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medianet.at Einfacher Gemeinütziges Stiften ist seit heuer leichter möglich 36 Eigenmittel dagobert- invest will KMU unter die Arme greifen 38 Ergebnis Die Uniqa brilliert mit einer vorläu- figen Rekordbilanz 39 Exportrisiken Coface: Hemmschuh für die deutsche Wirtschaft 39 Exit aws Mittelstands- fonds steigt bei Becom plangemäß aus 39 financenet Freitag, 11. März 2016 COVER 33 © easybank „Unser Geschäftsmodell liegt absolut im Trend“ Bankkunden von heute benötigen oft keine Filialen mehr, meint easybank-Steuerfrau Sonja Sarközi, die eine Rekordbilanz vorlegte. 34 Infoquelle Nummer 1 Finanzprofis sind gefragt, zeigt eine CFP-Studie. © Foto Weinwurm ATX (Schluss 9.3.) 2.247,91 1,85% DAX (Schluss 9.3.) 9.723,09 -0,55% Top 5 ATX Prime Flop 5 ATX Prime Andritz 8,96% Lenzing 7,66% OMV 6,61% Polytec 6,29% Porr 4,75% KapschTrafficcom -6,97% Zumtobel -5,22% Warimpex -3,72% FACC -2,86% CA Immo -2,82% 8,96% Andritz -6,97% KapschT. Top 5 DAX Flop 5 DAX K+S 10,24% BASF 3,37% Deutsche Lufthansa 3,06% Deutsche Post 2,92% Siemens 2,55% E.On -6,42% RWE -4,81% Deutsche Börse -4,27% Merck -3,23% Infineon -2,97% 10,24% K+S -6,42% E.On ATX 2.–9. März 2016 DAX 2.–9. März 2016 www.mPAY24.com [email protected] Tel. +43-1-513 66 33-600 Die Schokoladenseite des E-Commerce! Online-Payment für E- und M-Commerce Kredit- und Debitkarten, Bankensysteme, Rechnungs- und Ratenkauf, Lastschrift, paybox, mpass, paysafecard, PayPal, ... 38 © aws/Foto Wilke

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medianet.at

Einfacher Gemeinütziges Stiften ist seit heuer leichter möglich 36

Eigenmittel dagobert­invest will KMU unter die Arme greifen 38

Ergebnis Die Uniqa brilliert mit einer vorläu­figen Rekordbilanz 39

Exportrisiken Coface: Hemmschuh für die deutsche Wirtschaft 39

Exit aws Mittelstands­fonds steigt bei Becom plangemäß aus 39

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Freitag, 11. März 2016 COVER 33

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„Unser Geschäftsmodell liegt absolut im Trend“Bankkunden von heute benötigen oft keine Filialen mehr, meint easybank-Steuerfrau Sonja Sarközi, die eine Rekordbilanz vorlegte. 34

Infoquelle Nummer 1 Finanzprofis sind gefragt, zeigt eine CFP-Studie.

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ATX (Schluss 9.3.) 2.247,91 1,85%

DAX (Schluss 9.3.) 9.723,09 -0,55%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ Andritz 8,96%

▲ Lenzing 7,66%

▲ OMV 6,61%

▲ Polytec 6,29%

▲ Porr 4,75%

▼ KapschTrafficcom -6,97%

▼ Zumtobel -5,22%

▼ Warimpex -3,72%

▼ FACC -2,86%

▼ CA Immo -2,82%

8,96%Andritz

-6,97%KapschT.

Top 5 DAX

Flop 5 DAX

▲ K+S 10,24%

▲ BASF 3,37%

▲ Deutsche Lufthansa 3,06%

▲ Deutsche Post 2,92%

▲ Siemens 2,55%

▼ E.On -6,42%

▼ RWE -4,81%

▼ Deutsche Börse -4,27%

▼ Merck -3,23%

▼ Infineon -2,97%

10,24%K+S

-6,42%E.On

ATX 2.–9. März 2016

DAX 2.–9. März 2016

www.mPAY24.com [email protected] Tel. +43-1-513 66 33-600

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••• Von Thomas Müller

WIEN. Über die Schließung von Bankfilialen muss sich Sonja Sar-közi keine Gedanken machen. Dass die easybank keine eigenen Filialen hat, heißt aber nicht, das der heu-tigen Vorstandsdirektorin der klas-sische Retail-Bereich fremd wäre.

Fünf Jahre hat sie am Anfang ihrer Karriere in einer Zweigstelle der Bawag gearbeitet. Einige Jahre später war Sarközi in der Abteilung „Bankplanung und Controlling“ der Bawag tätig, wo sie 1996 das easy-bank-Konzept mitentwickelt hat.

Als die erste Direktbank Öster-reichs dann im Jänner 1997 online ging, übernahm sie deren operative Leitung und seit 2001 steht sie der easybank als Vorstandsdirektorin vor. In den fast zwei Jahrzehnten seit der Gründung hat es nicht nur im Kommunikationsbereich radikale Veränderungen gegeben, gleichzeitig wurde die Bankenwelt umgekrempelt. Das werde sich in den nächsten Jahren auch fort-setzen, ist Sonja Sarközi im Inter-view überzeugt. Die berüchtigten Fintechs hat sie im Auge und will mit ihnen auch gemeinsame Sache machen.

medianet: Voriges Jahr hat die easybank mit dem Verkauf von Öko-Strom und Gas begonnen. Wie viele Kunden sind bisher zu Ihnen gewechselt?Sonja Sarközi: Wir sind mit der Entwicklung von easy green ener-gy äußerst zufrieden. Eine Vielzahl von Kunden hat den unkomplizier-ten Wechselprozess bereits genutzt und genießt nun die dauerhaft at-traktiven Preise und die heraus-ragende Servicequalität von easy green energy.

medianet: Müssen Banken jetzt neue Einnahmequellen suchen, wenn das bisherige Geschäfts-modell nicht mehr funktioniert?Sarközi: Das Geschäftsmodell der easybank liegt absolut im all-gemeinen Trend zur Digitalisie-rung. Bankkunden von heute sind sehr gut informiert und benöti-

gen großteils keine Filialen mehr. Ihnen ist wichtig, dass sie jeder-zeit und überall das Online- und Mobile-Banking Angebot nutzen können.

Unsere Kunden schätzen die breite Produktpalette vom Giro-konto inklusive gratis Bankomat- und Kreditkarte über Spar- und Wertpapierprodukte bis hin zu Konsum- und Hypothekarkre-diten sowie Vorsorgeprodukten. easybank-Kunden benötigen keine andere Bank mehr, sie bekommen bei der easybank alles aus einer Hand.

medianet: Werden wir weitere Produkte sehen, die auf ähnliche Weise vermarktet werden?Sarközi: Mit dem immer stärkeren digitalen Wandel in der Gesell-schaft eröffnen sich neue Märkte und Kundenschichten. Wir sondie-ren viele mögliche Optionen, die sich uns bieten. Sicher ist, dass auch zukünftige neue Produkte wie bisher einfach, transparent und innovativ sein werden.

medianet: Sind Sie zufrieden damit, wie das Jahr 2015 für die Bank gelaufen ist? Wird es einen Gewinn geben?Sarközi: Das Geschäftsjahr 2015 war für die easybank wieder sehr erfolgreich. Die Anzahl der servi-cierten Konten konnte um zehn Pro-zent auf 556.000 gesteigert werden.

Das konstante Wachstum spie-gelt sich auch in der Erhöhung der Bilanzsumme von 2,95 Milliarden Euro per Dezember 2014 auf 3,34 Milliarden Euro per Dezember 2015 wider. Das Ergebnis der gewöhn-lichen Geschäftstätigkeit (EGT) konnte um zehn Prozent auf 32,0 Mio. Euro gesteigert werden.

Sehr erfreulich sind die zahlrei-chen Auszeichnungen, die wir im Jahr 2015 erhalten haben: easy gratis, das gratis Gehalts- und Pensionskonto, wurde bereits zum neuntenMal in Folge AK-Testsie-ger und ist somit das günstigste Gehaltskonto Österreichs.

Darüber hinaus ist die easybank mit dem Recommender Award für

„Wir beobachten die Fintechs“Die Marktanteile der digitalen Finanz-Start-ups werden stark wachsen, sagt Sonja Sarközi, Vorstands direktorin der easybank. Ihre Kunden benötigen jedenfalls keine andere Bank mehr, ist sie überzeugt.

Sonja Sarközi leitet von Beginn an die Geschicke der easybank, seit 2001 als Vor-standsdirektorin.

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Unser Modell liegt absolut im allgemeinen Trend. Die Bank-kunden von heute sind sehr gut informiert und benötigen großteils keine Filialen mehr.

Google hat schon vor einiger Zeit eine elektroni-sche Geldbörse auf den Markt gebracht. Kon-zerne wie Face-book arbeiten an mobilen Bezahl-möglichkeiten.

34 Finance:cOVeR Freitag, 11. März 2016

Geschäftszahlen 2015

Bankbereiche 2015 2014 Veränderung

Betriebserträge 52,3 45,8 +14%

EGT 32,0 29,1 +10%

Cost-Income-Ratio 36,5% 35,3% +1,2 %-Punkte

Kernkapitalquote 18,1% 18,4% −0,3%-Punkte

Kontenzahl 556.000 507.000 +10%Quelle: easybank; Beträge in Mio. Euro

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die aktuell höchste Weiterempfeh-lungsrate aller Banken vom Finanz-Marketing Verband Österreichs (FMVÖ) ausgezeichnet worden und errang weiters Platz eins beim Direktbanken-Test der Gesellschaft für Verbraucherstudien (ÖGVS) be-ziehungsweise wurde vom Magazin DerBörsianer als ‚Beste Direktbank in Österreich‘ ausgezeichnet.

medianet: Das Lob der Arbeiter-kammer für das Gratis-Konto haben Sie bereits erwähnt. Wie lange wird sich die Gratis-Kultur durchhalten lassen? Die Gratis-Bankomatkarte z. B. würden die Banken ja lieber früher als später abschaffen ...Sarközi: Wenn man die Entwick-lungen am Markt betrachtet, bieten immer mehr Banken ein ähnliches Produktspektrum an.

medianet: Die Fintechs gelten als die neuen Herausforderer für die großen Retailbanken. Müssen jetzt auch die etablierten Online-Ban-ken aufpassen, um nicht ins Hin-tertreffen zu geraten?Sarközi: Aktuell sind die Markt-anteile von Fintechs zwar noch gering, Prognosen gehen aller-dings davon aus, dass die Anteile zukünftig stark wachsen werden. Wir beobachten die Entwicklun-gen in diesem Bereich sehr genau und können uns auch vorstellen, zukünftig Kooperationen mit Fin-techs einzugehen.

medianet: Online-Konzerne wie Google haben Bankenlizenzen, aber sind noch nicht ins Bank-geschäft eingestiegen – eine Frage der Zeit?Sarközi: Wir gehen davon aus, dass sich die Bankenlandschaft in den nächsten Jahren weiter stark ver-ändern wird.

Google hat schon vor einiger Zeit eine elektronische Geldbör-se, Google Wallet, auf den Markt gebracht, und auch Apple ist in den USA und in Großbritannien mit Apple Pay und der Apple Wal-let präsent. Aber auch Konzerne wie Facebook arbeiten an mobilen Bezahlmöglichkeiten.

medianet: 2027 würde die easy-bank ihren 30. Geburtstag feiern.Wird es dann die Bank in dieser Form noch geben? Haben Sie ei-ne Vision, in welche Richtung es gehen wird?Sarközi: Als wir im Jahr 1997 als Direktbank gestartet sind, waren wir davon überzeugt, dass es einen Markt für Online-Banking gibt.

Der Erfolg hat uns Recht ge-geben, heutzutage ist es für den Großteil der Bankkunden selbst-verständlich, Bankgeschäfte auch online oder mobil abzuwickeln.

Die Vernetzung wird in den fol-genden Jahren immer weiter fort-schreiten, und wir sind überzeugt, dass die easybank ihre Innovati-onskraft immer wieder unter Be-weis stellen wird und für die Zu-kunft sehr gut aufgestellt ist.

Freitag, 11. März 2016 Finance:cOVeR 35

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••• Von Thomas Müller

WIEN. Mit einer weiterhin wach-senden Bilanzsumme auf über drei Mrd. € und um zehn Prozent mehr Konten als Ende 2014 war das Jahr 2015 das bisher erfolgreichste in der fast 20-jährigen Firmenge-schichte der easybank. Ungewöhn-lich war im vergangenem Jahr die Ausweitung der Geschäftsfelder: Die easybank hat gemeinsam mit dem Energie-Anbieter „Unsere

Wasserkraft“ das Tochterunterneh-men „easy green energy“ für den Online-Vertrieb von Strom und Gas gegründet; der Strom soll dabei nur aus CO

2-neutralen und nicht-

nuklearen Quellen kommen. Nicht nur Finanzprodukte aller

Art, auch Güter des täglichen Be-darfs sollen damit aus einer Hand kommen, so das Konzept. Doch auch die Weiterentwicklung im E-Banking und im Mobile-Banking wurde fortgesetzt.

Sprung ins AuslandDas Autoleasinggeschäft der Bawag PSK wurde in die easy-bank integriert und außerdem das Leasinggeschäft der Volksbanken übernommen. Für 2016 ist geplant, die digitale Plattform der easybank für den Ausbau des Geschäfts über die Grenzen Österreichs hinaus zu nutzen.

Die Kooperation mit Shell Aus-tria soll noch weiter vertieft wer-den. Zusätzlich zur Möglichkeit,

Barabhebungen mit der Bankomat- und der Kreditkarte durchfüh-ren zu können, sollen Kunden der easybank bei Shell-Tankstellen von Preisvorteilen beim Tanken und bei der Autowäsche profitieren.

Konto, Strom und Gas aus einer HandDie easybank will nicht nur im Online-Banking mitmischen. Über die Gratiskonten sind die Kunden auch für andere Angebote erreichbar.

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medianet.at36 invest:portefeuille Freitag, 11. März 2016

Seit heuer wird es ge-meinnützigen Stif-tungen etwas leich-ter gemacht, ihrer Mission nachzuge-hen und gemeinnüt-zig zu investieren:

Das „Gemeinnützigkeitspaket“ der Bundesregierung bringt eine ent-rümpelte und erleichterte Mög-lichkeit der Gründung, einige Steu-erbefreiungen und eine erweiterte Betätigungsfelder bei Kultur und Wissenschaft (siehe Kasten).

Das Ziel: Mehr Stifter und Stif-tungen sollen auf den Plan treten, und für soziale Zwecke, für Kunst, Kultur und Wissenschaft gemein-nützige Aktivitäten finanzieren – in Zeiten, in denen der Staat seit Jahren überall den Gürtel enger schnallt, eine fast logische Ent-wicklung. Die Bereitschaft von ver-mögenden Personen und Familien in Österreich ist jedenfalls da, denn schon jetzt gibt es etliche gemein-nützig tätige Stiftungen.

Diese tätigen ihre gemeinnützi-gen Investments, pointiert formu-liert, bislang trotz aller rechtlichen und steuerlichen Hindernisse – und der gemeinnützige Stiftungssektor in Österreich hat damit gegenüber Deutschland und der Schweiz eine geringe gesamtgesellschaftliche Bedeutung. Aber genau das soll

sich ja ab 2016 ändern. Im Folgen-den sind Stiftungen und Stifter aufgelistet, die sich schon jetzt für Wissenschaft und Forschung en-gagieren. In späteren financenet-Ausgaben wird es dann um Stiftun-gen mit sozialen und kulturellen Missionen gehen.

Wings for LifeDie wohl bekannteste Stiftung mit österreichischen Wurzeln, die sich in der Forschung engagiert, ist Wings for Life aus dem Imperium von Dietrich Mateschitz.

Nach dem Motorradunfall von Heinz Kinigadners Sohn Hannes, der seit 2003 querschnittgelähmt ist, entschlossen sich Mateschitz und Kinigadner, eine Stiftung ins Leben zu rufen, die genau einen Zweck hat: Querschnittslähmung heilbar zu machen, indem die viel-versprechendsten wissenschaftli-chen Arbeiten in diesem Bereich fi-nanziell unterstützt werden. Durch die Hebelwirkung des Konzerns und der Formel1 hat Wings for Life eine weltweite Unterstützer-Basis.

Mateschitz gibt aber noch vie-le weitere Millionen für die For-schung, sehr viel im Rahmen der Paracelsus Medizinische Privatu-niversität in Salzburg und gleich 70 Millionen für ein neues For-schungshaus im Jahr 2012.

300.000 € für die HolzforschungDer Holzindustrielle Gerald Schweighofer prämiert mit dem in-ternationalen Schweighofer Prize seit 2003 innovative Ideen, Techno-logien, Produkte und Services rund ums Holz. Er wird im Zwei-Jahres-Takt verliehen und ist jeweils mit einem Gesamtbetrag von 300.000 € dotiert.

Stronachs Stiftungsprofessur Von Stiftungen finanzierte Univer-sitätsinstitute oder zumindest Pro-fessuren sind international gang und gäbe, und auch in Österreich gibt es das vereinzelt.

Eine davon hat, wer sonst, Frank Stronach im Jahr 2011 ins Leben gerufen, mit einmaligen 150.000 € unter anderem für die Frank

Die stifter und ihre guten investments Gemeinnützige Stiftungen einzurichten, ist ab sofort einfacher.

schweighofer prize Der Holzindustrielle Gerald Schweighofer prämiert innovative Ideen rund ums Holz.

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Wings for lifeDietrich Mateschitz reitet nicht nur Bullen und mischt die Formel 1 auf – sein Imperium zählt auch zum Kreis der gemeinnützigen Stifter.

Geld für alleStiftungen für soziale Zwecke, kunst, Kultur und Wissenschaft waren bis heuer im Vergleich zu Nachbarstaaten benachteiligt.

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••• Von Michael Fembek

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medianet.at Freitag, 11. März 2016 invest:portefeuille 37

Gut unterfüttertIn Österreich wurden bis heute rund 3.300 Stiftungen gegrün-det. Naturgemäß haben nicht alle davon Ge-meinützigkeit als Stiftungszweck.Das Stiftungs-vermögen wird nach einer Studie des Beratungs-unternehmens PwC auf 50 bis 60 Mrd. € geschätzt, wovon rund 60% in Unternehmens-beteiligungen investiert sind, der Rest in Immobili-en, Wertpapieren und Bargeld.

3.300 Stronach Stiftungsprofessur für Innovation und Entrepreneurship.

Große Unterstützer von auslän-dischen Universitäten sind un-ter anderem Gerhard Andlinger (Princeton) und Falk Strascheg (Strascheg Center for Entrepre-neurship an der Universität Mün-chen und 2007 das Strascheg Institute for Innovation and Ent-repreneurship [SIIE] an der Euro-pean Business School in Oestrich/Winkel.) Die RD-Foundation Vienna fördert Forschung und Projekte zur Unterstützung der Menschenrech-te, wie etwa den Mischkin-Preis 2012 oder die weltweite Kampagne „One billion rising“ gegen Gewalt an Frauen und Mädchen; sie wur-de 2011 von Christian und Ingrid Reder gegründet, beide der Hoch-schule für Angewandte Kunst in Wien angehörig.

Das Parlament beschenktEs war einmal eine vermögende Dame namens Margarate Lupac, die mit der österreichischen De-mokratie sehr verbunden war und niemand so sehr vertraute wie dem österreichischen Parlament. Sie vermachte daher ihr Vermögen dem Parlament, und dieses gründete im Jahr 2001 eine Stiftung.

Deren Stiftungszweck ist unter anderem die Vergabe eines Wissen-schaftspreises und eines jährlich vergebenen Demokratiepreises, dotiert mit 15.000 €. Im Vorstand der Stiftung sind immer die füh-renden Parlamentarier, also derzeit die Damen und Herren Bures, Kopf und Hofer.

Hans Moser fördert posthum Es gibt auch noch vereinzelt Stif-tungen aus der guten alten Stif-

Hans MoserSeine Gattin Blanca Moser ordnete in ihrem Testament die Stiftungsgründung zur Ausbildung von Krebs- und Herzspezialisten an.

Hannes AndroschDer Industrielle hat eine Stiftung gegründet, in welcher der jeweilige Präsident der Akademie der Wissenschaften im Vor-stand sitzt und über die Vergabe der Gelder mitentscheidet.

frank stronachs stiftungsprofessur in innsbruck Der Austrokanadier Frank Stronach hat 2011 mit einmaligen 150.000 € unter anderem die Frank Stronach Stiftungsprofessur für Innovation und Entrepreneurship ins Leben gerufen.

tungszeit, denn bis 1914 war ja Österreich voll von Stiftungen, Stif-tungshäusern oder über Stiftungen finanzierten Spitälern.

Eine Erinnerung daran: Blanca Moser, die ihren unsterblichen Gat-ten um zehn Jahre überlebte, ord-nete in ihrem Testament 1974 an, eine Stiftung zu gründen, die die Ausbildung von Krebs- und Herz-spezialisten fördert. Die Entschei-dung darüber fällt ein Kuratorium von renommierten Medizinern, an dessen Spitze derzeit Univ. Prof. Christoph Zielinski steht.

Stiftungen, die von Privatperso-nen gegründet und dann univer-sitätsnah weitergeführt werden, gibt es eine ganze Reihe, auch an der Universität Wien und der Wirt-schaftsuniversität Wien.

Ein ordentlich dotierter Preis wurde beispielsweise 2014 von der „Gottfried und Vera Weiss-Stiftung“ im Bereich der Anästhesie ins Leben gerufen.

Die 2013 verstorbene Anästhe-sistin ließ beträchtlichen Immobi-lienbesitz in die Stiftung einbrin-gen, sodass sich jährliche Budgets von 200.000 bis 300.000 € ausgehen sollten.

Die Akademie der WissenschaftenHannes Androsch hat wie andere Industrielle (Franz Mayer-Gunthof) und längst verstorbene Mediziner Stiftungen gegründet, in denen der Präsident der Akademie, derzeit Anton Zeilinger, heute im Vorstand sitzt und über die Vergabe mit-entscheidet.

Erst Anfang März konnten 82 Jungforscher mit Stipendien be-dacht werden. Der überwiegende Teil der Kosten von neun Mio. € stammt allerdings von der öffent-lichen Hand.

Michael Fembek ist Programm-Manager der Essl Foundation, Mit-Initiator der „Sinnstifter“ und Vorstandsmitglied im Verband für Gemeinnütziges Stiften.

Das Gemeinnützigkeitspaket machts möglich 1. Die Gründung von gemeinnützigen Stiftungen (nicht Privatstiftungen!) wird stark

vereinfacht, mit schneller und einfacher Gründung, einfacher Administration (zwei Vorstände entscheiden) und einem Mindest-Stiftungskapital von 50.000 Euro.

2. Erstmals gibt es die Möglichkeit, die Einbringung von Stiftungskapital (Kapitalstock) von der Einkommensteuer abzusetzen. Dies ist aber auf einmalig 500.000 Euro in fünf Jahren pro Steuerzahler beschränkt.

3. Gleichzeitig gibt es auch Steuerbefreiungen von allen anderen relevanten Steuern wie der Grunderwerbsteuer bei (Zu-)Stiftung in eine gemeinnützige Stiftung.

4. Die Liste der spendenbegünstigten Zwecke wird um Kunst und Kultur erweitert. Um das unüberschaubar weite Feld, das sich hier öffnen würde, weiter im Blickfeld zu behalten, müssen Organisationen, die die Spendenbegünstigung erlangen wollen, aber gleichzeitig vom Bund oder einem Bundesland gefördert werden.

5. Auch Forschungseinrichtungen können nun problemlos und ohne Umwege unter-stützt werden, samt Stipendien an Universitäten

Wieso man seit heuer leichter stiftet

Weblinks zu stiftungen mit wissenschaftlichem Zweck

stiftungsname link

Wings for Life wingsforlife.com

Schweighofer Prize schweighofer-prize.org/prize

RD Privatstiftung rd-foundation-vienna.org

Weiss Wissenschaftsstiftung weiss-wissenschaftsstiftung.at

Margarete Lupac Stiftung parlament.gv.at/WWER/MLST

Hans & Blanca Moser Stiftung meduniwien.ac.at/Hans-und-Blanca-Moser-Stiftung

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medianet.at38 Markets/banking Freitag, 11. März 2016

WIEN. Seit Mitte Februar 2016 bietet die neue Crowdfunding-Plattform www.dagobertinvest.at Privatanlegern die Möglichkeit, in Projekte österreichischer Mittel-stands- und Immobilienunterneh-men zu investieren. Warum es ne-ben den existierenden Angeboten eine Alternative wie dagobertinvest braucht, erklärt Gründer Andreas Zederbauer.

Fokus auf ÖsterreichDer Hauptunterschied zu bestehen-den Plattformen sei nämlich der Fokus von dagobertinvest, meint Zederbauer: „Wir konzentrieren uns auf Projekte von österreichi-schen Unternehmen, die bereits länger am Markt tätig und operativ erfolgreich sind. Wir werden also dort aktiv, wo sich das Geschäfts-

modell des Unternehmens bereits bewährt hat, und helfen solchen Unternehmen bei der Realisierung weiterer Projekte. Start-ups werden aufgrund des hohen Risikos bei uns nicht angeboten.“

Eigenmittel beschaffenDiese Finanzierung überlässt man anderen Plattformen, so der dago-bertinvest-Gründer: „Durch Basel III stecken vor allem österreichi-sche Mittelstandsunternehmen häufig in der Kreditklemme.“ Denn um Projekte realisieren zu können, müssen Unternehmen den Banken immer höhere Eigenmittel-Anteile vorweisen.

„Je nach Umfang des geplanten Projekts kann das heute schnell die Möglichkeiten des Unternehmens übersteigen – trotz solider Finanz-

struktur und Planung. Hier kommt dagobertinvest ins Spiel: Auf unse-rer Plattform sammeln wir die feh-lenden Eigenmittel durch Crowd-investing ein“, so Zederbauer.

Bei dagobertinvest wird nie das Gesamtprojekt mit Crowd-Kapital finanziert: „Eine typische Finanzierungsstruktur für ein dagobertinvest-Projekt sind 10% Eigenkapital des Unternehmers, 20% Crowd- Kapital und 70% Kre-ditfinanzierung durch eine Bank. Bei unseren Projekten sehen wir das Crowd-Kapital als Ergänzung zur klassischen Bankfinanzierung“, erläutert Andreas Zederbauer. Das Kapital der Privatanleger wird bei dagobertinvest je nach Projekt mit hohen 5% bis 8% pro Jahr verzinst. Die Projekte haben eine Laufzeit von nur 6 bis 30 Monaten.

gaben an, Websites für die Informa-tionsbeschaffung im Finanzbereich heranzuziehen, was wiederum dem niedrigsten Wert am gesamten Kontinent entspricht. Die Motive, um einen Finanz experten aufzu-suchen, sind vielfältig: 54% der

•••Von Reinhard Krémer WIEN. Bei Fragen rund um die Finanzen greifen Österreicher lie-ber auf das Know-how von Finanz-profis zurück. Freunde und die Familie haben hierzulande weni-ger Einfluss als in anderen europä-ischen Ländern.

Das zeigt eine globale GfK-Erhe-bung mit 19.000 Befragungen in 19 Ländern und 1.000 Teilnehmern in Österreich, die vom Financial Plan-ning Standards Board, der inter-nationalen CFP-Dachorganisation, in Auftrag gegeben wurde. Auch Deutschland, Frankreich, Großbri-tannien, Irland, die Niederlande und die Schweiz waren mit dabei.

Berater bevorzugtWährend Familie und Freunde als Informationsquelle in Finanz-Fragen in vielen europäischen Ländern gleichauf oder sogar vor den professionellen Beratern lie-gen, stehen hierzulande vor allem die Berater hoch im Kurs: 53% der Österreicherinnen und Österrei-cher wenden sich in Geld-Fragen an ihren Bank- oder Vermögens-berater, nur 30% vertrauen dem Rat von Familienmitgliedern und Freunden. In Großbritannien set-zen lediglich 12% der Inselbewoh-ner auf professionelle Ratschläge, 47% wenden sich jedoch an ihr persönliches Umfeld.

Briten mögen das InternetAls Finanz-Informationsquelle Nummer eins bezeichnen die Briten mittlerweile übrigens das Internet: 53% beziehen ihre Geld- Infos on-line, was auch den höchsten Wert in ganz Europa markiert. Die Alpen-republik zeigt sich hier etwas alt-modischer: Nur 14% der befragten Österreicherinnen und Österreicher

Studienteilnehmer in Österreich gaben die zuverlässige und ver-trauensvolle Betreuung als Grund für die Zusammenarbeit mit einem Bank- oder Vermögensberater an. 59% der österreichischen Konsu-menten erwarten sich durch die

Zusammenarbeit mit einem Profi längerfristig eine Kostenersparnis beziehungsweise ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis beim Kauf von Finanzprodukten. Das Faktum, dass Experten dazu in der Lage sind, komplexe Zusammenhänge in Finanzangelegenheiten zu erklären und diese vereinfacht darzustellen, ist für 61% der Österreicher ein wichtiger Grund.

Vertrauenswürdigkeit …Für die Mehrheit der befragten Österreicher (69%) ist die Vertrau-enswürdigkeit des Finanzberaters ein wichtiges Kriterium. Während die Alpenrepublikaner bei diesem Kriterium nur knapp vom euro-päischen Durchschnitt (64%) ab-weichen, markiert das zweitmeist genannte Kriterium einen statisti-schen Ausreißer: 51% der Studien-teilnehmer im Land gaben nämlich Seniorität als wichtiges Entschei-dungskriterium an – der höchste Wert in Europa und klar über dem Durchschnitt (39%).

… und QualifikationAls weitere Faktoren werden von den Befragten etwa der Ruf des Beraters oder seiner Firma, die Größe des verwalteten Vermögens oder auch die geleistete Aus- und Weiterbildung sowie Zusatzquali-fikationen und Zertifizierungen, wie etwa jene zum Certified Financial Planner, ins Treffen geführt. Eu-ropäer, die mit einem CFP-Berater zusammenarbeiten, fühlen sich in Finanzangelegenheiten generell besser gerüstet.

Finanzprofis sind die infoquelle nr. einsStudie zeigt: Wenns ums Geld geht, fragen Österreicher lieber Fachleute. Das Umfeld ist dabei in anderen Ländern wichtiger.

eigenmittel für kMUPrivatanleger können mit 5 bis 8% Zinsen pro Jahr rechnen, sagt dagobertinvest-Gründer Andreas Zederbauer.

Otto Lucius Präsident des Österreichischen Verbands Finan-cial Planners.

Crowdfunding: 8% gibts nicht ohne Risiko – Besicherung ist ein Nachrangdarlehen.

sicher mit CFP43% der Befrag-ten, die sich von einem Certified Financial Planner beraten lassen, halten aktuell er-folgreich an ihren Finanzstrategien fest. Ebenso viele gaben an, zuver-sichtlich zu sein, ihre finanziellen Lebensziele auch wirklich allesamt erreichen zu können.

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auf wen die Österreicher vertrauen

Wenns ums geld geht, fragen … anteil in Prozent

Bank- oder Vermögensberater 53

Familienmitglieder und Freunde 30

Websites für Info-Beschaffung 14

Für die beraterwahl sprechen …

Zuverlässige vertrauensvolle Betreuung 54

Kostenersparnis 59

Komplexe Zusammenhänge erklären können 61

bei der beraterwahl zählen …

Vertrauenswürdigkeit 69

Seniorität 51Quelle: Financial Planners/GfK

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medianet.at Freitag, 11. März 2016 Banking/insurance:watch 39

••• Von Helga Krémer

WIEN/BERLIN. Das Angenehme für die deutsche Exportwirtschaft gleich vorweg: Die Experten von Coface erwarten eine ähnlich gu-te Entwicklung wie im Vorjahr, die Ausfuhren in die entwickel-ten Volkswirtschaften sollen aller Voraussicht nach stark und robust bleiben.

Jedoch, es dräut Ungemach: in Form von Exportrisiken. Eine aktu-elle Coface-Studie über deren An-stieg für Deutschland zeigt, dass diese für dortige Unternehmen das Wachstum im ganzen Land hemmen. Die deutsche Wirtschaft habe starke Verbindungen zu den aufstrebenden Ländern und den Entwicklungsländern – und sei da-durch von den strukturellen und

konjunkturellen Veränderungen dort betroffen, heißt es in der Stu-die. „Diese externen Einflüsse sind derzeit negativ. Denn das Wachs-

tum in den Emerging Markets ist gebremst und deutlich schwächer als die Nachfrage aus den entwi-ckelten Ländern“, erklärt Mario

Jung, Regional Economist für Nordeuropa bei Coface.

Exporte nach China gesunkenSo sei die Nachfrage nach deut-schen Produkten vom globalen Risikomix aus politischen und militärischen Konflikten, Terroran-schlägen und strukturellen Proble-men in vielen aufstrebenden Län-dern beeinträchtigt. Rund 29% der deutschen Exporte gehen in Emer-ging Markets, mehr als ein Fünftel davon nach China. Und dort ist das Wachstum gerade mau. „Die Wachstumsaussichten für viele Emerging Markets sind eher ver-halten. Auch die Aussicht auf eine weitere graduelle Abschwächung der chinesischen Dynamik dürf-ten sich negativ auf die deutsche Exportwirtschaft auswirken“, er-wartet Coface-Experte Jung. „Die Exporte nach China sind im ver-gangen Jahr erstmals seit 1997 gesunken; die Bilanz für die Aus-fuhren nach Russland und Brasili-en fällt noch schlechter aus“, sagt Mario Jung.

Entwickelte Länder im FokusNach der Coface-Studie seien die deutschen exportierenden Unter-nehmen derzeit, regional betrach-tet, eher für die entwickelten Län-der optimistisch gestimmt.

Die schwächsten Aussichten werden dagegen für Süd- und Mit-telamerika, Osteuropa, Russland, die Türkei und China erwartet. Bei den Branchen seien einige beson-ders von Risiken in den Emerging Markets betroffen: Automobil, Maschinenbau sowie Elektrische Ausrüstungen und die sehr zykli-sche Chemiebranche, heißt es bei Coface.

Als Stabilitätspuffer für die deut-sche Wirtschaft sehen die Coface-Experten zum einen die robuste Binnennachfrage – angetrieben von der guten Arbeitsmarktlage, steigenden Löhnen sowie der nied-rigen Inflation – und zum anderen die höheren Exporte nach Großbri-tannien und in die USA. Aufgrund der robusten Inlandsnachfrage erwartet Coface im laufenden Jahr ein Wachstum der deutschen Wirtschaft um 1,7%.

exportrisiken als hemmschuhEntwickelte Volkswirtschaften als Exportländer für die deutsche Wirtschaft bleiben stark. Alle anderen schwächeln.

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Die deutsche Wirtschaft hat mit steigenden Exportrisiken zu kämpfen. Die Binnennachfrage steigt aber auch und puffert Ungemach ab.

WIEN. Anfang 2011 gab der aws Mittelstandsfonds den Einstieg in das Technologie-Unternehmen Becom Electronics GmbH bekannt. Jetzt, fünf Jahre später, den erfolg-reichen Abschluss der Zusammen-arbeit und den plangemäßen Aus-stieg.

Weiterer erfolgreicher Exit„Die Becom hat sich in den letzten Jahren sehr beeindruckend entwi-ckelt, und so konnte der Umsatz seit unserem Einstieg um rund 60 Prozent gesteigert werden“, freut sich Karl Lankmayr, Geschäfts-führer des aws Mittelstandsfonds. „Heute ist das Vorzeigeunterneh-men mit seiner Größe sowohl am heimischen wie auch am internati-onalen Markt bestens positioniert. Somit können wir einen weiteren

erfolgreichen Exit abschließen, der der österreichischen Wirtschaft zugutekommt“, zeigt sich Lank-mayr zufrieden über die Zusam-

menarbeit mit der Becom. „Das Investment in die Becom war gut angelegtes Geld. Von diesem Erfolg profitieren nun weitere mittelstän-

dische Unternehmen. Die frei wer-denden Mittel werden inklusive der erwirtschafteten Rendite in neue Beteiligungen investiert“, sagt Staatssekretär Harald Mahrer.

Mit Helfern am WachstumspfadMit über 70 Mio. € konnte Becom 2015 den höchsten Umsatz seit der Firmengründungründung 1984 er-arbeiten. Zudem wurde der Stand-ort im Burgenland um 4.000 m² erweitert, um zusätzlichen Platz für die Bereiche Forschung und Entwicklung, Prozesstechnik, Pro-duktion sowie Logistik zu schaf-fen. Durch die Unterstützung des aws Mittelstandsfonds habe sich der ertragsstarke Leitbetrieb zu einem der größten Anbieter für elektronische Baugruppen, Geräte und Systeme für Industriekunden im gesamten D-A-CH-Raum eta-blieren können, heißt es in einer Aussendung.

„Mit dem aws Mittelstandfonds unterstützen wir Unternehmen auf ihrem Wachstumspfad. Durch die Investition des Fonds ist es dem Team der Becom gelungen, zum Global Player aufzusteigen“, betont Mahrer.

next exit: global PlayerBurgenländischer Leitbetrieb Becom erobert die Welt, der aws Mittelstandsfonds war unterstützend dabei.

karl Lankmayr Der aws-Mittel-standsfonds-Geschäftsführer konnte Becom-Exit abschließen

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Rekord-Plus, mehr DividendeWIEN. Die Uniqa Insurance Group steigerte – nach vorläu-figen Daten – im Geschäftsjahr 2015 das Ergebnis vor Steuern um 11,9 Prozent auf 422,8 Mio. € – das höchste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte. Die Prämien – inklusive der Spar-anteile der fonds- und indexge-bundenen Lebensversicherung – stiegen um 4,3 Prozent auf 6.325,1 Mio. €; Konzernergeb-nis (nach Steuern und Min-derheitenanteilen): 331,1 Mio. Euro, plus 14,2%. Für das Ge-schäftsjahr 2015 soll eine um 11,9 Prozent erhöhte Dividende von 47 Cent je Aktie (2014: 42 Cent) ausgeschüttet werden.Alle operativen Versicherun-gen der Uniqa im Inland – Uniqa Österreich, Raiffeisen Versicherung, FinanceLife Lebensversicherung und Salz-burger Landes-Versicherung – werden bis 2017 miteinan-der verschmolzen; in Zukunft gibt es nur noch zehn statt 22 Vorstandsmitglieder. Jene der Holding werden von fünf auf drei reduziert. Das Unter-nehmen hat beim Check der Österreichischen Gesellschaft für Verbraucherstudien (ÖGVS) bei Reiseversicherungen ein „Gut“ erreicht und belegte in der Kategorie „Komplettschutz Einzelreise“ den ersten Platz von insgesamt neun getesteten Anbietern.

Visa eurOPe und esc

Partner beim Song ContestWIEN. Visa Europe ist offizi-eller Partner des diesjährigen Eurovision Song Contest in Stockholm und damit bevor-zugter Zahlungspartner für die Veranstaltung. Den Zuschauern des Finales und Halbfinales des Wettbewerbs sowie den Besuchern des Eurovision Village in Kungsträdgården in Stockholm werde Visa Europe ein kontaktloses Bezahlerleb-nis bieten, heißt es in einer Aussendung. „Gemeinsam mit seinen Partnern wird Visa Europe kontaktloses Bezahlen während der gesamten Ver-anstaltung ermöglichen und gleichzeitig die Kontaktlos-Technologie erlebbar machen“, sagt Mark Antipof, Chief Of-ficer Sales & Marketing bei Visa Europe.

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Auszeichnung und UmzugSALZBURG. Die Nürnberger Versicherung AG Österreich wurde vom Fachmagazin Fonds professionell in der Ka-tegorie „Service-Award der Ver-sicherungen“ mit „herausra-gend“ bewertet. Beurteilt wur-den Kriterien wie Kompetenz und Serviceorientierung der Betreuer, Ansprechpartner im Innendienst und die Zufrieden-heit mit der Offert-Software. Das Unternehmen eröffnete kürzlich das neue „Finanzzen-trum Graz“, weil man aus dem alten Standort nach elf Jahren herausgewachsen war.

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Messen Wiener Immobilien Messe, Wohnen & Interieur, Möbelmesse Homedepot 42

Moneten Die UBM dealt fleißig weiter – z.B. in Frankfurt und in Amsterdam 43

Märkte Preise, Prognosen, Daten, Fakten, Trends – der „Speckgürtel“ rund um Wien 46

Mieten Der Büromarktbericht von Otto Immobilien birgt manche Überraschung 47

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es gibt viel zu tun für den Wiener WohnbaustadtratMichael Ludwig plant aktuell 13.000 neue Wohneinheiten pro Jahr in der Bundeshauptstadt – 9.000 davon im geförderten Bereich. 44

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medianet.at42 WIENER IMMOBILIEN MESSE Freitag, 11. März 2016

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Am 12. und 13. März gibt‘s im Congress Center der Messe Wien die diesjährige Ausgabe der „WIM – Wiener Immobilien Messe“.

Veranstalter Reed Exhibitions erwartet dazu rund 80 Aussteller. Diese wollen einen Überblick über das aktuelle Privatimmobilienan-gebot bieten und aktuelle Objekte sowie in Planung befindliche Pro-jekte herzeigen.

Neu ist heuer der Bereich Ge-werbeimmobilien. Dort zeigt die Plattform „Freie Lokale“ der Wirt-schaftskammer Wien freie Ge-

schäftslokale in Wien und unter-stützt Interessenten bei der Suche nach einem geeigneten Standort für ihre Geschäftsidee.

Immobilienentwickler im FokusZu den Neuausstellern der WIM zählen unter anderem Premium PIV Immobilien, Strauss & Partner Development, MRG Metzger Rea-litäten, Tom Krauss Immo GmbH und die IS Vermittlungs GmbH.

Neu ist auch das Jungunterneh-men Carlsson Homestaging, das die professionelle Aufbereitung ei-ner Immobilie für den Verkauf oder die Vermietung anbietet.

Zu den Stammausstellern zäh-len Buwog AG, Mischek Bauträger Service GmbH, s Real Immobili-envermittlung GmbH, Raiffeisen evolution project development GmbH, IAI – Initiative aktive Im-mobilienwirtschaft und die Öster-reichischen Notare, die soeben eine aktuelle Studie über den Immobili-enbesitz der Österreicher vorgelegt haben. Demach sind bereits 60% der Österreicher Eigentümer eines Grundstücks, eines Hauses oder ei-ner Wohnung; 2013 waren es erst knapp 52% der Befragten.

Die wenigsten Immobilien be-sitzen im Bundeslandvergleich die

Wiener (35%), im Burgenland nen-nen mehr als 72% der Befragten eine Wohnung, ein Haus oder ein Grundstück ihr Eigen.

Noch immer gilt: Je älter man ist, desto wahrscheinlicher besitzt man eine Immobilie. So geben fast 70% der Über-60-Jährigen an, eine Immobilie zu haben, bei den 25- bis 29-Jährigen sind es „nur“ knapp 38%.

(Zu) Weit verbreitete IrrtümerNoch ein Thema ist den Notaren besonders wichtig: das rechtli-che Hintergrundwissen von Herrn und Frau Österreicher. Laut Studie meint jeder zweite Österreicher, dass der Ehepartner automatisch alles erbt, wenn man stirbt. Be-sonders in der Generation der Über-50-Jährigen ist dieser Irrtum mit 60% weit verbreitet.

Und ein Drittel der Befragten ist überzeugt, überhaupt kein Testa-ment zu brauchen, da im Todes-fall automatisch der Ehepartner den Immobilienbesitz erbt. „Das stimmt so nicht“, erklärt der Wie-ner Notar Markus Kaspar. „Nach der gesetzlichen Erbfolge erben in Österreich die Kinder zwei Drittel, der Ehepartner ein Drittel. Im Ein-familienhaus behält der Ehepart-ner zwar ein Wohnrecht, er oder sie werden aber nicht automatisch Alleineigentümer. Anders sieht es bei einer Eigentumswohnung aus: Wenn beide als Eigentümer im Grundbuch stehen, bekommt der Überlebende den Anteil des Ver-storbenen, allenfalls ist eine Aus-gleichzahlung zu leisten.“

Plus „Wohnen & Interieur“Weiteres rechtliches Know-how so-wie generell ein umfassendes Rah-menprogramm mit Vorträgen und Diskussionsrunden mit anerkann-ten Experten gibt‘s im Rahmen der WIM auf der „Immo-Bühne“ und im „IAI Vortragsraum“.

Der Termin der WIM fällt auf das Schlusswochenende der „Wohnen & Interieur“ in den Hallen A bis D der Messe Wien. Beide Messen können an diesem Wochenende mit nur einem Ticket besucht werden. www.immobilien-messe.at

Die WIM lockt in die Messe WienDie Immobilienmesse für Österreichs größten Ballungsraum findet Samstag und Sonntag im Congress Center der Messe Wien statt – rund 80 Aussteller werden sich präsentieren.

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Vintage ist in, auch bei Möbeln. „War Opas alter Ohren-sessel lange Zeit verschrien, ist er dieses Jahr absolut im Kommen“, meint Andrea Steinegger von der Österreichischen Möbelindustrie, einer Berufsgruppe des Fachver-bands der Holzindustrie und so-mit eine Teilorganisation der Wirt-schaftskammer.

Zu ihr zählen 53 Betriebe mit rund 6.700 Mitarbeitern.

Ein marmornes ComebackHohe Lehnen und angedeutete Ohren sind wieder en vogue – be-haglich und in klarer Form modern zugleich. Die Oase der Gemütlich-keit wird neu interpretiert – Platz nehmen, entspannen, abschalten.

Marmor, Stein und Eisen bricht – nicht! In natürlicher, geschliffener Anmutung erlebt Marmor derzeit

ein großes Revival. Im Materialmix mit Holz oder Leder z.B. wird es von vielen Designlabels verarbei-

tet: Das Image ist poliert. „Technik und Komfort spielen auch bei Mö-beln eine große Rolle“, meint Stein-egger. Versteckte Funktionen, dis-krete Gadgets: Smarte Wohnlösun-gen, die mitdenken und Komfort bieten, wo man ihn nicht erwar-tet, sind das Resultat der Zeichen der Zeit.

Von der guten alten Zeit2016 ist das Jahr der Re-Editionen. Der einzigartige Zeitgeist der 50er- und 60er-Jahre erobert den Wohn-raum zurück. Neu aufgelegt und attraktiv inszeniert, lassen verblüf-fende Re-Editionen die gute alte Zeit auch Zuhause wieder aufleben.

Holz – ein EvergreenNatürliche Materialien, ein wohn-gesundes Zuhause: Der Megatrend 2016 bleibt Natur. Alles, was be-haglich ist und die Sinne verwöhnt, allem voran Naturholz.

Es ist die Sehnsucht nach dem Ursprünglichen, dem Echten, die dem natürlichsten aller Werkstoffe zu seiner Bedeutung verhilft. Stein-egger: „Unverfälschte Qualität, die alle Sinne anspricht – das schafft nur Holz.“

Die Ideen der MöbliererBei der Wohnen & Interieur stehen Möbel „made in Austria“ im Mittelpunkt. Die Wohnmesse zeigt Trends der Einrichtungsbranche.

Die Wohnmesse gibt Einblick in exklusive Wohnideen und moderne Formensprachen.

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Bei der Wiener Immobilien Messe gibt es heuer erstmals einen Gewerbeimmobilienbereich.

SO WARS IM VORJAHR

2015: ein kurzer Blick zurückWIEN. Direkt zur „WIM 2015“ waren im Vorjahr 3.500 Be-sucher gekommen, allerdings nahmen an den beiden Tagen auch viele Besucher der „Woh-nen & Interieur 2015“ die Gele-genheit wahr, die Immobilien-messe aufzusuchen. Auf beiden Messen wurden insgesamt 78.025 Besucher registriert.

Die Immobilienmesse richte-te sich auch im Vorjahr bereits verstärkt an Personen, die Wohnraum oder eine Liegen-schaft veräußern wollten. „Aus Sicht der Fachgruppe hat sich die WIM sehr gut entwickelt“, bestätigt Rudolf North, GF der Fachgruppe Wien der Immobi-lien- und Vermögenstreuhän-der in der WK Wien. (red)

SEMPERDEPOT

Möbelmesse HomedepotWIEN. Ebenfalls dieser Tage findet im Semperdepot, dem Atelierhaus der Akademie der Bildenden Künste Wien (1060, Lehárgasse 6), als „Möbelmes-se der Extraklasse“ die diesjäh-rige Homedepot statt.

Dabei zeigen – bei freiem Eintritt – mehr als 50 inter-nationale Designhersteller auf vier Ebenen mit 4.300 m2 Ausstellungsfläche aktuelle Designneuheiten für zeitge-mäßes Wohnen. (pj) 11.3. von 14 bis 19 Uhr, 12. und 13.3. von 11 bis 20 Uhr

GRIFFNER

Investitionen in die Blaue LaguneWIEN. Während die heimische Fertighausbranche über Rück-gänge klagt, setzt der Kärntner Unternehmer Georg Niedersüß auf Wachstum: 90 Häuser will er 2016 unter der Marke Griff-ner verkaufen, 2017 soll die Zahl auf 110 Einheiten steigen – was einer Verdoppelung seit der Neugründung 2013 ent-sprechen würde.

Demnächst errichtet Griff-ner unmittelnbar neben dem Eingang der Blauen Lagune (südlich der SCS) eine Weiter-entwicklung des Modells ‚Box‘ – „ein Einfamilienhaus, das mit dem Körper eines Würfels ar-beitet“, erklärt Niedersüß. (pj)

FMZ PANNONIA

Ein verbesserter MietermixNEUSIEDL/SEE. Das 8.200 m2 große Fachmarktzentrum Pannonia wurde einer um-fassenden Neupositionierung unterzogen und damit deutlich aufgewertet. EHL Immobilien konnte den Mietermix optimie-ren; Kernstücke der Neupositi-onierung sind die Erweiterung der von frequenzintensiven Ankermietern belegten Flächen sowie hochwertige Neuvermie-tungen wie z.B. die Optikkette Pearle. Weiter hat die Drogerie-marktkette dm ihre Verkaufs-fläche deutlich vergrößert. (pj)

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medianet.at Freitag, 11. März 2016 IMMOBILIENENTWICKLER 43

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN/FRANKFURT. Der Portfolio­abbau geht weiter: UBM Develop­ment AG und ihr Projektpartner Munich Hotel Invest GmbH ver­kaufen in einem Share­Deal die Hotelentwicklung Holiday Inn Frankfurt Gateway Gardens an die Kapitalverwaltungsgesellschaft Hansainvest Hanseatische Invest­ment GmbH. Die Immobilie ist noch in Bau, erst am 24.2. wurde Richtfest gefeiert. Weil die Fertig­stellung erst im vierten Quartal erfolgen wird, wurde die 45 Mio. €­ Transaktion im Rahmen eines For­ward­Deals abgeschlossen.

Das 288 Zimmer und rund 12.000 m2 Geschoßfläche große Hotel liegt in der neuen Frankfurter Airport City Gateway Gardens. Pächter ist die Primestar Hospitality GmbH mit einem Pachtvertrag über 20 Jahre. Sie wird als Franchiseneh­mer das Hotel unter der Marke Holiday Inn betreiben.

Bier: „Forward-Deals im Trend“Für UBM­CEO Karl Bier ist dieser Forward­Deal ein weiterer Beweis für die aktuell gute Verfassung des Immobilienmarkts: „Die Investoren fürchten, der Markt könnte ihnen davonlaufen, und entschließen sich daher zu einem immer früheren Zeitpunkt zur Sicherung der Veran­lagung.“

Auch am Wiener Büromarkt ge­lang UBM vor Kurzem ein ähnlich spektakulärer Forward­Deal: Der Immobilienentwickler konnte das vierte Baufeld des Wiener Quartier Belvedere Central (QBC) schon im Jänner dieses Jahres verkaufen, obwohl das 22.000 m² Mietfläche große Bürohaus erst 2018 fertigge­stellt sein wird. (medianet berich­

tete.) So etwas wäre noch vor we­nigen Jahren undenkbar gewesen, meint der UBM­CEO.

Dass einzelne Terminverkäufe sogar schon fixiert wurden, bevor noch eine Baugenehmigung vorlag, ist für Karl Bier „eine Bestätigung des exzellenten Rufs, den UBM als

verlässlicher Projektentwickler mittlerweile in der internationalen Investmentcommunity genießt“.

Mit einem „Track Record“ von 43 Hotels mit knapp 9.000 Zimmern in den vergangenen zwei Jahrzehnten zählt UBM zu den Top­Hotelent­wicklern in Europa.

Die UBM dealt fleißig weiterDas Holiday Inn Frankfurt wurde um 45 Mio. Euro an die Kapitalverwaltungsgesellschaft Hansainvest verkauft – dabei ist das Hotel in der Finanzstadt noch gar nicht fertig …

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Am Hotel Holiday Inn Frankfurt Gateway Gardens wird derzeit noch eifrig gebaut.

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Ein neues Hotel in der Boom-StadtAMSTERDAM. Gemeinsam mit dem lokalen Entwickler Aedes Real Estate errichtet UBM in der Sarphatistraat an der Singelgracht ein neues Hyatt Regency Hotel.

Die Bauarbeiten sollen bis Jah­resende abgeschlossen sein, die Gesamtkosten sollen 60 Mio. € be tragen. Das Haus der beiden Amsterdamer Architekten Frits van Dongen und Patrick Koschuch ist nach dem 2011 fertiggestellten Crowne Plaza South die zweite Hotelentwicklung von UBM in Amsterdam – die Stadt gilt als ausgesprochen profitabler Markt für Hotelentwicklungen. Mit dem Hyatt Regency errichtet UBM das nachhaltigste Hotel der Stadt – das BREEAM Excellent­Zertifikat weist mit 74% die höchste Nach­haltigkeits­Punktezahl aus, die je für eine Hotelimmobilie in den Niederlanden vergeben wurde. (pj)

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medianet.at44 WOHNBAU IN WIEN Freitag, 11. März 2016

••• Von Paul Christian Jezek

Das Bevölkerungs-wachstum bringt für die Bundes-hauptstadt eine Reihe an An- bzw. Herausforderungen mit sich – z.B. für

die städtische Infrastruktur. Von den Öffis und den Verkehrslösun-gen über Gesundheitsversorgung, Schul- und Kindergartenangebot bis hin zu Energieversorgung, Wasser und Abwasser muss ent-sprechend aus- und weitergebaut werden. Massiv betroffen vom Wiener Wachstum ist natürlich auch der Wohnbaubereich. Dabei liegt die Neubauleistung in den letzten Jahren bereits „auf Re-kordniveau“, sagt Wohnbaustadt Michael Ludwig im medianet- Exklusivinterview. „Wir haben seit 2007 die Wohnbauleistung sukzes-sive und kontinuierlich angehoben. Mit jährlich rund 10.000 neuen Wohneinheiten, davon etwa 7.000 aus dem geförderten Bereich, wird in Wien so viel gebaut wie in kaum einer anderen europäischen Stadt.“

Um die Neubauleistung auch in den kommenden Jahren auf ähnlichem Niveau zu halten und mittelfristig sogar noch zu stei-gern, hat die Stadt Wien eine zu-sätzliche Wohnbau-Offensive ins Leben gerufen. Ludwig: „Mit einer weiteren Bodenmobilisierung und insbesondere durch die zügigere Abwicklung von Widmungs- und Bauprozessen sowie Verfahrensver-einfachungen sollen Effizienzstei-gerungen und Kostensenkungen erreicht werden.“

Schneller und kostengünstigerLudwig will dafür durchaus im ei-genen Bereich ansetzen: Die dienst-stellenübergreifenden Abläufe sol-len stärker vernetzt und aufeinan-der abgestimmt werden. „Damit werden Verfahren beschleunigt und die Projektrealisierung von der Konzeption bis zur Schlüsselüber-gabe deutlich verkürzt.“

Gleichzeitig würden die Kosten dadurch eingedämmt. Durch die verstärkte Inanspruchnahme des Modells der Wiener Wohnbauiniti-ative sowie der vom Bund über die Wohnbauinvestitionsbank (WBIB) bereitgestellten Mittel sollen zu-dem zusätzliche Wohneinheiten zu erschwinglichen Konditionen errichtet werden können. Mit die-sem Wohnbaupaket sei ab 2017 – abgestimmt auf die tatsächliche Bevölkerungsentwicklung – eine deutliche Steigerung des Neubau-volumens um gut 30% erreichbar. Ludwig: „Insgesamt 13.000 Wohn-einheiten – davon rund 9.000 aus dem geförderten Bereich – sollten dann in die Realisierung gehen.“

Das Wohnbaupaket im Detail1. Zusätzliche Projekte und zusätz-liche Wohneinheiten:

• Deutliche Steigerung der Neubau-leistung um 30% von derzeit ins-gesamt 10.000 Wohneinheiten im Jahresdurchschnitt ab dem Jahr 2017

• Deutliche Erhöhung der Quanti-tät durch die Verdoppelung auf 4.000 Gemeindewohnungen in der laufenden Periode (bis 2020)

• Sofortprogramm mit 1.000 Woh-nungen in Holzbauweise gemäß einem noch zu novellierenden §71c BO für Wien auf Liegen-schaften der Widmungen Ver-kehrsband und Betriebsbauge-

biet bzw. Arealen mit Bausperren.2. Verkürzung von Verfahren und raschere Realisierung:• Optimierung von Verfahrensab-

läufen in Wohnbau und Planung, effizientere Gestaltung und Ab-bau von Hindernissen

• Verkürzung der Bauträgerwettbe-werbe um zwei Monate

• Bauträger werden zur Inan-spruchnahme von Finanzie-rungsangeboten der Wohnbau-Investitionsbank (WBIB) des Bundes motiviert und können bei positiver WBIB-Bewertung um

zusätzliche Wohnbauförderung der Stadt Wien ansuchen; in die-sem Zusammenhang kann die Be-fassung des Grundstücksbeirats entfallen

• Der Wohnbauförderungsbeirat entfällt, was einen weiteren Mo-nat an Zeitgewinn bringen soll

• Beschleunigung der Widmungs-verfahren und Verkürzung der Verfahrensdauer; Zeitgewinn: zwei Monate.

3. Eindämmung der Planungs- und Errichtungskosten• Deckelung der Kosten der Frei-

raumgestaltung• Optimierung der nicht ganzjährig

genutzten und nachgefragten Ge-meinschaftseinrichtungen

• Anpassungen der Wiener Förder-richtlinien sollen Kostenreduktio-nen bei Wärmeschutz und Fenster bringen

• Anpassung der Stellplatzver-pflichtung und nachfrageorien-tierten Errichtung von kosten-günstigen Stellplätzen durch die Bauträger sowie bedarfsgerechter Fahrradabstellräume.

4. Strukturelle Maßnahmen• Zusätzliche Grundstücks- und

Flächenmobilisierung durch die konsequente Umsetzung der Immobilienstrategie der Stadt Wien

• Neustrukturierung der bisheri-gen Infrastrukturkommission als Lenkungs- und Steuerungsgremi-um sowie die Bereitstellung der

Handlungs­bedarf Von zentraler Bedeutung ist für den Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig „die gezielte Be-schleunigung des infrastrukturellen Ausbaus in direk-ter Abstimmung mit dem Woh-nungsneubau“.

Gemeindebau­Grandsigneur Wohnbaustadtrat Michael Ludwig mit Wohnbau-Ikone Harry Glück: Allein der Wohnpark Alt-Erlaa umfasst mehr als 3.000 Wohnungen.

Bereits fach­jurierte Wohn­hausprojekte müssen nicht mehr dem Fach­bereich für Stadtplanung und Stadtent­wicklung vor­gelegt werden.

Wenn die Metropole (stärker) wächstWien expandiert deutlich massiver als angenommen – allein im Vorjahr sind rund 43.000 Menschen in der Hauptstadt „angekommen“. Das bedeutet Handlungsbedarf für den Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.

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medianet.at Freitag, 11. März 2016 WOHNBAU IN WIEN 45

notwendigen Mittel für soziale und technische Infrastruktur

• Die Bezirksvertretungen als wich-tige Partner werden bei Entschei-dungen zur Infrastruktur in ihrer Verantwortung im Gesamtinter-esse der Stadt Wien bestärkt.Noch einmal mahnt Ludwig ex-

plizit zum Schulterschluss und zu gemeinsamen Anstrengungen und betont, dass „das ressortübergrei-fende, koordinierte und aufeinan-der abgestimmte Vorgehen aller Abteilungen und Einrichtungen der Stadt von zentraler Bedeutung für die zukünftige Entwicklung als Wohn- und Lebensraum ist“.

Wien verfüge über eine fast 100-jährige erfolgreiche Erfahrung mit sozialem Wohnungsbau, was in dieser Form weltweit einmalig und entsprechend anerkannt sei. Im Umfeld der IBA in Wien (siehe Kasten rechts) sieht der Wohnbau-stadtrat fünf wesentliche Themen-bereiche für die Bundeshauptstadt:

Wichtige Herausforderungen1. Leistbares Wohnen: Wie können

der Wohnbau und die Entwick-lung neuer Quartiere einer sozi-alräumlichen Trennung entge-genwirken? Was bedeutet dies für (halb-) öffentliche Räume in Wohngebieten? Wie kann es ge-lingen, für eine steigende Anzahl an Menschen mit besonders ge-ringem Einkommen leistbare und qualitätsvolle Angebote in aus-

Vom Bauträgerwettbewerb bis zur Wohnungsüber­gabe vergehen zukünftig im Regelfall maximal 32 Monate – das entspricht einer Verkürzung um vier Monate.

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Donaustadt Beispiele für großvolumige Stadtentwicklungsprojekte 2016–2020 sind• entlang der U2-Achse

in der Donaustadt, z.B. Berresgasse, Hausfeld, Nordteil der Seestadt

• sowie in Donaustadt/Floridsdorf: Raffenstät-tergasse, Siemensäcker, Donaufeld.

Norden und Süden Dazu kommen innerstädti-sche Transformationsflächen wie • Nordbahnhof, Nordwest-

bahnhof, Hauptbahnhof EGD (westlich Laxenburger Straße)

• Eurogate (2. Teil) und Neu Marx

• sowie im Süden Wiens In der Wiesen Mitte bzw. in Atzgersdorf.

Stadtentwicklungsprojekte

Gut gewidmet Allein im Jahr 2015 wurden in Wien 11.000 Woh-nungen gewidmet. Weiters hat die Stadt mit einer Widmungsreserve in beträchtlichem Ausmaß vorge-sorgt. Die bereits beschlossenen, noch nicht reali-sierten Flächen-widmungs- und Bebauungspläne von Wohnpro-jekten über 50 Wohneinheiten weisen einen Umfang von ca. 3,3 Mio. Brutto-Grundfläche (BGF) aus, was in etwa 33.000 Wohnungen entspricht.

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Wien: fünf Jahre als IBA-MetropoleWolfgang Förster IBA Wien-Koordinator

Von 2016 bis 2020 findet in Wien die Internationale Bauausstel-lung statt und verwandelt die Stadt in einen Schauraum. Bei der IBA Wien wird erstmals der „Sozial nachhaltige Wohnbau im 21. Jahrhundert“ im Mittel-punkt stehen. Es gibt vier große IBA-Zielgebiete in Wien – jeweils zwei in den Bereichen der Stadt-entwicklung und der Stadter-neuerung, die von zwei Best Practice-Beispielen im Bereich der Sanierung ergänzt werden.1. Stadtentwicklungsgebietea) 22., Aspern Seestadt, nord-

östlich des Sees – die nächste Bebauungsetappe mit rund 2.200 Wohnungen.

b) 21., Ehemaliges Gaswerk Leopoldau mit mehr als 1.000 Wohnungen

2. Stadterneuerungsgebietea) 10., Innerfavoriten/Sonn-

wendviertel: Schnittstelle zwischen einem Neubau- und Bestandsgebiet; Ziele: Aufwertung von Innerfavoriten durch Blocksanierung (Sonn-wendviertel Altbestand – 16 Blöcke, 107 Liegenschaften; Kretaviertel – 8 Blöcke, 79 Liegenschaften).

b) 15., Reindorf – Obere Ma-riahilferstraße (19 Blöcke, 253 Liegenschaften); Ziele: Aufwertung durch Blocksanie-rung, Impulse in den Berei-chen Wohnen, öffentlicher Raum und lokale Infrastruktur.

3. Best Practice-Beispielea) 11., Hauffgasse: Innovative

Sanierung einer Wohnhausan-lage aus der Nachkriegszeit mit derzeit 486 Wohnungen und zwei Lokalen

b) 13., Wiener Werkbund-siedlung: Beispielhafte und originalgetreue Erneuerung eines bewohnten Architektur-denkmals; im IBA-Präsentati-onsjahr 2020 wird die derzeit in mehreren Abschnitten laufende Sanierung abge-schlossen sein.

reichender Menge, in integrier-ten Lagen und sinnvoller sozialer Durchmischung anzubieten?

2. Veränderte Altersstruktur: Wien wird jünger und älter zugleich; neben der Gruppe der jungen Menschen wächst auch die Zahl der älteren und hochbetagten Menschen. Ihnen will die Stadt möglichst lang ein selbstständi-ges und selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Bisher sei das mit-tels unterschiedlicher Modelle sehr gut gelungen, meint Ludwig. Dennoch stelle sich die Frage, wie zeitgemäße Wohnformen für diese Bevölkerungsgruppe ausse-hen können und welche Möglich-keiten das Generationenwohnen

oder andere integrierte Wohnfor-men bieten.

3. Vielfalt/Partizipation: Wie ge-lingt es in neuen Stadtquartieren, urbane Vielfalt, hybride Struktu-ren, lebendige Erdgeschoßzo-nen und gemischt genutzte, um-nutzbare Häuser zu entwickeln? Ludwig: „Über das Bauen hinaus geht es hier vor um die Ausein-andersetzung mit gesellschaft-licher, nutzungsbezogener und auch städte baulicher/architek-tonischer Vielfalt im Quartier, um neue Beteiligungsmodelle und Aktivierungsprozesse, um legis-tische und soziale Innovationen.“

4. Architektur: Diese ist ebenso in Veränderung begriffen und muss auf neue Rahmenbedingungen eingehen. Die IBA Wien wird da-her eine grundsätzliche Archi-tekturdiskussion abhalten, z.B. zu der Maßstäblichkeit, Körnung und Dichte, der Raumkunst, Ma-terialien sowie Standards.

5. Klima & Umweltschutz: Im Wie-ner Wohnbau werden seit Jahren Standards für energieeffiziente Gebäude gesetzt. „Dennoch wird es weiter darum gehen, innova-tive Beiträge zu erarbeiten und im internationalen Austausch voranzutreiben“, mahnt Ludwig. „Wie gelingt es also, Stadtteile zu schaffen, die mit einer optimalen Energiebilanz errichtet und über die Lebenszeit der Gebäude be-trieben werden?“

In der WiesenMichael Ludwig (mit Bezirksvor-steher Gerald Bischof): „Auf rund 9 ha sind 720 geförderte Wohnungen sowie Geschäftsflächen vorgesehen.“

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medianet.at46 BUNDESLÄNDER Freitag, 11. März 2016

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN-UMGEBUNG. Im Speckgür-tel rund um Wien wird 2016 nach den Erwartungen der Immobilien-Experten vor Ort die Nachfrage um +1,8% und das Angebot um +1,1% steigen. Das soll die generellen Im-mobilienpreise im Wiener Speck-gürtel um +0,3% erhöhen.

Es kommt auf die Lage(n) anEinfamilienhäuser werden davon mit +1,9% profitieren, getrieben durch eine gesteigerte Nachfrage

bei einem weitestgehend konstan-ten Angebot.

Eigentumswohnungen im Speck-gürtel sollen in besonders guten Lagen um +3,5% und am Stadtrand um +1,4% an Wert gewinnen. In schlechter erschlossenen Land-gemeinden sollen die Preise um –2,4% nachgeben.

Begehrte BaugrundstückeDie Preise für Baugrundstücke im Speckgürtel sollen aufgrund einer verstärkten Nachfrage um +4,2% steigen. „Der Speckgürtel um Wien

wird weiterhin als attraktiver Wohnraum gesehen“, sagt dazu Wilhelm Fetscher. Er ist Geschäfts-führer von Re/Max DCI und führt mit seinen Partnern Immobilien-Büros in Tulln, Korneuburg-Sto-ckerau, Mödling und drei Büros in Wien.

„Viele sind bereit, ein paar Ki-lometer mehr zu fahren, um mehr Grün und mehr Grundfläche für oft deutlich weniger Geld zu bekom-men.“ Wobei Fetscher anmerkt, dass die Objekte eine Spur län-ger am Markt bleiben als in den

vergangenen Jahren. „Die Käufer sind über den Markt auch immer besser aufgeklärt und treffen Ent-scheidungen häufig später, weil sie hoffen, ein noch besseres Objekt zu finden.“ Für den durchschnittlichen Wohnungs- bzw. Hauskäufer sei es jedoch weiterhin eher schwierig, ei-genen Wohnraum zu schaffen, weil die Banken bei der Kreditvergabe weiterhin sehr zurückhaltend agie-ren, kritisiert Fetscher.

Impressionen aus dem SpeckgürtelSerie Bundesländer-Märkte: medianet berichtet über die aktuellen Trends in ganz Österreich. Diesmal im Blickpunkt: die Region rund um die Bundeshauptstadt Wien.

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••• Von Paul Christian Jezek

MARIA PLAIN. „Bürgermeister sind bei der Umsetzung von Kommunal-bauten mit Fragen der Ausschrei-bung konfrontiert“, sagte Salz-burg Wohnbau-Geschäftsführer Christian Struber beim „Bürger-meister-Tag“ 2016. „Mit der Bun-desvergabegesetz-Novelle kommen wieder viele Neuerungen in diesem Bereich hinzu. Gerade hier ist es von Bedeutung, gesicherte Infor-mationen von Experten zu bekom-men, um nicht mit Anfechtungen oder anderen Stolpersteinen kon-frontiert zu sein.“

Ausnahmen bestätigen die RegelDenn auch wenn ein Projekt eu-ropaweit auszuschreiben ist, ge-be es Möglichkeiten der regiona-

len Kleinvergabe, sagt Struber: „Man muss nur wissen, unter welchen Umständen diese Aus-nahmen genutzt werden können.“ Gemeindebundpräsident Helmut

Mödlhammer betonte dabei die Bedeutung der Kommunen: „Die Gemeinden sind Motor bei den In-vestitionen. Sie sind Arbeitsplatz-sicherer und -schaffer, indem Auf-

träge regional vergeben werden.“ Weitere interessante Informationen gab es durch Vorträge der Salzburg Wohnbau-Experten; Thomas Maier-hofer referierte zum Thema Projek-tabwicklung.

Vorteile des AuslagernsManfred Brandauer, Geschäftsfüh-rer Kommunal Service, fasste für die Gemeindevertreter die wich-tigsten Neuerungen zu Sicherheit und Haftung in den Gemeinden zu-sammen. Martina Rainer-Ahamer klärte über die Vorteile auf, die Hausverwaltung von Gemeinde-wohnungen auszulagern.

Beim Bürgermeistertag vertreten waren außerdem zwei starke Part-ner der Salzburg Wohnbau: Hel-mut Praniess, Generaldirektor der Hypo Salzburg, und Horst Ebner, Vorstandsdirektor der Salzburg AG.

Die Salzburg Wohnbau konn-te zuletzt ihre neue digitale Kun-denplattform „Alfred“ realisieren: Mehr als 500 Kunden nutzen be-reits via persönlichem Login den Zugriff auf Dokumente, Betriebs-kosten und Fremdrechnungen, die ihre Wohnung und das gesamte Objekt betreffen.

Zum neuen VergaberechtMehr als 60 Bürgermeister sowie Amtsleiter informierten sich aus erster Hand über aktuelle Herausforderungen und Chancen.

Wernik, Struber (beide GF Salzburg Wohnbau), Mödlhammer, Praniess, Ebner (v.l.).

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GIWOG

Fünfgeschoßiger HolzwohnbauLEONDING/HART. Am 29.2. fand in der Limesstraße 1 die Spatenstichfeier für einen fünfgeschoßigen Wohnbau statt, den die gemeinnützige Bauvereinigung Giwog – ver-treten durch Georg Pilarz – errichtet.

Das Gebäude mit 20 Miet-wohnungen und 4 Geschäfts-lokalen wird aus Holz ge baut. Seit einer Baurechtsänderung 2013 sind Holzbauten dieser Größenordnung in Oberöster-reich rechtlich erlaubt. (pj)

IMMO-GUIDE

Was sich im Ländle alles tutDORNBIRN. In Vorarlberg sind die Immobilienpreise 2015 weiter leicht gestiegen. In aus-gesprochenen Top-Lagen oder bei sehr gefragten Immobilien fielen die Preissteigerungen sogar noch stärker aus. Gut ausgestattete Mietwohnungen sind schon seit längerer Zeit Mangelware, und aufgrund der zuletzt höheren Eigentums-preise stieg die Nachfrage nach Mietwohnungen ebenfalls.

Diese Entwicklung bildet der gerade erschienene Vorarlber-ger Immobilienpreisspiegel ab, der bei den Sparkassen Real Vorarlberg bzw. bei den Wohn-bauexperten der Vorarlberger Sparkassen erhältlich ist. (pj)

HAUSTECHNIK

Drei neue Apps fürs WohnenSALZBURG. Somfy hat neue Apps für automatisierte Haustechnik entwickelt. So verbindet z.B. die Fenster-App zum Schutz vor Einbrechern die Rollläden, die Beleuchtung oder den Fernseher zu einer intelligenten Anwesenheits-simulation.

Eine neue Zugangs-App öffnet beim Heimkommen automatisch das Garagentor, entriegelt die Haustür und schaltet die Alarmanlage aus. Wenn man dann an einem lau-en Sommerabend gemütlich auf der Terrasse sitzt, bewegt die Terrassen-App die Markise und kombiniert diese auch gleich mit LED-Außenstrahlern und der persönlichen Musik-Playlist. (red)

ALLES ONLINE ODER WAS?

Durchblick für FinanzierungenWIEN. Neue Wege geht das Tarifsvergleichsportal durch-blicker.at im Bereich Wohn-raumfinanzierung. „Aufgrund der großen Summen und langen Laufzeiten haben ge-rade in diesem Bereich bereits kleine Konditionsverbesse-rungen große Auswirkungen auf die Gesamtbelastung“, sagt Geschäftsführer Reinhold Baudisch. „Wir bieten seit De-zember ein neues Service an, bei dem wir die beste Finanzie-rung suchen und so helfen, viel Geld zu sparen.“ (red)

Wohnungen Die Preis-Erwartungen für Mietwohnungen im Speckgürtel rund um Wien ähneln jenen der Eigentumswoh-nungen: +2,8%in besonderen Lagen, +0,6% am Stadtrand und –2,4% am Land.

+2,8 Prozent

Wilhelm Fetscher, Re/Max Donau-City-Immobilien Fetscher & Partner KG.

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medianet.at Freitag, 11. März 2016 BÜROMARKT/FACILITY 47

14,50 € pro m² vorgeschoben. Leicht gesunken sind hingegen die Leer-standsquoten, nämlich von 6,5 auf 6,3% 2015. Für heuer rechnet Re-search-Leiter Alexander Bosak mit einem nochmaligen Rückgang auf 6,2%. Diese Entwicklung betrifft jedoch hauptsächlich nicht mehr marktkonforme Flächen. Keine gro-ßen Würfe darf man sich heuer bei Neuprojekten erwarten; hier wird es nur einen marginalen Zuwachs geben, erst ab 2017 ist die Projekt-pipeline mit Vorhaben wie Quartier Belvedere Central, Europlaza oder Square Plus wieder gut gefüllt.

Ein gutes TransaktionsvolumenGut entwickelte sich 2015 auch der Investment-Markt. Das gesamte Transaktionsvolumen gewerblicher Immobilien (Büro, Retail, Hotel, Logistik) erhöhte sich um rund 11% auf 3,1 Mrd. €.

Knapp die Hälfte des investier-ten Geldes floss in Büroimmobili-en, ein Drittel ging in Retail-Objek-te, berichtet Investment-Expertin Martina Cerny. Nationale Investo-ren waren mit rund 60% des Trans-aktionsvolumens die größte Käu-fergruppe, gefolgt von deutschen und US-Investoren.

Im vergangenen Jahr konnten auch einige Investoren-Newcomer am Markt Fuß fassen, erzählt Ge-werbeimmobilien-Bereichsleiter Martin Weinbrenner: Neben dem Anleger Corpus Sireo schafften auch Gruppen wie Amundi Real Es-

••• Von Erika Hofbauer

WIEN. Das Neubauvolumen wird heuer im Bürosegment lediglich 48.000 m² betragen – das ist der niedrigste Wert seit 2002, berichtet Alexander Fenzl, Gewerbe-Leiter bei Otto Immobilien.

Schon 2015 lag das Neuflächen-angebot mit rund 130.000 m² un-terdurchschnittlich im Vergleich zu den Vorjahren. Erst im nächsten Jahr werde es wieder zu deutlich mehr Flächen auf dem Markt kom-men, wollte man bei Otto bei der Präsentation am 7.3. noch keine genauen Größenangaben machen.

In der Bestandsvermietung wer-de 2016 in etwa gleichauf mit dem Vorjahr liegen: 200.000 m² heuer zu 190.000 m² 2015. Insgesamt macht der Anteil des Flächenumsatzes von Flächen über 1.000 m² an der Vermietungsleistung rund 50% aus.

(Der öffentliche Anteil daran be-trägt etwa 25%.)

Höhere MietenLeichte Erhöhungen vermeldet der Otto-Bericht bei den Durch-schnitts- und Spitzenmieten in Wien. Demnach stieg der Preis für ausgezeichnete Lagen und Ausstat-tung von 25 auf 25,75 € pro m² und Monat. Die Durchschnittsmiete er-höhte sich leicht von 13 auf 13,75 €. Das Gebiet rund um den Haupt-bahnhof hat sich, heißt es bei Otto weiter, auf Platz zwei der teuersten Flächen der Stadt mit Mieten ab

tate und Dream Global den Markt-eintritt in Österreich.

Wien holte sich gut drei Viertel des gesamten Transaktionsvolu-mens in Österreich; die meisten Deals waren eher kleinvolumig bis zu 20 Mio. €, die Großtransak-tionen (acht Stück waren es 2015) erzielten einen Kaufpreis von mehr als 100 Mio. €.

Vorsichtige PrognoseAlles ist stabil, alles ist gut, resü-mierte daher auch Otto Immobili-en-Eigentümer Eugen Otto bei der Präsentation des Büromarktbe-richts. Wiewohl er sich wundere, wieso es sein kann, dass sich der Immobilienmarkt scheinbar derar-tig von der restlichen Entwicklung der Wirtschaft und der Märkte ab-koppeln kann – Stichwort Flücht-lingskrise oder Ölpreisverfall.

Otto bleibt dennoch vorsichtig bei Prognosen. Eindeutig sei aber, dass die Immobilie als Assetklasse im-mer wichtiger wird und der Kapi-talfluss auch in heimische Gewer-beimmobilien deutlich zunimmt.

Der neueste Rekord Wiens Büromarkt ist immer für Rekorde gut; im aktuellen Büromarktbericht von Otto Immobilien ist von einem neuen Rekordtief die Rede …

Renditen Im guten europä-ischen Mittelfeld bewegte sich Wien 2015 laut Otto Immobilien im Renditen-Vergleich; 4,4% konnten in diesem Bereich erzielt werden, Tendenz fallend.

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LIghT+BuILDIng

Intelligente Gebäude

FRANKFURT/MAIN. Unter dem Motto „Make your building more livable“ zeigt Siemens auf der Fachmesse light+building von 13. bis 18.3., wie ge-werblich genutzte Gebäude komfortabel gestaltet und gleichzeitig wirtschaftlich betrieben werden können; dazu präsentiert das Unternehmen auf 1.100 m2 intelligente Lösungen und Systeme.

So stellt Siemens u.a. eine neue Version der Ge-bäudemanagementplattform Desigo CC vor, wel-che die Digitalisierung von Gebäuden und Infra-strukturen unterstützt. Auf dieser Plattform kön-nen Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK), Raumautomation mit Beleuchtung und Beschat-tung sowie Einbruchmelde-, Brandschutz- und Zu-trittskontrollsysteme oder Schutzeinrichtungen in der Elektroinstallation zusammengeführt werden. Bei der neuen Version wurden u.a. die Bedienober-fläche der Plattform noch intuitiver gestaltet und Schnittstellen zu Simatic S7 geschaffen.

Weiters stellt Siemens auf der Fachmesse u.a. spezielle Schutzkonzepte für die Elektroinstal-lation vor, welche Sicherheit und Verfügbarkeit der Stromversorgung im Gebäude gewährleisten und zugleich die Voraussetzung für einen effizi-enten Gebäudebetrieb schaffen. Ergänzt wird das Siemens-Angebot durch Planungssoftware, Aus-schreibungsunterlagen, umfangreiche Enginee-ring-Daten sowie qualifizierte Beratungs- und Ser-viceleistungen. www.siemens.de/light-building

IMMOBILIEnSTRATEgIEn

Intelligente Arbeitsplätze

WIEN. Immer mehr Unternehmen versuchen, Arbeitsplätze und Bürokonzepte zur Verfügung zu stellen, die sich positiv auf die Mitarbeiterzufrie-denheit auswirken. „Bei den Firmen wächst zu-nehmend das Bewusstsein, dass der Arbeitsplatz insgesamt über eine entsprechend hohe Qualität und Ausstattung verfügen muss, um Mitarbeiter anzuziehen und zu behalten“, sagt Julian Schra-mek, Head of Building Consultancy bei CBRE Österreich. Bereits 74% der im aktuellen CBRE Re-port „European Occupier Survey“ befragten Unter-nehmen gaben an, ihren Mitarbeitern z.B. Gesund-heitsprogramme anzubieten; weitere 67% sehen in der Entwicklung einer eigenen Arbeitsplatzstrate-gie die Möglichkeit der besseren Zusammenarbeit – sowohl mit Kunden als auch unter Kollegen.

Für einen Großteil der befragten Firmen spielt auch das Datenmanagement des Immobilienport-folios eine entscheidende Rolle: Rund 75% sehen in Datenqualität und -genauigkeit die wichtigsten Faktoren, um ihre Standortstrategien zu unter-stützen und neue Niederlassungsmöglichkeiten zu prüfen. „Vor dem Hintergrund eines noch immer unsicheren wirtschaftlichen Umfelds sollte die Immobilienstrategie mit den Geschäftszielen des jeweiligen Unternehmens noch enger als bisher abgestimmt werden“, rät Schramek. (pj)

Die Fertigstellung des Orbi Towers in 1030 ist für Juni nächsten Jahres geplant. Der 102,5 m hohe Büroturm soll 21.600 m² auf 26 Stockwerken bieten.

Wiener Büroprojekte, die bald „kommen“

Projektname gesamtmietfl. m2 PLZ Fertigstellung

Post Zentrale* 49.500 1030 2017

Square plus 36.000 1190 2017

QBC 3 und 4 32.000 1100 2017

Smart Campus* 27.000 1110 2016

Orbi Tower 21.600 1030 2017

Denk 3 21.000 1020 2017

ÖAMTC-Zentrale* 16.000 1030 2016

Europlaza VI 12.500 1120 2017

Telegraph 7 5.700 1060 2016

Prisma (Messekarree) 4.600 1020 2017Quelle: Otto Immobilien; alle angeführten Projekte befinden sich bereits in Bau; * = Eigennutzung

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