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London. Die leistungsabhängigen Sonderzahlungen (Boni) dürfen in der EU ab heuer maximal noch doppelt so hoch sein wie das Grundgehalt. In den vergangenen Jahren bekamen hochrangige In- vestmentbanker und andere wich- tige Banker zum Teil mehr als das Fünffache ihres Fixgehalts, wie die Nachrichtenagentur Reuters errechnete. Um die Beschränkun- gen „abzumildern“, will etwa HSBC 1.000 Banker mit aktienbasierten Zahlungen belohnen, die variabel sind, aber als Festgehalt gewertet werden. Die britische Barclays- Bank will eine Art monatliches Extra-Gehalt zahlen. (APA) Wien. Für die heimischen dezentra- len Bankengruppen von Raiffeisen und Sparkasse wird es wie bereits in der Vergangenheit auch unter den neuen Eigenkapitalvorschrif- ten von Basel III (CRD-IV) Ausnah- men geben. Voraussetzung dafür ist ein „Institutional Protection Scheme”, eine Art Haftungsver- bund, an dem in beiden Sektoren aber noch gearbeitet werde, so die Finanzaufsichtsbehörde FMA. Um Dominoeffekte zu vermeiden, müssen Banken ihre Beteiligungen an anderen Banken eigentlich von ihrem eigenen Eigenkapital abzie- hen; nicht so bei Raikas und Spar- kassen. (APA/red) JÄNNER-EFFEKT WIRKT Small Caps zeigen rund um Jahreswechsel starke Kursausschläge, so Barings Seite 21 NEUER DACHFONDS BEI APANO Der Alternative Investments-Spezialist apano setzt auf Eigenbau Seite 22 BAWAG FINANZCHEF ABUZAAKOUK © Niall McDiarmid © apano Abwechslungsreich So könnte man, milde ausgedrückt, die Erwartungen von Anlage-Experten wie Hans Köck, Pioneer Investments, Heinz Braunsteiner (HB Trading) oder „Dr. Doom“ Marc Faber für das heurige Jahr beschreiben. Generell sollte der Trend aber, besonders in Europa, nach oben gehen. Seite 20 © APA/EPA/Justin Lane ATX medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 10. JÄNNER 2014 – 19 Aufwärtstrend an Börsen gleicht Hochschaubahn Wochentop ZAG 16,04% Wochenflop DOC -7,81% Top 5 ATX Prime Zumtobel 16,04% Erste Group Bank 11,29% Telekom Austria 11,07% Lenzing 10,95% Polytec Holding 7,51% Flop 5 ATX Prime Do & Co -7,81% conwert -0,75% Österreichische Post -0,63% S Immo -0,08% Frauenthal Holding 0,00% 2. Jänner–8. Jänner 2014 ATX (8.1.) 2.669,31 5,35% DAX Wochentop CBK 9,74% Wochenflop RWE -5,60% Top 5 DAX Commerzbank 9,74% Deutsche Bank 4,58% Deutsche Lufthansa 3,53% K+S 3,37% Fresenius SE 2,02% Flop 5 DAX RWE -5,60% Münchner Rückversicherung -3,75% E.ON -2,65% Henkel -2,60% Adidas -2,19% 2. Jänner–8. Jänner 2014 DAX (8.1.) 9.497,84 1,04% INHALT Capital:Markets > China will seine Schattenbanken zügeln 20 > Die Erfolgsstory CEE wird bald fortgesetzt 20 Fonds:Park > Bawag PSK Europa Divi- dende Plus mit Rekord 22 > DeAWM mit neuem Head of Research 22 > Fonds setzt auf die New Economy Chinas 22 Banking/Insurance:Watch > Meinl Bank holt Klaus Requat an Bord 23 > CEO-Wechsel bei der Merkur Versicherung 24 finance net Bonus-Beschränkungen Klippen elegant umschiffen Wenn Banker zu Erfindern werden Am Finanzplatz London befürchtet man eine Banker-Abwanderung nach Asien. Auch Basel III wird Sonderregeln für die dezentralen Banksektoren haben. © APA/EPA/Andy Rain © dpa/Rainer Jensen © Bawag PSK Neue Eigenkapitalregeln Sparkassen, Raiffeisen Ausnahmen für die Dezentralen

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London. Die leistungsabhängigen Sonderzahlungen (Boni) dürfen in der EU ab heuer maximal noch doppelt so hoch sein wie das Grundgehalt. In den vergangenen Jahren bekamen hochrangige In-vestmentbanker und andere wich-tige Banker zum Teil mehr als das Fünffache ihres Fixgehalts, wie die Nachrichtenagentur Reuters errechnete. Um die Beschränkun-gen „abzumildern“, will etwa HSBC 1.000 Banker mit aktienbasierten Zahlungen belohnen, die variabel sind, aber als Festgehalt gewertet werden. Die britische Barclays-Bank will eine Art monatliches Extra-Gehalt zahlen. (APA)

Wien. Für die heimischen dezentra-len Bankengruppen von Raiffeisen und Sparkasse wird es wie bereits in der Vergangenheit auch unter den neuen Eigenkapitalvorschrif-ten von Basel III (CRD-IV) Ausnah-men geben. Voraussetzung dafür ist ein „Institutional Protection Scheme”, eine Art Haftungsver-bund, an dem in beiden Sektoren aber noch gearbeitet werde, so die Finanzaufsichtsbehörde FMA. Um Dominoeffekte zu vermeiden, müssen Banken ihre Beteiligungen an anderen Banken eigentlich von ihrem eigenen Eigenkapital abzie-hen; nicht so bei Raikas und Spar-kassen. (APA/red)

jänner-effekt wirkt

Small Caps zeigen rund um Jahreswechsel starke Kursausschläge, so Barings Seite 21

neuer dachfonds bei apano

Der Alternative Investments-Spezialist apano setzt auf Eigenbau Seite 22

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Abwechslungsreich So könnte man, milde ausgedrückt, die erwartungen von anlage-experten wie hans köck, Pioneer investments, heinz braunsteiner (hb Trading) oder „Dr. Doom“ Marc faber für das heurige Jahr beschreiben. Generell sollte der Trend aber, besonders in europa, nach oben gehen. Seite 20

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Aufwärtstrend an Börsen gleicht Hochschaubahn

Wochentop ZAG 16,04%Wochenflop DOC -7,81%

Top 5 ATX PrimeZumtobel 16,04%Erste Group Bank 11,29%Telekom Austria 11,07%Lenzing 10,95%Polytec Holding 7,51%

Flop 5 ATX PrimeDo & Co -7,81%conwert -0,75%Österreichische Post -0,63%S Immo -0,08%Frauenthal Holding 0,00%

2. Jänner–8. Jänner 2014

ATX (8.1.) 2.669,31 5,35%

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Wochentop CBK 9,74%Wochenflop RWE -5,60%

Top 5 DAXCommerzbank 9,74%Deutsche Bank 4,58%Deutsche Lufthansa 3,53%K+S 3,37%Fresenius SE 2,02%

Flop 5 DAXRWE -5,60%Münchner Rückversicherung -3,75%E.ON -2,65%Henkel -2,60%Adidas -2,19%

2. Jänner–8. Jänner 2014

DAX (8.1.) 9.497,84 1,04%

inhalt

Capital:Markets> China will seine

Schattenbanken zügeln 20> Die Erfolgsstory CEE

wird bald fortgesetzt 20

Fonds:Park> Bawag PSK Europa Divi-

dende Plus mit Rekord 22> DeAWM mit neuem

Head of Research 22> Fonds setzt auf die

New Economy Chinas 22

Banking/Insurance:Watch> Meinl Bank holt

Klaus Requat an Bord 23> CEO-Wechsel bei der

Merkur Versicherung 24

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Bonus-Beschränkungen klippen elegant umschiffen

Wenn Banker zu Erfindern werden

Am Finanzplatz London befürchtet man eine Banker-Abwanderung nach Asien.

Auch Basel III wird Sonderregeln für die dezentralen Banksektoren haben.

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Neue Eigenkapitalregeln Sparkassen, Raiffeisen

Ausnahmen für die Dezentralen

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Wien. Seit dem Sommer 2013 stei-gen die Aktienumsätze wieder an und liegen konstant um 20 bis 30% höher als in den Vergleichsmona-ten des Vorjahres.

Dieser Zuwachs lässt sich zu einem wesentlichen Teil auf das steigende Interesse an österreichi-schen Aktien und das neu zugeflos-sene Kapital zurückführen. „Mit acht Kapitalerhöhungen haben österreichische Unternehmen heu-

er insgesamt 1,6 Mrd. Euro an fri-schem Eigenkapital über die Börse aufgenommen. Das ist fast dreimal so viel wie in der Vergleichsperio-de im Vorjahr“, zieht der Vorstand der Wiener Börse, Birgit Kuras und Michael Buhl, Resümee über das Börse-Jahr 2013. „Diese Entwick-lung stimmt uns auch hinsicht-lich weiterer Transaktionen für das kommende halbe Jahr positiv. Es gibt großes Interesse von Un-

ternehmen, sich über die Wiener Börse zu finanzieren“, ist sich der Vorstand einig.

Kapital wurde exportiert

Nachdem der ATX im Jahr 2012 mit 26,9% (inklusive Dividenden 31,2%) einen Riesensprung ge-macht hat, verzeichnete der ATX bis heute ein Plus von 3,3% (6,3% inklusive Dividenden). Die Markt-kapitalisierung beträgt per 18. Dezember 83,4 Mrd. € (2012: 80,4 Mrd. €). Die durchschnittlichen monatlichen Umsätze liegen vo-raussichtlich bei 3,2 Mrd. € (2012: 3,0 Mrd. €).

Der Wiener Börse-Vorstand er-wartet für heuer ein anhaltend großes Interesse, vor allem weil die Qualität der österreichischen Unternehmen auch im kommenden Jahr überzeugen wird, heißt es. Auch die CEE-Story wird wieder zählen, ist der Vorstand überzeugt. Und schließlich wird die Wiener Börse selbst 2014 durch neue Pro-dukte und Services Impulse für den österreichischen Kapitalmarkt schaffen. (red)

20 – financenet finance:cover Freitag, 10. Jänner 2014

kolumne

Morgenluft wittern

Börsenboom Japanischer Nikkei 225 stieg um mehr als 56 Prozent, deutscher DAX holte plus 25 Prozent

2014 wird ein aktienjahr Wien. Das Tempo, mit dem die in-ternationalen Märkte im Vorjahr die Dämpfer der Nuller-Jahre im letzten Jahrzehnt abschüttelten, brachte viele Anleger zur Verzweif-lung: War das nun ein Strohfeuer, oder ein Aufschwung auf solider Basis?

Für alle, die bisher an den Bör-sen noch nicht dabei waren, zuerst die gute Nachricht: Es wird wohl noch weiter nordwärts gehen mit den Kursen. Die Schlechte: Nicht überall und nicht gleichmäßig – eher sind Kursschwankungen wie auf der Hochschaubahn zu erwarten.

Zunehmende Vorsicht ist ange-bracht, meint Hans Köck, Invest-mentstratege bei Pioneer Invest-ments Austria: „Unser Motto für 2014: ‚Be long but be careful!‘“ Grund für Optimismus bietet nach Meinung der Pioneer-Experten die Tatsache, dass die Unterstützung der Märkte durch die Notenbanken auch 2014 anhalten wird. Gleich-zeitig dürften aber die Effektivität und der Einfluss der unkonven-tionellen Geldpolitik sukzessive abnehmen. So werden 2014 für die Entwicklung der Aktienmärkte Fortschritte in der Realwirtschaft und bei den Unternehmensgewin-nen besonders wichtig sein, meint Köck.

„Europa übergewichten”

Welche Märkte sollten heuer aber besonders lukrativ werden? Innerhalb der Aktien bleiben die Experten von Pioneer Investments weiterhin in Europa übergewich-tet; ausschlaggebend dafür sind unter anderem die vergleichsweise günstige Bewertung im internati-onalen Vergleich und die globale Ausrichtung der Unternehmen: „Wenn sich 2014 keine klare Be-stätigung einer Verbesserung der wirtschaftlichen Fundamental-daten zeigt, könnte eine deutliche

Reduktion des Aktienexposures er-forderlich werden. Anleihenseitig gehen wir von gleich bleibenden Notenbankzinsen und einem leicht steigenden Zinstrend am Ren-tenmarkt aus und wir bleiben in Staatsanleihen untergewichtet. Wir sehen weiterhin bessere Chan-cen in Unternehmensanleihen”, ist Hans Köck überzeugt.

„DAX legt bis auf 10.800 zu”

Positiv gestimmt, vor allem für den DAX, ist auch Heinz Braun-steiner, einer der besten Trader

im deutschsprachigen Raum: „Die Ziele der Analysten für den DAX liegen zwischen 7.600 und 11.000 Punkten“ Daran glaubt der gebür-tige Wiener, der in Lübeck lebt, nicht – oder nicht zur Gänze, denn: „Die Voraussetzungen für ein wei-teres gutes Börsenjahr sind nicht schlecht, denn die Wirtschaft in den USA scheint langsam in Schwung zu kommen; auch wenn der Motor noch etwas stottert, so sind die Anzeichen doch positiv zu werten.“

Gründe für einen Aufschwung laut Braunsteiner: „Die Fed legt

zwar im Gelddrucken eine lang-samere Gangart ein, signalisiert aber auf lange Sicht weiterhin ein sehr niedriges Zinsniveau, wie auch die EZB. In Europa ist die Finanzkrise zwar noch nicht vom Tisch, scheint sich aber langsam aufzulösen. Die Autoindustrie blickt auch wieder zuversichtlich in das neue Jahr und die Exporte ziehen weiterhin an.“

Fazit: „Ich bin für 2014 posi-tiv gestimmt und gehe von einem neuen Rekordjahr für den DAX von 10.800 Punkten aus“. Braunsteiner lag übrigens mit seiner DAX-Prog-nose für 2013 nur mit 50 Punkten daneben.

US-Tech-Aktien shorten

Einer, der auch 2014 ein treuer Anhänger der Weltuntergangstheo-rie bleibt, ist der gebürtige Schwei-zer Marc Faber, auch bekannt un-ter seinem Markenzeichen „Dr. Doom”. Er hält im Gespräch mit dem Videoblog „Talking Numbers“ vor allem den US-Aktienmarkt für deutlich überbewertet. „Besonders gegenüber den europäischen Bör-sen und den Emerging Markets ist der US-Markt bereits relativ teuer. Auf Basis ihres zyklisch adjustier-ten Kurs-Gewinn-Verhältnisses dürften amerikanische Aktien in den nächsten sieben bis zehn Jah-ren so gut wie gar keine Erträge mehr bringen.“

Und Dr. Doom hat eine spezielle Anlagevariante parat: Weil einige Technologiewerte wie Facebook, Tesla, Twitter und Netflix „absurd teuer” seien, solle man sie shorten. Dies sollte im laufenden Jahr eine Rendite von um die 30% abwerfen, ist Faber überzeugt. Bei Gold sieht er Potenzial: „Gold ist eine gute Versicherung gegen böse Über-raschungen.“ Aktien von Goldmi-nen-Betreibern könnten rund 30% zulegen. Chancen ortet Faber bei Aktien aus Vietnam: „Ich denke, dass dieser Markt weiter anziehen wird.“

Experte: „Auch für heuer ist durchaus Optimismus angebracht, aber die Luft wird dünner.“

Heinz Braunsteiner, HB Trading: DAX geht heuer auf 10.800 Index-Punkte.

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reinhard krémer

Das neue Jahr fängt so schlecht nicht an: Immer mehr Auguren äußern

die Überzeugung, dass die Kri-se (wer kann dieses Wort noch hören?) nun endgültig der Vergangenheit angehört. Indi-zien zeigen, dass die Burschen vielleicht sogar recht haben. So konnte das schwer angeschla-gene Irland unter dem Ret-tungsschirm hervorschlüpfen und sich erstmals seit Jahren wieder auf dem freien Markt Geld holen. Die Zinsen von 3,75 Prozent, die es dafür blechen muss, sind im aktuellen Um-feld zwar deftig, aber immer-hin war das Angebot X-fach überzeichnet. Das heißt, die Finanzwelt hatte großes Inte-resse an irischen Schulden.

Und auch im Süden der EU zeichnet sich so etwas wie Aufschwung ab: Spanien will auf weitere Hilfen aus dem Rettungsschirm ESM verzich-ten, und auch Athen will heuer ohne Geldspritzen internatio-naler Geldgeber auskommen.

Das hebt die Stimmung, Anleger wittern Morgenluft. Besonders die deutsche Börse legte 2013 eine flotte Perfor-mance aufs Parkett; heuer solls, heftige Schwankungen inklusive, weiter nach oben gehen. Auch in Wien ist man optimistisch, denn der Osten soll wieder wachsen: Nach Schätzung der Erste-Analysten sogar doppelt so stark wie der Euroraum – Balsam für die heimische Wirtschaft.

Na dann also: Prosit 2014!

reinhard krémer

[email protected]

Überschuss 2013 zeigte solide Entwicklung für Wiener Börse – Ausblick für 2014 positiv

„cee-Story wird wieder zählen“

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Birgit Kuras, Vorstand der Wiener Börse: Großes Interesse von Unternehmen.

SePa Sechs Monate Frist

Einführung verschobenBrüssel. Die EU-Kommission hat entschieden, die Übergangsfrist auf das SEPA-Zahlungssystem um sechs Monate zu verlängern. Er be-dauere die Entscheidung, wolle da-durch aber verhindern, dass es zu Unterbrechungen im Zahlungsver-kehr komme, erklärte der zustän-dige EU-Kommissar Michel Bar-nier Donnerstag in Brüssel. Bisher sollte das SEPA-Zahlungssystem zum 1. Februar europaweit in Kraft treten. Überweisungen in andere EU-Länder sind schon seit längerer Zeit nur noch mit IBAN und BIC (Business Identifier Code) mög-lich. Ziel des EU-Projekts SEPA (Single Euro Payments Area: EU, Liechtenstein, Norwegen, Island, Monaco, Schweiz) ist die Schaf-fung einer einheitlichen Region für bargeldlose Zahlungen in Euro. Die Kunden sollen keinen Unterschied zwischen inländischen und grenz-überschreitenden Zahlungen mehr erkennen können. Ab 2015 dürfen Euro-Überweisungen nur noch ei-nen Bankgeschäftstag dauern und nicht mehr kosten als eine Inland-stransaktion. (APA/red)

china Schuldenkrise

Bankreformen als SchutzengelPeking. Über China schwebt wie ein Damoklesschwert die Gefahr einer Schuldenkrise. Nun sollen neue Richtlinien der Regierung die überbordende Kreditverga-be eindämmen, an deren Tropf finanzschwache Kommunen, aufgeblähte Industriezweige und der aufgeheizte Immobili-enmarkt hängen. Wie aus einem Dokument des Staatsrats her-vorgeht, soll vor allem das üp-pig sprießende Schattenbanken-wesen, das auch international immer wieder für massive Kri-tik gesorgt hatte, zurückgestutzt werden. Treuhandgesellschaf-ten dürfen sich dann nicht mehr im Kreditgeschäft tummeln, sondern müssen sich auf ihre angestammte Funktion als Ver-mögensverwalter beschränken. Bisher nutzen Treuhandfirmen die aus dem Verkauf von Anla-geprodukten zufließenden Mit-tel auch, um daraus Darlehen zu vergeben. Banken mit Liqui-ditätsproblemen dürfen auch nicht auf Schützenhilfe der Zen-tralbank hoffen. (APA/rk)

Page 3: Finance1001

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fonds:park financenet – 21Freitag, 10. Jänner 2014

small Caps Eine Analyse von Baring Asset Management zeigt, dass die Mittelzuflüsse in Small-Cap-Fonds 2013 außerordentlich hoch waren

noch den Jänner-Effekt nutzenFrankfurt/Wien. Baring Asset Ma-nagement (AM) hat in einer aktu-ellen Analyse die Mittelzu- und -abflüsse von Investmentfonds und deren Volumina über mehr als zwölf Jahre untersucht, um insbe-sondere der Frage nachzugehen, wie sehr Small-Cap-Fonds von Anlegern gesucht waren bzw. sich deren Präferenzen dafür im Zeit-verlauf entwickelt haben.

Ein wesentliches Ergebnis: Die Zuflüsse bei Small-Cap-Fonds im Jahr 2013 dürften sich um die 15,5 Mrd. € bewegt haben. Damit könnte das höchste Gesamtjah-resergebnis dieser Assetklasse er-reicht worden sein. Der vorherige Höchststand von 2010 liegt bei 8,2 Mrd. €, so die Experten von Baring AM. Vertriebsaktivitäten ließen er-kennen, dass Small-Cap-Fonds da, wo Anleger bereit waren, außer-halb von z.B. Schwellenländern ein höheres Aktienrisiko einzugehen, in noch nie dagewesener Weise be-rücksichtigt worden seien.

Das zunehmende Mittelaufkom-men bei Small-Cap-Fonds reflek-tiere teilweise, dass die Zuflüsse bei europäischen Large-Cap-Fonds geringer seien als vor der Finanz-krise. „Sollte die Rückkehr zu Ak-tien weiter voranschreiten, wird der Anteil von Small-Cap-Fonds wahrscheinlich zurückgehen, auch wenn absolut betrachtet die Hö-he der Kapitalzuflüsse weiterhin stark bleiben sollte“, heißt es in der aktuellen Barings-Analyse.

Seit 2001 beträgt die übliche Allokation von Small-Cap-Aktien der Industrieländer in einem An-legerportfolio zwischen 5,2% und 7,7% und befindet sich derzeit am oberen Ende dieser Bandbreite.

Die Kleinen waren gefragt

Das gesamte Nettovermögen, das in kleinere Unternehmen in-vestiert wurde, beziffert Barings mit 131,1 Mrd. €. Dies entspreche einem Zuwachs von 31% seit En-de 2010 (100,3 Mrd. €) und einem Niveau, das doppelt so hoch sei wie Ende 2001 (58 Mrd. €). Dabei wird aktiven Managern im Bereich Small-Cap-Fonds mehr zugetraut. Denn ein weiteres Ergebnis der Analyse lautet, dass der Anteil von passiven Fonds am Small-Cap-Uni-versum 7,1% beträgt. Der Einfluss von passiv verwalteten Small-Cap-Fonds ist demnach wesentlich ge-ringer als in anderen Kategorien der Branche, was darauf schließen lässt, dass Anleger insgesamt die Überzeugung vertreten, dass aktive Manager im Bereich der kleineren Unternehmen einen Mehrwert ge-nerieren können.

Der Jänner-Effekt

Baring Asset Management je-denfalls springt auf den Trend auf: Wegen der georteten steigenden Akzeptanz der Assetklasse Small Caps wurde erst kürzlich der Ba-ring European Opportunities als paneuropäische Small- und Mid-

Cap-Variante aufgelegt. Interes-santer für die Anleger dürfte aber auch folgende Studie sein: „In kei-nem anderen Monat ist die Rendi-telücke zwischen kleinen und gro- ßen Unternehmen so weit wie im Jänner – sowohl in den USA als auch in Europa. Februar ist je-weils der zweitbeste Monat. Die Korrelation zwischen Aktien von Unternehmen mit hoher und Ak-tien von Unternehmen mit gerin-gerer Marktkapitalisierung zeigt eine auffällige saisonale Kompo-nente“, zitiert der Branchendienst fondsprofessionell Marc Reinga-num, Chief Quantitative Strategist von State Street Global Advisors.

Eine Erklärung für diesen Jänner-Effekt sieht er darin, dass kleinere Unternehmen weniger transparent sind als große. Demnach wäre die Unsicherheit über das geschäft-liche Abschneiden eines kleinen Betriebes gegen Jahresende am größten, was zu Verkäufen veran-lasst. Die Unsicherheit wird aber durch die zu Anfang des neuen Ka-lenderjahrs vorgelegten Geschäfts-berichte wieder beseitigt, was zu Käufen führt. Andere Annahmen gehen davon aus, dass zum Jah-reswechsel steuerliche Gründe vor allem Privatanleger dazu veranlas-sen könnten, sich von Small Caps zu trennen. (lk)

Mehr aktiv verwaltende Investmentfondsmanager als in anderen Kategorien.

Nick Williams managt den neuen Baring European Opportunities Fund.

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[email protected]

small Cap-fonds*

Fondsname Performance 1 Jahr in %Invesco Nippon Small/Mid C Equ 94,43FF-Japan Smaller Comp. A Dis Yen 54,86DBXT MSCI Eu Sm C TRN ETF 1C 39,06DBXT Russell 2000 ETF USA 1C 38,00FPM Stockpicker Germany Sm/M 35,55iShares MDAX (DE) 35,32Invesco Pan Eur. Small Cap Eq. A 34,053V Invest Swiss Small & Mid Cap 30,46

* Auswahl; Quelle: FIAP, Stichdatum: 6.1.2014

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Auf die chinesische New Economy setzen

Zürich. Der Aktienindex MSCI China besteht großteils aus Unternehmen aus der „Old Economy“, rund 70% entfal-len auf Telko-, Energie- und Finanzkonzerne – zumeist um ehemalige Staatsunternehmen –, heißt es bei Swiss & Global Asset Management. Deren neu-er Aktienfonds JB China Evolu-tion Fund (ISIN: LU0982189804) mit 30 bis 50 Titeln hat einen gänzlich anderen Fokus: auf Sektoren, die vom Reformpro-zess profitieren, etwa Konsum und Gesundheit.

„Chinas Wirtschaft ent-wickelt sich weiter und die politische Führung strebt ein stärker konsumbasiertes Wirt-schaftsmodell an“, sagt Mana-gerin Jian Shi Cortesi. Die ak-tuellen Reformen sollen China dabei helfen, sich bis 2015 zum zweitgrößten Konsumenten-markt weltweit zu entwickeln.

DeAWM Philip Poole: neuer Head of ResearchFrankfurt/London. Die Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM) hat Philip Poole zum Head of Research ernannt. Er leitet in dieser neu geschaf-fenen Position das weltweite Research der DeAWM-Invest-mentplattform. Poole wird nicht nur zur Hausmeinung des DeAWM CIO beitragen, sondern auch die Portfolio-manager mit Investmentideen unterstützen. (lk)

ARTS Best Momentum feiert 15. Geburtstag

Frankfurt/Wien. Der Fonds-Klas-siker aus dem Hause C-Quadrat ARTS Best Momentum (ISIN AT0000825393) ist 15 Jahre alt. Seit Auflegung bescherte er den Anlegern – trotz zweier dras-tischer Aktienbaissen in dem Zeitraum – einen durchschnitt-lichen Wertgewinn von 5,14 Prozent p.a. (Stand: 4.1.2014). Der MSCI World habe im sel-ben Zeitraum nur etwa 1,1 Prozent pro Jahr ausgewiesen, wird betont. Seit 1. August 2005 wird der C-Quadrat ARTS Best Momentum von ARTS Asset Management, einem Unterneh-men der C-Quadrat-Gruppe, mittels vollautomatischem Handelssystem gemanagt; man verfolge hier aber keinen Total-Return-Ansatz. (lk)

Dortmund/Wien. Die auf Alternati-ve Investments (AI) spezialisierte Dortmunder Vertriebsgesellschaft apano GmbH hat mit dem vermö-gensverwaltenden Dachfonds H1 Strategie (ISIN DE000A1J9E96/ WKN A1J9E9) ihr erstes eigenes Produkt aufgelegt. Bisher ist apano hierzulande vor allem als Partner von Man, einem der weltweit füh-renden Investment Manager alter-nativer Investments, aufgetreten. Als Kapitalanlagegesellschaft für apano fungiert die Hamburger Hansainvest.

Verluste mit Anleihen

„Die veränderte Ausgangslage an den Kapitalmärkten zwingt zu neuen Überlegungen“, erklärt Mar-kus Sievers, geschäftsführernder Gesellschafter von apano. Die Di-versifikation über Aktien, Anlei-hen und Rohstoffe allein reiche nicht aus. Klassische Mischfonds und ihre Anleger hätten in den ver-gangenen Jahren mit der häufig anzutreffenden, traditionell hohen Anleihenquote vielfach das Nach-sehen gehabt. „Auch die letzten Bastionen der Anleihenmärkte sind gestürzt“, betont Sievers; „nach Steuern und abzüglich Inflation bleibt unter dem Strich wenig bis nichts. Und wenn man mehr Ren-dite möchte, ist man automatisch im Risiko-Segment drin.“ Auch die Rohstoffe zeigten sich zyklisch, seien daher nur bedingt das Mittel der Wahl. Und bei den Aktien habe die Häufigkeit und Stärke von Ab-wärtsphasen zugenommen.

Der neue Dachfonds erhebt den Anspruch, bei steigenden, fal-lenden und seitwärts laufenden Kursen Geld zu verdienen. „Long only“-Produkte bewähren sich

naturgemäß nur bei steigenden Märkten, marktneutrale Strate-gien hätten sich in stagnierenden oder leicht fallenden Märkten be-wiesen. Und der Trendfolge-An-satz ist zwar auch gut, diese Pro-dukte brauchen aber ausgeprägte Trends, um zu funktionieren.

Eigener Stimmungsindex

„In unserem neuen, aktiv gema-nagten Multi-Asset-Fonds setzen wir die von uns selbst entwickelte Leitwolf-Strategie ein“, heißt es. „Nach Fundamentaldaten und technischen Daten arbeitende Fonds gibt es bereits genügend im Markt. Aber die Allokation nach Stimmungen hingegen bietet den Investoren eine innovative Diversi-fikation und Sicherheit“, ist Sievers

eindeutig überzeugt. Zentraler Baustein des HI Strate-

gie 1 sei der über zwei Jahre ent-wickelte, hauseigene Stimmungs-index, auf dem die Allokation dann beruht. „Nur wer die Stimmungen der Märkte richtig erkennt, kann erfolgreich sein“, so Martin Gars-ke, der gemeinsam mit Sievers die Anlageberatung verantwortet. Dem Anlageausschuss gehören in Summe vier Personen an.

Die Schlüsselmärkte, also die Leitwölfe, wie etwa Nikkei225 oder S&P500 oder der REX 10-Jah-re Kursindex, Gold, Kupfer usw., zeigten die Marktstimmung an. Dabei haben die apano-Experten vier Stimmungen definiert: optimi-stisch, zuversichtlich, neutral und pessimistisch. Einige Leitwölfe geben immer den Ton vor. Je nach

identifizierter Stimmung wird das Portfolio offensiver oder defen-siver ausgerichtet. Täglich würden die Leitwölfe beobachtet und An-passungen durchgeführt.

Investiert wird global in die An-lageklassen Aktien, Anleihen, Roh-stoffe und Währungen. Da viele AI im UCITS-Mantel erhältlich seien, könne man fallende Kur-se mit Long-Short-Strategien im Dachfonds absichern. Der Long only-Bereich werde kostensparend über ETFs abgedeckt. Insgesamt sind ca. 20 Zielfonds vorgesehen.

Angestrebt wird eine Durch-schnittsrendite von fünf bis sieben Prozent p.a. nach Kosten, bei einer Schwankungsfreudigkeit im ein-stelligen Bereich. Bereits ab 100 € ist der Anleger dabei – auch in Form eines Sparplans.

Carmignac Patrimoine

Abwanderung aus FondsFrankfurt. Die sogenannten Selbst-entscheider, private Fondsinves-toren, die selbstständig und ohne einen Berater ihre Anlageentschei-dungen treffen, trennen sich derzeit en masse vom Carmignac Patrimoi-ne Fonds, schreibt die Börse Frank-furt in ihrem Wochenbericht über den Fondshandel. Auch Türkei- und Thailand-Fonds stünden ganz oben auf der Verkaufsliste. (red)

Wien. Der Bawag PSK Europa Di-vidende Plus erzielte mit 3,50 € je Anteil die höchste Ausschüttung seit Fondsauflage. Investiert wird vorwiegend in großkapitalisierte Aktien europäischer Konzerne mit hoher Dividendenausschüttung – z.B. Daimler, Total, Münchener Rück oder Novartis. Daneben be-finden sich einige ausgewählte Small und Mid Caps im Portfolio.

Der Fonds könne auch bei seit-

wärts tendierenden bzw. fallenden Aktienkursen Erträge aus Derivat-geschäften erwirtschaften und das Risiko im Vergleich zu herkömm-lichen Dividendenfonds reduzie-ren, heißt es. „Als Anleger kauft man nicht nur – wie bei einem her-kömmlichen Aktienfonds – Anteile an verschiedenen Unternehmen, sondern verkauft zusätzlich Op-tionen auf Aktien, die der Fonds bereits besitzt. Das ist wie bei ei-

ner Versicherung, für die man eine Prämie erhält, die dem Fonds zu-gutekommt“, erklärt Fondsmana-ger Daniel Stössl.

Jedes Jahr mehr Dividende

Das Konzept sei in dieser Form einzigartig in Österreich und der Fonds habe seine Ausschüttung je Anteil von Jahr zu Jahr kontinuier-lich erhöht.

Der Bawag PSK Europa Divi-dende Plus sie vor allem für risi-kobewusste Anleger gedacht. Seit Auflage im Oktober 2008 habe man einen Ertrag p.a. von +6,01% brut-to erzielt (ohne Ausgabeaufschlag in Höhe von 4,00% und andere er-tragsmindernde Kosten wie Konto- und Depotgebühren). Angesichts möglicher Verluste mit Aktien wird eine Mindestbehaltedauer von sie-ben Jahren empfohlen.

Das nach quantitativen und qualitativen Analysen zusam-mengestellte Aktienportfolio wird zur Risikominimierung sehr breit aufgstellt. Aktuell seien rund 120 Aktien aus diversen Branchen im Fonds. (lk)

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22 – financenet fonds:park Freitag, 10. Jänner 2014

Vermögensverwaltende Investmentfonds apano lanciert einen neuen eigenen Investmentfonds in Österreich

Moderner diversifizieren mit der Leitwolf-strategie

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Diversifikation stößt angesichts des hohen Globalisierungsgrads, Zins-Rekordtiefs an ihre Grenzen.

Markus Sievers von apano versteht den neuen Dachfonds als „wachstumsorientiertes Basisinvestment“.

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Chinas Reformpaket umfasst 60 Initiativen für die nächsten 10 Jahre.

Manager Leo Willert: „Best Momen-tum ist ein reiner Aktiendachfonds.”

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Bawag psk Invest Dividendenfonds mit „einzigartigem Ansatz“ schüttete 3,50 € aus

ausschüttung in rekordhöhe

Im Bawag PSK Invest-Dividendenfonds sind u.a. Daimler, Total und Novartis drin. Edouard Carmignac leitet den Fonds bereits seit 24 Jahren.

Page 5: Finance1001

Mailand/New York. Bawag-Hauptak-tionär Cerberus hat von der Bank Austria-Mutter UniCredit ein Paket mit faulen Krediten im Wert von 950 Mio. € erworben. Die Operation sei Teil der Strategie von UniCre-dit, sich von nichtstrategischen Assets zu trennen, berichtete die Mailänder Wirtschaftszeitung So-le 24 Ore. Ähnliche Operationen planen in Italien dem Blatt zufolge die toskanische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) und auch die Banco Popolare. Wegen der Rezession und der Firmenpleiten sind die faulen Kredite gestiegen, was die Banken im Land weiter belastet.

Schwierige Situation

Nach Angaben der Bankenver-einigung ABI betrugen die notlei-denden Kredite in dem Land im Oktober 147,3 Mrd. €; das waren 27,5 Mrd. € mehr als im Vergleichs-monat 2012 und 100 Mrd. mehr als Ende 2007. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen stünden weiter unter Druck, und deshalb werde es für eine Entspannung bei den Kreditforderungen der Banken

noch länger brauchen, hieß es im ABI-Bericht. Wegen der schwie-rigen Wirtschaftslage werden in Italien immer weniger neue Kre-dite aufgenommen. Im November kam es zu einem vierprozentigen Rückgang, der stärkste der letz-ten 14 Jahre. Profi-Investoren wie Hedge Fonds kaufen seit Längerem den Geschäftsbanken Kreditpakete und „komplexe Strukturen“ ab, die so die Bankbilanzen nicht länger belasten. (APA/red)

financenet – 23bankingFreitag, 10. Jänner 2014

bawag PSk Cerberus holt Restrukturierungsmann – der Amerikaner folgt auf den Deutschen Andreas Arndt

anas abuzaakouk neuer bawag PSk-FinanzchefWien. Der Bawag-Hauptaktionär Cerberus hat in seiner Wiener Bankbeteiligung Bawag PSK mit dem gebürtigen Amerikaner Anas Abuzaakouk einen neuen Finanz-vorstand berufen. Abuzaakouk (36) ist ab sofort neuer Finanzchef (Chief Financial Officer/CFO).

Er folgt damit dem Deutschen Andreas Arndt (55) nach, der mit Jahresende den Wiener Bank-vorstand verließ. Arndt war seit Herbst 2010 Finanzchef der Bawag. Bis März werde er aber der Bank noch zur Verfügung stehen, heißt es.

Von GE zu Cerberus

Bei Cerberus war Abuzaakouk fünf Jahre für Due-Diligence und den operativen Betrieb nach Ak-quisitionen und Unternehmensre-strukturierungen für US- und eu-ropäische Investments am Finanz-dienstleistungssektor zuständig.

In seiner letzten Position bei GE war er Finanzvorstand für den

Raum Nahost/Afrika, nach neun Jahren bei GE wechselte er dann zum US-Fonds Cerberus. Bawag-Chef Byron Haynes zeigte sich er-freut über die interne Besetzung des Vorstandsmandats.

Die neue Strategie

Abuzaakouk erklärte in einem Bankkommunique, „die Strate-gie der Bank im Hinblick auf ihre Kapitalausstattung und ihre ope-rativen Pläne weiter umsetzen zu können, die darauf abzielt, die Ba-wag PSK in den kommenden Jah-ren als wettbewerbsstarke und solide, ertragreiche Bank zu posi-tionieren“.

Der US-Fonds Cerberus war 2007 nach der Beinahe-Pleite der ehe-maligen österreichischen Gewerk-schaftsbank eingestiegen, wie für Finanzinvestoren üblich mit dem Ziel, in absehbarer Zeit wieder aus-zusteigen.

Exit kam nicht 2012

Frühester Exit-Zeitpunkt für Cerberus wäre den Verträgen nach schon 2012 gewesen. Ende 2012 stieg dann ein weiterer US-Fonds (Golden Tree) ein, Cerberus behielt aber die Mehrheit. Cerberus und Golden Tree sollen aber bereits das Umfeld für einen Bawag-Exit son-dieren lassen.

Die Bank durchläuft eine Re-strukturierung, die bisher mehrere hundert Jobs gekostet hat; aktuell stehen wieder Auslagerungen von Abwicklungstätigkeiten an.

Teilweise Rückzahlung

Bankfernere Beteiligungen wurden bereits abgestoßen. Vor Kurzem verkaufte die Bawag PSK auch ihr Wiener Zentralgebäude an

den Investor Rene Benko. Der Fir-mensitz wird aber zurückgemietet. Experten schätzten den Kaufpreis auf rund 150 Mio. €.

Im Dezember erhielt der Bund von der Bawag außerdem eine weitere Tranche Staatskapital zu-

rück. Einer ersten Tilgung von 50 Millionen im Sommer folgte jetzt eine größere Tranche von 150 Millionen. In Zuge der Finanz- krise hatte der Staat insgesamt 550 Mio. € Partizipationskapital gezeichnet. (APA/red)

Neuer CFO will Unternehmen als wettbewerbsstarke und solide, ertragreiche Bank positionieren.

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Der neue Bawag-Finanzvorstand Anas Abuzaakouk war neun Jahre bei GE tätig, bevor er zu Cerberus wechselte. Dort war er fünf Jahre für Due Diligence zuständig.

Kommt nun der RBI-Rückzug aus Ungarn?

Wien/Budapest. Die teilstaatliche ungarische Szechenyi Com-mercial Bank hat ungarischen Medienberichten zufolge ein Übernahmeangebot um ei-nen Euro für die ungarische Raiffeisen-Tochter gelegt – die RBI hat dieses „Marktgerücht“ inzwischen abgelehnt. Man habe aber bereits früher kom-muniziert, dass es Angebote für Raiffeisen-Töchter in Ungarn und in der Ukraine gebe, sagte RBI-Sprecherin Ingrid Krenn-Ditz. Man habe im November Fokusmärkte definiert, „wo wir Wachstum sehen und wo wir auch wachsen wollen“, so Krenn-Ditz; das seien Rus-sland, Polen, die Slowakei, Tschechien, Rumänien und Österreich.

In den anderen Märkten wolle man je nach den Markt-bedingungen das Geschäft zurückfahren, „wir haben das in Slowenien angekündigt und auch durchgesetzt“.

Einen Rückzug aus Ungarn und auch aus der Ukraine kön-ne man sich vorstellen, bestä-tigte Krenn-Ditz frühere Aus-sagen. In beiden Ländern gebe es bereits konkrete Angebote. Einen Zeithorizont für einen möglichen Rückzug aus diesen Ländern habe man sich nicht gesetzt. (APA/red)

EU: Bank-Eigenhandel deutlich einschränken

London. Die Europäische Union will den riskanten Eigenhandel von Banken deutlich einschrän-ken. Den größten EU-Finanzins-tituten sollen Grenzen für den Handel auf eigene Rechnung gesetzt werden, wie aus einem Verordnungsentwurf vorgeht. Damit bleibt der EU-Vorschlag allerdings hinter den Be-schränkungen der sogenannten Volcker-Regel in den USA zu-rück. An der Wall Street dürfen Investmentbanken nur noch bis Mitte 2015 Eigenhandel be-treiben. In der EU werden dem Entwurf zufolge nur 30 syste-misch relevante Banken wie die Deutsche Bank, Barclays und BNP Paribas vom Verbot dieses Geschäftsmodells betroffen sein. Das Papier enthält Raum für Ausnahmen für Deutschland und die Deutsche Bank. Die Ab-trennung riskanter Handelsak-tivitäten bei einem der rund 30 Geldhäuser könnte notwendig werden, wie es heißt; etwa die Kreditvergabe an Private-Equi-ty-Fonds. (APA/red)

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Die RBI könnte in Ungarn bald auch dem Staat gehören.

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EU-Papier enthält „Raum für Ausnah-men“ auch für die Deutsche Bank.

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In Italien verringern die Banken durch Verkäufe ihr Kreditportfolio.

UniCredit Cerberus holt Paket im Wert von 950 Mio. €

Faule Kredite wurden abverkauftWien. Die Meinl Bank, deren Mana-ger in Österreich seit sechs Jahren im Visier der Justiz stehen, macht sich auf in den Osten. Seit einem Jahr nascht das Institut am Prager Immobilienboom mit, nun wurden die CEE-Kompetenzen in Wien verstärkt. Kürzlich holte die Meinl Bank den ehemaligen CA-IB-Vor-stand Klaus Requat, der zuletzt als Zeuge im U-Ausschuss zur Buwog öffentlich in Erscheinung trat.

Gemeinsam beraten

Bei der Meinl Bank ist Requat (54) gemeinsam mit Stephen Co-leman (46), schon seit 1999 bei Meinl, für die Bereiche Corporate und Investment Banking zustän-dig. Sie sollen Kunden bei Firmen-verkäufen oder -käufen und zum Thema Restrukturierung beraten.

In Prag ist der Meinl-Konzern schon seit einiger Zeit aktiv. An-fang 2013 eröffnete eine Immobili-enverwaltungsgesellschaft namens Prague Prime Homes. Auf betuchte Klientel mit Private Banking und Corporate Finance Advisory kon-zentriert sich die kürzlich eröffnete Meinl-Bank-Filiale in der tschechi-

schen Hauptstadt. Darüber hinaus will die Meinl Bank auch in Lon-don eine Filiale eröffnen, wie sie bereits 2009 angekündigt hatte. Die entsprechenden Anträge seien bereits gestellt, hieß es heute. Man wolle sich in einem ersten Schritt ausschließlich dem Wertpapier-handel widmen. Angaben aus dem Jahr 2009 zufolge wollte das Ins-titut in London mit notleidenden Krediten handeln (Corporate Finance). (APA/red)

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Die Meinl Bank holte den früheren CA IB-Vorstand Klaus Requat.

Meinl bank Geldhaus zieht es nach Osteuropa

Klaus Requat geht zur Meinl Bank

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Zahlen & fakten

Bawag PSK (Eigenschreibweise BAWAG P.S.K., Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse AG) entstand im Jahr 2005 durch Fusion der Bank für Arbeit und Wirtschaft (Bawag; 1922 vom vormaligen Staatskanzler, dem Sozialdemo-kraten Karl Renner, als „Arbeiterbank“ ge-gründet) mit der Österreichischen Postspar-kasse (PSK) und befindet sich im Mehrheits- Eigentum des US-Fonds Cerberus Capi-tal Management. Sie ist, gemessen an der Bilanzsumme, die viertgrößte Bank Öster-reichs. 2005 geriet die Bawag wegen eines Finanzskandals (BAWAG-Affäre), bei dem die Bank rund 3,5 Mrd. Euro verlor, in eine Schieflage und musste durch eine Auffang-aktion des Staates vor dem Konkurs gerettet werden.

Page 6: Finance1001

Wien. Mit 15. Jänner 2014 über-nimmt Klaus Kretz (44) die Lei-tung des Maklervertriebs bei der Ergo Versicherung. Er hat über 16 Jahre Erfahrung im Makler-versicherungsgeschäft und leitete zuletzt den Makler- und Agen-turvertrieb bei der Wüstenrot Versicherung AG. „Wir gewinnen mit Klaus Kretz einen profunden Kenner dieses Vertriebswegs. Der Ausbau des Makler- und Agentur-vertriebs ist ein wichtiges strate-

gisches Ziel von uns. Seit unserer Neuausrichtung unter der Marke Ergo intensivieren wir besonders unsere Zusammenarbeit mit den Versicherungsmaklern“, erklärt Ingo Lorenzoni, Vorstand der Ergo-Versicherung und verantwortlich für den Vertrieb über die Volks-banken, den Außendienst, Makler und Agenten.

16 Jahre im Vertrieb

Klaus Kretz, geboren 1969, ist seit 1991 in verschiedenen Funk-tionen in der Versicherungsbran-che tätig. Dabei konnte er rund 16 Jahre Erfahrungen im Vertrieb mit Agenturen und Maklern sammeln und war selber einige Jahre selbst-ständig als Versicherungsmakler tätig. „Ich kenne die Anforderun-gen und Bedürfnisse beider Seiten sehr gut. Diese für eine so junge Marke wie Ergo zu nutzen, ist ei-ne enorm interessante Herausfor-derung für mich. Auf- und Ausbau bedeutet, viel Potenzial nach oben zu haben. Das ist für einen ver-triebsorientierten Menschen wie mich besonders spannend“, erklärt Kretz. (red)

24 – financenet insurance:watch Freitag, 10. Jänner 2014

RLB OÖ Invest unter 15 Prozent bei voestalpineLinz. Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Invest GmbH & Co OG verfügt aktuell über ins-gesamt 25,8 Mio. voestalpine-Aktien. Das sind rund 14,9% der stimmberechtigten Papiere. Cirka 23,2 Mio. Aktien hält das Unternehmen selber, über rund 2,6 Mio. Aktien dagegen im Besitz anderer Firmen (Raiff-eisenlandesbank OÖ, Kepler-Fonds, Oberösterreichische Versicherung) kann das Unter-nehmen weisungsfrei verfügen. (APA)

Italiens zweitgrößter Versicherer startet

Rom/Triest. Die neue italienische Versicherungsgesellschaft Uni-polSai debütierte am Montag an der Mailänder Börse. Die Gesellschaft ist aus der Fusion zwischen Unipol Assicurazioni und den ehemaligen Versiche-rungskonzernen unter Kon-trolle der skandalumwitterten Unternehmerfamilie Ligresti, Fonsai, Milano Assicurazio-ni und Premafin entstanden. Durch die Fusion entsteht nach der Generali Italiens zweitgröß-ter Versicherer und größter Schadensversicherer. Angepeilt werden 2015 ein Prämienauf-kommen von 17 Mrd. € und ein konsolidierter Nettogewinn von 852 Mill. €. Die Combined Ratio soll 93% ausmachen. Ab Montag wurden die Aktien von Fonsai, Milano Assicurazio-ni und Premafin in Mailand nicht mehr gehandelt und von UnipolSai-Aktien ersetzt. An der Mailänder Börse bleibt Uni-pol Gruppo Finanziario (Ugf) notiert, die Holding, die einen 63%igen Anteil an UnipolSai kontrolliert. (APA)

Zahl der Firmenkredite sinkt unaufhörlich

Frankfurt/Berlin. Die Banken in der Eurozone haben ihre Fir-menkredite so stark zurückge-fahren wie noch nie. Trotz der rekordniedrigen Zinsen sackten die Darlehen im November um 3,9 Prozent zum Vorjahresmo-nat ab, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilt. Die EZB hatte im November den Leitzins auf das Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt. Im De-zember kündigte EZB-Präsident Mario Draghi an, die Zentral-bank sei zu weiterem Handeln bereit und verfüge über ein Ar-senal an Möglichkeiten. (APA)

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Eurozone: Banken fahren die Firmenkredite noch weiter zurück.

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Klaus Kretz, neuer Leiter des Makler-vetriebs der Ergo Versicherung.

Wien/Budapest. Die Vienna Insu-rance Group (VIG) übernimmt in Ungarn 100% der Anteile an der Versicherungsgesellschaft AXA Biztosító Zrt. „Ungarn ist einer der Kernmärkte, auf dem wir unsere Präsenz schon seit längerer Zeit intensivieren möchten. Die AXA Biztosító ergänzt unser Portfolio im Segment Leben, das auch ins-besondere im Bereich der fondge-bundenen Produkte erhebliches Potenzial aufweist”, erklärt Peter

Hagen, Generaldirektor der Vienna Insurance Group.

Vertrag unterzeichnet

Ein entsprechender Vertrag wur-de laut VIG bereits unterzeichnet. Der Erwerb erfolgt vorbehaltlich der Genehmigungen der zuständi-gen Aufsichts- und Wettbewerbs-behörden, heißt es. Über den Kauf-preis wurde Stillschweigen verein-bart. (APA/red)

Vienna insurance Group Expansion in Ungarn

VIG kauft ungarische AXA Biztosító

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Peter Hagen, Generaldirektor der Vienna Insurance Group (VIG).

Merkur Versicherung Gerald Kogler übernimmt den Vorsitz des Vorstands vom ausscheidenden Alois Sundl

ceO-wechsel bei MerkurGraz. Die Merkur Versicherung AG steht seit Jahresbeginn unter neu-er Führung. Nach dem Ausschei-den von Alois Sundl (60) übernahm der bisher für die kaufmännischen Bereiche verantwortliche Gerald Kogler (46) den Vorsitz des Drei-er-Vorstands, dem auch Andreas Stettner (46) und Christian Kladiva (41) angehören.

Kogler studierte Handelswis-senschaften mit Schwerpunkt Versicherungen und sammelte berufliche Erfahrung im In- und Ausland bei KPMG Wien, London und Berlin, IBM sowie Ernst und Young, ehe er im Oktober 2009 Mitglied des Merkur-Vorstands wurde.

„Das Unternehmen operiert so-wohl national als auch internati-onal ausgesprochen erfolgreich. Wir wollen den eingeschlagenen Weg fortsetzen, Potenziale, die zweifellos vorhanden sind, aus-schöpfen und sowohl in Öster-

reich als auch in den Konzernlän-dern weiter profitabel wachsen. Auch in Zukunft werden wir das Wunder Mensch und damit alle, die uns ihr Vertrauen schenken, in den Mittelpunkt stellen“, so Kogler. Zusätzlich zu den Finanzen fallen die Bereiche Gesundheitsvorsor-ge, Lebensversicherung, Personal, Konzernmarketing, Recht und Aus-landsbeteiligungen in die Ressort-verantwortung von Gerald Kogler.

Der neue Dreier-Vorstand

Andreas Stettner und Christian Kladiva komplettieren den neuen Vorstand. Stettner ist seit Sep-tember 2011 Mitglied des Merkur-Vorstands. Er ist zuständig für Vertrieb, Immobilien, Inlandsbe-teiligungen, Sach- und Unfallver-sicherung. Kladiva verantwortet die Bereiche Risikomanagement, Betriebliche Organisation, IT und Konzernmathematik. (red)

Neuer Vorstandsvorsitzender setzt auf Wachstum in Österreich und den Konzernländern.

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Gerald Kogler, neuer Vorstandsvorsitzender der Merkur Versicherung.

Druck auf Lebensversicherungen Zinsen sinken in Deutschland weiter von durchschnittlich 3,61 auf 3,43 Prozent

Deutsche Lebensversicherer senken ZinsenFrankfurt. Bei den Kunden deut-scher Lebensversicherer überwiegt zu Beginn des Jahres die Enttäu-schung: Die meisten Unterneh-men haben die Verzinsung für Le-bens- und Rentenversicherungen wegen der niedrigen Zinsen auf festverzinsliche Wertpapiere auch für 2014 gekürzt. Im Durchschnitt liegt die Rendite nach Daten der Kölner Ratingagentur Assekurata und Berechnungen von Reuters nur noch bei 3,43 Prozent. Im ver-gangenen Jahr wurden im Schnitt noch 3,61 Prozent abgeworfen. Frank Walthes, Vorstandsvorsit-zender der Versicherungskammer Bayern, versucht zu beschwichti-gen: „Wir agieren vorausschauend. Wir steuern mit wohlüberlegten Maßnahmen und einem ganzheit-

lichen Blick den Auswirkungen der anhaltenden Niedrigzinsphase ak-tiv entgegen.” Zum Vergleich: Für 2011 hatte die Branche im Schnitt 4,09 Prozent ausgeschüttet.

Garantie als Auslaufmodell

Bisher liegen die Daten von 55 der gut 90 Lebensversicherer vor. 45 Versicherer senkten die laufen-de Verzinsung auf den Sparanteil der Prämien für das neue Jahr, nur zehn konnten sie stabil halten. Un-ter Letzteren sind die Allianz Le-ben und Ergo Leben. Sie haben im vergangenen Jahr neue Produkte auf den Markt gebracht, die für den Verzicht auf lebenslange Ga-rantien eine höhere Verzinsung in Aussicht stellen. (APA/Reuters/red)

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Frank Walthes, Versicherungskammer Bayern: Wohlüberlegte Maßnahmen setzen.

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ergo Versicherung Klaus Kretz dirigiert ab sofort Makler

Neuer Leiter für Maklervertrieb

Die Mailänder Börse, Handelsplatz der neuen UnipolSai-Aktien.

Page 7: Finance1001

Wien. Die Immobilienwirtschaft warnt vor zu geringer Neubauak-tivität: In Österreich würden pro Jahr 10.000 Wohnungen mehr ge-braucht, sagte Udo Weinberger, Präsident des Österreichischen Verbands der Immobilienwirt-schaft (ÖVI), am Mittwoch vor Journalisten in Wien. Im Regie-rungsprogramm würden Anreize und Erleichterungen für private Bauträger fehlen, kritisierte er.

Hilfe nur für Gemeinnützige

Im Programm der Bundesregie-rung für 2013 bis 2018 seien nur

gemeinnützige Wohnbauträger be-rücksichtigt, „private bauen genau-so gut wie gemeinnützige”, betonte Weinberger. Lobende Worte fand er für die geplante Reform des Miet-rechts und der dazu eingerichteten Experten-Arbeitsgruppe im Jus-tiz-ministerium. „Die Politik muss dann aber den Mut haben, die Reform-vorschläge umzusetzen.” Disku- table Gesetzesvorschläge sollen im 1. Halbjahr 2014 vorliegen.

Einerseits müsse das Mietrecht vereinfacht und vereinheitlicht werden, andererseits müssten auch die Ungleichheiten des derzeitigen Systems beseitigt werden, so Wein-

berger. Es dürfe nicht sein, dass in einem Haus die gleiche Wohnung mit einem neuen Mietvertrag zehn Mal teurer sein könnte, als mit einem Altmietvertrag.

Im Jahr 2012 gab es in Öster-reich laut Statistik Austria noch 90.000 Altverträge (vor 1994) im Vollanwendungsbereich des Miet-rechtsgesetzes (MRG) und 123.000 Richtwertverträge mit MRG.

373.000 Hauptsitzwohnungen entfallen auf den sozialen Wohn-bau. Der ÖVI-Präsident kann sich lange Fristen für den Übergang in ein einheitliches Mietrecht vorstel-len. (red/APA)

IMMO-AGS

medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAg, 10. JäNNER 2014 – 25

Wochentop ATRS 3,04%Wochenflop CWI -0,75%Atrium 3,04%CA Immobilien Anlagen 3,03%Immofinanz 2,97%Warimpex 1,60%S Immo -0,08%conwert -0,75%

2. Jänner–8. Jänner 2014

IATX (8.1.) 195,45 2,94%

IMMO-FONDS

Monatstop Henders. Pan Eur. 3,32%Monatsflop DBXT CSI300 -12,16%

Top 5 ImmofondsHenderson Pan Europ.Prop.Equ.I2 3,32%JPM Gl.Re.Est.Sec.(USD)I Acc 1,96%iShares UK Prop.UCITS ETF 1,95%PARVEST Real Est. Secur.Pac. I 1,86%First State Gl.Prop. Sec. B EUR 1,81%

Flop 5 ImmofondsDBXT CSI300 R.E.1C -12,16%FF - Asia Pac. Prop. A Acc EUR -9,00%CS SICAV One(Lux)Eq.Glob. -4,27%iShares As. Prop.Yd.UCITS ETF -2,16%ABD Gl.A.Pro.Sh.S2 USD -1,75%

2. Jänner–8. Jänner 2014

CERX (8.1.) 467,43 -2,02%

1-Monats-Performance (per 8.1.)

BAR-Geschäftsführer Michael Zöchling In Wien werden weniger neue Büro-bauten fertig, die Banken konzentrieren sich bei der Finanzierung neuer Projekte zu sehr auf Wohnimmobilien: Das Resultat werden schon 2016 knappe und teurere Büros sein, erwartet Profi-Makler Zöchling. Seite 26

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Büros werden wieder knapper und teurer

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Wohnungspreise haben laut FindMyHome.at im Jahr 2013 um rund ein Zehntel zugelegt Seite 27

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Neue Einflüsse und Anreize aus Deutschland sollen verschiedene Immobilien-Teilmärkte beflügeln Seite 28©

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ÖVI-Präsident Udo Weinberger: „ Reformvorschläge umsetzen“.

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Immobilienwirtschaft will mehr bauen Anreize für private Wohnbauträger und Reform des Mietrechts gefordert

„Pro Jahr zusätzlich 10.000 Wohnungen“INhAlt

Immo:Capital> Ringen um Weiterbau

am neuen Panama-Kanal 26> Deutsche Bauwirtschaft

strotzt vor Optimismus 26> S Immo übertrifft

ihre Verkaufsziele 26

Immo:Markets/People&Dates> Re/Max sieht Markt wieder

auf Vorkrisenniveau 29> card complete erlebt

den Weihnachts-Boost 30

Page 8: Finance1001

Rekordjahr 2014 für deutsche BauwirtschaftBerlin. Die deutsche Bauwirt­schaft erwartet 2014 ein Wachs tum von drei bis vier Prozent, so der Branchenver­band HDB; die Auftragslage sei gut wie Anfang der 1990er. (red)

VwGH stützt Bescheid für BrennertunnelWien. Der Verwaltungsgerichts­hof (VwGH) hat eine Beschwer­de des Transitforum gegen den Umweltverträglichkeits­bescheid (UVP) für den Bau des Brennerbasistunnels (BBT) abgewiesen. (red)

Panama-Stadt. Im Streit um Mehr­kosten bei der Modernisierung des Panama­Kanals bemühen sich Behörden und Baufirmen um eine Lösung. Vertreter der Kanalverwal­tung und des Konsortiums Grupo Unido por el Canal (GUPC) trafen sich zu direkten Verhandlungen, auf Vermittlung der spanischen Verkehrsministerin Ana Pastor. Möglich ist, dass bei dem Streit eine internationale Vermittlungs­instanz eingeschaltet wird.

Fertigstellung verzögert

Das Konsortium um den spa­nischen Baukonzern Sacyr hat mit dem Stopp der Arbeiten gedroht. Die Firmen bezifferten die Mehrkos­ ten auf 1,6 Mrd. USD (rund 1,1 Mrd. €) und verlangten eine Zahlung bin­nen drei Wochen. Ansonsten wür­den die Arbeiten an dem insgesamt 3,2 Mrd. USD teuren Projekt aus­gesetzt. Die Behörden wiesen die Forderungen als „unverantwort­lich” zurück. Pastor äußerte sich zuversichtlich über die Verhand­lungsbereitschaft beider Seiten. Der Panama­Kanal sei wichtig für die gesamte Weltwirtschaft. Die

Arbeiten sollten bis zum 100. Ju­biläum heuer abgeschlossen sein. Derzeit rechnen die Baufirmen al­lerdings mit einer Fertigstellung erst im Juni 2015 – neun Monate nach dem im Vertrag genannten Datum. Das Konsortium baut eine neue dritte Schleusenanlage, die auch den größten neuen Frachtern, Kreuzfahrtschiffen und Supertan­kern ausreichend Platz für eine Durchfahrt durch den Kanal bieten soll. (red/APA)

26 – financenetreal:estate immo:cover Freitag, 10. Jänner 2014

BA real Es droht ein Engpass im Büro- und Geschäfts-Immobilien-Segment; Banken finanzieren derzeit bevorzugt Wohndevelopments

Büro-Neubau: Flächen werden schon ab 2016 knapp und teurer

Wien. Michael Zöchling, Geschäfts­führer der zur Bank Austria gehö­renden BA Real Immobilientreu­hand GmbH, skizziert im Interview die großen Tendenzen am Austro­Markt für Developer und Verwerter und geht auf die aktuellen Projekte seines Hauses ein.

financenet: Von welchen großen Trends wird 2014 geprägt sein?Michael Zöchling: Es werden der­zeit viele Wohnprojekte in Angriff genommen, aber die Büroprojekte werden komplett vernachlässigt. Dies liegt teils an den Banken, die bei der Finanzierung von Bürode­velopments immer noch zurück­haltend agieren. Das ist in meinen Augen ein großer Fehler, denn es erzeugt eine Überproduktion an zu teuren Wohnflächen und eine Un­terproduktion an Geschäfts­ und Gewerbeflächen. Im Vergleich zu 2005 ist die Produktion in diesem Bereich auf ein Sechstel abgesun­ken, der Markt auf die Hälfte. Büro­mieten im Neubau­Bereich werden steigen und es wird dann kein Pro­blem sein, aktuell weniger gut ver­wertbare Flächen loszuschlagen. All dies wird sich schon ab den Jahren 2015 und 2016 bemerkbar machen. Es ist ja nun auch nicht änderbar, denn kaum ein Projekt lässt sich bis dahin fertigstellen.

financenet: Gibt es denn kaum je-manden, der in Büroentwicklung investiert? Zöchling: Einige wenige Opportu­nisten stellen Eigenkapital zur Ver­fügung, vor allem Investoren aus dem Private Equity­Bereich.

financenet: Büromieten in Wien sind im internationalen Vergleich immer noch sehr günstig ... Wel-

che Mieten sind dann ab 2016 zu erwarten?Zöchling: Ja, in unserem DC­Turm kostet der Quadratmeter nur 21 Euro, in München käme etwas Vergleichbares auf 35 Euro. Spit­zenmieten kommen dann vielleicht auf 30 Euro, ein Preis von jetzt 15 Euro dann im Schnitt auf 18 – also Anstiege von 15 bis 20 Prozent. Ab dann sind auch Developments mit Eigenmitteln wieder interessant.

financenet: Ist Wien auch deshalb günstig, weil Headquarters großer internationaler Konzerne abge-wandert sind oder abwandern?Zöchling: Ich habe nicht den Ein­druck. Wien fungiert immer noch als Brückenkopf Richtung Osten. Im Raum CEE findet konjunktur­bedingt weniger Geschäft statt, ab­gesehen von Polen. Österreichische Unternehmen, die diese Märkte be­treuen, schwächeln. Kommt dort der Aufschwung, steigt wieder

die Büronachfrage seitens dieser Dienstleister, die die Ostmärkte betreuen. Ich denke, diese haben mehr Arbeitsplätze als große Mul­tis, die in Österreich ihr Headquar­ter haben.

financenet: Wie läuft die Vermie-tung der von BAR betreuten Flä-chen?Zöchling: Die Vermietung unserer Flächen läuft gut. Mit dem DC Tower haben wir in Wien ein Al­leinstellungsmerkmal. Mehr als 70 Prozent dort sind bereits ver­mietet. Baxter als Ankermieter ist bereits eingezogen. Das Hotel und Fitness­Center eröffnen dem­nächst, die Büros sind teils schon besiedelt, im Frühjahr 2014 wer­den wir weitere Mietverträge ab­schließen. Die Verhandlungen zie­hen sich derzeit aber in die Länge, denn große Konzerne haben immer kompliziertere Entscheidungs­strukturen. Andererseits profitie­

ren große Unternehmen schneller von der anziehenden Konjunktur und sind übersiedlungswilliger, als KMUs. Der Vermietungsgrad beim Objekt Wien Mitte liegt bei bereits 99 Prozent. Rund 140.000 Personen steigen dort täglich von einem Ver­kehrsmittel zum anderen um – die Frequenz ist unschlagbar.

financenet: Kommt ein zweiter Turm zum DC Tower hinzu?Zöchling: Die Entscheidung, wann ein zweiter Turm gebaut wird, ist noch nicht endgültig gefallen.

financenet: Die aktuellen Ten-denzen werden sich aber doch wohl auch auf die Preisentwick-lung im Wohnsegment nieder-schlagen?Zöchling: Ja. Mehrere Faktoren werden hier zu sinkenden Preisen führen. Den einen habe ich bereits erwähnt: Gleichzeitig stampft man vier oder fünf Wohntürme aus dem

Boden, wie es sie in Österreich nie zuvor gegeben hat und anderer­seits viele Grossprojekte wie zum Beispiel Aspern oder das Areal um den Nord­West­Bahnhof oder der Hauptbahnhof. Andererseits waren die Jahre ab 2007 von großer Infla­tionsangst geprägt – jene Personen hatten fünf Jahre Zeit, zur Absiche­rung eine Wohnung zu kaufen. Wer nicht mehr aus Angst heraus inve­stiert, zahlt weniger. Der Druck ist weg.

financenet: Was bedeutet dies alles für das Provisionsgeschäft?Zöchling: Wir haben bereits 2013 einen Großteil des Umsatzes mit dem Investmentgeschäft gemacht. Das Interesse ausländischer Inves­toren ist ungebrochen gut – sie be­vorzugen aber langfristig vermiete­te Objekte in bester Lage. Deutsche Immobilienfonds sind immer noch große Käufer. Damit wurde das Minus im Bürosegment egalisiert. Das wird auch 2014 so sein. Aber auch Österreicher kaufen nun Bü­ros, vor allem jene, denen das Zins­hausgeschäft zu niedrige Renditen einbringt.

financenet: Wie ist die BA Real im Wohnsegment repräsentiert?Zöchling: Hier sind wir vor allem für institutionelle Investoren tätig, wir vermieten für sie hauptsäch­lich Wohnungen in neu errichteten Gebäuden.

financenet: Welche weiteren Flä-chen sind bei der BA Real derzeit aktuell?Zöchling: Z.B. das Forum Schön­brunn und das Objekt Fleisch­markt/Rotenturmstraße. Als at­traktive Zweitverwertungen würde ich den Kärntner Ring Hof oder das Dachgeschoß im Börsengebäude nennen.

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Geschäftsführer Zöchling: „Es ist ein großer Fehler, dass derzeit alle auf das Wohnsegment setzen.“

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Zöchling: „Eine Tendenz ist, dass es verstärkt zu Büro-Clustern kommen wird; Refurbishment macht daher nur bedingt Sinn.“

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Mildes Wetter und Wohnbau hilft der deutschen Baubranche.

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Der Ausbau des Panama-Kanals soll eigentlich heuer beendet sein.

modernisierungspläne Behörde gegen Baukonsortium

Tauziehen um den Panama-KanalWien. Die börsenotierte S Immo AG hat ihr Ziel, in 2013 Immobilien im Wert von rund 100 Mio. € zu ver­äußern, übertroffen und wird für 2013 ein Volumen von etwa 130 Mio. € ausweisen. „Die Erlöse aus der Veräußerung von Immobili­en betrugen bereits per 30.9.2013 rund 90 Mio. Euro. Die Verkäufe betrafen Objekte in Österreich und Deutschland. Mit fünf weiteren Deals konnten wir in den letzten Wochen 2013 unser Ziel übertref­fen und auch die erste Transaktion in Osteuropa seit 2009 erfolgreich durchführen”, führt Vorstandsvor­sitzender Ernst Vejdovszky aus.

Neue Deals

So veräußerte man das Büro­gebäude Schottenfeldgasse 29 im 7. Wiener Gemeindebezirk (Nutz­fläche rund 9.000 m2) an den Offenen Immobilienfonds „immo­fonds1“ der Immo Kapitalanlage AG. In Deutschland wurden drei Objekte verkauft. Darüber hinaus wurde das Bürogebäude Narodni in Prag an eine Gesellschaft der ECE Group verkauft – der erste Deal der S Immo seit Beginn der Finanzkrise

in Zentral­ und Südosteuropa. Das Gebäude mit einer Hauptnutzfläche von 2.400 m2 war gleichzeitig auch das erste Entwicklungsprojekt der S Immo in CEE.

Auch für 2014 sind wieder Ver­käufe im Ausmaß von rund 100 Mio. € geplant, gibt Vejdovszky an. „Investitionsseitig werden wir uns auf Grundstücke zur Errichtung von Eigentumswohnungen und auf Büroobjekte in Berlin konzen­trieren.“ (lk)

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Vejdovszky: „Erstmals seit Langem ha-ben wir ein Büroobjekt in CEE verkauft.“

S immo Auch 2014 Verkäufe um rund 100 Mio. geplant

Verkaufsziel für 2013 übertroffen

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2014 feiert das DESIGN CENTER LINZ seinen 20. Geburtstag. Längst avancierte das multifunktionelle Veranstaltungszentrum am Europaplatz zu einem Gesamtanbieter auf internationalem Niveau und setzte wichtige Impulse für den dynamischen Wirtschaftsstandort Linz. Das DESIGN CENTER LINZ punktet durch natürliches Tageslicht im Inneren, Eventtechnik am Puls der Zeit und Kundennähe durch ein Expertenteam.

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immo:markets financenetreal:estate – 27Freitag, 10. Jänner 2014

FindmyHome.at immobilienbarometer Kräfte hinter dem Preisauftrieb sollen in Bundeshauptstadt auch heuer noch ihre Muskeln spielen lassen

Wien bleibt ein teures PflasterWien. In Wien dürften im Jahr 2014 die Wohnungsmietpreise steigen. Beim Immobilienportal FindMy-Home gehen die Experten von rund 2,5 Prozent aus. Das wäre ein Anstieg „im üblichen Ausmaß der Teuerung”, wird hinzugefügt.

Während die Eigentumspreise in der Bundeshauptstadt auch 2013 zweistellig zugelegt haben, gab es bei den Mieten nach der massiven Preissteigerung im Jahr davor zu-letzt eine langsame Beruhigung, geht aus dem Immo-Barometer 2013 hervor. Mieten in Wien seien in den letzten zwölf Monaten im Schnitt um 2,1 Prozent günstiger geworden, schreiben die Experten: Der durchschnittliche Mietpreis lag im Dezember 2013 demnach bei 14,24 Euro pro Quadratmeter; vor einem Jahr waren es 14,55 Euro.

Als Grund für die Entspannung der knappen Angebotssituation am Mietwohnungsmarkt machen die Immo-Experten Bernd Gabel-

Hlawa und Benedikt Gabriel unter anderem neue Stadtviertel wie die Seestadt Aspern oder das Viertel um den neuen Hauptbahnhof aus. Vor allem im 3. Quartal wurden deutlich rückläufige Mietpreise registriert, im letzten Quartal 2013 ist von Stagnation die Rede: Die Mietpreise seien im Schlussquar-tal nur um 0,2 Prozent angestiegen.

Neue Entwicklungen

Wie schon im Jahr davor haben 2013 die Eigentumspreise binnen Jahresfrist um ein weiteres gutes Zehntel – also überdurchschnitt-lich – zugelegt. 2013 stiegen die

Preise laut FindMyHome-Immo-Barometer um 11,3 (Vorjahr: plus 11,7) Prozent. Zahlten Wohnungs-käufer in Wien vor einem Jahr für den Quadratmeter noch im Schnitt 3.981 Euro, so lag dieser Preis Ende 2013 nun bei 4.432 Euro, hieß es.

Am Eigentumsmarkt ist bereits seit 2011 das Angebot verknappt. Neue Objekte seien meist von hö-herer Qualität und entsprechend teurer. Während es bei den Mieten zu einer Annäherung von Ange-bot und Nachfrage gekommen sei, schätzen die Experten die Entwick-lung am Eigentumsmarkt auch im neuen Jahr „dynamisch” ein. Das Wachstum werde „im höheren ein-

stelligen Bereich” liege. Eine Immo-bilienblase wird weiter in Abrede gestellt.

Ungebrochen sei der Run auf kleinere Objekte mit einer Wohnflä-che unter 50 m� bzw. zwischen 50 und 80 m�. Dementsprechend erzie-len Mietwohnungen in dieser Ka-tegorie auch höhere Preise. Beson-ders teuer sind Immobilien in den Inneren Bezirken: Der Mietpreis liegt hier mit 15,53 Euro um 9% über dem Stadtschnitt, der Eigen-tumspreis mit 5.459 Euro sogar um 25% über dem Querschnittspreis. Preistreiber sei die City, wo Mie-te bzw. Eigentum 39,4 bzw. 18,1% über Stadtschnitt liegen. (red/APA)

2013 haben die Eigentumspreise laut Immobilienportal FindMyHome.at um ein Zehntel zugelegt.

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„Gutes Jahr“Wien. Der österreichische Immobi-lienmarkt hat sich in den letzten Jahren stark verändert, so Micha-el Pisecky, Geschäftsführer der s Real. Die Preisentwicklung bei Wohnimmobilien war vor allem getragen von Anlegern, bei de-nen die Sicherheit der Investition oberste Maxime war und die rasch und wenig preisbewusst einen Teil ihres Vermögens in Immobilien investieren wollten. Seit Sommer 2013 habe die Dynamik allerdings merklich abgenommen, die Nach-frage sich auf ein niedrigeres, aber gutes Niveau eingependelt. In den Wünschen und Erwartungen der Abgeber, teilweise auch der Bau-träger, hat sich diese Entwicklung aber fortgesetzt. Deshalb kam es heuer zu einer doch erheblichen Kluft zwischen den Angebotsprei-sen einerseits und jenen Preisen, die die Interessenten nun bereit sind zu bezahlen. Damit habe sich die Preisentwicklung 2013 auf ein Wachstum reduziert, das die s Real in Höhe der Inflationsrate erwartet. Für Interessenten gibt es einerseits noch immer zu we-nige gebrauchte Wohnungen und Grundstücke in Ballungsgebieten am Markt, andererseits habe 2013 die Nachfrage nach hochpreisigen Miet- und Eigentumswohnungen nachgelassen. Trotz Zuzugs und vieler weiterhin knapper Gegenden vor allem in den Ballungsräumen rechnet die s Real aber mit einem „guten Jahr 2014“, so Pisecky: Die Zahl der Transaktionen werde voraussichtlich zunehmen, das Preisniveau stabil bleiben. (red)

Wiens Innere Stadt ist um 40 Prozent teurer als der Durchschnitt.

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s Real-Chef Michael Pisecky: Preisauf-trieb gebremst, mehr Transaktionen.

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Wien. Die Immofinanz ist mit dem 1. Halbjahr 2013/2014 zufrieden: Die Mieterlöse reduzierten sich im Halbjahr 2013/2014 geringfügig auf 317,6 Mio. € und das Ergebnis aus den Immobilienverkäufen bewegte sich mit 17,5 Mio. € auf dem Ni-veau des Vorjahres. Während das operative Ergebnis sich plangemäß aufgrund der Verkäufe um 5,4% re-duzierte, konnte das Konzernergeb-nis aufgrund positiver Effekte aus Wechselkursveränderungen und

der Bewertung von Derivaten um 53,1% auf 159,9 Mio. € gesteigert werden. „Zwischen Mai 2010 und Ende Oktober 2013 haben wir Im-mobilien im Gesamtwert von 2,375 Mrd. Euro verkauft. Damit haben wir unser Fünfjahres-Programm nach dreieinhalb Jahren fast zur Gänze erfüllt“, so Eduard Zehetner, CEO der Immofinanz Group.

Weiter auf Kurs

Der Cashflow aus laufender Ge-schäftstätigkeit verbesserte sich um 11,8% auf 184,7 Mio. €. Der ver-wässerte Net Asset Value (NAV) je Aktie beträgt zum 31. Oktober 2013 5,48 € und reduzierte sich trotz der Anfang Oktober erfolgten Dividen-denausschüttung in Höhe von 0,15 € je Aktie nur leicht um 0,6%. Der eingeschlagene Wachstums- und Optimierungskurs werde fortge-setzt. Die Vorbereitungen für die Verselbstständigung der Buwog über den Kapitalmarkt laufen und mit der Trennung der Wohnimmo-bilien von den kommerziellen Ge-werbeimmobilien wolle man sich für Anleger einfacher aufstellen, so Zehetner. (APA)

Wien. Der Immobilieninvestment-markt wird 2014 im Wesentlichen von zwei Faktoren geprägt werden: Den anhaltend niedrigen Zinsen und dem wieder anspringenden Vermietungsmarkt im Bereich ge-werblicher Immobilien, insbeson-dere Büros, meinen die Experten von EHL Immobilien GmbH.

„In den vergangenen drei Jah-ren waren Objekte auch mit nur geringem Leerstand sehr schwer verkaufbar. Jetzt beginnen die In-vestoren das wieder entspannter zu sehen, weil mehr Mietinteres-senten auf dem Markt sind und Leerstände daher kein unlösbares Problem, sondern manchmal sogar eine Chance sind“, erklärt Franz Pöltl, Geschäftsführer von EHL Investment Consulting. „Das wird das Preisniveau und das Markt-volumen bei Objekten der zweiten Kategorie positiv beeinflussen.“

„Im Einzelhandelssegment wird die Aufwertung und Erweiterung von Bestandsobjekten, insbeson-dere bei Fachmarkt- und Einkaufs-zentren, interessante Perspektiven eröffnen. Bei Hotelimmobilien wird der Markt durch das starke Inte-resse osteuropäischer, vor allem russischer, Investoren getrieben“, so Pöltl. „Neben wirtschaftlichen Überlegungen spielt hier sicher auch der Glamourfaktor dieses Segments eine bedeutende Rol-le, daher werden mitunter Preise geboten, bei denen etwa österrei-chische oder deutsche Investoren nicht mithalten.“

Eine leichte Entspannung erwar-tet Pöltl bei der derzeit noch sehr schwierigen Finanzierung von Im-mobilieninvestitionen. „Auf der ei-nen Seite verharren noch genügend Banken in ihrer Schockstarre, auf der anderen Seite besinnen sich

immer mehr Institute darauf, dass Kreditfinanzierungen ihr Kernge-schäft darstellen. Es mehren sich die Anzeichen, dass man für soli-de kalkulierte Akquisitionen 2014 auch wieder leichter Finanzie-rungspartner finden wird.“

Trend zu „Green Building“

„Die anhaltende Konjunkturerho-lung wird sich 2014 auf den Wie-ner Büromarkt positiv auswirken. Während die Vermietungsleistung auf stabilem Niveau bleiben wird, zeichnet sich eine Verschiebung der Nachfrage hin zu mittel- und hochpreisigen Büroflächen ab“, meint Stefan Wernhart, Leiter der Büroabteilung bei EHL.

„Kostenoptimierung ist nicht mehr das Hauptkriterium, statt-dessen spielen Faktoren wie Qua-lität und repräsentative Lage eine stärkere Rolle. Der Trend zur Nach-haltigkeit wird anhalten und noch stärker werden. Energieeffiziente und ressourcenschonend errichtete ‚Green Buildings‘ haben für Miet-interessenten immer höheren Stel-lenwert und Öko-Zertifizierungen werden immer wichtiger“, meint Michael Ehlmaier, Geschäftsfüh-render Gesellschafter von EHL Im-mobilien. „Die Neuflächenproduk-tion wird im Bereich des sehr nied-rigen Werts aus 2013 liegen. Bei konstanter Nachfrage wird die im internationalen Vergleich zufrie-denstellende Leerstandsrate von 7 Prozent sinken und die Büromieten stabil bleiben“.

Umbau in Wien geht weiter

Die erneute deutliche Erweite-rung des Flächenangebotes werde auch 2014 das Geschehen auf dem Einzelhandelsmarkt im Großraum Wien prägen.

Der größte Flächenzuwachs wird im Norden und Westen Wiens erfol-gen. Wäh rend im Rahmen des mul-tifunktionalen Großprojekts „City Gate“ im 21. Wiener Gemeindebe-zirk rund 18.000 m2 auf den Markt kommen, wird das Auhofcenter im 14. Bezirk mit nochmals 10.000 m2 zu einem der größten Shopping Center Wiens. Für Herbst ist die Eröffnung des 20.000 m2 großen Einkaufszentrums „Bahnhof-City“ am Hauptbahnhof angesetzt und im Stadtzentrum soll das „Goldene Quartier“ in den Tuchlauben fer-tiggestellt werden. Gemeinsam ist allen Projekten, dass die Vorver-mietung hervorragend läuft. „Das spricht einerseits für die Qualität der Projekte selbst, zeigt aber auch den strukturellen Veränderungs-

bedarf auf dem Wiener Einzelhan-delsmarkt“, erklärt EHL-Einzelhan-delsspezialist Jörg Bitzer.

Stabiler Wohnungsmarkt

Nach einigen Jahren mit teilwei-se sehr bedeutenden Zuwächsen bei Mieten und Wohnungspreisen ist für 2014 eine Entspannung an-gesagt. Im Großraum Wien werden die Wohnungskosten nur mehr moderat, also in etwa im Ausmaß der allgemeinen Inflation, steigen, der strukturelle Nachfrageüber-hang wird aber dafür sorgen, dass die Preise nicht unter Druck kom-men und auch kein nennenswerter Leerstand entstehen wird. „Die Bäume wachsen nicht in den Him-mel“, bringt Sandra Bauernfeind,

Leiterin der Wohnungsabteilung von EHL Immobilien, die Entwick-lung auf den Punkt. Aber der Woh-nungsmarkt hat eine solide Basis mit weiterhin positiven Perspek-tiven und wird Investoren auch in Zukunft solide Renditen bringen.

„Auf der Nachfrageseite ist die Entwicklung vor allem im un-teren bis mittleren Preisbereich überdurchschnittlich gut. Auch große Wohnungen in der geho-benen Preiskategorie ab etwa 750 Tsd. Euro werden weiterhin ge-sucht. Etwas zurückhaltender ist die Nachfrage nach dem Mittel-segment; hier macht sich die re-striktive Kreditvergabe seitens der Banken bemerkbar. Wirklicher Lu-xus wird auch weiter gefragt und bezahlt werden“, so Bauernfeind.

28 – financenetreal:estate immo:markets Freitag, 10. Jänner 2014

immobilienkäufer Mit mehr Mut ins neue Jahr, obwohl Fremdfinanzierung erst langsam wieder anspringt; Osteuropäer suchen Hotelimmobilien

eHL zieht für das Jahr 2014 eine optimistische immobilien-Bilanz

Fritz Haslinger

Verstärkte Suche nach Büros im gehobenen Preissegment; weiterhin stabile Entwicklung am Wohnungsmarkt gegeben.

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Michael Ehlmaier: „Erwarte Rückgang bei den Leerstandsraten und auch in 2014 stabile Mieten im Büroimmobilien-Segment.“

Schindler liefert für Chinas höchstes HausShenzhen. Der Schweizer Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler hat den Zuschlag für die Ausrüstung des künftig höchsten Gebäudes in China erhalten. Das 660 Meter hohe Ping An Finance Center wird in Shenzhen in der Provinz Guangdong errichtet. (APA)

Kaske: Zweckwidmung für mehr NeubautenWien. AK-Präsident Rudi Kaske drängt darauf, die Zweckwid-mung der Wohnbauförderung „rasch” wieder einzuführen. Die Länder müssten „endlich den leistbaren Wohnraum schaffen, den die Menschen dringend brauchen“. Kaske kritisierte die Bundesländer: Sie hätten in den letzten Jahren durch Verkauf und anderweitige Verwendung von Wohnbaugeldern „das Er-folgsmodell sozialer Wohnbau schrittweise untergraben”. Nun seien 50.000 Wohnungen pro Jahr nötig. (APA)

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Eduard Zehetner: „Wir sind mit der Zwischenbilanz mehr als zufrieden.“

konzernergebnis zum Halbjahr um über 50% gesteigert

Immofinanz gestärkt nach 2014Wien. EHLs internationaler Partner Savills ortet für den deutschen Im-mobillienmarkt das Comeback der Gewerbeimmobilien. Die Dynamik der deutschen Wirtschaft wird für steigende Nachfrage nach Büroflä-chen sorgen und in Kombination mit einer sehr niedrigen Flächen-produktion zu einer Trendwende in Richtung höherer Mieten in den wichtigsten Teilmärkten führen. Die anhaltende Niedrigstzinsphase hat den Renditeabstand zwischen

Bundesanleihen und den Renditen für Spitzenimmobilien auf einen historischen Höchststand getrie-ben und Investoren werden da-her weiter Vermögen in Richtung Immobilien umschichten.

Die neuen Stärken

Die Preisanstiege im Spitzenseg-ment werden dazu führen, dass Investoren die deutlich höheren Renditen in den nachgelagerten Segmenten nachfragen werden, ist man bei Savills überzeugt. Sowohl deutsche Institutionelle, als auch angelsächsische Fonds werden den Markt treiben. Der Umsatz auf dem Wohnungsmarkt wird hingegen zurückgehen, hauptsächlich des-wegen, weil nur mehr sehr wenige größere Portfolios auf den Markt kommen werden. Die Aufwärts-entwicklung in Deutschland wird auch den österreichischen Markt positiv beeinflussen, so EHL: Stei-gende Preise und wachsende Kon-kurrenz um attraktive Investment-möglichkeiten werden dazu führen, dass deutsche Investoren wieder verstärkt nach Österreich aus- weichen. (fh)

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Aufwärtsentwicklung in Deutschland soll auch Österreich beeinflussen.

Deutschland Topsegment verliert 2014 an Boden

Comeback bei Gewerbe-Immos

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Wien. „Die Kapitalwerte bei Ge-werbeimmobilien sind im dritten Quartal 2013 bei allen Asset-Klas-sen allgemein schneller gewachsen als die Mieten“, sagt Georg Fichtin-ger, Head of Capital Markets, CBRE Österreich. Er ortet verschie-dene Markttrends, die schon seit einiger Zeit bestehen: Die Renditen bei Gewerbeimmobilien seien äu-ßerst hoch im Vergleich zu anderen großen Anlagemöglichkeiten gewe-sen und machten so die Immobili-

enwirtschaft attraktiv für instituti-onelle Investoren. Zweitens sei die Anzahl an Core-Immobilien, die zum Verkauf stehen, eher begrenzt geblieben. Zudem werde sich die Nachfrage der Kapitalmärkte ver-stärken, da sich die regionalen Volkswirtschaften immer weiter erholen. „Das gilt besonders für entwickelte Gewerbeimmobilien-märkte“, so Fichtinger.

Im Detail weisen die CBRE Glo-bal Capital Value Indices Zuwächse auf Quartals- und auf Jahresbasis bei sämtlichen Immobilien-Asset-Klassen auf. Die Indizes machten deutlich, dass Kapitalflüsse – und nicht die Rahmenbedingungen des Marktes – der wichtigste Wachs-tumsfaktor bei Gewerbeimmobi-lien seien. „Dieser Trend besteht schon seit mehreren Jahren, da die Kaufpreisfaktoren bei Gewerbe-immobilien schneller gewachsen sind als die Mieterträge“, heißt es. Der CBRE Global Retail Capital Value Index weist von allen Asset-Klassen das stärkste Wachstum auf (+2% von Q2 auf Q3, 8% im Jahres-vergleich). Die regionalen Kapital-werte stiegen am stärksten in den USA (+7% auf Jahresbasis). (red)

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Wienwert tilgte Anleihe teilweise vorzeitigWien. Die auf die Revitalisie-rung von Stilaltbauten spezia-lisierte Wienwert Immobilien Finanz AG hat ihre Nullku-ponanleihe 2010-2013 zum Fälligkeitsdatum 18.12.2013 zu 100 Prozent getilgt, teils bereits ab September – jeweils mit gleicher Verzinsung von 7,375%. Dies war möglich weil die beiden damit finanzierten Projekte rascher fertig wurden (Projekt Allerheiligenplatz und Projekt Hofgasse). „Die Finan-zierung mittels Anleihe hat sich bestens bewährt“, sagt Wienwert-Vorstandsmitglied Nikos Bakir.

WU hat Grundstück neben Campus gekauft

Wien. Die Wirtschaftsuniver-sität hat neben dem neuen Campus – am Richtung Prater gelegenen Nachbargrundstück – ein Grundstück samt in Bau befindlichem Gebäude gekauft (Kaufpreis 24,9 Mio. €). Damit werde die Chance wahrgenom-men, am Nachbargrundstück ein zusätzliches Department-gebäude zu errichten und so Platzreserve zu schaffen.

Die „Hochschulstandort Wien/Messestraße Projektent-wicklung GmbH“ (HSW) baut auf dem Grundstück am süd-westlichen Rand des Campus einen Universitätskomplex aus drei Teilen, in dem neben der WU auch die Sigmund Freud Uni (SFU) und ein Boarding House der Akademikerhilfe Platz finden werden. Die Inbe-triebnahme soll 2015 passieren.

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Die Bruttogeschoßfläche des WU-Anteils beträgt 10.500 m2.

CBRE „Auch Kapitalwert steigt in diesem Segment stark“

Einzelhandel: starkes Mietwachstum

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Fichtinger, CBRE: „Zahl der Core-Immo-bilien, die zu kaufen sind, ist begrenzt.“

Re/Max Immobilienmarkt ist wieder auf Vorkrisen-Niveau angekommen; „Preisobergrenzen scheinen auch bei Mietwohnungen erreicht“

Expansion in rückläufigem MarktWien. 2013 habe es weniger Ver-käufe und damit weniger Verbüche-rungen im Grundbuch gegeben, der Immobilienmarkt sei österreich- weit laut Hochrechnungen um über 15% eingeknickt, berichtet Re/Max. Die endgültigen Zahlen werde der Re/Max Immospiegel im März offenbaren. Der Immobilien-vermittler, der heuer in Österreich 15-Jahr-Jubiläum feiert, erhebt je-weils Kombinationen aus Lage und Immobilien-Typ separat nach An-gebot, Nachfrage und Preis.

Re/Max jedenfalls konnte „das Rekordergebnis des Vorjahres bei-nahe wiederholen und die Marktan-teile in der Immobilienvermittlung weiter ausbauen“, sagt Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Re/Max Austria.

Wieder ein Käufermarkt

„Der Immobilienmarkt ist wie-der auf Vorkrisen-Niveau ange-

kommen. Noch in der ersten Jah-reshälfte 2013 war die Anzahl der angebotenen Immobilien in Ös-terreich rückläufig. Doch in der zweiten Jahreshälfte begann sich der Markt langsam zu drehen und das Angebot wieder moderat zu wachsen“, so Reikersdorfer. Die Nachfrage nach Immobilien da-gegen sei merklich geringer als in den Jahren zuvor, speziell die Nachfrage seitens der Anleger nach Wohnungen sei spürbar zurückge-gangen. Die Eigennutzer gewinnen wieder mehr an Bedeutung. Auch die Finanzierung sei nach wie vor ein Thema, speziell für Jungfami-lien: „Hier wird die Mietwohnung immer häufiger zur Dauer- statt zur Zwischenlösung“, heißt es.

Daher hätten sich die Immobi-lien-Preise eingependelt, ledig-lich im unteren Preissegment sei sowohl verstärkte Nachfrage als auch Angebot zu erwarten. „Auch bei Mietwohnungen scheint die

Preisobergrenze für einige Zeit er-reicht, weiter steigen werden sie aber in zentraler Lage bei freier Mietpreisbildung.”

Organisches Wachstum

Auch im rückläufigen Markt möchte Re/Max weiter wachsen. Das Franchise-Netzwerk mit der-zeit 110 Bürostandorten soll sich 2014 um 10 weitere erhöhen, vor allem in den Bundesländern Tirol, Salzburg und Kärnten. 2013 sind selbstständige Re/Max Immobili-en-Center in Wien 1020, 1070, 1140 sowie in Klosterneuburg, Gries-kirchen, Ried/Inkreis und Spittal/Drau eröffnet worden. Offices in Wien 1060, 1120 und 1230 sowie in Ebreichsdorf seien bereits im Auf-bau. Allein schon aus diesem orga-nischen Wachstum heraus werde sich auch die Zahl der zertifizierten Re/Max-Immobilienexperten von 470 auf rund 600 erhöhen. (lk)

Der Markt dreht sich: Erstmals seit Jahren wächst 2014 wieder das Angebot; Re/Max will 130 Immobilienexperten aufnehmen.

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Reikersdorfer: „Der Markt ist immer noch groß; Hauptkonkurrent sind ja die Privaten.“

willhaben.at Immobilien-Geschäftsleiterin Kössner sieht bei Büroneuvermietungen eine Belebung, die sich fortsetzt

„Mietrecht braucht einen Systemwechsel“Wien. Immobilien gelten noch im-mer als sichere Veranlagungsform, deren Wert im Gegensatz zu ande-ren Anlagevermögen als weniger volatil angesehen wird, ergab eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter Nutzern der Plattform will-haben.at. Die heimischen Wohnim-mobilien sind demnach weiterhin sehr gefragt, so Judith Kössner, Leiterin des Immobilien-Geschäfts von willhaben.at. Das Hauptmotiv für den Immobilienkauf sei dabei vorrangig die Eigennutzung, wenn-gleich eine Abflachung der Nach-fragekurve erkennbar sei.

Für 2014 rechnet Kössner mit einer wachsenden Wohnbaurate von voraussichtlich 4,2 Prozent im Vergleich zu 2013. In Wien sind die Preise für Eigentumswohnungen

gemäß Auswertungen von willha-ben.at binnen zwölf Jahren um 80% gestiegen, während sich die Mieten im gleichen Zeitraum um rund 25% erhöht haben. Am Wiener Büro-markt sind im zweiten Halbjahr 2013 die Neuvermietungen wie-der in Schwung gekommen, dieser Trend sollte sich 2014 fortsetzen.

„Das österreichische Mietrecht braucht einen grundlegenden Systemwechsel“, fordert Kössner; es sei nicht mit Mietzinsdeckelungen oder ähnliche Maßnahmen getan. Während die durchschnittliche Wohnfläche pro Haushalt in Einfa-milienhäusern in den letzten Jah-ren stieg, blieb sie in Wohnungen annähernd gleich. Benötigt würden vermehrt kleinere Wohnungen für Singles und Pensionisten. (lk)

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Kössner rechnet für 2014 mit einer wachsenden Wohnbaurate von rund vier Prozent.

iMMo:MaRkEtS financenetreal:estate – 29Freitag, 10. Jänner 2014

Hamburg/Kitzbühel. Engel & Völkers verzeichnet neue Höchstpreise von Luxuswohnimmobilien in Kitz-bühel. In den Toplagen werden zurzeit exklusive Landhäuser im Tiroler Stil mit Spitzenpreisen von bis zu 40 Mio. € auf dem Markt gehandelt. Grund hierfür ist eine anhaltend hohe Nachfrage im Pre-mium-Segment, die auf ein zu ge-ringes Angebot trifft. „Der Engpass ist in erster Linie auf mangelnde Baugrundstücke in den 1A-Lagen

zurückzuführen“, sagt Wolfgang Böhm, Geschäftsführender Gesell-schafter von Engel & Völkers in Kitzbühel. Eine Neubautätigkeit dort sei nur eingeschränkt mög-lich, da die Landschaftsreserve naturgemäß begrenzt sei und viele Bereiche dem Naturschutz unter-geordnet wurden. Angesichts des-sen sei der Kauf einer Wohnimmo-bilie in den Bestlagen „zurzeit eine attraktive und sichere Investition mit Wertsteigerungspotenzial“.

kitzbühel Premium-Segment profitiert von Engpass

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Kitzbühel: Innenstadt, Lagen am Sonnberg: Preise von 7.000 bis 15.000 € je m2.

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30 – financenetreal:estate PeoPle&Dates Freitag, 10. Jänner 2014

Franz Hartmann ist neuer GDI-VorsitzenderWien. Die Gemeinschaft Dämm-stoff Industrie GDI hat einen neuen Vorsitzenden gewählt.Franz Hartmann wurde im Rahmen der 20. ordentlichen Generalversammlung einstim-mig zum neuen Vorstands-sprecher der GDI bestellt.

„Die österreichweite Um-setzung des Nationalen Plans in den OIB-Richtlinien zur Erreichung der Energie- und Klimaziele 2020 steht an obers-ter Stelle meiner Agenda für die kommende Periode“, meint Hartmann. „Darüber hinaus werden wir mit Hochdruck auch an der Wiedereinfüh-rung der Zweckwidmung der Wohnbauförderung und an der Realisierung einer dringend notwendigen Wohnbau- und Kommunikationsoffensive arbeiten“, so der neue GDI Vor-sitzende. (ag)

2nd Central am Park: EHL begleitet VerkaufWien. Der Immobilienentwick-ler Raiffeisen evolution hat das Büroobjekt 2nd Central am Park an die Bank Austria Real Invest Immobilien KAG verkauft. Über den Kaufpreis wurde zwischen den Vertrags-partnern Stillschweigen verein-bart. Der Immobiliendienstleis-ter EHL hat die Transaktion auf Käuferseite begleitet. Das siebenstöckige 2nd Central am Park liegt in der Walcherstraße im zweiten Wiener Gemein-debezirk und umfasst 15.000 m2 hochwertiger und flexibel gestaltbarer Büroflächen sowie 141 Pkw-Stellplätze. (red)

IG Immobilien hilft gehörlosen Kindern

Wien. IG Immobilien unter-stützt die zukunftsweisende Online-Bibliothek in Öster-reichischer Gebärdensprache mit 4.000 Euro. Das Geld ging an das Schulungs- und Bera-tungsunternehmen equalizent, das sich zur Aufgabe gemacht hat, auch gehörlosen Kindern altersgerechte Literatur zu erschließen. „Denn was gibt es schöneres für ein Kind, als sich in der Geschichte eines Buchs zu verlieren“, so Karin Assem-Honsik und Hermann Klein, beide Geschäftsführer von IG Immobilien, bei der feierlichen Scheckübergabe. (ag)

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GDI-Vorsitzender Franz Hartmann hat in seiner Periode einiges vor.

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IG Immobilien-Geschäftsführer Assem-Honsik und Klein spendeten.

card complete Kreditkartenanbieter konnte mit 1,25 Millionen ausgegebenen Karten 11 Milliarden Euro erwirtschaften

Boost durch WeihnachtenWien. Das vergangene Jahr 2013 war für den Anbieter von Kredit-karten card complete ein Erfreu-liches. Mit einem Gesamtumsatz von 11 Milliarden Euro und über 1,25 Millionen ausgegebenen Kre-ditkarten (VISA, MasterCard) ist card complete damit in diesem Segment weiterhin Marktführer.Die steigende Anzahl abgewickel-ter Zahlungen mit 137 Millionen Transaktionen zeige, dass sich der Trend zum bargeldlosen Bezahlen weiter fortsetze, verlautet aus dem Unternehmen.

Quasi als Festtagspräsent gabs beim Weihnachtsgeschäft-Gesamt-umsatz im Vergleich zu 2012 ein Plus von 13 Prozent. „Gerade für Weihnachtseinkäufe schätzen die Kunden die Vorteile des bargeld-losen Bezahlens. Zusätzlich profi-tieren wir vom Trend zum Online-Einkauf von zuhause“, so Heimo Hackel, Vorstandsvorsitzender der card complete Service Bank AG.

Auch die Umstellung auf SEPA hat card complete bereits vollzo-gen – sowohl auf Karteninhaber- als auch auf Akzeptanzpartnersei-te. „Gerade für Akzeptanzpartner bringt die Umstellung auf SEPA einige Neuerungen mit sich – im Sinne unserer Serviceorientierung stellt das neue complete Akzep-tanzpartner Portal, kurz CAP, eine weitere Verbesserung und Erwei-terung des bisherigen Online-Sys-tems und gleichzeitig ein weiteres kostenfreies Upgrade des Angebots von card complete dar“, erklärt Heimo Hackel.

Äußerst zufrieden sei man mit den monatlichen Zuwachsraten von über 70 Prozent bei den NFC-fähigen Kreditkarten (kontaktloses Bezahlen, ohne PIN bis 25 Euro, Anm.) bezüglich Umsatz und Trans- aktionen. „Die Akzeptanz unter Karteninhabern und Partnern ist enorm“, sagt Vorstandsmitglied Walter Schlögl. (ag/hk)

Umsatztreiber Weihnachtsgeschäft – der Trend zum online-Einkauf mit Kreditkarte hält weiter an.

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Heimo Hackel, Vorstandsvorsitzender von card complete, ist mit 2013 zufrieden.

Bilanzvorschau Jahrhunderthochwasser konnte Oberösterreichischer Versicherung im Juni 2013 nichts anhaben

Deutliche eGt-steigerung wird erwartetLinz. Die Oberösterreichische Versi-cherung rechnet mit einem Ergeb-nis der gewöhnlichen Geschäfts-tätigkeit (EGT) von 14,8 Mio. Euro für das Versicherungsjahr 2013. Das entspräche einem Anstieg von 14 Prozent gegenüber 2012.

Schadensverlauf: erfreulich

Von der Hochwasserkatstrophe einmal abgesehen, sei der Scha-densverlauf 2013 erfreulich gewe-sen, heißt es aus dem Unterneh-men. Die Versicherungsleistungen für Brände seien im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 32,2 Prozent zurückgegangen und auch im Kfz-Geschäft habe der Schadensverlauf dank guter Witterung und wenig Hagelschlag zu einer Reduktion

der Schadensquote um 5,1 Prozent geführt.

Hochwasser gut verkraftet

Selbst das Jahrhunderthoch-wasser im Juni letzten Jahres konnte mit rund 4.000 erledigten Schadensfällen und einer Gesamt-leistungssumme von bisher 13,3 Millionen Euro das Ergebnis nicht verwässern – es blieb auch die einzige Katastrophe. „Ein wesent-licher Grund dafür, dass wir das Hochwasser bilanziell gut verkraf-ten können, ist, dass sich die hohe Brandschadenhäufigkeit aus der ersten Hälfte des Vorjahres nicht wiederholt hat“, so Generaldirektor Josef Stockinger und Vorstands-direktor Othmar Nagl. (red)

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Vorstandsdirektor Othmar Nagl und Generaldirektor Josef Stockinger mit den Zahlen.

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Hypo alpe adria International erfahrener Bankmanager

Martin Czurda steht am SteuerWien/Klagenfurt. Die Hypo Alpe-Adria-Bank AG in Kärnten hat mit der Anadi Financial Holdings Pte. Ltd., ein Unternehmen von Sanjeev Kanoria, einen neuen Eigentümer.

„Ich habe großes persönliches Interesse an der Entwicklung der neuen Hypo und will, dass es nicht nur eine Perle innerhalb unserer Unternehmensgruppe wird, son-dern auch in Österreich und Eu-ropa ein Beispiel für gute Banken-praxis”, so Kanoria.

Vorstandsvorsitzender der neuen Hypo ist der international erfahrene Bankmanager Mar-tin Czurda. Czurda sei seit Jahr-zehnten im Bank-Management tä-tig, unter anderem als Vorstands-vorsitzender der Amsterdam Trade Bank, heißt es aus der Hypo. Die bisherigen drei Vorstände der Hy-po Alpe-Adria-Bank AG, Gerhard Salzer, Friedrich Racher und Peter Lazar, gehören weiterhin dem Vor-stand der Bank an. (ag)

Sanjeev Kanoria mit „seinem” neuen Vorstandsvorsitzenden Martin Czurda.

Wohnbau Hartl Haus errichtet Pilotprojekt in vier Monaten

Holzrahmenbau ist 83 Meter langEschenbach. Herzogenburg ist um einen besonderen Wohnbau rei-cher: In nur vier Monaten wurde von Hartl Haus ein Geschoßwohn-bau mit 24 Wohnungen, einer Ge-samt-Gebäudelänge von 83 Metern und einer Gesamt-Nettogrundriss-fläche von 1.800 m� fertiggestellt.„Wir haben im Vergleich zu an-dern Mitbewerbern den enormen Vorteil, dass wir die komplette Innenausstattung wie Türen, Kü-chen usw. aufgrund unserer haus-

eigenen Tischlerei aus einer Hand liefern; unsere Kunden genießen somit nicht nur Kostenvorteile sondern auch ein einheitlich hohes Qualitätslevel“, so Roland Suter, Geschäftsführender Gesellschafter bei Hartl Haus.

Errichtet wurde das von der Gemeinnützigen Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft Neunkir-chen in Auftrag gegebene Pilotpro-jekt in ökologischer Niedrigener-giebauweise. (ag)

Geschäftsführender Gesellschafter von Hartl Haus, Roland Suter, vor dem Wohnbau.

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IT-Unternehmen setzt Expansion in Wien fort

Wien. Mit der Eröffnung einer neuen Niederlassung setzt das IT-Unternehmen Drooms den Wachstumskurs fort. Von Wien aus will man auch in den ost- und südosteuropäischen Raum expandieren.

Drooms ist der virtuelle Datenraum der Data Room Services GmbH/Drooms. Die Softwarelösung wurde zur Begleitung geschäftskritischer Transaktionen wie gewerb-liche Immobilienverkäufe, Börsengänge oder M&A-Akti-vitäten entwickelt. (pj)

Neue Weltrekorde im Supply-Chain-Business’s-Hertogenbosch. Der internati-onal tätige Supply-Chain-Opti-mierer Quintiq hat 98 Weltre-korde im Zusammenhang mit der Lösung des sogenannten Flexible Job Shop Scheduling- Problems (FJSSP) aufgestellt.

Dabei geht es um die Opti-mierung von (Teil-)Arbeiten für verschiedene Maschinen, um die jeweilige Gesamtbearbei-tungszeit zu minimieren. (pj)

Jetzt mehr über den Export lernen

Wien. Österreichs Exportquote ist von 34,8% (1995) auf 57,2% (2012) rasant angestiegen und liegt beträchtlich über dem EU-Durchschnitt. Immer mehr Unternehmen sind global tätig und erobern neue Märkte.

Exportgeschäfte erfordern jedoch fundiertes Spezial-wissen, um sich mit diesen gefragten Kompetenzen ei-nen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Eine kostenlose Info-Veranstaltung für den Wifi-Diplomlehrgang Export-management findet am 28.1. von 18.30 bis 19.30 Uhr im Wifi Wien (Währinger Gürtel 97) statt. Lehrgangslaufzeit: 14.2. bis 3.5., Details unter www.wifiwien.at/30300023 (pj)

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GEMEINSAM ODER EINSAM?

Booz und PwC sagen „Ja“ (zur Fusion), Roland Berger sagt „Nein“ Seite 32

TOP-THEMA COMPLIANCE

Telekom Austria lässt sich von PwC zertifizieren, Siemens ordnet neu Seite 35

BILANZ 2013 ARThUR D. lITTlE:

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Hohe Erwartungen – Preise sind nicht alles Österreichs Firmen „stehen“ bei der Beraterwahl auf ein inhaltlich schlüssiges Angebot, auf nachvollziehbare Kalkulation und persönliche Sympathie. Vor allem bei IT-Dienstleistungen ist für die Beratungskunden die Kostenoptimierung ein ganz wichtiger Faktor. Seite 32

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Welche Beratung wirklich gebraucht wird

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Der österreichische Außenhandel ist ein bedeutender Konjunkturmotor.

Linz/Salzburg. Nicht zuletzt die Fi-nanzskandale in mehreren Lan-deshauptstädten haben bewiesen, dass die österreichischen Kommu-nen gut daran tun, (auch) auf exter-ne Beratung zurückzugreifen. Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger will dies u.a. im Umfeld der Magis-tratsreform tun. Im Februar soll der Stadtsenat die Eckpfeiler der neuen Strukturen ausarbeiten, die dann als Projektaufträge für einen externen Organisationsentwickler dienen. Weiters im Mittelpunkt: die marode Eisenbahnbrücke, die zweite Straßenbahnachse, die Pla-nungen zur Medizinfakultät und einiges mehr. Seite 34

KommunalGuide Stadtentwicklung – Stadtberatung

Mehr Consulting für die Städte

Aus Schaden klug geworden: Linz setzt zunehmend auf externe Beratung.

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Brüssel. Vor wenigen Tagen wur-de in einem Musterverfahren vor dem Landesgericht Wr. Neustadt, das Auswirkungen auf Hunder-te Anlegeransprüche haben wird, der Abschlussprüfer der AvW Gruppe (2001-08) zur Zahlung von rund 1,5 Mio. € verurteilt. Und bei der größten Pleite in Österreichs Nachkriegsgeschichte – der Alpine – steht auch Bilanzprüfer Deloitte im Mittelpunkt. Vor diesem Hinter-grund hat die EU jetzt neue Regeln für Wirtschaftsprüfer beschlos-sen, die sich vor allem gegen die „Großen Vier“ der Branche richten, also gegen Deloitte, Ernst & Young, KPMG und PwC. Seite 33

Neue Regeln Mehr Kontrolle soll mehr Vertrauen bringen

EU bremst die Wirtschaftsprüfer

Mit strengeren Auflagen will die EU den Finanz- und Firmensektor stabilisieren.

Robert Bodenstein, Obmann der Fachgruppe UBIT Wien: „Das Kriterium ,Bestbieter nach Kosten‘ spielt interessanterweise nur eine untergeordnete Rolle.“

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32 – advisory ADVISORY:TOPTRENDS Freitag, 10. Jänner 2014

Unternehmensberater Inhaltlich schlüssige Angebote und persönliche Faktoren sind meist wichtiger als der Preis

Die Chemie und die Kosten müssen stimmenWien. Mit einer großen Studie bie-ten die Fachgruppen UBIT Wien und UBIT NÖ eine detaillierte Einsicht in den Markt der von ih-nen vertretenen Berufsgruppen. Befragt wurden vom Meinungs-forschungsinstitut Gallup mehr als 900 UBIT-Mitglieder und rund 1.200 Entscheidungsträger aus Un-ternehmen aller Größenordnungen.

„Wir wollten Beratungsangebot und -nachfrage erheben, um beides miteinander zu vergleichen“, er-klärt Robert Bodenstein, Ob-mann der Fachgruppe UBIT Wien. „Zudem wollten wir herausfinden, wie Berater und Kunden ihre Zu-sammenarbeit verbessern können und der Wirtschaftsstandort wei-ter gestärkt werden kann.“

Hohe Erwartungen

Bei der Unternehmensberatung werden demnach am häufigsten Leistungen zu Fragestellungen aus Organisation, Prozessen, Qualität, Technik, Technologie und Logistik nachgefragt (kleine Unternehmen 40%, große Unternehmen 67%). Eine deutliche Abweichung nach der Unternehmensgröße ist auch bei Themen aus dem Gebiet der Organisationsberatung, Coaching, Gutachten, Mediation und Trai-ning zu erkennen: Große Unterneh-men nutzen diese Beratungsfelder deutlich häufiger als KMU.

Full Service wünscht man sich von den IT-Beratern: Vor allem die Installation von Hardware (KMU 70%, große Unternehmen 81%), Entwicklung und Anpassung von Standard- und Individualsoftware (58%, 66%) sowie Betreuung (35%, 53%) und Support (41%, 53%) sind hier gefragt. Vollständiges Out-sourcing von IT-Leistungen wird derzeit noch selten in Anspruch genommen – hier besteht haupt-

sächlich bei großen Unternehmen Bedarf.

Preise sind nicht alles

Die wichtigsten Entscheidungs-kriterien beim Einkauf von Leis-tungen der Unternehmensberatung sind ein inhaltlich schlüssiges

Angebot (70%), nachvollziehbare Kalkulation (69%) und persönliche Sympathie (67%).

Ebenfalls wichtig sind den Kun-den die bisherigen Erfahrungen mit den Anbietern (53%) sowie ein ansprechendes Offert (53%). Inte-ressanterweise spielt das Kriteri-um „Bestbieter nach Kosten“ (18%)

nur eine untergeordnete Rolle – eine vertrauensvolle Basis ist offenbar wichtiger als der Preis.

Wie es weitergehen soll

Bei den zukünftigen Trends im Bereich der Unternehmensbera-tung glauben 43% der Kunden, dass die thematische Spezialisierung der Beratungsunternehmen im-mer mehr an Bedeutung gewinnt. 40% sehen langfristige Partner-schaften zwischen Beratern und Kunden als einen entscheidenden Faktor in der Zukunft. Die Bereit-stellung von externen Sichtwei-sen wird von 36% der Kunden als Trend wahrgenommen – dicht ge-folgt vom Know-how-Transfer vom Beratungs- in Kleinunternehmen. Differenzen zeigen sich bei der Beurteilung künftiger IT-Trends. Während Anbieter dem Mobile Computing steigende Bedeutung beimessen, bewerten Kunden die-sen Trend mit geringerer Bedeu-tung. Ein großer Unterschied lässt sich bei der Beurteilung von Cloud Computing feststellen: Fast ein Drittel der IT-Berater erkennt hier einen wesentlichen Zukunftstrend, bei den Kunden sind es hingegen nur 13 Prozent. Virtualisierung, ERP und CRM werden auf Unter-nehmensseite ebenfalls als weni-ger relevant eingestuft als anbie-terseitig. (pj)

Thematische Spezialisierung und Kostenoptimierung sind die großen Zukunftstrends.

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UBIT-Wien-Obmann Robert Bodenstein: „Die Werte Bekanntheitsgrad und Renommee haben bei der Beraterwahl offensichtlich keine hohe Bedeutung.“

Die Marktforschung wird immer digitaler

Wien. Wie eine Umfrage von Marketagent.com zeigt, sind Brancheninsider vom Fort-schritt der Digitalisierung in der Marktforschung überzeugt. Befragt wurden 300 Auftrag-geber für Marktforschung in Österreich, Deutschland und der Schweiz. 36% gehen davon aus, dass Online-Interviews als quantitative Erhebungsmetho-de stark an Bedeutung zuneh-men werden. Für ein knappes Fünftel hat die Online-Methode auch im qualitativen Sektor das höchste Potenzial.

Auch dem Bereich Mobile Re-search – via Smartphone oder Tablet – wird ähnlich hohes Po-tenzial für die Markt- und Mei-nungsforschung zugeschrieben. Ein Viertel der Befragten sieht webbasierte Untersuchungen als methodisch bedenklich; in erster Linie gibt es Zweifel an der Repräsentativität der Stich-proben. (pj)

Bilanzpolizei auch in Österreich angekommen

Wien. Nach mehrmonatiger Vorbereitung hat Anfang des Jahres die neue „Bilanzpoli-zei“ auch auf der „Insel der Seligen“ mit der konkreten Prüftätigkeit begonnen. Die „Oesterreichische Prüfstelle für Rechnungslegung/OePR“, wie die Bilanzpolizei amtlich heißt, prüft die Jahresabschlüsse der kapitalmarktorientierten Unternehmen auf Fehler und Mängel.

Die Prüfung erfolgt erst-mals für Abschlüsse für das Geschäftsjahr 2013, die jetzt in den ersten Wochen 2014 erstellt werden. Prüfbehörde ist die österreichische Finanz-marktaufsicht (FMA). Schwer-punktmäßig nehmen sich die Prüfer aktuell das Thema „Ab-schreibungen/Bewertungen“ vor, hat die FMA angekündigt. Das bezieht sich sowohl auf Forderungsabschreibungen bei Kreditinstituten als auch auf Firmenwert- und Anlagen-abschreibungen anderer Branchen.

In Deutschland gibt es eine Bilanzpolizei bereits seit im-merhin acht Jahren, Österreich war mit der erst vorjährigen Gründung seiner Rechnungs-legungskontrollstelle Schluss-licht in der EU. (APA/red)

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Online-Interviews als zunehmend relevante Erhebungsmethode.

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Prüfstelle für Rechnungslegung – mit Verspätung jetzt auch in Österreich.

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New York. Die Fusion der Unterneh-mensberatung Booz & Company mit dem Wirtschaftsprüfer PwC schreitet durchaus zügig voran. Die Partner von Booz & Company haben der Elefantenhochzeit be-reits zugestimmt, die Partner von PwC müssen dazu erst gar nicht extra Ja sagen. Stimmen auch die Aufsichtsbehörden zu, soll der Zu-sammenschluss bis März erledigt sein.

Für PwC arbeiten nach eigenen Angaben mehr als 184 000 Mitar-beiter in 157 Ländern – allein in Deutschland ist PwC mit mehr als 9.000 Mitarbeitern vertreten. Booz & Company unterhält Büros in 57 Ländern und hat gut 3.000 Mitar-beiter.

„Die Öffentlichkeit hatte gehofft, dass die Wirtschaftsprüfer ihre Lektion aus dem Enron-Skandal und dem Versagen bei der Tes-

tierung aufgeblasener Banken-bilanzen gelernt hätten“, kom-mentierte Julia Leendertse in der „WirtschaftsWoche“ online. Nun dürfe man zur Kenntnis nehmen, dass PwC, KPMG, EY und Deloitte die Debatte rund um ihre Glaub-würdigkeit als Abschlussprüfer längst abgestreift haben und kei-nen Hehl mehr daraus machen, dass sie vor allem eines umtreibt: wie sie am schnellsten in die High-End-Liga der hochbezahlten Stra-tegieberater Bain oder BCG vorsto-ßen könnten.

Denn viele Wirtschaftsprüfer stehen dem Wunsch der Big Four kritisch gegenüber, zusätzlich zur Rolle des Chefkontrolleurs auch noch den Part des Chefstrategen und -gestalters à la McKinsey für sich in Anspruch zu nehmen.

Booz & Company ist nicht zu verwechseln mit der Technologie- und Managementberatung Booz Allen Hamilton, die vor allem von US-Regierungsaufträgen lebt und für die Edward Snowden gearbei-tet hat. Booz & Company hatte sich 2008 von Booz Allen Hamilton ab-gespalten. (red)

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Schon im März soll die Fusion von Booz und PwC tatsächlich realisiert werden.

Eigenständig Unabhängig

Roland Berger sagt „Nein“München. Die deutsche Unterneh-mensberatung Roland Berger hat sich nach monatelangen Verhand-lungen mit Konkurrenten gegen einen Verkauf entschieden. Mit überwältigender Mehrheit hätten sich die 250 Partner dafür ausge-sprochen, eigenständig zu bleiben.„Unsere Kunden wünschen uns als unabhängige Stimme im an-sonsten rein US-amerikanischen Wettbewerb“, sagte Vorstandschef Burkhard Schwenker. Nachdem PricewaterhouseCoopers (PwC) und Deloitte abgewunken hatten, liefen bis zuletzt noch Gespräche mit Ernst & Young.

Schwenker: „Am besten können wir unsere Kunden bedienen, unse-re Persönlichkeit als Unternehmen wahren und unsere gemeinsamen Ziele erreichen, wenn wir unab-hängig bleiben.“

Für das 1967 gegründete Unter-nehmen mit seinen weltweit rund 2.700 Mitarbeitern ist es bereits das zweite Mal innerhalb von drei Jahren, dass ein Verkauf platzt. 2010 war eine Übernahme durch Deloitte gescheitert. (pj)

Globale Hochzeit Wenn internationale Größe zur Strategie wird

Booz und PwC sagen „Ja“

beratung im trend

2008 bis 2012 ist die österreichweite Mitgliederzahl der Standesvertretung der Unternehmensberater, IT-Dienstleister und Buchhalter (UBIT) von 48.824 auf 55.804 um 14 Prozent gestiegen. Die Umsätze ha-ben sich im gleichen Zeitraum von 14,89 auf 20,34 Mrd. Euro – also sogar um 37 Prozent – erhöht.

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„Wir wollen die führende Beratungsbank für Privatvermögen und Familienunternehmen sein. Es muss anders sein in unserem Bank-haus beraten zu werden als anderswo. Daher freuen wir uns besonders über die victor Auszeichnung.“

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Advisory:PrActice advisory – 33Freitag, 10. Jänner 2014

Glaubwürdigkeitsprobleme Nach der Finanzkrise soll das Vertrauen in Finanzinformationen deutlich gestärkt werden

eU bremst die WirtschaftsprüferBrüssel. Künftig dürfen die Wirt-schaftsprüfer große Konzerne nur noch zehn Jahre lang checken, und danach muss nach dem Rotations-prinzip gewechselt werden.

Bestimmte Dienstleistungen wie etwa Steuerberatung und Tipps über Investitionen und Strate-gie sind Wirtschaftsprüfern nur noch in engen Grenzen erlaubt und Honorare aus Tätigkeiten außer-halb des klassischen Geschäfts dürfen nur noch höchstens 70% betragen.

Nur ein kleiner Schritt

Auf diese Regeln haben sich Ver-treter von EU-Parlament, EU-Kom-mission und Staaten vor Kurzem in Brüssel geeinigt – der Kompromiss bedarf jedoch noch der Zustim-mung von EU-Staaten und Parla-ment.

Die Pläne richten sich vor allem gegen die „Großen Vier“ der Bran-

che: Deloitte, Ernst & Young, KPMG und PricewaterhouseCoo-pers. In Europa beherrschen diese Konzerne etwa 85% des Markts; in Deutschland etwa kontrollieren sie die Bilanzen fast aller wich-tigen Aktiengesellschaften.

Auf diese Weise will Brüssel künftig Bilanzskandale verhin-dern. Wirtschaftsprüfer checken Unternehmensbilanzen und testie-ren mit ihrer Unterschrift, dass ein Konzern seine Bücher ordnungs-gemäß geführt hat. In der Finanz-krise hatten Wirtschaftsprüfer – die parallel oft auch als Unter-nehmensberater tätig sind – aus Interessenskonflikten nicht recht-

zeitig vor Problemen von Banken gewarnt; Kritiker weisen ihnen deshalb eine Mitschuld an der Kri-se zu.

Auf Druck aus der Branche sind die Regeln aber deutlich schwä-cher als zunächst geplant ausge-fallen. So konnte sich die EU-Kom-mission nicht damit durchsetzen, den Marktführern in Europa die Unternehmensberatung ganz zu verbieten. Dann hätten sich welt-weite Konzerne in Prüfgesellschaf-ten und Beratungsfirmen aufspal-ten müssen. Auch das Ziel der EU-Kommission, der EU-Börsen-aufsicht Esma eine starke Aufgabe bei der Kontrolle zu geben, schei-

terte. Der zuständige EU-Binnen-marktkommissar Michel Barnier begrüßte dennoch die Einigung als „wichtigen Schritt, um das Ver-trauen von Investoren in Finanzin-formationen zu stärken“.

Bei der Rotation darf die Frist von zehn Jahren nur einmal ver-längert werden; die EU-Staaten ha-ben die Möglichkeit, national noch strengere Regeln vorzuschreiben.

Die Auflagen für Wirtschaftsprü-fer sind Teil der breit angelegten neuen Gesetzgebung der Europä-ischen Union, um den Finanzsektor stabiler zu machen. Strenge Aufla-gen für Ratingagenturen wurden bereits beschlossen. (APA/red)

Unternehmen müssen nach einem Jahrzehnt nach dem Rotationsprinzip den Anbieter wechseln.

Pleite Alpine-Debakel

Deloitte kontertWien. Das passt gut zur obigen Pro-blematik: Deloitte will nicht auf sich sitzen lassen, als Bilanzprü-ferin jahrelang die Probleme der in die Insolvenz gerutschten Alpine-Gruppe übersehen zu haben.

Alpine-Masseverwalter Karl En-gelhart hatte die Haftungsfrage aufgeworfen, weil im Sommer 2012 „plötzlich“ ein Wertberichtigungs- bzw. Abschreibungsbedarf der Alpine-Gruppe von mehr als 400 Mio. € aufgetaucht sei, obwohl es einen „uneingeschränkten Bestä-tigungsvermerk“ für die Bilanzen 2009, 2010 und 2011 gegeben habe.

Deloitte habe die Jahresab-schlüsse 2009, 2010 und 2011 der Alpine-Gruppe jeweils mit einem „Ergänzten Bestätigungsvermerk“ testiert, der einen ausdrücklichen Hinweis auf bestehende Risiken enthielt, kontert Deloitte-Partner Harald Breit. So verweise etwa der ergänzte Bestätigungsvermerk der Alpine-Gruppe zum 31.12.2011 ausdrücklich auf den Anhang zum Jahresabschluss, wo bestehen-de Risiken in Zusammenhang mit Projektgeschäften bzw. entspre-chenden Forderungen dazu in dreistelliger Millionenhöhe expli-zit dargelegt werden. Breit: „Wir sind davon überzeugt, dass unsere Bestätigungsvermerke auf die Jah-resabschlüsse der Alpine-Gruppe 2009, 2010 und 2011 jeweils kor-rekt und angemessen waren.“ Auf den vorgelegten Jahresabschluss 2012 der Alpine-Gruppe wurde laut Breit überhaupt kein Bestäti-gungsvermerk mehr erteilt. (pj)

Die Europäische Union will die Macht der Wirtschaftsprüfer beschneiden.

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Das Alpine-Debakel war und ist der größte Konkurs der Zweiten Republik.

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Wien. Lord Michael Hastings, ei-ner der einflussreichsten Denker Großbritanniens und Global Head of Corporate Citizenship KPMG, sprach bei der Veranstaltung „Con-tributing to a Sustainable Globa-lization“ in Wien über globale Herausforderungen wie Klimawan-del, Bevölkerungswachstum, Ener-gie- und Ernährungssicherheit.

„Nachhaltige Globalisierung ba-siert zuallererst auf intelligenten Entscheidungen und dann auf individuellem Engagement. Nur so gelingt die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit.“

Treiber der Innovation

„Jede Unternehmenskultur ver-tritt ihre Werte, die an jedem ein-zelnen Standort weltweit gelten müssen, sonst ist das Unterneh-men nicht glaubwürdig“, wies Um-dasch-CEO Andreas Ludwig darauf hin, dass CSR in vielen österreichi-schen Firmen längst Teil der Ge-schäftsstrategie ist. Dazu Agenda Austria-Direktor Franz Schellhorn: „Kapitalismus ist keine Garantie, aber eine Voraussetzung für Ar-mutsbekämpfung.“

Auch Mondi Europe & Interna-tional-CEO Peter Oswald misst freien Märkten eine große Bedeu-tung für eine nachhaltige Globali-sierung zu. Oswald: „Wir brauchen Innovationen, um den globalen Herausforderungen zu begegnen. Liberale Märkte fördern innova-tive Unternehmer. Gleichzeitig brauchen diese freien Märkte einen Rahmen, der sicherstellt, dass so-ziale Ungleichheiten nicht vergrö-ßert werden.“ (pj)

Wien. „2013 glänzten wir trotz der widrigen Umstände in der Bera-tungsbranche“, sagt Karim Taga, Geschäftsführer von Arthur D. Little in Österreich.

„Unser MBO gab uns Auftrieb und unser Unternehmergeist ist so stark wie nie zuvor.“ Man sei wei-terhin im Kerngeschäft gewachsen. „Diese Entwicklung ist ganz im Einklang mit dem neuen Spirit von Arthur D. Little, neue Beratungs-wege zu gehen.“

Das Jahr 2013 sei dreifach er-folgreich gewesen: 1) Österreich-Geschäft; dazu Taga: „Wir haben unseren Umsatz seit 2009 mit ei-ner Wachstumsrate von 21% quer durch sechs Branchen verdoppelt.“

2) Zentraleuropa: „In D-A-CH und CEE erreichten wir das größ-te Wachstum der vergangenen vier Jahre – sowohl bei Umsatz als auch bei Profitabilität.“ 3) „Welt-weit konnten wir ein weiteres Wachstumsjahr realisieren.“ (pj)

34 – advisory Advisory:MÄrKTE Freitag, 10. Jänner 2014

Innovative Netzwerke dringend gesuchtWien. Wertschöpfung wird im-mer mehr innerhalb von Netz-werken, durch intensive Koo-peration der Stakeholder und gemeinsames Schaffen eines Mehrwerts generiert.

Für Projekte, die über klas-sische Wertschöpfungsketten hinausgehen, hat der Verein Headquarters Austria, der Un-ternehmenszentralen in Öster-reich unterstützt, einen „Value Network Award“ ausgeschrie-ben. Einreichungen sind noch bis zum 10.2.2014 möglich, die-Auszeichnung wird im März in Wien verliehen. (pj) www.headquarters-congress.com

So unproduktiv ist Österreich noch immer

Wien. Durchschnittlich 38,5% der gesamten Arbeitszeit gehen jährlich in Österreichs Unter-nehmen durch fehlende Füh-rung, Planung und Steuerung verloren, warnt die Alois Czipin Produktivitätsberatung.

Laut Czipin sind zwar rund 15% Produktivitätsverlust kaum vermeidbar, allerdings besteht daher ein Produktivi-tätspotenzial von deutlich mehr als 20%, das die heimischen Unternehmen ungenützt las-sen. Czipin: „Auffällig ist der gleichbleibend hohe Anteil von Managementfehlern.“ (pj)

Politik kostet Italienern 23 Milliarden im Jahr

Rom. Eine Million Italiener lebt von der Politik; das sind mit fünf Prozent aller Beschäf-tigten weit mehr als anderswo. „Um diese Zahl zu reduzieren, sind politische Reformen drin-gend notwendig“, betont Luigi Angeletti, Chef des Gewerk-schaftsverbands UIL. Dank einer tiefgreifenden Reform der Verfassung könne man sie-ben Milliarden Euro pro Jahr einsparen, ohne die Funktions-fähigkeit der Institutionen zu beeinträchtigen.

Laut einem UIL-Bericht gibt es ein „Heer“ aus Parlamenta-riern, Ministern und Lokalver-waltern von 144.000 Personen. Dazu kommen u.a. 24.000 Manager öffentlicher Gesell-schaften, 45.000 Mitglieder von Kontrollorganen, 39.000 Mitar-beiter von politischen Büros u.v.m. 524.000 Personen haben Aufträge als Berater von Insti-tutionen, Parlamentariern und Managern. (red)

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Alois Czipin: „Arbeitsleistung von mehr als 30 Mrd. Euro nicht genutzt“.

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Politik kostet jeden Italiener jährlich durchschnittlich 757 Euro.

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Franz Schellhorn, Agenda Austria (l.), Andreas Ludwig, Umdasch Group.

rückblick Erfolgreich in Österreich und darüber hinaus

Bilanz 2013 von Arthur D. Little

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Karim Taga: „Arthur D. Little blickt auf ein zweites globales Wachstumsjahr zurück.“

KommunalGuide Stadtentwicklung – Stadtmarketing – Stadtconsulting – Urbane Trends

Consulting für die stadtLinz. Ein „rigides Kostenmanage-ment“ soll die oberösterreichische Hauptstadt wieder aus den roten Zahlen bringen (Stichwort: Swap-Debakel) und dafür sorgen, dass die laufende Gebarung in fünf Jah-ren kein Defizit mehr aufweist. Das wünschte sich jedenfalls Bürger-meister Klaus Luger bei der Prä-sentation seiner Pläne für heuer. Diverse Sparvorschläge werden bis Februar gesammelt, auch externe Beratung soll helfen.

Vorgaben will Luger seinen Stadtsenatskollegen für die Klau-sur am 13. und 14.2. nicht ma-chen. Aber man werde mithilfe der Finanzverwaltung versuchen, Vor-schläge aus den Ressorts gleich zu beziffern. Zudem will er dort die Eckpfeiler der Magistratsreform ausarbeiten, die er kurz nach sei-nem Amtsantritt angekündigt hate. Diese sollen als Projektaufträge für einen externen Organisationsent-wickler dienen.

Große Projekte stehen in den kommenden Jahren vor allem im Verkehrs- und Stadtentwicklungs-bereich bevor.

Brücke und Medizinfakultät

Zur maroden Eisenbahnbrücke gibt es am 24.1. einen Gipfel mit Vertretern von Stadt, Land, ÖBB und Linz Linien. Weiters drängt die Zeit für die Umsetzung einer zweiten Straßenbahnachse. Im Süden von Linz soll in den kom-menden zehn Jahren ein großes neues Wohngebiet auf dem 17 ha umfassenden Gelände der Kaserne Ebelsberg entstehen. Das Verteidi-gungsministerium werde das Areal verkaufen, so Luger, die Stadt kön-ne es aber nicht allein erwerben. Ihm schwebt daher die Bildung einer Bietergemeinschaft mit an-deren Investoren vor. Auch bei der Medizinfakultät sieht Luger noch „eine Reihe offener Fragen“. (pj)

Aus Schaden wird man klug: Linzer Bürgermeister plant rigides Kostenmanagement.

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Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger will auch auf externe Beratung zurückgreifen.

service-Überblick Wo es Informationen zu öffentlichen Ausschreibungen gibt – teilweise sogar kostenlos

Wie man zu Ausschreibungen kommtWien. Viele Stellen, die öffentliche Ausschreibungen durchführen, geben Informationen darüber auch im Internet bekannt. Für den Bund wurde dafür durch Verord-nung der Amtliche Lieferanzeiger zur Wiener Zeitung festgelegt, der auch unter www.wienerzeitung.at zu finden ist.

Elektronisch veröffentlichen ihre Ausschreibungen z.B. die Bundes-beschaffungs GmbH (www.bbg.gv.at), das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (www.bmwfj.gv.at), die Bundes-bahnen (www.oebb.at) sowie die Asfinag (www.asfinag.at).

In Wien müssen öffentliche Auf-traggeber die Bekanntmachung mit den gesetzlich vorgeschrie-benen Inhalten zumindest unter

der Adresse www.gemeinderecht.wien veröffentlichen. Zusätzlich werden alle Bekanntmachungen von Vergabeverfahren der Stadt Wien jedenfalls in gekürzter Fas-sung auch im Amtsblatt der Stadt Wien publiziert.

Kostenpflichtige Infos

Weiters gibt es kostenpflichti-ge Ausschreibungsinformations-dienste wie z.B. www.auftrag.at. Angeboten werden verschiedene Leistungspakete, die zwischen 30,50 und 298 € monatlich kosten.

Bei www.vergabeportal.at kann man bis zu 100 Suchprofile anle-gen und bekommt automatisierte E-Mail-Benachrichtigungen bei Suchtreffern. (pj)

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Wissen ist Macht – der rechtzeitige Informationsvorsprung kann bares Geld bringen.

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Emerging Markets Nachhaltige Globalisierung

Plädoyer für liberale Märkte

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Wien. Eine Umfrage unter mehr als 400 Wiener IT-Dienstleistern be-schert ein durchwachsenes Bild hinsichtlich des IT-Know-hows der heimischen Unternehmen.

Demnach agieren die Firmen bei der täglichen Internet-Nutzung sowie beim Umgang mit Program-men, die regelmäßig verwendet werden, mehrheitlich souverän.

Gut aufgestellt sind die Betriebe laut ihren IT-Dienstleistern auch bei allgemeinem Online- und Inter-net-Know-how, beim Virenschutz sowie bei Office- und Unterneh-menssoftware.

Zu wenig Know-how

Aufholpotenzial gibt es hingegen bei Datensicherheit und Backups. Ebenfalls nur durchschnittliche Noten erhalten die Unternehmen in den Bereichen „E-Business & On-line Shops“, „Interne Kommunika-tion“, „Hardwareauswahl und -ein-satz“ sowie „Projektmanagement“.

Als besonders gering beschrei-ben IT-Dienstleister das Wissen ihrer Kunden bei Cloudcomputing und Cloudstorage. „Das Auslagern von Daten, IT-Infrastruktur oder

Services ist für viele Firmen nach wie vor eine große Unbekannte“, moniert IT-Berater Albert Gerlach.

„Die Befragung zeigt, dass eine effiziente Anwendung bzw. maxi-male Rentabilität der Investitionen beim derzeitigen Wissensstand nicht vorhanden ist. Training und Know-how-Vermittlung wird da-her an Bedeutung gewinnen und bietet bereits jetzt ein breites Be-tätigungsfeld für IT-Dienstleister.“

www.einfach-leichter.at

advisory – 35advisory:iTKFreitag, 10. Jänner 2014

viel zu tun für die Berater In den nächsten Jahren geht es (wieder einmal) um Dutzende Milliarden Euro

Telekom: internationale Fusionen wieder im TrendBonn. Es geht rund in der interna-tionalen Telekombranche: Soeben hat die US-Tochter der Deutschen Telekom um immerhin 3,3 Mrd. USD (umgerechnet 2,4 Mrd. €) ein Funkspektrum-Paket von Verizon Wireless gekauft. Dabei schnapp-te sich T-Mobile US Lizenzen für die 700-Megahertz-Bandbreite, die vor allem für die Übertragung von mobilen Daten der Generation 4G geeignet sind.

Vice versa droht Europas Tele-komindustrie zum Übernahme- objekt statt zur wettbewerbs- fähigen Branche zu werden, warnt Timotheus Höttges, seit dem 1.1. 2014 neuer Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG. Mehr als 200 Anbieter tummeln sich auf einem zersplitterten Markt mit einem Volumen von mehr als 270 Mrd. €, der vor in einem tiefgrei-fenden Umbau steht. Milliardenin-vestitionen sind in den kommen-den Jahren allein für den Ausbau superschneller Mobilfunk- und Glasfasernetze zu stemmen. Dazu ist Größe nötig. „Wir laufen Ge-fahr, dass der Infrastrukturausbau in Europa gegenüber den USA, aber auch asiatischen Staaten ins Hin-tertreffen gerät“, warnt Höttges.

Boston Consulting: „Alarm!“

Tatsächlich hinkt Europa die-sen Ländern schon jetzt hinterher. Das gilt für den Ausbau der Netze mit Glasfaser wie auch für den schnellen Mobilfunkstandard LTE. In einer Studie für den europä-ischen Telekomverband ETNO schlägt Boston Consulting laut-stark Alarm: Der Zugang zu Glas-faserverbindungen sei in Asien und Nordamerika 20 Mal höher und die Verbreitung schneller LTE-Mobilfunknetze 35 Mal größer als in Europa.

Doch die Topmanager der gro-ßen Telekom-Konzerne schmieden bereits umfassende Zukunftspläne – nach dem Motto: Fusionieren und Größe gewinnen. So schickt sich in Spanien Marktführer Telefonica an, Telecom Italia vollständig zu schlucken. In Deutschland stehen die Spanier vor einem bedeutenden Schritt im Mobilfunk: Derzeit lie-gen die Pläne zur Übernahme des drittgrößten deutschen Betrei-bers E-Plus durch die Telefonica Deutschland zur Prüfung bei der EU-Kommission.

Der Mobilfunkriese Vodafone, der nach dem milliardenschweren Verkauf seiner Anteile am US-Mo-bilfunkunternehmen Verizon mit prall gefüllter Kriegskasse nach neuen Anlagen sucht, hat Kabel Deutschland geschluckt und da-

mit sein Festnetzgeschäft ausge-baut. Interesse sollen die Briten angeblich an einer Übernahme von Liberty Global haben, um die Geschäftssparte auch in anderen Ländern abzurunden.

Gleichzeitig sind Vodafone und Telefonica als mögliche Übernah-mekandidaten ins Fadenkreuz des US-Riesen AT&T geraten. Ob sich solche Ambitionen allerdings um-setzen lassen, ist fraglich. Sicher ist nur, dass die Amerikaner ihre Fühler nach Europa ausstrecken; Zukäufe sind schon deshalb at-traktiv, weil die Unternehmen an der Börse vergleichsweise niedrig bewertet sind.

Aber auch in den USA dreht sich das Fusionskarussell. Jetzt soll der Betreiber Sprint mit seinem neuen japanischen Mutterkon-

zern Softbank eine Übernahme der Telekom-Tochter T-Mobile prüfen. Aus Wettbewerbsgründen würde ein solcher Deal bei den Behörden aber auf Widerstand stoßen, mei-nen Experten. Trotzdem: Ein Aus-stieg der Telekom in den USA ist nicht auszuschließen, die Mittel könnte der Konzern gut in Europa gebrauchen.

Für die Deutsche Telekom ist der geborene Partner in den Medien ohnehin schon ausgemacht: Die frühere France Telecom, die sich heute Orange nennt. Auf verschie-denen Gebieten gibt es zwischen den Konzernen, die vor vielen Jah-ren schon einmal verbandelt wa-ren, bereits eine enge Zusammen-arbeit – so im Mobilfunk-Joint-Venture Everything Everywhere in Großbritannien. (dpa/pj)

Sprint + T-Mobile, AT&T + Vodafone, Telefonica, E-Plus, Kabel Deutschland, Deutsche Telekom ...

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Timotheus Höttges und „seine“ Deutsche Telekom haben in nächster Zeit umfassenden internationalen Beratungsbedarf.

Braintribe und Kapsch haben sich gefunden

Wien. Kapsch BusinessCom startet eine Partnerschaft mit Braintribe und erweitert damit das Angebot an IT-Lösungen im Applikationsumfeld für Geschäftskunden.

Braintribe und Kapsch haben bereits gemeinsam eine Lösung entwickelt, die Telemedizin auf mobile Endgeräte bringt. Die Basis dafür ist tribefire von Braintribe. Damit ist es möglich, gleichzeitig personenbezogene Informationen aus unterschied-lichen Systemen abzurufen und anzuzeigen und für Smart-phones und Tablets aufzube-reiten. Verbunden mit Kapsch-Videokonferenz-Lösungen, ergeben sich dadurch neue Möglichkeiten besonders für die Telemedizin. Nun soll tribefire für ähnliche Anwendungen ver-wendet werden. „tribefire kann als Platform-as-a-Service die Implementierungskosten um bis zu 70% reduzieren und Appli-kationsentwicklungen um das Zehnfache beschleunigen“, hofft Braintribe-CEO Stefan Ebner. (pj)

Siemens ordnet Compliance neu

München. Auch für Siemens ist Compliance ein wichtiges Thema: Nach dem Abgang von Rechtsvorstand Peter Solmssen wird die Compliance-Orga-nisation neu geordnet. Neuer Ombudsmann, an den sich Siemens-Mitarbeiter anonym wenden können, um mögliche Regelverstöße zu melden, wird Rechtsanwalt Andreas von Mariassy; er löst André Große Vorholt ab (Partner bei Luther in München).

Innerhalb des Konzerns wird Jurist Klaus Moosmayer zum Chief Compliance Officer; er folgt Hans-Jörg Grundmann, der in den Ruhestand geht.

Moosmayer war seit 2007 am Aufbau des Compliance-Sys-tems beteiligt und verantwortet seit 2010 die Korruptionsbe-kämpfung bei Siemens.

Erst vor wenigen Wochen war Moosmayer zudem vom beratenden Wirtschaftsaus-schuss der OECD zum Chefbe-rater für Compliance und Anti-Korruption ernannt worden.

Im Siemens-Vorstand küm-mert sich nach dem Weggang von Solmssen Konzernchef Joe Kaeser höchstpersönlich um das Thema Compliance. (red)

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Kapsch BusinessCom-COO Jochen Borenich, Braintribe-CEO St. Ebner.

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Joe Kaeser: Compliance ist im Siemens-Vorstand Chefsache.

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IT-Berater Albert Gerlach will IT-Training und -Know-how-Vermittlung forcieren.

schlechtes Zeugnis Cloudcomputing, Cloudstorage

Doch einige IT-Lücken bei KMUsWien. Bekanntlich ist die teilstaat-liche Telekom Austria derzeit in mehreren Gerichtsprozessen prä-sent. Wohl nicht zuletzt deshalb soll Korruption (auch) in den eige-nen Reihen bekämpft werden.

Die Telekom hat sich deshalb von den Wirtschaftsprüfern von PricewaterhouseCoopers zertifizie-ren lassen und gibt für die Korrup-tionsbekämpfung pro Jahr einen sechsstelligen Euro-Betrag aus. In den vergangenen Monaten hat PwC die Telekom auf Konzeption, Implementierung und Wirksam-keit der Compliance-Regelungen durchleuchtet und sie Ende Okto-ber 2013 nach Standard „PS 980“ des deutschen Instituts der Wirt-schaftsprüfer zertifiziert.

Bei den Auslandstöchtern wurde nur die Konzeption und die Imple-mentierung, nicht die Wirksam-keit überprüft. Grund dafür sei der zusätzliche Aufwand gewesen, sagt Compliance-Chef Martin Wal-ter. Bei der Zertifizierung gehe es auch um die Reputation, sagt Jörg Busch von PwC. Die Wirtschafts-prüfer sahen sich dabei die Vor-schriften etwa zu Sponsoring und Lobbying an.

Von einigen Geschäftspartnern habe sich die TA getrennt, weil sie die Compliance-Anforderungen nicht erfüllt hätten. Die Telekom, die jahrelang für manche Politiker, Manager und Berater für Scheinge-schäfte herhalten musste, will so zum Vorreiter in Sachen Anti-Kor-ruption werden. Ganz verhindern werde man solche Machenschaften aber nie können; es gehe darum, die Wahrscheinlichkeit zu senken, so Compliance Officer Walter. (red)

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Compliance Officer Walter wendet sich gegen Korruption bei der Telekom.

Telekom austria Compliance Management-System

Verstärkt initiativ gegen Korruption

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Philipp Mark (30) verstärkt ab sofort als eingetragener Rechtsanwalt den Fachbereich Kapitalmarktrecht der internationalen Anwaltssozietät CMS Reich-Rohrwig Hainz. Er ist auf Bank- und Kapitalmarktrecht speziali-

siert, mit Fokus auf den regulatorischen Bereich. Mark studierte Rechtswis-

senschaften an der Universität Wien. Dort absolvierte er 2010 erfolgreich auch seinen Master of Laws (LL.M.) in europäischem und internationalem Wirtschafts-recht.

Philipp Mark ist seit 2010 als Associate und nun als eingetra-

gener Rechtsanwalt Teil des Kapi-talmarktrechts-Teams bei CMS in

Wien. Seine Tätigkeitsschwer-punkte liegen im Bank-

und Kapitalmarktrecht. Hierbei berät er vorwiegend österrei-chische und interna-tional tätige Banken, Wertpapierfirmen, Zahlungs- und E-Geldinstitute sowie diverse Unternehmen in gesellschafts-rechtlichen und aufsichts-rechlichen Ange-legenheiten.

Menschen, über die Man spricht

36 – advisory Advisory:tAlk Freitag, 10. Jänner 2014

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Der neue „Senior Mana-ger DPAD Eastern Europe“ bei EMC heißt Ernst

Eisner und ist ab sofort für das Österreich- und Osteuropageschäft im Data Protection & Availability (DPA) Department zuständig. Eisner zeichnete zuvor als Geschäftsführer bei Symantec Österreich verantwortlich. Der sportliche Musik- und Fotografiefreund startete seine Karriere Mitte der 90er als IBM Sales-Manager für Server-Systeme. Ab 2005 war er bei Arrow ECS als Regional Director für das Österreich- & Südosteuropageschäft tätig.

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Große Geschäfte Zwei Produktionsstandorte in Österreich und USA, Transaktionsvolumen: 120 Millionen Dollar

der Microporous-dealWien. Die Anwaltskanzlei Schön-herr hat die in New York ansässige Private Equity Gesellschaft Seven Mile Capital Partners II LP gemein-sam mit dem Lead Counsel Willkie Farr Gallagher (New York) beim 120 Mio.-USD-Kauf der österrei-chischen und US-amerikanischen Microporous-Produktionsbetriebe von Polypore International Inc. beraten.

Microporous zählt zu den füh-renden Herstellern von Blei-Säure-Batterieseparatoren. Im Rahmen der Transaktion erwarb Seven Mile Capital die Microporous-Standorte in Österreich (Feistritz im Rosen-tal, Kärnten) und in den USA (Piney Flats, Tennessee). Das Closing der Transaktion fand am 19.12. statt.

Finanzierung und Steuern

Schönherr befasste sich mit al-len österreichbezogenen Aspekten der Transaktion, einschließlich

Due Diligence, Vertragsdokumen-tation, Akquisitionsfinanzierung und steuerrechtlichen Fragen.

Das Schönherr-Team wurde von Christian Herbst (Partner, Corporate/M&A) geleitet und be-stand weiters aus Sascha Hödl, Roman Perner, Maximilian Lang und Michaela Petritz-Klar.

Seven Mile Capital Partners ver-waltet derzeit ein Portfolio von über 20 Unternehmen und konzen-triert sich auf Investitionsmöglich-keiten sowohl in Einzel-, als auch Portfoliounternehmen.

Polypore International Inc. hat ihren Sitz in Charlotte, North Ca-rolina, und notiert an der New Yor-ker Börse. Das internationale High-tech-Unternehmen gehört zu den Marktführern im Bereich Filtration und ist auf mikroporöse Membra-ne spezialisiert. Das Unternehmen verfügt über Produktionsstätten bzw. Vertriebsniederlassungen in zehn Ländern. (red)

Private Equity: Schönherr berät Mile Capital USA beim Kauf von Polypore International.

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Schönherr-Partner Christian Herbst leitete das Team beim Microporous-Deal.

Düsseldorf. Doktoranden, die in diesem Jahr eine Dissertation zu einem Marketingthema geschrie-ben haben, können sich bis zum 31. Jänner für den EMAC McKin-sey Marketing Dissertation Award 2014 bewerben.

Der von der European Marketing Academy (EMAC) und der interna-tionalen Unternehmensberatung McKinsey & Company ausge-schriebene Preis ist mit insgesamt 11.000 € dotiert. Der Wettbewerb steht unter www.marketing-dis-sertation-award.eu allen offen, die zu einem Marketingthema an einer Universität in Europa, dem Nahen Osten oder Afrika promovieren und ihre Dissertation noch 2013 abgeschlossen haben.

Die drei Bestplatzierten erhal-ten Geldpreise im Wert von 7.000,

3.000 bzw. 1.000 € und werden zum Finale im Rahmen der inter-nationalen EMAC-Konferenz im Juni in Valencia eingeladen. (red)

Wanted McKinsey Marketing Dissertation Award

Tolle Doktorarbeiten gesuchtGutau. Das oö. Institut für Marke-ting und Trendanalysen des Buch-autors und Zukunftsforschers Christian Hehenberger mit Sitz in Gutau (Bezirk Freistadt) ist insol-vent und soll geschlossen werden.

Am Landesgericht Linz wurde bereits ein Konkursverfahren er-öffnet. Knapp 1,2 Mio. € Aktiva stehen fast 1,6 Mio. € Passiva ge-genüber. Vier Angestellte und 31 Gläubiger sind betroffen.

Das im Jahr 2000 gegründete Institut beschäftigte sich mit Zu-kunftsforschung, bot Unterneh-mensberatung sowie Vorträge im In- und Ausland und Lehrgänge an Universitäten an.

Nach dem Bau des energie-autarken Institutsgebäudes war geplant, ähnliche Anlagen auf Pro-jektliegenschaften zu errichten.

Hier zogen aber Investoren und Partner ihre Finanzierungszusagen zurück und die Projekte wurden mit Verlust verkauft. (pj)

Ökonomische Misserfolge Aktuelles Konkursverfahren

Diese Beratung war ohne Zukunft

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Finale des EMAC McKinsey Marketing Dissertation Award 2014 in Valencia.

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Der Pleitegeier hat das oö. Institut für Marketing und Trendanalysen erwischt.

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Seit Jahresbeginn ist Philipp Teper (34) neuer Pressesprecher bei

der Österreichischen Post und folgt damit Stephan Fuchs nach, der das Unterneh-men verlassen hat. 2005 begann Teper als Junior-Kommunikationsexperte bei Plansee SE in Reutte. 2009 wechselte der gebürtige Kärntner zur RHI AG nach Wien, wo er als Communications Manager und stellver-tretender Pressesprecher für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Krisen- und Online-Kommunikation verantwortlich war.

ENtsorGUNG + ENtPFliCHtUNG

Um die zunehmende Dynamik am Entsor-gungs- und Entpflich-

tungsmarkt bestmöglich zu nutzen, hat die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) ihr Team verstärkt: Branchenkenner Frank Dicker ist seit Jahresanfang für Vertrieb und Kundenservice der gesamten ARA-Gruppe verant wortlich. Der gebürtige Oberösterreicher und gelernte Betriebswirt war zuletzt Vorstand der Sauber-macher Dienstleistungs AG und ist zudem seit zwei Jahrzehnten in internationalen Branchen-verbänden federführend engagiert.

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Mehr Manpower gegen die Korruption

Wien. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wurde per Ende des Vorjahres personell um weitere fünf Plan-stellen verstärkt; die Gesamt-zahl wird damit laut Justizmi-nisterium per Jahresanfang bei 35 Planstellen für Staatsanwäl-te liegen.

Gleichzeitig sollen die Zu-ständigkeiten der WKStA er-weitert werden. Der Vollausbau soll mit bis zu 40 Planstellen im Laufe des kommenden Jah-res erreicht werden. (red)

Chancen und Risiken einer Anwaltskanzlei

Wien. Die Bundeshauptstadt ist vom 23. bis zum 25.1. Gastge-ber des Regionaltreffens der International Association of Young Lawyers/Association Internationale des Jeunes Avo-cats (AIJA), einer Vereinigung junger Anwälte und Unterneh-mensjuristen. Dabei stehen die finanziellen Aspekte von Kanz-leien und Anwaltspartnerschaf-ten unter dem Motto „Where the money is (and the risk)” im Mittelpunkt. (red)

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Ilse-Maria Vrabl-Sanda, Leiterin der Korruptionsstaatsanwaltschaft

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Deutschsprachiges ALJA-Treffen in Wien vom 23. bis zum 25. Jänner.

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Cornelia Mayer Junges Blut für die Branche

Wien. Seit Jahresbeginn verstärkt Cornelia Mayer (25) das Berater-Team von Milestones in Communication. Die gebürtige Wienerin betreut zu-künftig in ihrer Funktion als Consultant u.a. die Bawag PSK die Energie

AG und die Bundeswettbewerbsbehörde. Derzeit absolviert sie berufs-begleitend den Lehrgang für Unternehmensführung & Entrepreneur-ship an der FH Wien WKW. Erste Berufserfahrungen sammelte sie sowohl in der Rechtsberatung als auch im Gesundheitswesen.

„Das Erfolgsrezept von Milestones in Communication basiert auf einem ausgewogenen Mix aus jungen, frischen Talenten und Bera-tern mit langjährigen Erfahrungen und Know-how in der Kunden-betreuung“, erklärt Hans-Georg Mayer, Geschäftsführer von Mile-stones in Communication. (red)