inwiefern diese eine Rolle in diesem Drama spielen.

4. Das „Herz“ bildet in diesem Drama ein Leitmotiv. Finde Textstellen, die dies belegen. Was hat es mit der „Stimme des Herzen“ auf sich? Inwiefern spiegelt dieses Leitmotiv eine Kernaussage des Dramas wider?

Sprache – AB 8

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Mod

ul 6

5. Untersuche die Antinomien Schatten versus Licht und Feuer versus Wasser. Finde Beispiele im Text und bestimme ihre Funktion.

1. Reflektiere, ob du mit der Aufgabenstellung gut zurechtgekommen bist.

2. Listet auf, was du an deinem Ergebnis gut findest und was du beim nächsten Mal besser machen würdet.

Selbstreflexion – AB 8

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Mod

ul 6

1. Beurteile die Stärken der oben ausgeführten Aufgabe.

2. Was würdest du als Verbesserung vorschlagen?

Fremdreflexion – AB 8

Name

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Mod

ul 7

3. Was kannst du davon lernen?

1. In diesem Modul geht es um Biographisches. Du findest dazu etwas in deiner Lektüre S. 77 ff. Du darfst dieses Modul selbst gestalten. Also dir eigene Aufgaben ausdenken. Deiner Fantasie werden keine Grenzen gesetzt, sei es, dass du dir eine PP-Präsentation vornimmst oder etwas Kreatives wählst. Ziel dieses Moduls ist allein den Menschen Goethe ein wenig genauer kennen zu lernen.

Biographie – AB 9

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Mod

ul 7

1. Erkläre, warum du dich für deine/eure Aufgabenstellung entschieden hast

2. Reflektiere, ob du mit deiner/eurer Aufgabenstellung gut zurechtgekommen bist.

Selbstreflexion – AB 9

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Mod

ul 7

3. Listet auf, was du an deinem/eurem Ergebnis gut findest und was ihr beim nächsten Mal besser machen würdet.

1. Beurteile die Stärken der oben ausgeführten Aufgabe.

2. Was würdest du als Verbesserung vorschlagen?

Fremdreflexion – AB 9

Name

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3. Was kannst du davon lernen?