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37. Jahrgang Nr. 435 / Februar 2018 6 Flussfilmfest München 2018 Ein weitere Aktion des Hotspotprojektes „Alpenflusslandschaften“ D as Flussfilmfest München findet am 17./18. Februar 2018 im Kulturzentrum Gasteig in München statt. Die Ver- anstalter Grüne Liga, Stiftung Li- ving Rivers und WWF Deutschland (im Rahmen des Hotspotprojekts "Alpenflusslandschaften") haben ein buntes Programm zusammen- gestellt. Regionale Filme über Isar und Donau werden ebenso gezeigt, wie spannende Beiträge aus der Balkanregion, den USA und Afrika. Samstag, 17.2.2018 Abendprogramm (19 bis 22 Uhr) Kosten: 8 Euro (Filme teilweise in Englisch) THE WILD PRESIDENT (7') DOUGLAS TOMPKINS – A WILD LE- GACY (16‘) WIE WÖLFE FLÜSSE VERÄNDERN (5‘) THE SUPER SALMON (25‘) DIE THURAUEN IM WANDEL (25‘) AUF DEM FLOß DURCH DIE SCHLUCH- TEN DER TARA (52‘) Sonntag, 18.2.2018 Matinee (10:30 bis 12:15 Uhr) Kostenlos (Platzreservierung notwendig) • WILDES DEUTSCHLAND – DIE ISAR, DER LETZTE WILDFLUSS (45‘) WASSERKRAFT – ALLES ANDERE ALS GRÜNE ENERGIE (8‘) Sonntag, 18.2.2018 Nachmittagsprogramm (15 bis 17:30 Uhr) Kosten: 6 Euro (Filme teilweise in Englisch) WILDNIS AM STROM (45‘) WIDERSTAND AM STROM (30‘) UNA – THE ONE (30‘) Sonntag, 18.2.2018 Abendprogramm (19 bis 21:30 Uhr) Kosten: 6 Euro (Filme in Englisch) Vorprogramm mit Filmen zu Plastik FROM WATER TO DUST (30’) RETURN OF THE RIVER (70’) Das Programm Samstag, 17.2.2018, 19:00 bis 22:00 Der erste Block im Flussfilmfest ist den US- amerikanischen Flüssen gewidmet. Mit Douglas Tompkins wird ein Vorreiter im Na- turschutz vorgestellt. Der Film "Super Sal- mon" zeigt, wie ein Staudammprojekt in Alaska nicht nur das Flussökosystem des Su- sitna zu beeinträchtigen droht, sondern auch die Wirtschaft und Kultur einer ganzen Region. THE SUPER SALMON, Ryan Peterson, 2016 (25‘): Der Film folgt einem Lachs auf seinem Weg entlang des Susitna, eines etwa 500 Ki- lometer langen Flusses in Alaska – und zwar von der Flussmündung in einer Bucht im Golf von Alaska bis weit hinauf in die Glet- scherregion des Mount Hayes. Während der Reise dokumentiert Peterson die Bedeutung des Flusses und der Lachse für die Wirtschaft und Kultur der Region. Nach aktuellen Pla- nungen soll der Susitna mithilfe eines mas- siven Staudamms für die Energiegewinnung nutzbar gemacht werden. Die Befürworter des Staudammprojekts argumentieren, dass der Damm die Lachswanderungen nicht be- hindern würde, da er oberhalb der regulä- ren Wanderrouten errichtet werden soll. „Su- per salmon“ beweist jedoch das Gegenteil. Sonntag, 18.2.2018, 10:30 bis 12:15 Die Flusslandschaft der Isar oberhalb des Syl- vensteinspeichers ist einzigartig. Selten wurde die Landschaft mit ihren typischen Tier- und Pflanzenarten so grandios in Szene gesetzt, wie im Film von Jürgen Eichinger. Doch die Idylle trügt: Ab Krün wurde auch dieser Fluss- abschnitt bereits massiv durch den Menschen verändert. Für den Betrieb des Walchensee- kraftwerks wird das Wasser der Isar bei Fluss- kilometer 251,5 durch das Stauwehr Krün ge- staut und von dort fast vollständig in den Walchensee umgeleitet. Erst seit 1990 muss eine Mindestmenge an Wasser in dem ursprünglichen Fluss- verlauf verbleiben. Zuvor war der Flusslauf unterhalb von Krün mit Aus- nahme von Hochwasserzeiten tro- cken. Aufgrund der geringen Wasser- mengen und der damit einhergehen- den geringeren Dynamik werden die offenen Kiesflächen von Wald be- wachsen. Typische Kiesbankbewoh- ner finden seither weniger Lebens- raum. Wasserkraft wird oftmals als ökologische Energiequelle angese- hen. Ihre Auswirkungen auf die Fluss- landschaften und ihre lebenden Be- wohner sind jedoch dramatisch. WILDES DEUTSCHLAND – DIE ISAR, DER LETZTE WILDFLUSS, 2016 (45‘): Der Film von Jürgen Eichinger zeigt die obere Isar als einen der letzten Wildflüsse in Deutschland. Je weiter man dem Lauf der Isar in Richtung Alpen folgt, umso wilder wird sie. Dort, wo sie als Wildfluss zwischen den steil aufragenden Bergen des Karwen- dels dahinströmt, hat sich eine Flussland- schaft erhalten, die in Deutschland einzigar- tig ist. Die Isar bietet entlang dieser Strecke noch heute ein Bild, wie es wohl alle Alpen- flüsse nach der Eiszeit geboten haben. Ne- ben faszinierenden Landschaft- und Tierauf- nahmen, wird aber auch die Veränderung der Landschaft durch die Wasserableitungen bei Krün zum Walchenseekraftwerk thematisiert. WASSERKRAFT – ALLES ANDERE ALS GRÜNE ENERGIE, Landesfischereiverband Bayern (7:40‘): Wasserkraft gilt als ökologische Ener- giequelle – zu unrecht. Die Turbinen verletzen und töten Fische und durch den Aufstau des Wassers geht wertvoller Lebensraum verlo- ren. Prof. Albert Göttle, Präsident des Landes- fischereiverbands Bayern, bemängelt, dass im Zuge der Energiewende weitere Kraftwerke gebaut werden sollen, obwohl Bayerns Flüsse in der Vergangenheit schon massiv für die Energiegewinnung verbaut wurden. Sonntag, 18.2.2018, 15:00 bis 17:30 Die Donau wurde in weiten Teilen begradigt und zur die Energiegewinnung aufgestaut. Zwischen Wien und Bratislava ist jedoch ein Stück Auenlandschaft mit einer natürlichen Fortsetzung auf Seite 7

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37. JahrgangNr. 435 / Februar 20186

Flussfilmfest München 2018Ein weitere Aktion des Hotspotprojektes „Alpenflusslandschaften“

D as Flussfilmfest Münchenfindet am 17./18. Februar2018 im Kulturzentrum

Gasteig in München statt. Die Ver-anstalter Grüne Liga, Stiftung Li-ving Rivers und WWF Deutschland(im Rahmen des Hotspotprojekts"Alpenflusslandschaften") habenein buntes Programm zusammen-gestellt. Regionale Filme über Isarund Donau werden ebenso gezeigt,wie spannende Beiträge aus derBalkanregion, den USA und Afrika.

Samstag, 17.2.2018Abendprogramm (19 bis 22 Uhr)Kosten: 8 Euro(Filme teilweise in Englisch)• THE WILD PRESIDENT (7')• DOUGLAS TOMPKINS – A WILD LE-

GACY (16‘)• WIE WÖLFE FLÜSSE VERÄNDERN (5‘)• THE SUPER SALMON (25‘)• DIE THURAUEN IM WANDEL (25‘)• AUF DEM FLOß DURCH DIE SCHLUCH-

TEN DER TARA (52‘)Sonntag, 18.2.2018Matinee (10:30 bis 12:15 Uhr)Kostenlos (Platzreservierung notwendig)• WILDES DEUTSCHLAND – DIE ISAR, DER

LETZTE WILDFLUSS (45‘)• WASSERKRAFT – ALLES ANDERE ALS GRÜNE

ENERGIE (8‘)Sonntag, 18.2.2018Nachmittagsprogramm (15 bis 17:30 Uhr)Kosten: 6 Euro (Filme teilweise in Englisch)• WILDNIS AM STROM (45‘)• WIDERSTAND AM STROM (30‘)• UNA – THE ONE (30‘)Sonntag, 18.2.2018Abendprogramm (19 bis 21:30 Uhr)Kosten: 6 Euro (Filme in Englisch)• Vorprogramm mit Filmen zu Plastik• FROM WATER TO DUST (30’)• RETURN OF THE RIVER (70’)

Das ProgrammSamstag, 17.2.2018, 19:00 bis 22:00Der erste Block im Flussfilmfest ist den US-amerikanischen Flüssen gewidmet. MitDouglas Tompkins wird ein Vorreiter im Na-turschutz vorgestellt. Der Film "Super Sal-mon" zeigt, wie ein Staudammprojekt inAlaska nicht nur das Flussökosystem des Su-sitna zu beeinträchtigen droht, sondernauch die Wirtschaft und Kultur einer ganzenRegion.

THE SUPER SALMON, Ryan Peterson, 2016(25‘): Der Film folgt einem Lachs auf seinemWeg entlang des Susitna, eines etwa 500 Ki-lometer langen Flusses in Alaska – und zwarvon der Flussmündung in einer Bucht imGolf von Alaska bis weit hinauf in die Glet-scherregion des Mount Hayes. Während derReise dokumentiert Peterson die Bedeutungdes Flusses und der Lachse für die Wirtschaftund Kultur der Region. Nach aktuellen Pla-nungen soll der Susitna mithilfe eines mas-siven Staudamms für die Energiegewinnungnutzbar gemacht werden. Die Befürworterdes Staudammprojekts argumentieren, dassder Damm die Lachswanderungen nicht be-hindern würde, da er oberhalb der regulä-ren Wanderrouten errichtet werden soll. „Su-per salmon“ beweist jedoch das Gegenteil.

Sonntag, 18.2.2018, 10:30 bis 12:15Die Flusslandschaft der Isar oberhalb des Syl-vensteinspeichers ist einzigartig. Selten wurdedie Landschaft mit ihren typischen Tier- undPflanzenarten so grandios in Szene gesetzt,wie im Film von Jürgen Eichinger. Doch dieIdylle trügt: Ab Krün wurde auch dieser Fluss-abschnitt bereits massiv durch den Menschenverändert. Für den Betrieb des Walchensee-kraftwerks wird das Wasser der Isar bei Fluss-kilometer 251,5 durch das Stauwehr Krün ge-

staut und von dort fast vollständig inden Walchensee umgeleitet. Erst seit1990 muss eine Mindestmenge anWasser in dem ursprünglichen Fluss-verlauf verbleiben. Zuvor war derFlusslauf unterhalb von Krün mit Aus-nahme von Hochwasserzeiten tro-cken. Aufgrund der geringen Wasser-mengen und der damit einhergehen-den geringeren Dynamik werden dieoffenen Kiesflächen von Wald be-wachsen. Typische Kiesbankbewoh-ner finden seither weniger Lebens-raum. Wasserkraft wird oftmals alsökologische Energiequelle angese-hen. Ihre Auswirkungen auf die Fluss-landschaften und ihre lebenden Be-wohner sind jedoch dramatisch.

WILDES DEUTSCHLAND – DIE ISAR,DER LETZTE WILDFLUSS, 2016 (45‘):Der Film von Jürgen Eichinger zeigtdie obere Isar als einen der letztenWildflüsse in Deutschland. Je weiterman dem Lauf der Isar in RichtungAlpen folgt, umso wilder wird sie.Dort, wo sie als Wildfluss zwischen

den steil aufragenden Bergen des Karwen-dels dahinströmt, hat sich eine Flussland-schaft erhalten, die in Deutschland einzigar-tig ist. Die Isar bietet entlang dieser Streckenoch heute ein Bild, wie es wohl alle Alpen-flüsse nach der Eiszeit geboten haben. Ne-ben faszinierenden Landschaft- und Tierauf-nahmen, wird aber auch die Veränderung derLandschaft durch die Wasserableitungen beiKrün zum Walchenseekraftwerk thematisiert.

WASSERKRAFT – ALLES ANDERE ALS GRÜNEENERGIE, Landesfischereiverband Bayern(7:40‘): Wasserkraft gilt als ökologische Ener-giequelle – zu unrecht. Die Turbinen verletzenund töten Fische und durch den Aufstau desWassers geht wertvoller Lebensraum verlo-ren. Prof. Albert Göttle, Präsident des Landes-fischereiverbands Bayern, bemängelt, dass imZuge der Energiewende weitere Kraftwerkegebaut werden sollen, obwohl Bayerns Flüssein der Vergangenheit schon massiv für dieEnergiegewinnung verbaut wurden.

Sonntag, 18.2.2018, 15:00 bis 17:30Die Donau wurde in weiten Teilen begradigtund zur die Energiegewinnung aufgestaut.Zwischen Wien und Bratislava ist jedoch einStück Auenlandschaft mit einer natürlichen

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37. JahrgangNr. 435 / Februar 2018 7

Auch Reaktor C in Gundremmingen hat seineReststrommengen in wenigen Tagen aufgebraucht

Nur durch Tricksereien von Atompolitikern und Atomkonzernenkann Block C in Gundremmingen noch laufen

E ine Bekanntmachung des Bundes-amtes für kerntechnische Entsor-gungssicherheit im Bundesanzeiger

vom 12.1.2018 macht öffentlich, dass derReaktor C nach dem 30. November 17 nocheine Reststrommenge von 1,6 Mrd. Kilo-wattstunden erzeugen durfte. Damit wirdim Januar 2018 die Reststrommenge auf-gebraucht sein, und eigentlich erlischt da-mit die Betriebsgenehmigung.

Zur Erinnerung: Im Jahr 2000 vereinbartendie damaligen Atomkonzerne (VEBA, VIAG,HEW, RWE, EnBW – die meisten haben sich be-reits der Folgeverantwortung durch Umstruk-turierung entzogen) und die damalige Bun-desregierung einen langsamen Atomausstieg.Hochtrabend nannte man dies „Atomkonsens“.

Darin wurde „auf der Grundlage einer Re-gellaufzeit von 32 Kalenderjahren ab Beginndes kommerziellen Leistungsbetriebs“ die ver-bleibende Restlaufzeit berechnet. Reaktor Cspeiste seit dem 2.11.1984 ins Stromnetz einund war ab 18.1.1985 im kommerziellen Be-trieb. Für diese Regellaufzeit wurde die norma-lerweise in diesen Jahren zu produzierendeStrommenge berechnet und hieraus im Jahr2000 die verbleibende Reststrommenge bezif-fert. Nach Erzeugung dieser Reststrommengeerlischt die Betriebsgenehmigung. Aber – esdürfen Strommengen von, beispielsweise be-reits aus Sicherheitsproblemen abgeschalte-ten AKW auf andere AKW übertragen werden.

Nach der Erschütterung durch Fukushimaund die anschließenden Wahlergebnisse in Ba-den-Württemberg wurden acht AKW inDeutschland sofort stillgelegt. Für die anderenAKW wurden neben den Reststrommengennoch Termine festgelegt, bis zu denen sie spä-testens abgeschaltet sein müssen. Dafür wur-den die Laufzeiten der beiden GundremmingerReaktoren um einige Jahre über die 32-jährigeRegellaufzeit hinaus verlängert. Obwohl dieGundremminger Blöcke als letzte deutsche Sie-dewasserreaktoren als besonders gefährlichangesehen werden. Die acht (die Zahl der 2011sofort abgeschalteten AKW und der dann ab-geschalteten Siedewasserreaktoren ist zufälliggleich) anderen deutschen Siedewasserreakto-ren waren dann 2011 alle abgeschaltet.

Doch jetzt will man dem Block C, dem letz-ten deutschen Siedewasserreaktor, Rest-strommengen von anderen Reaktoren über-tragen. Welche alten AKW noch Reststrom-mengen haben, zeigt die Bekanntmachung.

Wir Umweltschützer protestierten gegendiese Betriebsverlängerung am 21. Januar

2018. Wir rufen wieder in Erinnerung, dass derReaktor C wegen Mängeln in den Not- undNachkühlsystemen nicht einmal den gesetz-lichen Vorschriften entspricht. Dass dieser Sie-dewasserreaktor im Unterschied zu den mo-derneren Druckwasserreaktoren nur über ei-nen Hauptkreislauf verfügt, dass die im Not-fall entscheidenden Steuerstäbe von unten inden Reaktor geschossen werden müssen unddass das Abklingbecken nicht vom Sicher-heitsbehälter geschützt wird.

Für die Stromversorgung ist der Block Cnicht einmal erforderlich. Wir haben genü-gend brachliegende Gaskraftwerke. Der BlockC dient nur den Konzerninteressen von RWEund EON, was angesichts der Gefahren undder nicht vorhandenen Entsorgung verwerf-lich ist! Raimund KammFORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eineverantwortbare Energiepolitik e.V, www.atommuell-lager.de

Februar 1985In der Folge des Cadmiumskandals ist nebenanderen Firmen auch die Schongauer Papier-fabrik ins Visier der Umweltinitiative geraten.Fragen nach den Emissionen aus dem Werkund zur Gewässerbelastung werden aufgewor-fen. Mehrere Monate lang zieht sich die öffent-liche Auseinandersetzung hin, mit Artikeln, Le-serbriefen und einer Werksbesichtigung.

Darüber hinaus beschäftigt sich die UIP mitdem Thema Ausstellungen. Man will die Infor-mation der Bevölkerung zu Umweltthemen aufdiese Weise voranbringen. Ein Arbeitskreis„Umweltausstellung“ wird gegründet. Auchder AK Müll beschäftigt sich mit der Thematikund erstellt eine Ausstellung zum Thema Müll,die in den Räumen der Sparkasse Schongau zusehen ist. Ziel der Ausstellung ist es, „möglichstvielen Bürgern  ...  vor Augen zu führen, dassneben zu fordernden Maßnahmen des Staatesaktives Handeln des Verbrauchers unumgäng-lich ist. Er kann und muss selbst dazu beitra-gen, die 2 ½ Pfund Müll, die jeder Bundesbür-ger pro Tag durchschnittlich produziert, zu ver-mindern, um der Verschwendung von Rohstof-fen, den diversen Umweltbelastungen und derVerschwendung von Geld bewusst entgegen-zuwirken.“

Frage: Hat sich an der Müllmenge pro Kopfund Tag seither etwas geändert?

Vor 33 JahrenEin Blick zurück

auf die Historie der UIPvon Hans Schütz

Flussdynamik erhalten geblieben. Diesist dem Engagement vieler österrei-chischer Bürger zu verdanken, diedurch ihren Widerstand 1984 denKraftwerksbau bei Hainburg verhin-dern konnten, wie Roberto Epple inseinem Film „Widerstand am Strom“eindrucksvoll zeigt. So blieben die Do-nauauen hier erhalten und wurdenspäter als Nationalpark Donauauenunter Schutz gestellt. Dessen Schön-heit zeigt „Wildnis am Strom“. AuchBayern diskutiert derzeit über einenmöglichen Auennationalpark an Do-nau und Isar. Während hier die Restenaturnaher Flüsse und Auenlandschaf-ten unter Schutz stehen bzw. aufwän-dig renaturiert werden, drohen aufdem Balkan zahlreiche frei fließendeFlüsse der Wasserkraftnutzung geop-fert zu werden. Filmemacher Borinskizeigt im Film „Una – The One“ denKampf eines bosnischen Fischers ge-gen den Staudammbau an der Una.

Sonntag, 18.2.2018, 19:00 bis 21:15Während nahezu überall auf dem Glo-bus ein nie dagewesener Boom anStaudamm- und Wasserkraftprojektendie Flüsse zu zerstören droht, ist die Si-tuation in den USA eine andere: DasZeitalter des Staudammbaus ist vor-bei. Mehr noch: Inzwischen werdenweitaus mehr Staudämme abgerissenals neu gebaut. Die Filme der Abend-session stellen diesen Widerspruch he-raus. Beispiele aus Amazonien undAfrika dokumentieren die verheeren-den Wirkungen neuer Staudämme,ökologisch wie auch für viele Men-schen. Der Abschluss ist einem Filmvorbehalten, der Hoffnung macht: RE-TURN OF THE RIVER über den Abrisszweier Staudämme im Elwha Riverund die Rückkehr dieses mächtigenWildflusses. Im Vorprogramm widmensich drei Kurzfilme dem globalen Pro-blem des immer weiter anwachsendenPlastikmülls in den Gewässern undMeeren. Eine Bedrohung, die über dieaquatischen Nahrungsketten auch di-rekt auf uns selbst zurückfällt.

Vorprogramm: Plastik – von denFlüssen ins Meer • OUR PLASTIC – OUR PROBLEM (3‘)• PLASTIC OCEAN (7:30min)• INVISIBLE OCEAN: PLANKTON AND

PLASTIC (8:55’)Quelle: www.alpenflusslandschaften.de

Fortsetzung von Seite 6

37. JahrgangNr. 435 / Februar 20188

Die Umweltinitiative Pfaffenwinkel e.V. ist ein gemeinnütziger Verein. Alle Spenden sind also steuerlich abzugsfähig.

Spendenkonto: Kreissparkasse Schongau · IBAN: DE16 7345 1450 0000 1099 00 · BIC: BYLADEM1SOG

[email protected]ße 2 · 86971 Peiting

Tel.: 0 88 61 / 25 97 99 5Fax: 0 88 61 / 25 67 99 6

ÖffnungszeitenMo - Fr: 7:30 - 19:00 Uhr

Sa: 7:30 - 13:00 Uhr

naturmarktPeiting

Shopping im grünen Bereich

Pressesprecherin und verantwortlichfür Seite 6, 7 und 8:

Julia Poweleit (V.i.S.d.P. und Autorin aller

nicht namentlich gekennzeichneten Artikel)

82389 Böbing

Mobil: 0162 4436980

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Internet: www.uip-online.de

Satz und Layout:Jürgen Müller, [email protected]

Das nächste UIP-Treffen

Donnerstag, 15. Februar 2018, 19:30 Uhrin der Zechenschenke

Jahreshauptversammlung

Donnerstag, 22. März 2018, 19:30 Uhrin der Zechenschenke

(Zechenstraße 2 in Peiting)

Star ist Vogel des Jahres 2018Imitationstalent unter den Vögeln wird immer seltener

D er NABU und seinbayerischer PartnerLBV haben den Star

zum „Vogel des Jahres 2018“gewählt. Auf den Waldkauz2017 folgt damit ein Singvo-gel. Der Bestand des Starshat in den letzten Jahrzehn-ten stark abgenommen, sodass er inzwischen auf derRoten Liste steht.

„Der Star ist bekannt als Al-lerweltsvogel – den Men-schen vertraut und weit ver-breitet. Doch seine Präsenz in unserem All-tag täuscht, denn der Starenbestand nimmtab. Es fehlt an Lebensräumen mit Brutmög-lichkeiten und Nahrung – insbesondere ver-ursacht durch die industrielle Landwirt-schaft“, sagt Heinz Kowalski, NABU-Präsidi-umsmitglied.

„Eine Million Starenpaare haben wir al-leine in Deutschland in nur zwei Jahrzehn-ten verloren. Jetzt gilt es, den Star durchpraktischen Naturschutz und Sicherung desLebensraums zu unterstützen“, sagt Dr. Nor-bert Schäffer, LBV-Vorsitzender.

Der Bestand des Stars in Deutschlandschwankt jährlich zwischen 3 und 4,5 Millio-nen Paaren, je nach Nahrungsangebot undBruterfolg im Vorjahr. Das sind zehn Prozentdes europäischen Starenbestandes, der bei23 bis 56 Millionen liegt. Trotzdem ist derschillernde Geselle ein typisches Beispiel fürden stillen Rückgang der häufigen Vogelar-ten, denn sein Bestand nimmt stetig ab. Inder aktuellen deutschlandweiten RotenListe ist der Star sogar direkt von „ungefähr-det“ (RL 2007) auf „gefährdet“ (RL 2015)

hochgestuft worden, ohne aufder Vorwarnliste zu stehen.

Die Nahrung des Stars istabhängig von den Jahreszei-ten. Im Frühjahr stehen Klein-tiere aus dem Boden auf demSpeiseplan. Im Sommer undHerbst schätzen Stare zusätz-lich Früchte und Beeren.

Gründe für seinen Rück-gang sind der Verlust und dieintensive Nutzung von Wei-den, Wiesen und Feldern, aufdenen der Star nicht mehr ge-

nug Würmer und Insekten zum Fressen fin-det. Werden Nutztiere nur im Stall gehalten,fehlt der Mist, der Insekten anlockt. Biozideund Agrochemikalien vernichten zudemweitere Nahrungstiere. Beerentragende He-cken zwischen den Feldern sucht man vie-lerorts ebenfalls vergebens. Geeignete Nist-plätze fehlen dort, wo alte Bäume mit Brut-höhlen entfernt werden.

Angepasst hat sich der Star an die Stadt:Der urbane Geselle nutzt Nistkästen oderHohlräume an Dächern und Fassaden zumNestbau. Parkanlagen, Friedhöfe und Klein-gärten liefern ihm Nahrung. Doch auch dortdroht ihm Lebensraumverlust durch Bauvor-haben, Sanierungen oder Verkehrssiche-rungsmaßnahmen.

Obwohl als „Allerweltsvogel“ betitelt, istder Vogel des Jahres 2018 doch eher der„Star“ unter den Vögeln. Bewundert werdenseine Schwarmflüge im Herbst, die als ein-zigartiges Naturschauspiel gelten. Im Früh-jahr sticht das Starenmännchen durch seinmetallisch glänzendes Gefieder heraus.Helle Punkte verzieren vor allem das Pracht-

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Leistungen

vielseitig kreativAr tLay

kleid des Weibchens. Im Spätsommer nachder Mauser enden die dunkelbraunen Fe-dern der Jungtiere in einer weißen Spitze,einem Perlmuster ähnlich. Zum Gesamtpa-ket dazu kommt sein Talent der Imitation:Der Star kann andere Vögel und Umge-bungsgeräusche perfekt nachahmen und inseinen Gesang einbauen. Zu hören sinddann auch Handyklingeltöne, Hundebellenoder Alarmanlagen.

Abhängig von seinem Lebensort ist derJahresvogel Kurzstreckenzieher, Teilzieheroder Standvogel. Mitteleuropäische Stare zie-hen zum Großteil bis in den südlichen Mittel-meerraum und nach Nordafrika. Die maximaleZugstrecke liegt bei 2.000 Kilometern. Man-che Stare verzichten vermehrt auf lange Rei-sen und überwintern vor allem im SüdwestenDeutschlands. Im Herbst sind die imposantenSchwarmwolken aus vielen tausend Starenam Himmel zu sehen, wenn sie während desZuges an einem Schlafplatz Rast machen.

Quelle: www.nabu.de/news/2017/10/23266.html