FILM ART · Besetzung, Score und Soundtrack, sowie ... CEO Cinema Paradiso Baden und Cinema...

FILM ART I N S T I T U T

DIE DREHBUCHKLAUSUR

„Unzufriedenheit ist der erste Schritt zum Erfolg.“Oscar Wilde (1854–1900)

1www.film-art.institute

DIE DREHBUCHKLAUSURin Baden bei Wien

klausur ist es, dazu beizutragen, dass die entwickelten Geschichten rund um „unse-re“ Geschichte insbesondere im deutsch-sprachigen Raum vom Publikum auch ge-sehen werden – wodurch die vielfältigen kulturellen Identitäten auf unterhaltsame und spannende Art in die Welt hinausge-tragen werden können.Hofrat Mag. Hermann Dikowitsch, Kulturabtei-

lung des Landes Niederösterreich, St. Pölten

Die altehrwürdige Kurstadt war immer am Puls der Zeit. Ihr Erfolgsgeheimnis ist die Tradition der Avantgarde. Das klingt nach einem Widerspruch, ist aber keiner. Es gibt Orte, die das Neue, das Kreative, das Quer-gedachte, das Schräge zu allen Zeiten gera-

Die Drehbuchklausur in Baden ist nicht eine von vielen, sondern eine von ganz wenigen Think Tanks mit einer Seele!Mag. Roland Teichmann, Direktor des Österrei-

chischen Filminstituts, Wien

Die Kulturabteilung des Landes Nieder- österreich unterstützt die Drehbuchklau-sur in Baden nun bereits im zweiten Jahr. Diese anspruchsvolle, praxisorientierte und arbeitsintensive Klausur hilft den DrehbuchautorInnen und Writer-Directors an ihren Projekten zu arbeiten und sich dabei mit KollegInnen und den ExpertIn-nen der internationalen Film- und Medi-enbranche bestmöglich und nachhaltig zu vernetzen. Eines der Ziele der Drehbuch-

dezu anziehen. In die großen unter den Kurstädten kam man nicht (nur) wegen der Linderung der alltäglichen Schmerzen, sondern vor allem wegen der Anwesenheit von Hof und Gesellschaft, die der heißen Metropole aufs Land entflohen. Wo Macht und Geld auch Kunst und Geist. Dieses Prinzip galt schon immer. Baden pflegt die-sen Nährboden auch weiterhin. Was früher Beethoven und Schnitzler für Baden waren, sind heute die Kreativen der Drehbuchklau-sur. Ich weiß, dass unsere Stadt ein frucht-bares Biotop für Filmschaffende ist. Der einzige Dank, den wir erwarten, ist späte-rer Ruhm der heutigen Seminaristen – ein Ruhm, der auch auf Baden strahlen möge.Hans Hornyik, Kulturstadtrat, Baden

Drehbuchklausur


VORWORT

wir einander Geschichten. Nicht nur am Djemaa-el-Fna in Marrakesch, sondern auch für das Weltkino gilt: Hauptsache, die Geschichten werden gut erzählt. Wenn sie zudem noch etwas Relevantes über die condition humaine aussagen oder ein Schlaglicht auf unsere gesellschaftspoli-tischen Realitäten werfen – umso besser und nachhaltiger.Doch zunächst gilt es klar zu erkennen und herauszuarbeiten, was man als Dreh-buchautorin oder -autor wie oder warum dem präsumtiven Zielpublikum erzäh-len will. Das bedeutet nicht selten auch

E s ist schon einmal vorgekommen, dass hervorragende, wichtige und

oder auch „nur“ unterhaltsame Filme, die später in den Kanon der Filmgeschichte eingegangen sind, ohne ein technisch drehfertiges Drehbuch entstanden sind, aber niemals ohne ein Pitch-Paper oder Pitching. Die bisher 32 Drehbuchklausur-Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben diesen oder einen ähnlichen Satz von mir gehört, wenn es galt, sie für ihr nächs-tes Pitching erneut zu motivieren. Kunst macht eben auch Arbeit.Seit Beginn der Menschheit erzählen D

ie D

rehb

uchk

laus

ur 2

01

7 in

Bad

en

mühevolles, analytisches und fallweise von Selbstzweifel begleitetes Arbeiten. Meistens hilft dann solides handwerkli-ches Können weiter.Die von mir geleitete Drehbuchklausur versucht nichts weniger, als mit aus-gesuchten, international arbeitenden Fachleuten diese und andere Aspekte zu untersuchen und unseren Teilnehmerin-nen und Teilnehmern nützliche Tools zur Überprüfung der Story, der Figuren und der eigenen Gedanken mitzugeben. Auch darum erscheint mir diese „Exzellenzför-derung“ für bereits etwas erfahrenere

Vorwort

4

Drehbuchautorinnen und -autoren und Writer-Directors sinnvoll. Halb entwickelte Drehbücher, die unter ih-rem Potenzial zu früh verfilmt werden und deshalb ihr Ziel und Publikum verfehlen, könnten der Vergangenheit angehören. Trotz digitaler Revolution ist das Mas-senmedium Film noch immer ein relativ teures Medium und „Misserfolge“ muss man sich immer auch finanziell leisten können. Manche Talente bräuchten in die-sem hochkomplexen, aber schönen, erfül-lenden Beruf und/oder an ihren eigenen Ansprüchen dann nicht mehr scheitern.Der Weg von einer guten Idee oder einem

„first draft“ hin zum allseits ersehnten Publikums- oder Festivalerfolg ist mitunter weit und steinig. Zur „richtigen“ Zeit mit dem passenden Stoff zu kommen, ist ohnehin immer auch Glückssache. Allerdings scheint es tatsächlich auch das Glück des oder der Tüchtigen zu geben.Besonders jenen Drehbuchautorinnen und -autoren, die ihre Stoffe/Bücher noch weiterentwickeln wollen, stand und steht unsere Drehbuchklausur als som-merliche Arbeitsklausur offen. Und wenn alle in ihrem Work-Flow angekommen sind, macht das konzentrierte Arbeiten

mit Kolleginnen und Kollegen auch richtig Freude!Das Kino-, TV- oder Internet-Publikum und die Filmkritik sollten diese Anstrengungen im Kontext Drehbuch nicht spüren, son-dern bei der Erstaufführung dieser Filme nur mehr über deren inhaltliche Relevanz, gelungene Umsetzung, Look, großartige Besetzung, Score und Soundtrack, sowie dem technisches Können sprechen oder über einen witzig-klugen Film einfach nur herzhaft lachen können.

Andrea ChristaWien, Oktober 2017

Vorwort


Andr

ea C

hris

ta m

it D

r. H

aral

d K

arl,

Dre

hbuc

hkla

usur

20

17

in B

aden

6

EXPERTINNEN UND EXPERTENStatements zur Drehbuchklausur

Die Metaebene der Musik, des Sounds, sowie des Sounddesigns bereits in der Ent-wicklung des Drehbuchs zu implizieren ist essentiell für die Qualität und Individuali-tät eines Films. Die Drehbuchklausur bie-tet Raum und Input von Expertinnen und Experten für die Verwobenheit bei der Ent-wicklung ausgewählter Projekte.

Mag.Tanja Brüggemann, Komponistin, Per-

formerin, Kuratorin von PySyP – Pictureyour-

SoundyourPicture@CrossingEuropeFilmfestival,

Mitglied der Fachgruppe Film und Medien des

ÖKB-Österreichischer Komponistenbund Wien.

Drehbuchklausur 2016 (Baden)

***

Das Drehbuch ist das Herz des Films. Schreiben mit gegenseitigem Austausch ist wunderbar bereichernd und erhellend.

Mag. Sabine Derflinger, Autorin, Regisseurin

und Produzentin. Jurymitglied 2017 (Baden)

Statements


Statements

Als ich „Drehbuchklausur“ hörte, dachte ich an klösterliche Strenge. Es wurde ein üppiger Strauß an Inspiration, ein Feuer-werk der Ideen und eine tolle Erfahrung im guten Geschichten-Erzählen. Die pure Arbeitsfreude, in wunderbarem Ambiente.

Mag. Andrea Ernst, Autorin, Journalistin und WDR-

Redakteurin, Köln. Vortragende bei der Dreh-

buchklausur 2016 (Baden)

***

Die Film- und TV-Branche befindet sich im Umbruch. Mehr denn je werden Stoffe ge-sucht, die eigen und mutig sind. Zur Dreh-buchklausur 2017 haben Andrea Christa

und die Jury starke Autorenpersönlichkei-ten eingeladen, die mit ihren Geschichten etwas riskieren und gleichzeitig intelligent unterhalten. Es war mir eine Freude und Ehre, sie als Dramaturg und Dozent ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten.

Elmar Freels, Autor, Regisseur, Dozent. Coach und

Vortragender Drehbuchklausur 2017 (Baden)

***

Liebe Andrea,wie Du weißt, besteht der Fokus meiner Arbeit als Produzent in der Entwicklung von Drehbüchern und der Förderung von NachwuchsautorInnen. Wir haben viele

AutorenfilmerInnen, aber wenige, nicht inszenierende, DrehbuchautorInnen. Auch dafür ist die Drehbuchklausur, aus meiner Sicht als langjähriger Bran-chenbeobachter, eine äußerst geeignete Plattform. Ich glaube, dass u.a. die von Euch moderierten Gruppenprozesse in Baden eine gegenseitige Inspiration der AutorInnen auslösen können. Ich freue mich auf die weitere Förderung der kre-ativen Entwicklung von Autorinnen und Autoren durch Deine Drehbuchklausur! Liebe Grüße, Uli

Ulrich Gehmacher, Produzent, Orbrock Film-

produktion GmbH. Jurymitglied 2016 (Baden)

8

***

Der Kaffee wird einem gebracht, das Zim-mer in Ordnung gehalten und für frische Handtücher ist auch gesorgt. Verzweifelt man an der Arbeit, dann ist jemand da: An-drea Christa hat mit ihrer Drehbuchklausur einen Raum geschaffen, nach dem man sich als Autorin eigentlich stets sehnt. Sich an einem dem Alltag herausgenommenen Ort zu begeben, an dem man sowohl in einer quasi gleichgesinnten Gemeinschaft als auch zurückgezogen für sich an einem Filmstoff arbeiten, sich daran reiben und ihn in der Auseinandersetzung mit einer ganzen Riege an Expertinnen und Exper-ten weiterentwickeln kann. Wo zunehmend Fragen des Marktes und nach vermeintli-chen Publikumsinteressen herrschen, er-scheinen mir Autor/inn/en-Programme wie dieses hier notwendiger denn je.

Mag. Libertad Hackl, Drehbuchautorin und Dra-

maturgin. Jurymitglied der Drehbuchklausuren

2015 und 2016

***

Bei der Drehbuchklausur 2017 begegne-te ich Kolleginnen und Kollegen, mit de-nen ich nicht nur über meine Arbeitswei-se (anhand von „Kater“), sondern auch über meine Skepsis gegenüber schauri-gen Unterhaltungsformaten wie Game of Thrones lebhaft diskutieren konnte. Mir selbst geht es um Prozesse mit zu-nächst ungewissem Ausgang. Ich brauche ein Spannungsfeld aus dem eigenen Le-ben, das mich ganz wesentlich beschäftigt. In der schreibenden, drehenden, schnei-denden, mischenden Auseinandersetzung

entwickelt sich etwas, das schließlich zu ei-nem eigenen „filmischen Körper“, zu einer „Person“ wird (als die ich einen Film, wenn er mich berührt, empfinde). Zu einem ge-wissen Grad ist es ein Gegenkonzept zum klaren „need and want“ von Figuren, aber um nichts weniger entschieden; man trifft sich sozusagen am Reibebaum: So wurde aus Baden 2017 eine aufregende Begeg-nung.

Händl Klaus, Filmemacher, Schriftsteller. Vortra-

gender bei der Drehbuchklausur 2017 (Baden)

***

Das rechtliche Umfeld in der Filmbranche ist in den letzten Jahren zunehmend kom-plexer und differenzierter geworden. Dem

Statements


Statements

müssen sich immer öfter auch Autoren stellen. In einer Branche die von Einzel-kämpfern geprägt ist bietet die Drehbuch-klausur ein großartiges Setting nicht nur zur Fortbildung, sondern auch zum Aus-tausch von Erfahrungswerten, der für alle Beteiligten von nicht zu unterschätzendem Wert ist. Dr. Harald Karl, Rechtsanwalt. Vortragender der

Drehbuchklausuren 2014 bis 2017

***

In der Drehbuchklausur werden die Re-sourcen und die Potenziale sowohl der Autorinnen und Autoren (u.a. als Gruppe) als auch jene der Tutorinnen und Tutoren, Dramaturginnen und Dramaturgen sowie

der Jurorinnen und Juroren samt deren Netzwerken genutzt. Unser Ziel ist es, die ausgewählten Stoffe mit den Schreiben-den – wohlwollend – zu ihrem bestmögli-chen Resultat zu führen. Es ist erstaunlich, wieviel in nur zwei Wochen gemeinsam be-wegt werden kann.

Andrea Oki, Obfrau des FILM*ART Instituts,

Autorin, Regisseurin. Jurymitglied 2017

***

Ein Anruf. Die Frage, ob ich nicht was Klei-nes über die Drehbuchklausur schreiben könne, auf der ich als Referent vor drei, vier Jahren war. Ich habe eigentlich gerade überhaupt keine Zeit dafür, verspüre aber einen kurzen Impuls, Ja zu sagen, während

schöne Erinnerungen an Kitzbühel vor mei-nem geistigen Auge aufflackern, also sage ich zu und schüttele sogleich innerlich den Kopf: Wie konnte ich nur, gerade jetzt, wo ich doch wirklich ganz was anderes… Als ich auflege und mich an den Computer set-ze, weiß ich aber, dass es so richtig war. Man muss immer erst mal Ja sagen, wenn es ums Schreiben geht. Es immer versu-chen. Jedem Impuls sofort nachgeben. No-tizbuch aus der Tasche ziehen, loslegen. Bis es stockt. Dann einfach weiterschrei-ben. Bis wirklich gar nichts mehr geht. Natürlich muss man dann oft eine Menge Text wegschmeißen, durchstreichen, den Finger lange auf der Delete-Taste ruhen lassen. Sei‘s drum. Vom Drehbuchschrei-ben heißt es zu Anfang immer: keine Ge-schichte ohne Konflikt! Der allererste Kon-

10

flikt, der beim Schreiben eines Drehbuchs auftaucht, ist der ewige Kampf mit dem Drachen Schreib-Faulheit. Maximilian Probst ist Essayist und arbeitet als

Journalist für die „Zeit“. Vor kurzem ist bei Ro-

wohlt sein Buch „Verbindlichkeit. Plädoyer für ei-

ne unzeitgemäße Tugend“ erschienen. Vortragen-

der bei der Drehbuchklausur 2014 (Kitzbühel)

***

In besonderer Erinnerung ist mir die Dreh- buchklausur 2017 in Baden, die sowohl von der Qualität der Teilnehmer wie auch dem Niveau der inhaltlichen Arbeit eine heraus-ragende Erfahrung darstellte. Insofern wür-de es mich außerordentlich freuen, wenn sie auch im kommenden Jahr eine Fort-

setzung fände, vielleicht auch im gleichen, nun ja etablierten Rahmen – never change a winning team. Die Essenz aus meiner Lecture „Love your Babies – Kill your Dar-lings?“ lautet: Writing means Re-Writing.

Johannes Rexin, Produzent, Rexinfilm Köln. Vor-

tragender bei den Drehbuchklausuren 2016

und 2017 (Baden)

***

Es ist ganz einfach. Schreiben ist ein Mus-kel. Man kann ihn trainieren. Und wie bei allen Dingen dieser Art helfen keine guten Vorsätze. Man muss es tun. Regelmäßig.

Markus Schleinzer, Autor, Regisseur und Profes-

sor an der Filmakademie Wien. Dramaturgischer

Coach bei den Drehbuchklausuren 2014 und

2015 (Kitzbühel)

***

Die Drehbuchklausur in Baden ist eine Erfolgsgeschichte. Besondere Geschich-ten sind die Essenz des Kinos, gelungene Drehbücher die Basis, die in der Dreh-buchklausur mit Engagement und Herz gelegt wird. Auf viele weitere wunderbare Jahre. Das Kino braucht euch.

Mag. Alexander Syllaba, CEO Cinema Paradiso

Baden und Cinema Paradiso St. Pölten. Vortra-

gender bei den Drehbuchklausuren 2015 (Kitz-

bühel) und 2016 (Baden)

Statements


Statements

***

Nicht jeder Film will gleich gesehen wer-den, nicht jedes Buch gleich gelesen. Beim Schreiben mutig sein, geht dahin, wohin Neugierde, Lust oder Angst euch treiben. Beim Lesen und Gucken – Zeit lassen beim Verstehen und Spüren, nicht sofort urteilen, denn vieles entfaltet sich erst all-mählich und so einiges wird nie völlig ver-standen werden können oder gar sollen. Lasst den Dingen Raum und Zeit zu sein, vielleicht wird so etwas sichtbar, erspürbar was uns sonst verschlossen bliebe. Augen und Herzen auf!

Françoise von Roy, Berlin. Dramaturgin bei der

Drehbuchklausur 2017 (Baden)

***

Die Film- und Medienexpertin Andrea Christa führt im Rahmen ihrer Exzellenz-förderung eine wirklich intensive und ein-zigartige Klausur für Drehbuchautoren_in-nen durch, die in diesem Seminar auf nationale und internationale Branchenex-perten als Tutoren und Mentoren treffen. Eine hervorragende Weiterbildungsmög-lichkeit zur Entwicklung von kreativen Potenzialen.

Beatrix Wesle, CEO und Produzentin, Atrix Films,

Starnberg. Vortragende bei der Drehbuchklau-

sur 2015 (Kitzbühel)

***

Ich empfinde es als ein großes Vorrecht, mit jungen Autoren in konzentrierter Atmo-sphäre an den Filmprojekten von morgen arbeiten zu dürfen. Neben der inhaltlichen und künstlerischen Qualität der Projekte geht es dabei auch um eine solide Markt-orientierung. Die Drehbuchklausur Baden schafft so die besten Voraussetzungen da-für, dass Nachwuchstalente erfolgreich in die Branche einsteigen können.

Prof. Dr. Egbert van Wyngaarden, Digital Story-

telling / Content Strategy, Dozent, Sachbuch-

autor, Macromedia München. Workshop-Leiter

bei der Drehbuchklausur 2017 (Baden)

12

Park des Hotels Schloss Weikersdorf, Baden bei Wien


ZUR GESCHICHTE DER DREHBUCHKLAUSUR

überlegen könnte, was das junge Film-festival in Kitzbühel bereichern könnte. Gesagt – getan.Nach meiner umfassenden Recherche des „Marktplatzes“, der Suche nach einem überzeugenden Alleinstellungs-merkmal und adäquaten (Lehr)Methoden dieser kompakten, interdisziplinären Er-wachsenenbildung nahm das Konzept für die erste ‚Drehbuchklausur‘ zunehmend Gestalt an. Bis hin zur Überprüfung eines geeigneten Namens auch durch meine BranchenkollegInnen in Deutschland.Unter dem Namen „Drehbuchklausur“

Wer die Welt bewegen will, sollte erst sich selbst bewegen.Sokrates (469 bis 399 v. Chr.)

E s begann 2013 im Hotel Bristol, als Michael Wolkenstein mich bat,

mit meinem Wissen und meiner langjäh-rige Branchenerfahrung im Bereich Dreh-buch und Projektentwicklung seinem Be-kannten Michael Reisch „doch unter die Arme zu greifen, weil sie noch irgendwas mit Drehbuch machen wollen“ und ich mir diesbezüglich doch etwas Passendes

habe ich die beiden Seminare 2014 und 2015 als Projektleiterin und Coach (und damalige Präsidentin des von Micha-el Reisch und mir gegründeten Vereins „Institut des Filmfestival Kitzbühel“) in Kitzbühel umgesetzt. Hierbei konnte ich u.a. meine 17 Jahre Erfahrung im Film-förderungsbetrieb und als langjährige MEDIA- bzw. Creative-Europe-Expertin ent-sprechend konstruktiv einbringen. Ende 2015 trennten sich unsere Wege.2016 erfolgte die Gründung des FILM*ART Institut e.V. und in der Folge „meine“ dritte und vierte Drehbuchklausur in der his-

History

14

torischen Kurstadt und ehemals kaiserli- chen Sommerresidenz Baden bei Wien.Dank meines über Jahrzehnte stetig ge-wachsenen Netzwerkes, den ausgezeich-neten ExpertInnen, der notwendigen finan-ziellen Unterstützung seitens der Förderer, aber auch dem Engagement und Wissen der FILM*ART Instituts-Vorstandsmitglie-der, ist es uns in relativ kurzer Zeit ge-lungen die Drehbuchklausur in Baden zu einem anspruchsvollen, nützlichen Ange-bot für AutorInnen und Writer-Directors zu machen. Viele internationale und heimische Auszeichnungen und zahlrei-che Festivaleinladungen der bisherigen

TeilnehmerInnen belegen, dass wir u.a. mit der Projektauswahl und ‚unseren‘ begabten Autoren und Autorinnen auf ei-nem sehr guten Weg sind.Sowohl Konzept als auch Programmab-lauf wurden von mir und auch Dank der klugen Anregungen, vielfältigen Interes-sen oder Wünsche der bisherigen 32 Teil-nehmerinnen und versierten Branchenin-sidern seither laufend weiterentwickelt. Somit entspricht die Drehbuchklausur in Baden den jeweils aktuellen Bedürfnis-sen der AutorInnen und Filmschaffenden.Wir können die (Film)Kunst zwar nicht ori-ginär herstellen, doch ist es möglich mit

unseren Fragen, Tools, Erfahrungen und Anregungen mitzuhelfen, die Stärken und den jeweiligen USP eines Projektes in ei-nem wertschätzenden Diskurs mit unseren TeilnehmerInnen optimal herausarbeiten. Ein Check und Re-Check zum richtigen Zeitpunkt - auch der inneren Logik von Drehbüchern - spart allen Beteiligten zu-dem wertvolle Zeit, Nerven und in der Fol-ge auch noch viel Geld.Und das Beste daran: Dem ersehnten Er-folg kommt man damit immer wieder ein Stück näher…

Andrea Christa, Wien, Oktober 2017

Geschichte


Andr

ea C

hris

ta m

it D

r. H

aral

d K

arl,

Dre

hbuc

hkla

usur

2017, B

aden


DREHBUCHKLAUSUR17. bis 31. August 2017 in Baden bei Wien

Baden 2017

Für die Drehbuchklausur 2017 in Baden wählte die Jury (Mag. Sabine Derflinger, Andrea Oki, Dr. Andreas Ungerböck und Andrea Christa) folgende Teilnehmerinnen

und Teilnehmer aus:

Güner Yasemin Balci (Berlin), Artur Golczewsk / Lucas Vossoughi (beide Wien),

Eugen Klim (Wien), Daniel Moshel (Wien), Ruth Olshan (Köln und Berlin),

Domenik Pockberger (Wien), Paul Ploberger (Wien) und Cristian Straub

(Hamburg und Berlin)

Dre

hbuc

hkla

usur

2017, B

aden

mit

Elm

ar F

reel

s un

d Jo

hann

es R

exin

18

Baden 2017

GÜNER YASEMIN BALCI

Autorin und Regisseurin. Geboren in einem sozialen Brennpunkt Neuköllns und aufgewachsen in liebevoller Familie, hat sie die humanistische Gesinnung ihrer alevitischen Eltern ausreichend geerdet, um das Leben als Vorzeige-Türkin, Halb-Deutsche, zugewanderte Zwangs-Musli-min und mit sonstigen Zuschreibungen konfrontierte Berliner-Schnauze mit Hu-mor zu sehen. Nach dem Abitur (Studium der Literatur- und Erziehungswissenschaf-ten) arbeitete sie zwölf Jahre lang in zwei Jugendprojekten, wo sie tiefe Einblicke in das Leben von Kindern und Jugendlichen

bekam, für die Entrechtung, Missbrauch und Gewalt eine Konstante im Leben wa-ren. Aus dieser Arbeit entstand der Stoff für ihr erstes Buch „Arabboy“, das 2008 im Fischer Verlag erschien und das Le-ben eines jugendlichen „Intensivtäters“ beschreibt. Mittlerweile hat sie vier Bü-cher im Fischer Verlag veröffentlicht, von denen zwei zu Theaterstücken adaptiert wurden. Parallel dazu drehte sie für die ZDF-Redaktion Frontal21 über 50 Maga-zinstücke, später vier Fernsehdokumen-tationen von 30 bis 45 Minuten Länge. 2015 entstand ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm Der Jungfrauenwahn.

AUSZEICHNUNGEN2012 Civis-Fernsehpreis für die Reporta-ge Tod einer Richterin – Auf den Spuren von Kirsten Heisig (WDR); 2016: Bayeri-scher Fernsehpreis und Juliane-Bartel-Preis als Autorin und Regisseurin des Dokumentarfilms Der Jungfrauenwahn (ZDF/ARTE); 2017: Der Jungfrauenwahn ist für den Civis-Fernsehpreis nominiert Zurzeit dreht Güner Yasemin Balci für das ZDF einen 90-Minuten-Dokumentarfilm über die erste liberale Moschee Deutsch-lands.

Güner Yasemin Balci


Baden 2017

PROJEKT: RENT A MUSLIMAFernsehfilm Eine turbulente Ethnokomödie um Auslän-der-Klischees und Aufstiegschancen.Eine deutsch-türkische Putzfrau will unbe-dingt verhindern, dass ihr Sohn auf eine „Türken-Problemschule“ geht und muss in zwei Monaten 12.000 Euro für eine Pri-vatschule auftreiben. Durch einen Jour-nalisten, der für eine Story einen arabi-schen Gangster sucht, kommt sie auf die Idee für ein geniales Geschäftsmodell: Sie eröffnet eine Hochstapler-Agentur, die mediengerechte Problem-Ausländer aller Art vermittelt. Eine Katastrophe öffnet ihr

die Augen und sie findet einen Weg, sich und ihre Familie vor dem Schlimmsten zu bewahren.

STATEMENTEs ist doch immer wieder erstaunlich, welch kreative Antriebskraft freigesetzt wird, wenn Gleichgesinnte aufeinandertref-fen – die Drehbuchklausur in Baden war einfach genial! Danke! Umarmung.

20

Baden 2017

ARTUR GOLCZEWSKI

Geboren 1980 in Polen, emigrierte 1988 nach Österreich. Er studierte Phy-sik an der TU Wien, arbeitete jahrelang international im Bereich thermonuklearer Fusion, war mehrfach journalistisch tätig (u.a. als Leiter der Wissenschaftsabtei-lung des Online-Projekts „The Crystal-web“ von Swarovski), übersetzte ein polnisches Buch über den Holocaust ins Englische und ist seit der Jugend litera-risch tätig (Kurzgeschichten, Drehbücher). Professor für Mathematik und Physik an Bundesgymnasien in Wien. Mehrere Se-minare und Kurse für Drehbuch und Figu-

renentwicklung, sowie Schnitt im In- und Ausland.

LUCAS VOSSOUGHI Geboren 1976 in Wien, persisch- österreichischer Abstammung. Absol-vier te das Studium Kommunikation/Medienwissenschaften und Anthropolo-gie (Universtität Wien 2002), war Gast-hörer an der Hochschule der Künste Berlin (visuelle Mediengestaltung) und an der Filmakademie Wien (Produktion 2005/06), Teilnehmer der Zürich-Film-Masterclass (2008 u.a. mit Ken Loach, Costa-Gavras, Sylvester Stallone, Peter

Fonda). Medienkünstler, Mitbegründer des Designlabels Ed’s Firearms & Sup-plies (2003–2007), Regie-Beauftragter der Medienabteilung der Ersten Bank (2010–2012), freier Fotograf, Regie- Assistent, Regisseur. AUSZEICHNUNGEN (AUSWAHL)Nominiert für Best European Fantastic Shortfilm 2011 (Golden Méliès, Sitges, SPA) Hollywood Reel Independent Film Festival 2012 (USA, Audience Award Best Film & Best Visual Effects), NISIMASA 2007 (europ. Drehbuchwettbewerb, Sie-ger Österreich, Semifinale Europa)

Artur Golczewski


Baden 2017

FESTIVALS (AUSWAHL)Max Ophüls Preis (D), Cinequest Interna-tional Filmfestival (USA), Moskau Filmfes-tival (RUS), Brno16 (CZE), Lund Fantastik Filmfestival (SWE), Int. Filmfestival Dres-den (D), Festival of Festivals (RUS), Offci-nema (PL), Hollyshorts (USA), Bangalore Shorts Film Festival (IND), Alpinale (A), /slash Filmfestival (A), Soundframe (A), Espoo Ciné (FIN), shnit International Shortfilmfestival (CH), etc.

PROJEKT: MORGENGRAUEN (AURORA)abendfüllender Kinospielfilm, Drama/Thriller

Ein Moment der Unachtsamkeit kostet Nina ihre Skikarriere. Auf der Suche nach Orientierung und Zugehörigkeit gerät die junge Frau in den Sog der neurechten Be-wegung Aurora. Als Nina jedoch das wah-re Gesicht von Aurora erkennt und sich dagegen auflehnt, steht sie am Abgrund. Ein Stückchen weiter rechts und sie stürzt ab.

STATEMENTIn nobler, doch entspannter Atmosphäre bereitete es uns viel Spaß, in einer gut organisierten und fast familiär geführten Klausur mit äußerst dichtem Programm

und großartigen Experten manchmal an die Grenzen zu gehen. Und in einer so durchmischten und doch offenen, konst-ruktiven Teilnehmer-Gruppe die sogenann-ten „Darlings / Babies“ auch gnadenlos zu killen, kann unglaublich lehrreich und be-flügelnd sein. Danke, liebe Andrea, danke, FILM*ART Institut und Österreichisches Filminstitut für diese zwei Wochen voller Inspiration, Unerbittlichkeit, Gaumenkitzel und Humor.Artur und Lucas

Lucas Vossoughi

22

Baden 2017

EUGEN KLIM

Geboren 1987 in Lviv (Ukraine), lebt seit 1991 in Wien. Nach seinem Ab-schluss in Internet & Medientechnik an der HTL TGM (Wien) begann er in unter-schiedlichen Funktionen bei Film und Fernsehen zu arbeiten. Sowohl die Tätig-keiten als auch die Genres waren breit gefächert. Seit 2009 ist er als Produzent, Regisseur und Autor bei diversen Kurz-, Kunst- und Werbefilmen tätig.2012 begann die intensive Zusammen-arbeit mit Daniel Moshel und Stephanie Winter, aus der unter anderem die Projek-te „MeTube“, „A Robot‘s Tale“ und „Psy-

chodrom“ hervorgingen. Seit 2016 ent-wickelt er mit Domenik Pockberger und Daniel Moshel diverse Spielfilm- und Se-rienkonzepte, u.a. „Callshop“ und „Snow Cat Down“.

PROJEKT: SNOW CAT DOWNHorrorfilm, 95 Min, Kino/VODDer verweichlichte Pistenraupenfahrer Benny erhält das lukrative Jobangebot als Maskenbauer nach LA auszuwandern, was er seinem querschnittsgelähmten und von ihm abhängigen Bruder bislang verheimlicht hat. Als an Heiligabend durch einen Sternschnuppenwunsch sein

Bruder wieder gehen kann aber auch ein blutrünstiges Monster zum Leben erweckt wird, ist das ganze Skigebiet in Gefahr und die ungleichen Brüder müssen sich zusammenraufen um das Monster zur Strecke zu bringen. Eine Geschichte von alpenländischen Mythen, Familienzusam-menhalt und unerfüllten Wünschen.

STATEMENT Für mich war die Drehbuchklausur Baden 2017 eine sehr lehrreiche, aber auch schöne Erfahrung. Das Projekt hat im-mens von dieser intensiven Zeit profitiert und große Sprünge nach vorne gemacht.

Eugen Klim


Baden 2017

Insbesondere fand ich die zwei Wochen wichtig, um sich so richtig in seinen Stoff ungestört einarbeiten zu können und das in so einer angenehmen Atmosphäre. Das viele Feedback war unglaublich hilf-reich und die verschiedenen Sichtwei-sen sehr inspirierend. Die Arbeit mit den Dramaturgen hat viele neue Weg auf-gezeigt und dem Stoff sehr gut getan. Nicht zuletzt war die Auswahl der Teilneh-mer und die Vielfalt der anderen Projekt sehr gelungen. Ich bin sehr dankbar für die Erfahrung und würde es jedem empfehlen.

DANIEL MOSHEL

Geboren 1976 in Offenbach am Main. Ledermuseum, deutscher Wetterdienst und Multikulti waren zwar spannend, aber der Watzmann in Berchtesgaden zog ihn magisch an. Mit 13 lernte er dort die Berge lieben. Seine ersten filmischen Gehversuche macht er mit hedonisti-schen Skate- und Snowboard-Videos. Deshalb studierte er Multimedia Art mit Schwerpunkt Film an der FH Salzburg. Login 2 Life war sein Dokumentar-Lang-filmdebüt über die positiven Aspekte vom Leben in virtuellen Welten, das er 2011 mit dem Kleinen Fernsehspiel/

ZDF koproduzierte. Sein erster expe-rimenteller Kurzfilm MeTube (2013), eine Hommage auf die vielen Youtube Selbstdarsteller, wurde bei hunderten Filmfestivals gezeigt (2014 Sundance inklusive) und gewann zahlreiche Preise. 2014 wurde das vierteilige ZDF-Sende-format House of Love ausgestrahlt, bei dem Daniel Moshel einer von vier rea-lisierenden Regisseuren war. MeTube 2 war logische Konsequenz aus dem ersten Teil und startete seine Laufbahn beim Sundance Film Festival 2016. Beide MeTubes haben es geschafft, ein großes Internetpublikum anzuziehen,

24

Baden 2017

der dritte Teil ist in Planung. Seit einem Jahr sitzt er mit Eugen Klim und Domenik Pockberger im Schreibkämmerchen. Wie es scheint, ist die Outputgeschwindigkeit ums Vielfache gestiegen, denn es liegen nun mehrere Ideen und Konzepte für Spielfilme, Serien u.a. vor.

PROJEKT: CALLSHOP Comedy, ca. 90 Minuten, KinoMotti, ein liebenswerter, jüdischer Wiener Hallodri zieht alle Register, um sich mit seinem Virtual Reality Cybersex Projekt von seinen Eltern zu emanzipieren. Auch wenn das heißt, seinen rassistischen Va-

ter mit der Heirat von Sarah, einer nigeria- nischen Ex-Prostituierten, zu erpressen, um an sein Erbe zu gelangen.

STATEMENTIch hatte bisher nie die Gelegenheit von so vielen wirklich angenehmen Kolle-gen und „Spezialisten“ Feedback und Input zu unseren Stoffen zu erhalten und damit wirklich etwas anfangen zu können. Großes Kompliment an die Aus-wahl und Zusammenstellung der Stof-fe und vor allem der Personen dahinter. In so einem intimen Raum ist die Che-mie zwischen den Leuten einfach crucial,

und die hätte besser nicht sein können. Freue mich sehr über die neuen Bekannt-schaften, die sich bereits jetzt als super Netzwerkerweiterung abzeichnen. Danke dir, Andrea, dass du diese zwei Wochen Badener Sommer-Frischegefühl im profes-sionellen Umfeld möglich gemacht hast.

Daniel Moshel


Baden 2017

RUTH OLSHAN

Geboren in Russland, aufgewachsen in Israel und Berlin. Lebt in Deutschland. Sie studierte Regie in Leeds und Köln. Seit 2000 arbeitet sie als freischaffende Regisseurin, Autorin und Dozentin im In- und Ausland. Nach mehreren preisgekrön-ten Kurzfilmen führte sie Regie bei ihrem Langspielfilm Savannah sowie ihrem Doku-mentarfilm Wie Luft zum Atmen. Die Filme Nicht ganz koscher und Tanz der Saris folg-ten. Ruth Olshan schreibt Bücher (Oetinger Verlag) und Drehbücher (Kino, TV, Serie) und arbeitet als Beraterin für Dokumentar-filme. Sie erhielt zahlreiche nationale und

internationale Förderungen, Auszeichnun-gen und Stipendien (Sir Richard Attenbo-rough-Preis, Preis für Künstlerinnen NRW, Friedrich-Wilhelm-Murnau-Preis. Ihre Filme wurden bei internationalen Festivals wie Venedig, Locarno, München, Tiflis, Berlin und Oberhausen gezeigt.

PROJEKT: KANADADramedy, Spielfilm. Regisseurin, Ko-Auto-rin: Angela Gilges. Förderung: Drehbuch-Film- und Medienstiftung NRW (Voraus-wahl Sundance Script Lab)Six numbers on the forearm of an old man. A sign for hell – and most unbelie-

vable a sign for love! The grandson disco-vers this long hidden love of the old man and reunites a family that has never really been a family before…

STATEMENTDie Drehbuchklausur bietet alles, was man zum Schreiben braucht. Wunderba-re Tutoren, die das Beste aus einem und dem Stoff rausholen wollen, Unterricht an einem sehr schönen Ort und vor allem ge-nug Zeit zum Schreiben. Es war großartig in Baden. Die besten Kollegen, ein super organisiertes Seminar und Unterstützung von allen Seiten. Darf ich wiederkommen?

Ruth Olshan

26

Baden 2017

PAUL PLOBERGER

Paul Ploberger wurde 1986 in Pasching in Oberösterreich geboren. Im Zivildienst in einem Kriseninterventionszentrum für Kinder und Jugendliche, entwickelte er sein Interesse an zwischenmenschlichen Vorgängen und vertiefte dieses durch mehrmonatige Reisen, bei denen er sich selbst und anderen Kulturen näher kam. Nach absolvierter Schauspielausbildung und Engagements als Schauspieler und Fotograf entschloss er sich, die Seiten zu wechseln: 2011 wurde er an der Filmaka-demie Wien im Fach Regie aufgenommen, wo er 2016 sein Masterstudium begann.

Bier & Calippo (28’) Max Ophüls Preis, Crossing Europe, VIS (Jugend-Jury-Preis), Reel Shorts Film Festival, Landshuter Kurzfilmfestival, Bueu International Short Film Festival, Two Riversides, Juvinale. Ei-sprung mit Papa (8’) Cinema Next, Cros-sing Europe, Frontale (Regionalfilm-Preis Niederösterreich) und viele Festivalteil-nahmen im In- und Ausland.

KURZFILMEIch hab auch mit Sonja (20’) Crossing Europe, Kurzfilmwoche Regensburg, Taos Shortz Filmfest New Mexico, CPM Filmfest Minsk, BISFF Filmfestival Bangkok, Cler-

mont Ferrand Filmfestival, Abgebrannt (6’), Warten Sie, junger Mann (3’), Zucker-erbsen (8’), Auch Zwerge haben klein an-gefangen (6’), Himmlische Abschiebung (9’), Höllisch gut (6’), Also bei mir läuft alles bestens (7’) Lebenslauf (7’)

PROJEKT: MOHNZELTEN Eine Amélie-hafte Träumerei auf der Su-che nach dem echten Leben. Drama (humorvoll), Kino/TVAnne ist Bäckerin in einem kleinen Dorf. Als Kind hat sie bei einem Autounfall ihre Mutter und ihr Vater sein Kurzzeitgedächt-nis verloren. Seit einiger Zeit glaubt er,


Baden 2017

Anne sei seine Frau und will mit ihr ins Bett. Annes bezaubernde Phantasiewelt lässt sie die schwierigen Umstände meis-tern. Gleichzeitig hält ihre Phantasie sie aber auch vom realen Leben ab.

STATEMENTNeun Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit insgesamt acht Projekten arbeiteten mit einem Fokus an den Projekten, für sich oder in der Gruppe. Einzelfeedbacks von Expertinnen, Feedback aus der Grup-pe und das Feedbackgeben selbst waren die Basis der Herangehensweise. Durch das Finden und Analysieren einer Logline,

wurde der Blick auf das Thema und was erzählt werden will, geschärft. Vorträge zu Humor, Marktrelevanz und Feedback-geben bildeten einen theoretischen Rah-men und die Grundlage zu unserer Arbeit. Zur Auflockerung und um einen zu den eigenen Projekten etwas distanzierteren Diskurs führen zu können, gehörte ge-meinsames Filme schauen auch dazu. Darüber hinaus wurde durch Schreibübun-gen in der Gruppe die Selbstverständlich-keit des Schreibens trainiert. Eine insge-samt von allen Beteiligten als sehr positive Zeit empfundene Drehbuchklausur.

Paul Ploberger

28

Baden 2017

DOMENIK POCKBERGER

Geboren und aufgewachsen in Wien. Mit 21 zog er nach Chicago, um am Columbia College Film und TV zu studie-ren. Es folgten ein Master in Screenwri-ting in Los Angeles sowie unterschiedli-che Jobs in Film und Fernsehen, bevor er 2010 nach Wien zurückzog. Hier ar-beitete er an verschiedensten Projekten als Dramaturg und Drehbuchautor mit. In den letzten Jahren konzentriert er sich hauptsächlich auf das Comedy-Genre, in welcher Form auch immer, oft satirisch, auf Deutsch und/oder Englisch. Große Vorbilder sind Sitcoms wie The Office

(BBC) und Seinfeld. Sein großer Traum ist es, irgendwann einmal an einer ei-genen Sitcom schreiben zu können. Im letzten Jahr begann die Zusammen-arbeit mit Regisseur Daniel Moshel und Eugen Klim, mit denen er zur Zeit an zwei Spielfilmen und diversen Web-Projekten tüftelt. Mit Schauspieler und Regisseur Nadiv Molcho schreibt Domenik Pockber-ger gerade an dem Spielfilm Lapdog, der 2018 gedreht werden soll. Ansonsten warten viele andere Ideen auf Umset-zung und somit gibt es immer etwas zum Schreiben.

PROJEKT: ZUSAMMEN/GESCHIEDEN (aka DAS VERDAMMTE LEBEN)Familien-Sitcom, die das Konzept „Fami-lie“ in Frage stellt. Nach der Scheidung ist vor der Scheidung. Um das vermeintliche Wohl ihrer puber-tierenden Kinder zu sichern, entschließt sich ein geschiedenes Ehepaar, weiter unter einem Dach zu leben. Schließlich scheinen ihre wohlstandsverwahrlosten Liebsten mit den absurden Realitäten des modernen Lebens genauso wenig zurecht zu kommen wie sie selbst – was nur noch mehr Chaos und Verwirrung zur Folge hat.

Domenik Pockberger


Baden 2017

STATEMENTDie Drehbuchklausur 2017 in Baden war meiner Meinung nach rundum gelungen. Auf der einen Seite war die Auswahl sehr unterschiedlicher Autorinnen und Auto-ren sehr bereichernd – es hat sich unter der Obhut von Andrea Christa schon fast familiär angefühlt. Zum anderen waren die Organisation, das Hotel und Ambien-te einfach perfekt für zwei derart inten-sive Wochen. Man konnte sich dadurch komplett auf die Arbeit konzentrieren. Die Expertinnen und Experten waren ebenfalls sehr hilfreich, nicht nur ihre unterschiedliche Art, Stoffe dramatur-

gisch zu analysieren, sondern auch ihre Einsicht in die Film- und Fernsehland-schaft im deutschsprachigen Raum. Ich bedanke mich in jeder Hinsicht für die Teilnahme und wünsche der Drehbuch-klausur 2018 viel Erfolg!

30

Baden 2017

CRISTIAN STRAUB

Geboren 1977 in Bukarest. 1987 Emigration nach Deutschland. 1998 Abi- tur. 1998 bis 2000 Studium Philosophie und Indogermanistik an der Universität Augsburg. 2000 bis 2007 Studium Film/Visuelle Kommunikation an der Hoch-schule für bildende Kunst Hamburg. Fünf Kurzfilme, diverse Auszeichnungen. 2007 Diplom an der HfbK bei Wim Wenders und R. Neumann, cum Laude. 2008 bis 2009 Arbeit als freischaffender Dreh-buchautor und Cutter. 2010 Gründung der Filmproduktion Riese Farbaute, seit-dem Produktion und Regie bei zahlrei-

chen kommerziellen und künstlerischen Kurzfilmen und Spots, diverse Auszeich-nungen. 2013 bis heute: Entwicklung des Spielfilmprojekts „Der Reverie-Zu-stand“ mit der Hamburger Produktions- firma TamTam, zwei Mal gefördert durch die Filmförderung Hamburg-Schleswig-Holstein. Drehbeginn ist voraussichtlich 2018.

ARBEITEN (AUSWAHL)2016–17 Magic for Beginners, Kurzfilm, aktuell in Post-Produktion2012 The Game of Things, Kurzfilm, Cine-matography Award @ BFFF Berlin Fashion-

Film-Festival, Vimeo Pick2011 Dervishes in Space, Fashion-Kurz-film-Trilogie, mit Features auf über 300 internationalen Blogs2010 Isle of Lox: The Face, Kurzfilm, Expe-rimental Media Prize, Washington2009–2013 Experimentelle Kurzfilm-serie Isle of Lox mit Leyla Rodriguez. Über 70 Internationale Screenings und Ausstellungen 2009 Ra – Step Inside, Portishead – The Rip (Musikvideos)2007 Das Theater der Großstadt, Kurzfilm, im Wettbewerb u.a. EMAF, Kunstfilmbien-nale Köln


Baden 2017

2006 Weekend, Kurzfilm, Best Cinemato-graphy, FICP, Cuba2005 Die Rolle seines Lebens, Kurzfilm

SONSTIGESPionier des Fashion-F ilm-Genres in Deutschland; Interviews u.a. in Spiegel Online, Deutschlandfunk, U-Magazine.Kurzfilm-Blog „Ravished by Illusions“ www.ravished-by.illusions.comDiverse Veröffentlichungen elektronischer Musik unter „Solar“ und „Cristian“

PROJEKT: MATRAGUNAPsychologischer Horrorthriller über Hei-mat und Identität, KinofilmEin frisch getrennter Langzeitstudent stürzt in die Krise und nimmt den Auftrag an, in seinem Geburtsland Rumänien die Heilpflanze „Matraguna Albastra“ zu fin-den. Auf der Spur nach der sagenumwo-benen Alraune begegnet er mythischen Wesen, wird für einen Anderen gehalten und verliert sich in der dunklen Nacht sei-ner Seele. Als er zurückkehrt, ist er sein eigener Doppelgänger.

STATEMENTGanz herzlichen Dank für diese tolle Zeit. Ich bin mit vielen offenen Fragen und Zweifeln in Baden angekommen und mit vielen neuen Erkenntnissen, einem Schub an Energie sowie einem halben Drehbuch wieder abgereist. Ich denke, besser geht es gar nicht!

Cristian Straub

32

Der österreichische Film hat es durch seine tüchtigen Proponentinnen und Pro-ponenten im deutschsprachigen Raum zu einer „Marke“ geschafft und sich da-mit gegen ein langweiliges Mittelmaß be-haupten können. Solche Erfolge müssen aber immer wieder aufs Neue erarbeitet werden. Von Anbeginn setzt das Konzept für meine Drehbuchklausur u.a. auch an der Vermeidung des Mittelmaßes an. Mit praxisorientierten Fachleuten wird das jeweilige Potenzial der ausgewählten Pro-jekte – gemeinsam mit den Drehbuchau-torinnen und -autoren – bestmöglich her-ausgearbeitet.

Fallweise führt erst eine spezielle (Frage-)Methode oder eine sanft begleitete Dekon-struktion zum Kern und der eigentlichen Vision – the writer’s voice or his or her point of view. So hat sich nach vier Jahren Drehbuch-klausur gezeigt, dass es dafür immer auch diese, „unsere“ begabten, klugen und lern-bereiten (versus beratungsresistenten) Autorinnen und Autoren und Writer-Direc-tors braucht, damit diese Übung optimal gelingen kann. Je besser sie ihre eigenen (Projekt-)Ziele oder Probleme bereits vor der Drehbuchklausur artikulieren können, umso erfolgreicher und freudvoller können

dann alle gemeinsam an den Projekten weiterarbeiten.

Im Folgenden findet sich eine exempla-rische Auswahl von Projekten aus den Jahren 2014 und 2015 (Kitzbühel) sowie 2016 (Baden), von denen sich einige mitt-lerweile tatsächlich im Stadium der Rea-lisierung befinden. Ihre Autorinnen und Autoren stehen stellvertretend für all die talentierten Kolleginnen und Kollegen, die von den jeweiligen Juries zu den Drehbuch-klausuren ausgewählt wurden.

Andrea Christa

Drehbuchklausur


Baden 2016

DREHBUCHKLAUSUR 201617. bis 31. August 2016 in Baden bei Wien, veranstaltet vom FILM*ART Institut. Projekt- und

Seminarleitung: Andrea Christa, u.a. mit Mag. Ines Häufler und Prof Dr. Egbert van Wyngaarden

Für die Drehbuchklausur 2016 in Baden wählte die Jur y (Ulrich Gehmacher, Mag. Libertad Hackl,Mag. Dominik Tschütscher und Andrea Christa) folgende Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus:

Vanouch Balian (Berlin), Daniel Beres (Wien), Sebastian Brauneis (Wien), Senad Halilbasic (Wien/Sarajevo),

Aryan Jalaeefar (Wien), Christoph Rainer (Wien/New York), Clara Stern (Wien), Zsasza Von Ammon (Köln)

34

Baden 2016

CLARA STERN Geboren 1987 in Wien. Studiert Regie und Drehbuch an der Filmakademie Wien, Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien. Preisträgerin des Carl-Mayer-Drehbuchpreises der Stadt Graz 2016. Diverse Kurzfilme, Doku und Fiktion. MATHIAS (2017, 30 Minuten) wurde mit dem Diagonale-Preis 2017 für den Bes-ten Kurzspielfilm ausgezeichnet.

PROJEKT: TRAININGMira will ihre Karriere als Profi-Eishockey-spielerin aufgeben, um einen größeren Traum zu verwirklichen: endlich als Mann

leben, also in dem Geschlecht, dem sie sich schon immer zugehörig gefühlt hat. Aber das Outing ist schwieriger als gedacht, der Trainer holt sie zurück ins Team, und dort verliebt sie sich in die neue Kollegin Theresa. Und wie Theresa sagen, dass sie bald nicht mehr Mira, sondern David sein wird?

STATEMENTDas Wertvollste an der Drehbuchklausur war für mich, spannende neue Kollegin-nen und Kollegen kennenzulernen. Aus dem nebeneinander Schreiben und dem miteinander Reden habe ich – und damit

mein Drehbuchstoff – definitiv am meisten gewonnen. Gerade die sehr unterschiedli-che Zusammensetzung hat für mich das Besondere ausgemacht. Der Mythos des einsamen Schreibens und des Konkurrenz-denkens wurde dank der Wärme und des Interesses der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer gebrochen.

Clara SternFoto: Paul Wimmer


Kitzbühel 2015

DREHBUCHKLAUSUR 20159. bis 27. August 2015 in Kitzbühel veranstaltet vom FFKB-Institut.

Projekt- und Seminarleitung: Andrea Christa, u.a. mit Markus Schleinzer

Für die Drehbuchklausur 2015 in Kitzbühel wählte die Jur y (Mag. Robert Buchschwenter, Mag. Libertad Hackl, Michael Reisch und Andrea Christa) folgende Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus:

Stefan Bohun (Wien), Ina Borrmann (Berlin), Sascha Köllnreitner (Wien), Stephan Littger (New York), Franziska Pflaum

(Berlin, Wien), Michael Podogil (Wien), Kim Strobl (London, Innsbruck), Patrick Vollrath (Wien)

36

Kitzbühel 2015

STEPHAN LITTGER Autor und Regisseur. Stephan wuchs in Köln auf und studierte an der Sciences Po in Aix-en-Provence (Politik, Wirtschaft, Anthropologie) sowie an der Ecole Normale Supérieure in Paris und in Oxford (Psycho- logie, Philosophie). Dort engagierte er sich in der aktiven studentischen Theater-szene; er spielte in und inszenierte meh-rere studentische Aufführungen. Er dreh-te auch seinen ersten Kurzfilm, inspiriert von der Erfahrung der Arbeit mit psychiat-rischen Patienten sowohl vor Ort als auch während eines Forschungsaufenthalts in einem russischen Waisenhaus.

Nach dem Umzug nach New York schrieb und inszenierte er 2010 Toxic Oranges*: A Wall Street Fairy Tale und gewann meh-rere Preise. Danach entstand sein ers-ter Langfilm Her Composition (Festivals: Austin, Texas; Whistler, British Columbia; 2016 im Wettbewerb des Filmfestivals Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken).Stephan schrieb zwei weitere Spielfilm-drehbücher: „Project Alpha“ (optioniert von Twentieth Century Fox) basiert auf der wahren Geschichte des größten para-psychologischen Experiments, das jemals an einer Universität in den USA durchge-führt wurde. „The Deadly Game“ ist eine

Adaption der Tragikomödie „Die Panne“ von Friedrich Dürrenmatt.Stephan ist auch Autor des Buches „The Director’s Cut – Picturing Hollywood in the 21st Century“ (Bloomsbury Academic), für das er 21 Hollywood-Regisseure zu ihrem kreativen Werdegang interviewte. Stephan lebt in New York und dreht auch Musikvideos.

Stephan LittgerFoto: Lanna Leite


Kitzbühel 2015

FILMOGRAFIE2006 Memories of a Sick Mind (Kurzfilm)2010 Toxic Oranges* -- A Wall Street Fairy Tale (Kurzfilm)2012 Confetti von 1,2,3 (Musikvideo)2012 Happy Pop Song von Elizabeth and the Catapult (Musikvideo) 2011 Skinnybone von Sea of Bees (Musikvideo)2014 Malorie’s Final Score PROJEKT: PROJECT ALPHA – OR THE SCIENCE OF THE MISSING LINKWahre Geschichte zweier Teenager in den USA der achtziger Jahre, die Wissen-

schaftler nach drei Jahren ausführlicher Laborexperimente an einer renommierten Universität davon überzeugen, dass sie paranormale Kräfte besitzen.

STATEMENTAndrea hat an einem magischen Ort eine Möglichkeit für phantastische Auswahl jun-ger Filmschaffende geschaffen, frei und ohne Druck Ihr Material zu erkunden und weiter daran zu feilen. Besonders toll war die Auswahl der Klausurexpertinnen und -experten und die ungezwungene Atmo-sphäre, sowie die Möglichkeit zum Netz-werken. Ein prägendes Erlebnis!

38

Kitzbühel 2015

FRANZISKA PFLAUM

Geboren 1987 in Wien, lebt in Ber-lin. Sie studierte bildende Kunst an der Akademie der Bildenden Künste, Wien bei Harun Farocki und Filmregie an der Filmuniversität „Konrad Wolf“, Potsdam-Babelsberg bei Helke Misselwitz. Wäh-rend ihrer Studien realisierte sie mehrere dokumentarische und fiktive Kurzfilme, die zu nationalen und internationalen Filmfestivals eingeladen werden.Beide Diplomstudien bestand sie mit Auszeichnung. Ihr Abschlussfilm So schön wie du wurde mit dem Deutschen Kurz-filmpreis 2014 ausgezeichnet und einge-

laden, an der Nuits en Or 2015‘s Class teilzunehmen. Seit 2014 ist Franziska Pflaum Regie-Meisterschülerin an der Fil-muniversität „Konrad Wolf“ bei Barbara Albert und Stipendiatin der Konrad-Ade-nauer-Stiftung.

PROJEKT: SCHNEEGESTÖBERIm Schneegestöber zwischen Urlaubern, Investoren, Leben und so etwas wie Liebe. Ein Film über die grotesken Abgründe ei-nes Tiroler Bergdorfs und den Kampf ge-gen den Ausverkauf.

STATEMENTDie Drehbuchklausur 2015 in Kitz- bühel war ein voller Erfolg. Besonders gut haben mir die drei Wochen gefal-len, weil wir ausreichend Zeit hatten, an den Stoffen in aller Ruhe zu arbeiten. Wir waren in einem unglaublichen Hotel untergebracht. In einem dieser Häuser, die man vom Vorbeifahren kennt und sich fragt, wer hier untergebracht ist und wer hier arbeitet. Ich kenne Kitzbühel eigent-lich recht gut. Aber an diesem sonderbar luxuriösen Ort wurde mir noch einmal klar, wer hier eigentlich im Hintergrund die Din-ge am Laufen hält. Es sind nicht die Tiro-

Franziska PflaumFoto: Paula Farako


Kitzbühel 2015

ler, die wir von Plakaten in Lederhose und Dirndl kennen, sondern vor allem Arbeits-kräfte aus Osteuropa. Diese Erkenntnis ha-be ich in meinen Film mit einbezogen. Der Stoff, an dem ich arbeite, spielt nämlich in Tirol, in genau einem solchen Hotel. Das war eine große Bereicherung für meine Arbeit. Ich konnte meinen Stoff vielschich-tiger, aber auch treffender ausarbeiten.Andrea Christa hat uns drei Wochen lang betreut. Liebevoll und mit gutem Rat stand sie allen bei. Sie hat Vorträge organisiert, die alle Phasen des Drehbuchschreibens abdeckten. Wir lernten, wie wir unser Dreh-buch in einer Minute an den größten Pro-

duzenten der Welt verkaufen würden, soll-ten wir ihm zufällig im Lift begegnen. Wie wir unsere Stoffe im Netz vermarkten kön-nen, intelligent und treffend im besten Fall und wie wir unsere Rechte sichern. Aber am allerwichtigsten war, dass Andrea auf unsere Stoffe eingegangen ist und uns be-raten hat, wie wir sie verbessern und aus-feilen können. Ich bin dankbar, an einer so wunderbaren Werkstatt teilgenommen haben zu dürfen. Die Drehbuchklausur 2015 wird mir lange in Erinnerung bleiben.

40

KIM STROBL Geboren 1982 in Innsbruck. B. A. in Film and Televison Production von der University of Westminster, UK. Advanced Directing Diploma von der Central Film School London, UK. Zwölf Jahre Produkti-onserfahrung in Film, Werbung, TV in Lon-don und Österreich. Regie bei acht Kurz-filmen, dafür etliche Preise (u. a. BAFTA Award 2015 für Dancing in Circles). Teil-nahme an der Drehbuchklausur 2015 mit Madison. Teilnahme an der Akademie für Kindermedien 15/16 mit Madison, dort Baumhaus-Boje-Medienpreis. Drehbuch-

wo diese sich nach ihrer Scheidung „selbst finden“ will. Madison hingegen folgt blind dem Weg, den ihr Vater, ein Radprofi, ihr auf der Rennbahn vorgelegt hat, und sie ist selbst überrascht, als sie durch eine neue Freundin in Tirol Spaß am Downhillen findet. Zum ersten Mal erlebt sie ein Gemeinschaftsgefühl oh-ne Konkurrenz und kann alle Freiheiten ausleben. Nur als ihr Superstar-Vater die Rückkehr ins Trainingscamp für Madison ermöglicht, muss sie sich zwischen ihrem alten Leben und den neuen Freunden ent-scheiden.

förderung vom Besonderen Kinderfilm 2017 erhalten unter Zusammenarbeit mit Ko-Autor Milan Dor, entwickelt für Dor Film West. Drehbuchautorin für ZDFs Löwenzähnchen.

PROJEKT: MADISONSportlicher Coming-of-Age Film für Kinder ab 10 Jahre Manchmal musst du abseits der Straße deinen Weg finden.Als die ehrgeizige Rennradfahrerin Madi-son (13) aus dem prestigeträchtigen Trai-ningscamp für den Jugend-Nationalkader fliegt, muss sie mit ihrer Mutter nach Tirol,

Kitzbühel 2015

Kim Strobl


STATEMENTDie Drehbuchklausur war ein wichtiger Schritt in der Entwicklung meines Dreh-buchs. Ich fand es sehr hilfreich, profes-sionelles Feedback von zwei Seiten zu bekommen: einerseits von Markus Schlein-zer, als Autor und Regisseur, andererseits von Expertinnen und Experten, die sich mit der Vermarktung des Films beschäftigen. Die Koppelung mit dem Filmfestival in Kitz- bühel war eine schöne Belohnung und gleichzeitig auch eine gute Möglichkeit, die neu gewonnen Kenntnisse und Pitches unter die Fachleute zu bringen.

Kitzbühel 2015

42

Kitzbühel 2015

PATRICK VOLLRATH

Geboren 1985 in Deutschland, lebt in Wien. Ausbildung zum Film- und Vide-Editor bei ARRI Film & TV in München. Er arbeitete zuerst als Cutter. Ab 2008 studierte er Regie an der Wiener Film-akademie in der Klasse des Oscar-Preisträgers und zweimaligen Palme-d‘Or-Gewinners Michael Haneke. 2011 und 2013 gewann er den wichtigsten Werbe-Nachwuchswettbewerb in der Ka-tegorie Film – die Cannes Young Lions Österreich. 2013 Teilnehmer des Berli-nale Talent Campus. 2015 Studienab-

schluss mit Auszeichnung. Mit seinen Arbeiten gewann er diverse Preise und war bei Kurzfilmfestivals weltweit vertreten. Sein Film Alles wird gut wurde in den Kurz-filmwettbewerb der Sémaine de la Cri-tique in Cannes 2014 eingeladen. 2015 wurde er u.a. mit dem Studenten-Oscar in Los Angeles ausgezeichnet.

PROJEKT: JÄGEREin Serienkiller, der mit einem Sniper-Ge-wehr Jagd auf Moslems macht, führt die Leben von fünf Menschen auf schicksal-hafte Art und Weise zusammen.

STATEMENTDie Drehbuchklausur ist eine sehr gute Möglichkeit, sein Buch nochmals zu durch-leuchten. Man bekommt unterschiedlichs-ten Input von interessanten und erfah-renen Menschen, die alle helfen wollen, deine Vision zu verbessern. Die Drehbuch-klausur ist eine spannende Zeit für das eigene Filmschaffen.

Patrick VollrathFoto: Anna Hawliczek


Kitzbühel 2014

DREHBUCHKLAUSUR 20143. bis 22. August 2014 in Kitzbühel, veranstaltet vom FFKB-Institut,

Projekt- und Seminarleitung: Andrea Christa, u.a. mit Marieanne Bergmann

Für die Drehbuchklausur 2014 in Kitzbühel wählte die Jur y (Mag. Robert Buchschwenter, Michael Reisch und Andrea Christa) folgende Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus:

Gerlind Becker (Berlin), Michael Ginthör (Wien), Wolfgang Rupert Muhr (Wien) Andrea Oki (Zürich),

Gregor Schmidinger (Wien),Tiina Takkula (Bremen/Berlin), Marie-Therese Thill (Wien)

44

Kitzbühel 2014

GREGOR SCHMIDINGER Geboren 1985 in Linz. Studierte Digi-tales Fernsehen an der Fachhochschule Salzburg und schrieb seine Diplomarbeit zum Thema Transmediales Geschichten-erzählen. Anschließend Drehbuchstudi-um an der University of California in Los Angeles. Seit 2012 freischaffender Dreh-buchautor und Regisseur. Seine beiden Kurzfilme The Boy Next Door (2007) und Homophobia (2012) haben mehr als 15 Millionen Aufrufe auf YouTube. Er arbeitet zur Zeit an seinem Debütspielfilm Nevr-land, gefördert durch das Österreichische

Filminstitut, ORF Film-Fernsehabkommen und den Filmfonds Wien.

PROJEKT: NEVRLAND(2017 in Produktion)Der 17-jährige introver tier te Jakob wünscht sich nichts sehnlicher, als sich le-bendig zu fühlen. Unkontrollierte Angstat-tacken hindern ihn jedoch daran und las-sen ihn in virtuelle Welten flüchten. Als er eines Tages den 26-jährigen, vermeintlich perfekten Kristjan in einem Sexcam-Chat trifft, beginnt eine emotionale Reise zu den Wunden ihrer beider Seelen, welche

den Weg für Jakob ebnet, sich seiner größ-ten Angst zu stellen – dem Alleinsein.

STATEMENTDie Drehbuchklausur war eine hervorra-gende Art und Weise, mich intensiv mit meiner Geschichte auseinanderzusetzen. Ausgehendend vom ersten Entwurf, drei Wochen lang konzentriert an der eigenen Geschichte zu arbeiten hat mich in der Entwicklung von „Nevrland“ gut vorange-bracht. Abgerundet wurde dies durch qua-lifiziertes und konstruktives Feedback von Coaches und KollegInnen.

Gregor Schmidinger


Andr

ea C

hris

ta m

it El

mar

Fre

els,

Dre

hbuc

hkla

usur

2017 in

Bad

en

46

Danksagungen

Mein herzlicher Dank gilt den klu-gen und versierten Vorstands-

mitgliedern des FILM*ART Instituts: An-drea Oki (Obfrau), Mag. Marie-Therese Thill (Obfrau Stellvertreterin), Mag. Karin Schiefer (Schriftführerin), Albert Christa (Kassier) und Claudia Moser (Kassier Stellvertreterin), die mir mit Rat und Tat zur Seite stehen.Mein großer Dank gebührt Mag. Roland Teichmann, dem Direktor und CEO des Ös-terreichischen Filminstituts, der ein Förde-rer der ersten Stunden der Drehbuchklau-sur ist – ohne seine Unterstützung und

seinen Rat hätte ich nicht so leicht den Mut gefunden, dieses u.a. auch finanziel-le Wagnisse einzugehen. Mein Dank gilt allen bisherigen (und zukünftigen) Förde-rern, Projektkommissionen, Unterstütze-rinnen und Unterstützern unserer Arbeit. Mag. Birgit Maimer von der Kulturabtei-lung des Landes Niederösterreich danke ich von Herzen für ihre Unterstützung, als es Anfang 2016 galt, die Drehbuch-klausur in Niederösterreich stattfinden zu lassen. Hans Hornyik, dem Kulturstadtrat und Stadthistoriker von Baden, bin ich ebenfalls zu herzlichem Dank verpflichtet.

Den Verantwortlichen, den Gremien (ÖFI-Projektkommission) und den Kolleginnen und Kollegen von VAM (Dieter Pochlatko, Dr. Veit Heiduschka), Tourismus Baden, Wirtschaftskammer Niederösterreich und Literar Mechana (Dr. Sandra Csillag) dan-ke ich für ihre Kooperation, denn ohne de-ren finanzielle Unterstützung gäbe es kei-ne Drehbuchklausur auf diesem Niveau.Besonders herzlicher Dank gilt Mag. Eva Blimlinger, die mich zu einem unerwar-teten, aber idealen Zeitpunkt mit einer Spende für meine Arbeit überrascht und erfreut hat.

DANKSAGUNGEN


Danksagungen

Mag. Alexander Syllaba und Mag. Claudia Witzmann vom Cinema Paradiso St. Pölten und Baden, Dr. Andreas Ungerböck vom ray Filmmagazin und Rocko Marjanovic, Gestalter der Homepage, haben die Dreh-buchklausur professionell unterstützt.Es gibt zudem gute Freundinnen, Freunde und langjährige Kolleginnen und Kollegen, mit deren Rat, konstruktiver Kritik, Netz-werken oder deren Zuspruch auch schwie-rigere Zeiten leichter zu meistern waren. Sie alle lassen mich weiterhin an das Gu-te in unserer sehr kompetitiven Film- und Medienbranche glauben.

Ohne diese exzellenten Fachleute und Expertinnen und Experten aus den un-terschiedlichen Bereichen der Film- und Medienbranche wäre „meine“ Drehbuch-klausur nicht auf diesem Niveau zu hal-ten. Für diesen engagierten Einsatz und ihre Bereitschaft, ihr exklusives Wissen aus der Praxis so großzügig mit uns und den Autorinnen und Autoren zu teilen, kann ich ihnen gar nicht genug danken!Schließlich danke ich allen Drehbuchau-torinnen und -autoren, allen Filmschaf-fenden aus dem In- und Ausland, die ihre Projekte zur Drehbuchklausur eingereicht

haben. Allen bisherigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern danke ich für die gute, arbeitsintensive und dazwischen auch fröhliche Zeit, die wir zwischen Dekons-truktion und Empowerment miteinander verbringen durften.Allen Wegbegleiterinnen und -begleitern, Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunden wünsche ich weiterhin das Beste – auch für ihre erfolgversprechen-den Projekte.

Andrea Christa Wien, Oktober 2017

48

Drehbuchklausur

FILM*ART Institut e.V. 3751 Rodingersdorf 52www.film-art.institutefilm.art.institut@[email protected] +43 699 1956 26 38ZVR Zahl 031833553

Herausgeberin Andrea ChristaRedaktion Andrea Christa, Andreas UngerböckGrafische Gestaltung Mitko Javritchevsubstance media ltd.Mariahilfer Straße 76/3/31, 1070 Wienwww.ray-magazin.atBildnachweis Andrea Christa, Andrea Oki, Julia M. Cantuaria, Lucas Vossoughi, Teilnehmerinnen und Teilnehmer; sowie namentlich unbekannte, nette Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter der Hotels Rasmus-hof und Schloss Lebenberg in Kitzbühel und des Hotels Schloss Weikersdorf in Baden, die Aufnahmen während unserer Freizeit machten.Druck Wograndl Druck GmbH, 7210 Mattersburg

IMPRESSUM

Die DREHBUCHKLAUSUR 2017 in Baden bei Wien wurde gefördert und unterstützt von

FILM ART I N S T I T U T

FILM ART · Besetzung, Score und Soundtrack, sowie ... CEO Cinema Paradiso Baden und Cinema...

Documents

Transcript of FILM ART · Besetzung, Score und Soundtrack, sowie ... CEO Cinema Paradiso Baden und Cinema...