Finanzdepartement FD Palliative Care im Kanton Obwalden Informationsanlass, 15. Oktober 2015.

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Finanzdepartement FD

Palliative Care im Kanton Obwalden

Informationsanlass, 15. Oktober 2015

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1. Begrüssung

2. Ausgangslage

3. Bericht des Regierungsrats zum Fachbericht

4. Beispiele aus der Praxis

5. Varia

Agenda

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Was bedeutet Palliative Care?

Im Zusammenhang mit schwer kranken Menschen sind Sie sicher schon einmal den Begriffen Palliativmedizin,Palliativpflege, Sterbebegleitung oder Hospiz begegnet.

Alle diese Begriffe sind Teil der „Palliative Care“.Darunter versteht man alle Massnahmen, die das Leideneines unheilbar kranken Menschen lindern und ihm so eine bestmögliche Lebensqualität bis zum Ende verschaffen.

Die Palliative Care beugt Leiden und Komplikationen vor.Sie schliesst medizinische Behandlungen, pflegerischeInterventionen sowie psychologische, soziale und spiri-tuelle Unterstützung mit ein.

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2. Ausgangslage

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Palliative Care im Kanton Obwalden

Oktober 2012: Workshop mit diversen Akteuren

März 2013: Auftrag RR zur Bildung AG

Oktober 2014: AG verabschiedet Bericht an RR

Februar 2015: Sensibilisierungswoche

Sommer 2015: Regierungsrat verabschiedet Bericht

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Notwendigkeit von Palliative Care a. Wandel der Demografie Immer mehr ältere Menschen, die in der letzten Lebensphase Pflege und Begleitung benötigen.

Die Zahl der jährlichen Todesfälle wird sich deshalb in den nächsten Jahren deutlich erhöhen.

→ Angebote für schwerkranke und sterbende Menschen werden auch in Obwalden immer wichtiger.

 

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3. Bericht des Regierungsrats

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 b. Veränderung der Gesellschaftsstrukturen Immer mehr Menschen leben alleine.

Familienangehörigen leben seltener im gleichen Dorf oder gar im selben Haus.

Gleichzeitig wünschen sich rund 75 Prozent der Menschen in der Schweiz, zu Hause sterben zu können.

→ Ambulante Versorgungsmodelle und Angebote zur Entlastung von Familienangehörigen werden in Zukunft noch stärker gefragt sein.

 

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 c. Knapper werdende Gesundheitsressourcen Palliative Care löst zu Beginn oft Kosten aus (Verbesserung von bestehenden Angeboten / Reorganisation der Strukturen).

Studien zeigen, dass Palliative Care als interdisziplinäres und vorausschauendes Versorgungsmodell Kosten dämpft (kürzere Spitalaufenthalte, weniger Notfallhospitalisationen und weniger Intensivstationsaufenthalte).

→ Palliative Care ermöglicht langfristig – und über das gesamte Gesundheitswesen gesehen – Kosteneinsparungen.  

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 d. Zunehmendes Bedürfnis nach Selbstbestimmung Wertesystem der heutigen Gesellschaft legt starken Akzent auf Selbstbestimmungsrecht.

Palliative Care trägt diesem Gedanken Rechnung, indem für jeden einzelnen Patienten die von ihm definierte Lebensqualität verbessert bzw. erhalten bleiben soll.

Palliative Care bedeutet Sterbebegleitung durch Unterstützung und Betreuung, die hauptsächlich Leiden lindern und die bestmögliche Lebensqualität gewährleisten will.

→ Palliative Care als klare Alternative zur Sterbehilfe.

 

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Prämissen des Regierungsrats - Palliative Care betrifft zu grossen Teilen Versorgungsangebot,

welches in der Zuständigkeit der Einwohnergemeinden liegt.→ Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit Einwohner- gemeinden.

- Palliative Care umfasst meist Leistungen, deren Finanzierung grundsätzlich geregelt ist. Palliative Situationen benötigen aber „mehr“ oder „länger“ (z.B. Zeit) = Restkosten.

→ Klärung der Finanzierung (Kanton, Gemeinden, Institutionen etc.) bei jeder einzelnen Massnahme.

- 80 Prozent können im Rahmen der Grundversorgung gepflegt und betreut werden. → Fokussierung auf Grundversorgung.

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Hauptziel des Regierungsrats:  In den nächsten fünf Jahren ist eine Basis zu schaffen, damit sich Palliative Care im Kanton Obwalden langfristig, vernetzt und in guter Qualität entwickeln kann.

Umsetzung in fünf Phasen:  - Schaffung von Grundlagen; - Vernetzung;- Prüfung der Versorgungssituation;- Implementierung einer Trägerschaft;- Weiterführung.

 

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Erste Phase: Schaffung von Grundlagen  Ziel Ia Sensibilisierung

Ziel: Die Bevölkerung sowie die Fachpersonen des Gesundheitswesens kennen den Begriff, die Grundsätze und die Angebote sowie die sinnvolle Nutzung von Palliative Care. Auftrag: Die Arbeitsgruppe wird beauftragt, die weiteren Sensibilisierungsmassnahmen aus dem Fachbericht in Zusammenarbeit mit den Gemeinden umzusetzen. Das Finanzdepartement budgetiert 2016 und 2017 je Fr. 6 000.‑. 

 

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Medizinisch:• Schmerzen• Anorexie, Kachexie, Ernährung• Übelkeit und Erbrechen• Xerostomie, Stomatitis• Dysphagie• Schluckauf• Dehydration, Flüssigkeitszufuhr• Elektrolytstörungen• Harnblase / Blasenentleerung• Obstipation• Diarrhoe• Atemnot• Hautprobleme (Wunden, Ulkus, Fisteln etc.)• Lymphoedem• Angst / Depressionen• Schlafstörungen• Suizidgefährdung• Delir, Verwirrtheit• etc.

Palliative Care

Psychosozial, spirituell und ethisch:• Psychologische Betreuung• Soziale Aspekte• Soziale Beratung• Spirituelle / Seelsorgerische

Begleitung• Ethische Aspekte• Juristische Unterstützung• Koordinationsleistungen (teilweise)• etc.

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Pflege:• Pflegebedarfserhebung (Pflegediagnostik) • Unterstützung bei der Körperpflege /

Ankleiden• Schmerzlindernde Lagerungen• Unterstützung bei der Mobilisation• Prophylaxen• etc.

Palliativmedizin, Palliativversorgung, Palliativbetreuung, Terminal Care, End-of-life Care ….

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Palliative CarePalliativmedizin, Palliativversorgung, Palliativbetreuung, Terminal Care, End-of-life Care ….

Palliative Care zeichnet sich durch die hohe Komplexität dermedizinischen Behandlung und der aufwändigen Pflege undBetreuung aus.

Palliative Care ist ein Versorgungskonzept und kein Begriff der aus der obligatorischen Krankenpflegeversicherung.

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 Ziel Ib Anschubfinanzierung für Aus- und Weiterbildung

Ziel: In Obwalden werden unter den Institutionen anerkannte Ausbildungsniveaus befolgt, damit die Fachpersonen und Freiwilligen über die erforderlichen Kompetenzen verfügen.  Auftrag: Die Arbeitsgruppe hat bis Ende 2016 mit den Einwohnergemeinden eine Lösung für die Anschub- finanzierung der Weiter- und Fortbildung zu finden und anschliessend dem Regierungsrat vorzulegen.  

 

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Patient

Zweite Phase: Vernetzung

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 Ziel IIa Runde Tische

Ziel: In Obwalden sind "Runde Tische" ein fester Bestandteil der palliativen Versorgung, um die fallspezifische Vernetzung unter den Akteuren zu institutionalisieren.  Auftrag IIa: Das Finanzdepartment wird beauftragt, im Jahr 2016 eine Projektgruppe für die Erarbeitung eines Grund-konzepts mit Vertreterinnen und Vertretern aus Einwohner-gemeinden, Spitex, Hausärzten, Alters- und Pflegeheimen sowie weiteren potenziellen Teilnehmenden der „Runden Tische“ zu initiieren und die Finanzierung von allfälligen Mehrkosten mit den betroffenen Trägern zu regeln.   

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 Ziel IIb Fach- und Vernetzungstage

 Ziel: Fach- und Vernetzungstage tragen dazu bei, dass sich ein dauerhaftes Netzwerk von Palliative Care Akteuren im Kanton Obwalden bildet.  Auftrag: Das Gesundheitsamt wird beauftragt, für eine Fach- und Vernetzungstagung einen jährlichen Betrag von Fr. 2 000.‑ ab 2017 bis 2020 ins Budget aufzunehmen. Die Organisation der Fach- und Vernetzungstage erfolgt durch die Arbeitsgruppe.  

 

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Dritte Phase: Prüfung der Versorgungssituation

Es ist zu prüfen, ob trotz der Anstrengungen in den ersten beiden Phasen noch Versorgungslücken bestehen und wie diese allenfalls durch weitere Optimierung oder neue An-gebote verbessert werden könnten.  Auftrag: Das Finanzdepartement wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe im Jahr 2019 die Situation der Versorgung in Obwalden zu analysieren und allfälligen Handlungsbedarf aufzuzeigen. Dem Regierungsrat sowie den Einwohnergemeinden ist dazu ein Bericht mit allfälligen Vorschlägen samt Kostenschätzungen vorzulegen.  

  

 

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Vierte Phase: Implementierung einer Trägerschaft Ziel: Eine Trägerschaft übernimmt in Obwalden die Steuerungs- und Koordinationsfunktion.  Auftrag: Die Arbeitsgruppe unterbreitet dem Regierungsrat und den Einwohnergemeinden bis 2020 Vorschläge, wie die Steuerungs- und Koordinationsaufgaben im Bereich Palliative Care in Zukunft weitergeführt werden sollen. Dabei gilt es die Zuständigkeiten, Trägerschaften, Finanzierungsformen etc. aufzuzeigen.    

 

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Fünfte Phase: Weiterführung Ziel: Es besteht in Obwalden ein gefestigtes Netzwerk von Palliative Care, welches die Umsetzung weiterer Massnahmen und Aktivitäten verfolgt. 

  

 

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 Umsetzung

 

  

 

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Auftrag Vorbereitung Umsetzung wer

Sensibilisierung 2015-2016 2016-2017 AG

Anschubfinanzierung Aus- und Weiterbildung

2016 2017-2021 AG

Runde Tische 2016 2017 FD

Fach- und Vernetzungstage 2017-2020 2017-2020 AG

Prüfung Versorgungssituation 2019 2020 AG

Trägerschaft 2018-2020 ab 2020 AG

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Unterlagen 

Die Berichte des Regierungsrats und der Arbeitsgruppe sind auf www.ow.ch unter dem Suchbegriff „Palliative Care“ abrufbar.

Am 16. Oktober wird eine Medienmitteilung veröffentlicht. 

  

 

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Spitex 

Susi Valdepenas

Kantonsspital  

Carmen Dollinger

Alters- und Pflegeheime / Curaviva  

Theres Meierhofer

 

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4. Beispiele aus der Praxis

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Informationen National• Nationaler Kongress in Bern am 2./3. Dezember 2015• Nationale Strategie wird 2015 beendet – Der Dialog Nationale

Gesundheitspolitik hat beschlossen, die «Nationale Strategie Palliative Care» in eine Plattform zu überführen. Damit werden die Bestrebungen weitergeführt, allen Menschen in Palliativpflege Zugang zu qualitativ guten Angeboten zu sichern.

• Findungsprozess bei palliative.ch läuft auf Hochtouren. palliative.ch erweitert sich von einer Fachgesellschaft zu einer Bevölkerungsorganisation. Der Entwurf eines neuen Leitbildes liegt vor.

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5. Varia

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Informationen Palliative Zentralschweiz• Auswertung der Sensibilisierungskampagne Zentralschweiz• Neuorientierung von Angeboten (Sektionen), anhand der

Entscheide national (BAG und palliative.ch) • Planung Symposium • 6. Generalversammlung 2015 am 9. November 18.45 Uhr

im Spital Schwyz. Anschliessend im 2. Teil um 20.00 Uhr findet ein öffentliches Referat von Dr. med. Tanja Krones, Universitätsspital Zürich „Ethische Entscheidungsfindung am Lebensende“ statt.

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Palliative Care braucht die Bereitschaft von jedem von uns,sich mit der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen.

Das Lebensende ist eine Gemeinschaftsaufgabe

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