finance 2904

8
medianet.at financenet & real:estate Vorsichtig Die Wirtschaft kämpft mit Risiken – die werden nicht weniger 30 Löchrig Bei den europäischen Banken haperts nachhaltig beim Profit 30 Gelassen Ein möglicher „Brexit“ Großbritanniens erschreckt nicht alle 31 Einfach Die Kredit- versicherung gibt’s jetzt auch digital via Internet 31 Freitag, 29. April 2016 COVER 25 © 6B47/Bill Lorenz Immobilien weit jenseits der Milliarden-Euro-Schallmauer Allein 2015 wurden Objekte um rund 300 Mio. Euro fertiggestellt und erfolgreich verkauft – 6B47-Chef Peter Ulm im Exklusivinterview. 26 ZIELORIENTIERT suchen und finden. Ihr Spezialist für Immobilien. www.ehl.at ATX (Schluss 27.4.) 2.329,96 -0,53% Top 5 ATX Prime Flop 5 ATX Prime Verbund 3,82% Cross Industries 3,53% Zumtobel 3,19% OMV 2,62% Palfinger 2,51% Österr. Post -6,09% Do&Co -5,92% Polytec -5,37% Lenzing -4,64% AT&S -3,86% 3,82% Verbund -6,09% Österr. Post ATX 20.–27. April 2016 IATX (Schluss 27.4.) 231,03 -1,42% Warimpex 1,48% Immofinanz -0,79% S Immo -1,03% Atrium -1,35% conwert -1,36% CA Immo -1,70% Buwog -2,01% 1,48% Warimpex -2,01% Buwog IATX 20.–27. April 2016 Ihr Traum vom Haus im Grünen kann Wirklichkeit werden. IMMO-CONTRACT hilft nicht nur Suchen, sondern auch Finden! www.IMMO-CONTRACT.com 050 450-0 www.mPAY24.com [email protected] Tel. +43-1-513 66 33-600 Die Schokoladenseite des E-Commerce! Online-Payment für E- und M-Commerce Kredit- und Debitkarten, Bankensysteme, Rechnungs- und Ratenkauf, Lastschrift, paybox, mpass, paysafecard, PayPal, ...

description

 

Transcript of finance 2904

Page 1: finance 2904

medianet.at

financenet & real:estate

Vorsichtig Die Wirtschaft kämpft mit Risiken – die werden nicht weniger 30

Löchrig Bei den europäischen Banken haperts nachhaltig beim Profit 30

Gelassen Ein möglicher „Brexit“ Großbritanniens erschreckt nicht alle 31

Einfach Die Kredit­versicherung gibt’s jetzt auch digital via Internet 31

Freitag, 29. April 2016 coVEr 25

© 6

B47

/Bill

Lor

enz

Immobilien weit jenseits der Milliarden-Euro-SchallmauerAllein 2015 wurden Objekte um rund 300 Mio. Euro fertiggestellt und erfolgreich verkauft – 6B47-Chef Peter Ulm im Exklusivinterview. 26

ZIELORIENTIERTsuchen und finden.Ihr Spezialist für Immobilien.

www.ehl.at

ATX (Schluss 27.4.) 2.329,96 -0,53%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ Verbund 3,82%

▲ cross Industries 3,53%

▲ Zumtobel 3,19%

▲ oMV 2,62%

▲ Palfinger 2,51%

▼ Österr. Post -6,09%

▼ Do&co -5,92%

▼ Polytec -5,37%

▼ Lenzing -4,64%

▼ AT&S -3,86%

3,82%Verbund

-6,09%Österr. Post

ATX 20.–27. April 2016

IATX (Schluss 27.4.) 231,03 -1,42%

▲ Warimpex 1,48%

▼ Immofinanz -0,79%

▼ S Immo -1,03%

▼ Atrium -1,35%

▼ conwert -1,36%

▼ cA Immo -1,70%

▼ Buwog -2,01%

1,48%Warimpex

-2,01%Buwog

IATX 20.–27. April 2016

Ihr Traum vom Haus im Grünen kann Wirklichkeit werden.

IMMO-CONTRACT hilft nicht nur Suchen,

sondern auch Finden!

www.IMMO-CONTRACT.com050 450-0

www.mPAY24.com [email protected] Tel. +43-1-513 66 33-600

Die Schokoladenseite des E-Commerce!

Online-Payment für E- und M-Commerce

Kredit- und Debitkarten, Bankensysteme, Rechnungs- und Ratenkauf, Lastschrift, paybox, mpass, paysafecard, PayPal, ...

Page 2: finance 2904

medianet.at

Zusätzlich haben wir den 6B47 Real Estate Club aufgebaut – eine lose Gemeinschaft von zirka 200 Personen, die bei neuen Develop-menten eingeladen werden, sich zu beteiligen (ab 250.000 Euro).

medianet: Wie sieht die Philoso­phie ‚dahinter‘ aus?Ulm: Es gibt keine „wilden“ Kon-struktionen – das ist uns wichtig! Wir sind keine Finanzjongleure, wir haben keine Gesellschaften in Panama, in der Schweiz oder in Luxemburg. Grundsätzlich handelt es sich um ganz „norma-le“ österreichische oder deutsche Gesellschaften, je nachdem, wo sich das Projekt befindet.

Jedes Quartal versenden wir ei-nen Finanzreport und agieren so transparent wie nur möglich. So haben wir rund 150 Mio. Euro Ei-genkapital aus dem Real Estate Club akquiriert, mit dem wir die Projekte finanzieren.

Nur durch den Aufbau des Real Estate Clubs war es möglich, Pro-jekte wie den Franz-Josefs-Bahn-hof kaufen zu können. Hier gelang es uns innerhalb von vier Wochen, mit unserem Club das notwendige Eigenkapital zusammenzustellen.

Diese Stärke haben wir aufge-baut, weil wir es geschafft haben, Projekte auch erfolgreich zu ver­kaufen. Und das ist auch das We-sentliche in unserer Branche. Wir messen uns nicht an unserem Im-mobilienvolumen under develop-ment oder bezeichnen uns als der größte Bauträger – nein, für un-seren Erfolg müssen wir Projekte drehen, indem wir diese rasch fer-tigstellen und verkaufen.

••• Von Paul Christian Jezek und Chris Radda

WIEN. Nach Existenzjahren ge-rechnet, gilt 6B47 beinahe noch als Start-up, nach monetären Immo-bilienmaßstäben handelt es sich jedoch in Sachen Bauleistung be-reits um den größten Real-Estate-Developer Österreichs.

Im Exklusivinterview mit media­net erklärt Vorstandsvorsitzender Peter Ulm (Bild), wie 6B47 dies er-reichen konnte und welche Pläne man für die nächste Zukunft hat.

medianet: Beginnen wir mit dem Fundament: Was bedeutet 6B47 eigentlich?Peter Ulm: In der Numerologie steht der 6er für die Entscheidung, der 7er für die Tat; somit bedeutet ‚6B47‘: Die Entscheidung kommt vor der Tat. Damit wollen wir für uns versinnbildlichen, dass wenn wir etwas entscheiden, wir es auch konsequent umsetzen.

Auch die Mitarbeiter können sich mit der Marke ‚6B47‘ identifizie-ren. Vor allem, wenn man sich den Namen einmal gemerkt hat, ist er nicht mehr leicht zu verwechseln.

medianet: Wie ist der Markt­eintritt verlaufen?Ulm: Im April 2011 kam ich als drit-ter Mitarbeiter zu 6B47: Es gab ei-nen Mitarbeiter für den Bereich Fi-nanzen und eine Assistentin. Heute sind wir 83 Mitarbeiter. Dies war ein bedeutender Entwicklungs-schritt. Ende 2011 haben wir uns mit 50% an einem deutschen Bau-träger beteiligt. (Dieser wurde En­de 2015 zur Gänze übernommen, Anm.) Somit waren wir mit einem Schlag ein Unternehmen, das am Markt gut vertreten war, mit 500 Mio. Euro Developmentvolumen in der Bilanz und 20 Mitarbeitern.

Der nächste große Meilenstein war im Juni 2012 die erste Kapital-erhöhung, an der sich fünf Privat-personen beteiligt haben. Im Juli 2015 folgte die zweite Kapitalerhö-hung. Derzeit haben wir 16 Gesell-schafter aus Österreich, Deutsch-land und der Schweiz.

medianet: Können Sie einen Ein­blick in Ihren Track Record geben?Ulm: 2015 haben wir Immobilien im Wert von 350 Mio. Euro ver-kauft. Davon waren vier Objekte in Frankfurt, ein Objekt in Wien und eines in Düsseldorf. Es waren ein Hotel, ein Büro und vier Wohnbau-ten, also sechs Projekte mit einer Beteiligung des Real Estate Clubs, die wir erfolgreich abgeschlossen und unseren Clubmitgliedern ihr Investment ausbezahlt haben. 2014 erreichten wir bereits rund 200 Mio. Euro an Verkäufen.

2010 und 2011 hatten wir noch nichts zu verkaufen. In dieser Zeit haben wir aufgebaut und einge-kauft. Erst 2012 haben wir mit dem Verkauf begonnen. In diesem dritten Jahr haben wir den Break Even geschafft. Seither steigern wir jährlich und kontinuierlich unsere Ergebnisse und konnten dadurch 2015 eine weitere Kapitalerhöhung überhaupt erst möglich machen. Wir sind durch Eigenkapital und

andererseits durch eine Anleihe fi-nanziert. Zum Glück sind wir nicht von Analysten getrieben, die „hö-her, weiter, schneller und größer“ fordern. Wenn wir aktuell keine guten Gelegenheiten sehen, haben wir die Möglichkeit, auszuschütten und auf das nächste interessante Projekt zu warten.

medianet: Wie sieht der Markt aktuell aus?Ulm: Der große Immobilienhype „Die Preise steigen ständig“ ver-langsamt sich eindeutig, und zwar auf beiden Seiten. Der private Kon-sument hat nicht unendlich viel Geld, um jede Preissteigerung am Wohnungsmarkt mitzumachen.

Von Anlegern kommt immer noch sehr viel Geld herein, denn auch auf einem Renditeniveau zwischen 3 und 5% ist das Investment immer noch attraktiver als viele Alterna-tiv-Veranlagungen.

Die Nachfrage ist nach wie vor ungebrochen. Tatsächlich konnten wir jedes Projekt schon am Tag der Fertigstellung verkaufen. Das se-he ich auch weiterhin in 2016 und 2017, selbst wenn die Investoren nicht mehr jede Preisentwicklung mitmachen werden.

medianet: Das heißt, die Preise wachsen doch nicht in den Him­mel?Ulm: Definitiv nicht. Ein Großteil der Käufer kann sich nun einmal keine Wohnung im Goldenen Quar-tier leisten. Die größte Nachfrage ist im Niedrig- und Mittelpreisseg-ment.

Wir versuchen, dem auch Rech-nung zu tragen und haben eine ei-gene Bauträgerschiene aufgesetzt, wo wir Wohnungen zwischen 2.800 und 3.500 Euro pro m2 entwickeln, um diesen Markt zu bedienen. Das heißt für 6B47, dass wir uns beim Einkaufen konzentrieren, unsere Grundrisse optimieren, die Finan-zierungszinsen niedrig halten und Projekte rasch weiter drehen müs-sen.

Es gibt auch weiter Nachfrage im Luxusbereich. Bei unserem Projekt „Living Kolin“ in 1090 Wien wa-ren wir noch nicht einmal bei der Dachgleiche und haben schon den größten Teil der Wohnungen ver-kauft.

Hingegen im Mittelpreissegment mit Wohnungen zwischen 400.000 und 800.000 Euro geht die Nach-frage merkbar zurück – nicht weil die Leute keinen Wohnbedarf ha-ben, sondern weil es für sie nicht mehr finanzierbar ist. Auch das müssen wir als Entwickler berück-sichtigen.

Die größten Developer des LandesMit Immobilien im Wert von rund 1,2 Mrd. Euro hat sich die 6B47 Real Estate Investors AG zum Branchenleader in Österreich entwickelt. Heuer will das Unternehmen rund um Peter Ulm auch in Deutschland durchstarten.

Dachmarke 2015 wurden bereits Objekte in Wien und Frankfurt mit einem Wert von ca. 300 Mio. Euro fertiggestellt und erfolgreich verkauft. Nach der vollständi-gen Übernahme der deutschen PDI Property Development In-vestors GmbH im November 2015 agiert die Gruppe künftig an allen Standorten unter der einheitlichen Marke 6B47.

300 Mio. €

© 6

B47

Ber

nhar

d S

chra

mm

© 6

B47

Es ist nicht die Zeit für Immobi­lienspekulanten, sondern für Immobilien­handwerker, die wissen, was sie tun, und die ihre Ärmel aufkrempeln.

26 DEVELOPMENT Freitag, 29. April 2016

Drehzahl Die durchschnitt-liche Investment-dauer der 6B47 Projektentwicklun-gen liegt bei 36 bis 48 Monaten. „Das haben wir für 2016 im Griff und auch nächstes Jahr sieht es gut aus. Für 2018/19 müssen wir schon heute zu planen beginnen.“

Under Construction Aktuelle Projekte in Österreich sind unter anderem Living Kolin, Althan, Park Flats 23, Beatrix Spa oder Philips und in Deutschland Living Westfalia, Okzitan, Cascada, IN-Tower, West-park oder Green Gate.

Projektentwicklung

Blick auf Wien Verkaufsstart von 160 Wohnungen in der Hilde-Spiel-Gasse, Baustart von 20.000 m2 beim Projekt Althan (Bild), Grundstücks-entwicklung von 48.000 m2 im Gasometerumfeld und der Franz- Josefs-Bahnhof als neues Groß-projekt

Peter Ulm, 6B47 Vorstandsvorsitzender

Page 3: finance 2904

Die Pipeline ist gut gefüllt: Gegen-wärtig werden 13 Hotel-Projekte in Deutschland, Österreich, Polen und in den Niederlanden mit einem Investitionsvolumen von rund 430 Mio. Euro vorangetrieben.

UBM Development AG gilt als führender Immobilienent-wickler Österreichs. Der Fokus liegt auf Österreich, Deutsch-land und Polen sowie den Asset-Klassen Wohnen, Hotel und Büro. Immobilienentwicklungen in Tschechien, den Niederlan-den und Frankreich tragen zur Risikoverteilung bei. Der hohe Diversifikationsgrad ermöglicht einen ausgewogenen Risikoaus-gleich und ist eine stabile Basis für nachhaltiges, solides Wachs-tum. Die Gesellschaft notiert seit Gründung 1873 an der Wiener Börse. Nach 142 Jahren im Auk-tionsmarkt wurde UBM im April 2015 in den Standard Market Continuous der Wiener Börse aufgenommen. Unique Selling Proposition ist ein langjährig positiver Track-Record. Kaum ein Unternehmen kann auf eine so umfangreiche Historie zu-rückblicken, schon gar nicht in der Immobilienbranche. Sorgfalt und Nachhaltigkeit sind für den Erfolg ebenso ausschlaggebend wie Architekturqualität und hochwertiges Bauhandwerk. Der Jahresfinanzbericht ist unterwww.ubm.at abrufbar.

AktUelle Projekte

Blick aufs UBM-PortfolioDie UBM Development AG reüssiert in den Asset-Klassen Büro, Wohnen und Hotel: Mit Top-Objekten in standort-günstigen Bestlagen stellt der Konzern die Weichen auf Wachstum und Wertschöp-fung – hier eine aktuelle Hotel-Auswahl!

Crowne Plaza Amsterdam South

Hyatt regency Amsterdam

Magic Circus Hotel Disneyland Paris

Holiday Inn Frankfurt – Alte oper

Park Inn linz

WIEN. Der Merger mit der Porr- Immo-Sparte PIAG wurde in Bestzeit abgearbeitet, die daraus resultierenden Konzernsyner-gien sind bereits bilanzwirksam; gleichzeitig hat UBM das Geschäft angekurbelt und den Gewinn-turbo gezündet: Letzten Montag konnte das Vorstandsduo – Karl Bier (CEO) und Heribert Smolé (CFO) – vor Journalisten das drit-te Erfolgsergebnis in Folge prä-sentieren. Das UBM-Triple stütze sich auf eine „massive Nachfrage“ in allen drei Asset-Klassen, so der Vorstandsvorsitzende. Der Büro-, Wohnungs- und nicht zuletzt der Hotelmarkt hätten 2015 ein Dauer-hoch erlebt; gleichzeitig befeuere und prolongiere die Niedrigzins-phase den Run auf Liegenschaften in Bestlagen.

Der Nachfrageboom, der mit einem weiteren Produktivitätsaus-bau einhergegangen ist, schlägt sich in der stolzen Bilanz nieder. So legte die Gesamtleistung um satte 73% Prozent auf 593,3 Mio. Euro zu. Das operative Ergebnis (EBIT) konnte von 36,6 Mio. Euro auf 73,6 Mio. Euro mehr als verdoppelt wer-den. Ein weiteres Plus von rund 100% legte der Konzern auch beim Vorsteuerergebnis (EBT) vor: Nach gut 25 Mio. Euro (2014) werden für das abgelaufene Geschäftsjahr sat-te 50 Mio. Euro bilanziert. Top auch der ausgewiesene Gewinn: Der Jahresüberschuss erhöhte sich von 22 Mio. Euro auf über 37 Mio. Euro.

Die Eigenkapitalrentabilität stieg um 1,2 Prozentpunkte auf 15,1%. Bei der Gesamtkapitalrentabilität wurde ein ähnlich starkes Plus von 1,1 Prozentpunkten (auf 6,8%) er-reicht. Das Ergebnis je Aktie (EPS) stieg gegenüber 2014 von 3,59 Eu-ro auf 4,9 Euro. Good News für die Anleger: Die Dividende soll nun

um 35 Cent je Aktie auf 1,60 Euro angehoben werden. „Ein schönes Ergebnis, mit dem wir uns garan-tiert nicht verstecken müssen“, wie Smolé bei der Präsentation kurz und bündig zusammenfasste. Damit liege man weit vor der Konkurrenz.

Fit für den Immo-Boom2015 hat UBM 13 Objekte verwer-tet, vor allem in den deutschen Ballungszentren. Drehungen ha-ben aber auch am Österreich-Markt stattgefunden – etwa mit einem Büro- und Hotelkomplex in Graz, einem Hotel in der Tiroler Landeshauptstadt und dem Rat-hausviertel Guntramsdorf.

Auch 2016 laufe der Verkauf bei Bestandsimmobilien und Neo-

Projekten „vielversprechend“, wie Bier betont. „Wir als Entwickler erleben hervorragende Zeiten.“ Vor allem der Blick auf die Vorver-kaufszahlen – bei Büro- und Wohn-objekten, u.a. beim neuen Wiener Hauptbahnhof – stimme ihn auch über 2016 hinaus „äußerst optimis-tisch“.

Fokus auf den HotelbereichFür das laufende Jahr hat UBM wieder eine lange Immobilien-Ver-kaufsliste aufgelegt – mit vielver-sprechenden Hotelprojekten.

Als Pionier vor gut 20 Jahren am Polen-Markt gestartet, zählt sich UBM heute zu den unange-fochtenen Entwicklern für die Be-herbergungsbranche: vom Low Budget-Segment bis in die geho-bene Luxus-Kategorie – quer durch Europa. „In diesem ertragsstarken Bereich“ wolle Bier mit Blick auf die hohe Bewirtschaftungsquote auch „weiter kräftig mitmischen“.

UBM-jahresbilanz 2015: „Gewinnturbo gezündet“

erfolgsverwöhntBei der Bilanz-Präsentation im Palais Hansen Kempinski Vienna: UBM-Vorstandsvorsit-zender Karl Bier und Finanzvor-stand Heribert Smolé.

GewinnsprungDer Jahresüber-schuss stieg im Vergleich zu 2014 um rund 70% auf 37,3 Mio. Euro.

37,3 Mio. €

© F

otod

iens

t/D

anie

l Mik

kels

en

© U

BM

© U

BM

© U

BM

© U

BM

© U

BM

UBM Development AG im Dauerhoch: Immobilienentwickler präsentierte Bilanz-Hattrick. Synergien aus dem PIAG-Merger sind bereits wirksam. Der aktuelle Immobilienboom sorgt für ein drittes Rekordjahr in Folge.

kennzahlen 2015 in Mio. euro

2015 2014 Veränderung

Gesamtleistung 593,3 342,7 73,1%

- davon Österreich 193,6 89,4 116,6%

- davon Deutschland 208,9 146,8 42,3%

- davon Polen 79,5 54,5 45,9%

Umsatz gesamt 307,8 223,6 37,7%

EBIT 73,6 36,6 101,1%

EBT 50,3 25,2 99,6%

Jahresüberschuss 37,3 22,0 69,5%

Ergebnis je Aktie (in Euro) 4,90 3,59 36,5%

Dividende je Aktie (in Euro) 1,60 1,25 28,0%

Bilanzsumme 1.185,2 756,4 56,7%

Gesamtkapitalrentabilität 6,8% 5,7% 1,1PP

Eigenkapital 332,0 180,4 84,0%

Eigenkapitalquote 28,0% 23,9% 4,1PP

Eigenkapitalrentabilität 15,1% 13,9% 1,2PP

Netto-Finanzverbindlichkeiten 609,7 438,7 39%

2015 hat unsere Erwartungen

übertroffen: Wir waren in allen

Immo-Bereichen erfolgreich.

karl BierCEO UBM

www.ubm.at

Page 4: finance 2904

medianet.at28 invest:feuilleton Freitag, 29. April 2016

Gärten sind Wohn-räume im Freien – doch beim Möb-lieren dieser Räu-me lassen viele Gartenbesitzer die wünschens-

werte Sorgfalt vermissen. Nichts gegen Gartenzwerge und Repliken, aber dass zipfelbemützte Gnome und Gipsversionen der Venus von Milo den Maßstab heimischer Out-door-Kunst bilden, ist eigentlich ein Armutszeugnis.

Andererseits muss man zugeben, dass es nicht ganz einfach ist, hier-zulande höhere künstlerische An-sprüche zu befriedigen. Wohl tau-chen im Dorotheum immer wieder dekorative Sandstein- oder Mar-morelemente auf, aber eigene Gar-tenkunst-Auktionen gibt es nur im Ausland, und der Weltmarktführer sitzt – erraten! – in England. Und zwar im malerischen Städtchen Billingshurst in West Sussex, etwa eine Stunde von London entfernt. Dort hat Summers Place Auctions seinen Firmensitz, ein Versteige-rungshaus, das – 1985 gegründet – ursprünglich zu Sotheby’s gehörte, seit 2008 aber von zwei ehemali-gen Experten, James Rylands und Rupert van der Werff, geführt wird. (Wobei die Hausherren großen Wert auf die Tatsache legen, dass man mit dem früheren Arbeitgeber immer noch eng kooperiere – ins-gesamt bringt es die zehnköpfige

Summers-Place-Crew auf mehr fast 200 Jahre Sotheby’s-Mitarbeit.)

From Rome to chromeViermal im Jahr, nämlich im Ap-ril, im Juni, im September und im November, pilgern Kunst- und Naturfreunde aus aller Welt nach Billingshurst, wo Rylands und van der Werff auf einem knappen Hek-tar typisch englischer Landschaft ein breites Spektrum von Kunst-werken für den Garten präsentie-

ren: Statuen und Springbrunnen, Mobiliar und Pflanzgefäße aus un-terschiedlichsten Materialien, zu Preisen von wenigen Hundert bis zu einer Viertelmillion Pfund.

„Everything from Rome to chrome“, also „alles von Rom bis Chrom“, beschrieb einst ein über-wältigter Besucher das Angebot, das er in Summers Place vorfand, und tatsächlich reicht die Palette des spezialisierten Weltmarktfüh-rers von antiken Skulpturen bis hin zu zeitgenössischen Arbeiten von Künstlern aus aller Welt.

„In den letzten Jahren hat sich der Geschmack unserer Kunden beträchtlich verändert“, schildert James Rylands die Gründe für die verstärkte Ausweitung seines Sorti-ments in die Gegenwart. „Vor zehn Jahren interessierten sich weniger als fünf Prozent unserer Besucher für zeitgenössische Skulpturen, heute sind es rund 60 Prozent. So wie die Käufer heute eher auf minimalistische und daher zeit-genössische Einrichtungsgegen-stände im Haus Wert legen, so tun sie das – allerdings in geringerem Maße – auch im Garten.“

Neben dem Trend zu Contem-porary Design ist laut Rylands ver-mehrt auch das Bestreben der Gar-tenbesitzer zu beobachten, ihrem grünen Wohnzimmer einen per-sönlichen Look zu verpassen, sei dieser nun klassisch, modern oder rustikal. Unbeschränkt von den ar-

© S

umm

er P

lace

Gar

dens

(8)

••• Von Marie-Thérèse Hartig

Kunstwerk statt GartenzwergVom kleinen Steintrog bis zur großen Skulptur bietet ein britisches Auktionshaus Outdoor-Möbel und Dekorationen für jedes Budget.

Monumental Aus dem späten 20. Jhdt. stammt das 325 cm hohe Bronzepferd, das bis vor Kurzem den Londoner Camden Lock Market zierte und Anfang April 26.000 £ brachte.

Phänomenal Das seltene Ross-kastanienmuster der gusseisernen Coalbrookdale-Bänke erklärt noch nicht deren hohen Preis: Ein Paar erzielte 2014 27.500 £

Page 5: finance 2904

medianet.at Freitag, 29. April 2016 invest:feuilleton 29

chitektonischen Zwängen, die Räu-me in einem Haus vorgeben, könne ein Sammler sich im Freien nach Herzenslust austoben.

Bieten im BlindflugUnd je nach Budget natürlich. Doch auch da sind dem Kunstfreund kaum Grenzen gesetzt, denn schon ab wenigen Hundert Pfund ist man beim Steigern mit dabei. Tra-ditionell kommen am ersten Tag der jeweils zweitägigen Auktionen die teureren Objekte zur Live-Ver-steigerung, am zweiten bieten die Interessenten schriftlich in so-genannten Sealed-Bid-Auktionen auf preisgünstigere Objekte. Bei diesen Höchstpreisauktionen wer-den sämtliche Gebote verdeckt ein-gereicht und vom Auktionator zu einem späteren Zeitpunkt mitein-ander verglichen. Jeder Bieter darf nur ein Angebot abgeben, den Zu-schlag erhält der Höchstbietende zu seinem gebotenen Preis.

Jeweils einen Monat vor der Ver-steigerung geht der Katalog mit al-len aktuellen Objekten online, eine Vor-Ort-Besichtigung im zweiein-halb Hektar großen Walled Garden sowie in der mehr als 450 m2 gro-ßen Galeriehalle ist natürlich eben-falls möglich.

Geheimnisse der PreiseDoch was sind die Kriterien, die den Preis eines Objekts bestim-men? James Rylands nennt drei Faktoren: „Erstens sind Käufer heute besonders an der Proveni-enz interessiert. Das Alter eines Stücks spielt weniger eine Rolle, 18. Jahrhundert ist nicht mehr automatisch besser und teurer als 19. Jahrhundert.“ Zweitens, so Rylands, sei wichtig, in welchem Zustand sich ein Los befindet. „Unsere Käufer sind generell Pri-vatpersonen, die die Gegenstände

fatal Als altmodisch gelten Terracot-ta-Löwen aus dem 19. Jhdt. Trotz moderater Schätzwerte (1.500–2.500 £) fanden diese Franzosen 2015 keinen Käufer.

floral Dauerblühend, weil aus Stahl und Glas ist das fünf Meter hohe Agapanthus-Paar der renommierten britischen Schmiede-künstlerin Jenny Pickford. Schätzwert: 20.000–30.000 £

original „Pig“ („Schwein“)lautet der schlichte Name der 131 cm hohen Baustahl-Skulptur des britischen Künstlers Rupert Till; das schweini-sche Werk erzielte bei der jüngsten Auktion 3.640 £.

ohne Aufwand und Renovie-rungsmaßnahmen sofort in ihren Garten stellen möch-ten. Leider sind viele Gar-tenobjekte über die Jahre von Gärtnern oder Wet-ter beschädigt worden, und im Allgemeinen werden Outdoor-Ge-genstände nicht so sorgfältig gepflegt wie Möbel im Haus. Daher lehnen wir beschädig-te Stücke meistens ab, da es schwer ist, für sie einen Käufer zu finden.“

Als drittes relevantes Preiskri-terium sieht Rylands die Selten-heit eines Objekts, die von Angebot und Nachfrage gesteuert wird. „In den letzten 20 Jahren haben wir beispielsweise zuschauen können, wie der Nachschub an Bleigegen-ständen aus dem 18. Jahrhundert

versiegt ist“, schildert der Exper-te. „Während wir früher in jeder Auktion zwei bis drei Bleizisternen (eine Art Tank auf dem Dach gro-ßer Häuser, in dem Regenwasser gesammelt wurde) angeboten ha-ben, kommen solche Stücke heute höchstens noch einmal pro Jahr zur Auktion. Das hat sich auf die Preise ausgewirkt: Vor 20 Jahren konnte man Bleizisternen für rund 2.000 Pfund kaufen, heute sind sie 5.000 bis 10.000 Pfund wert.“

Noch drastischer ist die Preisent-wicklung bei Bleifiguren: „Mitte der Neunzigerjahre bekam man solche

Zeitgenössische Kunst ist auch im Garten gefragter denn je. David Wynnes rosa Granit-Skulptur „Lovers“ wurde 2006 bei Christie’s für 32.400 $ versteigert, 2015 brachte sie dann bei Summers Place Auctions 63.750 £ – eine Wertsteigerung von satten 181,4%.

181Prozent

selbst vor ortWer Zeit und Lust hat, eine Reise ins englische Sussex zu unterneh-men, kann sein Gebot persönlich im Sale Room abgeben; die nächsten Auktionen finden am 7. und 8. Juni statt.

telefon/internet Live dabei per Telefon oder Internet? Sicher! Beim Online-Mitbieten fallen allerdings nochmals 3% Kosten an.Apropos Kosten: Bei Hammerpreisen bis 5.000 £ beträgt die Prämie des Auktionshauses 25%, bei höheren Zuschlägen etwas weniger.

schriftlichIm Katalog finden Inte-ressenten ein Formular, mit dem man vorab schriftlich sein Höchstge-bot deponieren kann. Der Auktionator wird bis zum Erreichen der genannten Summe für den Abwesen-den mitbieten.

So bieten Sie mit

skulptural Ann Vreilincks Bronze „Deli-berate“ erinnert frappant an Alberto Giaco-mettis Figuren, ist allerdings nicht ganz so teuer: Die 105 cm hohe Ar-beit der Belgierin wurde kürzlich für 6.240 £ verkauft.

Skulpturen aus dem 18. Jahrhun-dert für weniger als 10.000 Pfund. Die letzte gute Figur, die wir 2011 verkauft haben, hatten wir bereits auf 70.000 bis 100.000 geschätzt, und tatsächlich spielte sie knappe 150.000 Pfund ein.“

Ein Kapitel für sich sind die Wertsteigerungen bei zeitgenössi-scher Kunst – indoor wie outdoor. Auch hier kann James Rylands ein beeindruckendes Beispiel anfüh-ren: „Die rosa Granitskulptur zwei-er ,Lovers‘ des britischen Künst-lers David Wynne wurde 2006 bei Christie’s in New York für 32.400 Dollar versteigert; neun Jahre spä-ter brachte dieselbe Figurengruppe bei uns 63.750 Pfund – das ist fast das Dreifache.“

Antizyklische SchnäppchenAllerdings – und das ist ein Trost für alle Gartenfreunde mit be-

schränktem Budget – gibt es immer auch Schnäppchen, ins-

besondere dann, wenn man anti zyklisch kauft. „Traditi-

onellere Stücke wie Löwen oder Adler will derzeit niemand, obwohl Tiers-kulpturen, insbesondere Hunde, an sich immer

populär sind. Ein Paar französischer Terra-cotta-Löwen blieb im April 2015 unverkauft,

obwohl wir sie mit einem modera-ten Schätzwert von 1.500 bis 2.500 Pfund angeboten haben; vor zehn Jahren wären sie für 5.000 bis 10.000 Pfund weggegangen“, so Ry-lands. Ebenfalls günstig zu haben seien viktorianische Gusseisen und Bronzen, verrät Rylands: „Dieser Stil ist auch bei Möbeln gänzlich aus der Mode gekommen. Zwischen 500 und 5.000 Pfund gibt es bei uns daher sehr schöne Stücke, die sich als gute Investition erweisen könn-ten.“ Hochpreisige Objekte sollten Sammler aber unbedingt bei re-nommierten Häusern kaufen, emp-fiehlt Rylands: „Es gibt leider Un-mengen an Fälschungen, vor allem aus Gusseisen, weil es sehr einfach ist, Gegenständen einen verwitter-ten Look zu verpassen. In Fernost verwenden Fälscher spezielle Far-ben und tauchen die Objekte dann in Salzwasser – so wirken sie viel älter, als sie tatsächlich sind.“

feudal Bequem mag anders sein, doch wer 6.000–10.000 £ zu zahlen bereit ist, bekommt mit dieser edwardianischen Bath-Steinbank aus dem frühen 20. Jhdt. einen 185 cm hohen Outdoor-Thron.

Amikal Hunde wie dieser Pointer Dog aus Blei (Mitte 20. Jhdt., 80 cm hoch) zählen zu den begehrtesten Gartendekos; der beste Freund des Menschen kommt in einem eisernen Zwinger – für 4.000–6.000 £.

Page 6: finance 2904

medianet.at

WIEN. „Die Geschäftsmodelle vie­ler europäischer Banken sind nicht mehr zukunftsfähig.“ Und: „Bis­lang wurde Konkurrenz durch neue Marktteilnehmer wie Fintechs oder reine Digitale Banken abseits der tradierten Universalbanken viel­fach ausgeblendet.“

Das sind zwei der Ergebnisse des European Banking Outlook von Strategy&.

45 im EuroStoxx 600 notier­te Banken hat die internationale Strategie beratung untersucht.

Es fehlen 111 Mrd. EuroVielen Marktteilnehmern sei die Wiederherstellung eines nachhal­tig profitablen Geschäftsmodells bei Weitem noch nicht gelungen, bekrittelt die Studie. So weisen 78% der untersuchten Banken Profitabi­

litätslücken auf und konnten ihre Kapitalkosten 2015 nicht erwirt­schaften. Europaweit summierte sich der Fehlbetrag der Finanz­institute auf eine Gesamthöhe von 111 Mrd. €.

Lediglich ein geringer Teil von 22% der untersuchten Institute er­wirtschafte in 2015 die unterstell­ten Kapitalkosten.

Eine spezifische Häufung von Problembanken in einzelnen Län­dern ließe sich hingegen nicht fest­stellen, die mangelnde Ertragsstär­ke sei ein europäisches Problem, und Banken aus allen Ländern sei­en gleichermaßen betroffen, heißt es in der Studie.

Banken müssten weiter denken und die Digitalisierung nutzen, fordert Philipp Wackerbeck, Leiter der Financial Services Practice von

Strategy& und Autor der Studie: „Amazon.com und Co. haben den stationären Einzelhandel bereits vielfach verdrängt oder in eine existenzbedrohende Schieflage ge­bracht.

Den Beginn einer vergleichbaren Entwicklung können wir nun auch bei Banken beobachten.“

Österreichische BeteiligungZu den 45 analysierten Banken zählen auch zwei einheimische: Die Raiffeisen Bank International liegt mit Platz 35 eher hinten, die Erste Group mit Platz 18 im Mittelfeld.

„Um die derzeitigen Kapitalkos­ten zu erwirtschaften, wäre ein für beide Banken um 1,5 Mrd. Euro höherer Ertrag erforderlich“, meint Andreas Putz, Bankenexperte von Strategy& Österreich.

30 Banking/insurance:watch Freitag, 29. April 2016

••• Von Helga Krémer

WIEN. Die gute Nachricht vorweg: Der Kreditversicherer Coface stuft Österreich in die Top­Gruppe A1 ein, gemeinsam mit Deutschland, USA, Luxemburg, Norwegen, Singa­pur, Schweden, Schweiz, Hongkong und Taiwan – die beiden Letzteren bleiben weiterhin unter Beobach­tung in Richtung einer möglichen Herabstufung.

Für die österreichische Volks­wirtschaft prognostiziert Coface ein Wachstum von +1,5% in 2016 (nach 0,8% in 2015) – trotz Anfällig­keiten wie dem Bankensektor auf­

grund seines auf Osteuropa ausge­richteten Geschäftsmodells.

Risikofelder im Fokus„Der Katalog an Risiken für die glo­bale Wirtschaft ist 2016 um einige Seiten dicker geworden“, meinte Mario Jung, Senior Regional Eco­nomist Coface Northern Europe Region, im Vorfeld der 14. Coface Country Risk Conference in Wien und erläutert: „Derzeit stehen vor allem die folgenden Risikofelder im Fokus: die Schwäche der Emerging Markets, die niedrigen Rohstoff­preise sowie militärische und poli­tische Konflikte und Risiken.“ Zwar

hätten auch andere Schwellen­ und Entwicklungsländer signifikante politische und wirtschaftliche He­rausforderungen zu bewältigen, besonders schlecht stehe aber Bra­silien da (BIP Wachstumsrückgang ­3% in 2016, Coface­Rating von A4 Anfang 2015 auf mittlerweile C).

Chinesisches Wachstum„Der Trend der Wachstumsverlang­samung in China hält an“, sagt Jung. Der Coface­Experte erwartet für heuer ein BIP­Wachstum von 6,5% – im Vorjahr war es noch ein Plus von 6,9% gewesen. „Bis 2020 wird es wohl bei einem 6,5­prozen­

tigen Wachstum bleiben“, erwartet Mario Jung. Zum einen laste das geringe Wachstum der Weltwirt­schaft auf den chinesischen Ex­porten und zum anderen sei der Umbau des chinesischen Wachs­tumsmodells – mit einer stärkeren Bedeutung für die binnenwirt­schaftlichen Sektoren – ein Prozess, der Zeit brauche und auch Res­sourcen koste, heißt es bei Coface. Dennoch gehen die Experten nicht von einer sogenannten harten Lan­dung im Reich der Mitte aus, auch weil die Staatsführung mit Geld­ und Fiskalpolitik noch ausreichend Reserven habe, um stabilisierend einzugreifen.

Des einen Freud, des andren LeidDie niedrigen Rohstoffpreise hält Coface­Experte Jung nur auf den ersten Blick für die rohölimpor­tierenden Länder für einen Segen. Davon profitiere wohl auch die ös­terreichische Volkswirtschaft: Die niedrigeren Preise würden an den Zapfsäulen wie eine Steuersenkung für private Haushalte wirken und für den Unternehmenssektor eine Kostenentlastung bringen. Doch für die hiesige Exportwirtschaft wären niedrige Rohstoffpreise auch ein Risiko. Denn sie belasten die finanzielle Lage von rohstoff­exportierenden Staaten und deren Unternehmen; dies dämpft im Um­kehrschluss die Nachfrage nach österreichischen Produkten und hat Einfluss auf die Exportzahlen.

Für Länder wie Saudi­Arabien und Co. wären, so die Coface­Ex­pertise, die immer noch niedrigen Rohstoffpreise ein Fluch, weil sich ihre Einnahmenbasis deutlich ge­trübt habe und ihr Wirtschafts­modell nicht auf einer breiten und nachhaltigen Basis stehe. Damit wäre der China­Effekt auch bei diesen Ländern angekommen, da der Rohstoffhunger des Reichs der Mitte weitaus kleiner ist als noch zu den Zeiten des boomen­den Wachstums. Aufgrund des ver­haltenen Wachstumstempos der Weltwirtschaft dürften sich die Rohstoffpreise im Verlauf dieses Jahres auch nur mäßig nach oben bewegen, erwartet Coface.

wirtschaften wird global riskanterDie Emerging Markets sind schwach, die Rohstoff­preise niedrig und die Politik tut ihr Übriges – Risiken und Konflikte, wohin das Auge reicht.

© C

ofac

e/A

PA­F

otos

ervi

ce/P

reis

s

Banken mit LückenDie europäischen Banken haben Profitabilitätsprobleme und verschließen ihre Augen vor der Konkurrenz.

Andreas Putz, Bankenexperte Strategy&, hält höheren Ertrag für erforderlich.

© S

trate

gy&

Die Coface­Experten Mario Jung, Senior Regional Economist Coface Northern Europe Region, Katarzyna Kompowska, Region Manager Central Europe und – neu im Team – Michael Tawrowsky, Country Manager Coface Austria.

gutes ergeBnis

Schelhammer & SchatteraWIEN. Der sich auch 2015 fortsetzenden Niedrigzins­problematik und des marktbe­dingt weiteren Rückgangs des Nettozinsertrags sowie einer erfolgten deutlichen Erhöhung der Risikopuffer zum Trotz: Das Bankhaus Schelhammer & Schattera konnte 2015 ein Ergebnis der gewöhnlichen Ge­schäftstätigkeit (EGT) von 7,8 Mio. € (Vorjahr: 8,4 Mio.) erzie­len. Zur weiteren Stärkung der Positionierung als das ethisch­nachhaltige Spezialinstitut am Markt wurde u.a. ein eigener Bereich in der Bank geschaf­fen, der sich ausschließlich Kunden widmet, denen Ethik und Nachhaltigkeit zentrale Anliegen sind. Damit präsen­tiert sich das Bankhaus als ös­terreichweit erste Anlaufstelle zum Thema Nachhaltigkeit für sämtliche Bankdienstleis­tungen sowie als Kompetenz­zentrum für Wirtschaftsethik und Nachhaltigkeit.

a.B.s. Factoring ag

Übernahme abgeschlossenWIESBADEN/SALZBURG/WIEN. Die A.B.S. Global Facto­ring AG und die immigon port­folioabbau ag haben die Über­nahme­Transaktion der VB Factoring Bank AG, Salzburg einschließlich des Tochterun­ternehmens Eurincasso GmbH abgeschlossen. Das übernom­mene Institut firmiert künf­tig unter dem Namen A.B.S. Factoring AG. Die Gruppe aus Deutschland setzt damit ihren Internationalisierungskurs erfolgreich fort und ist als ein­ziger Factoring­Anbieter mit eigenständigen Gesellschaften in der sogenannten D­A­CH­Region sowie in Schweden aktiv. Für die immigon ist der nun abgeschlossene Verkauf der VB Factoring AG ein wei­terer Schritt im erfolgreichen Abbauprogramm.

d.a.s. rechtsschutz

Bestandsprämien um 2% erhöhtGRAZ. Die D.A.S., Österreichs führender Rechtsschutzspezi­alist, konnte 2015 mit einem Plus bei den Beitragseinnah­men und einer deutlichen Ge­winnsteigerung seine führende Position als Rechtsschutzspe­zialist am österreichischen Markt weiter ausbauen. Stan­dard & Poor‘s bewertet die Fi­nanzkraft der D.A.S. erneut mit „A“ und stabilem Ausblick. Die Kundenzufriedenheit mit 88% bestätige die kontinuierlichen Investitionen in Kundenser­vice, Dienstleistungsangebot und Produktqualität, heißt es bei der D.A.S..

Im Inland erhöhte der Spe­zialversicherer im Jahr 2015 seine Bestandsprämien um 2% und erreichte damit ein Be­standsvolumen von 66,7 Mio. €. Der Gewinn nach Steuern stieg um 47% auf 7,3 Mio. € bei einer kombinierten Schaden­Kosten­Quote von 96,2%.

Page 7: finance 2904

medianet.at Freitag, 29. April 2016 FINANCE:MARKETS/INSuRANCE:WATCh 31

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Am 23. Juni 2016 wird´s spannend in Europa: An diesem Tag entscheiden die Insulaner in einem Referendum darüber, ob Großbritannien weiterhin Mitglied der Europäischen Union bleiben soll – gemeinhin als „Bremain“-Szenario bezeichnet. Doch davon gehen die Wenigsten aus; allgemein wird ein Austritt des Königreichs, also der „Brexit“, erwartet. Doch wie schlimm wäre das für Europa wirklich?

Rein oder raus?„Ein Austritt würde sich wirt-schaftlich sehr negativ auf die EU und insbesondere Deutschland aus-wirken“, ist Clemens Fuest, Präsi-dent des Instituts für Wirtschafts-forschung (ifo), überzeugt.

Auch die britische Volkswirt-schaft würde leiden, denn die EU ist der wichtigste Handelspartner, meint Peter Szopo, Aktienchefstra-tege der Erste Asset Management. Sie steht für 45% der Waren- und Dienstleistungsexporte und 53% der UK-Importe. Im Brexit-Fall fielen nicht nur die Außenhandels-volumina, sondern auch die aus-ländischen Direktinvestitionen in Großbritannien. „Zugleich schrumpft durch Migrationsbe-schränkungen das Arbeitskräfte-angebot, und die Unsicherheit bei Konsum- und Investitionsnachfra-ge steigt“, sagt Szopo.

Turbulenzen gibt es bereits an den Devisenmärkten, das Britische Pfund ist unter Druck geraten: Seit Mitte 2015 hat es gegenüber dem US-Dollar mehr als zehn Prozent eingebüßt und ist seit Anfang 2016 die schwächste europäische Wäh-rung. Gelassener sieht es Martin

Hüfner, volkswirtschaftlicher Bera-ter der „Hello bank!“: „Die Risiken bei einem Austritt Großbritanniens aus der EU sind nicht so groß, wie oft befürchtet. Es würde keinen Crash geben.“ Das Schlimmste, so Hüfner, ist die Unsicherheit in der Zeit vor und nach dem Referen-

dum: „Langfristig aber geht die Welt nicht unter, wenn Großbri-tannien nicht mehr zur EU ge-hört.“ Das Pfund könnte wegen seines hohen Leistungsbilanzdefi-zits – nicht zum ersten Mal, aber diesmal auf Dauer – wieder zu ei-ner Abwertungswährung werden.

Wer hat Angst vor dem „Brexit“?Der mögliche Austritt Großbritanniens aus der EU nach einem Referendum lässt eingefleischte Europäer erzittern. Manche Finanzmenschen sehen’s derweil gelassener.

„MeineIdeensind für Sie da.“

Markus Kalchmann, Entwicklung Digitales Banking Ich gehöre zu den Menschen, die ohne Smartphone nicht aus dem Haus gehen. In diesem Ding stecken so viele smarte Ideen, so viele Apps, mit denen wir Vorgänge, die früher noch mühsam waren, plötzlich ganz einfach gestalten können. Egal, wo man gerade ist. Das gilt für mich wie für meine Kunden.

Schnell-mehr-Geld-FunktionSpontankauf? Jetzt mehr Geld bei Kartenzahlung sekunden-schnell abrufbar.

Mobile GeldbörseMit Ihrem Smartphone können Sie jetzt kontaktlos bezahlen. Gratis im App-Store downloaden.

FuerSieda.bankaustria.at

015126T3_UC_Image_Anzeige_Ideen_Medianet_216x288ssp_MN.indd 1 26.04.16 15:09

KREdITvERSIChERuNg

Ab jetzt auch erstmals digitalWIEN. Die Kreditversicherung startet mit Prisma Select ihr ers-tes digitales Produkt. Damit kann der Verkäufer erstmals auf rein digitalem Weg mit einem Klick herausfinden, ob er einen neuen Auftrag annehmen soll; mit einem weiteren Klick sichert er sein Ge-schäft im B2B-Sektor innerhalb der EU, nach Norwegen, Schweiz oder Liechtenstein mit einer Laufzeit zwischen drei und zwölf Monaten ab. Sollte der Käufer die offene Rechnung nicht beglei-chen, steht die Kreditversicherung für den Zahlungsausfall gerade. Prisma will besonders Start-ups sowie Einzel- und Kleinunter-nehmen ihr Versicherungsleben erleichtern. Einzelne kurzfristige Geschäfte mit einem bestimmten Kunden können mit einer Versiche-rungssumme zwischen 1.000 und 300.000 € abgesichert werden.

Page 8: finance 2904

www.ersteimmobilien.at

Investieren Sie lieber in echte Immobilien.ERSTE IMMOBILIENFONDS

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Der „Prospekt und Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ und der vereinfachte Prospekt der ERSTE Immobilien KAG werden entsprechend den Bestimmungen des Alternative Investmentfonds Manager-Gesetz (AIFMG) BGBl. I Nr. 135/2013 iVm dem ImmoInvFG BGBI Nr. 80/2003 idjF erstellt und im „Amtsblatt zur Wiener Zeitung“ veröffentlicht. Diese liegen am Sitz der ERSTE Immobilien KAG (Emittentin, www.ersteimmobilien.at) sowie der Erste Group Bank AG (Depotbank bzw. Verwahrstelle) auf. Sämtliche Prospekte stehen Interessierten kostenlos zur Verfügung. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung sowie weitere allfällige Abholstellen geben wir auf Wunsch gerne bekannt. Diese Unterlage stellt keine Anlageberatung oder Anlageempfehlung dar. Sie dient als zusätzliche Information für unsere Anleger und kann keine auf besondere Verhältnisse der Anleger bezogene Beratung ersetzen. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Wertentwicklung eines Fonds zu. Irrtum und Druckfehler vorbehalten. ERSTE Immobilien Kapitalanlagegesellschaft m.b.H., Am Belvedere 1, 1100 Wien.

Sorgfältig ausgesuchte Immobilien können in bewegten Zeiten eine gute Wertanlage sein. Mit dem ERSTE IMMOBILIENFONDS beteiligen Sie sich an Immobilien, die als substanzstark und wertbeständig gelten. Nützen Sie deren Ertragschancen, ohne vom Auf und Ab der Börse abhängig zu sein. Erhältlich in Ihrer Erste Bank und Sparkasse. Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapieren neben den geschilderten Chancen auch Risiken birgt.

Nähere Informationen im Immobilien-Newsletter