Florida, Baby!Feb 14 2012 Florida, Baby! – Es geht los…. Die letzte Nacht war kurz: Bereits um...
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Florida, Baby!
Unsere Florida-Reise
vom 14.Februar bis 01. März 2012
Feb 14 2012
Florida, Baby! – Es geht los….
Die letzte Nacht war kurz: Bereits um halb 4 Uhr morgens sind wir aufgestanden und
haben uns eine knappe Stunde später auf den Weg nach Düsseldorf zum Flughafen
gemacht.
Mehr als pünktlich trafen wir gegen 6 Uhr dort ein und haben die notwendigen
Formalitäten schnell hinter uns gebracht. Nadine hatte im Internet zwei Gutscheine für
McCafe aufgestöbert, welche wir in einen Latte Macchiato und einen Blaubeermuffin
eintauschten. Gegen 9:50 Uhr hob der Flieger in Düsseldorf ab und nach gut 10 Stunden
sind wir sicher in Fort Myers gelandet. Der “Regionalflughafen Südwest”, wie er offiziell
heißt, ist nicht besonders groß und unser Flug war der einzige, der heute Mittag hier
eintraf.
Umso unverständlicher war es, dass die Wartezeit bei
der Immigration mehr als eine Stunde betrug. Zwar
waren wir daran nicht ganz unschuldig, denn wir hatten
ganz hinten im Flugzeug gesessen und waren daher
fast am Ende der Schlange. Andererseits gibt es in Fort
Myers nur fünf Immigration-Schalter, sodass man dort
vermutlich immer so lange warten muss.
Nach dem langen Flug ging uns so langsam wirklich
die Puste aus und das Anstehen wurde zur Qual. Aber
irgendwann waren wir an der Reihe und weil wir so
lange gewartet hatten, standen unsere Koffer bereits
abholbereit am Band und an der Zollkontrolle war auch nichts mehr los.
Dann wollten wir im Flughafengebäude noch schnell Geld ziehen, aber aus irgendeinem
Grund funktionierte die Karte dort nicht. So sind wir dann erstmal ohne Bares
losgezogen und zwar zum Mietwagen-Verleih.
Anders als bei großen amerikanischen Flughäfen befinden sich die Verleiher in
unmittelbarer Nähe zum Gebäude. Auch hier hieß aber zunächst warten. Als wir nach 15
Minuten an der Reihe waren, scheiterte die Übernahme des Mietwagens dann fast an
einer fehlenden Telefon-Nummer. “Wir vermieten nicht an Leute ohne Telefonnummer”,
war die lapidare Auskunft. Schnell stellte sich aber heraus, dass wir keine Handy-
Nummer benötigten, sondern auch die Nummer von unserem ersten Motel ausreichend
war. Aber nach über 15 Stunden Anreise hört man schon mal nicht so genau hin.
Und dann sind wir auch schon losgefahren mit unserem Töff-Töff. Wir bekamen einen
Hyundai Accent, wie wir ihn schon 2009 in Boston erhalten hatten. Unpassenderweise
für Florida mit einem Kennzeichen aus Texas. Naja, daran wird man sich wohl gewöhnen
müssen.
Das Motel lag 10 Minuten Fahrt vom Flughafen entfernt und wir waren froh, dass die
Warterei nun ein Ende hatte: Wir waren angekommen. Nach dem Auspacken haben wir
uns anschließend aufgemacht zum nahe gelegenen Wal-Mart, um uns mit dem
Nötigsten für die ersten Tage einzudecken. Zurück im Motelzimmer war erstmal Essen
angesagt, denn uns knurrte mächtig der Magen. Anschließend eine erfrischende Dusche
und wir fühlten uns wie neu geboren.
Jetzt heißt es noch ein bis zwei Stündchen wach bleiben, um dem Jet-Lag aus dem
Wege zu gehen. Obwohl wir mittlerweile seit über 24 Stunden wach sind, halten wir uns
erstaunlich tapfer.
Morgen werden wir schön ausschlafen und dann mal das nähere Umfeld von Fort Myers
sondieren. Nadine hat zwei interessante Unternehmungen ausgesucht, und vermutlich
werden wir hier auch bereits das eine oder andere Outlet-Center besuchen, um nach
günstigen Klamotten zu suchen. Einen leeren Koffer für Einkäufe haben wir extra
mitgenommen.
Feb 15 2012
Erste Unternehmungen
Die Strapazen der Anreise haben wir erstaunlich gut weggesteckt. Gegen 22 Uhr sind
wir ins Bett gegangen und haben geschlafen wie die Murmeltiere. Gegen 8 Uhr morgens
waren wir erstaunlich gut erholt und hatten dem Jet-Lag ein Schnippchen geschlagen.
Unsere Unterkunft, das Days Inn in Fort Myers, ist so, wie wir uns das vorgestellt haben.
Zweckmäßig eingerichtet, aber sauber und in unserer Preiskategorie. Im weitläufigen
Garten hinter dem Motel gibt es einen großen Brunnen, der aus einer Mineralquelle mit
heißem, nach Schwefel riechendem Wasser gespeist wird. Hier kann man auch baden
oder es sich zum kühleren Abend hin gemütlich machen.
In starkem Kontrast zu der schönen Anlage
befindet sich direkt an das Gelände
angrenzend ein Sumpfloch, wie man es
häufig neben der Straße findet. Hier wird
tatsächlich vor Alligatoren gewarnt.
Grundsätzlich liegen unberührte Flecken von
Sumpf- oder Schwemmland in Florida häufig
unmittelbar neben Wohngebieten oder
Straßen. Das konnte man bereits aus dem
Flugzeug erkennen.
Nach dem Frühstück sind wir dann zu unserem ersten Ausflugsziel gestartet: Das “Six
Mile Cypress Slough Preserve” ist ein Feuchtgebiet von etwa zehn Quadratkilometern
Größe. Ein Rundwanderweg führt gute zwei Kilometer durch das Gelände. Der Weg ist
in etwa einem Meter Höhe auf Holzplanken angelegt, links und rechts befindet sich
Wald, der von Juni bis November etwa 60 Zentimeter unter Wasser steht. Die massiven
Regenfälle während der Hurricane-Saison sammeln sich in diesem Gebiet und
verwandeln es in eine Sumpflandschaft. Außerdem gibt es mehrere Seen, die ganzjährig
Wasser führen.
Hier lebt eine Vielzahl von Tieren, darunter
Waschbären, Alligatoren, Eichhörnchen,
Schildkröten, Schlangen und Unmengen
von Vögeln, beispielsweise Ibisse,
Schlangenhalsvögel (Anhingas), Reiher und
Enten. Wir haben auf der kurzen Tour sehr
viele Tiere gesehen. Sie sind kaum scheu
und zeigen sich auch direkt am Wanderpfad
bzw. an den Beobachtungspunkten. Zwei
Baby-Alligatoren waren auch dabei.
Die Wanderung hat uns wirklich gut gefallen
und so haben wir uns mehr als zwei Stunden
in dem Feuchtgebiet aufgehalten. Im Wald
herrschten angenehme Temperaturen und die
Hitze – es waren heute 28 Grad – hat uns
nichts ausgemacht.
Am frühen Nachmittag haben wir auf dem
Rückweg einen Stopp bei der Sun Harvest
Citrus Farm eingelegt. Hier werden bereits
seit 1940 in dritter Generation Zitrusfrüchte
angebaut, und seit 1990 gibt es einen dazugehörigen Verkaufsladen. Die Früchte
werden direkt vor Ort verarbeitet und können im Geschäft erstanden oder für die
Lieferung nach Hause geordert werden.
Neben den Früchten selbst gibt es auch entsprechende Säfte zu probieren. Davon
haben wir ausgiebig Gebrauch gemacht und uns anschließend für eine Flasche Erdbeer-
Orangensaft-Mix entschieden. So herrlich, wie es im Laden nach den Früchten duftet, so
lecker ist auch der Saft.
Nach diesem sinnlichen Intermezzo sind wir am Nachmittag dann noch ins Tanger
Outlet-Center gefahren, um günstig einzukaufen. Für den Mann sollte es eigentlich ein
paar neue Crocs geben, aber obwohl in dem Geschäft geschätzte 50.000 Paar Schuhe
herumhingen, war nicht das richtige dabei. Stattdessen hat Nadine sich ein paar schicke
schwarze Crocs mit speziellem Design gekauft.
Anschließend waren wir noch bei “Lane Bryant”, um Jeans und Unterwäsche für die
Dame zu erstehen. Bei den angebotenen Rabatten lässt es sich ohne schlechtes
Gewissen einkaufen.
Am späten Nachmittag waren wir dann wieder zurück im Motel, haben unsere
knurrenden Mägen mit einem erfrischenden Salat gefüllt und uns anschließend bis zum
Einbruch der Dunkelheit im Garten aufgehalten. Hier kann man wirklich gut abschalten.
Morgen wird uns dann unsere erste Etappe nach Süden führen, unser Ziel lautet Florida
City. Auf dem Weg dahin erwarten uns weitere Naturerlebnisse – große Alligatoren
hoffentlich inbegriffen.
Feb 16 2012
Weiberfastnacht in den Everglades
Heute ist Weiberfastnacht. In Deutschland ist es kalt und regnerisch. Uns ist etwas viel
Besseres eingefallen: Wir fahren in die Everglades und suchen nach “Schnappis” und
anderem Wildgetier.
Die heutige Fahrt führte uns von Fort Myers zunächst in südlicher Richtung nach Naples.
Hier unternahmen wir kurzfristig den Versuch, mal an einen öffentlichen Strand zu
gelangen und dem Meer “Guten Tag” zu sagen – leider vergebens. Alle Parkplätze mit
“Beach Access” waren bereits morgens um 10 Uhr belegt und woanders parken konnte
man auch nicht.
Also sind wir schnell weiter auf dem Tamiami Trail nach Südosten gefahren in Richtung
Everglades, dem Höhepunkt der heutigen Tages-Etappe. Etwas südlich der Strecke liegt
Everglades City, ein kleiner Ort mit knapp 500 Einwohnern. Hier gibt es unzählige
Anbieter von so genannten Airboat Cruises, also Bootsausflügen mit Propellerbooten.
Bei Speedy’s Airboat Tours haben wir uns gegen Mittag eingefunden und eine Tour für
14:45 Uhr gebucht.
Die verbleibende Zeit bis dahin haben wir für eine Tour abseits des Tamiami Trail
genutzt. Neben einer Schotterpiste verläuft über einige Kilometer ein Wasserkanal, der
dicht mit Vegetation bewachsen ist und in dem Fische und allerlei andere Tiere leben –
und Alligatoren.
So sind wir gemächlich die Straße entlang gefahren und es dauerte nicht lange, bis wir
unseren ersten großen “Schnappi” vor der Linse hatten:
Ich muss zugeben, dass ich zunächst noch etwas skeptisch war, dass wir tatsächlich so
einfach Alligatoren und andere Wildtiere zu sehen bekämen, aber diese Sorge war
wirklich unbegründet. Die Durchgangsstrasse täuscht Zivilisation vor, aber eigentlich ist
links und rechts davon ziemlich viel Wildnis. Auch viele große Vögel, die in dem Kanal
nach Fischen und anderem Getier suchten, haben wir gesehen.
Und es gab noch einen – im wahrsten Sinne des Wortes – besonderen Leckerbissen zu
sehen: Eine Gruppe Geier machte sich über einen toten Alligator her, der im Kanal lag.
Einer nach dem anderen pickte an dem toten Tier herum und versuchte, kleine
Fleischbrocken herauszurupfen, was ihnen angesichts der dicken Haut sichtlich schwer
fiel.
Nachdem wir ausgiebig die Tier-Impressionen genossen hatten, ging es zurück nach
Everglades City, wo wir alsbald an Bord eines der gelben Airboats gingen.
Zusammen mit vier anderen Gästen aus den Niederlanden wurden wir von Fahrer
Freddy durch Mangrovenwälder und die Wasserwege der Everglades gefahren. Das
Airboat macht einen Höllenlärm, weswegen alle Passagiere Schallschutz-Kopfhörer
bekommen.
Während der einstündigen Fahrt haben wir auch ein paar Tiere gesehen – einen
Alligator, diverse Ibisse und einen Waschbär. Selbstverständlich haben wir auch kritisch
überlegt, ob diese Art von Unternehmung ökologisch korrekt und vertretbar ist.
Auf der einen Seite sind die Fahrten mit den Airboats in dieser Gegend Floridas ein
Massengeschäft, und der Lärm, der Benzinverbrauch und die Störung der Fauna sind
natürlich problematisch. Auf der anderen Seite kann man die großartige Welt der
Everglades nur dann wirklich erfassen, wenn man sie einmal aus nächster Nähe
gesehen hat. Und nur was man kennt, kann man auch schützen. Von daher sind wir zu
dem Schluss gekommen, dass es einmal vertretbar ist, aber dann ist es auch schön
gewesen. Nur zur Unterhaltung und aus Spaß werden wir sicher nicht noch einmal solch
einen Ausflug unternehmen.
Nach der Fahrt mit dem Boot ging es weiter den Tamiami Trail entlang nach Osten. In
Ochopee konnten wir das (angeblich) kleinste Postamt der USA bewundern:
Die Hälfte des Weges nach Florida City lag noch vor uns, deswegen haben wir nur noch
zwei kleine Stopps eingelegt. Direkt an der Straße fielen uns ein geparkter Wagen und
zwei Leute mit Ferngläsern auf, die den Kanal neben der Fahrbahn beobachteten. Also
haben wir angehalten und siehe da: Zwei riesige Alligatoren lagen am Ufer und sonnten
sich. Diese beiden waren die größten, die wir heute gesehen haben.
In der Nähe gab es noch einen kleinen Wanderweg von etwa einer halben Meile Länge,
der ähnlich wie am gestrigen Tag durch eine Sumpflandschaft führte und auf Stelzen
angelegt ist. Hier haben wir auch wieder einige Vögel bei der Nahrungssuche
beobachten können.
Die restliche Strecke auf dem Tamiami Trail wurden wir wieder begleitet von einem
Wasserkanal, der links der Straße verlief und in dem wir auch im Vorbeifahren immer
wieder Alligatoren, Ibisse, Reiher, Anhingas und storchenähnliche Vögel beobachten
konnten. Das letzte Stück der Fahrt führte uns auf der Straße 997 nach Süden, weg vom
Wasser und durch den Ort Homestead, bis wir schließlich in Florida City unser Motel für
die nächsten zwei Tage erreichten.
Mittlerweile war es bereits 18:30 Uhr und dunkel. Da wir noch ein paar Sachen einkaufen
wollten und mächtig Hunger hatten, stand noch ein Besuch im nahe gelegenen Walmart
an. Gegen 19:30 Uhr waren wir dann endlich im Motel und haben den Feierabend
eingeläutet. Morgen werden wir uns ausgiebig im Everglades Nationalpark herumtreiben
und noch mehr Natur bestaunen.
Feb 17 2012
Jede Menge Natur
Heute sind wir in den Everglades Nationalpark gefahren. Der Parkeingang liegt etwa 15
Meilen von unserem Motel in Florida City entfernt. Apropos Motel: Das Super8, für das
wir uns aufgrund der hochpreisigen Gegend entschieden hatten, ist gelinde gesagt eine
Absteige. Alles ist klebrig und nicht besonders gepflegt. Im Bad durften wir uns an
mehreren Ameisenstraßen erfreuen, gestern Abend fiel kurz mal der Strom an
Kühlschrank und Mikrowelle aus, und der Hebel der Mischbatterie am Waschbecken
folgt auch eigenen Gesetzen: Man kann ihn doch tatsächlich in allen drei Dimensionen
bewegen.
Aber zurück zur Natur. Am Parkeingang haben wir uns im Visitor Center eine
Übersichtskarte organisiert und uns mit Informationen zu den Wanderwegen und
Aussichtspunkten versorgt. Außerdem haben wir uns zur Einstimmung auf den Tag
einen kurzen Informationsfilm angesehen, in dem wir einiges über die Entstehung und
Entwicklung der Everglades erfahren haben und wie sich Unterschiede beim
Wasserstand und der Anteil des Salz- bzw. Süßwassers auf Vegetation und Tiere
auswirken.
Im Nationalpark gibt es eine Hauptdurchgangsstraße, die sich in Nord-Süd-Richtung
etwa 60 Kilometer bis zum Ende des Staates Florida schlängelt. Von dieser Straße
gehen unterwegs rechts und links immer wieder kleine Seitenwege ab, die zu
Aussichtspunkten oder Rundwanderwegen führen.
Wir haben uns dazu entschlossen, zunächst einmal komplett bis zum Südende zu fahren
und auf dem Rückweg ausgewählte Abstecher zu unternehmen. Bevor wir am Südzipfel
ankamen, überkam uns jedoch der Hunger und wir haben am West Lake gepicknickt.
Eine nette Aussicht auf den See und die dort herumfliegenden Vögel war gratis mit
dabei. Nachdem wir uns gestärkt hatten, wanderten wir auf einem kleinen Rundweg –
wie üblich auf Holzplanken – durch die am Ufer befindlichen Mangroven und ein Stück
auf den See hinaus. Hier konnte man gut erkennen, wie die Wurzeln der Mangroven vom
Wasser umspült wurden.
Gegen Mittag erreichten wir dann die Südspitze. Dort befindet sich ein weiteres
Besucherzentrum und ein Campingplatz, die uns aber nicht weiter interessiert haben.
Ganz am Ende der Straße befindet sich eine große Wiese mit Picknick- und
Grillgelegenheit und gleich dahinter öffnet sich der Blick auf das Meer und die
vorgelagerten Inseln der Florida Bay. Hier treffen sich die Fluten des Golf von Mexiko
und des Atlantiks. Da es ziemlich heiß war, haben wir uns unter einem Baum im
Schatten niedergelassen und den Ausblick auf’s Meer genossen.
Nach einer Weile wurde es uns selbst im Schatten zu heiß – es müssen heute
geschätzte 35 Grad gewesen sein – und wir haben die Rückreise nach Norden
angetreten. Unser nächster Halt war am Paurotis Pond, einem größeren See mit
Mangroven-Ufer, an dem wir uns auf einer Bank niedergelassen haben. Hier konnten wir
ausgiebig Vögel beobachten, darunter Rosa Löffler, Silberreiher, Ibisse und Geier.
Außerdem schwammen Schildkröten im See und ab und zu sprang ein Fisch aus dem
Wasser in die Luft – nähere Identifikation leider unmöglich.
Der nächste Stopp war der so genannte Pa-hay-okee Overlook. Dieser Name bedeutet
in der Sprache der Seminolen-Indianer “Gras-bedecktes Wasser” – und genau das gibt
es dort auch zu sehen: Endlose Graslandschaft, die bis zum Horizont reicht. Hier
konnten wir ebenfalls einen kleinen Rundweg samt Aussichtspunkt ablaufen und haben
auch wieder viele große Vögel gesehen.
Weiter ging’s zum nächsten und auch letzten Rundweg – dem Anhinga Trail. Anhingas
hatten wir bereits gestern gesehen, im Deutschen heißen sie Schlangenhalsvögel. Sie
tauchen im Wasser nach Nahrung und spießen sie mit ihrem Schnabel auf, bevor sie sie
dann verschlucken. Bevor wir den Rundweg betraten, fiel uns auf dem Parkplatz dieser
schöne Baum auf, der über und über mit Spanish Moss (Spanisches Moos) behangen
war. Dabei handelt es sich allerdings nicht um echtes Moos, sondern um
Bromeliengewächse.
Der “Anhinga Trail” ist bekannt dafür, dass man die in den Everglades heimischen Tiere
unmittelbar am Wegesrand zu Gesicht bekommt – und so war das dann auch. Die Vögel
sind so gut wie gar nicht scheu, und so konnten wir die ganze Palette an Federvieh
optimal vor die Linse bekommen:
Außerdem konnten wir vom Weg aus eine Vielzahl von Alligatoren unterschiedlicher
Größe sehen, die im Wasser und sogar direkt neben dem Weg auf der Wiese lagen. Ob
von letzteren eine Gefahr ausging, wissen wir nicht, jedenfalls haben wir wohlweislich
gebührenden Abstand gehalten.
An einer Stelle im Wasser lagen mehr als zwanzig Stück auf einem Haufen beisammen
und sonnten sich, während völlig unbekümmert Vögel und Enten zwischen ihnen
herumflitzten und nach Nahrung suchten. Ein wirklich interessantes Bild und der
bisherige Höhepunkt unserer Tierbeobachtungen – Schnappis in freier Wildbahn sind
einfach was Besonderes.
Mittlerweile hatten wir ordentlich Sonne abbekommen und es war genug für diesen Tag.
Zurück ins Auto und zurück zum Motel, wo erstmal Erfrischung, Abendessen und
Ausruhen angesagt war.
Morgen erwartet uns der vorläufige Höhepunkt unserer Reise: Wir fahren nach Key
West. Noch habe ich keine genaue Vorstellung, wie es sein wird, über Dutzende von
Brücken von Insel zu Insel zu fahren, aber es wird bestimmt kein alltäglicher Ausflug.
Feb 18 2012
Key West, “southernmost” und die Welt der Republikaner
Heute haben wir einen sehr abwechslungsreichen Tag erlebt. Nach dem Check-out im
Motel haben wir noch kurz was eingekauft und sind dann schnurstracks auf die Straße
Nr. 1 Richtung Süden gefahren – unser Ziel hieß Key West.
Die Florida Keys sind eine Reihe kleinen bis mittelgroßen Inseln, die wie an einer
Perlenkette aufgereiht hintereinander liegen und sich von der Südspitze Floridas auf’s
offene Meer hinausziehen. Die südlichste und letzte Insel in der Reihe ist Key West –
von hier sind es nur noch 90 Meilen bis nach Kuba. Dieser Umstand scheint für
Amerikaner sehr wichtig zu sein, denn dass es einen Ort in den USA gibt, der näher am
Klassenfeind liegt als Miami – tja, das ist schon wirklich ein hartes Schicksal.
Jedenfalls haben sich die Amerikaner viel einfallen lassen, um diesen Außenposten ihres
Landes mit dem restlichen Florida zu verbinden: Sie haben einfach Brücken zwischen
den einzelnen Inseln gebaut – die längste ist immerhin sieben Meilen lang (Seven-Mile-
Bridge).
Und so fährt man dann vom Süden Floridas mehr als 100 Kilometer auf’s offene Meer
hinaus. Am Anfang waren die Inseln noch relativ groß und lagen dicht beieinander,
sodass die Strecke noch nicht sonderlich spektakulär war. Im Gegenteil: Die üblichen
Geschäfte, Werbung und starker Verkehr, das war’s, was wir hauptsächlich zu sehen
bekamen. Später werden die Keys dann kleiner und schmaler und es gibt mehr Natur zu
sehen.
Nach gut einem Drittel der Strecke haben wir auf dem Upper Matecumbe Key an einem
Picknickplatz gehalten und gefrühstückt. Schon eine Insel weiter, auf dem Lower
Matecumbe Key, konnten wir dann das erste Mal einen spektakulären Ausblick auf das
zu beiden Seiten der Straße liegende Meer und die vor uns liegende Brücke nehmen.
Hier haben wir erneut angehalten und uns einige Zeit an dem kleinen Strand neben dem
Parkplatz herumgetrieben, sind durchs Wasser gewatet und haben die Aussicht
genossen.
Dann ging’s weiter über die Inseln und Brücken und mit der Zeit kamen dann doch
immer wieder die spektakulären Aussichten, auf die wir gehofft hatten. Es ist einfach
eine sehr seltsame Vorstellung, dass man so weit auf’s Meer rausfährt und das Wasser
ist komplett ruhig, man ist umgeben von weiteren kleinen Inseln links und rechts, überall
sind Vögel zu sehen und jede Menge Leute mit Booten.
Die Seven-Mile-Bridge war insofern interessant, als man parallel zu einer älteren Brücke
fahren konnte, die wegen Baufälligkeit und zu geringer Breite nicht mehr benutzt wird
und im Meer vor sich hin rottet. Hat mich ein bisschen an Alcatraz erinnert.
Nach guten drei Stunden Fahrt sind wir dann endlich in Key West angekommen. Unser
Motel, das mit Abstand teuerste auf dieser Reise, ist super in Ordnung. Das Zimmer ist
geräumig, gemütlich und hat sogar zwei Waschbecken, ein großes Bad und ist vor allem
eins – sauber!
Wir haben uns ein bisschen ausgeruht und sind dann am Nachmittag losgezogen, um
uns den so genannten “Southernmost Point” anzuschauen, also den südlichsten Punkt
der USA. Gemeint ist hierbei das Festland, denn Hawaii liegt noch einiges südlicher als
Key West. Ich muss bei diesem Superlativ immer schmunzeln, denn erstens ist ja Key
West ebenfalls eine Insel und damit eben nicht Teil des Kontinents. Zweitens ist die
Beton-Boje, die den Punkt markiert und die von vielen Besuchern als Motiv für
Erinnerungsfotos genutzt wird, am falschen Ort aufgestellt – sie liegt keineswegs am
südlichsten Punkt der Insel.
Und drittens wird mit dem Begriff “southernmost” hier so ziemlich jeder Unsinn beworben
– und so gibt es neben dem südlichsten Punkt auch das südlichste Hotel, das südlichste
Haus, den südlichsten Souvenir-Shop usw. Hauptsache, man hat was zum Angeben.
Nach einem Kurzabstecher dorthin sind wir vom Ost-Ende des Keys zum West-Ende
spaziert, um den Sonnenuntergang zu bewundern. Dabei lohnt es sich, durch die Duval-
Street zu laufen, denn hier tobt das Leben: Auf etwa zwei Kilometern Länge liegen
unzählige Geschäfte, Restaurants, Bars und Animierlokale. Es sind Hunderte Menschen
unterwegs und die Atmosphäre hat mich ein bisschen an Las Vegas erinnert – nur die
Kasinos gibt’s hier nicht. Das ganze hat eher karibisches Flair und die kleinen
Holzhäuser sind teilweise schon sehr schnuckelig.
Gegen 18 Uhr sind wir am Ost-Ende der Insel angekommen. Hier liegt der Mallory
Square, wo sich all-abendlich die Besucher treffen, um den Sonnenuntergang
anzuschauen. An der Uferpromenade haben wir einen guten Platz ergattert und bald
schon fing die Sonne an, rot zu glühen und war nach zwanzig Minuten bereits im Meer
verschwunden. Wirklich ein toller Platz, um dieses Schauspiel anzuschauen. Nebenbei
sieht man auch noch interessante Schiffe vorbeifahren.
Nachdem das Naturschauspiel vorbei war, sind wir wieder zurück durch die Duval Street
gegangen und haben im Hard Rock Cafe zu Abend gegessen. Dabei konnten wir auf
dem schmalen Balkonsims im ersten Stock sitzen und hatten einen guten Blick auf das
bunte Treiben auf der Straße. Denn bei Dunkelheit entwickelt die Vergnügungsmeile
dann noch einmal ihren ganz eigenen Charme.
Anschließend sind wir gut gefüllt zurück zum Motel. Da wir ziemlich verschwitzt waren,
hatte Nadine noch eine gute Idee – nämlich schwimmen zu gehen. Der Pool war völlig
verlassen und so sind wir abends um 21 Uhr noch ins Wasser gestiegen, um uns
abzukühlen. Das Wasser war angenehm lauwarm und wir haben ein paar Runden
gedreht. Später dann bekamen wir Besuch von anderen Gästen, mit denen wir schnell
ins Gespräch kamen. “Wo kommt Ihr her, was macht Ihr so, wie lange bleibt Ihr, bla bla
bla….”. Randy und Rhonda aus Fort Lauderdale schienen nett zu sein, vielleicht auch,
weil sie schon leicht angeheitert waren.
Irgendwann im Lauf der Unterhaltung kam das Gespräch jedoch auf Politik und schneller
als gedacht kamen all die typischen Klischees, Vorurteile und falschen Behauptungen
auf’s Papier, über die man in Europa ja gerne den Kopf schüttelt: Obama ist die
schlimmste Pest, er ist nicht in Amerika geboren, zudem Moslem, seine Frau Michelle
hasst Weiße und ist genauso schlimm zu ihnen wie Hitler zu den Juden war, die
Gesundheitsreform ist Sozialismus und Präsidentschaftskandidat Rick Santorum ist der
einzige Ausweg aus der Krise – by the way: Der bereits ausgeschiedene Kandidat Rick
Perry sei ein “moron”, also ein Schwachkopf, ließ mich Randy außerdem noch wissen.
Tja, was macht man in solch einem Fall als aufgeklärter Europäer? Ich habe zaghafte
Versuche unternommen, einige Dinge richtig zu stellen, aber wenn der gemeine
Republikaner erstmal loslegt, dann kommt man halt nicht mehr zu Wort. War vielleicht
auch besser so, sonst hätten wir wohl auch noch über Homo-Ehe, Abtreibung und die
Evolutionstheorie sprechen müssen. Irgendwann wurde es uns halt zu blöd und wir
haben den Pool-Bereich verlassen.
Es war mir leider nicht so ganz klar, ob ich nun lachen oder weinen sollte. Aber eines
weiß ich jetzt: Leute, die dieses Gedankengut mit sich herumtragen und über die öfter im
Fernsehen berichtet wird, ja, es gibt sie wirklich. Sie sind mitten unter uns.
Feb 19 2012
Hemingway und die Katzen
Am heutigen Sonntag haben wir den Tag ruhig angehen lassen. Der gestrige Tag hatte
uns etwas mehr abverlangt als gedacht und so haben wir schön ausgeschlafen, in Ruhe
gefrühstückt und das unwürdige parteipolitische Geschacher um die Kür des neuen
Bundespräsidenten im Internet verfolgt.
Gegen Mittag sind wir dann aufgebrochen, um uns den Ort Key West noch ein bisschen
genauer anzusehen und das Hemingway House zu besuchen. Beim Schlendern durch
die schmalen Straßen fallen einem immer wieder schöne Häuser im Kolonialstil auf, die
teilweise liebevoll hergerichtet sind.
Nach einer Weile erreichten wir in der Whitehead Street das ehemalige Anwesen von
Schriftsteller Ernest Hemingway, der ab November 1931 für einige Jahre hier gelebt und
gearbeitet hatte. Das Haus ist wirklich sehr schön und für die damalige Zeit äußerst
modern eingerichtet.
Wir hatten Glück und es begann gerade eine geführte Tour durch Haus und Garten. Ein
freundlicher älterer Herr namens Stan, Typ Claus D. Clausnitzer (der Vater von
Kommissar Frank Thiel im Münsteraner Tatort), erzählte uns allerlei über Hemingway’s
Jahre in Key West, seine diversen Ehefrauen, Affären sowie die literarischen Werke, die
hier entstanden waren.
Und Hemingway, der ursprünglich Journalist war, liebte Katzen. Deswegen hatte er
unzählige davon auf seinem Anwesen, deren Nachfahren noch dort herumstreunen.
Heute leben noch etwa 40-50 Exemplare dort, die alle Namen haben und es sich überall
und jederzeit gemütlich machen, sogar in Hemingway’s ehemaligem Bett.
Hemingway’s Katzen haben eine Besonderheit: Sie haben sechs Zehen an den
Vorderpfoten – statt der üblichen fünf – und hinten fünf, statt der üblichen vier. Dieses
Merkmal versucht man zu erhalten, indem bestimmte Tiere nicht kastriert werden und so
für die Weitergabe der zusätzlichen Zehen sorgen.
Nach der Führung haben wir uns noch ein wenig im Garten umgesehen und es uns auf
der einen oder anderen Bank gemütlich gemacht. Hierbei konnten wir dann auch ganz
direkt Kontakt mit den Stubentigern aufnehmen. Sie sind ziemlich zutraulich und lassen
sich gerne und ausgiebig streicheln.
Nach einer Weile haben wir das Anwesen wieder verlassen und sind weiter durch die
Straßen geschlendert bis zum Friedhof von Key West. Dieser erwies sich jedoch nicht
wirklich als interessant und war nicht besonders gepflegt, sodass wir hinüber zur Duval
Street gelaufen sind, um ein spätes Mittagessen einzunehmen. Im “Mangoes“ gab’s
leckere leichte Kost und – nach einer Woche Abstinenz ein echter Segen –
Mineralwasser mit Kohlensäure.
Nach dem Essen haben wir uns noch an die Bar gesetzt und uns zwei leckere Cocktails
genehmigt – Gin Tonic für die Dame und Pina Colada für den Herrn. Letztere war sehr
gut gemixt und nicht so rum-lastig wie die in Rom. Anschließend ging es zurück ins Hotel
zum Ausruhen – es war wieder ziemlich heiß heute Nachmittag.
Abends sind wir wieder ein paar Runden im Pool geschwommen und haben dort kurz mit
einem Pärchen aus der Nähe von München gesprochen. Diese waren bereits in Cape
Canaveral gewesen und so erfuhren wir, dass der ursprünglich für den 17ten Februar
geplante Raketenstart wegen schlechten Wetters auf den 22ten verschoben wurde. Da
wir an diesem Tag vor Ort sein werden, hoffen wir, dass wir den Start miterleben können.
Vielleicht haben wir ja Glück und es klappt.
Feb 20 2012
Von Key West nach Miami Beach
Vom heutigen Tage gibt es nicht so viel wie üblich zu berichten – und das liegt nicht am
Rosenmontag.
Wir haben Key West verlassen und sind über die Straße mit den vielen Inseln und
Brücken zurück nach Florida City gefahren und dann weiter zu unserem nächsten Ziel:
Miami – genauer gesagt Miami Beach.
Etwa auf halber Strecke an der Straße Nr. 1 haben wir auf “Little Duck Key” auf einem
Rastplatz am Strand Halt gemacht und gefrühstückt. Diesen schönen Platz hatten wir
bereits auf der Hinfahrt gesehen und uns die Position gemerkt – direkt an der Seven Mile
Bridge.
Nach dem Frühstück sind wir noch ein bisschen am Strand entlang gelaufen und haben
die Aussicht auf’s Meer und die Brücke genossen. Später ging es dann weiter Richtung
Norden. Es war etwas weniger Verkehr als am Wochenende und so erreichten wir relativ
schnell wieder Florida City.
Die restlichen 40 Meilen bis zu unserem Hotel in Miami Beach waren dann allerdings die
reinste Qual. Nur noch Stadtverkehr, dichtes Gedränge auf allen Spuren und bei der
Einfahrt nach Miami jede Menge Stau. Das änderte sich auch nicht, als wir über die
Hafenbrücke nach Miami Beach hinübergefahren sind. Im Gegenteil, hier kamen wir nur
sehr sehr langsam vorwärts. Ich weiß nicht, wie viele Ampeln wir auf diesem Abschnitt
passiert haben, aber es müssen Hunderte gewesen sein – und leider hat man in den
USA von “grüner Welle” scheinbar auch noch nichts gehört. Es war einfach nur furchtbar.
Bereits im Vorfeld hatten wir uns von Miami wenig bis gar nichts versprochen, ähnlich
wie vor drei Jahren von Los Angeles. Alles zugebaut, jede Menge Hochhäuser und die
ständigen Staus sind nicht unser Ding. Aber da wir die Ostküste nordwärts wollen, lässt
sich die Stadt nun mal kaum vermeiden.
Wir hatten aber wohlweislich nur eine Übernachtung eingeplant, und zwar deshalb, um
die Fahrstrecke bis Cape Canaveral in zwei Abschnitte aufzuteilen, die halbwegs zu
bewältigen sind. Da der Großraum Miami überdies sehr teuer zum Übernachten ist,
haben wir auch lange nach einem günstigen Hotel gesucht. In Miami Beach, das auf
einer vorgelagerten Insel liegt und ebenfalls dicht bebaut und stark befahren ist, haben
wir ein sehr schickes Etablissement gefunden.
Hier kamen wir gegen 17 Uhr völlig übermüdet und genervt an. Den Besuch des Art-
Deco-Viertels mit seinen nicht alltäglichen Bauten und das Holocaust-Museum hatten wir
unterwegs bereits abgeschrieben. Wir kamen einfach nicht rechtzeitig ans Ziel. Immerhin
haben wir die architektonisch außergewöhnlichen Hotels vom Auto aus sehen können.
Unser Hotel wird von einer schrulligen alten Dame geführt und liegt nur zwei Blocks vom
Strand entfernt. Das Zimmer ist klein, aber sehr liebevoll eingerichtet und bietet einen
schönen Kontrast zu den Motelketten, die wir sonst hauptsächlich gebucht haben. Das
Bett ist zwei mal zwei Meter groß und ein Traum.
Nachdem wir uns kurz von der Strapaze erholt hatten, sind wir ein paar Blocks weiter
zum Sazón geschlendert. Das Sazón ist ein kubanisches Restaurant und bietet sehr
reichhaltige Portionen in familiärer, d.h. heiterer und lauter Atmosphäre, was uns aber
ganz gut gefallen hat. Weil wir unbedingt einmal kubanisch essen gehen wollten, hatten
wir dieses Restaurant bereits von Deutschland aus über das Internet aufgestöbert.
Schön vollgefuttert sind wir auf dem Rückweg noch zum Strand gelaufen und haben uns
das Meer bei Nacht angesehen. Prima Wellen und kein Mensch weit und breit.
Morgen früh werden wir erneut dorthin gehen und uns das Ganze bei Tageslicht
ansehen, bevor wir weiterfahren. Denn zumindest dieses Highlight wollen wir uns dann
doch nicht nehmen lassen.
Feb 21 2012
400 Kilometer-Etappe
Die Nacht in Miami Beach war nach der anstrengenden Anreise sehr erholsam, und so
sind wir heute Morgen gut gelaunt zum Strand gelaufen, um uns das Meer auch mal bei
Tageslicht anzusehen. Der Strand in North Beach ist sehr sauber und der Sand ziemlich
fein. Gegen 10 Uhr war noch relativ wenig los und so sind wir ein paar Blocks weit an der
Wasserlinie entlang gelaufen und haben die Wellen an den Füßen genossen.
Anschließend haben wir uns in einer portugiesischen Bäckerei zwei belegte Brötchen
geholt. Diese waren super-lecker mit frischem Hähnchenfleisch belegt und mit einer
Senfsoße bestrichen. Selten haben wir für fünf Dollar so ein gutes Frühstück gehabt.
Anschließend sind wir gleich losgefahren nach Norden, denn heute lagen gut 400
Kilometer Fahrt vor uns.
Der Weg führte uns die Ostküste hinauf bis nach Cape Canaveral, wo wir die nächsten
zwei Tage verbringen werden. Für die lange Strecke haben wir hauptsächlich die
Interstate benutzt, um schneller vorwärts zu kommen. Bis wir den Großraum Miami
verlassen hatten, quälte uns wieder sehr dichter Verkehr. Je weiter wir nordwärts kamen,
desto weniger war aber los.
Etwa auf halber Strecke haben wir die Fahrt in Fort
Pierce unterbrochen, um das dortige “Manatee
Observation Center” zu besuchen. Dabei handelt es
sich um eine Forschungsstation, die die bedrohten
Seekühe Floridas (Manatees) beobachtet und die
Bevölkerung über ihre Gefährdung aufklärt. Manchmal
kann man dort auch Manatees im Hafenbecken sehen.
Dieses Glück war uns heute leider nicht vergönnt, aber
auf unserer Rundreise werden wir noch an anderer
Stelle Gelegenheit haben, die sanften Unterwasser-
Lebewesen zu sichten.
Nach dem Besuch in Fort Pierce sind wir den zweiten Teil der Tagesetappe
angegangen. Die Fahrt auf der Interstate war jetzt wirklich sehr entspannt und so
konnten wir uns die Zeit mit Ratespielen vertreiben. Was wir in den USA gerne machen,
ist abwechselnd alle 50 Bundesstaaten aufzuzählen und aufzuschreiben. Am Schluss
wird es meistens heikel, weil uns zwei bis drei Staaten beim besten Willen nicht einfallen
wollen und es einige Zeit dauert, bis der Groschen fällt. Heute standen wir bei Oklahoma
und Wisconsin auf dem Schlauch.
So verging die Zeit relativ schnell und gegen 16:30 Uhr sind wir in der Stadt Titusville
angekommen, wo sich unser Hotel für den Besuch in Cape Canaveral befindet.
Hier hatten wir dann auch erstmalig mal etwas zu reklamieren: Der Safe im Zimmer war
verschlossen. Den hatte der vorherige Gast also mit der üblichen vierstelligen Zahl
verriegelt und war dann auf und davon. Auf was für Ideen manche Gäste aber auch
kommen – super Spaßvögel. Da der Bursche an der Rezeption ihn trotz eines
Generalschlüssels nicht aufbekommen hat, haben wir um ein anderes Zimmer gebeten.
Es lag zum Glück im Flur gleich gegenüber. Dort angekommen habe ich natürlich als
erstes den Safe überprüft.
Der Leser ahnt es schon: Auch dieser Safe war verschlossen. Also wieder nach vorne
zur Rezeption, der Bursche dort war schon leicht genervt, dass ich schon wieder beim
ihm auftauchte. Im dritten Zimmer hat dann aber alles gestimmt – außer, dass zwei
Lampen nicht funktionierten. Dies lag aber einfach daran, dass der Stecker nicht
eingesteckt war. So langsam haben wir den Eindruck gewonnen, dass hier eine ganze
Reisegruppe von Spaßvögeln auf unserem Flur logiert haben musste – aber wir lachen
ja gerne mit.
Nach dem Auspacken standen noch Einkaufsbesuche im nahe gelegenen ALDI und bei
Wal-Mart an. Ja, ganz richtig gelesen: In den USA gibt es Aldi – Aldi-Süd! Da auch
Nadines Mutter uns dies nicht glauben wollte, hier für alle weiteren Zweifler das
Beweisfoto:
Bei Wal-Mart konnte ich mich dann endlich mal um das Einkaufen von dringend
benötigten Klamotten wie Unterhosen, Socken, T-Shirts und Schuhe kümmern – bislang
war ich dafür immer zu k.o. gewesen. Wir machen das seit unserem ersten USA-Besuch
immer so, dass wir alte Klamotten mit hierher nehmen, sie nach dem letztmaligen
Tragen entsorgen und den freiwerdenden Platz im Koffer für die neu erstandenen
Schnäppchen nutzen. Wie jeder weiß, sind viele Anziehsachen hier einfach viel
günstiger zu haben.
Hier also mal ein kleine Übersicht über die Ausbeute des heutigen Abends – weitere
Einkäufe in Form von langen und kurzen Hosen und anderen nützlichen Dingen werden
im Laufe der Tour ganz sicher noch folgen.
Morgen werden wir uns dann ganz dem Thema Raumfahrt und Raketen widmen und das
Kennedy Space Center in Cape Canaveral besuchen.
Feb 22 2012
Kennedy Space Center
Heute haben wir den ganzen Tag im Kennedy Space Center, auch bekannt als Cape
Canaveral, verbracht. Hier hat die NASA bis vor kurzem ihre Weltraumraketen
abgeschossen. Mittlerweile wird der Weltraumbahnhof nur noch für kommerzielle
Raketenstarts wie für die Pendelflüge zur Internationalen Raumstation (ISS) oder für den
Satellitentransport genutzt.
Das Besucherzentrum bietet vielfältige Möglichkeiten, sich über die Raumfahrt zu
informieren. Angefangen haben wir mit einer Bustour über das Gelände. Mit Shuttle-
Bussen wird man zu zwei Haltepunkten gefahren. Unterwegs gibt es dann weitere
Sehenswürdigkeiten zu bewundern.
So konnten wir das Gebäude sehen, in dem die Raketen zusammengebaut und für den
Start vorbereitet werden. In der Nähe stand eine der Abschuss-Rampen, auf denen die
startbereiten Raketen montiert werden. Auch ein Transporter mit Raupenfahrwerk war zu
bestaunen.
Mit Busfahrer Joe, einem sehr lustigen Zeitgenossen aus Kalifornien, gelangten wir zu
einem Aussichtsturm namens LC-39. Hier konnten wir einen interessanten Rundblick
über das Raumfahrtgelände nehmen. Die verschiedenen Einrichtungen der NASA sind
mitten in einem Naturschutzgebiet angesiedelt, sodass Abschussrampen und Gebäude
sich mit Seen, Sümpfen und Grasflächen abwechseln. Hier sieht man auch immer
wieder die verschiedenen Vogelarten, die wir bereits aus dem Süden kannten – und
natürlich Alligatoren in allen Größen.
Mit Busfahrer Bob gelangten wir dann zum zweiten Stopp auf der Rundfahrt, dem Apollo
/ Saturn V Center. Hier ist eine Original Saturn V Rakete der Länge nach ausgestellt.
In der Ausstellungshalle gab es noch weitere interessante Stücke zu sehen, darunter die
Original-Weltraumuniform von Astronaut James Lovell, der bei der legendären Apollo13-
Mission dabei war, sowie ein Modell des Mondfahrzeugs, das die Amerikaner in den
70ern auf dem Mond verwendet haben.
In einer Multimedia-Show konnten wir außerdem den Start der Saturn V – Rakete aus
der Perspektive des Kontrollzentrums miterleben. Auch die erste Mondlandung wurde
uns in einem eigens installierten Kinosaal vorgeführt.
Die letzte Bus-Etappe mit Fahrer Eddie führte uns zurück zum Besucherzentrum. Dort
haben wir die Simulation eines Raketenstarts besucht. In kleinen Gruppen wurden wir in
ein nachgebautes Raumschiff geführt und dann ordentlich durchgerüttelt und eine
Zunahme der Schwerkraft simuliert. Das ganze war eher lustig denn realistisch und
dauerte nur fünf Minuten.
Im Anschluss haben wir uns noch einen 3-D-Film in einem IMAX-Kino angesehen. Es
ging um den Aufbau der Internationalen Raumstation und wie die Besatzung darin lebt.
Durch die 3-D-Ansicht war das Leben an Bord quasi mit Händen greifbar. Wir haben
einen tiefen Einblick in das Berufsbild des Astronauten gewonnen und was diese
Herrschaften in jahrelanger Vorbereitung alles auf sich nehmen, um einen Flug zur ISS
antreten und dort arbeiten zu können. Hier wurden auch die großen Unterschiede zu den
historischen Weltraum-Missionen der 60er und 70er deutlich.
Nach dem Kinobesuch haben wir uns noch im so genannten Raketengarten umgesehen.
Auf diesem Freiluftgelände sind Raketen verschiedener Größen und Raumfahrt-Epochen
ausgestellt sowie kleinere Gimmicks wie Landekapseln.
Nachdem wir nun gute sechs Stunden auf dem Gelände unterwegs waren, wurde es
langsam Zeit für den Heimweg. Im Innenhof des Besucherzentrums haben wir noch
diese nette Kugel entdeckt, die die Namen aller Sternzeichen enthielt und sich auf einer
Wasserschicht drehte.
Alles in allem war der Tag ziemlich interessant, wenn auch nicht so wissenschaftlich
unterlegt, wie man sich das als Europäer wünschen würde. Die Aufmachung der
einzelnen Elemente im Kennedy Space Center ist mehr auf Unterhaltung als auf
Information ausgerichtet, was wohl eher der amerikanischen Erwartung entspricht. Dafür
waren die 43 Dollar Eintritt unserer Meinung nach etwas zu viel.
Andererseits war es schön, das Gelände und die Einrichtungen der NASA einmal aus
nächster Nähe gesehen zu haben. Wir würden einen Besuch auf jeden Fall
weiterempfehlen.
Der erhoffte Raketenstart muss leider ohne uns stattfinden. Er wurde erneut verschoben
– auf den 24. Februar. Leider mindestens einen Tag zu spät für uns.
Feb 23 2012
Natur und Strände
Unsere heutige Tagesetappe nach Saint Augustine lässt sich in zwei Hälften unterteilen:
Zunächst ging es von Titusville wieder nach Osten auf die vorgelagerte Insel Merritt
Island, die wir bereits gestern beim Besuch des Raumfahrtzentrums kennen gelernt
hatten. Nördlich des NASA-Geländes befindet sich das Merritt Island National Wildlife
Refuge, ein Naturschutzgebiet mit viel Wasser, Sumpf, Marsch- und Grasland und aus
diesem Grund der perfekte Lebensraum für viele Tierarten, insbesondere Vögel.
Hier sind wir den halben Tag bis zum frühen Nachmittag unterwegs gewesen. Zunächst
haben wir uns beim Besucherzentrum mit Informationen zu Wanderwegen,
Aussichtspunkten und den Tieren versorgt. Bereits am Besucherzentrum gab es einen
kleinen Rundweg auf Holzplanken, der durch Waldgebiet und an einem See vorbei
führte. Dort konnten wir bereits buntes Vogelgezwitscher vernehmen.
Als nächstes haben wir eine speziell ausgewiesene, sieben Meilen lange Rundfahrt
durch das Naturschutzgebiet unternommen, die abseits der öffentlichen Straßen verläuft.
Hier konnten wir wieder jede Menge Vögel beobachten und auch endlich den scheuen
Rosalöffler vor die Linse bekommen.
Von einem geschützten Beobachtungsstand aus haben wir den rosa Vogel beim Fischen
im flachen Wasser zwischen den Mini-Mangroven beobachtet, außerdem haben wir noch
einen Blaureiher gesehen, der derselben “Arbeit” nachging, aber eine völlig
unterschiedliche Technik angewandt hat, die wir – zugegebenermaßen – etwas lustig
fanden. Auf dem Rückweg vom Unterstand zum Parkplatz fiel uns auch noch eine
Schlange ins Auge, die direkt neben dem Weg in der Sonne lag. Das Tier war circa
1,30m lang und schlängelte sich bald davon.
In dem weitläufigen Gelände wechselten sich die unterschiedlichen Teillandschaften
munter ab: Mal gab es größere offene Seen, dann wieder kleine Wasserlöcher, die von
Mangroven durchsetzt waren, außerdem eher trockenes Marschland und feuchte
Graslandschaften zu sehen. An einem Aussichtspunkt konnten wir auf einer
Informationstafel nachlesen, dass auf Merritt Island ein aktives Wassermanagement
betrieben wird.
Die Wissenschaftler regeln die Wasserstände je nach Jahreszeit und
Niederschlagsmenge. Damit erreichen sie optimale Lebensbedingungen für die
unterschiedlichsten vorkommenden Arten und stellen auf diese Weise sicher, dass die
Nahrungskette von den kleinsten bis zu den größten Lebewesen bestmöglich
funktioniert.
Abgesehen von dem fast schon obligatorischen “Schnappi” konnten wir auf der
Rundfahrt auch einige Pflanzenarten sehen. Neben Palmen am Wegesrand und eher
unspektakulären Gattungen wie Disteln haben wir auch diese schönen Blumen
bewundert. Leider wissen wir nicht, worum es sich dabei handelt.
Nach dem Ende der Rundfahrt sind wir noch zu einem Kanal gefahren, wo wieder die
Chance auf Sichtung von Manatees bestand. Hier haben wir gut zehn Minuten auf’s
Wasser geschaut, ohne dass sich eine Seekuh an der Oberfläche blicken ließ. Da hatten
wir also mal wieder Pech.
Im Anschluss ging es zurück auf die Straße – unser Ziel hieß heute Saint Augustine.
Diese Stadt ist für amerikanische Verhältnisse schon ziemlich alt und bildet den
nördlichsten Punkt unserer Urlaubsreise. Für die Fahrt dorthin haben wir die
Küstenstraße A1A gewählt, die immer auf den schmalen vorgelagerten Inseln verläuft
und wo es den einen oder anderen schönen Strandabschnitt zu bestaunen gab.
Unseren ersten Stopp auf dieser Strecke haben wir in Daytona Beach gemacht. Dieser
Ort liegt noch relativ weit südlich auf unserer Etappe und ist größtenteils ein Urlaubsort.
Hier reihen sich jede Menge Hotels und Häuser mit unzähligen Ferienwohnungen und
Appartements aneinander.
An den Strand in Daytona Beach kann man sogar mit dem Auto fahren: Es gibt eine
Zufahrt mit Kassenhäuschen, wo man für fünf Dollar pro Tag die Erlaubnis erhält, den
Strand zu befahren und dort zu parken. Sogar richtige Fahrspuren für beide Richtungen
hat man dort angelegt.
Wir fanden dieses Phänomen äußerst seltsam und haben den Sinn nicht richtig
verstanden – offenbar macht es wohl Spaß, auch noch die letzten natürlichen Flecken in
so einem Ort mit dem Auto erreichen zu können. Naja, wer’s braucht. Wir sind jedenfalls
zu Fuß an den Strand und haben uns die Wellen angesehen und die Strandvögel
beobachtet.
Weiter ging’s gen Norden, und mit der Zeit wurden die Ferienunterkünfte weniger und
verschwanden dann auf bestimmten Abschnitten auch ganz, sodass wir direkt am
Wasser vorbeifahren und die Strände vom Auto aus sehen konnten. Hier waren auch
kaum Leute unterwegs. In Flagler Beach war der Strand besonders schön, denn hier gab
es rötlichen Sand. Wir haben erneut angehalten und uns einige Zeit am Wasser
aufgehalten, Muscheln gesammelt und uns den Wind um die Nase wehen lassen.
Gegen 17 Uhr erreichten wir dann Saint Augustine, und gleich die ersten Eindrücke
machten klar, dass es sich hierbei wirklich um eine alte Stadt handelt, die stark von
europäischen Einflüssen früherer Jahrhunderte geprägt ist. Morgen werden wir uns den
Ort dann genauer ansehen.
Feb 24 2012
Historisches Saint Augustine
Die Stadt Saint Augustine bezeichnet sich selbst als die älteste in den USA. Gegründet
wurde sie 1565 von den Spaniern, die damals in Florida das Sagen hatten und hier eine
Siedlung errichteten.
Da sich zu dieser Zeit im nicht weit entfernten South Carolina die Briten herumgetrieben
haben, bauten die Spanier in ihrer Siedlung ein Fort, das wir heute zum Auftakt unserer
Stadtbesichtigung “gestürmt” haben. Es war ganz nett anzusehen und ähnelte in der
Bauweise der Jülicher Zitadelle, aber von der Größe her war es dann doch
überschaubar.
Auf der oberen Ebene konnte man jede Menge Kanonen bestaunen und die
Verteidungsszenarien nachempfinden – denn das Fort wurde oft und gerne angegriffen –
aber nie erobert. Zwar wechselte es in den vergangenen Jahrhunderten mehrfach den
Besitzer und kam schließlich zu den neugegründeten USA, aber es gelang den
Angreifern nie, die Festung einzunehmen. Im Innenhof auf der unteren Ebene gab es
einige Herren in historischer Tracht zu sehen, die auch regelmäßige Schießübungen mit
alten Musketen durchführten. Wir haben in einem Informationsfilm gesehen, wie die
Gewehre und auch die Kanonen gewartet, geladen und abgefeuert wurden.
Nach dem Besuch des Forts haben wir uns in der Saint George Street herumgetrieben,
in der einige alte Häuser stehen und die hauptsächlich als Flaniermeile mit Dutzenden
von Geschäften anzusehen ist. Hier steht auch das älteste Holzschulhaus der USA.
Vieles andere, was alt wirkt, ist aber nicht wirklich alt. Ich hatte eher eine historische
Altstadt erwartet, aber es war von der Atmosphäre her eher wie eine nachgebaute
Westernstadt – mit Cola-Automaten und jeder Menge Imbiss-Möglichkeiten.
Am Ende der Straße sind wir dann zum Flagler College abgebogen, eine alt ehrwürdige
amerikanische Hochschule, die in einem ehemaligen Hotel untergebracht ist. Wir haben
uns das historische Gebäude von außen angesehen und dann im Innenhof unter einem
großen alten Baum gepicknickt – dabei konnten wir das Treiben auf dem Campus
beobachten. Ähnlich wie damals in Harvard waren wir der Meinung, dass dieses College
sicher nicht der schlechteste Ort zum Studieren sein kann – sogar einen Pool für die
Studierenden gibt es hier.
Im Anschluss haben wir uns noch eine nahe gelegene Kirche angesehen, die von außen
sehr schön, von innen aber wenig ansprechend war. Auf dem Rückweg zum Hotel haben
wir beim Schlendern durch die Straßen immer wieder schöne alte Häuser gesehen, die
so ähnlich aussahen wie jene in Key West.
Zurück im Motel haben wir uns erstmal ausgeruht, denn die letzten Tage waren schon
irgendwie sehr anstrengend gewesen und auch heute betrug der Fußmarsch gute fünf
Kilometer.
Unter Motel ist übrigens mal wieder ein schäbiges, wenn nicht sogar das schäbigste, das
wir bisher hatten auf unserer Tour. Die Betten sind zwar gut, aber das Bad ist eklig und
auch die Wände und die Möbel sind eher zum Gruseln. Aber wenn man billig bucht,
muss man mit sowas wohl rechnen. Wir versuchen, das Beste daraus zu machen und
erfreuen uns an den positiven Dingen, wie einer funktionierenden – und in diesem Falle
lebensnotwendigen – Klimaanlage und dem schönen Baum auf dem Motelgelände, der
angeblich 600 Jahre alt ist und “Old Senator” genannt wird.
Am Abend haben wir dann gut ausgeruht noch einen Ausflug in das nahe gelegene
Premium Outlet Center unternommen, um weitere Schnäppchen zu erstehen. Diesmal
bin ich im Laden mit den Crocs fündig geworden und darf nun zwei neue Paare mein
eigen nennen. In einem Laden für Männer-Übergrößen habe ich außerdem noch vier
kurzärmelige Hemden erstanden. Vielen Dank an Verkäufer Ed, der es verstanden hat,
das Einkaufen zu einem unterhaltsamen Erlebnis zu machen. Die Dame ging heute
leider leer aus: Keine schwarzen Superstars im Adidas-Geschäft verfügbar.
Morgen werden wir uns wieder in der Natur herumtreiben – wenn das Wetter mitspielt.
Heute Abend hat es geregnet, und es ist deutlich abgekühlt.
Feb 25 2012
Tag der Abkühlung
Wie bereits erwähnt, hatte es am Vorabend geregnet, und so war es heute Morgen
deutlich abgekühlt. Da auch ordentlich Wind ging, mussten wir zum ersten Mal unsere
Pullover auspacken.
Nach dem Frühstück haben wir das Schmuddel-Motel verlassen und sind ein Stück
zurück die Küste hinunter gefahren, denn einige Meilen vor Saint Augustine hatten wir
am Donnerstag noch ein Ausflugsziel entdeckt: Das Fort Matanzas. Auch dieses Fort
wurde in früheren Jahrhunderten von den Spaniern und später von den Briten betrieben.
Es handelt sich um eine winzige Verteidigungsanlage, die nur mit sieben Mann besetzt
war.
Die Anlage liegt auf einer kleinen Insel zwischen Küste und vorgelagerter Inselkette. Im
Besucherzentrum haben wir kostenlose Tickets für die Überfahrt erhalten. Mit einem
kleinen Boot wurden wir von einem Ranger übergesetzt. Im Fort wartete dann bereits ein
Kollege, der uns allerlei Historisches über den Stützpunkt erzählt hat.
Insbesondere die Geschichten über die armen Jungs, die dort Dienst tun mussten,
waren echt zum Haareraufen. Um in die Armee aufgenommen zu werden, musste man
14 Jahre alt sein, mindestens so groß sein wie eine Muskete und wenigstens vier
funktionsfähige Zähne haben (um die Pulvertütchen für die Kanonen und Musketen
aufzureißen). Ansonsten reichte es, ein guter Katholik zu sein.
Von der Kanonenplattform gelangte man über eine
Treppe zu den Quartieren der Offiziere im
Obergeschoss und von dort über eine Leiter auf das
Dach, wo sich stets ein Spähposten aufhielt. Das Loch
nach oben war nicht wirklich groß, aber wie man sieht,
habe ich habe problemlos hindurch gepasst
Nach der Besichtigung sind wir auf der
gegenüberliegenden Seite des Highways zum Strand
gefahren, der wegen des starken Windes und der
kühlen Temperaturen fast uns ganz allein gehörte. Nur
ein paar Kite-Surfer waren noch dort. Hier haben wir
uns ordentlich den Wind um die Nase wehen lassen und den starken Wellengang
beobachtet.
Später dann sind wir aufgebrochen ins Landesinnere zu unserem heutigen Tagesziel,
Lady Lake. Auf dem Weg dorthin befindet sich ein ausgedehntes Waldgebiet, der Ocala
National Forest. Hier wollten wir eigentlich in einem Freizeitgelände picknicken und einen
Spaziergang unternehmen. Der ganze Bereich war allerdings aus unerfindlichen
Gründen geschlossen – obwohl er im Internet als “geöffnet” angezeigt wurde.
Einigermaßen enttäuscht mussten wir von dannen ziehen und haben umdisponiert: Wir
sind ins Hotel nach Lady Lake gefahren – welches sich im Vergleich zu unserer letzten
Unterkunft als wahre Luxusherberge herausstellte.
Dort haben wir eine Kleinigkeit gegessen, haben uns frisch gemacht und sind statt des
Picknicks am Nachmittag abends ins benachbarte “Oakwood – Smokehouse & Grill” zum
Abendessen gegangen. Zünftige Burger und Sandwiches von erwartungsgemäß üppigen
Ausmaßen kamen gerade recht. Gut gestärkt kamen wir wieder ins Hotel und sind müde
ins Bett gefallen.
Morgen geht es zurück an die Westküste nach Saint Petersburg, wo uns wieder etwas
Kultur erwartet, beispielsweise das Dali-Museum.
Feb 26 2012
Oscar-Verleihung
Heute haben wir einen reinen Fahrtag eingelegt. Von Lady Lake im Landesinneren sind
wir nach Saint Petersburg an der Westküste gefahren. Es war überwiegend regnerisch
und teilweise überkamen uns regelrechte Wolkenbrüche, sodass wir ohnehin nicht viel
hätten unternehmen können.
In Inverness – nein, nicht das in den Schottischen Highlands – haben wir einen Stopp bei
Wal-Mart gemacht und noch ein paar Klamotten gekauft, die auf unserer Liste noch
fehlten, u.a. zwei sehr schöne Jeans für den Mann. Hier haben wir auch was zu Mittag
gegessen.
Gegen Nachmittag erreichten wir nach endlos erscheinenden Meilen unser Motel in
Saint Petersburg. Das Zimmer ist sehr ansprechend, vor allem die Betten sind ein
Traum. Wow, solche Teile hätten wir zu Hause auch gerne. Da wir ziemlich k.o. waren,
wurde ausgiebig ausgeruht, um für den Abend wieder fit zu sein.
Denn wir wollten natürlich die Oscar-Verleihung im Fernsehen anschauen. In
Deutschland guckt man ja normalerweise nur die Zusammenfassung, aber mit nur drei
Stunden Zeitunterschied zu Los Angeles kann man die Übertragung tatsächlich zu einer
“normalen” Uhrzeit ansehen. Sehr gefreut haben wir uns über die Auszeichnungen für
die beiden “Altgedienten” Meryl Streep und Christopher Plummer.
Am Montag geht’s ins Dali-Museum, wo wir dem erneut angekündigten Regen zu
entkommen versuchen.
Feb 27 2012
Fauler Tag
Für den heutigen Montag war Regen in Saint Petersburg angesagt, so dass wir
eigentlich ins Dali-Museum gehen wollten.
Allerdings hat es entgegen der Vorhersage gar nicht geregnet, und zweitens überkam
einen der Reiseteilnehmer eine chronische Unlust. Nach gut zwei Wochen straffen
Programms und viel Selbstdisziplin war mir einfach mal nach einem Gammeltag.
Wir sind also nicht ins Museum gefahren, sondern haben stattdessen den Tag im Motel
verbracht und sind größtenteils faul gewesen. Aufraffen konnten wir uns allerdings zum
Besuch des Pools und des Whirlpools, welche geschätzte acht Meter von unserem
Motelzimmer entfernt waren.
Das Schwimmen und Baden hat richtig gut getan und war mal eine willkommene
Abwechslung. Leider hatten wir die Sonne etwas unterschätzt und durften am Abend
schmerzhaften Sonnenbrand auf den Schultern und am Nacken feststellen. Aber mit
Sonnencreme in den Pool steigen geht ja irgendwie auch nicht. Wir werden es überleben
.
Feb 28 2012
Manatees und Strand
Nach dem faulen Tag gestern waren wir heute sehr gut erholt und haben uns wieder
voller Tatendrang auf den Weg gemacht. Die Tagesetappe von Saint Petersburg nach
Nokomis/Casey Key war nicht besonders lang und wir haben wenig Verkehr gehabt.
Der erste Höhepunkt der Fahrt kam bereits wenige Minuten nach dem Verlassen des
Motels: Die Sunshine Skyway Bridge. Diese fast neun Kilometer lange Brücke
überspannt die Bucht von Tampa, eine riesige Wasserfläche, die im Bereich der drei
Städte Tampa, St. Petersburg und Clearwater weit ins Landesinnere vordringt. Um den
Weg vom einem zum anderen Ende abzukürzen, hat man einfach diese große Brücke
gebaut. Hier mussten wir erstmalig eine kleine Straßennutzungsgebühr (“Toll”) bezahlen
– exakt ein Dollar war fällig
Man kann die Brücke in ihrer Gänze nicht wirklich gut fotografieren – denn links und
rechts befindet sich ja schließlich Wasser. Wir haben ein paar Schnappschüsse
gemacht, die vielleicht erahnen lassen, wie spektakulär das Bauwerk in Wirklichkeit ist.
Nachdem wir südlich von Tampa wieder festen Boden unter den Rädern hatten, ging es
ein Stück nordwärts zu einem E-Werk. Hier verläuft ein Kanal, in dem sich besonders
warmes Wasser befindet. Manatees lieben dieses warme Wasser, denn sie haben es
nicht so gerne kalt. Direkt neben den Schornsteinen des E-Werks wurde eine
Beobachtungsstation für Manatees angelegt, denn hier finden sich wirklich häufig Tiere
ein. Da wir ja bei unseren ersten beiden Versuchen keine Manatees gesehen hatten,
waren wir guter Hoffnung, dass es doch heute endlich klappen müsse.
Und tatsächlich sahen wir vom Beobachtungsstand aus schon bald an verschiedenen
Stellen im Wasser Luftblasen aufsteigen und kurz danach zeigten sich die Tiere kurz an
der Oberfläche. In den nächsten zwanzig Minuten tauchten die Manatees immer wieder
mal auf, wir haben auch eine Mutter mit einem Kalb gesehen. Man darf sich allerdings
nicht zu viel versprechen – die Tiere sind scheu und warten nicht, bis der Fotoapparat
geklickt hat. Ähnlich wie beim Whale Watching vor drei Jahren in Monterey haben wir
ziemlich oft nur die Wasseroberfläche geknipst. Außerdem ist das Wasser trübe und die
Oberfläche spiegelt sehr stark.
Kurzum: Man konnte mehr sehen als fotografieren – aber das war ja auch die
Hauptsache. Trotzdem hier mal zwei Schnappschüsse, die erahnen lassen, was es zu
sehen gab:
Wir hatten also dieses Mal Glück beim Beobachten der Seekühe und fuhren gut gelaunt
weiter in Richtung Süden. In Ellenton haben wir das letzte Outlet Center auf unserer
Reise aufgesucht – es fehlten einfach noch ein paar Dinge: Nadine hat bei Adidas
endlich die gewünschten SuperStars gefunden – in einer sehr speziellen “StarWars”-
Variante, die aber zugegebenermaßen sehr gut aussehen. Für den Mann gab es noch
ein paar Turnschuhe, und in einer Parfümerie hat Nadine noch einen guten Duft
erstanden.
Mittlerweile war es wieder dermaßen heiß, dass wir kaum noch gemütlich laufen konnten
– schlurfend, immer nach Schatten suchend und mit hechelnder Zunge trifft es wohl
eher. Am Ausgang vor dem Parkplatz haben wir uns ein Eis gegönnt, anschließend eine
kühle Fanta runtergespült und weiter ging’s auf der Piste.
An der Golfküste wohnen wir für einen Tag auf einer vorgelagerten Insel namens Casey
Key. Das Motel liegt direkt am Strand, sodass wir nur aus dem Zimmer gehen müssen,
etwa 20 Meter an der Bar vorbei und schon sind wir am Strand. Vor der Fahrt dorthin
waren wir noch im Supermarkt, um die Sachen für die letzten beiden Tage einzukaufen.
Da der Strand besonders schön war und die Wellen nicht sonderlich hoch, haben wir uns
kurzentschlossen zu einem Bad im Meer entschieden. Es war zwar etwas kühl, aber
absolut erträglich. Man konnte ziemlich weit rausgehen und immer noch stehen.
Schwimmen in einem sicheren Bereich war also kein Problem.
Beim Aufenthalt im Wasser konnten wir immer wieder Pelikane, Möwen und andere
Strandvögel beim Fischen beobachten. Es war sehr beeindruckend zu sehen, mit
welcher Präzision diese Vögel kleine Fische aus einigen Metern Höhe zielsicher
erspähen und mit einem gezielten schnellen Tauchgang schnappen können.
Nach der Abkühlung im Meer haben wir uns schnell abgeduscht, umgezogen und waren
kurz darauf schon wieder am Strand, denn gegen 18 Uhr beginnt der Sonnenuntergang.
Wie bereits auf Key West gesehen, dauert es nicht lange, bis die Sonne komplett im
Meer verschwunden ist. Da der Strand Richtung Westen zeigt, waren wir hier genau am
richtigen Platz.
Nach dem Sonnenuntergang haben wir noch eine Zeit lang auf Liegestühlen am Strand
gesessen und nett geplaudert.
Dabei konnten wir noch einen großen Schwarm Möwen beim Flug übers Wasser
beobachten – okay, die Tiere flogen nicht freiwillig, sondern wurden von einem Mädchen
aufgescheucht, das in der Nähe unterwegs war. Beeindruckend war es trotzdem:
Ziemlich zufrieden mit dem heutigen Tag sind wir dann zurück in unser Zimmer, denn
mittlerweile meldeten sich unsere Mägen. Es gab Abendessen, und danach war seliges
Nichtstun angesagt. Heute war wirklich ein schöner Tag.
Feb 29 2012
Haifisch-Zähne sammeln
Heute ging es auf unserer letzten Etappe zurück nach Fort Myers, wo wir am Donnerstag
ins Flugzeug steigen und wieder nach Deutschland fliegen werden.
Bevor es soweit ist, haben wir uns noch einen schönen Tag an der Golfküste gemacht.
Etwas südlich von Casey Key liegt eine weitere vorgelagerte Insel: Manasota Key. Hier
kann man kilometerweit an sehr hübschen und teueren Strandhäusern vorbei fahren,
viele stehen zum Verkauf. Zwischen den privaten Strandabschnitten gibt es einen
großen öffentlichen Strand, an dem wir gegen Mittag eintrafen. Es standen dort Hunderte
von Fahrzeugen auf dem Parkplatz – dementsprechend voll war es am Strand. Wie die
Grillhähnchen auf der Stange saßen die Leute dort in ihren Liegestühlen, die meisten
Herrschaften waren älteren Datums.
Von den Menschenmassen haben wir uns aber nicht stören lassen, denn wir wollten das
türkisfarbene Wasser genießen und am Strand nach Muscheln, Schneckenhäusern und
Haifisch-Zähnen suchen. Ja, ganz recht: In diesem Bereich der Küste kann man
Haifisch-Zähne finden. Diese sind versteinert und liegen zu Dutzenden einfach so
zwischen den Muscheln am Strand herum. Mit ein bisschen Suchen findet man sie ohne
Probleme. Hier die Ausbeute des Tages:
Beim Herumlaufen am Strand landete plötzlich ein Reiher direkt neben uns. Was er dort
suche, war uns bald klar: Da im Meer auch geangelt wird, hatte er es auf die Köderfische
der Angler abgesehen, die unbewacht herumstanden. Leider hatte er die Rechnung
ohne den Wirt, sprich den Angler gemacht, denn dieser hatte gleich kapiert, was der
Reiher wollte und brachte seine Fische in Sicherheit.
Am Strand war es gegen Mittag brutal heiß und nach einer guten halben Stunde lief uns
dermaßen der Schweiß herunter, dass wir zurück zum Auto gegangen sind. Dort
angekommen war unser Kreislauf einigermaßen im Eimer – nein, wir gehören definitiv
nicht zur Brathähnchen-Fraktion. Mit Klimaanlage und einer kühlen Fanta ging es uns
aber schon bald wieder besser, und wir haben uns auf den Weg nach Fort Myers
gemacht.
Leider gab’s wieder viel Verkehr und noch mehr un-synchronisierte Ampeln auf dem
Tamiami Trail, sodass wir froh waren, gegen 14 Uhr unser Days Inn zu erreichen – in
diesem Motel waren wir ja bereits zu Beginn unserer Rundreise abgestiegen. Bei der
Anfahrt auf Fort Myers konnten wir an der Wasserlinie noch diesen netten Ausblick
genießen:
Heute Abend werden wir den Inhalt unserer
Koffer neu sortieren – in der Hoffnung, dass
wir nicht zu viele Schnäppchen eingekauft
haben und alles verstaut werden kann. Man
darf gespannt sein….
Mrz 02 2012
Zurück in die Heimat
Liebe Leser,
die Reisegruppe ist wieder zu Hause angekommen.
An unserem letzten Urlaubstag haben wir gemütlich ausgeschlafen und gefrühstückt. Die
Koffer hatten wir bereits am Vorabend gepackt – was gar nicht so einfach war: Der Mann
hatte es etwas übertrieben mit dem Einkaufen, und so mussten doch tatsächlich eine
kleine faltbare Tasche und eine Tupperdose in Florida bleiben. Nach dem Auschecken
im Motel haben wir noch gute zwei Stunden im dortigen Gartenbereich verbracht und
das Treiben am nahe gelegenen Wasserloch beobachtet. Was uns bei unserem ersten
Besuch gar nicht aufgefallen war: Hier lebt allerlei Getier. Wir haben zwei Otter gesehen,
die sich wilde Verfolgungsjagden im Wasser lieferten, außerdem einen Anhinga und
einen Reiher beim Fischen. Ein weiterer Raubvogel stürzte mal eben vom Himmel herab
ins Wasser und holte sich einen fetten Fisch heraus.
So ging die Zeit schnell vorbei und wir fuhren zum Flughafen, gaben den Wagen zurück
und lieferten unsere Koffer ab. Dann hieß es nochmal drei Stunden warten, denn unser
Flug hatte leider Verspätung. Wie wir erfuhren, war der Hinflug aus Düsseldorf bereits
verspätet gestartet, weil die Maschine aufgrund eines technischen Problems getauscht
werden musste. Die Warterei haben wir genutzt, um noch ein letztes Mal “amerikanisch”
essen zu gehen. Außerdem konnten wir die Landung der Maschine aus Düsseldorf
beobachten und beim Be- und Entladen der Fracht zusehen. Gegen 17:45 Uhr ging’s
dann endlich hoch in die Lüfte.
Der Flug war wie üblich, keine besonderen Vorkommnisse – nur wie immer gefühlte zwei
Stunden zu lang. Es ist ein interessantes Phänomen: Obwohl der Hinflug mehr als eine
Stunde länger dauert, erträgt man die vielen Stunden besser, weil halt der Urlaub noch
vor einem liegt. Auf dem Rückflug sind dann selbst neun Stunden zuviel. Morgens um
10:45 Uhr waren wir dann wieder daheim.