«Fliegen ist nach wie vor ein Privileg» - Karl (Charly) Kistler...«Fliegen ist nach wie vor ein...

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Porträt Karl (Charly) Kistler, CEO Edelweiss Air «Fliegen ist nach wie vor ein Privileg» Zahlreiche Buben hegen den Traum, Pilot zu werden. Wenige haben schliesslich das Glück, diesen Berufs- wunsch auch umsetzen zu können. Einer, der sich den Traum vom Fliegen erfüllt hat, ist Kart (Charly) Kistler. Für den 62-jährigen CEO der Edel- weiss Air, der sich mit seiner Familie vor zehn Jahren auf dem Börtji in Furna eine zwei- te Heimat geschaffen hat, gibt es nichts Schöneres, als die Faszination des Fliegens täglich neu zu erleben. Will sich der Furner in der Frem- de informieren, von welcher Seite sich das Wetter in der Heimat ge- rade zeigt, klickt er im Internet- Zeitalter Charly Kistler's Webcam auf dem Börtji an. Vor zehn Jah- ren suchten Christina und Charly Kistler in Bündens Bergen ein bebaubares Grundstück an aus- sichtsreicher Lage. Hier auf dem Börtji wurde die Familie fündig. Auf 1480 m ü.M. hat der Pilot und GEO der Edelweiss Air nicht nur die erste Furner Webcam in- stalliert, in der Garage baute der ehemalige Elektromonteur nach dem eigenen Flugzeug von 2005 bis 2010 in insgesamt knapp 1000 Arbeitsstunden auch seinen eige- nen Helikopter. Börtji-Nachbar Armin Egli hat im September 2011 gefilmt, wie der Pilot mit der CH-7 Kompress auf dem 2700 Meter ho- hen «Madrisahorä» seine erste Ge- birgslandung wagte: Der Kurzfilm ist auf http://www.youtube.com/ watch?v=sIdg08Zv7Ko einsehbar. Bubentraum erfüllt «Als 12-Jähriger habe ich Modell- flugzeuge gebaut. Bereits damals wusste ich, dass ich einst Pilot wer- den und auch einen eigenen Flie- ger bauen möchte», erzählt Kist- ler. Vorderhand absolvierte der Jüngling eine Berufsausbildung als Elektromonteur, im Anschluss bildete er sich zum Elektroniker weiter. «In der Rekrutenschule genoss ich dann die fliegerische Vorschulung als Fallschirmgrena- dier. Einige Jahre galt ich als an- gefressener Fallschirmspringer.» Während seiner Wettkampfzeit sprang der damals 24-Jährige aufs Fliegen auf. «Meine erste Anstel- lung hatte ich in der Flugschule Basel als Fluglehrer, später wech- selte ich zur Crossair.» Als die Balair einen Delegationsleiter für Jerusalem suchte, sagte der Pilot zu. «Die Schweiz war lange Zeit nicht Mitglied der UNO, beteilig- te sich jedoch an den friedenser- haltenden Massnahmen, indem sie ein Flugzeug zur Verfügung stellte. Ägypten hatte schon früh einen Friedensvertrag mit Israel geschlossen, traute dem Waffen- stillstand aber nicht vollumfäng- lich.» Kistlers Job war es, die Ob- server der UNO in die Wüste zu fliegen und sie nach jeweils 14 Ta- gen auszuwechseln. Als gefährlich seien die Einsätze nicht eingestuft worden, anspruchsvoll und span- nend sei seine Aufgabe jederzeit gewesen, so der Pilot. Während dieser Zeit lebte die ganze Fami- lie in Jerusalem. Sohn Oliver und Tochter Marian besuchten die; französischsprachige Schule vor' Ort. Es waren denn auch schuli- sche Überlegungen, welche die Fa- milie nach vier Jahren veranlasste, in die Schweiz zurückzukehren. Zur Edelweiss Air Zurück in der Heimat, flog Kist- ler nach deren Zusammenschluss für die Balair/CTA und wurde stellvertretender Operationschef der neuen Gesellschaft. Der Fa- milienvater pendelte zwischen dem Firmensitz in Genf und dem Wohnsitz der Familie in Fehraltorf (ZH). Die Firmenschliessung war für das Reiseunternehmen Ku- oni dann der Anlass, eine neue Airline zu gründen. «Am 19. Ok- Seit vier Monaten ein Rudel: Christina und Charly Kistler mit Ivy Ilay. Prättigauer und Herrschäftler 26.03.2014 Seite 1 / 3 Auflage/ Seite 3675 / 1 5168 Ausgaben 150 / J. 11712442 © Prättigauer und Herrschäftler, Schiers ZMS Monitoring Services AG Media Monitoring www.zms.ch

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Datum: 26.03.2014

AG Buchdruckerei Schiers7220 Schiers081/ 328 15 66www.drucki.cH

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Porträt Karl (Charly) Kistler, CEO Edelweiss Air

«Fliegen ist nach wie vor ein Privileg»Zahlreiche Buben hegenden Traum, Pilot zu werden.Wenige haben schliesslichdas Glück, diesen Berufs-wunsch auch umsetzen zukönnen. Einer, der sich denTraum vom Fliegen erfüllt hat,ist Kart (Charly) Kistler. Fürden 62-jährigen CEO der Edel-weiss Air, der sich mit seinerFamilie vor zehn Jahren aufdem Börtji in Furna eine zwei-te Heimat geschaffen hat,gibt es nichts Schöneres, alsdie Faszination des Fliegenstäglich neu zu erleben.

Will sich der Furner in der Frem-de informieren, von welcher Seitesich das Wetter in der Heimat ge-rade zeigt, klickt er im Internet-Zeitalter Charly Kistler's Webcamauf dem Börtji an. Vor zehn Jah-ren suchten Christina und CharlyKistler in Bündens Bergen einbebaubares Grundstück an aus-sichtsreicher Lage. Hier auf demBörtji wurde die Familie fündig.Auf 1480 m ü.M. hat der Pilotund GEO der Edelweiss Air nichtnur die erste Furner Webcam in-stalliert, in der Garage baute derehemalige Elektromonteur nachdem eigenen Flugzeug von 2005bis 2010 in insgesamt knapp 1000Arbeitsstunden auch seinen eige-nen Helikopter. Börtji-NachbarArmin Egli hat im September 2011gefilmt, wie der Pilot mit der CH-7Kompress auf dem 2700 Meter ho-hen «Madrisahorä» seine erste Ge-

birgslandung wagte: Der Kurzfilmist auf http://www.youtube.com/watch?v=sIdg08Zv7Ko einsehbar.

Bubentraum erfüllt«Als 12-Jähriger habe ich Modell-flugzeuge gebaut. Bereits damalswusste ich, dass ich einst Pilot wer-den und auch einen eigenen Flie-ger bauen möchte», erzählt Kist-ler. Vorderhand absolvierte derJüngling eine Berufsausbildungals Elektromonteur, im Anschlussbildete er sich zum Elektronikerweiter. «In der Rekrutenschulegenoss ich dann die fliegerischeVorschulung als Fallschirmgrena-dier. Einige Jahre galt ich als an-gefressener Fallschirmspringer.»Während seiner Wettkampfzeitsprang der damals 24-Jährige aufsFliegen auf. «Meine erste Anstel-lung hatte ich in der FlugschuleBasel als Fluglehrer, später wech-selte ich zur Crossair.» Als dieBalair einen Delegationsleiter fürJerusalem suchte, sagte der Pilotzu. «Die Schweiz war lange Zeitnicht Mitglied der UNO, beteilig-te sich jedoch an den friedenser-haltenden Massnahmen, indemsie ein Flugzeug zur Verfügungstellte. Ägypten hatte schon früheinen Friedensvertrag mit Israelgeschlossen, traute dem Waffen-stillstand aber nicht vollumfäng-lich.» Kistlers Job war es, die Ob-server der UNO in die Wüste zufliegen und sie nach jeweils 14 Ta-gen auszuwechseln. Als gefährlichseien die Einsätze nicht eingestuft

worden, anspruchsvoll und span-nend sei seine Aufgabe jederzeitgewesen, so der Pilot. Währenddieser Zeit lebte die ganze Fami-lie in Jerusalem. Sohn Oliver undTochter Marian besuchten die;französischsprachige Schule vor'Ort. Es waren denn auch schuli-sche Überlegungen, welche die Fa-milie nach vier Jahren veranlasste,in die Schweiz zurückzukehren.

Zur Edelweiss AirZurück in der Heimat, flog Kist-ler nach deren Zusammenschlussfür die Balair/CTA und wurdestellvertretender Operationschefder neuen Gesellschaft. Der Fa-milienvater pendelte zwischendem Firmensitz in Genf und demWohnsitz der Familie in Fehraltorf(ZH). Die Firmenschliessung warfür das Reiseunternehmen Ku-oni dann der Anlass, eine neueAirline zu gründen. «Am 19. Ok-

Seit vier Monaten ein Rudel:Christina und Charly Kistlermit Ivy Ilay.

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Je nach Dienstplan bringt der Chef die Fluggäste persönlich ans Ziel.

Der Pilot mit seinem eigenskonstruierten Helikopter auf demMadrisahorä.

tober 1995 wurde die EdelweissAir ins Leben gerufen. In die Luftgingen wir im Februar 1996,',sagt der Geschäftsführer derführenden Ferienfluggesellschaftder Schweiz. Anfänglich wirkteKistler als erster Chefpilot. «Alsder Firmengründer Niklaus (Nik)Grob 2002 in Pension ging, durfteich die Aufgabe des CEO überneh-men.» Nachdem die sogenannten«Low-cost-Airlines» immer stärkerwurden, habe Kuoni Bedenken ge-habt, die Edelweiss-Flüge unter derWoche allein nicht auslasten zukönnen. Die Fluggesellschaft wur-de deshalb 2008 an die Lufthansaverkauft. «So gesehen ist die Swissunsere grosse Schwester.»

Fliegen - ein PrivilegZur Edelweiss-Flotte zählen fünfA320 Kurzstreckenflugzeuge sowiezwei A330 Langstreckenmaschi-nen. «Seit einem Jahr betreibenwir zudem für die grosse Schwes-ter täglich einen Flug nach NewYork - im Swiss-Flugzeug sitzenSwiss-Passagiere, aber die Edel-weiss operiert. Da sind wir sehrstolz darauf», so der CEO. «Auchwenn dies nicht mehr so wahrge-nommen wird: ich finde, fliegenist nach wie vor ein Privileg», sagtder 62-Jährige, der bis zur Pensio-nierung weiter fliegen will. Zummysteriösen Verschwinden derPassagiermaschine der MalaysiaAirlines vom 8. März lässt er sichkeine Spekulationen entlocken:«Man hat keine Anhaltspunkte.Die naheliegendste Vermutung istnach wie vor, dass mit der Boeingselbst etwas Dramatisches vor-gefallen ist.» Kistler sieht keinenGrund, sich vor dem nächstenFlug zu sorgen: «Das Flugzeug istin unserem Teil der Welt das si-cherste Verkehrsmittel überhaupt.Wir haben einen ausgezeichne-ten Wartungsbetrieb und diewichtigsten Themen sind durchdas Vieraugenprinzip abgedeckt,

wir sitzen zu zweit im Cockpit.»Man gehe davon aus, dass rund60 Prozent der Passagiere grossenRespekt vor dem Fliegen hätten,ein kleiner Prozentsatz leide anFlugangst. «Im Grund wissen wirseit Urzeiten, dass wir nicht wirk-lich in die Luft gehören, bereits beieinem Sturz aus einer Höhe vonzwei Metern können wir uns töd-lich verletzen. Aber: Auch mit ei-ner Geschwindigkeit von mehr als30 km/h können wir nicht richtigumgehen, und trotzdem setzenwir uns täglich ans Autosteuer!»

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Bewunderung«Wir fühlen uns sehr, sehr wohlund integriert in Furna», erklärenChristina und Charly Kistler ein-stimmig. «Toll, wie die Leute sichda oben behaupten und zusam-menleben.»Dass man es geschafft hat, denDorfladen aufrecht zu erhal-ten, das ist eine eindrücklicheLeistung.» Während Charlys

Aufenthalte in Furna berufsbe-dingt (noch) nicht so zahlreichausfallen, packt Christina dieKoffer häufiger. Stehen nicht ge-rade Enkelkinderbetreuung oderJunghundeschule in der Agenda,reist sie mit der 10 Monate altenGrossen Schweizer Sennenhün-din «Ivy Ilay vom Ruttigerhof» insPrättigauer 200-Seelen-Dorf mitder grandiosen Aussicht. (hw)

Mit der führenden Ferienfluggesellschaft der Schweiz der Sonne entgegen.

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