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medianet.at Sparverhalten Die Ös- terreicher kommen nicht recht vom Fleck 36 Südkaukasus Die pay- safecard gibts jetzt auch in Georgien 38 Strategie Die VIG macht weniger Gewinn und will im Osten wachsen 38 Santander Die Consumer Bank knackt die Milliar- de bei Spareinlagen 39 Steinig Der Konjunktur- pfad bleibt vorerst holprig Besserung ist in Sicht 38 financenet Freitag, 18. März 2016 COVER 33 © Bank Austria/Pepo Schuster © Grawe Gewinnbringend investieren als Herausforderung Die Grazer Wechselseitige, unter General Othmar Ederer dem Stammhaus längst entwachsen, ist nicht glücklich mit Niedrigzinsen. 34 Wissen ist Macht Der FMVÖ vergibt jetzt auch ein Teilstipendium. © FMVÖ ATX (Schluss 16.3.) 2.299,61 2,30% DAX (Schluss 16.3.) 9.983,41 2,68% Top 5 ATX Prime Flop 5 ATX Prime Flughafen Wien 15,82% RHI 7,36% Uniqa Insurance Group 6,59% CA Immo 6,20% conwert 5,63% Verbund -3,43% Porr -3,33% OMV -3,20% Schoeller-Bleckmann -2,85% KapschTrafficcom -2,82% 15,82% Flughafen W. -3,43% Verbund Top 5 DAX Flop 5 DAX Vonovia 8,81% Infineon 7,32% Adidas 6,41% Deutsche Lufthansa 5,63% BMW 5,21% K+S -6,32% Merck -1,95% Linde -0,66% RWE -0,66% Beiersdorf -0,25% 8,81% Vonovia -6,32% K+S ATX 9.–16. März 2016 DAX 9.–16. März 2016 38 Seelenstriptease Der Druck auf die Banker ist so groß wie nie seit 2008. © PwC/Oreste.com 39

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Sparverhalten Die Ös-terreicher kommen nicht recht vom Fleck 36

Südkaukasus Die pay-safecard gibts jetzt auch in Georgien 38

Strategie Die VIG macht weniger Gewinn und will im Osten wachsen 38

Santander Die Consumer Bank knackt die Milliar-de bei Spareinlagen 39

Steinig Der Konjunktur-pfad bleibt vorerst holprig Besserung ist in Sicht 38

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Freitag, 18. März 2016 COVER 33

© Bank Austria/Pepo Schuster

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Gewinnbringend investieren als HerausforderungDie Grazer Wechselseitige, unter General Othmar Ederer dem Stammhaus längst entwachsen, ist nicht glücklich mit Niedrigzinsen. 34

Wissen ist Macht Der FMVÖ vergibt jetzt auch ein Teilstipendium.

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MVÖ

ATX (Schluss 16.3.) 2.299,61 2,30%

DAX (Schluss 16.3.) 9.983,41 2,68%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ Flughafen Wien 15,82%

▲ RHI 7,36%

▲ Uniqa Insurance Group 6,59%

▲ CA Immo 6,20%

▲ conwert 5,63%

▼ Verbund -3,43%

▼ Porr -3,33%

▼ OMV -3,20%

▼ Schoeller-Bleckmann -2,85%

▼ KapschTrafficcom -2,82%

15,82%Flughafen W.

-3,43%Verbund

Top 5 DAX

Flop 5 DAX

▲ Vonovia 8,81%

▲ Infineon 7,32%

▲ Adidas 6,41%

▲ Deutsche Lufthansa 5,63%

▲ BMW 5,21%

▼ K+S -6,32%

▼ Merck -1,95%

▼ Linde -0,66%

▼ RWE -0,66%

▼ Beiersdorf -0,25%

8,81%Vonovia

-6,32%K+S

ATX 9.–16. März 2016

DAX 9.–16. März 2016

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Seelenstriptease Der Druck auf die Banker ist so groß wie nie seit 2008.

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••• Von Gerald Stefan

WIEN. Die Grazer Wechselseitige (Grawe) ist der Gigant im Süden: Mit Prämieneinnahmen von jähr­lich rund 520 Mio. € und Auslands­töchtern in insgesamt 13 Ländern muss sich die Grawe kaum vor der Konkurrenz verstecken – man ist immerhin die sechstgrößte Assekuranz in Österreich. Grawe­Generaldirektor Othmar Ederer sieht sein Haus im Interview auf Kurs – und verkündet erstaun­lich gute Abschlusszahlen bei der Onlinevertriebs­Schiene, die die Grawe gestartet hat.

medianet: Die Grawe ist als regi-onaler Versicherer aus der Steier-mark bekannt. Gleichzeitig ist sie aber einer der großen Player in Österreich, in mehreren anderen Bundesländern und auch in Zen-tral- und Osteuropa tätig. Was ist heute Ihr Einzugsgebiet, und wie geht es Ihnen dort?

Othmar Ederer: Seit Ihrer Grün­dung im Jahr 1828 durch Erzher­zog Johann hat sich die Grazer Wechselseitige von einer lokalen Brandschadenversicherung zu ei­nem internationalen Konzern ent­wickelt, der Versicherungen, Ban­ken und Immobilien unter einem Dach vereint. 1991 gründete die Grawe ihre erste Versicherungs­tochter in Slowenien und konnte seither, trotz teilweise sehr for­dernder Märkte, kontinuierlich wachsen und gute Ergebnisse er­zielen. Heute ist die Grawe Group mit ihren Tochtergesellschaften in 13 zentral­ und osteuropäischen Ländern erfolgreich tätig.

medianet: Mehrere Trends halten derzeit den Versicherungsmarkt in Atem: Solvency II ist in Vollbe-

„25% schließen schon online ab“Die Grazer Wechselseitige (Grawe) ist vom Landesversicherer zum internationalen Konzern gewachsen. Generaldirektor Othmar Ederer sieht im Interview große Entwicklungen auf die Branche zukommen.

© sense eleven

34 finance:cover Freitag, 18. März 2016

Wir haben uns von einem loka-len Brandschutz-versicherer zu einem internati-onalen Konzern entwickelt.

Die größten versicherer

Gruppe Mio. € anteil

Vienna Insurance Group 4.061 23,69%

Uniqa 3.665 21,38%

Generali 2.684 15,66%

Allianz 1.388 8,10%

Grazer Wechselseitige 501,7 2,93%

Sonstige Versicherer 4.841 28,24% Gesamte verrechnete Prämien der größten österreichischen Versicherungsgruppen 2014 laut VVO

Schaden/Unfall

Prämien Mio. €

Vienna Insurance Group 1.823

Uniqa 1.505

Generali 1.407

Allianz 913

Grazer Wechselseitige 347

Sonstige Versicherer 2.511Prämieneinnahmen der größten Versicherungsgruppen in der Schaden/Unfallsparte 2014, Quelle: VVO

Krankenversicherung

Prämien Mio. €

Uniqa 887

Vienna Insurance Group 368

Generali 249

Allianz 59

Grazer Wechselseitige 0

Sonstige Versicherer 314Prämieneinnahmen der größten Versicherungsgruppen in der Krankensparte 2014, Quelle: VVO

Lebensversicherung

Prämien Mio. €

Vienna Insurance Group 1.870

Uniqa 1.273

Generali 1.026

Allianz 414

Grazer Wechselseitige 153

Sonstige Versicherer 2.016Prämieneinnahmen der größten Versicherungsgruppen in der Lebensparte 2014, Quelle: VVO

medianet: Welche Entwicklungen erwarten Sie heuer in den wich-tigsten Versicherungsssparten? Wie gut wird es der Grawe selbst im Jahr 2016 gehen?Ederer: Bei den Prämieneinnah­men der Grawe Group rechnen wir – analog zur Marktentwicklung – mit einem Anstieg im Schaden­ und Unfallbereich und einem leichten Rückgang in der Lebensversiche­rung.

Trotz der herausfordernden Be­dingungen auf einigen Märkten, wie der Ukraine oder Moldawien, konnte die Grawe Group auch im vergangen Jahr wieder sehr gute Ergebnisse erzielen, und wir rech­nen auch für 2016 mit einer ähn­lich guten Entwicklung.

medianet: Die aktuellen Zahlen des Versicherungsverbands zeigen für Österreich 2015 ein relativ ge-ringes Prämienwachstum von 1,7 Prozent für die Gesamtbranche. Dämpfend wirkt sich vor allem die Lebensversicherung aus, die heuer sogar leicht schrumpfen soll. Warum ist das so, wo doch gleich-zeitig die Bedeutung der privaten

trieb, das tiefe Zinsniveau auf den Märkten ist für die Versicherer unerfreulich, usw. Was beschäftigt aus Ihrer Sicht die Branche am meisten, was sind die größten Her-ausforderungen?Ederer: Die derzeit größten Her­ausforderungen für die Versiche­rungsbranche bringt die Vollan­wendung von Solvency II mit sich. Die zahlreichen Regularien der EU und EIOPA umfassen immer umfangreicher werdende Melde­pflichten, Datenlieferungen und Berechnungen, die einen enormen Zeit­ und Kostenaufwand für die Versicherer darstellen. Für die nächsten Jahre sind weitere Richt­linien und Leitlinien geplant, wie beispielsweise die IDD (In­surance Distributi­on Directive), die den Versiche­rungsvertrieb in Zukunft stark regle­mentiert.

Die Insurance Distributi-on Directive der EU wird den Versicherungsvertrieb stark reglementieren.

Der GeneralGeneraldirektor Othmar Ederer, Vorstandsvorsit-zender der Grazer Wechselseitige Versicherung AG, ist seit 1984 im Unternehmen und seit dem Jahr 2000 am Kom-mandostand.

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LänderHeute ist die Grawe mit Versicherungen, Banken u.a. in 13 europäischen Ländern aktiv..

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Freitag, 18. März 2016 finance:cover 35

Konzern Die Grazer Wechselseitige ist als Grawe Group international tätig.

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Altersvorsorge beteuert wird? Was kann die Branche tun, um die Sparte zu stärken?Ederer: Die verhaltene Entwick­lung in der Lebensversicherung ist hauptsächlich der aktuellen Nied­rigzinsphase geschuldet.

Solang die EZB ihre derzeitige Niedrigzinspolitik weiterverfolgt, wird sich auch die gewinnbringen­de Veranlagung für Versicherer zu­künftig als Herausforderung erwei­sen. Die Grawe investiert weiterhin in nachhaltige Veranlagungsfor­men und kann so ihren Kundinnen und Kunden auch in schwierigeren Zeiten ertragssichere und stabile Lebensversicherungsprodukte bie­ten.

medianet: Hat der Pensions gipfel der Regierung im Februar aus Ihrer Sicht mehr Klarheit über die künftige Pensionsentwicklung ge-bracht und auch die Anliegen der Versicherer unterstützt – nämlich die Stärkung der privaten Säule der Altersvorsorge?Ederer: Der Pensionsgipfel hat leider nicht den von den Versiche­rern gewünschten Effekt zur Stär­kung der privaten Altersvorsorge gebracht. Weitreichende Reformen sind ausgeblieben, und es wurden keine Anreize z.B. in Richtung einer steuerlichen Begünstigung für pri­vate Vorsorgen gesetzt.

medianet: Welche Trends sehen Sie im Versicherungsvertrieb? Wie wichtig sind bei der Grawe der eigene Außendienst, die Versiche-rungsmakler und die in letzter Zeit

häufig erwähnte Online-Vertriebs-schiene, die auch bei Ihnen gestar-tet wurde?Ederer: Kundennähe ist für die Grawe oberstes Gebot. Die Grawe setzt gleichermaßen auf ein kom­petentes Außendienst­Team wie auch auf gute Kooperationen mit Maklern und Versicherungsagen­ten, um unseren Kunden das best­mögliche Service vor Ort bieten zu können. Über die Online­Vertriebs­schiene bietet die Grawe derzeit

nur die Reiseversicherung und die Fahrraddiebstahlversicherung an.

medianet: Wie sind die Erfahrun-gen bei den Produkten, die Sie für den Online-Abschluss anbieten?Ederer: Die Reiseversicherung und die Fahrraddiebstahlversicherung können direkt über die Website der Grawe mittels Online­Formular abgeschlossen werden. Rund 25% aller Reiseversicherungen und

Legendärer Gründer Vor fast 200 Jahren als Brand-schutzversicherer gegründet, hat die Grazer Wechsel-seitige vor allem in den letzten Jahrzehnten auch außerhalb des Versiche-rungsgeschäfts expandiert. Heute gehören u.a. die Bank Burgenland und die ehema-lige kirchennahe Privatbank Schel-hammer & Schat-tera zur Gruppe. Bei der früheren Hypo Alpe Adria war man bis 2009 an Bord. Heute ist man mit über 4.000 Mitarbei-

tern (mehr als die Hälfte davon im Ausland) und rund 520 Mio. € jährlichen Prä-mieneinnahmen die sechstgrößte österreichische Versicherung.Als steirischer Versicherer hat die Grawe mit Kärntner Landes-versicherung, NÖ Versicherung, OÖ Versicherung, Ti-roler Versicherung und Vorarlberger Landesversiche-rung das Netz-werk „Vereinigung Österreichischer Länderversi-cherer“ (VÖL) gegründet, um sich gegenseitig zu unterstützten.

Die expansion International verfügt die Grawe über 13 zentral- und osteuropäische Versicherungs-Töchter: In Slo-wenien, Kroatien, Serbien, Bosnien und Herzegowi-na, Montenegro, Ungarn, Ukraine, Bulgarien, Rumä-nien, Moldawien, Mazedonien und im Kosovo.

Unternehmen und Markt

Fahrraddiebstahlversicherungen der Grawe werden derzeit online abgeschlossen.

Der Online­Vertrieb steht für uns erst am Beginn der Entwicklung, aber auch hier stehen die Wünsche unserer Kunden im Vordergrund.

Wir orientieren uns daran, über welche Kanäle unsere Kunden mit uns kommunizieren möchten, und entwickeln unsere Produkte und unseren Vertrieb entsprechend in diese Richtung.

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medianet.at36 invest:portefeuille Freitag, 18. März 2016

unvermögen statt vermögenWer einen Blick auf aktuelle Studien zum Thema „Sparverhalten der Österreicher“ wirft, erfährt wenig Erfreuliches. Im europäischen Vergleich kommen die heimischen Sparer nicht vom Fleck.

••• Von Thomas Riemer

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medianet.at Freitag, 18. März 2016 invest:portefeuille 37

Der Volksmund sagt: „Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not“ – eine Tugend, die im Lande inten-siv gepflegt wird, wie in der Studie

„ING International Survey on Sa-vings“ im Auftrag der ING Group aus dem vergangenen Herbst nach-zulesen ist. In deren Rahmen hat die ING-DiBa Direktbank Austria das Anlageverhalten der Österrei-cher abgefragt.

Unter 15 untersuchten Ländern legen hierzulande 64% trotz des ernüchternden Zinsumfelds so eif-rig wie regelmäßig Geld zur Seite – laut der IMAS-Sparstudie 2015 im Auftrag der Erste Bank und Spar-kassen im Durchschnitt monatlich 201 €. Das heißt Position 2, getoppt lediglich von den Niederländern mit 72%. Sehr löblich, doch trotz allen guten Sparerwillens ist das Gros weit von attraktiven Erträgen entfernt, wie die im Dezember 2015 von der Allianz veröffentlichte Stu-die „Die Rendite der privaten Geld-vermögen“ belegt.

Position im MittelfeldUntersucht wurde, wie sich die Finanzsituation der privaten Haus-halte in Österreich sowie acht wei-teren Euroländern zwischen 2010 und 2014 entwickelt hat. Die Un-terschiede waren enorm. Auf den ersten Blick schlugen sich die hei-mischen Anleger wacker, die Geld-mittel wuchsen nominal durch-schnittlich um 2,7% pro Jahr.

Das reichte immerhin fürs Mit-telfeld, denn die Niederländer und Finnen erzielten mit 6,2 bzw. 5,2% die höchsten jährlichen Wachs-tumsraten, gefolgt von Belgien (4,0%), Deutschland (3,8%) und Frankreich mit 3,4%. Lediglich in Spanien (2,4%), Portugal (1,2%) und Italien (1,1%) kam weniger zusam-men als hierzulande.

Die rote Laterne Schaut man sich hingegen die er-wirtschafteten Renditen an, ergibt sich ein trostloses Bild. Im Natio-

nenvergleich ging die rote Laterne an Österreich, die heimischen Spa-rer rissen nicht viel (siehe Grafik). Per annum erzielten sie im Mittel ein nominales Plus von 2,6%, in-flationsbereinigt blieben traurige 0,3% hängen – zwei Mal der letzte Platz. Den Grund für das schlechte Abschneiden nennt Martin Bruck-ner, Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich und Vorstandssprecher der Allianz In-vestmentbank AG: „Das Ergebnis ist vor allem darauf zurückzu-führen, dass die Österreicher mit etwa 50 Prozent am stärksten in Bankeinlagen und mit 4,5 Prozent weniger in Aktien investiert sind

schlusslicht Zwischen 2010 und 2014 erzielten die österreichi-schen Haushalte eine durchschnitt-liche Realrendite von 0,3 Prozent pro Jahr; sie schnitten damit im Vergleich von neun Ländern der Eurozone am schlechtesten ab.

0,3 Prozent

renditeturbo Ohne Aktien geht es nicht. Zwischen 2010 und 2014 legte der MSCI World-Aktienindex, der die Wertent-wicklung von mehr als 1.600 Unternehmen aus 23 Industrienatio-nen abbildet, im Durchschnitt um 9,89% per annum zu. Die österrei-chischen Sparer brachten es im selben Zeitraum jährlich auf nomi-nale 2,6%.

9,89 Prozent

als jedes andere untersuchte Land. Als entscheidend für die Höhe der Vermögensrendite erweist sich die Assetklasse der Wertpapiere, also Aktien, Anleihen und Investment-fonds.“

Edelmetall im KommenDie ausgeprägte Neigung, konser-vativ zu veranlagen, belegen aktu-elle Zahlen des „GfK Stimmungs-barometers”. Seit 2006 befragt das Markt- und Meinungsforschungs-unternehmen GfK Austria quar-talsweise 18.000 Österreicher ab 15 Jahren hinsichtlich ihres Inte-resses an Spar- und Anlageformen – unabhängig von der eigenen Nut-zung. Die jüngsten Resultate aus dem 4. Quartal 2015 zeigen, dass der Faktor Sicherheit an Bedeutung gewinnt (siehe Tabelle).

Bereits seit 2006 ist der Bau-sparvertrag durchgängig des Spa-rers Liebling, er wurde von 38% genannt, und weitere solide In-vestments wie Immobilien und Grundstücke geraten zunehmend ins Rampenlicht. Der Run auf die Krisenwährung Gold ist seit 2014 ungebrochen und war mit 25% der Nennungen laut jüngstem Stim-mungsbarometer sehr populär, ein Anstieg von vier Prozent gegenüber dem Quartal davor.

Geld daheim, Glück alleinTrotz minimaler Zuwächse gelten bei Herr und Frau Österreicher die Lebensversicherung sowie das Sparbuch trotz einem leichten Mi-nus ebenso als attraktive Anlage-formen. Doch das ist Geldvernich-tung pur.

Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat mit 1. Jänner den maximal zu-lässigen Garantiezins auf ein Pro-zent gesenkt. Eine ähnlich traurige Rendite erwartet die Sparbuchfans, derzeit kommt man bei der Deniz-Bank AG mit 0,6% noch am besten weg. Ein bedenklicher Trend ist laut GfK das zuhause sparen.

Euroscheine unter der Matratze zu horten, hielten im 4. Quartal des zurückliegenden Jahres bereits 16% der Interviewten für besonders in-

teressant, vier Prozent mehr als im Jahresviertel zuvor. Chancenreiche-re Möglichkeiten wie Investment-fonds und Aktien hingegen landen auf den beiden letzten Plätzen.

Die Ergebnisse kommentiert Ursula Swoboda, Division Manger Client Services bei GfK Austria: „Für Österreicher gilt ganz klar, Absicherung geht vor Risiko, sie gehen lieber auf Nummer sicher. Das wichtigste Sparmotiv ist das ‚Notgroschensparen’. Die Sparer möchten für unvorhersehbare Fäl-le ihr Geld rasch zur Verfügung haben.“ Das konservative Anlage-verhalten der Österreicher sei tra-ditionell verankert und werde von

Generation zu Generation weiter-gegeben. Entsprechend mager sind die erzielten Erträge, denn „fast die Hälfte des Geldvermögens liegt auf täglich behebbaren oder ge-bundenen Sparbüchern oder ‚unter dem Kopfpolster’“, ergänzt Martin Bruckner, werde also nicht rentabel investiert.

Warten statt handelnZurück zur oben erwähnten Analyse der ING Group. Trotz der seit Jah-ren anhaltenden Niedrigzinsphase hält eine deutliche Mehrheit der Sparefrohs im Land an ihrer tra-ditionell konservativen Strategie fest. Nur gut jeder Dritte (36%) hat sein Anlageverhalten geändert. In dieser Gruppe gaben 49% an, ihre Aktivitäten eingeschränkt zu ha-ben, 28% stiegen auf längerfristige Veranlagungsvarianten um, weite-re elf Prozent erklärten, mehr auf die hohe Kante zu legen, um ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Erst wenn es zu Null- oder Minuszinsen käme, würde eine breite Mehrheit umsteuern. 44% planen, in diesem Fall den Großteil ihrer Ersparnisse abzuheben und an einen „sicheren Ort“ zu bringen, weitere 34% sähen sich nach Produktalternativen um.

Vorsprung durch WissenRudimentäre Kenntnisse rund um das Thema Geldanlage sind ein weiterer Stolperstein auf dem Weg zu erfreulichen Ergebnissen, wie der Allianz-Sprecher weiß: „Es mangelt im Finanzbereich an Basiswissen und Schulbildung. Der Bedarf an Vorsorge wird zwar erkannt, die Produktvielfalt aber als unüberschaubar erlebt und die Information als unzureichend.“ Eine globale Erhebung der GfK in 19 Ländern, in Auftrag gegeben vom Financial Planning Standards Board, der internationalen Dach-organisation zertifizierter Finanz-berater, förderte Anfang November letzten Jahres Entsprechendes zu-tage.

Von den 1.000 österreichischen Studienteilnehmern hielten gerin-ge 17% ihr Finanz-Know-how für ausreichend. Die Folge: Auf die Frage, ob sie zuversichtlich seien, das eigene Sparziel erreichen zu können, antworteten nur 22% mit ja; darüber hinaus gaben 25% der Befragten zu Protokoll, sich in der Lage zu sehen, ihre eigenen Pläne tatsächlich erfolgreich umzusetzen. „Defizite in den Bereichen Finanz- und Geldwirtschaft führen oft zu Fehleinschätzungen“, erläutert die GfK-Expertin. Finanzinstitute, Bil-dungseinrichtungen und die Poli-tik seien gefragt, Hand in Hand zu arbeiten und bereits bei den ganz jungen Österreichern anzusetzen, um Finanzwissen zu vermitteln.

„In der Finanzmarktforschung sprechen wir von einem gewissen Alternativen-Vakuum: Klassische

Sparformen sind aufgrund des niedrigen Zinsniveaus nur wenig attraktiv, aber das Wissen über Al-ternativen fehlt den Österreichern“, so Swoboda weiter.

Die Mischung machtsZwischen 2010 und 2014 gingen in Österreich bei der Verzinsung von Einlagen, verglichen mit den fünf Jahren vor der Finanzkrise, rund 24 Mrd. € an Zinsen verloren.

Zwar kommt man bei einem kurz- oder mittelfristigen Anlage-horizont trotz des geringen Zins-niveaus um Vehikel wie Sparbuch oder Bausparvertrag kaum herum. Wer jedoch in Jahrzehnten denkt – ein Stichwort ist etwa private Al-tersvorsorge –, sollte seinen Veran-lagungsmix überdenken.

Auch im Niedrigzinsumfeld der letzten Jahre können Sparer hohe reale Renditen erzielen – wenn sie altbekannte Pfade verlassen, wie Martin Bruckner von der Allianz anmahnt: „Die österreichischen Haushalte sparen viel, aber we-nig erfolgreich. Niedrige Renditen sind in erster Linie Folge des eige-nen Verhaltens. Es ist höchste Zeit, dass Österreich ‚umspart’“, eine stärkere, direkte oder indirekte, Orientierung hin zu den Kapital-märkten zahlt sich immer aus.“

Dabei sollten die Anleger die alte Börsenweisheit beherzigen, nicht alle Eier in einen Korb zu legen. „Grundsätzlich empfehlen wir, auf Diversifikation zu achten und alle Assetklassen wie Aktien, Anleihen und Cash zu berücksichtigen.“

thomas riemerGeboren am 1967 in Bamberg (Bayern), studierte Kommunika-tionswissenschaften, Markt- und Werbepsychologie sowie Medien-recht an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 1998 in Wien, war er bis 2005 Pressespre-cher, PR-Berater sowie als Chefre-dakteur in einer Online-Content-Agentur tätig. Seither arbeitet er als freier Journalist für Finanz-medien und im Bereich Corporate Publishing.

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Martin Bruckner Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich

Es ist höchste Zeit, dass Österreich ‚umspart‘; eine stärkere direkte oder indirekte Orientierung hin zu den Kapitalmärk-ten zahlt sich immer aus.

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a ursula swoboda Division Manger Client Services bei GfK Austria

Klassische Spar formen sind aufgrund des niedrigen Zinsniveaus nur wenig attraktiv, aber das Wissen über Alternativen fehlt.

Besonders interessante Anlageformen

Anlageformen 2015 3. Quartal 4. Quartal

Bausparvertrag 36 38

Eigentumswohnung/Haus 32 34

Grundstück 28 31

Sparbuch 28 26

Gold 21 25

Lebensversicherung 18 18

Zuhause sparen 12 16

staatl. geförderte Vorsorge 13 14

private Altersvorsorge 10 14

Online-Sparkonto 10 12

Investmentsfonds 10 11

Aktien 10 10Quelle: GfK Austria „Stimmungsbarometer Spar- und Anlageformen“, 3./4. Quartal 2015; Basis: 18.000 Interviews repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 15 Jahren, Angaben in Prozent

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medianet.at38 Banking/insurance:watch/Markets Freitag, 18. März 2016

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Wenn vor 40 Jahren in Chian ein Sack Reis umgefallen ist, hat das in Österreich herzlich wenig interessiert. Heute können auch fernöstliche Schockwellen die Alpenrepublik erschüttern.

Nicht genau so, aber so ähnlich präsentiert sich das aktuelle Bild der heimischen Wirtschaft: Globa-le Unsicherheiten belasten näm-lich die Konjunkturstimmung in Österreich, die rund um den Jah-reswechsel noch leicht nach oben gezeigt hatte. „Die Sorgen um die internationale Konjunktur trüben mittlerweile die Stimmung in der heimischen Wirtschaft.

Die anhaltenden Verunsicherun-gen und geopolitischen Proble-me machen es zunehmend wahr-scheinlich, dass negative Effekte auch in der Realwirtschaft ankom-men. Der Bank Austria Konjunk-turindikator hat im Februar mit einem Rückgang auf minus 0,1 Punkte bereits reagiert und deu-tet damit darauf hin, dass sich die sehr moderate Konjunkturerholung in Österreich in den kommenden Monaten verlangsamen könnte“, berichtet Bank Austria-Chef-ökonom Stefan Bruckbauer.

Konsumstimmung besserDie stabilere Lage am Arbeitsmarkt und die Steuerreform dürften dazu beigetragen haben, dass sich die Konsumentenstimmung im Februar leicht verbessert hat. Dies konnte jedoch den stärksten Einbruch des Industrievertrauens seit Herbst 2008, dem Beginn der Finanzkrise, nicht kompensieren, sagt der Bank Austria-Experte.

Die gute Nachricht: Die zögerli-che Aufwärtstendenz der Konjunk-tur hält vorerst an, auch wenn die Stimmung in Österreich durch glo-bale Wachstumssorgen belastet ist

Die Ökonomen der Bank Aust-ria gehen jedoch davon aus, dass etwaige realwirtschaftliche Folgen der Verunsicherungen für die öster-reichische Wirtschaft durch die zu-sätzlichen Impulse für den Konsum aufgrund der Steuerreform ausge-glichen werden können.

Das Wirtschaftswachstum für das Gesamtjahr 2016 wird daher unverändert mit 1,5 Prozent prog-nostiziert und ist damit etwas stär-ker als im Vorjahr.

Finanzierungen für KMUDie Europäische Zentralbank hat angesichts der niedrigen Inflati-onsaussichten und der schwachen Kreditnachfrage weitere unkonven-tionelle geldpolitische Lockerungs-maßnahmen angekündigt. „Nach meiner Einschätzung hat die EZB jüngst ein überraschend aggres-sives Gesamtpaket geschnürt und dabei den Fokus auf das ausge-richtet, was wirklich zählt: Güns-tige Finanzierungen für die reale Wirtschaft verfügbar zu machen“, meint Bruckbauer.

Die Maßnahmen können vor al-lem auch Klein- und Mittelbetrie-ben in einem belasteten regulato-rischen Umfeld für die Banken zu günstigen Finanzierungsbedingun-gen verhelfen.

steine auf dem konjunkturpfadGlobale Marktturbulenzen sorgen für Konjunktur-Bauchweh in Österreich. Die Aussichten für 2016 bleiben blass-rosa.

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WIEN. Der Finanz-Marketing Ver-band Österreich (FMVÖ) hat seinen Vorstand neu gewählt – und die-ser rund um den wiedergewählten Präsident Erich Mayer setzt auf die Einführung neuer Formate, vor al-lem in den Bereichen Wissensver-mittlung und Digitalisierung.

Besondere Konzentration will man auf das Thema Wissen und Wissensvermittlung legen: Künftig sollen Veranstaltungsformate nicht nur dem Austausch von Ideen und Wissen dienen, sondern auch als aufbereitetes Informationsmateri-al gemeinsam mit Studien auf einer Plattform zur Verfügung gestellt werden.

Ein weiterer Schwerpunkt des Verbandes wird auf dem Bereich Digitalisierung/Online liegen, mel-det der FMVÖ. Geplant ist, noch in-

teraktiver auf die Bedürfnisse der Mitglieder einzugehen und künftig auf Social Media-Kanälen auch Fragestellungen und Themengene-

rierung zu ermöglichen. Gemein-sam mit dem Partner SAP – Thomas Friedlmayer (Director Sales SAP Österreich) ist nun auch FMVÖ-

Vorstands-Mitglied – stieg man auch in die Implementierung der Collaboration-Plattform SAP Jam ein. Neue Technologien bieten da-mit nicht nur Diskussionsmaterial, sondern werden im Verband zum Dokumentenaustausch und als Kollaborationstool eingesetzt.

Stipendiat wird begleitetIn dieser Periode vergibt der Fi-nanz-Marketing Verband ein Teil-stipendium für den Lehrgang Mar-keting- und Vertriebscontrolling des Controller Instituts. Die Unter-stützung des Studierenden ist der erste Teil eines FMVÖ-Mentoring-Programms und entspricht einem Wert von 2.000 €. Der Stipendiat wird überdies laufend begleitet, der FMVÖ ist auch in der Jury bei Abschlussarbeiten präsent.

In der neuen Funktionsperiode ist wieder ein Kreativ-Workshop zu kooperativen neuen Geschäfts-modellen vorgesehen, der den Mit-gliedern eine Plattform bieten soll. Gemeinsam mit SAP ist auch eine „Learning Journey“ zum Innovation Center in Deutschland geplant, die sich auf diverse FinTechs konzent-rieren wird.

wissen ist MachtDer Finanz-Marketing Verband Österreich (FMVÖ) hat seinen Vorstand neu gewählt und vergibt jetzt auch ein Teilstipendium.

Vize Werner Schediwy, FMVÖ-Präsident Erich Mayer, Vorstand Thomas Friedlmayer.

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MVÖ

Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer: EZB-Fokus auf günstige Finanzierungen für die reale Wirtschaft.

allianz Österreich

Umfeld schwierig, Gewinn legt zuWIEN. Die Allianz Gruppe in Österreich konnte trotz eines schwierigen Umfelds im Vor-jahresvergleich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäfts-tätigkeit um 11,7 Prozent steigern. Mit 74,9 Mio. € blieb das versicherungstechnische Ergebnis 2015 nur um 3,3 Pro-zent unter dem Rekordwert des Vorjahres (77,5 Mio. €). Die Combined Ratio war mit 94,0% (2014: 94,4%) im Branchenver-gleich wieder ein sehr guter Wert. Auch das Investmenter-gebnis konnte gesteigert wer-den: Es befand sich mit 230,1 Mio. € um 10,3 Prozent über dem Niveau von 2014 (208,6 Mio. €). Der Jahresgewinn nach Steuern stieg von 80,1 Mio. € im Jahr 2014 um 16,6% auf 93,3 Mio. €.

Fintech-studie

Die Angst vor den „Neuen“ grassiertWIEN. 83% der klassischen Fi-nancial Services-Unternehmen (544 Befragte) befürchten, einen Teil ihres Geschäfts an unab-hängige FinTech-Unternehmen zu verlieren. Bei Banken steigt dieser Wert sogar auf 95%, zeigt die FinTech-Studie „Blurred Lines: How FinTech is shaping Financial services“ von PwC. Studienteilnehmer aus dem Zahlungsverkehrssektor rech-nen damit, in den nächsten fünf Jahren bis zu 28% ihres Marktanteils an FinTechs zu verlieren, während Banken Einbußen von 24% erwarten. Im Bereich Asset Management & Vermögensmanagement liegt dieser Wert bei 22% und im Versicherungsbereich bei 21%. Zwei Drittel (67%) der FS-Unternehmen nannten Druck auf ihre Gewinnmargen als die größte Bedrohung im Zusam-menhang mit FinTechs, dicht gefolgt vom Verlust von Markt-anteilen mit 59%.

Online-PrePaid

paysafecard jetzt auch in GeorgienWIEN. paysafecard, weltwei-ter Marktführer bei Prepaid-Zahlungsmitteln im Internet mit Sitz in Wien und Teil der Paysafe Group plc, dehnt sein Netzwerk nach Georgien aus und erreicht damit eine der stärksten Volkswirtschaften im Südkaukasus an der Naht-stelle zu Europa. Mit dieser Expansion stößt das 43. Land hinzu, in welchem paysafecard, das „Bargeld fürs Internet“, bei über 2.500 Express Bank-Terminals der Bank of Geor-gia verfügbar ist und damit Kunden eine einfache, sichere sowie rasche Online-Prepaid-Bezahllösung für digitale Güter bietet. In Kürze werden weitere Verkaufsstellen und Vertriebspartner dazukommen. Mit einem Vertriebsnetzwerk von mehr als 2.500 Express Bank Terminals der Bank of Georgia im gesamten Land ist paysafecard praktisch flächen-deckend präsent.

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medianet.at Freitag, 18. März 2016 Banking/insurance:watch 39

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Banking war schon einmal einfacher – und garantiert stress-freier. Das gilt nicht nur für rat-lose Kunden vor Maschinen, son-dern auch für die Banker selber. Der Druck, der auf Banken-CEOs lastet, ist nämlich so groß wie nie seit der Finanzkrise – das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 176 CEOs aus dem Bereich Banken & Kapitalmärkte (BKM-CEOs) aus 62 Ländern. Sie zeigt die enormen Herausforderungen, denen Banken weltweit gegenüberstehen.

Nach Ansicht der BKM-CEOs haben Überregulierung (87%), geo-politische Unsicherheit (81%) und Wechselkursschwankungen (76%) die größten Auswirkungen auf ihre Unternehmen.

Kostensenkungen gehen weiterEine Kombination aus höheren Kapitalkosten, Liquiditätsanfor-derungen und Compliance-Kosten zwingt so manche Bank dazu, ehemalige Hauptgeschäftsfelder aufzugeben. Mehr als 66% planen, in den nächsten zwölf Monaten weitere Kostensenkungsmaßnah-men durchzuführen. Die Restruk-turierung des Marktes wird sich ebenfalls fortsetzen. Mehr als zehn Prozent der BKM-CEOs planen laut der Umfrage, innerhalb der nächs-ten zwölf Monate eine Mehrheits-beteiligung zu verkaufen bzw. aus einem bedeutenden Marktsegment auszusteigen.

64% der BKM-CEOs möchten als Reaktion auf Kunden- und Stake-holder-Erwartungen bei Risikoer-mittlung und Risikomanagement umfassende Änderungen vorneh-men. Neue Technologien bedeuten eine Veränderung der Kundener-wartungen. Darüber hinaus sen-ken sie die Markteintrittsbarrieren

und machen den Weg frei für eine wachsende Zahl an neuen Mitbe-werbern aus dem Fintech-Bereich. Beinahe alle BKM-CEOs sind der Ansicht, dass es dieser Trend sein wird, der die Erwartungen von Kunden, Aufsicht und Stakehol-dern in den nächsten fünf Jahren am stärksten beeinflussen wird.

Radikale Veränderungen„Neue technologische Entwicklun-gen – wie Robo-Advisors, Block-chain und Künstliche Intelligenz – sollten Banken dabei unterstützen, engere Kundenbeziehungen aufzu-bauen, die auf besseren Informati-onen basieren. Gleichzeitig wird es dadurch zu radikalen Veränderun-gen und Kosteneinsparungen bei den betrieblichen Prozessen kom-men. Die befragten CEOs scheinen das Potenzial dieser Entwicklun-gen alle zu erkennen. Dennoch gibt es Banken, die sehr schnell darauf reagieren, während andere noch kaum damit begonnen haben. Die-ses Potenzial erfolgreich zu nutzen, sollte jedoch für alle CEOs im Ban-kenbereich oberste Priorität ha-ben“, ist Georg Ogrinz, Partner und Bankenexperte bei PwC Österreich, überzeugt.

„Systeme für Customer Relation-ship Management (80%), Datenana-lyse (75%) sowie Kommunikation und Kundenkontakt über Soziale Medien (56%) sind laut unserer Umfrage jene drei Bereiche der neuen Technologien, die beim Dia-log mit Stakeholdern den größten Erfolg bringen werden“, so Ogrinz.

Malaise MitarbeitermangelFür 72% der BKM-CEOs stellt die mangelnde Verfügbarkeit von qua-lifizierten Mitarbeitern, die nicht nur über Bankenexpertise, sondern auch über digitale Kenntnisse ver-fügen, eine Wachstumsbedrohung dar. Mitarbeiter mit solchem du-ale Know-how sind derzeit noch schwer zu finden und werden auch von FinTech-Start-ups und Tech-nologiekonzernen gesucht, die ihre Marktpräsenz auf dem Banken-, Kapital- und Finanzdienstleis-tungsmarkt ausbauen wollen.

Die Banker im seelen-stripteasePwC-Studie: Druck auf die Banker ist so groß wie nie seit der Finanzkrise – CEOs nennen Herausforderungen und Ängste.

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Georg Ogrinz, Partner und Bankenexperte bei PwC Österreich: Radikale Veränderungen und Kosteneinsparungen werden kommen.

WIEN. Customer Analytics ist in vielen Branchen seit Jahren ange-kommen. Österreichische Banken hinken dieser Entwicklung meist hinterher und haben viel Potenzi-al, welches bis dato nicht genützt wird, stellt der Analytics-Spezialis-ten mayato fest.

Maßgeschneiderte Lösungen und Modelle können die richtigen Daten verknüpfen und erfolgreich einsetzen, wodurch eine Erhöhung des Kundenertrags bei gleichzeiti-ger Senkung der Abwanderungs-rate erzielt werden kann.

Entwicklung zum Vorteil nutzen„Das Potenzial wäre riesengroß, doch die meisten Banken kennen ihre Kunden nicht. Sie investieren bestenfalls in einzelne Tools für Analytics, doch danach folgt keine

ausreichende Auseinandersetzung mit dem Thema. Selbst einige der namhaftesten Banken hatten noch bis vor Kurzem keine Analytics-Tools im CRM-Umfeld im Einsatz“, erklärt Christian Piffer, Managing Consultant beim Analytics-Spezia-listen mayato.

Während Customer Analytics in anderen Sektoren schon erfolgreich praktiziert wird, haben die meis-ten Banken diese Entwicklung bis heute nicht voll zu ihrem Vorteil genutzt.

WettbewerbsvorteilVor allem im Wettbewerb zwischen renommierten Großbanken und modernen Online-Instituten wun-dert es Piffer, dass die Neuen nicht auf Customer Analytics als Wettbe-werbsvorteil setzen.

„Die neuen Banken nützen die fallweise Trägheit der Platzhir-sche nicht, obwohl sie den Ge-schwindigkeitsvorteil hätten. Sie wären flexibel genug und könnten nun entscheidend auf den bisher abgesteckten Markt Einfluss neh-men.

Von unseren Lösungen profitie-ren alteingesessene Banken natür-lich im selben Maße wie die New-comer“, so Piffer.

Banken sollten auf jeden Fall wissen, welche Marge sie beim je-weiligen Produkt haben und wel-che Konditionen für den jeweiligen Kunden relevant sind.

Oft kennen Banken ihren Pro-duktdeckungsbeitrag gar nicht oder zumindest nur sehr rudimen-tär, meint der mayato-Managing Consultant.

Potenzial kundenanalyseCustomer Analytics könnte Banken helfen, ungehobene Schätze zu erschließen, meint Christian Piffer vom Analysehaus mayato.

Christian Piffer, Managing Consultant beim Analytics-Spezialisten mayato.

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Profitables WachstumWIEN. Die auf Konsumkredite spezialisierte Santander Con-sumer Bank verzeichnete mit 34 Mio. € Gewinn ein deutli-ches Plus. Der Umsatz stieg auf 1,25 Mrd. €, die Kundenverträ-ge auf rund 390.000. Die Bank konnte damit ihre führende Marktposition als Nummer eins bei Teilzahlungskredi-ten über den Handel und als größter markenunabhängiger Auto- und Motorradfinanzierer weiter ausbauen.

Die Spareinlagen beliefen sich 2015 erstmals auf über ei-ne Mrd. €. Für 2016 hat die ös-terreichische Tochter der größ-ten Bank der Eurozone weitere Filialeröffnungen sowie die Streichung sämtlicher einmali-ger Kreditvertragsgebühren bei ihren Finanzierungen geplant, meldet das Unternehmen. Die Gesamtanzahl der Barkredit-abschlüsse (Filiale und Online) war mit 27.800 stabil, die darin enthaltenen Online-Kreditab-schlüsse sind jedoch um 40 Prozent auf über 8.000 deutlich angestiegen (2014: 5.750).

helvetia Österreich

Bestes Ergebnis seit zehn JahrenWIEN. Im ersten Jahr nach Übernahme der Basler Versi-cherung konnte Helvetia in Österreich mit einer Combined Ratio von 93,0 Prozent (IFRS netto) das beste versicherungs-technische Ergebnis der letz-ten Jahre ausweisen.

Das Helvetia Gesamtprämi-enaufkommen in Österreich (inkl. Transportversicherungs-geschäft) ist aus der Übernah-me und durch einen guten Ge-schäftsverlauf um 31,9 Prozent auf 409,2 Mio. € gestiegen. Das Prämienaufkommen Schaden-Unfall ist um 41,5 Prozent auf 272,6 Mio. € gewachsen, das Geschäftsvolumen Leben um 16,3 Prozent auf 136,6 Mio. €.

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Niedrige Zinsen lasten schwerWIEN. Der Gewinn vor Steuern des Versicherungskonzerns Vienna Insurance (VIG) sank auf rund 172 Mio. Euro von 518 Mio. Euro ein Jahr zuvor. Grund sind die niedrigen Zin-sen. Die Dividende soll auf 60 Cent je Aktie von 1,40 Euro ge-kürzt werden. Für das laufende Jahr peilt der Finanzkonzern mindestens eine Verdoppelung des Vorsteuerergebnisses auf bis zu 400 Mio. Euro an. Das Unternehmen will in den kom-menden Monaten die Märk-te vom Baltischen bis zum Schwarzen Meer auf weitere Wachstumspotenziale prüfen. In Polen, Ungarn, Kroatien und Serbien strebt die VIG eine Steigerung des Marktanteils auf mindestens zehn Prozent an. Die Sparte Krankenversi-cherung wird forciert. „Unser Appetit auf weiteres Wachstum ist nach wie vor vorhanden“, sagt Elisabeth Stadler, CEO der VIG.

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Das Hotel Beau Rivage PinetaJesolo. In der ruhigsten und grünsten Gegend von Lido di Jesolo, im Herzen der veträumten Pineta, in einer Pinienoase mit 13.000 m² Grundfläche direkt am Meer, liegt das Hotel Beau Rivage Pineta. Die Gäste des Hauses fühlen sich in diesem familiengeführten Hotel so wohl, dass sie sich gleich zuhause fühlen.Die meisten sind seit vielen Jahren Stammgäste. Mit einer Bewertung von 5,4 von 6 Punkten und einer Weiterempfehlungsrate von 92% liegt das Beau Rivage im Spitzenfeld in der Gäste zufriedenheit bei Holidaycheck. Auch Tripadvisor hat dem Haus das Zertifkat für Exzellenz verliehen.

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Hotel Beau Rivage Pineta ****Piazza Europa 6 – 30016 – Jesolo – Italiawww.beaurivagepineta.com [email protected] www.facebook.com/hotelbeaurivagejesoloTel. 0039 0421 961074

Page 9: finance 1803

medianet.at

real:estate

Visionen Was Megacities für die internationale Bauwirtschaft bedeuten 42

Vertragsmodelle IG Lebens-zyklus Bau fordert u.a. mehr Innovation & Produktivität 43

Verkehrswerte Preise, Daten & Fakten aus ganz Österreich – Burgenland im Fokus 46

Vorbildlich Zumtobel knöpft sich den LifeCycle Tower in Sachen Energieeffizienz vor 47

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Was die Asfinag mit „ihrer“ Milliarde heuer machen willDas aktuelle Investitionsprogramm sieht u.a. gleich 24 Tunnel-Groß-projekte für eine moderne und verkehrssichere Infrastruktur vor. 44

ZIELORIENTIERTsuchen und finden.Ihr Spezialist für Immobilien.

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IATX (Schluss 16.3.) 228,09 4,94%

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S Immo 3,12%

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Warimpex 2,25%

▲ eSPA Stock Asia-Pac. Prop. T 14,49%

▲ Meinl Global Property 14,48%

▲ cS(Lux)Gl.em.M.Pr.eq.Fd.DB 14,20%

▲ SemperProperty Global A 12,24%

▲ Invesco Gl.r.est.Sec.A Dis 11,59%

▼ DWS Immoflex Vermögensm. -0,76%

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▼ Private Bank.Man.Prog.-r.e. A 4,77%

▼ Invesco Gl.Inc.r.est.Sec.A Acc 5,45%

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cerX (Schluss 16.3.) 398,22 4,09%

IATX 9.–16. März 2016

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medianet.at42 INTERNATIONAL Freitag, 18. März 2016

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Die aktuellsten Zahlen des europäischen Bauforschungsnetz-werks Euroconstruct stimmen für den Real Estate-Sektor zuversicht-lich.

Demnach stieg die Bauleistung im Jahr 2015 gegenüber dem Vor-jahr real um immerhin 1,6%. Für heuer wird mit +3,0% ein noch

deutlicherer Anstieg der Bauleis-tung erwartet. Besonders deutlich werde sich die Bauwirtschaft in Frankreich, in den Niederlanden und in Norwegen beleben.

In den osteuropäischen Ländern sind die Aussichten für Polen (Bau-investitionen +7,4%) am besten. In Irland, Spanien und Portugal be-wältigt der Sektor die Krise, wenn auch die Wachstumsraten die Ver-

luste aus den Jahren 2008 und 2012 nicht ausgleichen.

Mehr Wohnbau2016 wird u.a. aufgrund der Flücht-lingsströme mit einem temporären Anstieg der Wohnbauproduktion gerechnet – insbesondere in Deutschland, in den Niederlanden und den skandinavischen Ländern und wohl auch in Österreich und hier speziell in Wien (siehe media-net, No. 2026).

Da eine abgestimmte europäische Flüchtlingspolitik bisher fehlt, ist diese Prognose allerdings mit eini-gen Unsicherheiten behaftet.

2016 bis 2018 ist nach Einschät-zung des Forschungsnetzwerks Euroconstruct der Tiefbau der Wachstumsmotor für das Bauwe-sen. Öffentliche Infrastrukturpro-

jekte wurden in den letzten Jahren zurückgehalten und werden nun schrittweise umgesetzt; die stärks-ten Impulse gehen dabei von Inves-titionen in die Verkehrsinfrastruk-tur sowie im Bereich der Energie- und Wasserwirtschaft aus.

Obwohl sich die gesamtwirt-schaftlichen Rahmenbedingungen

verbessern, bleibt die Wirtschafts-leistung in Europa verhalten, was vor allem die Investitionen in den Nichtwohnbau dämpft, die beson-ders stark auf Konjunkturschwan-kungen reagieren. Entsprechend zurückhaltend ist diesbezüglich daher der Eurconstruct-Ausblick bis 2018.

Private Bauherren als VisionäreDer weltweit erkennbare Trend zu Urban Gardening oder Urban Far-ming kann laut Schild als deutli-cher Indikator dafür gewertet wer-den, dass Menschen den unmittel-baren Bezug zur Natur brauchen. Um Natur zu erhalten, sei der Aus-stieg aus der Verwendung fossiler Energien zwingend erforderlich.

„Die Bauwirtschaft ist eine Schlüsselbranche, wenn es um die Zukunft des blauen Planeten geht“, sagte Schild. „Denn dort, wo wir viele Ressourcen verbrauchen, kön-nen wir auch viele einsparen.“

Ein massiver Hemmschuh für eine positive Entwicklung sei die Tatsache, dass Investoren und Bau-unternehmen nach wie vor nach den Prinzipien der Finanzwelt agieren wollen oder müssen. „Die

••• Von Paul Christian Jezek

GRAZ. „Megacities sind wider-sprüchliche Räume“, sagte Robert Schild, Habitat Manager der fran-zösischen Saint-Gobain Gruppe, im Rahmen der Urban Future Glo-bal Conference in der steirischen Hauptstadt. „Durch ihre Dichte, ihren hohen Energiepegel und die Dauerbelastung mit Lärm verursa-chen sie Stress und Ängste.“

Andererseits setzen Millionen Menschen alle ihre Hoffnungen auf ein Leben in der Stadt, ver-lassen ihre ländliche Heimat und ziehen in eine ungewisse Zukunft, verdeutlichte Schild die Situation vor allem in weniger entwickelten Ländern. „Der rurale Exodus ist ein Versuch, zu überleben – aber Beton wird uns nicht ernähren.“

Lage der Immobilie und spekulati-ves Kalkül bestimmen den Preis.“

(Private) Bauherren und PolitikerSchild überraschte mit dem Hin-weis, dass es zwei Personengrup-pen gäbe, just keine Baufachleute, die einen enormen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung in ökono-mischer, ökologischer und gesell-schaftspolitischer Hinsicht leisten: Das sind zum einen die privaten Bauherren, die als Investor und Nutzer in Personalunion auf öko-logisch und vor allem energetisch optimierte Gebäude achten. Sie wollen sich Gebäude mit hohem Wohnkomfort noch viele Jahre leis-ten können und ihren Kindern spä-ter ein Gebäude von hoher Qualität hinterlassen. Die zweite Personen-gruppe sind die EU-Politiker, die im

Greenbook 2001 visionär gefordert haben, ab dem Jahr 2020 nur noch Null-Energiehäuser zu errichten.

Diesem Beschluss ist eine weite-re, wichtige Entscheidung gefolgt: Als wichtigstes Ergebnis der Klima-konferenz 2015 haben sich in Paris 195 Länder auf den vollständigen Ausstieg aus der fossilen Energie geeinigt. „Wenn wir diesen Be-schluss weiterdenken, bedeutet das, dass wir ab sofort keine Gebäude mehr planen oder bauen dürfen, deren Konditionierung auf fossi-len Energieträgern beruht“, meint Schild. „Denn Gebäude, die wir heu-te planen und bauen, werden 2050 mit allergrößter Wahrscheinlichkeit noch genutzt werden.“

Mehr Sinn und mehr KomfortVor allem müsse man erkennen, dass Menschen nicht durch Ver-zicht allein für eine neue Lebens-weise im Einklang mit der Natur gewonnen werden können, sondern vielmehr durch Sinnstiftung und erlebbaren Komfortgewinn.

Menschen wollen nicht sparen, sie wollen gut leben, sich entfal-ten und entwickeln. Deshalb geht es im Kern um Lebensqualität und Komfort in einer zwar gebauten, aber CO

2-neutralen Umwelt. „Nur

wenn viele Menschen einen Vorteil haben, werden wir unser Ziel er-reichen“, sagt Schild. „Wir wollen immer die ganze Welt verändern, aber es ist Zeit, dass wir bei uns selbst beginnen. In den Städten der Zukunft wird sich zeigen, ob die Menschheit imstande ist, ein lebenswertes Umfeld zu gestalten, oder ob sie sich seelenlosen Smart-City-Technologien unterwirft.“

Die Bauwirtschaft und die MegacitiesKönnen die Menschen ihre Zukunft und ihr Glück tatsächlich in urbanen Zentren mit hoher Bevölkerungsdichte finden?

Der Aufschwung hält anDas Bauvolumen in Europa wird nach der Trendwende 2014 auch in den nächsten Jahren weiter zunehmen.

ZweifelhaftViele loben digitalisierte Smart-Cities als die Lebensräume, in denen sich Menschen künftig behaglich fühlen sollen.

Robert Schild Habitat Manager der französischen Saint-Gobain Gruppe, referierte auf der Urban Future Global Conference in Graz über die Verantwortung der Bauwirtschaft.

Investitionen Allein das For-schungs- und Entwicklungs-programm der Saint-Gobain Gruppe beträgt jährlich rund 430 Mio. €; 3.700 Experten arbeiten weltweit in neun Forschungszen-tren und reichen Jahr für Jahr 350 Patente ein. Ein Viertel aller Saint-Gobain-Produkte am Markt wurde in den letzten fünf Jahren entwickelt.

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In Österreich sollen mehr Wohnungen gebaut werden (oben: Darnautgasse, 1120 Wien).

Wie das Bauvolumen in Europa steigt

Sparte 2018 2017 2016 2015 2014 2013

Wohnbau +1,6 +2,3 +3,2 +1,8 +1,5 −1,4

Nichtwohnbau +1,9 +2,2 +2,9 +0,1 +1,0 −2,7

Tiefbau +2,8 +4,2 +2,7 +3,3 +1,4 −4,1

Insgesamt +2,0 +2,7 +3,0 +1,6 +1,3 −2,4Quelle: Euroconstruct-Konferenz; zu den 19 Euroconstruct-Ländern zählen 15 west- (darunter Österreich) und vier ostmitteleuropäische Staaten. 2015 bis 2018: Prognose. Angaben in Prozent.

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medianet.at

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Unter dem neuen Namen IG Lebenszyklus Bau schließt der 2012 als IG Lebenszyklus Hochbau gegründete Verein zur Optimierung von Prozessen in der Bauwirtschaft ab sofort den gesamten Infrastruk-turbereich mit ein.

Auftraggeber und Bieter im Hoch- und Tiefbau sollen durch gegenseitigen Austausch im Rah-men des Vereins profitieren – dabei werden u.a. bisher für den Hoch-bau entwickelte Modelle und Leis-tungsbilder für den Infrastruktur-bereich angepasst.

Von Beginn an mit dabei sind u.a. die Asfinag, die Wiener Linien so-wie die Tiroler Wasserkraft AG TI-WAG und die Abteilung Straßenbau der Tiroler Landesregierung.

Mit der österreichweiten Kampa-gne „Change the Business“ will die IG Lebenszyklus Bau 2016 zudem den Beweis antreten, dass eine er-gebnisorientierte Organisation, eine partnerschaftliche Projekt-kultur und lebenszyklusorientierte Prozesse zu ökonomisch, funkti-onal und ökologisch optimierten Gebäuden führen: Noch bis Ende Mai können Bauherren ihre Projek-te – 2016 vorerst im Hochbau – für den erstmals ausgeschriebenen Le-benszyklus-Award einreichen und

an einer kostenfreien E-Learning-Plattform zum Thema teilnehmen (Start: 11. April).

Kritik an Produktivität & Effizienz„Immer wieder stehen Bauherren vor der Frage, warum Qualität, Termin und Budget bei ihren Pro-jekten nicht eingehalten werden“, sagt Karl Friedl (M.O.O.CON), Spre-cher der IG Lebenszyklus Bau. „Wir haben in den letzten Jahren einige praktische Managementinstru-mente für den Hochbau entwickelt. 2016 werden diese Modelle durch Erfahrungswerte aus dem Tiefbau optimiert und weiterentwickelt.“

Denn mitverantwortlich für die schlechte Performance vieler Bau-projekte sei laut den Experten des Vereins die geringe Arbeitsproduk-tivität in der Bauwirtschaft, die weit hinter anderen Industriezwei-gen liegt und in den letzten Jahren sogar einen Rückgang zu verzeich-nen hatte. Wesentliche Ursachen dafür liegen in strukturellen und kulturellen Eigenheiten der Bran-che, die – systembedingt – eine konfliktorientierte Projektabwick-lung begünstigen. Hier könne etwa der Hochbau vom Tiefbau lernen, so Walter Purrer, Vorstandsmit-glied der IG Lebenszyklus Bau und

Sprecher der Initiative Kulturwan-del Bau: „Zum Beispiel liegt der weltweite Erfolg der Neuen Öster-reichischen Tunnelbaumethode nicht ‚nur‘ an der Technik, sondern wesentlich auch an der gelebten Projektkultur; Erfolg und Win-Win kann so für alle erreicht werden.”

Neue OrganisationsmodelleFür den Tiefbau wiederum ist die Entwicklung einer höheren Flexi-bilität in den Beschaffungs- und Abwicklungsmodellen interessant.

Hier ist der Hochbau – u.a. durch die im Rahmen der IG Lebenszyk-lus Bau in den letzten fünf Jahren

erarbeiteten Prozess- und Orga-nisationsmodelle – schon einen Schritt weiter, ist IG Lebenszyklus Bau-Vorstand Erich Thewanger (KPMG Austria) überzeugt. „Der Tiefbau hat mit alternativen Ver-tragsmodellen, insbesondere bei der Integration von Lebenszyklus-kosten und Finanzierung, schon sehr gute Erfahrungen gemacht.

Die Vertragsvielfalt, die wir aus der Hochbaubeschaffung kennen, ist im Tiefbau allerdings noch nicht üblich, kann aber wesentlich dazu beitragen, nachhaltige Entwicklun-gen zu fördern und Bauherren lang- fristig Kostensicherheit zu geben.”

Freitag, 18. März 2016 CHANGE THE BUSINESS 43

Mehr Produktivität muss herSeit Neuestem ziehen Hoch- und Tiefbau im „IG Lebenszyklus Bau“ an einem Strang – Kickoff für österreichweite Kampagne „Change the business“.

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Daten und Fakten

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medianet.at44 INFRASTRUKTUR Freitag, 18. März 2016

Neue Pläne, neue BautenSchon im Vorjahr startete der Wei­terbau der A 5 Nordautobahn im Abschnitt Nord (Schrick–Poys­brunn) – heuer wird er in sämt­lichen Baulosen auf 25 km Län­ge anlaufen. Bei der A 26 Linzer Autobahn sind gegenwärtig der UVP­Bescheid sowie die durch Land OÖ bzw. Stadt Linz erlas­senen Bescheide für Wasserrecht und Naturschutz beim zuständi­gen Bundesverwaltungsgericht be­einsprucht. Die Ausschreibungen für die Hauptbauleistungen sind fertig und wichtige Dienstleister bereits bestellt. Als wichtigste vor­bereitende Maßnahme vor dem Start des ersten Abschnitts – der vierten Linzer Donaubrücke – gilt heuer die Verlegung der Radwege am Donauufer.

Ähnliches gilt für die S 7 Fürs­tenfelder Schnellstraße im Ab­schnitt West zwischen Riegersdorf und Dobersdorf, wo das mit Ein­sprüchen befasste Gericht Sach­verständige anhört und Gutachten erstellen lässt. Auch hier trifft die Asfinag Vorleistungen wie die Fer­tigstellung der offenen Ausschrei­bungen für einen zügigen Bau­fortschritt nach Rechtskraft der Bescheide.

Plabutsch & Co. Ein besonderer Fokus liegt auf Ausbau und Erneuerung der Tunnelanlagen.

Wohin die Asfinag-Milliarde 2016 fließen soll520 Mio. Euro sind heuer für den Neubau von Strecken und zweiten Tunnelröhren sowie 470 Mio. Euro für die Erneuerung bestehender Straßen und Tunnels budgetiert.

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••• Von Paul Christian Jezek

Das Fußball­EM­ und Olympiajahr 2016 möge (auch) im Zei­ chen der Moderni­sierung des öster­reichischen Hoch­le istungsnetzes

stehen, wünscht sich die Asfinag. „Unser Ziel sind optimal ausge bau­te Straßen und eine generell lang­lebige Infrastruktur, die den Anfor­derungen der Zukunft entspricht“, hofft Vorstand Alois Schedl.

Der Fokus für heuer liegt dabei auf dem Sicherheits­Ausbau der großen Tunnelanlagen und der Runderneuerung des bundesweit am stärksten belasteten Wiener Autobahnnetzes. Schedls Zusatz­wunsch: „Wir wollen unsere Auf­tragnehmer zu noch mehr Qualität anspornen – das bringt uns wirt­schaftliche Vorteile und für unsere Kunden weniger Behinderungen.“

Damit meint der Asfinag­Vor­stand das Bestbieter­Prinzip und klare Subunternehmer­Regeln. Denn bei Vergaben wird nicht mehr ausschließlich der Preis bewertet, sondern es kommen (auch) bis zu 18 klar definierte Qualitätskriterien zur Anwendung: Weisen Unterneh­men z.B. nach, dass sie etwa länge­re Gewährleistung bieten, einen ho­hen Facharbeiteranteil haben, Ener­gie einsparen oder durch innovative Methoden die Bauzeit verkürzen, können sie zu höheren Preisen an­bieten. Und: Firmen, die bei Bauauf­trägen zum Zug kommen, müssen künftig die wesentlichen Teile des Auftrags selbst übernehmen und können diesen nicht – kurzerhand und wenig transparent wie früher oft üblich – an Sub­ oder Sub­Sub­Unternehmen weitergeben.

Innovation wird belohntDarüber hinaus will die Asfinag innovative Ideen, welche die Bau­zeit verkürzen, mit einem Bonus­System belohnen und dadurch Auftraggeber zu mehr „kreativem Bauen“ anspornen. Ein aktuelles Beispiel dafür war der erste Ein­satz eines „Abbruchschiffs“ in Österreich – einer schwimmenden Arbeitsplatte am Donaukanal zum Abtransport der alten Erdberger Brücke, was die Bauzeit am Knoten Prater laut Asfinag um zehn Mona­te verkürzte. Oder der Einsatz des „Road Zipper“, der erstmals bei der Tangenten­Baustelle Stadlau/Hirschstetten eingesetzt wird: Das eigens aus den USA angemietete Spezialgerät versetzt tonnenschwe­re Betonleitwände vollautomatisch und ermöglicht die flexible Ver­größerung oder Verkleinerung von Baubereichen. Damit vermeidet die Asfinag weiträumige Sperren für das Umstellen der Betonleitwän­de; der Verkehr bleibt während des Umstellens aufrecht und fährt hin­ter dem Road Zipper bereits in der neuen Spurführung.

Mit unserem Investitions­volumen setzen wir auch starke Impulse für die Konjunktur und vor allem für die Bauwirtschaft.

Klaus Schierhackl Asfinag-Vorstand

Die S 1 Wiener Außenring­Schnellstraße zwischen Schwe­chat und Süßenbrunn mit dem Lobautunnel schließt die Umfah­rung der Bundeshauptstadt und entlastet Tangente, Marchfeld und 22. Wiener Gemeindebezirk vom Verkehr. Der aktuell beeinspruch­te UVP­ Bescheid erging im März 2015, heuer startet die Asfinag die Grundeinlöse für den ersten Ab­

schnitt nördlich der Donau zwi­schen Groß Enzersdorf und Süßen­brunn.

In die Röhre(n) geschautIn die Erweiterung von Tunnelan­lagen gehen heuer in Summe 158 Mio. €; dabei steht die A 9 Pyhrn­autobahn im Brennpunkt, die bis 2019 durchgehend vierstreifig und in den Tunnel zweiröhrig befahr­

Vorstände Klaus Schierhackl (l.), Alois Schedl Eine besondere Herausforderung für heuer: In Wien wickelt die Asfinag sechs Großprojekte unter laufendem Verkehr ab.

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medianet.at

der slowenischen Autobahngesell­schaft DARS werden bis 2022 das Tunnelsicherheitssystem (Flucht­ und Rettungswege) verbessert sowie die Leistungsfähigkeit der Trasse erhöht.

Die GeneralerneuerungenIm Fokus der diesjährigen Sanie­rungen steht die Wiener Südost­tangente (A 23): Instandsetzung der Praterbrücke, Umbau des Kno­ten Prater, Neubau der Hochstraße Inzersdorf sowie die Sanierung des Knoten Inzersdorf werden fortge­führt. Im Februar startete dazu die Sanierung zwischen Stadlau und Hirschstetten.

In NÖ wird künftig ein weite­rer Abschnitt der A 1 den Lenkern dreispurig und runderneuert zur Verfügung stehen: Zwischen Matz­leinsdorf und Pöchlarn starten heuer die ersten Arbeiten auf 5 km, die 2018 abgeschlossen sind. Vor den Toren Wiens wird die A 1 zwi­schen Steinhäusl und Altlengbach instandgesetzt. Eine große Bau­stelle richtet die Asfinag ab dem Frühjahr auf der A 2 Südautobahn zwischen Wiener Neustadt und Grimmenstein ein: betroffen ist heuer die Richtungsfahrbahn Wien. Zur Überwachung des Tempolimits kommt eine Section Control zum Einsatz. In der Steiermark wer­den Fahrbahn und Brücken im A 2 Packabschnitt zwischen Steinberg und Modriach sowie zwischen Ilz­Fürstenfeld und Sinabelkirchen in Schuss gebracht.

Das wichtigste Projekt im beste­henden oberösterreichischen Netz wird heuer die Verbreiterung der A 8 Innkreisautobahn. Im Zuge des Sicherheitsausbaus erhält der 11 km lange Abschnitt zwischen Haag und Ried im Innkreis einen voll­wertigen Pannenstreifen.

Bei Salzburg läuft heuer die Er­neuerung der stark belasteten A 10 Tauernautobahn zwischen Knoten Salzburg und Salzburg Süd weiter.

Bis 2017 läuft die Generalerneu­erung der burgenländischen A 4 von Neusiedl bis zur Staatsgrenze – heuer ist der Abschnitt von Gols/Weiden bis zur Anschlussstelle Nickelsdorf an der Reihe.

Der TunnelblickLast but not least gehen heuer rund 131 Mio. € in die Erhaltung und sicherheitstechnische Moder­nisierung bestehender Tunnel. Seit Februar bis Herbst 2017 saniert die Asfinag den Abschnitt von Stadlau bis Hirschstetten und erneuert al­le Sicherheitseinrichtungen in den

beiden Tunnels. Auch die Erneu­erung des Tunnels Kaisermühlen an der A 22 Donauuferautobahn läuft heuer voll an. Dazu gehört bis Herbst 2017 der Einbau neuer leistungsfähiger Lüfter sowie des „Akut“­Sicherheitssystems: Mittels Spezialmikrofonen „hört“ der Tun­nel ungewöhnliche Geräusche wie Stimmen oder splitterndes Glas und löst Alarm aus.

Ein Großprojekt und eine Her­ausforderung für möglichst weni­ge Verkehrsbehinderungen gibt es auch im Salzburger Stadtgebiet: Der Lieferinger Tunnel an der A 1 Westautobahn erhält im zweiten Halbjahr 2016 eine Hochdruck­Sprühnebelanlage für mehr Brand­schutz, das Akut­System sowie mo­derne Belüftung und Beleuchtung.

Bei der laufenden Erneuerung des Arlbergtunnels, des mit 14 km längsten Straßentunnels Öster­reichs, stehen heuer anders als im Vorjahr keine Vollsperren an. Der Tunnel zwischen Tirol und Vorarl­berg steht nunmehr bis April 2017 untertags ohne Behinderung zur Verfügung. Eine erste Zwischen­bilanz des größten und ehrgeizigs­ten Asfinag­Projekts in Westöster­reich: 36 Stück der zusätzlichen Fluchtwege sind baulich bereits hergestellt.

An der S 6 Semmering­Schnell­straße finalisiert die Asfinag heuer die Generalerneuerung der Tunnel Bruck und St. Ruprecht. Ebenfalls in der Steiermark startet heuer die Modernisierung der A 9­Tunnel Wald und Pretallerkogel sowie des Selzthaltunnels. An der A 10 Tauern autobahn in Kärnten gilt das für den Oswaldiberg­ und den Kroislerwandtunnel.

An der Tiroler A 12 Inntal­autobahn werden der Tunnel Wil­ten, an der A 13 Brennerautobahn der Tunnel Bergisel mit Sill­ und Paschbrücke sowie an der S 16 der Flirscher und Tunnel Strengen saniert und sicherheitstechnisch ausgebaut. Eine Besonderheit gibt es in Westösterreich beim Bergisel­Projekt: Ab April wird wie sonst nur in Wien üblich erstmals in Tirol eine mobile Baustellen­Be­helfsbrücke („Fly Over“) eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine mo­bile Konstruktion, die Arbeitsberei­che auf der Autobahn überbrückt und es so ermöglicht, dass die Stre­cke unter Tags frei befahrbar ist.

Schließlich entsteht ein gänz­lich neuer „Lärmschutztunnel“ für mehr Lebensqualität in Zederhaus an der A 10: Heuer starten die Ar­beiten zur Einhausung der Rich­tungsfahrbahn Salzburg.

Freitag, 18. März 2016 INFRASTRUKTUR 45

Gleichmäßig Erlaubt es der Zustand der Strecken, setzt die Asfinag-Langfrist-planung auf eine möglichst gleich-mäßig verteilte Bauaktivität auf den Durchzugs-achsen.

Safety first Haben sich 2004 noch 6% aller Unfälle auf Auto-bahnen in Bau-stellenabschnitten ereignet, konnte diese Zahl über die letzten Jahre kontinuierlich auf 3% gesenkt werden.

3 statt 6%

bar wird. Bei Klaus im südlichen OÖ werden heuer vier Tunnel mit 6,4 km Gesamtlänge neu errichtet und die bestehenden Röhren im Anschluss werden erneuert: Spe­ring­ und Falkenstein­, Klauser und Traunfried­Tunnel werden bis Ende 2018 fertiggestellt.

Bis 2019 ist an der steirischen A 9 der 8 km lange Gleinalmtunnel fer­tig ausgebaut und das letzte „Na­

delöhr“ an der Pyhrnachse besei­tigt. Ebenfalls bis 2019 zweiröhrig wird der Tiroler Perjentunel an der S 16 Arlberg Schnellstraße, wo heu­er der Vortrieb in den Berg startet.

Heuer laufen auch die Vorarbei­ten für den Neubau einer zweiten Röhre für den Karawankentunnel an der Kärntner A 11 auf Hochtou­ren: der Bau einer Brücke vor dem Bergmassiv. In Kooperation mit

Eine besondere Heraus­forderung 2016: In Wien wickelt die Asfinag sechs Großprojekte unter lau­fendem Verkehr ab.

Alois Schedl Asfinag-Vorstand

Sicherheit 2016 gibt es 24 Tunnel-Groß-projekte in ganz Österreich. Für mehr Verkehrs-sicherheit werden diese zweiröhrig ausgebaut bzw. auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Knapp 300 Mio. € gehen heuer allein in Tunnelsicherheits-projekte.

Die InvestitionsschwerpunkteStraßen Mit insgesamt sechs Großpro-jekten an der A 23 Südosttangente und der A 22 Donauuferauto-bahn erneuert die Asfinag das Wiener Autobahn-netz. In puncto Streckenneubau wird im Weinviertel der Weiterbau der A 5 Nordautobahn weitergeführt.

Vorgaben 95% des ge-samten Netzes müssen stets frei von Baumaßnah-men bleiben und auf 100 km dürfen diese höchstens fünf Minuten Zeitverlust brin-gen, lautet eine Asfinag-interne Vorgabe als „Kun-den-Standard“.

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medianet.at46 BUNDESLÄNDER Freitag, 18. März 2016

••• Von Paul Christian Jezek

EISENSTADT. Für das Burgenland erwarten die Experten generell eine leicht steigende Nachfrage nach Immobilien (+1,5%) und ein mehr als doppelt so stark steigendes An-gebot (+3,8%), was die Preise eini-germaßen drücken sollte – nämlich um rund –0,8%.

Ansonsten ist eher verhaltene Ruhe angesagt. Einzig die Preise für Baugrundstücke zeigen mit +4,9% deutlich nach oben, die für gewerbliche Immobilien dagegen nach unten.

Es gibt genügend Kaufwillige„Der Immobilienmarkt entwickelt sich gut“, erklärt Roswitha Kne-belreiter, Bürobetreiberin von Re/Max P&I, mit Immobilien-Büros in Neusiedl am See, Eisenstadt und Bruck an der Leitha. „Es gibt ein vernünftiges Angebot und ge-nügend Interessenten, die kaufen wollen.“

Im Trend liegen noch immer klei-ne Eigentumswohnungen bis rund 100.000 €. „Wenn die Rendite passt, investieren im Burgenland noch immer verhältnismäßig viele An-leger“, so die Immobilien-Expertin.

„Auch Grundstücke in guten Lagen, also mit Seeblick oder in Seenähe, können weiterhin zu sehr guten Preisen verkauft werden, weil sie eben rar sind.“

Die Preise für attraktive Immo-bilien in Neusiedl am See bewegen sich erwartungsgemäß im oberen Preissegment. „In Neusiedl am See sind hochpreisige Häuser oft leichter zu verkaufen als ältere Häuser mit Renovierungsbedarf“, erläutert Knebelreiter. Als Gründe für den Hype auf Neusiedl ortet sie die Nähe zum See, den Stand-ort als Bezirkshauptstadt und

den Autobahnanschluss. „Generell ist festzuhalten, dass im Burgen-land die Preise – je nach Lage und Verkehrsanbindung (Autobahn, Schnellbahn) – extrem stark diffe-rieren. Das Burgenland bleibt aber aufgrund der Preise und der sehr guten Verkehrsanbindung nach Wien immer noch ein Geheimtipp für Immobilien-Käufer.“

Im Mietgeschäft, das sich sehr gut entwickelt, erwartet Knebelrei-ter in den kommenden Jahren eine weitere Zunahme, da „die Finanzie-rung von Wohnungseigentum für junge Familien weiterhin schwie-rig ist“.

Im Burgenland ist (fast) alles möglichSerie Bundesländer-Märkte: medianet berichtet über die aktuellen Trends in ganz Österreich. Diesmal im Blickpunkt: das Burgenland.

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Per Initiativantrag will die Stadtregierung am 18.3. eine No-velle zum Baurecht verabschieden, die es ihr erlaubt, Wohnquartiere de facto ohne Berücksichtigung des Baurechts zu errichten.

„Dies beschränkt sich nicht nur auf die vorübergehende kurzfristi-ge Unterbringung von Flüchtlingen, lässt also für ‚staatlich organisier-te Nutzung‘ einen kaum eingrenz-baren Spielraum“, moniert Walter Ruck, Präsident der Wirtschafts-kammer Wien. „Das bedeutet, dass z.B. auch in Betriebsbau- und In-dustriegebieten wie etwa in der Ziedlergasse oder Siemensstraße die intensiven Bemühungen, diese langfristig zu erhalten, unterlaufen werden, obwohl derzeit an einem

neuen Betriebsflächenkonzept ge-arbeitet wird.“

Dass die Nachbarrechte im bau-rechtlichen Verfahren außer Kraft ge setzt werden, könne darüber hi-

naus schwerwiegende Folgen für die benachbarten Unternehmen mit sich bringen. „Nicht bedacht wurde offensichtlich, dass es dadurch zu massiven Verschlechterungen im

Betriebsanlagenverfahren kom-men wird – wenn man etwa an die Lärmproblematik oder an die erhöhten Zufahrtserfordernisse denkt. Dies kann in weiterer Folge zu erheblichen Kostenbelastungen und als Draufgabe eventuell auch zu Verwaltungsstrafen führen.“

Denn der Grundsatz „Beraten statt strafen“ habe sich in der Wiener Verwaltung gegenüber der Wirtschaft „noch nicht sehr durch-gesetzt“, kritisiert Ruck.

Mehr Tempo für InfrastrukturDer Präsident der Wiener Wirt-schaftskammer fordert zudem mehr Tempo bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten wie dem Ausbau der Stadtstraße nach As-pern, des Flughafens und dem Bau eines internationalen Busbahn- hofs sowie ein Ende des kommu-nalen Querlegens beim Bau des Lo-bautunnels. „Die schwierige Situa-tion aufgrund des starken Wiener Bevölkerungswachstums können wir langfristig nur gemeinsam meistern. Politik und Wirtschaft müssen zusammenarbeiten, damit sich am Standort Betriebe ansie-deln und mehr Jobs entstehen.“

Ruck fordert einen RuckDer WKW-Präsident sieht Unternehmen durch Baurechtsnovelle benachteiligt und verlangt mehr Tempo bei Infrastrukturprojekten.

Walter Ruck: „Die Baurechtsnovelle benachteiligt Wiener Unternehmen.“

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RECYCLING-BAUSTOFFE

Die Verordnung wird recyceltLINZ. Die neue Recycling-Bau-stoff-Verordnung hat wegen deutlich überzogener bürokra-tischer Erfordernisse (Doku-mentationspflicht und Ana-lytik) und wegen einer damit verbundenen Kostenexplosion viel Widerspruch ausgelöst.

„Die Kritikpunkte, die wir aus Oberösterreich vorgetra-gen haben, sind ernst genom-men worden und es wird eine wesentlich praktikablere und für die Betroffenen auch finan-ziell deutlich günstigere Ent-sorgungslösung geben“, sagte Landeshauptmann Pühringer nach einem Treffen mit Bun-desminister Rupprechter. Bei kleinen Straßenbauvorhaben sollen weiterführende Schad-stofferkundungen gestrichen werden, Dokumentations-pflichten werden generell deutlich reduziert. (pj)

SÜDWESTAUSRICHTUNG

Schmuckes Haus in zehn MonatenZEDERHAUS. In zehn Mona-ten Bauzeit hat die Salzburg Wohnbau in der Lungauer Ge-meinde ein Wohnhaus errich-tet, das kürzlich offiziell an die Bewohner übergeben wurde.

Auf einer Grundstücksgröße von rund 900 m² entstand ein Gebäude mit acht Mietwoh-nungen und einer Eigentums-wohnung. Für die Bauausfüh-rung zeichnet die Lungauer Firma Recon HochTief und für die Planung der Salzburger Architekt Robert Judl verant-wortlich. (pj)

IMMOFINANZ

Neues aus der VorstandsebeneWIEN. Der Aufsichtsrat der Immofinanz hat Stefan Schö-nauer für drei Jahre zum Fi-nanzvorstand bestellt. Er folgt damit auf Birgit Noggler, die ihr Vorstandsmandat per 19.2. zurückgelegt hat. Zudem hat der Aufsichtsrat das Mandat von Vorstandsmitglied Dietmar Reindl vorzeitig um vier Jahre verlängert. Damit setzt sich der Vorstand der Immofinanz aus CEO Oliver Schumy, CFO Ste-fan Schönauer und COO Diet-mar Reindl zusammen. (red)

GREET VIENNA

Der Blick auf andere MärkteWIEN. Bei der internationalen Plattform Greet Vienna werden am 30. und 31.5. im Palais Nie-derösterreich u.a. Neuigkeiten in Polen, Rumänien, Ungarn und Serbien ebenso präsen-tiert wie „The Nordics“ („Was machen die nordischen Länder anders?“) und die Slowakei als „kleiner Markt mit großen Plänen“. Weiters wird u.a. die Digitalisierung mit ihren Auswirkungen auf die Immo-bilienwirtschaft thematisiert: „Vom Büro in der Cloud bis zum Shopping Center zwischen Realität und Virtualität.“ (pj)

Marktblick Bei Einfamilien-häusern im Bur-genland liegt die Preiserwartung bei +1,6%, bei Eigen-tumswohnungen in Top-Lagen bei +3,0% und am Stadtrand bzw. in den Landgemein-den bei –0,8%.

+1,6 Prozent

Roswitha Knebelreiter, Re/Max P&I.

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medianet.at Freitag, 18. März 2016 IMMOBILIENENTWICKLUNG 47

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Vor Kurzem haben die Ab-brucharbeiten zur Errichtung des Stadtentwicklungsprojekts „Wild-garten“ begonnen. Davon betrof-fen sind ein ehemaliges Labor der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicher-heit GmbH), sechs teilweise mitei-nander verbundene Hallen und ein Heizhaus. Die acht Gebäude befin-den sich im Osten eines rund 10,7 ha großen Areals zwischen Emil-Behring-Weg, Südwest-Friedhof und Franz-Egermaier-Weg in Meid-ling. Läuft alles plangemäß, wer-den die Abbrucharbeiten im April abgeschlossen.

Die abzubrechenden Gebäude verfügen jeweils über maximal zwei Geschoße. Durch Abtragung

bzw. Umstoßen werden die Häuser so sanft wie möglich dem Erdbo-den gleich gemacht. Zur Staubver-meidung arbeitet die Abbruchfirma mit Spritzwasser. Der Bauschutt wird vor Ort sortiert und danach abtransportiert; gleichzeitig erfolgt die Entrümpelung eines denkmal-geschützten Bestandsgebäudes im Westen des Areals.

Wohnungen, Kindergarten & Co.Im nächsten Schritt beginnt die Wildgarten Entwicklungsgesell-schaft (zu 100% im Eigentum der ARE Austrian Real Estate Develop-ment GmbH, einer auf Projektent-wicklungen spezialisierten Toch-ter der ARE Austrian Real Estate GmbH) im Herbst mit der Sanie-rung und Adaptierung des denk-malschützten Gebäude-Ensembles

im Westen des Grundstücks; hier entstehen Wohneinheiten, ein Nachbarschaftszentrum, ein Kin-dergarten mit fünf Gruppen, Ordi-nationsflächen und eine Werkstät-te. Interessenten für die geplanten Ordinationsflächen können sich bereits jetzt bei der Wildgarten Entwicklungsgesellschaft melden und sich in die Detailplanung ein-bringen.

Während im Westen am ersten Baufeld die Bestandssanierung läuft, wird die nötige Infrastruk-tur für die übrigen Baufelder hergestellt. Danach startet ab-schnittsweise die Verwertung, Auf-schließung und Entwicklung der einzelnen Baufelder. Läuft alles plangemäß, ziehen die ersten Be-wohner 2018 ein. Die Gesamtfer-tigstellung erfolgt bis 2022.

einem Raum durch Leuchten er-fasst, bisher aber „nur“ für die Licht steuerung genutzt. In einem nächsten Schritt könnten die Daten aber auch außerhalb der Welt der Beleuchtung von sehr viel größe-rem Nutzen sein, z.B. wenn sie Raummanagement ermöglichen.

Deshalb arbeiten seit Kurzem der Lichtkonzern Zumtobel Group und Bosch Software Innovations ge-meinsam an der Entwicklung von energieeffizienteren und intelligen-teren gewerblichen Gebäuden: In einer neuen Entwicklungspartner-schaft wollen sich die beiden Un-ternehmen auf Fernsystemanalyse (Remote Monitoring) und Raum-management (Space Management) im Bereich der intelligenten Be-leuchtungslösungen für vernetzte Gebäude konzentrieren.

••• Von Paul Christian Jezek

DORNBIRN. Gebäude machen fast die Hälfte des weltweiten Ener-gieverbrauchs aus – daher wird der Beleuchtungsinfrastruktur künftig eine wesentliche Rolle bei Energie- und Kosteneinsparungen zukommen.

Das unabhängige Forschungs-unternehmen Memoori prognosti-ziert, dass der Großteil der ge-bäudebasierten IoT-Geräteinstal-lationen bis 2020 auf Basis der Beleuchtungsinfrastruktur erfolgt.

Denn Beleuchtung ist sowohl in geschlossenen Räumen als auch im Freien vorhanden, vernetzt und darüber hinaus mit einer Energie-quelle verbunden. Davon abgese-hen, werden bereits Daten wie z.B. die Anwesenheit von Menschen in

Das erste PilotprojektBegonnen haben die Zumtobel Group und Bosch Software Innova-tions sowie Dassault Systèmes (ein Weltmarktführer für 3D-Design- Software) und Modcam (ein Start-up mit Fokus auf Digitale Bilder-kennung) mit dem LifeCycle Tower One in Dornbirn. Das moderne Gebäude im Besitz der Rhomberg Group ist mit einer fortschritt-lichen Beleuchtungslösung ein-schließlich eines intelligenten Steuerungssystems von Zumtobel ausgestattet und bietet somit ein ideales Umfeld für Innovationen bei vernetzten Gebäuden.

Das Gesamtsystem lässt in Echt-zeit Einblicke in den Zustand und die technische „Gesundheit“ des Gebäudes zu; dabei werden z.B. die Bereiche Energieverbrauch

und Energieeinsparung pro Leuch-te, pro Etage und für das gesamte Gebäude sowie Visualisierungen der Anwesenheitsdaten und der Flächennutzung abgedeckt. Eine Heat Map (Wärmekarte) zeigt die Belegung eines Raums, um die Ver-brauchseffizienz zu optimieren.

Für die Wartung liefert das Sys-tem Benachrichtigungen bei fehler-haften Leuchten und gibt Einblicke in die Betriebsstunden und die Nut- zungshistorie des Beleuchtungs-systems – und das Wissen über be-vorzugte Lichteinstellungen hilft bei der Optimierung von Lichtsze-nen und erhöht in der Folge die Zu-friedenheit des Gebäudenutzers.

Büroräume besser nutzen„Für Bauunternehmen und Gebäu-debetreiber wird Konnektivität ein immer wichtigeres Thema“, sagt Hubert Rhomberg, CEO der Rhom-berg Group. „Ich freue mich des-halb sehr, dass sich Zumtobel und Bosch zusammentun, um unseren Mietern die Möglichkeit zu geben, Energie- und Wartungskosten zu sparen. Darüber hinaus wird das Pilotprojekt unseren Mietern wert-volle Informationen darüber ge-ben, wie sie ihre Büroräume besser nutzen und das Nutzererlebnis im LifeCycle Tower One optimieren können. Und letztlich wird das durch Beleuchtung ermöglichte IoT durch neue datengestützte Dienste auch zusätzliche Einkommensströ-me für die Gebäudebetreiber oder -manager generieren.“

Zumtobel knöpft sich LifeCycle Tower vorLicht mit Mehrwert: IoT-Lösungen („Internet of Things“) führen zu energieeffizienteren und „intelligenteren“ gewerblichen Gebäuden.

Platz für 1.100 WohnungenZur Umsetzung des Wohnbauprojekts „Wildgarten“ werden acht Bestandsgebäude im Osten des Grundstücks abgebrochen.

EnergieeffizientDer 27 m hohe LifeCycle Tower ist ein energie-effizientes Holz-Hybrid-Hoch haus in Passiv-hausqualität.

Dieser Tage finden die Abbrucharbeiten am Wildgarten-Areal in Meidling statt.

Premiere Das Pilotprojekt LifeCycle Tower One Building wurde auf der Bosch Connec-tedWorld Anfang März in Berlin und auf der Light + Building Messe in Frankfurt am Main (diese Woche) vorgestellt. ©

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