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Fingerpicking Einführung in das Solospiel (inkl. CD) Bearbeitet von Norbert Roschauer 1. Auflage 2007. Buch. 128 S. ISBN 978 3 936807 91 2 Format (B x L): 21 x 29,7 cm Gewicht: 415 g schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

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Fingerpicking

Einführung in das Solospiel (inkl. CD)

Bearbeitet vonNorbert Roschauer

1. Auflage 2007. Buch. 128 S.ISBN 978 3 936807 91 2

Format (B x L): 21 x 29,7 cmGewicht: 415 g

schnell und portofrei erhältlich bei

Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft.Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programmdurch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr

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Norbert Roschauer

Fingerpicking

Einführung in das Solospiel

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NORBERT ROSCHAUER

FINGERPICKING

Einführung in das Solospiel

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3. durchgesehene und korrigierte Auflage 2007

ISBN 978-3-936807-91-2ISMN M-50150-092-5

© 1998 artist ahead Musikverlag

Alle Rechte vorbehalten.

Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohneschriftliche Genehmigung des artist ahead Musikverlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischerSysteme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Satz und Layout: N. Roschauer, P. QuinternCovergestaltung: P. QuinternPlayalong: N. Roschauer

Druck und Bindung: Huberth & Co, Göttingen

Hergestellt in der EU

artist ahead Musikverlag GmbH · Beethovenstraße 2 · 69168 Wiesloch · Germanytel. +49 (0)6222 380870 · fax +49 (0)6222 380867 · [email protected] · www.artist-ahead.de

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VorbemerkungenDieses Buch wendet sich an alle Gitarristen, welche sich für die Technik des Fingerpicking-Solospiels interessieren. Die Gitarre ist eines der wenigen Instrumente, auf denen man Melodie,Bass und noch Begleittöne gleichzeitig spielen kann. So wie Rom bekanntlich nicht an einemTag erbaut wurde, dauert es aber eine ganze Weile, bis man diese Spielweise beherrscht. DerGitarrenkurs „Eric Clapton in drei Wochen ohne Üben!“ ist leider noch nicht erfunden worden.

Hier möchte dieses Buch einhaken. Spieltechnisches Können wird nicht vorausgesetzt. Werschon ein paar Griffe kann, hat es natürlich leichter. Im ersten Teil geht es um die technischenGrundlagen des Solo-Pickings für die linke und rechte Hand des Gitarristen. Kleine Solostückeführen hoffentlich relativ schnell zu ersten Erfolgserlebnissen. Ausgelassen habe ich das Pattern-Picking. Pattern sind Zupfmuster, welche für Liedbegleitung eingesetzt werden. Reines Akkordspielkann und sollte man parallel zu diesem Buch trainieren.

Im zweiten Teil geht es anschließend um fortgeschrittene Techniken. Hier werden außerdemBassläufe, alternative Griffe, Lagenspiel und andere kleinere Schweinereien eingeschmuggelt.Der Schwierigkeitsgrad steigt also.

Das vorliegende Material besteht aus Übungen, in denen die vorgestellten Techniken geübtwerden, aus Vorübungen, welche Vorstufen zum Solo-Picking darstellen, Studien zum Trainingfortgeschrittenen Inhaltes und den eigentlichen Solostücken.

Einigen Themen habe ich kein eigenes Kapitel gewidmet, sondern sie als harteNüsse in das Buch eingestreut. Am Ende haben wir einen ganzen Sack voll, der fürden nächsten Wintervorrat reichen sollte. Diese Nüsse sind nicht zum vergrabenwie beim Eichhörnchen, sondern zum knacken gedacht. Allerdings bitte nicht zuviele auf einmal nehmen, sonst verdirbt man sich den Magen. Dies gilt überhauptfür das Üben: nie zuviel auf einmal vornehmen! Lieber wenig üben, das aber richtig.

Zu der Auswahl der Spielstücke möchte ich ein paar Worte verlieren. Ich habe keineBerührungsängste mit allgemein gebräuchlichen Liedern sowie mit Volks-/Kinderliedgutentstammenden Melodeien. Zunächst hat dies den Vorteil, dass sie nicht urheberrechtlichgeschützt sind. Wichtiger sind jedoch musikalisch/didaktische Gründe. Diese Melodeien habennämlich einen kleinen Tonumfang und in der Regel eine einfache Rhythmik. Außerdem sind sieschlicht und ergreifend allgemein bekannt. Ich halte es für sinnvoll, zu Beginn der Fingerpicking-Karriere zunächst auf einfaches Material zurückzugreifen. Dies ist wie beim Sprechenlernen.Der Sprachschatz eines Menschen beginnt ja auch nicht mit Worten wie „Desoxyribonukleinsäure“oder ähnlichen Wortmonstern. Das professionelle Material kann man sich erst nach demBeherrschen der Grundlagen vornehmen.

Neben diesem Buch sollte man alle Möglichkeiten nutzen, Musik zu machen, sei es mit anderen,mit einem Lehrer oder durch Mitspielen zu Aufnahmen…

September 1998Norbert Roschauer

Kritik und Anregungen bitte an:Norbert RoschauerLorscher Str. 368519 ViernheimTel./Fax: 06204 740547

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Inhalt

Vorbemerkungen Seite 7

Inhalt Seite 8

Was man so braucht: Instrument/Saiten/Picks Seite 11

Das Notensystem Seite 11

Die Tabulatur Seite 12

Die Haltung der Gitarre Seite 13

Die Haltung der rechten Hand Seite 13

Die Haltung der linken Hand Seite 13

Das Stimmen der Gitarre Seite 14

Teil A Grundlagen und einfaches SolospielKapitel 1 Erste Übungen Seite 15

1.1 Für’s Erste: Grundgriffe in A-Dur Seite 15Die ersten Griffe

1.2 Der gleichmäßig durchlaufende Bass Seite 17

1.3 Das Rückgrat: Der Wechselbass Seite 22

1.4 Grundgriffe und Basstöne in C-Dur Seite 24

1.5 Wechselbässe in C-Dur Seite 26

1.6 Grundgriffe und Basstöne in G-Dur Seite 28

1.7 Grundgriffe und Basstöne in D-Dur Seite 29

1.8 Danach reicht’s: Grundgriffe und Basstöne in E-Dur Seite 30

Kapitel 2 Jetzt geht’s los: Leichtes Solospiel Seite 31

2.1. Vorübungen zum Solospiel Seite 31

Harte Nuss Nr. 1: Der erste Barrégriff Seite 33

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2.2 Einfache Solostücke Seite 37Solostücke in verschiedenen TonartenErweiterte und alternative Griffmöglichkeiten

Harte Nuss Nr. 2: Halbtaktige Griffwechsel Seite 38

2.3 Melodiebewegungen mit Achtelnoten Seite 50

2.4 Wir komponieren: Eigene Arrangements Seite 61

Teil B Fortgeschrittene TechnikenKapitel 3 Melodiespiel mit Fülltönen Seite 69

SolostückeDer 3/4-Takt

Kapitel 4 Melodiespiel mit Synkopen Seite 76Solostücke

Harte Nuss Nr. 3: Vorgezogene Griffwechsel Seite 78

Kapitel 5 Techniken der linken Hand Seite 88

5.1 Hammer on Seite 88Mit BasstönenMit Melodietönen

5.2 Pull off Seite 94Mit BasstönenMit Melodietönen

5.3 Slide Seite 97Mit BasstönenMit Melodietönen

5.4 Bending Seite 100Mit BasstönenMit Melodietönen

5.5 Vorschlagsnoten Seite 103

Harte Nuss Nr. 4: Die Triole Seite 104

Harte Nuss Nr. 5: Der Shuffle-Rhythmus Seite 105

5.6 Kombination der Techniken Seite 108

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Kapitel 6 Spielstücke Seite 112

Anhang A: Verzeichnis der Spielstücke Seite 120

Anhang B: Lösungsvorschläge für Kapitel 2.4 Seite 121

Anhang C: Hörtips Seite 125

Anhang D: Buchtips Seite 125

Anhang E: Verzeichnis der Hörbeispiele Seite 127

Track 3

Notenbeispiele mit diesem Zeichen sind auf derbeiliegenden CD unter der entsprechenden Nummerzu hören.

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Was man so braucht: Instrument/Saiten/Picks

Es gibt unterschiedliche Gitarretypen. Für das Fingerpicking verwendet man in der RegelSteelstring-Gitarren. Anfangs kann man auch eine Konzertgitarre verwenden. Diese ist mitNylonsaiten bespannt, welche dem Anfänger bis zum Erwerb von Hornhaut an den Fingernzunächst weniger Schmerzen bereiten. Besser und authentischer klingen Instrumente mitStahlsaiten. Brauchbare Instrumente gibt es ab etwa • 450,00. Man sollte darauf achten, dassdas Instrument eine massive Decke hat. Gitarren mit Sperrholzdecke kann man lediglich für daswinterliche Kaminfeuer verwenden. Zu diesem Zwecke gibt es aber preisgünstigere Lösungen.

Einen Preis- und Qualitätssprung gibt es bei vollmassiven Instrumenten. Hier sind wir aberschon in der unteren Mittelklasse bei Preisen ab ca. • 1.200,00. Eine Empfehlung für einebestimmte Marke möchte ich nicht abgeben, da dies zu stark vom Geschmack des Einzelnenabhängt. Außerdem spielt der Geldbeutel ebenfalls eine Rolle. Eines kann man aber sagen: werein möglichst billiges Instrument kaufen will, kauft möglicherweise teuer. Es sind noch vielealte Hobel im Umlauf, bei denen man eine wilde Sau zwischen Saiten und Griffbrett durchjagenkann. Spielen kann man so ein Gerät aber nicht und ein Erfolgserlebnis kann sich bei einemschlechten Instrument von vornherein nicht einstellen.

Vom Gebrauch zwölfsaitiger Gitarren rate ich einem Anfänger ab.

Am Anfang sollte man nicht zu starke Saiten aufziehen. Stärkere Saiten ergeben zwar einenkräftigeren Ton, sind aber schwerer zu greifen. 10er Saiten sind völlig in Ordnung.

Manche Fingerpicker spielen mit Daumen- und Fingerpicks, manche nur mit Daumenpick. DemAnfänger rate ich zunächst davon ab, weil das Spiel mit Picks eine zusätzliche Erschwernisdarstellt. Später sollte man sich zumindest mit dem Daumenpick beschäftigen. Diese Hilfsmittelergeben nämlich einen kräftigeren Ton und schonen zudem die Fingernägel.

Das Notensystem

Üblicherweise wird Musik in Noten aufgeschrieben. Dazu verwendet man ein Notensystem mitfünf Linien. Aus Platzgründen möchte ich auf diese Standardnotation nicht ausführlich eingehen.Vielen graut zwar vor dem schrecklichen Notenlesen. Sie wissen leider nicht, dass dies garnicht so schlimm ist. Notenlesen kann man lernen, so wie man andere Dinge auch lernen kann.Die Notenschrift ist die genaueste Art, musikalische Informationen weiterzugeben.

Auch wenn anschließend die Tabulatur beschrieben wird, die für die Gitarre anschaulicher ist,lohnt sich ein Blick in die Standardnotation. Hier steht zum Beispiel der Fingersatz. Die Ziffernvor den Noten sagen, mit welchem Finger der linken Hand die Note gegriffen werden soll. Imeinzelnen bedeuten die Ziffern:

1 = Zeigefinger2 = Mittelfinger3 = Ringfinger4 = Kleiner Finger0 = Leersaite: kein Finger greift

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Ich habe den Fingersatz nur notiert, wenn ein Ton zum erstenmal vorkommt. Beim zweitenmalwird dann der gleiche Fingersatz verwendet.

Auch die Halsrichtung der Noten hat eine besondere Bedeutung. Noten mit Hals nach untenwerden mit dem Daumen der rechten Hand gespielt, Noten mit dem Hals nach oben werden mitZeige- und Mittelfinger der rechten Hand angezupft. Der Gebrauch des Ringfingers kommt beimFingerpicking relativ selten vor.

Die Tabulatur

Die Tabulatur ist eine uralte Notationsart welche vor der Notation bis ins 17. Jahrhundert fürZupfinstrumente gebräuchlich war. Ihr Vorteil ist ihre Übersichtlichkeit. Auch heute wird dieseNotation (wieder) für die Gitarre verwendet. Vor allem bei offenen Stimmungen zeigt sichdieser Vorteil.

Die Tabulatur ist eine Griffschrift. Sie zeigt an, wo einTon gegriffen werden soll. Das Liniensystem derTabulatur steht für die sechs Saiten der Gitarre. Dietiefste Linie stellt die tiefe E-Saite dar, die oberste Liniedie hohe E-Saite.

Die Ziffern in der Tabulatur zeigen, in welchem Bundgegriffen werden soll. Eine „0“ heißt, hier wird nichtgegriffen, sondern die leere Saite angezupft. „1“beispielsweise würde bedeuten, daß auf dieser Saiteim ersten Bund gegriffen wird usw. Im nebenstehendenBeispiel wird also zweimal die leere dritte Saiteangezupft, anschließend wird sie im zweiten Bundgegriffen und ebenfalls zweimal gespielt.Die „2“ in der Standardnotation bedeutet, dass dieserTon mit dem zweiten Finger gegriffen wird. Es ist reinzufällig, dass dies auch im zweiten Bund ist!

Aufeinander folgende Zahlen bedeuten, dass diese Töneauch nacheinander gespielt werden. Übereinanderstehende Zahlen sagen, dass diese Töne gleichzeitigangezupft werden. Hier wird die leere tiefe E-Saite mitdem Daumen angezupft und die dritte Saite im zweitenBund gegriffen und mit Zeige- oder Mittelfinger derrechten Hand gespielt.

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Die Haltung der Gitarre

Es gibt unterschiedliche Arten, die Gitarre so zu halten, dass wir ohne Probleme spielen können.Am weitesten verbreitet ist folgende: Wir schlagen das rechte Bein über das linke und nehmendie Gitarre auf den rechten Oberschenkel. Den rechten Arm legen wir mit der Armbeuge auf dieZarge (das sind die schmalen Seiten des Instruments) und drücken damit das Instrument leichtan den Oberkörper. Die Gitarre wird somit an drei Stellen gehalten.

Die Haltung der rechten Hand

Die Haltung der rechten Hand sollte sich an der klassischen Haltung orientieren, auch wennhierfür keine verbindlichen Vorschriften existieren. Der Daumen zupft die tiefen Saiten überdem Schalloch nahe am Griffbrett. Er ist dabei durchgestreckt und wird nur mit dem Wurzelgelenkbewegt, so dass er die Saiten immer im rechten Winkel anzupft. Die Finger zupfen ebenfalls imrechten Winkel in der Mitte des Schallochs in Richtung der tiefen Saiten ohne die tieferenSaiten zu berühren.Viele Fingerpicker stützen übrigens ihre Hand mit dem kleinen Finger auf der (Gitarren-) Deckeab. Die Greifhand wird dadurch in ihrer Position festgehalten. Der Stützfinger darf hierbeinicht abknicken, er wird gestreckt gehalten.

Die Haltung der linken Hand

Auch die Haltung der Greifhand sollte sich am klassischen Vorbild orientieren. Alle Fingerschweben leicht gekrümmt über dem Griffbrett und werden möglichst senkrecht von oben aufdie Saiten gesetzt, damit sie die Nachbarsaiten nicht berühren. Man greift möglichst direkthinter dem Bundstäbchen. Hier benötigt man nur relativ wenig Kraft, um die Saite so herunterzu drücken, dass sie nicht scheppert. Überhaupt ist das Greifen keine Sache der Kraft. Wirbenötigen für das Gitarrespiel kein Bodybuilding. Es ist viel wichtiger, an der richtigen Stellezu greifen, auch wenn dies dem Anfänger zunächst schwerfällt. Der Daumen befindet sich inder Mitte des Gitarrenhalses gegenüber dem Mittelfinger und übt so einen leichten Gegendruckzu den Greiffingern aus. Die Handfläche soll den Gitarrenhals nicht berühren.

Falsch gelernte Grundlagen behindern und verhindernein erfolgreiches Weiterkommen.

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Das Stimmen der Gitarre

1. Zunächst stimmt man die A-Saite (die fünfte Saite) nach der Stimmgabel oder einem anderenInstrument. Der Wirbel der A-Saite am Kopf des Gitarrenhalses muß so lange gedreht werden,bis der Stimmton und die Saite übereinstimmen.

2. Wir greifen auf der A-Saite im fünften Bund und stimmen danach die leere D-Saite. DerWirbel muss so lange gedreht werden, bis beide Töne übereinstimmen.

3. Wir greifen auf der D-Saite im fünften Bund und stimmen danach die leere G-Saite.

4. Wir greifen auf der G-Saite im vierten Bund und stimmen danach die leere H-Saite.

5. Wir greifen auf der H-Saite im fünften Bund und stimmen danach die leere E-Saite.

6. Wir zupfen beide E-Saiten gleichzeitig an und stimmen die tiefste E-Saite nach der hohenE-Saite.

Man benötigt viel Zeit, bis die Ohren soweit trainiert sind, dass sie die Gitarre exakt stimmenkönnen. Manche greifen deshalb in ihrer Verzweiflung zu einem elektronischen Stimmgerät.Dasist insofern praktisch, da hiermit das Instrument genau gestimmt werden kann. Leider raubtman damit auch den Ohren jede Chance auf Weiterbildung.

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Teil A: Grundlagen und einfaches Solospiel

Kapitel 1: Erste Übungen

Die wichtigsten Tonarten für die Fingerpicking-Gitarre sind C-, G-, A-, E- und D-Dur.

Kapitel 1.1: Für’s Erste – Grundgriffe in A-Dur.

Die am häufigsten verwendete Tonart beim Fingerpicking ist zwar C-Dur, leichter fallen uns dieersten Gehversuche in diesem Metier aber in der Tonart A-Dur. Die hier benötigten Griffe sindleichter und schneller erlernbar wie in C-Dur. Wir beginnen deshalb in dieser Tonart.

Die ersten Griffe

Griffe werden in sogenannten Griffbildern dargestellt. Dies sind verkleinerte Darstellungen desGriffbrettes. Die senkrechten Linien stellen die Saiten dar, die waagrechten die Bundstäbe.

Wir greifen alle Töne nach Möglichkeit direkt hinter demBundstab! Missachtung dieses Tips wird mit sofortigemScheppern und Krachen bestraft!

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Zeichenerklärung

Die schwarzen Punkte in den Griffbildern zeigen, woein Finger aufgesetzt werden muß.

Die Ziffer neben dem Punkt bezeichnet den Finger, mitwelchem gegriffen wird.

„1” bedeutet: Der Zeigefinger greift die Saite imangegebenen Bund.

„2” bedeutet: Der Mittelfinger greift die Saite imangegebenen Bund.

„3” bedeutet: Der Ringfinger greift die Saite imangegebenen Bund.

„4” (bei folgenden Griffen) bedeutet: der kleine Fingergreift die Saite im angegebenen Bund.

„O” über dem Griffbild bedeutet: Die leere Saite wirdgespielt.

„X” über der Saite bedeutet: Diese Saite darf nichtangeschlagen oder gezupft werden. Dieser Ton gehörtnicht zum Akkord, es würde falsch klingen.

AufgabeBevor wir die ersten Übungen angehen, trainieren wir erst Griffwechsel A - D, A - E,D - E sowie A - D - E.

Wir streichen mit dem Daumen der rechten Hand über alle sechs Saiten und es ertönt Wohlklangin der Hütte. Dazu müssen alle Töne richtig gegriffen werden. Auch darf man nicht versehentlicheine falsche Saite berühren. Dies kann man überprüfen, indem man nacheinander alle sechsSaiten einzeln anzupft. Falls Töne nicht richtig klingen, muß man eben so lange experimentieren,bis nichts mehr schnarrt und scheppert!

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Kapitel 1.2: Der gleichmäßig durchlaufende Bass

Jedes Musikstück ist in gleich lange Abschnitte eingeteilt. Diese nennt man Takte. In denmeisten Fällen, die unser Thema betreffen, handelt es sich um sogenannte 4/4-Takte. JederTakt besteht aus vier Taktschlägen oder Zählzeiten.In den folgenden Übungen ist der letzte Taktstrich dicker als die anderen, außerdem finden wirhier noch einen Doppelpunkt auf seiner l inken Seite. Es handelt sich um einWiederholungszeichen. Wie der Name schon sagt, bedeutet dies, dass alle Takte zuvor nochmalsgespielt werden. Erst danach folgt der Schlusstakt.

Üblicherweise besagt ein Wiederholungszeichen, daß der damit gekennzeichnete Teil zweimalgespielt wird. Die folgenden Übungen wiederholen wir aber so oft, bis wir sie rhythmisch exaktspielen können.

Langsam und exakt spielen!!!Richtiges Timing ist wichtiger als Schnelligkeit. HektischesSpielen nervt und quält nur die Umwelt (und den Lehrer) undhindert das Gehirn daran, die Bewegungsabläufe ordnungs-gemäß abzuspeichern.Das olympische „Schneller – Höher – Weiter” ist nicht auf dasGitarrespiel zu übertragen.

In den folgenden Übungen greifen wir die Akkorde immervollständig, auch wenn nicht alle gegriffenen Saiten benötigtwerden. Die nicht angezupften Saiten werden nämlich durchdie angezupften zu Resonanzschwingungen angeregt. Sieklingen also mit, auch wenn sie gar nicht gespielt werden.Werden diese Saiten nicht gegriffen, können folglich falscheTöne mitklingen.

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Übung 1

50x

Wir zupfen mit dem Daumen der rechten Hand gleichmäßig zu den Zählzeiten „1 - 2 - 3 - 4” dieleeren Saiten als Basstöne. Dies sind gleichzeitig die Grundtöne der zu greifenden Harmonien.Die Zählzeiten sind alle gleich lang. Es ist keine Schande, wenn man am Anfang laut zählt. DieZählzeit „1” wird etwas betont.Wenn wir den Daumen so trainiert haben, dass er regelmäßig und gleichmäßig die Leersaitentrifft, greifen wir mit der linken Hand die angegebenen Griffe. Es ist darauf zu achten, dassdies rhythmisch vollkommen gleichmäßig geschieht. Der Daumen darf die Saiten nicht zu frühberühren, da er diese sonst abdämpft und die Töne nicht mehr klingen können.

Für die rhythmische Präzision ist der Gebrauch eines Metronomsimmer noch sehr nützlich! Man stellt zunächst eine langsameGeschwindigkeit für die Vierteltöne ein. Somit kommt auf jedenMetronom-Klick ein Ton der Übung. Erst wenn eine Übung sicherdurchgespielt werden kann, erhöhen wir das Tempo.

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Übung 2 Track 3

50x

Auf der Zählzeit „1” zupfen wir die ersten beiden Saiten an. Der Zeigefinger der rechten Handist für die zweite Saite zuständig, der Mittelfinger für die erste Saite. Die Melodietöne müssenwährend des ganzen Taktes klingen. Die Akkorde werden wieder vollstimmig gegriffen.Der Daumen zupft wieder gleichmäßig die Bässe. Wir bewegen ihn nur mit seinem Wurzelgelenk.Der Rest des Daumens wird festgehalten und darf nicht in sich „herumeiern”. Beim gleichzeitigenAnschlag der Saiten mit Fingern und Daumen darf der Daumen nicht in der Hand verschwinden.Er zupft mehr links am Zeigefinger vorbei.

In den folgenden Übungen behalten wir die Harmoniefolge mit den Griffen für die linke Handbei. Wir konzentrieren uns darauf, die Fähigkeiten der rechten Hand auszubauen. Der Daumenspielt in gleichmäßigen Vierteln unabhängig von dem, was Zeige- und Mittelfinger machen.