fk magazin. garage basel.

9
FREUNDESKREIS FK-MAGAZIN #1 ERSTE UND LETZTE AUSGABE MAGAZIN

description

die erste und letzte print ausgabe.

Transcript of fk magazin. garage basel.

Page 1: fk magazin. garage basel.

freundeskreis fk-magazin #1

erste und letzte ausgabe

M a g a z I n

Page 2: fk magazin. garage basel.

EDITORIALda stehn wir jetzt also. angekommen im neuen Jahr, mal wieder mit frischen Vorsätzen im gepäck, wovon die meis-ten bereits wieder gebrochen, vergessen oder verdrängt wurden. und siehe da: Keine bahnbrechenden Veränderun-gen durch den Jahreswechsel. die Welt ging wieder nicht unter (welch Überraschung), die schatten unter den augen sind vielleicht ein klein wenig dunkler geworden, aber da wir uns bei diesem thema den Wein zum Vorbild genom-men haben, also nicht älter sondern reifer zu werden, juckt uns das auch nicht wirklich. nun ja, der Freundeskreis kann wohl doch auf eine kleine Veränderung zurückblicken. Mit der lancierung einer eige-nen Website, hat sich unser Wirkungsfeld etwas verändert. Wir versuchen inzwischen ein Portrait der gegenwärtigen elektronischen Musik und der dazugehörigen Klubkultur zu zeichnen, wagen dabei auch mal einen blick hinter die schillernde Oberfläche, bringen die unangenehmen Fragen auf den tisch und supporten, was wir gut finden. Infotain-ment heisst das schlagwort, mit dem wir in leicht zugängli-cher und ansprechender Form mit den unterschiedlichsten Formaten Wissen vermitteln wollen und dabei stets unter-haltung garantieren. Online wohlgemerkt. deshalb gibt‘s jetzt dieses Magazin. und zwar für alle, die keinen Internetanschluss besitzen oder die rückkehr zum analogen und zur haptischen erfahrung (blablabla) abfeiern möchten. Viel spass dabei. der freundliche Kreis.

03 ediTOriaL 04 fk LaBeLnaCHT 05 rOBOsOniC 06 BaCksTage sessiOn 08 LieBkind 09 sessiOn ViCTim10 dieTer sTeLLT siCH VOr 11 BerLin miTTe insTiTuT 12 Tag+naCHT 14 kOnTakTanzeige

Page 3: fk magazin. garage basel.

Gleich zu Beginn. Du bist ein Teil von Robosonic und dem Berlin Kreuzberg Institut. Wie kam es zu diesen beiden Projekten?«also zuerst war robosonic. Ich habe sacha (robotti) um 2005 herum kennengelernt, ein Freund hat uns gegenseitig empfohlen, verkuppelt sozusagen. Wir haben dann ein paar bootlegs und Mash-ups gemacht und ich habe ihm bei seiner ersten Maxi geholfen. Ich hatte schon ein bisschen erfahrung mit meinen ersten Plattenpressungen gemacht. das hat sich dann weiterentwickelt und so wurden wir zum team. als ich dann 2008 für eine ganze Weile in argentinien war, hat er Jan Kühn vom berlin Mitte Institut kennen gelernt und öfters mal in der Web-tV-sendung mitgemischt. als ich 2008 zurück war, kam er mit der Idee um die ecke, einen ableger zum bMI zu machen – das berlin Kreuzberg Institut – gehosted von robo-sonic. Wir haben uns dann entschieden, einen regelmäßigen Podcast zu machen und mit ver-schiedenen Online-radios kooperiert. Vor ein paar Jahren hatte halt noch nicht jedes label, jedes Magazin und jede agentur ihre Podcast-reihe und so konnten wir top leute gewinnen, die wir gut und interessant fanden.»

auszug aus dem inTerView miT rOBOsOniC

(COrd Henning LaBuHn)

ROBOSONIC

Page 4: fk magazin. garage basel.

DJ T.In Kooperation mit Maximilian becker entstehen bil-der nach dem gig im backstage bereich. dann wenn die show vorbei ist, halten wir die linse drauf.

maximilianbeckerphotography.tumblr.com

BACk-STAgE

SESSIONalle bilder der backstage session gibt es unter www.freundeskreis.lu

Page 5: fk magazin. garage basel.

FK #3 Mix – Liebkind / Rodd LK (Fukuro / Basel)

Wahrscheinlich könnte man sagen, dass mein Mix sich an den von slowdance anlehnt, nur etwas schneller. am anfang war der letzte track der starter, was dazu führte, dass die ganze sache wirklich zu stark nach unten zog. Wie mein name liebkind schon ahnen lässt, steht mein sound eher für die glücklichen Momente im leben und als dJ in den Clubs versuche ich, mit meinen sets stehts positive Vibes zu generieren. Hier hat mich aber die trauer über den tod von Martin dawson eingeholt und auch wenn ich den anfang des sets umstruktu-rierte, konnte ich mich diesem inneren groove nicht entziehen.

Meine Mixtapes sind immer sehr von Vocal-track geprägt und sollen dabei dem iPhone-Hörer, daheim-sitzer oder solo-undertheweek-raver den nötigen «swag» in den tag bringen.Mit «disaster drop» habe ich einen meiner absoluten lieblinge integriert. die-ser track hat mich die letzten Monate fast in jedem set begleitet – eine absolute bombe.

1. take Off – Miguel Campbell

2. gravel Pit – Jascha

3. disaster drop – Yakine

4. I never Knew – James Pople

5. stoned raiders (dub) – Hector

6. Chase the sun – H2

7. seven day Mend (spencer Parker remix) – James teej

8. every Inch – george Fitz gerald

9. robot Heart Feat. damian lazarus – shaun reeves

10. that girl (Kreature remix) – Matt Fear,

11. Chariot – Martin dawson

12. I’ll be gone Feat. Jazzu (ex-tended Mix) – Mario & Vidis

LIEBkIND

Interview mit Session Victim

Artist: session Victim (retreat/Hamburg, berlin)Datum: 13. Oktober 2012Veranstaltung: tanzFreudeInterview: Klaus OberholzerFilm: lukas Müller

Page 6: fk magazin. garage basel.

dieter ist schon dreissig. das ist zwar nicht weiter schlimm, aber mit dreissig sind dann plötzlich ganz andere dinge aktuell, als sich um vier in der Früh noch ‘ne line auf ‘ner nach urin stinkenden Klubtoilette reinzuzie-hen. auch das stundenlange Philosophieren über die schönsten titten der Welt findet dieter nicht mehr so gut wie früher mal. dieter kennt den Kater zwar schon ein hal-bes leben, aber wo früher ‘ne kurze liaison am sonntag schon das Höchste der gefühle war, begleitet ihn das fiese ding nun auch schon in die neue Woche. dieter’s Woh-nung ist ziemlich spärlich eingerichtet. das war schon immer so. anstelle von zwan-zig verschiedenen duschgels, shampoos und spülungen, stand in seiner dusche immer nur ‘ne halb volle bierhülse. dieter’s beziehung mit dem bier dauert eigentlich schon länger, als die mit dem Kater. das sind dann auch schon dieter’s langjäh-rigste beziehungen. denn mit den Frauen verstand sich dieter zwar immer ganz gut, aber mehr als eine zweiwöchige sexbe-ziehung lag irgendwie nie drin. War aber nicht weiter tragisch, denn mit 25ig passt diese lebensweise noch ganz gut ins bild. besonders wenn man wie dieter einen Klub führt. da muss man auch kein zwei Meter grosser, muskelbepackter adonis sein. also dieter’s kleiner Pullermann konnte sich über fehlende beschäftigung schon mal nicht beschweren. aber etwas anderes bereitet dieter seit dem verfluchten dreissigsten ge-burtstag Kopfzerbrechen. einen Klub zu füh-ren ist ja schon ganz ok, aber richtig reich wird man dabei halt doch nicht. und dass

dieter’s 2-zimmer-Wohnung nicht gerade im schicksten stadtviertel liegt, kommt auch nicht von ungefähr. sein schreibtisch ächzt schon unter den gestapelten rechnungen und ernstzunehmenden drohbriefen. dass dieter trotz seiner ausschweifenden tätig-keit kein romantischer Optimist ist, weiss auch schon die halbe stadt. egal ob der Klub aus allen nähten platzt, die Flaschen im sekundentakt über die theke wandern und auf dem Klo munter gepimpert wird (was ja eigentlich immer ein zeichen für eine gelun-gene Party sein sollte), der rubel mag zwar rollen, doch irgendwie an dieter’s leeren taschen vorbei. deshalb hat dieter das bier jetzt durch tee ersetzt. das war irgendwie ein ziemlich einschneidendes erlebnis. am Morgen aufzuwachen und anstatt das Konterbier noch vor der Morgentoilette runterzustürzen, erstmal Wasser aufzuko-chen und zwischen verklebten schmudel-heftchen die aktuelle zeitung rauszukramen. die geistesblitze die dieter’s malträtiertes gehirn aufs Mal durchfluteten, überraschten wohl niemanden mehr, als ihn selbst. dieter hat jetzt einen Plan. denn dieter hat mehr zu bieten, als totgetretene anmachsprüche. dieter geht es schon wieder etwas besser. denn jetzt, davon ist dieter trotz den ersten anzeichen eines weiteren Vollrausches fel-senfest überzeugt, beginnt ein neues leben.

DIETER STELLT SICH VOR BERLIN mITTE INSTITuT

Hier gehts weiter mit dieter

Man nennt dich auch Dr. Techno oder Techno-Akademiker. Erzähl doch bitte was darüber.«Ich glaube das erste Mal kam diese bezeichnung auf, als ich bei Fritz in einer Wissenschaftssendung ein Interview über meine diplomarbeit gab und der Moderator mich als dr. techno ankün-digte. seitdem gibt es immer wieder mal den ein oder anderen in meinem Freundeskreis, der mich so vorstellt.»

Was arbeitest du? Wie sieht die prozentuelle Verteilung aus?«Hauptberuflich bin ich soziologe. Ich habe ein stipendium von der Hans böckler stiftung und erforsche die Wirtschafts- und arbeitsstrukturen der berliner techno szene. nebenbei betrei-be ich den blog ‹berlin Mitte Institut› und lege zudem auf. die Forschung beansprucht etwa 80% meiner zeit, die anderen 20% setzen sich aus dJing, Musik hören und bloggen zusammen.»

Beschreib uns doch bitte deine Tätigkeit etwas genauer. «als soziologe versuche ich zu erklären, wie die szenewirtschaft der berliner techno-szene funktioniert. also welche rolle dabei die sozialform «szene» spielt. Wie Ästhetik, erwerb, Musikkultur und soziale ungleichheit eine spezifische Wirtschaftsstruktur mit eigener Infrastruktur und Wertschöpfungskette produziert, die ich ‹szenewirtschaft› nennen möchte. anschließend versuche ich daraus eine theorie der postmodernen subkultur abzuleiten, welche die erkenntnisse von der subkultur-Perspektive und der sogenannten ‹Post-subkultur-Perspektive› aktualisiert und verbindet.»

auszug aus dem interview mit Jan kühne

Page 7: fk magazin. garage basel.

schnee, Kälte und Matsch. die ganze Welt in tristes grau getaucht. bereits um zwei zu glühwein genö-tigt, dann vergebens nach netz gesucht. noch drei Minuten. Wo bleibt sie? 10 nach – abfahrt richtung zürich. Ich sollte eigentlich mit ner Kanne tee und flauschigen selbst gestrickten Wollsocken im bett liegen, stattdessen fahre ich nach zürich. Wo es halt auch nicht besser wird. eher im gegenteil. anlass ist die Plattenbörse. zumindest ist das vorerst mein Plan und daran halte ich mich fest. Wer weiss schon, was in zürich passieren wird. eigendynamik vorpro-grammiert also. Wo kommt denn all der schnee her? Hier sieht’s ja aus wie im Hinterzimmer eines kolum-bianischen Kartellhonchos. dreitausend stufen hoch, begrüssung, umarmung. Wie geht’s? ach alles klar. Wie salzsäure halt, man frisst sich so durch haha. du auch hier? Wie war’s in new York? Was trinken? Ja klar. sollte wohl tee… aber ok, rum passt auch…

TAguND

NACHT

die komplette Odyssee mit text und bildern gibts auf www.freundeskreis.lu

Page 8: fk magazin. garage basel.

du findest, dass wir mit unserer arbeit deinen geschmack treffen? du musstest zwischendurch grinsen und konntest es nicht lassen, auf unserer Website die Köpfe zu checken, die hinter diesem ganzen Wahnsinn stehen? nun ja, dann sei dir hiermit versprochen: das ist erst der anfang! nein, die Weltherrschaft streben wir nicht an, auch bestreiten wir nicht den aussichtslosen Kampf, die erde von schlechter Musik zu befreien. aber trotzdem haben wir in zukunft noch so einige asse im Ärmel, die dir gefallen könnten. deal? Ok, dann sag jetzt Ja! Ja, zum leben und Ja zu unserem newsletter. Wenn du jetzt noch diesen bon mit liebe und sorgfalt ausschneidest und an der abendkasse bei unserer FK labelnacht am 26. Januar 2013 vorweist, gibt‘s obendrauf noch ne satte Vergünstigung. dafür wollen wir nicht mal deine seele: nein, deine Mailadresse reicht uns für den anfang. e-Mail:

kONTAkTANzEIgE

Page 9: fk magazin. garage basel.