FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016....

32
FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG NACHHALTIGKEITSBERICHT 2015

Transcript of FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016....

Page 1: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG

NACHHALTIGKEITSBERICHT 2015

Page 2: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

1FüR EINE NEuE ZEIT dER ENERGIEvERSORGuNGWESENTLICHE KENNZAHLEN

400

2015201420132012201120102009200820072005 2006

500

600

700

800

900

828815

728 722

536

790

728

658

540

786784

in Mio. Euro 2015 2014veränderung

in %

Umsatz 7.819,3 8.134,2 -3,9Operatives EBITdA 864,0 849,2 1,7Operatives EBIT 428,1 427,5 0,1EBIT 212,0 354,7 -40,2Periodenergebnis -9,4 146,3 -106,4 Bilanzsumme 9.744,3 9.800,9 -0,6Eigenkapitalquote in % 18,0 23,3 -22,7Nettofinanzposition 4.237,1 4.120,7 2,8 Mitarbeiter (durchschnitt) 8.855 9.154 -3,3Mitarbeiter in vollzeitäquivalenten (FTE) 8.465 8.538 -0,9 Nicht-finanzielle Kennzahlen1)

Installierte elektrische Leistung erneuerbare Energien 322 MW 303 MW 6,3Spezifische CO2-Emissionen aus der Stromproduktion 536 g CO2/kWh el 540 g CO2/kWh el -0,7Gesundheitsquote in % 95,4 95,3 0,11) die im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements erhobenen Kennzahlen entsprechen den konsolidierten daten der wesentlichen Gesellschaften, gemessen an

strategischer Relevanz und Abdeckung von mindestens 95 Prozent der erzielten umsatzerlöse des EWE-Konzerns (S. 44). Aus rechentechnischen Gründen können Rundungsdifferenzen von +/- einer Einheit (Euro, Prozent usw.) auftreten.

» G4-9

g CO

2/kW

h el

WESENTLICHE KENNZAHLEN

SPEZIFISCHE CO2-EMISSIONEN UNSERER STROMPRODUKTION

U2 Wesentliche Kennzahlen

01 Für eine neue Zeit der Energieversorgung

02 unser Geschäft

04 vorwort

06 Nachhaltigkeit bei EWE

10 unsere Handlungsfelder

12 unsere Nachhaltigkeitsstrategie auf einen Blick

14 versorgungs sicherheit und Netzstabilität

17 Innovation und Produktverant wortung

20 Klimaschutz und Erzeugung 23 umweltmanagement und

Ressourceneffizienz 26 Regionale verantwortung 28 Lieferkette 30 Markt und Transparenz 34 Gesundheit und Arbeitsschutz 37 Mitarbeiter und Bildung 40 datenschutz und Informations-

sicherheit

44 über diesen Bericht

45 Indikatorenanhang

50 GRI Content Index

56 Glossar und Abkürzungsverzeichnis

58 Impressum

FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIE-VERSORGUNG

Nach der Liberalisierung der Strom- und Gasmärkte und mitten in der Energiewende kündigt sich die dritte umgestaltung der Energiebranche innerhalb von 30 Jahren an. EWE gestaltet diesen Prozess aktiv mit. denn veränderungen bringen neue Chancen und Perspektiven mit sich.

die digitalisierung unserer Märkte ist eine Herausforderung, die wir langfristig und nach-haltig im Sinne des unternehmens angehen. Erneuerbare Energien spielen dabei weiterhin eine tragende Rolle ebenso wie die Entwicklung intelligenter Netze.

den Energiebedarf reduzieren – auch das ist herausfordernd und weiterhin ein zentrales Ziel. Schließlich sollen bis 2050 in deutschland mindestens 80 Prozent weniger Kohlendioxid ausgestoßen werden.

EWE will die neue Energiewelt nachhaltig mit-gestalten. dabei handeln wir zukunftsgerichtet, zuverlässig und verantwortungsvoll – für die Regionen, in denen wir tätig sind, ihre Men-schen und die umwelt. denn unsere überzeu-gung ist: Nur unternehmerisches Engagement, bei dem auch ökologische und gesellschaftliche Entwicklungen berücksichtigt werden, führt auf lange Sicht zu wirtschaftlichem Erfolg.

Lesen Sie in unserem zweiten Nachhaltig-keitsbericht, welche Ziele wir uns gesetzt und welche Fortschritte wir 2015 gemacht haben.

INHALT

Link zur Homepage

verweis in den Nachhaltigkeits-bericht

verweis in den Geschäftsbericht

verweis in den Indikatorenanhang

Page 3: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

32

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

uNSER GESCHäFTuNSER GESCHäFT

Energieverband Elbe-Weser

Beteiligungsholding GmbH

Weser-Ems-Energie-beteiligungen GmbH

EnBW Energie Baden- Württemberg AG

64 % 20 % 6 %

EWE-KONZERN (10 % eigene Aktien)

Erneuerbare, Netze und

Gasspeicher

vertrieb, dienstleistungen

und Handel

Ausland swb Konzern- Zentralbereich

UNSER GESCHÄFT

1

1

2

3

4

5

4

5

6

6

DEUTSCHLAND

POLEN

TÜRKEI

2

2 3

EMS-WESER-ELBE

• Integriertes Angebot von Strom, Erdgas und Telekommunikation

• Leistungsstarke Netze (80.000 km Strom, 55.000 km Gas, 37.000 km Telekommu nikation)

• Pionier im Bereich Erneuerbare mit Schwer-punkt Windenergie

» G4-4

BREMEN

• die swb-Gruppe versorgt im Bundesland mit Energie, Trinkwasser und Telekom-munikation

• Sie zählt bundesweit zu den größten regionalen Energieversorgern mit eigener Strom- und Wärmeproduktion

• gehört seit 2009 zum EWE-Konzern

» G4-4

BRANDENBURG/RÜGEN

• Aufbau einer flächen-deckenden Erdgas-versorgung seit 1990

• rund 14.000 km Erdgas-leitungsnetz mit 180.000 Erdgas - haus anschlüssen

TÜRKEI/POLEN

• Seit 2007 in der Türkei aktiv: Erdgasversorgung in zwei Millionenstädten (Bursa und Kayseri)

• Eigene Handelsgesellschaft für Strom und Gas sowie dienstleistungsgesellschaft für Energieberatung

• Solider Kundenstamm in Polen: Markteintritt bereits 1999

ENERGIE FÜR MORGEN

die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten – dieses Ziel verfolgt EWE als regional aufgestellter dienstleister. Wir sind ein kommu naler Konzern, der mit Energie, Telekommunikation und IT das Know-how für intelligente Energie systeme bündelt. » G4-4

Fahrt voraus für Elektromobilität: Wir bauen die öffentliche Lade infrastruktur aus und haben im Berichtsjahr 38 Stromtank-säulen errichtet.

Siehe S. 18

Rund 70 Mio. Euro haben wir 2015 in den Breitbandaus-bau investiert – und damit für schnelles Internet in ländlichen Regionen gesorgt.

Siehe S. 16

Ein neuer Wind-park für den Nordwesten: In Hatten haben wir acht Windkraftan-lagen mit jeweils 3,3 MW Leistung gebaut, die 2016 den Betrieb aufge-nommen haben.

Siehe S. 22

50 Mio. Euro Förderung vom Bund: Mit dem Projekt enera will EWE gemeinsam mit Partnern den Nordwesten als Modellregion der Energiewende etablieren.

Siehe S. 19

die neue Firmen zentrale der türkischen EWE-Töchter Bursagaz und Enervis wur-de nach dem inter nationalen Standard für ökologisches Bauen Leadership in Energy and Environmental design (LEEd) errichtet.

Siehe S. 24

2015 ist die Anzahl der in deutschland zugelassenen E-Fahrzeuge um 6.500 auf 25.500 gestiegen. damit sich Elektromobilität weiter etabliert, baut EWE in seiner Region die Ladeinfrastruktur aus.

WAS WIR MACHEN

Rund 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschaften bei EWE einen Jahresum-satz von 8 Mrd. Euro – damit zählen wir zu den größten kommunalen unternehmen in deutschland. von innovativen Energieproduk-ten und leistungsfähiger Telekommunikation profitieren unsere Kunden in Nordwest-deutschland, Brandenburg und auf Rügen. Als zuverlässiger versorger und Impulsgeber für moderne Energiemärkte hat sich EWE auch in Polen und der Türkei einen Namen gemacht. der Konzern mit Hauptsitz in Oldenburg verfügt über eigene Erzeugungskapazitäten aus erneuerbaren und konventionellen Energie-quellen. Zudem betreiben die EWE-unterneh-men fortschrittliche, sichere Netze für Strom, Erdgas und Kommunikation. Bundesweite IT-Lösungen runden unser Portfolio ab.

» G4-3, G4-4, G4-5

GASKUNDEN(2014: 1,7 Mio.)

1,7 Mio.

STROMKUNDEN(2014: 1,3 Mio.)

1,3 Mio.

KUNDEN TELE-KOMMUNIKATION(2014: 604.000)

615.000

MITARBEITER(2014: 9.154)

8.855

EWE-KONZERN

Segmente mit operativen Geschäftsaktivitäten

» G4-7

Beteiligungen des Ems-Weser-Elbe-versorgungs- und Entsorgungsverbands (Mitglieder: 17 Landkreise und vier Städte)

Bereits 74 Prozent unserer strategischen Lieferanten der Warengruppen Material und dienstleistungen haben unseren neu eingeführten Lieferanten-kodex anerkannt.

Siehe S. 28

WO WIR VERTRETEN SIND

DEUTSCHLAND Oldenburg (Hauptsitz)

Region Brandenburg/Rügen

POLEN Poznań (Hauptsitz)

TÜRKEI Istanbul (Hauptsitz) Bursa Kayseri » G4-6, G4-8, G4-9

HIGHLIGHTS 2015» G4-9 » G4-9 » G4-9 » G4-9

Page 4: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

54

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

vORWORTvORWORT

eine neue Zeit der Energieversorgung bricht an: unser Markt-umfeld ändert sich so grundlegend wie selten zuvor. Im Jahr 2026 werden erneuerbare Energien die Grundlage der Energie-versorgung bilden, die Energiewirtschaft wird weitgehend digitalisiert und dezentralisiert sein. Für die Branche und auch für uns bedeutet das: Alte Geschäftsmodelle tragen nicht mehr, einst sicher geglaubte Einnahmequellen versiegen.

das Jahr 2015 stand bei EWE im Zeichen der veränderung. Wir haben erste wichtige Weichen für eine Neuausrichtung gestellt und uns auf den Wandel vorbereitet – auf zweierlei Wegen. Zum einen senken wir Kosten und optimieren Betriebsabläufe. das ist an manchen Stellen sehr schmerzhaft: Bis Ende 2017 werden wir 500 vollzeitstellen – sozialverträglich und ohne betriebsbe-dingte Kündigungen – abbauen. dies geschieht unter anderem, indem wir nicht besetzte Planstellen streichen.

Zum anderen begreifen wir den Wandel als Chance. Wir schauen verstärkt, wo sich Perspektiven und neue Geschäftsmöglichkei-ten ergeben, auf deren Basis neue Geschäftsmodelle entstehen können. Im vergangenen Jahr haben wir zum Beispiel unsere Aktivitäten auf dem Feld der Elektromobilität forciert. und für Kunden, die ihre Energieversorgung selbst in die Hand nehmen wollen, haben wir eine ganze Reihe von Produkten entwickelt. unser Anspruch ist es, die neue Energiewelt nachhaltig mitzu-gestalten und damit weiterhin verantwortung für unsere Regio-nen, ihre Menschen und die umwelt zu übernehmen.

In vielerlei Hinsicht sind wir dafür bereits gut aufgestellt. die Energiewende, das Ziel der dekarbonisierung und der vormarsch der Erneuerbaren – all das gehört seit Jahren zu unserem Geschäftsprofil. Mit der verbindung der drei Geschäftsfelder Energie, Telekommunikation und IT haben wir ein gutes Fundament für den Ausbau intelligenter Energiesysteme gelegt.

denn wir sind überzeugt: um auf lange Sicht erfolgreich zu sein, müssen wir nicht nur ökonomische Faktoren, sondern auch ökologische und gesellschaftliche Entwicklungen berücksichti-gen. deshalb arbeiten wir daran, Nachhaltigkeit noch stärker in unsere unternehmensstrategie zu integrieren. Ausgewählte nicht-finanzielle Kennzahlen sollen künftig Teil des Steuerungs-modells im Konzern sein.

2015 haben wir unsere Ziele, die wir uns 2014 auf den zehn Handlungsfeldern unserer Nachhaltigkeitsstrategie gesetzt haben, weiterverfolgt und Fortschritte erzielt. So haben wir die CO2-Emissionen pro erzeugter Kilowattstunde Strom um 35,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2005 gesenkt und sind damit unserem Ziel – der Reduktion um 40 Prozent bis 2020 – wieder ein Stück näher gekommen. Zudem haben inzwischen acht unserer Gesellschaften mit dem höchsten Energieverbrauch ein Energiemanagementsystem eingeführt. das sind seit 2014 vier weitere, die auf diesem Weg ihre eigenen verbräuche syste-matisch reduzieren.

Aber nicht nur innerhalb unseres Konzerns, sondern auch über die unternehmensgrenzen hinaus wollen wir verantwortungs-bewusst handeln, denn auch dort wirken unsere Geschäftstätig-keiten. deshalb ist es uns wichtig, dass unsere Grundsätze zu Menschenrechten und Arbeitsbedingungen, Arbeitsschutz und Geschäftsintegrität auch in unserer Lieferkette Beachtung fin-den. Im Berichtsjahr haben wir einen Kodex für unsere strategi-schen Lieferanten der Warengruppen Material und dienstleis-tungen eingeführt, den bereits 74 Prozent von ihnen anerkannt haben. Bis 2020 sollen es 95 Prozent sein.

Liebe Leserinnen und Leser, dies sind nur einige Beispiele von vielen Entwicklungen und Projekten, die in einem bewegten Jahr stattgefunden haben. Wir laden Sie herzlich ein, sich selbst ein Bild zu machen, und wünschen eine spannende Lektüre. » G4-1

Im September 2016

der vorstand

Matthias Brückmann Nikolaus Behr Michael Heidkamp

Ines Kolmsee Wolfgang Mücher

DER VORSTAND DER EWE AG(v.l.n.r.)

Wolfgang Mücher (Mitglied des vorstands, Finanzen)

Ines Kolmsee (Mitglied des vorstands, Technik)

Matthias Brückmann (vorstands vorsitzender)

Michael Heidkamp (Mitglied des vorstands, Markt)

Nikolaus Behr (Mitglied des vorstands, Personal und IT)

VORWORT

Page 5: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

76

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

NACHHALTIGKEIT BEI EWENACHHALTIGKEIT BEI EWE

NACHHALTIGKEIT BEI EWE

Wir gehen heute davon aus, dass im Jahr 2026 erneuerbare Energien die Grundlage der Energieversorgung bilden, die Energielandschaft weitgehend dezentralisiert ist, Markt und Politik immer mehr Effizienz in allen Geschäftssegmenten fordern und die Energiewirtschaft weitgehend digitalisiert ist. EWE setzt darauf, den Menschen die höchste verlässlichkeit und versorgungssicherheit zu bieten – mit einer effizienten, zukunftsfähigen Infrastruktur in den Bereichen Strom, Gas, Breitband und Elektromobilität. diese Leitplanken der Konzern-ausrichtung wird EWE kontinuierlich mit Leben füllen. Wir starten dabei von einer guten Ausgangsbasis: EWE verfügt über eine ausgeprägte Expertise und Reputation auf den Feldern Innovation und digitalisierung. Außerdem betreibt EWE keine Kernkraftwerke und ist daher auch nicht von Rückbauverpflich-tungen betroffen.

Mehrheitlich in kommunaler Hand trägt der EWE-Konzern in seinen Regionen eine besondere verantwortung für die umwelt und die Menschen – als Arbeitgeber, als Partner unserer Zuliefe-rer, als dienstleister für unsere Kunden und als Nachbar. Wir möchten auch in Zukunft der verlässliche Partner für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung sein.

UNSER NACHHALTIGKEITSMANAGEMENT

um nachhaltiges Handeln im Konzern zu verankern, hat EWE eine Nachhaltigkeitsstrategie mit zehn Handlungsfeldern ent wickelt. diese wird integraler Bestandteil der unternehmens-strategie: Künftig werden ausgewählte Nachhaltigkeitskenn-ziffern Teil des Steuerungsmodells des Konzerns sein – das stärkt den Stellenwert von Nachhaltigkeit bei EWE.

dieser Nachhaltigkeitsbericht gibt Auskunft über die Fort-schritte auf den bestehenden zehn Handlungsfeldern im Jahr 2015. damit zeichnet er ein umfassendes Bild darüber, was EWE in wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Hinsicht geleistet hat.

ZENTRALE HERAUSFORDERUNGEN IN UNSEREN MÄRKTEN

die deutsche Energiewirtschaft befindet sich in einer umbruch-phase – bereits seit Jahren und doch in einer rasanten Geschwin-digkeit für eine Branche, die für verlässlichkeit und zukunfts-weisende Investitionsentscheidungen steht. Auch der harte Wettbewerb im Telekommunikationsmarkt und die stete Ent-wicklung in der IT-Branche sorgen für eine hohe dynamik. Für EWE zeichnen sich vier zentrale Herausforderungen in seinen Märkten ab, auf die sich das unternehmen vorausschauend eingestellt hat.

DIGITALISIERUNGdigitalisierung ist die notwendige voraussetzung für viele Pro-dukte und dienstleistungen: die intelligente Steuerung von Energiesystemen, vernetzung von Energieverbrauchern und -produzenten oder smarte Anwendungen wie die Fernbedienung der Heizungsanlage von unterwegs setzen eine digitale Infra-struktur voraus. Gleichzeitig ist digitalisierung die Konsequenz der technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Sie verändert grundlegend die Erwartungen von Kunden, die Logik von Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodellen. Energie-unternehmen stehen vor der Herausforderung, die wertvollen datenmengen zu beherrschen und auf dieser Basis digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln – mit dem Ziel, ihren Kunden personalisierte Produkte mit einem hohen Nutzerkomfort anzubieten. dafür bedarf es neuer IT-Technologien, die opera-tive und betriebswirtschaftliche Prozessabläufe verbinden.

ENERGIEWENDEIn den kommenden Jahrzehnten wird die Energieversorgung der Industrienation deutschland schrittweise von einer koh-lenstoffbasierten auf eine CO2-neutrale und kernenergiefreie Energie versorgung umgestellt. die ländlichen Regionen in deutschland gewinnen bei diesem umbau zunehmend an Bedeutung, weil sie die nötigen freien Flächen für den Ausbau

der erneuerbaren Energien bieten. Besonders im Nordwesten wird dieses Potenzial schon heute für Windräder und die Nut-zung von Biomasse und Photovoltaik ergiebig genutzt. um die wetterabhängigen Anlagen in das Energiesystem zu integrieren, sind neue Lösungen gefragt: Erzeugung, verbrauch und die Lastflüsse der Netze müssen intelligenter aufeinander abge-stimmt und flexibler als bisher geregelt werden.

AUSWIRKUNGEN DES ENERGIEMARKTSdie liberalisierten Strom- und Gasmärkte sowie die Regulierung des Netzgeschäftes haben die Ertragskraft unseres unterneh-mens im traditionellen Kerngeschäft verringert. Ehemals stabile Einnahmequellen geraten zunehmend unter Ergebnisdruck. Zum Beispiel verändert im Strommarkt die Abnahmeverpflichtung von Strom aus erneuerbaren Energien vor allem die Markt-situation der konventionellen Erzeugung.

DEMOGRAFISCHER WANDELEine weitere zentrale Herausforderung sehen wir im demogra-fischen Wandel. dieser wird sich in Zukunft deutlich auf den deutschen Arbeitsmarkt auswirken: deutschlandweit stehen immer weniger gut ausgebildete Fachkräfte der Zahl an offenen Stellen gegenüber. Im Wettbewerb um die „besten Köpfe“ wollen wir uns als attraktiver Arbeitgeber durchsetzen.

UNSERE KONZERNSTRATEGIE IM WANDEL

Angesichts dieser Herausforderungen befinden sich viele Akteure der Energiebranche in schwerem Fahrwasser: alte Geschäftsmodelle tragen nicht mehr, Kundenbeziehungen müssen neu gedacht werden, die digitalisierung hat Einzug in den Alltag gehalten und verlangt nach neuen, attraktiven Produkten und dienstleistungen. EWE begreift diesen umbruch als Chance, um seine Stärken auf dem Markt zu nutzen. dazu überprüft EWE regelmäßig seine strategische Ausrichtung.

RISIKOVORSORGE

Mit dem vorsorgeprinzip – einer Leitlinie der vereinten Nationen – soll die umwelt vor möglichen Schäden bewahrt werden. das Monitoring der umweltrisiken ist auch für EWE von Bedeutung. Beispielsweise verfügt das Tochterunternehmen swb über zertifizierte umwelt-managementsysteme, u. a. in der swb Erzeugung AG & Co. KG und swb Entsorgung GmbH & Co. KG. » G4-14

über umweltrisiken hinaus setzt sich EWE zudem mit den Konsequenzen von Bedrohungsszenarien ausein-ander, die z. B. durch plötzlich auftretende Naturkata-strophen hervorgerufen werden können. So hat die EWE NETZ GmbH jene kritischen Geschäftsprozesse identi-fiziert, deren unterbrechung im Krisenfall das unterneh-men und damit auch die versorgungssicherheit gefähr-det. daraus abgeleitet wurden konkrete Maßnahmen und Pläne, die in solchen Fällen zur Aufrechterhaltung des Betriebs umgesetzt werden.

um potenzielle Risiken und Chancen der Geschäftstätig-keit frühzeitig erkennen und aktiv steuern zu können, hat EWE ein integriertes Risiko- und Chancenmanagement im Konzern etabliert. dieses führt regelmäßige Analysen von Risiken und Chancen durch. der Konzernvorstand und die Aufsichtsgremien werden über die Ergebnisse quartalsweise informiert.

Weitere Informationen im Geschäftsbericht 2015, Seite 82

Page 6: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

98

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

NACHHALTIGKEIT BEI EWENACHHALTIGKEIT BEI EWE

4

5

6

7

4 5 6 7

Mittel

Mitt

el

Sehr hoch

Sehr

hoc

h

Hoch

BEDEUTUNG FÜR DAS UNTERNEHMEN

Datenschutz und Informationssicherheit

Mitarbeiter und Bildung

Gesundheit undArbeitsschutz

Markt und Transparenz

RegionaleVerantwortung

Innovation undProduktverantwortung

Versorgungssicherheitund NetzstabilitätLieferkette

Umweltmanagement undRessourceneffizienz Klimaschutz

und Erzeugung

Hoc

h

BED

EUTU

NG

R D

IE S

TAKE

HO

LDER

STAKEHOLDER VON EWE

Bei der Identifizierung der zehn Handlungsfelder haben wir die Anliegen unserer wesentlichen internen und externen Stake-holder berücksichtigt: Kunden, Mitarbeiter, Anteilseigner, Liefe-ranten und Nichtregierungsorganisationen. » G4-25

» EWE versteht sich als kundennahes und serviceorientiertes unternehmen mit starkem regionalen Bezug. deshalb sind Kunden für EWE eine wichtige Stakeholdergruppe.

» Mitarbeiter sind ein zentraler Erfolgsfaktor von EWE. Ihre Leistungsfähigkeit, Loyalität und Zufriedenheit tragen ent-scheidend zum erfolgreichen Geschäftsbetrieb bei. Zugleich sind sie in die umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie eingebunden.

» EWE befindet sich mehrheitlich in kommunaler Hand. deshalb sind die Anteilseigner eine wichtige Interessen-gruppe.

» um wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Themen entlang der Wertschöpfungskette effektiv organi-sieren und Leistungen transparent kommunizieren zu können, setzen wir auf die Kooperation und unterstützung unserer Lieferanten.

» die Nichtregierungsorganisationen repräsentieren Erwar-tungen zu wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaft-lichen Themen, deren Reifegrad in der Gesellschaft noch gering ist. da hieraus in Zukunft Handlungsbedarf für unter-nehmen entstehen kann, ist es wichtig, diese Themen früh-zeitig zu erkennen. » G4-24, G4-27

WESENTLICHKEITSANALYSE

um die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen für EWE und seine Stakeholder zu ermitteln, haben wir im Jahr 2013 eine umfas-sende Analyse durchgeführt. dabei haben wir Aspekte nach dem Standard der GRI einbezogen, deren Grenzen innerhalb und außerhalb des unternehmens definiert und weitere Inhalte bestimmt, die für unser Geschäftsmodell relevant sind. unter Berücksichtigung der Ansprüche unserer Stakeholder und der

Bedeutung dieser Themen für EWE haben wir die zehn Hand-lungsfelder für unsere Nachhaltigkeitsstrategie abgeleitet. Eine Wesentlichkeitsmatrix veranschaulicht die relative Bedeutung der einzelnen Felder für unsere Stakeholder und für EWE. der Wert 7 steht dabei für eine sehr hohe Relevanz, der Wert 4 für eine – im verhältnis betrachtet – geringere Relevanz. » G4-18, G4-26

Siehe Wesentlichkeitsmatrix, Seite 8

Jedem Handlungsfeld haben wir ein Ziel zugeordnet, das mit konkreten Maßnahmen und Initiativen hinterlegt ist. Zusätzlich wurde für jedes Handlungsfeld ein Fortschrittskriterium defi-niert, um unsere Nachhaltigkeitsleistung messbar zu machen. Für jedes Handlungsfeld wurde ein verantwortlicher aus der jeweils zuständigen Organisationseinheit benannt. dieser koordiniert Fachexperten und Führungskräfte aus den Konzern-gesellschaften. » G4-34

STAKEHOLDERDIALOG

Mit unseren Kunden, den Bürgern, Wissenschaftlern, Politikern und weiteren Stakeholdern stehen wir in regel-mäßigem Austausch. Zum Beispiel haben wir uns in Kunden- und Netz beiräten über EWE-Themen ausgetauscht. » G4-26

Auch in verschiedenen Branchen- und Interessenverbänden nimmt EWE eine aktive Rolle ein. In einigen haben wir Posi-tionen auf Führungsebene inne, in vielen beteiligen wir uns an Projekten und Arbeitsgruppen. unter anderem ist EWE in folgenden vereinen Mitglied:

» Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. v. » verband kommunaler unternehmen e. v. » Bundesverband Breitbandkommunikation e. v. » Bundesverband Informationswirtschaft,

Telekommunikation und neue Medien e. v. » Netzwerk Compliance e. v. » G4-16

WESENTLICHKEITSMATRIX

» G4-19

Page 7: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

11uNSERE HANdLuNGSFELdERuNSERE HANdLuNGSFELdER10

VERSORGUNGSSICHERHEIT UND NETZSTABILITÄT

UMWELTMANAGEMENT UND RESSOURCENEFFIZIENZ

KLIMASCHUTZ UND ERZEUGUNG

LIEFERKETTE

REGIONALE VERANTWORTUNG

MARKT UND TRANSPARENZ

GESUNDHEIT UND ARBEITSSCHUTZ

DATENSCHUTZ UND INFORMATIONS SICHERHEIT

MITARBEITER UND BILDUNG

INNOVATION UND PRODUKT VERANTWORTUNG

UNSERE HANDLUNGSFELDER

In zehn Handlungsfeldern haben wir uns Ziele gesetzt, die wir bis zum Jahr 2020 erreichen wollen. Anhand der EWE-Fortschrittskriterien messen wir unseren

Entwicklungsstand und schaffen Transparenz für unser Engagement. www.ewe.com/nachhaltigkeit

Page 8: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

Handlungsfeld Ziel 2020 MaßnahmenFortschritts-kriterium Zielwert 2020 Statuswert 2014 Statuswert 2015

versorgungs-sicherheit und Netzstabilität

Wir bauen und betreiben eine zukunfts-fähige und effiziente Infrastruktur für die Menschen in der Region.

umsetzung der Instandhaltungs- und Reinvestitionsstrategie

Ausbau des Krisen- und Notfallmanagements

Förderung des regio nalen Breitbandausbaus

Ausweitung von Forschungs-projekten und Feldtests zu Smart Grids

Stromausfallzeiten in Minuten pro Kunde und Jahr

Besser als der von der Bundesnetz-agentur ermittelte durchschnittswert in deutschland (= SAIdI: System Average Interruption duration Index)

5,5 Minuten pro Kunde und Jahr (durchschnittswert Bundesnetzagentur: 15,3 Minuten pro Kunde und Jahr)

6,3 Minuten pro Kunde und Jahr (durchschnittswert Bundesnetzagentur: 15,3 Minuten pro Kunde und Jahr)

Innovation und Produktverant-

wortung

Wir verbinden Energie, Telekommunikation und Informationstechno-logie zu intelligenten Energiesystemen von morgen.

Einführung eines Innovations-portals

Interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsprojekte

Ausbau der Produkt palette und dienst leistungen zu Energieeffizienz

Anzahl der über das Innovationsportal eingereichten Ideen, die in ein Projekt überführt werden

10 initiierte Projekte pro Jahr

Innovationsportal wurde konzipiert

vergabe des Auftrags an einen dienst-leister, der die Online-Lösung realisiert

Klimaschutz und Erzeugung

Wir erhöhen die Klima-freundlichkeit unserer Energieerzeugung.

Ausbau der Windkraft Flexibilisierung und Wirkungsgrad

der Kraftwerke steigern Inbetriebnahme des Gas- und

dampf turbinen kraft werks

CO2-Emission in Gramm pro erzeugter Kilowatt-stunde Strom

Reduzierung der CO2-Emission in Gramm pro er-zeugter Kilowatt-stunde Strom um 40 % gegenüber 2005

540 Gramm pro erzeugter elektri-scher Kilowatt stunde (entspricht einer Reduzierung um 34,8 % gegenüber 2005)

536 Gramm pro erzeugter elektri-scher Kilowattstunde (entspricht einer Reduzierung um 35,3 % gegenüber 2005)

umweltmanage-ment und Ressour-

ceneffizienz

Wir gehen verant-wortungsvoll mit der Ressource Energie um und minimieren unsere innerbetrieb lichen verbräuche.

Etablierung eines konzern weiten Energiemonitorings

Einführung von Energiemanage-mentsystemen und Zertifizierung weiterer Gesellschaften

Anzahl der Gesell-schaften, deren Energie management-systeme nach ISO 50001 zertifiziert sind

Zertifizierung von 12 Gesellschaften

4 bereits zertifizierte Gesellschaften

8 bereits zertifizierte Gesellschaften

Regionale verantwortung

Wir tragen durch unsere Aktivitäten nennens-wert zur Entwicklung der Region bei.

Bürgerbeteiligungen bei Windparkprojekten erhöhen

Ausweitung des Netzbeteili-gungsmodells

Sponsoringengagement weiterhin an den Bedürfnissen der Region ausrichten

Förderung von dialogformaten

Regionalitätsindex Besser als der durch-schnittswert der Studie BdEW- Kundenfokus Haus-halte, mindestens einen Wert von 67, falls der durch-schnittswert unter diese Punktzahl sinkt

72 (durchschnittswert der Studie BdEW-Kunden fokus Haushalte: 68)

76 (durchschnittswert der Studie BdEW- Kundenfokus Haushalte: 68)

Handlungsfeld Ziel 2020 MaßnahmenFortschritts-kriterium Zielwert 2020 Statuswert 2014 Statuswert 2015

Lieferkette

Wir führen konkrete Nachhaltigkeitsanfor-derungen für unsere Lieferanten ein.

Einführung eines Lieferantenkodex

Schulung der Einkaufsmitarbeiter zu Nachhaltigkeit

Aufbau eines strate gischen Lieferanten managements

Quote der strate-gischen Lieferanten im Bereich Material und dienstleis-tungen, die den Lieferantenkodex anerkennen

Abdeckungsquote von über 95 % der strategischen Lieferanten von Material und dienstleistungen

Lieferantenkodex wurde erarbeitet und wird 2015 eingeführt

Lieferantenkodex wurde eingeführt und bereits von 74 % der strategi-schen Lieferanten von Material und dienstleistungen anerkannt

Markt und Transparenz

Wir sind vertrauens-voller dienstleister für unsere Kunden und verlässlicher vertrags-partner.

Kundenservicestrategie umsetzen

Kundenbindungsmaßnahmen intensivieren

Kundenbindungs-index

Siehe S. 30

74 72 (Geschäftsbereich Energie)

75 (Geschäftsbereich Energie)75,6 (Geschäftsbereich Telekommuni-kation)

Gesundheit und Arbeitsschutz

Wir gewährleisten ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld.

Führungs-Curriculum zum Gesundheitsmanagement einführen

Aktionen zu Stress prävention, Gesundes Essen und Fitness intensivieren

Health, Safety, Environment-Richtlinie (HSE) konzernweit einführen

Gesundheitsquote

Siehe S. 3497 % 95,3 % 95,4 %

Mitarbeiter und Bildung

Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber für die Region.

Entwicklung einer Arbeit-gebermarke

Etablierung eines demo grafie- managements

vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern

Stellenbesetzungs-zeit

75 Wochentage 85,6 Wochentage 83,4 Wochentage

datenschutz und Informations-

sicherheit

Wir sind vertrauens-voller Partner bei den Themen datenschutz, Informationssicherheit und unbundling.

Einführung relevanter E-Learning-Module

Fortentwicklung eines konzernweiten Informations-sicherheitsmanagement- systems nach ISO 27001

Quote aller Mitarbeiter aller betroffenen Gesellschaften, die zu den Themen datenschutz, Informations-sicherheit und unbundling über E-Learning-Module geschult wurden

> 85 % (entspricht maximaler Quote in der Praxis)

Beschluss zur Einführung von E-Learning- Modulen wurde gefasst

Neue Lehrein heiten wurden konzipiert und bestehende Tools weiterent-wickelt

13uNSERE NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE AuF EINEN BLICKuNSERE NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE AuF EINEN BLICK12

UNSERE NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE AUF EINEN BLICK

Page 9: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

1514

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

vERSORGuNGSSICHERHEIT uNd NETZSTABILITäTvERSORGuNGSSICHERHEIT uNd NETZSTABILITäT

GEWÄHRLEISTUNG DER NETZSTABILITÄT

um mögliche Schwachstellen im Netz zu identifizieren, die zu Ausfallzeiten führen können, führt die Konzerntochter weser-netz Bremen vorsorglich Kabeldiagnosen durch. Zum Stichtag sind bereits rund 25 Prozent der Kabel im Netz der wesernetz auf Auffälligkeiten untersucht worden. durch die zunehmende Automatisierung des Betriebs können künftig immer mehr Störungen durch Schaltmaßnahmen direkt in der Netzleitstelle behoben werden.

Seit 2015 verfügt das gesamte EWE-Netzgebiet über ein strukturiertes Krisen- und Notfallmanagement. Mehrmals im Jahr finden Simulationsübungen statt. dabei werden für den Störungsfall wichtige Kommunikationsmechanismen wie das Funktionieren der Meldekette getestet. Auch potenzielle Aus-nahmesituationen (Hochwasser, Sonnenfinsternis etc.) werden in ihren Auswirkungen auf die Netzstabilität simuliert.

Weitere Informationen im Geschäftsbericht 2015, Seite 24/25

SMART GRIDS

Bundesweit wird der höchste Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien in Niedersachsen erzeugt. In den Netzen von EWE NETZ liegt der Anteil an erneuer baren Energien bereits bei 75 Prozent. um die erneuerbaren Energien technisch wie wirtschaftlich immer besser zu integrieren, baut EWE sein Stromnetz schrittweise in ein intelligentes Netz (Smart Grid) um. diesen umbau hat EWE auch 2015 fort gesetzt. der Bau von mehr als 300 regelbaren Ortsnetztransformato-ren ermöglicht zum Beispiel eine automa-tische Spannungsregelung. damit kann die vorhandene Netzinfrastruktur deutlich effizienter gesteuert werden.

5 %-ANSATZ: EWE-KONZEPT ERFOLGREICH UND ANERKANNT

Beim Zukunftsthema „Smart Grid“ bietet der sogenannte 5 %-Ansatz eine Alterna-tive zum physischen Ausbau der Strom-netze: Berechnungen haben ergeben, dass

grundsätzlich doppelt so viel dezentrale Erzeugungsleistung an das Netz von EWE angeschlossen werden könnte, wenn es dem Netzbetreiber gestattet ist, bis zu 5 Prozent der jährlichen Stromproduktion aus diesen Anlagen zu drosseln. der positive Effekt entsteht durch eine verbesserte Steuerung der Netzaus-lastung. Bei zu hoher Rückspeisung können die dezentralen Anla-gen so weit reduziert werden, dass Engpässe im Netz vermieden werden.

EWE NETZ hatte den 5 %-Ansatz 2014/15 in einem Praxistest im Raum Jever/Wittmund erprobt und dazu elf Erzeugungsanlagen und alle Ortsnetzstationen mit Fernwirktechnik zur hochauf-lösenden Messung und Steuerung ausgerüstet. Gesteuert wurden die Erzeugungsanlagen in Echtzeit durch eine Software der EWE-Tochter BTC. der Gesetzgeber hat die Wirksamkeit des Oldenburger Konzepts inzwischen anerkannt und als 3 %-Spit-zenkappung für Windenergie- und Pv-Anlagen ins Energiewirt-schaftsgesetz eingebracht. EWE NETZ rechnet damit, dass die Netzanschlusskapazität so noch um 50 Prozent gesteigert werden kann. dies führt zu einer Entlastung im Hinblick auf die Kosten der Netzintegration und zu mehr Sicherheit bei der Netzplanung.

magazin.ewe.com

uNSER FORTSCHRITTSKRITERIuM

unser übergeordnetes Ziel ist es, eine zukunftsfähige und effiziente Netzinfrastruktur zu bauen und zu betreiben. die Zuverlässigkeit der Stromversorgung ist dabei ein zentraler Maßstab für versorgungssicherheit. daher messen wir unseren Fortschritt in diesem Handlungsfeld an der Stromausfallzeit in Minuten pro Kunde und Jahr. unser Gesamtwert setzt sich zusammen aus den Einzelwerten der Netzbetreiber EWE NETZ, wesernetz Bremen und wesernetz Bremerhaven und bezieht sich damit auf alle EWE-Stromnetze in deutschland. der vergleichs-wert bezieht sich auf die ungeplanten unterbrechungen im deutschen Nieder- und Mittelspannungsnetz. In deutschland betrug die durchschnittliche Ausfallzeit im Jahr 2015 15,3 Minu-ten. die Stromausfallzeit in den EWE-Netzen lag 2015 bei 6,3 Minuten. die Abweichung gegenüber dem vorjahreswert (5,5 Minuten) ist auf reguläre Schwankungen im Netzbetrieb zurückzuführen. Wir liegen damit auch im Jahr 2015 deutlich unter dem deutschen durchschnittswert. unser Ziel bis 2020: die Stromausfallzeiten weiterhin unterhalb des bundesweiten durchschnitts zu halten. » G4-EU29, EWE-FK01

Anzahl der Stromanschlüsse und der Stromkunden

Anzahl 2015 2014

verände-rung

(in %)

Hausanschlüsse mit Strom 994.300 984.800 +1 %Hausanschlüsse mit Gas 862.300 851.100 +1 %Hausanschlüsse mit Telefonie und Internet 37.700 32.600 +15 %

» G4-EU3

Stromnetzlängen

km 2015 2014

verände-rung

(in %)

Netzlänge Strom (Regionen Ems-Weser-Elbe und Bremen) 92.800 92.500 +1 %Netzlänge Gas (deutschland, Türkei, Polen) 70.700 69.500 +1 %Netzlänge Telekommunikation 38.000 36.600 +4 %

davon Kupferkabel 15.200 15.100 +1 %davon Glasfaserkabel 22.800 21.500 +6 %

» G4-EU4

Als regionaler Infrastrukturdienstleister möchten wir unseren Kunden zukunftsweisende und zuverlässige Leistungen bieten. durch unsere geografische Lage kennen wir die besonderen Herausforderungen durch dezentrale Erzeugungsstrukturen und bei der

Einbindung erneuerbarer Energien in die Netzinfrastruktur. unser Anspruch ist es, sichere und fortschrittliche Netze zu betreiben. Indem wir die Bereiche Energie,

Telekommuni kation und Informationstechnologie systematisch verknüpfen, schaffen wir eine wesentliche Grundlage für die intelligenten Energiesysteme der Zukunft.

VERSORGUNGSSICHERHEIT UND NETZSTABILITÄT

Intelligente Ortsnetztransformatoren regeln die Spannung im Netz automatisch und verhindern so überlastungen. EWE setzt bereits mehr als 200 in seinen Netzregionen ein.

Page 10: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

1716

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

INNOvATION uNd PROduKTvERANTWORTuNGvERSORGuNGSSICHERHEIT uNd NETZSTABILITäT

Erdgaskavernegeom. volumen500.000 – 600.000 m3

Eiffelturm Paris

Wohnhäuser

450 m

400 m

350 m

300 m

250 m

200 m

150 m

50 m

0 m

100 m

STANDORTE DER GASSPEICHER VON EWE

Gasspeicher: in Betrieb in Planung

Huntorf im Landkreis Wesermarsch, Nüttermoor, Jemgum in

Ostfriesland, Rüdersdorf bei Berlin, Bremen-Lesum.

VERSORGUNGSSICHERHEIT DURCH ERDGASINFRASTRUKTUR

Erdgasspeicher tragen zur versorgungssicherheit bei, indem sie zum Beispiel bei Lieferausfällen den Bedarf an Erdgas decken. EWE gehört mit einem Portfolio von derzeit 38 Kavernen zu den großen Speicherbetreibern im europäischen Erdgasmarkt. das in den EWE-Speichern eingelagerte nutzbare Erdgas reicht aus, um eine Millionenstadt ein Jahr lang mit Erdgas zu versorgen. das Erdgas wird in unterirdischen Hohlräumen gelagert, die nach strengen umweltschutz- und Sicherheitskriterien in natürlichen Salzstöcken angelegt sind.

SCHNELLES INTERNET: FORTGESETZTER BREITBANDAUSBAU BEI EWE

Leistungsfähige Telekommunikationsnetze mit hohen übertra-gungsgeschwindigkeiten sind eine wesentliche voraussetzung für intelligente (Energie-)Anwendungen. EWE ist ein wesent licher Treiber des Breitbandausbaus im Nordwesten deutschlands: In über 440 Orten sorgen wir dafür, dass möglichst viele Menschen, unternehmen und Institutionen Zugang zum schnellen Internet erhalten. Seit 2013 wurden über 5.800 Kabel verzweiger mit Glasfaser erschlossen; mehr als die Hälfte sind durch die

Zusatztechnologie vectoring mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s ausgestattet. um möglichst viele Anwender einzube-ziehen, setzen wir auf eine Kombination unterschiedlicher Aus-baumodelle. die Erweiterung des Breitband netzes wird zu einem erheblichen Teil durch Eigeninvestitionen finanziert. darüber hin-aus werden europäische Fördermittel genutzt, regionale Partner-schaften geschlossen und die Kooperation mit Kommunen und Gemeinden ausgebaut. Im Jahr 2015 haben wir rund 70 Mio. Euro in den Breitbandausbau investiert. das entspricht einer Steige-rung von 13 Prozent im vergleich zum vorjahr. » TK-IO1

Weitere daten zum Thema im Indikatorenanhang, Seite 45

GRÖSSE EINES KAVERNEN SPEICHERS uNSER FORTSCHRITTSKRITERIuM

um die Innovationskraft des unternehmens kontinuierlich zu steigern, hat EWE ein virtuelles Innovationsportal konzipiert. dort sollen zunächst Mitarbeiter, in einem späteren Schritt auch Kunden, ihre vorschläge einreichen – von der effizienteren Gestaltung eines Arbeitsprozesses bis zur neuen Produktidee. Im Jahr 2015 erfolgte die Beauftragung eines dienstleisters für die Programmierung des Innovationsportals. Weiterhin hat EWE innerhalb des Konzerns die organisatorischen voraussetzungen geschaffen, damit jede umgesetzte Idee nach klaren und ein-heitlichen Kriterien monetär entlohnt wird.

das Online-Tool Innovationsportal soll das Eingangstor für Ideen sein. die Bearbeitungs- und Entscheidungswege bis zur umsetzung oder Ablehnung sollen kurz, der Status der Bearbei-tung für alle Beteiligten einsehbar und damit transparent sein. Noch im Jahr 2016 soll das Innovationsportal für die Mitarbeiter live geschaltet werden. Bis zum Jahr 2020 will EWE von den über das Innovationsportal generierten Ideen jährlich zehn in Projekte überführen. » EWE-FK02

NEUAUSRICHTUNG DER FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSAKTIVITÄTEN

vor dem Hintergrund sich stark verändernder Märkte haben wir eine Neuausrichtung unserer Forschungs- und Entwicklungs-aktivitäten beschlossen. Künftig wird der Schwerpunkt noch deutlicher als in der vergangenheit auf innovativen Geschäfts-modellen liegen. dazu bündeln wir die bestehenden Innovations-aktivitäten und bauen sie weiter aus. unser Ziel ist es, neue

Geschäftsmodelle für den Konzern zu erschließen und die Wert-schöpfung am Markt zu vertiefen. Im Geschäftsjahr 2015 stan-den im Wesentlichen Fragestellungen im Hinblick auf zukünftige technische Entwicklungen und Lösungen zur umsetzung der Energiewende im Fokus. Im Geschäftsjahr 2015 wurden ins-gesamt 1,9 Mio. Euro für projektbezogene Sachkosten für For-schung und Entwicklung aufgewendet. » EWE-ZA1

Für die erfolgreiche Gestaltung der Energiewende benötigen wir intelligente Energie-systeme. EWE verbindet das Know-how aus den Bereichen Energie, Telekommunikation

und Informationstechnologie zu innovativen Lösungen, die nachhaltige Produkte und dienstleistungen schaffen oder erneuerbare Energien in den Markt integrieren.

INNOVATION UND PRODUKTVERANTWORTUNG

Seit dem Jahr 2007 bietet EWE Strom- und Gasprodukte aus erneuerbaren Energien an. die Produkte swb Strom proNatur, EWE Strom NaturWatt und EWE Grünstrom stammen zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Letzteren beiden hat der Tüv NORd im Jahr 2015 das Zertifikat „Geprüfter Ökostrom“ verliehen. » G4-4

ERNEUERBARE ENERGIEN FÜR DEN HAUSGEBRAUCH

Nüttermoor

Jemgum

Huntorf

Moeckow

RüdersdorfLesum

NIEDERSACHSEN

MECKLENBURG-VORPOMMERN

BREMEN

BERLIN

Page 11: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

1918

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

INNOvATION uNd PROduKTvERANTWORTuNGINNOvATION uNd PROduKTvERANTWORTuNG

EIGENE ENERGIE ERZEUGEN

Immer mehr Privat- oder Gewerbekunden wollen ihre Energie-anlage optimieren oder eigene Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugen. diesem Trend zu einer nachhaltigeren versorgung kommt EWE mit einer breiten Palette neuer Produkte und dienst leistungen entgegen. Zum Beispiel das Produkt EWE Mini-Pv: Kunden, die keine eigene dachfläche zur verfügung haben, können mit dem circa anderthalb Quadratmeter großen Solarmodul von EWE trotzdem selbst Sonnenstrom produzieren,

etwa auf dem Balkon. Weiterhin hat EWE auf Basis der Brenn-stoffzellen-Technik eine stromerzeugende Heizung entwickelt, das sogenannte Hauskraftwerk. Was im Jahr 2008 unter dem Projektnamen „Callux“ als Praxistest einer neuen Technologie gestartet ist, mündet damit im Jahr 2015 in die Entwicklung eines marktfähigen Produkts.

Privat- und Gewerbekunden, die ihren Strombedarf größtenteils über eine eigene Solaranlage decken wollen, bietet EWE das Photovoltaik-Speichersystem EQOO. damit können

Im Jahr 2015 ist die Anzahl der in deutschland zugelassenen Elektrofahrzeuge um rund 6.500 auf 25.500 gestiegen1). Ein erfreulicher Trend, denn Studien bescheinigen dem elektri-schen Antrieb einen deutlich niedrigeren CO2-Ausstoß als Fahrzeugen mit einem herkömmlichen verbrennungsmotor – je nach Betrachtung zwischen 30 Prozent und über 50 Pro-zent. Betrieben mit Strom aus erneuerbaren Energien ist eine annähernd CO2-freie Fortbewegung möglich.

damit sich die Elektromobilität weiter etabliert, baut EWE in seiner Region die öffentliche Ladeinfrastruktur aus: 38 Stromtanksäulen hat EWE 2015 errichtet, viele davon im Auftrag von Kommunen. damit stehen im Gebiet von EWE und der Bremer Tochter swb inzwischen insgesamt über 80 Lademöglichkeiten zur verfügung, an denen zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien gezapft werden kann. Mit der Stromtankkarte bietet EWE seinen Kunden seit 2015 eine bequeme und günstige Zahlungs-möglichkeit zum Festpreis.

Für Kunden, die ihr Fahrzeug zu Hause aufladen, hat EWE 2015 das Produkt EWE Strom mobil eingeführt: Nachts,

CO2-FREI MIT ELEKTROMOBILITÄT

durchschnittlich 70 Prozent des Stromverbrauchs aus eigener Produktion gedeckt werden. Im Jahr 2015 wuchs die Nutzerzahl auf rund 400. Andere Energieversorger haben die Möglichkeit, das von EWE entwickelte Produkt EQOO als sogenanntes „White Label-Produkt“ unter ihrer eigenen Marke zu vertreiben. 2015 konnten bereits sieben Partner gewonnen werden. Im November 2015 haben die ersten Schulungen für die Partner stattgefunden.

EWE Agrarenergie ist ein Produkt- und dienstleistungsportfolio, das EWE speziell für landwirtschaftliche Betriebe entwirft. die Palette reicht von der anlagengenauen übersicht des Energiever-brauchs bis zur autonomen Energieerzeugung und vermarktung. EWE Agrarenergie wurde direkt auf den Bauernhöfen gemeinsam mit den Landwirten entwickelt. unterstützt wurde der Prozess von Studenten der Technischen universität Hamburg-Harburg. Aktuell erproben mehrere ausgewählte Betriebe die Online-Aus-wertung von Energieverbräuchen. » G4-4

PRAXISGROSSTEST: ENERA

Ein aktuelles Thema ist ferner die Integration von erneuerbaren Energien in den Markt. In Ostfriesland und Friesland soll vor diesem Hintergrund eine Blaupause für die Energiewende ent-stehen: Ein von EWE geführtes Konsortium aus 75 Partnern hat im dezember 2015 den Zuschlag des Bundeswirtschaftsministe-riums über rund 50 Mio. Euro aus dem Förderprogramm „Schau-fenster intelligente Energie“ erhalten. Im Rahmen des Förderan-trags wurde das vorhaben inzwischen detailliert geplant. die Konsortialpartner gehen aktuell davon aus, dass sie weitere Eigenmittel in Höhe von 120 Mio. Euro einbringen werden.

Mit „enera“ wollen die Partner in der Modellregion zeigen, wie Energiesysteme durch den Einsatz intelligenter Technologien zukunftsfähig gestaltet und effizient betrieben werden können. die Ergebnisse aus dem Projekt sollen später deutschlandweit übertragbar sein. das Energiesystem in den Landkreisen Aurich, Friesland und Wittmund sowie den Städten Emden und Lingen soll mit über 30.000 intelligenten Messsystemen ausgestattet werden. Zudem werden Speichersysteme gebaut und Wind-energieanlagen technisch aufgerüstet. Bestehende Markt-modelle werden in Zusammenarbeit mit Stromhandelsplätzen um regionale Produkte erweitert.

www.energie-vernetzen.de

VIRTUELLES KRAFTWERK

In einem weiteren Projekt will EWE die Energieversorgung dezentraler und flexibler gestalten und integriert Mikro- KWK-Anlagen aus 15 Haushalten und Gewerbebetrieben im Raum Oldenburg in ein bestehendes virtuelles Kraftwerk. So testen wir, wie man viele Anlagen in kleineren Leistungsklassen im verbund steuern kann. Seit Mitte 2016 vermarktet EWE die gesamte Leistung des virtuellen Kraftwerks von 200 Megawatt (MW) am Regelenergiemarkt. dort bieten flexible Erzeugungs-anlagen ihre Kapazitäten an, um kurzfristig Schwankungen zwischen Stromangebot und -nachfrage auszugleichen. Ins-besondere durch die wetterabhängigen erneuer baren Energien gewinnt der Regelenergiemarkt an Bedeutung.

SWB: SMART TECH TROPHY FÜR INNOVATIVE IDEEN

um jungen unternehmensgründungen Rückenwind zu geben, hat swb in Bremen den „kraftwerk – city accelerator Bremen“ gegründet. 42 Start-up-Teams aus 13 Ländern bewarben sich 2015 unter dem Motto „Energie für meine Stadt“ und „Abfall-management in der Zukunft“ um die Smart Tech Trophy 2015 und die Möglichkeit, aus ihren Ideen marktreife Produkte zu machen. Aus dem Jury-Pitch ging ein Trockenpulver aus Obst- und Gemüseresten zur verlängerung der Haltbarkeit als Sieger hervor. derzeit werden insgesamt fünf Start-up-Teams im Accelerator gefördert. die Ideen zur Smart Tech Trophy 2016 sind bereits eingereicht.

www.kraftwerk-accelerator.com

www.facebook.com/Kraftwerkcab

wenn das Elektromobil gewöhnlich wieder aufgeladen wird, ist der Strom besonders günstig. EWE plant weiterhin ein gebündeltes Angebot für das Laden unterwegs und zu Hause.

Erfolgsfaktor Infrastruktur: An über 80 Lademöglichkeiten im Gebiet von EWE und swb tanken Elektrofahrzeuge auf.

1) Quelle: Kraftfahrtbundesamt

Page 12: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

2120

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

KLIMASCHuTZ uNd ERZEuGuNGKLIMASCHuTZ uNd ERZEuGuNG

Seit dem Jahr 2005 reduziert EWE den CO2-Ausstoß pro erzeugter Kilowattstunde Strom kontinuierlich.

400

2015201420132012201120102009200820072005 2006

500

600

700

800

900

828815

728 722

536

790

728

658

540

786784

g CO

2/kW

h el

Im November 2015 kam es zu einem defekt eines Kabels, das Strom aus dem von EWE betriebenen Offshore-Windpark Riffgat zum Festland transportiert. Bis zur Schadensbehebung durch den verantwortlichen übertragungsnetzbetreiber musste der Windpark für mehrere Monate vom Netz genommen wer-den. Ende Mai 2016 konnte der Windpark wieder voll in Betrieb genommen werden.

KONVENTIONELLE ERZEUGUNG – PARTNER DER ENERGIEWENDE

um die wetterbedingten Schwankungen der erneuerbaren Energien auszugleichen, sieht EWE weiterhin die Notwendigkeit, fossile Energieträger einzusetzen. die EWE-Tochter swb betreibt in Bremen konventionelle Kraftwerke und erzeugt Strom aus Steinkohle und Erdgas und betreibt außerdem zwei Abfallver-wertungsanlagen. swb arbeitet laufend daran, den Wirkungs-grad der Kraftwerke zu verbessern. Mit standardisierten umwelt managementsystemen schafft swb den Rahmen, um gesetzliche vorgaben und selbst gesteckte Ziele zu überwachen und einzuhalten. So sind die Erzeugungsanlagen seit 2015, das Mittelkalorik-Kraftwerk seit 2009 und das Müllheizkraftwerk Bremen seit 1998 nach dem Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) der Eu validiert.

durch sogenannte biogene Brennstoffe werden fossile Brenn-stoffe im steinkohlebetriebenen Block 6 ersetzt und somit CO2-Emissionen vermindert. Zudem reduziert sich der Anteil von Strom aus Steinkohle im Eigenerzeugungs-Portfolio von EWE, weil 2014 der Steinkohle-Block 5 in Kaltreserve verlegt wurde. das heißt: Er steht nur noch als Notreserve bei Engpäs-sen in der Stromversorgung zur verfügung.

In Mittelsbüren baut swb gemeinsam mit Partnern aus der Energiewirtschaft ein Gas- und dampfturbinenkraftwerk, das Erdgas einsetzt und wegen seiner hohen Effizienz und flexiblen Einsatzweise die Energiewende unterstützt. Beim Baustart Ende 2011 war man zunächst von einer 30-monatigen Bauzeit ausge-gangen. In der europaweiten Ausschreibung zum Bau des Kraft-werks hatte sich mit GE Energy ein Anbieter durchgesetzt, der im Kraftwerksbau weltweit eine gute Expertise vorzuweisen hat. Für die Bauausführung hat sich GE eine spanische Firma ausge-wählt. da das bauausführende unternehmen erheblich mit den technischen Standards in deutschland zu kämpfen hat, musste die geplante Inbetriebnahme jedoch mehrmals verschoben wer-den. Nunmehr geht swb davon aus, dass das Kraftwerk im vier-ten Quartal 2016 Strom liefern wird.

uNSER FORTSCHRITTSKRITERIuM

den CO2-Fußabdruck unserer Stromproduktion messen wir an den Emissionen pro erzeugter Kilowattstunde (kWh). diese Zahl wollen wir bis 2020 um 40 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 2005 senken. das erreichen wir, indem wir erneuerbare Energien in unseren Regionen ausbauen und die Effizienz bestehender Anlagen erhöhen. Im Jahr 2015 betrugen die spezifischen CO2-Emissionen 536 Gramm pro Kilowattstunde (g/kWh), 2014 waren es 540 g/kWh. das bedeutet für 2015 eine Reduktion von 35,3 Prozent gegenüber 2005.

damit befindet sich EWE weiterhin auf einem guten Weg, das selbst gesteckte Ziel zu erreichen. 2015 wurde witterungsbe-dingt viel Strom aus EWE-Windkraftanlagen gewonnen. diesem Trend entgegen standen eine leicht erhöhte Produktion von Strom aus Steinkohle in den EWE-Kraftwerken und die erneut

ver scho bene Inbetriebnahme des hocheffizienten Gas- und dampfturbinenkraftwerks. » EWE-FK03, G4-EN18

WINDKRAFT AN LAND UND AUF SEE

Bereits über 30 Prozent des von EWE erzeugten Stroms wird aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Beim Ausbau der Energiege-winnung aus erneuerbaren Energien setzt EWE den Schwerpunkt auf die Windkraft. vor über 25 Jahren hat EWE als eines der ersten unternehmen in deutschland den Bau von Windkraft-anlagen an Land (onshore) betrieben und ist 2008 zu einem sehr frühen Zeitpunkt in die Stromerzeugung auf See (offshore) ein-gestiegen. Inzwischen betreibt EWE Anlagen mit einer Leistung von rund 164 MW an Land und rund 137 MW auf See. damit hatte die Windenergie 2015 maßgeblich zur Senkung der CO2-Emissionen beigetragen. » G4-EN19

Mit der Stadtwerke-Kooperation Trianel hat EWE 2015 ein Joint venture über die zweite Ausbaustufe des Trianel Windparks Borkum West besiegelt. Zu den bestehen-den 40 Windrädern auf dem Meer vor der Küste Borkums mit insgesamt 200 MW sollen weitere 200 MW zugebaut werden. Rein rechnerisch könnte Borkum West dann 200.000 Haushalte mit Strom ver-sorgen. EWE hält einen 40-prozentigen Anteil an der Entwicklung dieses Projekts und übernimmt die tech nische Projekt-entwicklung.

Als Energiedienstleister tragen wir eine besondere verantwortung 1) für den Klimaschutz. Für EWE ist der zentrale Aspekt des Klimaschutzes, die

CO2-Emissionen zu mindern. Ein wesentlicher Stellhebel ist dabei unsere eigene Strom- und Wärmeproduktion, deren CO2-Emissionen wir langfristig senken wollen.

KLIMASCHUTZ UND ERZEUGUNG

1) Laut umweltbundesamt entfallen im Jahr 2014 schätzungs-weise rund 39 Prozent der Treibhausgasemissionen auf die Energie wirtschaft (Stand: März 2015)

Windenergie hat maßgeblich zur Senkung der CO2-Emissionen beigetragen.

Spezifische CO2-Emissionen aus der StromproduktionGramm CO2 pro erzeugter Kilowattstunde Strom

Page 13: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

2322

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

uMWELTMANAGEMENT uNd RESSOuRCENEFFIZIENZKLIMASCHuTZ uNd ERZEuGuNG

uNSER FORTSCHRITTSKRITERIuM

Bis 2020 sollen zwölf Gesellschaften des EWE-Konzerns ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 eingeführt haben. Im Jahr 2015 gilt das bereits für die acht Gesellschaften 1) mit dem höchsten Energieverbrauch im Konzern. 2014 waren es vier. damit verläuft die Zertifizierung der Gesellschaften nach Plan. » EWE-FK04

ENERGIEMONITORING WEITER IM AUFBAU

voraussetzung, um Energie managen zu können, ist ein genaues Wissen um die verbräuche und ihre Entwicklungen. EWE baut ein konzernweites Energiemonitoring auf, das belastbare Infor-mationen zur Entwicklung der hausinternen Energieverbräuche liefern soll. 2015 lag dabei der Schwerpunkt auf der validierung vorliegender daten und der Einrichtung neuer Messpunkte. Als Nächstes werden weitere Gesellschaften mit einem besonders hohen Energiebedarf in das System einbezogen.

Bereits seit Jahren erfasst EWE den verbrauch der verwaltungs-gebäude. 2015 wurden in den verwaltungsgebäuden und Rechenzentren 290,7 Terajoule (80,8 Mio. kWh) verbraucht, davon 55 Prozent in Form von Strom und 45 Prozent für Wärmeerzeugung. » G4-EN3

ERSTE ERFOLGE IM ENERGIEMANAGEMENT

durch die systematische Analyse des Energieverbrauchs sind 2015 bereits Einsparmaßnahmen erfolgreich umgesetzt worden, zum Beispiel beim Betrieb der EWE-Rechenzentren:

Im verbrauchsstärksten Rechenzentrum in Oldenburg wurde die Anlage optimiert, die eine unterbrechungsfreie Stromversor-gung garantiert. der Energieverbrauch wurde um 20 Prozent verringert. Somit werden jährlich 260.000 kWh Strom einge-spart. Im Jahr 2016 ist im gleichen Rechenzentrum und an einem weiteren Standort in Oldenburg die Effizienz der Kühl-anlagen verbessert worden. Einsparungen von rund 15 Prozent werden erwartet. EWE plant, 2017 weitere Maßnahmen umzu-setzen.

Beim Betrieb der Erdgasspeicher entfällt ein erheblicher Primär-energieverbrauch darauf, das Erdgas vor der Entnahme aus den Kavernen zu trocknen. dazu wird Triethylenglykol eingesetzt, das dem Erdgas Wasser entzieht und aus umweltverträglich-keitsgründen in einem aufwendigen Regenerationsprozess wie-dergewonnen wird. damit die Speicher möglichst flexibel ein-setzbar sind, muss innerhalb dieses Prozesses ständig erwärmtes Glykol vorgehalten werden. Bislang wurde es dafür dauerhaft auf die Mindesttemperatur erwärmt. Seit Sommer 2015 greift eine Energieeffizienzmaßnahme: das Glykol wird nur noch zwei bis drei Mal täglich auf die für den Prozess notwendige Tempe-ratur erhitzt und kühlt danach bis zu einem Grenzwert ab. Wenn Erdgas entnommen wird, wird das so vorgewärmte Glykol wie-der auf die Prozesstemperatur gebracht. dadurch laufen die erd-gasbetriebenen Brenner nicht mehr rund um die uhr, sondern lediglich ein paar Stunden am Tag. EWE erwartet durch diese Maßnahme eine dauerhafte Halbierung des jährlichen Erdgas-verbrauchs von rund 65 auf 32 Mio. kWh jährlich.

Einsparpotenziale bietet auch der Bürobetrieb: In den verwal-tungsgebäuden und Rechenzentren wurden herkömmliche Lampen teilweise gegen energiesparende LEd-Lampen ausge-tauscht. 2015 wurde ein neues druckerkonzept erarbeitet und im ersten Halbjahr 2016 umgesetzt. die Anzahl der drucker

Es entspricht dem Selbstverständnis von EWE, sorgsam mit der umwelt und mit Ressourcen umzugehen. dabei legt EWE das Augenmerk auf den innerbetrieblichen Energie verbrauch. Mit Energiemanagementsystemen soll dieser zielgerichtet erfasst

und Einsparmöglichkeiten identifiziert werden.

UMWELTMANAGEMENT UND RESSOURCENEFFIZIENZ

1) wesernetz (Bremen und Bremerhaven), swb Erzeugung und Entsorgung, swb CREA, EWE ERNEuERBARE ENERGIEN, swb Services, Bursagaz, EWE GASSPEICHER, EWE vERTRIEB

NATURSCHUTZ UND BETEILIGUNG STEIGERN AKZEPTANZ

Neben den positiven Auswirkungen auf die Klimabilanz bedeu-ten Windkraftanlagen immer auch einen Eingriff in die umwelt. deshalb schafft EWE parallel zu jedem Bauprojekt Ausgleichs-flächen für Tiere und Pflanzen. dass Naturschutz und Klima-schutz im Einklang sein können, zeigt EWE am Beispiel des Windparks Hatten. 2015 hat EWE dort mit dem Bau von insge-samt acht Anlagen mit jeweils 3,3 MW Leistung begonnen. Im Sommer 2016 soll der Park die Stromproduktion aufnehmen.

In Hatten setzt EWE im umfeld der Anlagen verschiedene Ausgleichsmaßnahmen um, die speziell auf den Standort abgestimmt sind. So werden die Lebensräume für vögel und Insekten, die durch den Windpark verloren gehen, in unmittel-barer Nähe rekonstruiert. Auch ein Schutzmechanismus für Fledermäuse wurde eingebaut: Weil Fledermäuse insbesondere in windarmen Nächten auf die Jagd gehen, wird der Windpark dann abgeschaltet, damit sie nicht mit den Rotorblättern kollidieren.

Neben dem Naturschutz ist für EWE auch eine Beteiligung an Projekten eine Maßnahme, um die Akzeptanz für Windkraftpro-jekte zu steigern und die CO2-freie Energieerzeugung schneller auszubauen. EWE gibt Bürgern und Kommunen die Möglichkeit, sich an Windparkprojekten finanziell zu beteiligen, zum Beispiel auch in Hatten. die Bewohner der Gemeinde Hatten können über einen Sparbrief von Windparks in ihrer Nachbarschaft pro-fitieren. Weiterhin sind am Windpark Spolsen Land eigentümer und die Gemeinde Zetel mit je 30 Prozent beteiligt.

Installierte elektrische Leistung

per 31.12. (in MW) 2015 2014

Gesamt 1) 1.367 1.348Erneuerbare 2) 322 303

Wind onshore 168 152Wind offshore 142 137Sonstiges (Biogas, Photovoltaik, Wasserkraft) 12 14

Konventionell 3) 1.045 1.045Steinkohle 553 553Gicht-/Konvertergas 176 176Erdgas 155 155Leichtöl 86 86Waste to Energy 75 75

1) Waste to Energy ist in dieser darstellung vollumfänglich der konventionellen Erzeugung zugeord-net, auch wenn gemäß EEG rund die Hälfte der aus Abfall erzeugten Energie als regenerativ gilt, da ein Teil der Abfälle aus pflanzlichen Quellen stammen und somit CO2-neutral verbrennen.

2) Inkl. anteiliger Kapazitäten aus At-equity-Beteiligungen 3) Großanlagen der swb Erzeugung und Entsorgung; inklusive Blöcke in Kaltreserve

» G4-EU1

Stromerzeugung nach Primärenergieträgern

(in GWh) 2015 2014

Gesamt 4) 4.193 5.010Steinkohle 2.482 2.295Gichtgas 5) 0 1.065Wind 862 757Waste to Energy 593 595Sonstige (Bioerdgas, Rohbiogas, Erdgas, Ersatzbrennstoffe, Heizöl, Klärgas, Sonne, Wasser) 256 2984) Erfasst ist abweichend zum Indikator G4-Eu1 zusätzlich die Stromerzeugung aus

Blockheizkraftwerken.5) Seit 2015 ist swb im Rahmen eines Pachtmodells der Betriebsführer des Gichtgas-Kraft-

werks, aber nicht mehr der Betreiber. die produzierte Energie wird beim Pächter bilanziert.

» G4-EU2

Weitere daten zum Thema im Indikatorenanhang, Seite 45

Im dezember 2015 hat EWE gemeinsam mit 33 großen und mittelständischen unternehmen verschiedenster Branchen (unter anderem adidas, Otto Group, REWE oder Stadtwerke München) eine Erklärung veröffentlicht, in der sie das neue Weltklimaabkommen als Wendepunkt hin zur globalen Energiewende begrüßen. Gleichzeitig verspre-chen die unternehmen, den Klimaschutz selber als vorrei-ter voranzutreiben, und fordern von der Politik klare, lang-fristige und ambitionierte Rahmenbedingungen für die dekarbonisierung in deutschland und in der Eu.

www.ewe.com/klimaschutzerklaerung

COP21 – ERKLÄRUNG ZUM PARISER WELTKLIMAGIPFEL

Page 14: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

2524

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

uMWELTMANAGEMENT uNd RESSOuRCENEFFIZIENZuMWELTMANAGEMENT uNd RESSOuRCENEFFIZIENZ

wurde von rund 1.100 druckern auf rund 720 gesenkt, die alten Geräte wurden gegen effizientere ausgetauscht und die Bedie-nung grundlegend geändert. Mitarbeiter erhalten ihre Ausdrucke erst, wenn sie sich mit ihrem Mitarbeiterausweis am drucker identifizieren. das soll versehentliche, fehlgeleitete oder verges-sene drucke verhindern. Alle drucker sind auf doppelseitigen druck voreingestellt, was den Papierverbrauch zusätzlich redu-ziert. Wir gehen davon aus, dass der jährliche Papierverbrauch um 20 Prozent sinkt.

EINHEITLICHE STANDARDS FÜR DEN FUHRPARK

2015 ist der Energieverbrauch des gesamten EWE-Fuhrparks mit 121,7 Terajoule (33,8 Mio. kWh) im vergleich zum vorjahr gleich geblieben. Insgesamt umfasste die Flotte 2.257 Fahrzeuge zum Stichtag 31. dezember 2015. der Anstieg um 9 Prozent (2014: 2.063) ergibt sich größtenteils durch überlappungen beim Aus-tausch von älteren Fahrzeugen: Etwa 130 Autos wurden 2015 durch effiziente Erdgaswagen ersetzt. dadurch ist der jährliche Energieverbrauch pro Fahrzeug von 16,4 Megawattstunden (MWh) auf 15 MWh gesunken. » G4-EN3

der Aufbau eines konzernweiten Fuhrparkmanagements ist 2015 vorangeschritten. Im gesamten Konzern werden Fahrzeuge nach einheitlichen Standards beschafft und verwaltet, ein gemeinsa-mes Tankkarten-System ist eingeführt worden. das ermöglicht, die Abläufe im Konzern zu vereinheitlichen, Einkaufsvorteile zu realisieren und den Kraftstoffverbrauch konzernübergreifend auszuwerten.

Fuhrpark nach Kraftstoffarten 2015in Prozent (vorjahr)

45 (49)Diesel

42 (41)Erdgas

12 (10)Benzin

1 (–)Elektro

DURCHDACHTE RESSOURCENSCHONUNG

die türkischen EWE-Töchter Bursagaz und Enervis Enerji Servis haben jüngst gezeigt, wie Energieeffizienz im Gebäude funktionieren kann. die Firmenzentrale in Bursa ist eines von rund 100 Gebäuden in der Türkei, die nach dem internationalen Standard für ökologisches Bauen Leadership in Energy and Environmental design (LEEd) errichtet wurden. das sechsstöckige Gebäude mit einer Bürofläche von rund 5.500 Quadratmetern wurde ab Mitte 2016 bezogen.

Ein effizientes Blockheizkraftwerk sorgt mit seiner Abwärme für die Heizung und Kühlung des Gebäudes. Außerdem erzeugen Anlagen am Gebäude 10 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien. Regen und nur leicht verschmutztes Abwasser werden zur Toiletten-spülung benutzt. Zudem ist das Gebäude gut an den öffentlichen verkehr angeschlossen, verfügt über Ladestellen für elektrische Fahrzeuge und bietet Rad-fahrern Stellplätze und duschräume.

EWE-Neubau in Bursa

Herr Knigge, was ist die Aufgabe eines Energiemanagement- Beauftragten bei der EWE AG?Erst einmal bin ich für die Zertifizierung der Holding EWE AG zuständig. Weiterhin koordiniere ich gesellschafts übergreifende Themen, wie die rechtliche umsetzung des Energiedienstleistungs gesetzes oder die Anbindung der Managementsysteme an den zentralen Einkauf. Ich treffe mich regel-mäßig mit den anderen Energiemanage-ment-Beauftragten im Konzern, um Synergien zu nutzen und doppel arbeiten zu vermeiden.

Wo liegen Schwerpunkte bei der EWE AG?Besonders energieintensiv ist der Betrieb unserer Gebäude. das Thema ist sehr komplex: Immerhin schlagen bei EWE rund 400 Liegenschaften zu Buche, vom Bürokomplex bis zur Garage. Gerade auch die Rechenzentren stellen wegen ihrer Kühlanlagen ganz besondere Anforderungen an die Gebäudetechnik.

Was schätzen Sie besonders an Ihrer Aufgabe?durch die konsequente Analyse können wir genau erkennen, wo Potenziale liegen, und konnten auch einige sinnvolle Maßnahmen umsetzen. Schon jetzt ist absehbar, dass sich Energiemanagement wirtschaftlich und ökologisch rechnet – wie genau, zeigen uns die Zahlen der nächsten Jahre.

„ Schon jetzt ist absehbar, dass sich Energie management wirtschaftlich und ökologisch rechnet.“

DREI FRAGENAN ULF KNIGGE, ENERGIEMANAGEMENT-BEAUFTRAGTER BEI DER EWE AG.

ULF KNIGGE – Energiemanagement-Beauftragter der EWE AG

Page 15: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

2726

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

REGIONALE vERANTWORTuNGREGIONALE vERANTWORTuNG

uNSER FORTSCHRITTSKRITERIuM

Wie die Bedeutung von EWE in der Region von den Menschen vor Ort wahrgenommen wird, messen wir mit dem Regionali-tätsindex. diese Kennzahl basiert auf einer jährlich bundesweit durchgeführten Imagestudie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BdEW), dem BdEW-Kundenfokus. Auf einer Skala von null (stimme gar nicht zu) bis 100 (stimme voll zu) bewerten die Befragten ihre Energieversorger nach den Kriterien „… ist wichtig für die Region“ und „… fördert Bildung, Sport, Soziales und Kultur“. Aus den Rückmeldungen der EWE- und swb-Kunden errechnen wir einen gewichteten Wert.

unser Ziel ist es, den Regionalitätsindex bis 2020 konstant über dem Bundesdurchschnitt zu halten und dabei mehr als 67 Punkte zu erreichen. Im Jahr 2015 hat EWE dieses Ziel erreicht: der Regionalitätsindex von EWE und swb für 2015 beträgt 76 Punkte, während der Bundesdurchschnitt bei 68 Punkten liegt. » EWE-FK05

MIT DEN MENSCHEN IN DER REGION

die Entwicklung des Regionalitätsindexes lässt auf eine insge-samt positive Wahrnehmung von EWE schließen. In den vergan-genen Jahren hat sich EWE mit verschiedenen, dialogorientier-ten Kommunikationsformaten als regional verankerter Partner seiner Kunden positioniert. Für die Menschen in der Region wurde das in konkreten Beteiligungsmöglichkeiten sichtbar. Zum Beispiel realisiert EWE Windparkprojekte mit Bürgern und Kommunen: Im Nordwesten drehen sich seit dem zweiten

Halbjahr 2016 zehn Anlagen mit einer Leistung von über 30 MW, an denen Bürger bzw. Kommunen finan ziell beteiligt sind.

der gemeinschaftliche Ansatz zeigt sich auch im Netzbeteili-gungsmodell. Seit 2013 bietet EWE Kommunen im Netzgebiet von EWE die Möglichkeit, sich als Gesellschafter am Netz-betreiber EWE NETZ GmbH zu beteiligen, verbunden mit einer garantierten dividende. In drei Stufen gibt es bis zum Jahr 2018 die Möglichkeit der Beteiligung bis zu 25,1 Prozent. Bislang haben 18 Kommunen die Gelegenheit genutzt und einen Anteil von insgesamt 3,1 Prozent erworben. darüber sind sie mit zwei Mandaten im Aufsichtsrat von EWE NETZ vertreten und können so unternehmensentscheidungen mitgestalten.

WERTE SCHAFFEN

Mit dem Projekt enera will EWE den Nordwesten als eine Musterregion der Energiewende etablieren. Siehe Seite 19. Ein von EWE geführtes Konsortium aus 75 Partnern hat dafür im dezember 2015 den Zuschlag des Bundeswirtschaftsministeri-ums über eine Förderung von rund 50 Mio. Euro erhalten und wird weitere rund 120 Mio. Euro in das Projekt investieren, die teilweise in der Region verbleiben.

Mit rund 280 Sponsoringaktivitäten trägt EWE zur wirtschaft-lichen und kulturellen Entwicklung der Regionen bei und kommt damit seiner gesellschaftlichen verantwortung nach. Zwar musste EWE wegen der wirtschaftlich herausfordernden Situation auf dem Energiemarkt im Jahr 2015 Kürzungen im

REGIONALE VERANTWORTUNG

Als mehrheitlich kommunales unternehmen steht EWE zu seiner regionalen verantwortung und will zur Entwicklung der Region beitragen – nicht nur als

Wirtschaftsfaktor, der Beschäftigung und Einkommen sichert, sondern auch durch gesellschaftliches Engagement. dabei suchen wir den dialog mit den Menschen

in unseren Regionen, um sie aktiv in unsere Aktivitäten einzubeziehen.

Sponsoringbudget vornehmen, dennoch bleibt EWE seiner grundsätzlichen Ausrichtung treu: Neben regionalem Spitzen-sport und großen Kultureinrichtungen in unseren Regionen unterstützt EWE auch viele kleinere lokale Projekte und vereine.

Gemeinsam mit den Betreibern der EWE-Arena hat EWE 2015 einen öffentlichen drahtlosen Internetzugang (Hotspot) für die Besucher der Sportstätte geschaffen. Besucher können täglich eine Stunde kostenlos auf das Internet zugreifen. EWE-Kunden können das Angebot unbegrenzt nutzen. 2015 hat EWE insge-samt 170 Hotspots im Nordwesten, Osnabrück und Bremen geschaffen.

GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN

EWE setzt sich für soziale Projekte und Bildung in seinen Regio-nen ein, zum Beispiel über die EWE Stiftung. die swb-Bildungs-initiative stellt jährlich bis zu 110.000 Euro für Bildungsprojekte im Land Bremen bereit. Auch die türkischen Gesellschaften

engagieren sich: Bursagaz unterstützt Bildungsprojekte und hat zum Beispiel bis 2015 100 Klassenräume für die Bedürfnisse von behinderten Kindern umgebaut. Mit dem drachen dolgi als Maskottchen weckt Kayserigaz bei Kindern das Bewusstsein für Energiesparen und umwelt durch unterhaltsame Theaterstücke und veranstaltungen.

2015 hat EWE 250.000 Euro bereitgestellt, um unterkünfte für Asylsuchende im Nordwesten und in Brandenburg mit kosten-losen Internet-Hotspots auszurüsten, die es den Bewohnern ermöglichen, aktuelle Informationen zu bekommen und mit ihren Freunden und Familien im Heimatland in Kontakt zu bleiben. die Mittel reichen für mehr als 160 Hotspots, rund 65 wurden 2015 realisiert.

viele Mitarbeiter verzichten auf die Cent-Beträge ihrer monat-lichen Gehaltsüberweisung, um mit der Summe gemeinnützige Projekte zu unterstützen. davon wurden unter anderem im Jahr 2015 26.000 Euro an 15 verschiedene Einrichtungen gespendet, die sich für Geflüchtete einsetzen. 2015 hat EWE entschieden, auf einem eigenen Grundstück eine unterkunft für Geflüchtete zu errichten, die der Stadt Oldenburg zu Selbstkosten überlas-sen wird. Mitte 2016 wurde der Bau abgeschlossen. Ein weiteres unternehmenseigenes Einfamilienhaus in Westrhauderfehn wird zu Selbstkosten zur verfügung gestellt. Seit mehreren Jahren vermietet EWE zu günstigen Konditionen ein Mehrfamilienhaus an die Stadt Oldenburg, um Asylsuchende unterzubringen.

Wertschöpfung von EWE 2015

in Mio. Euro

Direkt erwirtschafteter wirtschaftlicher Wert 2015 1)

umsatzerlöse (ohne Strom- und Energiesteuer) 7.819,3 Verteilter wirtschaftlicher WertMaterialaufwand 6.067,4Personalaufwand 727,3Zinsaufwendungen 197,7dividende 88,0Ertragsteuern 40,5 Spenden

davon Investitionen in Forschungsaktivitäten 7,61) Weiterführende Informationen zu den Kennzahlen sind im Geschäftsbericht 2015

ab S. 94 ff. zu finden.

» G4-EC1

EWE STIFTUNG – SEIT 2002 DER ALLGEMEINHEIT VERPFLICHTET

Nachhaltigkeit, Regionalität und Zukunftsfähigkeit sind die Eckpfeiler der gemeinnützigen EWE Stiftung. Sie ver-folgt das Ziel, größtmöglichen Nutzen im Sinne der All-gemeinheit zu stiften und damit den Erhalt von Lebens-qualität und Leistungsfähigkeit in den EWE-Gebieten Ems-Weser-Elbe, Brandenburg und auf der Ostseeinsel Rügen zu fördern. die EWE Stiftung wurde Ende 2001 gegründet und hat im Jahr 2002 ihre Fördertätigkeit auf-genommen. Sie unterstützt Partner mit den gemeinnüt-zigen Zwecken Kunst und Kultur, Erziehung und Bildung sowie Forschung und Wissenschaft – getreu der Erkennt-nis: Nur gemeinsam können wir die Aufgaben der Zukunft lösen. Allein im Geschäftsjahr 2015 hat die EWE Stiftung 151 Projekte mit rund 490.000 Euro unterstützt. über die Mittelvergabe entscheidet der neunköpfige Stiftungs-vorstand mehrmals im Jahr.

Page 16: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

2928

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

LIEFERKETTELIEFERKETTE

LIEFERKETTE

unsere Geschäftstätigkeiten wirken über die unternehmensgrenzen hinaus. deshalb beziehen wir unsere Lieferanten und dienstleister in unser Nachhaltig-

keitsmanagement ein. So können wir ganzheitlich verantwortung für unser Handeln übernehmen und Transparenz schaffen.

uNSER FORT SCHRITTSKRITERIuM

Im Jahr 2015 haben wir konkrete Nachhaltigkeitsanforderungen in unserer Lieferkette eingeführt. diese sind in unserem Liefe-rantenkodex festgeschrieben, der bereits von 74 Prozent unserer strategischen Lieferanten der Warengruppen Material und dienstleistungen – langjährige Partner mit einer hohen Relevanz für EWE – anerkannt wurde. Bis 2020 sollen es 95 Prozent sein. das ist unser Ziel. » EWE-FK06, G4-56

UNSERE LIEFERKETTE

unsere Lieferkette umfasst den Einkauf von Material und dienstleistungen sowie von Energierohstoffen wie Kohle und Gas. Wir unterhalten auf regionaler, nationaler und internatio-naler Ebene Lieferbeziehungen zu rund 10.000 unternehmen aus vielen verschiedenen Branchen, darunter Anlagen- und Maschinenbau, Metallindustrie, Elektrotechnik, Marketing, Beratung und Informations technologie. » G4-12

Im Jahr 2015 umfassten unsere Ausgaben für Material und dienstleistungen ca. 1,05 Mrd. Euro. davon ging rund die Hälfte – 51,5 Prozent – an Firmen aus den Regionen, in denen wir tätig sind (2014: rund 43 Prozent). das entspricht 542,2 Mio. Euro und einer Steigerung im vergleich zum vorjahr um gut 8 Prozent. » G4-EC9

BESCHAFFUNG VON ENERGIEROHSTOFFEN

Bei der Beschaffung von Erdgas pflegen wir lang-, mittel- und kurzfristige Bezugsverträge, um moderate Preise zu erzielen und die versorgung zu sichern. Wir erhalten den Rohstoff von

verschiedenen nationalen und internationalen vorlieferan-ten – Händler, Importeure und Produzenten.

Für unsere deutschen Regio-nen beziehen wir zwei drittel des Erdgases von vorlieferan-ten in deutschland; ein drittel importieren wir aus den

Niederlanden. Schwankungen im Bedarf gleichen wir über unsere Gasspeicher und durch den Kurzfristhandel aus.

Ihren Bedarf an Steinkohle deckt unsere unternehmenstochter swb zu zwei dritteln mit Importen aus Russland und zu einem drittel aus den uSA. der Einkauf basiert auf kurz- und mittel-fristigen Bezugsverträgen.

die Rohstoffe Erdgas und Kohle gelangen oftmals nicht unmittel-bar vom Produzenten in unseren Besitz, sondern über mehrere Zwischenhändler an internationalen Großhandelsmärkten.

deshalb sind die exakte Herkunft der Rohstoffe und damit einher-gehend auch die Produktionsbedingungen für uns schwer nach-vollziehbar. das beschränkt unsere Möglichkeiten, beim Bezug von Energierohstoffen Nachhaltigkeitskriterien anzusetzen.

LIEFERANTENKODEX SCHREIBT GRUNDSÄTZE FEST

der Lieferantenkodex richtet sich an unsere strategischen Liefe-ranten für Material und dienstleistungen 1). die darin enthaltenen Grundsätze und Mindeststandards umfassen die drei Schwer-punkte Menschenrechte und Arbeitsbedingungen, Health, Safety and Environment sowie Geschäftsintegrität. unter Erstes fallen zum Beispiel eine faire vergütung für alle Mitarbeiter in Einklang mit den geltenden Gesetzen, die Gleichbehandlung aller Be schäf tigten oder der Schutz von Jugendlichen am Arbeitsplatz. der Lieferantenkodex bildet somit die Grundlage für unsere Geschäfte, die wir mit neuen und Bestandslieferanten tätigen. www.ewe.com/de/konzern/nachhaltigkeit/lieferkette

ÜBERPRÜFUNG VON GESCHÄFTSPARTNERN

Bevor wir Geschäftsbeziehungen eingehen, überprüfen wir unsere potenziellen vertragspartner der Warengruppen Material und dienstleistungen ab einem jährlichen Einkaufsvolumen von 50.000 Euro. Im Jahr 2015 haben wir dafür den Prozess der Geschäftspartnerprüfung überarbeitet, der Nachhaltigkeits-kriterien einbezieht und im Juni 2016 in Kraft getreten ist. durch ihn stellen wir sicher, dass wir ausschließlich mit zuver-lässigen und integren Partnern Geschäftsbeziehungen pflegen.

die Geschäftspartnerprüfung besteht aus zwei Stufen: Mit dem „Quick Check“ nehmen wir eine Einschätzung zu Korruptions-prävention, umwelt- und Sozialstandards vor. Sind in dieser Analyse potenzielle Risiken erkennbar, folgt im zweiten Schritt eine detaillierte überprüfung. Hier werden unter anderem kon-krete Geschäftspraktiken mit Bezug zu unseren Nachhaltigkeits-kriterien erfragt:

» Ist der Geschäftspartner verstärkt in Entwicklungs- oder Schwellenländern tätig, in denen gesetzliche Anforderungen hinsichtlich umweltschutz, Biodiversität und Entsorgung weniger streng als in deutschland sind? Welche freiwilligen umweltschutzmaßnahmen werden durchgeführt?

» Welche Standards liegen dem Arbeitssicherheits- und Gesundheitsmanagement zugrunde?

» Werden lokale Mindestlohnregelungen eingehalten? » G4-EN32, G4-LA14, G4-HR10

Lassen die Ergebnisse auf potenzielle Risiken schließen, suchen wir das Gespräch mit den betroffenen unternehmen – mit dem vorbehalt, sie von Kooperationen künftig auszuschließen. Langfristig streben wir an, neben neuen Geschäftspartnern auch unsere Bestandslieferanten sukzessive zu überprüfen. 51,5 %

der Ausgaben für Material und Dienstleistungen gingen 2015 an regionale Lieferanten

1) Betrifft die Lieferanten aller mehrheitsbeteiligten deutschen Gesellschaften mit Ausnahme von GTG NORd

10.000Unternehmen Lieferbeziehungen

Zu rund

74 %der strategischen Lieferanten für Material und Dienstleistungen haben neuen Lieferanten kodex unterzeichnet

IM DIALOG MIT PARTNERN: LIEFERANTENTAG BEI EWE NETZ

Einmal jährlich lädt EWE NETZ seine strategischen Liefe-ranten zum Erfahrungsaustausch: Am „Lieferantentag“ informiert die EWE-Tochter über aktuelle Herausforde-rungen und gibt Einblick in neue Rahmenbedingungen und Trends der Energiebranche wie die digitalisierung. Im Schnitt nehmen rund 50 Tiefbaudienstleister und Materiallieferanten an der veranstaltung teil, die Anfang 2016 zum siebten Mal stattfand. der offene dialog stärkt das vertrauen und die partnerschaftliche Zusammen-arbeit. » G4-26

Page 17: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

3130

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

MARKT uNd TRANSPARENZMARKT uNd TRANSPARENZ

MARKT UND TRANSPARENZ

das vertrauen und die Zufriedenheit unserer Kunden sind die Basis unseres wirtschaftlichen unternehmenserfolgs. um beides zu stärken und im wachsenden

Wettbewerb weiterhin attraktiv zu bleiben, setzen wir auf eine hohe Service-qualität und transparente Geschäftsprozesse.

uNSER FORTSCHRITTSKRITERIuM

Inwieweit unsere Kunden uns als guten dienstleister und Partner wahrnehmen, messen wir über unseren Kundenbindungsindex. dieser ergibt sich aus vier für den Kundenservice relevanten Messgrößen:

Kundenzufriedenheit Weiterempfehlungsbereitschaft Verbleibs wahr schein lich keit Wett bewerbs vergleich

dem Kundenbindungsindex für den Geschäftsbereich Energie liegen die Ergebnisse des „BdEW-Kundenfokus“1), einer Image-studie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, zugrunde. der Wert für den Geschäftsbereich Telekommuni-kation wurde für 2015 erstmals berechnet. Er basiert auf einer Kundenzufriedenheitsstudie, die ein von EWE beauftragtes Marktforschungsinstitut durchführt.

Mit einem Wert von 75 haben wir uns im Bereich Energie gegen-über dem vorjahr um 3 Punkte verbessert. damit liegen wir über dem Branchendurchschnitt von 73 – und haben unseren Zielwert von 74 für das Jahr 2020 bereits erreicht.

Im Geschäftsbereich Telekommunikation liegen wir mit 75,6 ebenfalls über dem durchschnitt der Branche. Wir streben an, dieses Niveau in beiden Bereichen zu halten. » EWE-FK07

VERBESSERTER KUNDENSERVICE IM GESCHÄFTS-BEREICH ENERGIE

Acht Arbeitspakete, 16 Maßnahmen, ein vorhaben: das 2015 abgeschlossene Großprojekt „Kundenservice“ von EWE vERTRIEB hatte zum Ziel, die Qualität des Kundenservices im Energiegeschäft zu steigern und dadurch mehr Kunden lang-fristig zu binden.

So wurde beispielsweise das Korrespondenzmanagementsystem technisch und inhaltlich optimiert, damit unsere Mitarbeiter im zentralen und regionalen Kundenservice Kundenanliegen schnel-ler bearbeiten können. des Weiteren wurden unter anderem Mitarbeiter zur Kundenkommunikation geschult und Kunden-anschreiben verständlicher gestaltet.

1) die vier Messgrößen des „BdEW-Kundenfokus“ liegen jeweils für EWE und swb vor. Aus ihnen errechnen wir einen aggregierten Wert.

den Projekterfolg messen wir anhand des BdEW-Service-monitors, einer weiteren jährlich durchgeführten umfrage des Branchenverbands mit Fokus auf Servicequalität im Kunden-kontakt. das Ergebnis: unser Kundenservice hat sich im ver-gleich zu 2014 in nahezu allen Bereichen verbessert, insbeson-dere im Hauptkontaktkanal Telefonie konnte die Zufriedenheit deutlich gesteigert werden. Am besten bewerteten die Kunden die persönliche Beratung in unseren ServicePunkten und KundenCentern.

GESCHÄFTSBEREICH TELEKOMMUNIKATION NOCH TRANSPARENTER

Auch im Geschäftsbereich Telekommunikation werden auf Basis von Kundenbefragungen regelmäßig verbesserungspotenziale identifiziert, an denen wir kontinuierlich arbeiten. Im Jahr 2015 hat EWE TEL zum Beispiel Kommunikationsprozesse optimiert: Kann ein Anliegen des Kunden beim ersten Telefonkontakt nicht gelöst werden, informieren wir ihn persönlich zu jedem Bear bei-tungsschritt. das schafft Transparenz und entlastet unsere Kunden, indem wir den vorgang aktiv steuern.

Zudem wurde der Service bei durch Gewitter verursachten Störungsfällen optimiert. Blitzeinschläge verursachen Span-nungsschwankungen in öffentlichen Leitungen, wodurch Schäden an Endgeräten unserer Kunden entstehen können. um ihnen in solchen Fällen schneller zu helfen, können sie seit 2016 Störungen nicht nur über die Hotline, sondern auch online an uns melden. Zusätzlich haben wir technisch nachgebessert, um Schäden zu verhindern: die Kabelverzweiger – Schaltschränke, die Haupt- und verzwei-gungskabel verbinden – sind jetzt mit einem Blitzschutz ausgestattet.

AUSGEZEICHNETER SERVICE

Dimension 2015

Servicemanagement exzellent

Service- und Beratungsleistungen sehr gut

Servicewirksamkeit sehr gut

Gesamt sehr gut

Auch 2015 erhält der Kunden service von EWE vERTRIEB die

Note „sehr gut“ – verliehen von der Agentur ServiceRating

Gute Bewertungen für die persönliche Kunden beratung in unseren Service Punkten und KundenCentern.

Page 18: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

3332

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

MARKT uNd TRANSPARENZMARKT uNd TRANSPARENZ

COMPLIANCE-VORGABEN VERSTÄRKT INS AUSLANDS GESCHÄFT EINGEBUNDEN

Für eine verantwortungsvolle unternehmensführung sind Integrität und transparente Geschäftsabläufe wesentliche voraussetzungen. vor diesem Hintergrund haben wir mit dem 2012 eingeführten EWE-verhaltenskodex die Prinzipien unseres Handelns festgelegt: Er richtet sich an den Maximen Nachhal-tigkeit, Fairness, Sicherheit aus und gibt unter anderem Regeln zur vermeidung von Interessenkonflikten sowie zum umgang mit Geschäftspartnern, Geschenken und sensiblen unternehmens informationen vor.

www.ewe.com/konzern/unternehmen/compliance

» G4-56

Wir streben an, den verhaltenskodex sukzessive konzernweit zu etablieren. Ein Fokus liegt dabei derzeit auf unseren wesent-lichen ausländischen Tochterunternehmen. unsere polnischen Gesellschaften haben den verhaltenskodex 2014 eingeführt, seit Anfang 2016 ist dieser auch in unseren türkischen Gesellschaf-ten in Kraft getreten. Zudem wurden die Compliance-vorgaben bereits bei der Gründung eines neuen Standorts unserer IT-Tochter BTC in Rumänien in die Geschäftsprozesse integriert.

SCHULUNGEN AUSGEWEITET, LIEFERANTENKODEX EINGEFÜHRT

unsere Mitarbeiter werden umfänglich zum verhaltenskodex und zu unseren Compliance-vorgaben informiert. 2015 haben wir unser Schulungsprogramm um ein neues Modul zu Wett-bewerbs- und Kartellrecht erweitert. Im Rahmen unserer Seminare stellen wir stets konkrete Bezüge zu geschäfts- und praxisrelevanten Themen her, beispielsweise zum Breitband-ausbau. So sorgen wir dafür, dass Mitarbeiter das gewonnene Wissen im operativen Geschäft anwenden können.

Im Berichtsjahr haben wir darüber hinaus unsere Maßnahmen zur Geldwäscheprävention überarbeitet: Anweisungen wurden neu formuliert, Mitarbeiter geschult sowie das datenerhebungs-verfahren hinsichtlich bestehender Geschäftsbeziehungen der relevanten Konzerngesellschaften vereinheitlicht, um der gesetz-lichen dokumentationspflicht bestmöglich nachzukommen.

damit wir über die unternehmensgrenzen hinaus ganzheitlich verantwortung für unsere Geschäftsaktivitäten übernehmen können, haben wir 2015 einen Lieferantenkodex eingeführt. Er enthält Grundsätze zu Menschenrechten und Arbeitsbedingun-gen, Arbeitssicherheit, Gesundheit, umweltschutz und Geschäftsintegrität.

um sicherzustellen, dass das 2015 in Kraft getretene Mindest-lohngesetz nicht nur in allen Konzerneinheiten, sondern auch von Lieferanten eingehalten wird, haben wir entsprechende Erklärungen bei unseren Partnern eingeholt und diesen Aspekt in die neu eingeführte Geschäftspartnerprüfung integriert.

Siehe Kapitel Lieferkette, Seite 28

Weitere daten zum Thema im Indikatorenanhang, Seite 45

Im Berichtsjahr 2015 gab es keine Beschwerden oder Sanktionen wegen der Nichteinhaltung von Gesetzen und vorschriften. » G4-SO8

BESCHWERDEN ODER SANKTIONEN

Herr Beyer, was ist die Aufgabe eines Ombudsmannes?der Begriff „Ombudsman“ stammt aus dem Schwedischen und bedeutet übersetzt etwa „unparteiische Schiedsperson“. An mich können sich zum Beispiel Mitarbeiter, Kunden oder Geschäftspartner wenden, die einen verdacht auf Regelverstöße im unternehmen hegen – von vorteilsgewährung bis zu wett-bewerbsrechtlichen Belangen. In dieser Funktion unterstütze ich die Compliance-Organisation von EWE.

Warum wendet man sich nicht direkt an den Compliance-Officer?In erster Linie sollten die Anliegen und Fragen natürlich unter-nehmensintern unter Einbindung des Compliance-Officers gelöst werden. Möchte die hinweisgebende Person allerdings anonym bleiben, besteht das Angebot, vertraulich mit mir zu sprechen. Als Rechtsanwalt bin ich zu verschwiegenheit verpflichtet.

Was passiert mit den Informationen, die an Sie herangetragen werden?Mit Einwilligung des Hinweisgebers leite ich den mir mitgeteil-ten verdacht an den Compliance-Officer von EWE weiter, ver-bunden mit einer Handlungsempfehlung. der Fall wird dann intern nach einem festgelegten Prozess geprüft. die Ergebnisse des verfahrens melde ich an den Hinweisgeber zurück.

„ Möchte die hinweisgebende Person anonym bleiben, besteht das Angebot, vertraulich mit mir zu sprechen.“

DREI FRAGENAN RECHTSANWALT JÖRN BEYER, DER DIE COMPLIANCE- ORGANISATION VON EWE ALS EXTERNER OMBUDSMANN UNTERSTÜTZT.

JÖRN BEYER – Externer Ombudsmann von EWE

Page 19: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

3534

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

GESuNdHEIT uNd ARBEITSSCHuTZGESuNdHEIT uNd ARBEITSSCHuTZ

uNSER FORTSCHRITTSKRITERIuM

unser Anspruch ist es, unseren Mitarbeitern ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu bieten. den Erfolg unserer Maßnah-men messen wir an der Gesundheitsquote im Konzern 1). Bis zum Jahr 2020 wollen wir diese auf 97 Prozent steigern. Mit 95,4 Prozent entspricht die Gesundheitsquote im Jahr 2015 nahezu dem vorjahreswert von 95,3 Prozent.

dass dies ein gutes Ergebnis ist, zeigt der gegenläufige Trend in deutschland: Bundesweit sank die Gesundheitsquote im letzten Jahrzehnt kontinuierlich. durchschnittlich 17,3 Tage waren Arbeitnehmer im Jahr 2015 arbeitsunfähig 2); bei EWE waren es 11,76 Tage. Zudem gehen mit den aktuellen wirt-schaftlichen Herausforderungen der Ener-giebranche konzerninterne umstrukturie-rungen bei EWE einher, die sich negativ auf die Gesundheitsquote auswirken können. die Beständigkeit unseres Wertes bestärkt uns in dem Weg, sowohl das Gesundheits-management als auch den Arbeitsschutz auszubauen. » EWE-FK08

GESUNDHEITSMANAGEMENT ZENTRALISIERT

die 2014 in der Holding etablierte zentrale Koordinationsstelle für Gesundheitsmanagement hat 2015 bereits einige Maßnah-men umgesetzt. So haben wir zum Beispiel auf Basis der von unserer Betriebskrankenkasse BKK EWE anonym erhobenen daten Gesundheitsberichte für den Konzern erstellt. diese geben Aufschluss über spezifische Krankheitsbilder in der EWE AG und ihren wesentlichen Tochterunternehmen.

die Gesundheit unserer Mitarbeiter hat für uns oberste Priorität. Als Arbeitgeber übernehmen wir verantwortung für unsere Mitarbeiter, indem wir ihre Gesundheit

fördern und für größtmögliche Sicherheit am Arbeitsplatz sorgen.

GESUNDHEIT UND ARBEITSSCHUTZ

1) die Gesundheitsquote ist das Gegenstück zur Abwesenheits-quote, d. h., bei einer Abwesenheitsquote von 3 Prozent beträgt die Gesundheitsquote 97 Prozent. die Abwesenheitsquote ergibt sich aus dem Quotienten der aus Arbeitsunfähigkeit resultieren-den Abwesenheitstage und den im Berichtszeitraum vorgesehe-nen Sollarbeitstagen. diese enthalten auch urlaubstage.

2) Quelle: BKK dachverband. www.bkk-dachverband.de

die Ergebnisse wurden im Arbeitskreis Gesundheit – einem Kon-sortium aus Mitarbeitern der Holdingfunktionen Personal und HSE (Health, Safety, Environment), der BKK EWE, der Sozial-beratung, Mitgliedern des Betriebsrats sowie Betriebsärzten – analysiert und in unseren Gesellschaften vorgestellt. Auf dieser Grundlage sollen in Zusammenarbeit mit Führungskräften maßgeschneiderte Angebote zur Prophylaxe entwickelt werden. Typische Belastungen der unterschiedlichen Arbeitsplätze wer-den so berücksichtigt und die Gesundheit unserer Mitarbeiter gezielt gestärkt.

NEUE PROGRAMME FÜR GESUNDE ERNÄHRUNG

Ein Schwerpunkt unseres Gesundheitsmanagements ist es, neue Angebote zu gesunder Ernährung zu schaffen. Im Frühjahr 2015 haben wir zum Beispiel das Seminar „After-Work-Cooking“ ins Leben gerufen. Es bietet unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, im Rahmen eines Kochabends unter Leitung eines externen Ernährungsberaters Wissenswertes zu bewusster Ernährung zu lernen. das Angebot wird gut angenommen: Wegen großer Nachfrage wurde die Frequenz der veranstaltung von einmal monatlich auf dreimal monatlich erhöht.

Zudem wurden in Kooperation mit dem Gebäudemanagement umfragen unter den Gästen unserer Kantinen an verschiedenen Standorten durchgeführt mit dem Ziel, die Bedürfnisse und

Wünsche unserer Mitarbeiter einzubeziehen. darauf basierend wurden einheitliche Rahmenbedingungen hinsichtlich des Speiseplans festgelegt und bei Bedarf Schulungen des Kantinen-personals zu gesunder Ernährung durchgeführt.

ARBEITSSICHERHEIT: KONZERNWEITE FUNKTIONS-RICHTLINIE EINGEFÜHRT

Als Energieunternehmen unterliegt EWE branchenspezifischen Risiken wie dem umgang mit gastechnischen und unter elek-trischer Spannung stehenden Anlagen. unsere Konzernfunktion Health, Safety, Environment erarbeitet Programme zu Arbeits-sicherheit, Gesundheits- und umweltschutz, um größtmögliche Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Sie unterstützt die Führungskräfte der Gesellschaften darin, gesetzliche vorschrif-ten und weitere relevante Regularien in unseren Gesellschaften einzuhalten.

um den bereits bestehenden Aktivitäten der einzelnen Konzern-gesellschaften einen gemeinsamen Rahmen zu geben, haben wir 2015 die Konzernfunktionsrichtlinie HSE eingeführt. diese umfasst übergeordnete Regelungen zu Arbeitssicherheit, Gesund heits- und umweltschutz. damit erhalten Führungskräfte und Mitarbeiter konzernweit einheitliche Anwendungs- und umsetzungshilfen.

Weitere daten zum Thema im Indikatorenanhang, Seite 45

Mitarbeiter der Höhenrettung bei einer Arbeitsschutzübung auf dem Gelände des Gas- und dampfturbinenkraftwerks in Bremen-Mittelsbüren.

Meldepflichtige Unfälle inkl. Wegeunfälle konzernweit um 23 % gesunkenQuote pro 1.000 Mitarbeiter 1)

» G4-LA6

0

10

5

15

20

25

2014 2015

2014: 5-jähriges EWE-Mittel 2009 – 2013 2014: 5-jähriges Mittel der BG ETEM 3) 2009 – 20132015: 5-jähriges EWE-Mittel 2010 – 2014 2015: 5-jähriges Mittel der BG ETEM 2010 – 2014

EWE gesamt EWE Deutschland EWE Ausland

10,972)

1,99

9,15

19,96

8,41 8,78

2,02

9,45

19,75

11,502)

1) Für die Unfallkennzahlen (Indikator G4-LA6) werden zusätzlich zu den als Berichtsgrenze angegebenen Gesellschaften die BIBER GmbH, EnergieCampus GmbH, GSN Gebäudesicherheit Nord GmbH sowie EWE Biogas GmbH & Co. KG mit insgesamt rund 160 Mitarbeitern berücksichtigt.2) Die Zahl für das Jahr 2014 wurde leicht nach oben korrigiert: In Deutschland kam es zu 98 (nicht 97) meldepflichtigen Unfällen.3) Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse

Page 20: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

3736

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

MITARBEITER uNd BILduNGGESuNdHEIT uNd ARBEITSSCHuTZ

„ Gesunde, leistungsfähige und motivierte Mitarbeiter sind ein wichtiger Erfolgsfaktor unseres Unternehmens. Meine Aufgabe ist es, sämt liche gesundheitsfördernden Einzel-maßnahmen im Konzern zu einer einheitlichen Struktur zu verknüpfen, sie aufeinander abzustimmen und zu steuern. Ich sensibilisiere Mitarbeiter und Führungskräfte für gesundheitsbewusstes Verhalten und unterstütze sie bestmöglich mit gezielten Maßnahmen.“

HEIDI SAGEMANN – Gesundheitsmanagerin des EWE-Konzerns

MITARBEITER UND BILDUNG

Qualifizierte Mitarbeiter langfristig zu binden ist ein entscheidender Faktor unseres Erfolgs. die Auswirkungen des demografischen Wandels machen es

jedoch zunehmend schwierig, Fachkräfte zu gewinnen und dauerhaft zu halten. deshalb setzen wir neben der Rekrutierung kompetenten Nachwuchses auf die

eigene Ausbildung und kontinuierliche Weiterbildung unserer Mitarbeiter.

uNSER FORTSCHRITTSKRITERIuM

Wir wollen ein gefragter Arbeitgeber in unseren Regionen sein, der mit qualifizierten Mitarbeitern die Energieversorgung der Zukunft mitgestaltet. Ein Indikator für unsere Attraktivität ist die Stellenbesetzungszeit. Wir streben an, diese bis zum Jahr 2020 auf 75 Wochentage – von der veröffentlichung einer Stellenausschreibung bis zum vertragsabschluss – zu senken. Mit 83,4 Wochentagen im Jahr 2015 hat sich der Wert gegen-über dem vorjahr leicht verbessert (2014: 85,6 Tage). » EWE-FK09

TARIFVERTRAG DEMOGRAFIE WIRD VERHANDELT

der demografische Wandel wirkt sich langfristig auf unseren wirtschaftlichen Erfolg und die Beschäftigungssituation unserer Mitarbeiter aus. um die damit verbundenen Herausforderungen zu bewältigen, haben sich Arbeitnehmer- und Arbeitgeber-vertreter von EWE darauf verständigt, einen Tarifvertrag „EWE-demografie“ auszuhandeln. In einem „Letter of Intent“ wurde 2015 festgelegt, welche Bereiche vertraglich geregelt werden sollen und welche umsetzungsinstrumente sich dafür eignen.

Altersstruktur der Mitarbeiter in % (veränderung zum vorjahr)

0

30

15

45

10,8

5,4

39,4

18,020,8

5,6

< 30 Jahre

GESAMT16,2 (-1,4)

30 – 50 Jahre

GESAMT57,4 (-2,0)

> 50 Jahre

GESAMT26,4 (+3,4)

Erste Anzeichen des demografischen Wandels: der Anteil der unter

30-jährigen sowie der 30- bis 50-jährigen Mitarbeiter hat im vergleich

zum vorjahr leicht abgenommen; der Anteil der über 50-jährigen ist

um 3,4 Prozent gestiegen. » G4-LA12

Page 21: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

3938

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

MITARBEITER uNd BILduNGMITARBEITER uNd BILduNG

FRAUENQUOTE: ZIELE FÜR 2017 GESETZT

Wir wollen Frauen und Männern gleiche Karrierechancen bieten. Schlüsselpositionen sollen mit den am besten geeigneten Kandi-daten unabhängig vom Geschlecht besetzt werden. deshalb ist es unser Ziel, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu steigern. dabei setzen wir auf Angebote, die die vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen, wie zum Beispiel die Kinder-betreuung am Standort Oldenburg und flexible Arbeitszeiten. Auf Grundlage des Gesetzes zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen haben wir für unsere unter das Gesetz fallenden Gesellschaften Zielquoten festgelegt, die bis zum 30. Juni 2017 erreicht werden sollen. diese beziehen sich auf den Frauenanteil in Aufsichtsrat, vorstand und Geschäftsführungen.

Weitere Informationen im Geschäftsbericht 2015, Seite 75

Zielquoten für den Aufsichtsrat bzw. Vorstand der EWE AG

Gesell-schaft

Gremium bzw. Führungs-ebene

Frauenquote (Stichtag

31.12.2015)

Zielfrauen-quote bis

30.06.2017Festgelegt durch:

EWE AG Aufsichtsrat 5 % 5 % Aufsichtsrat EWE AGvorstand 20 % 20 %

Zielquoten für die beiden oberen Führungsebenen der EWE AG

Gesell-schaft

Führungs-ebene

Frauenquote (Stichtag

31.12.2015)

Zielfrauen-quote bis

30.06.2017Festgelegt durch:

EWE AG Abteilungs-leitung

9,1 % 12,5 % vorstand EWE AG

Gruppen-leitung

24,0 % 24,4 %

Weitere daten zum Thema im Indikatorenanhang, Seite 45

Flüchtlinge zu beraten und ihnen einen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen – das hat sich der gemein-nützige verein „pro:connect – Integration durch Bildung und Arbeit“ zum Ziel gesetzt. das EWE-Tochterunterneh-men BTC ist aktives Mitglied in der von der Stadt Olden-burg, dem Landkreis Ammerland und von Wirtschaftsver-tretern gegründeten Initiative: Es unterstützt den verein beim Aufbau einer IT-Infrastruktur und bietet arbeits-suchenden Flüchtlingen betreute Praktika an. damit trägt BTC dazu bei, ihnen eine Perspektive zu schaffen, und ergreift zugleich die Chance, potenzielle Fachkräfte zu gewinnen.

INITIATIVE FÜR ARBEITS SUCHENDE FLÜCHTLINGE

Rund 135 junge Menschen stellt EWE jährlich ein, um sie konzernweit in 24 verschiedenen Berufen und dualen Studiengängen auszubilden. Seit 2015 neu im Angebot: Anlagenmechaniker und Kaufmann im Einzelhandel.

Herr Blömer, EWE hat zwei neue Berufe in sein Ausbildungsprogramm aufgenommen. Weshalb? Wir haben Bedarf an gut qualifizierten Anlagenmechanikern und Kaufleuten im Einzelhandel – es wird jedoch zusehends schwieriger, geeignetes Personal zu finden. das hängt zum einen mit dem demografischen Wandel zusammen, zum anderen mit den Anforderungen bei EWE. da lag der Entschluss nahe, fortan auch in diesen beiden Berufen auszubilden.

Welche Vorteile bietet das?Wir können Inhalte aufnehmen, die speziell auf unser unternehmen zugeschnitten sind, und junge Menschen gewinnen, die entsprechende Interessen mitbringen. Zum Beispiel ist als Kaufmann bzw. -frau im Einzel handel in unseren ServicePunkten nicht nur verkaufstalent gefragt, sondern auch ein umfassendes Fach-wissen zu Energie und Tele kommu nikation. diese Kombination ist selten. unser Ausbil-dungsplan enthält verschiedene Seminare und Schulungen, die dieses Wissen vermitteln.

EWE bildet aber auch über den eigenen Bedarf hinaus aus, richtig?In erster Linie verfolgen wir das Ziel, uns durch Ausbildung eigene Fachkräfte zu sichern. Als mehrheitlich kommunales unternehmen sehen wir Ausbildung aber auch als gesellschaft-liche verantwortung: unsere Regionen profitieren von gut qualifizierten jungen Menschen.

www.ewe.com/karriere

„ Ausbildung sichert uns Fachkräfte“

DREI FRAGENAN REINHOLD BLÖMER, BEI EWE VERANTWORTLICH FÜR DEN BEREICH AUSBILDUNG.

REINHOLD BLÖMER – verantwortlich für Ausbildung bei EWE

Page 22: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

4140

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

dATENSCHuTZ uNd INFORMATIONSSICHERHEITdATENSCHuTZ uNd INFORMATIONSSICHERHEIT

EWE-VORSTANDGesamtverantwortung für Informationssicherheit (IS) im Konzern Zuständiger Ressort- vorstand: Personal & IT

CISO (GREMIUM ISC)Chief Information Security Officer (CISO) Informations siche rheits- Council (ISC)Zentrale Ausübung der Auf gaben aus der Richtlinien-kompetenz des vorstands zur Informationssicherheit

ISBInformationssicherheits-beauftragte (ISB)dezentrale Ausübung der Aufgaben aus der umsetzungs verantwortung für Informations sicherheit der Gesellschaften

ENTSCHEIDUNGS-GREMIUM

GESCHÄFTS-FÜHRUNG/ VORSTAND

GESELLSCHAFT

– Fachliche Berichtswege – verantwortlichkeiten

uNSER FORTSCHRITTSKRITERIuM

um unsere Mitarbeiter konsequent zu datenschutz, Informa-tionssicherheit und unbundling zu schulen, arbeiten wir daran, einheitliche E-Learning-Module einzuführen. Im Jahr 2015 haben wir neue Lehreinheiten konzipiert und bestehende Tools weiter-entwickelt. Bis 2020 sollen darüber 85 Prozent der Mitarbeiter jener Gesellschaften erreicht werden, in denen Schulungen zu einem oder mehreren der drei Themen verpflichtend sind. dabei ist berücksichtigt, dass eine Quote von 100 Prozent durch krankheits- und urlaubsbedingte Abwesenheit sowie Fluktuation von Mitarbeitern nicht erreicht werden kann. » EWE-FK10

AUF DER ZIELGERADEN: ERARBEITUNG DER E-LEARNING-PROGRAMME

vor dem Hintergrund der digitalisierung unserer Geschäfts-prozesse und der generell wachsenden Bedeutung digitaler Geschäftsmodelle wird das Wissen um den Schutz personen-bezogener daten und unternehmensinformationen zunehmend wichtiger. Mit den E-Learning-Programmen wollen wir möglichst viele unserer Mitarbeiter flexibel und in kurzer Zeit schulen. So schaffen wir ein Bewusstsein für Informations-sicherheits- und datenschutzrisiken sowie die rechtlichen Grundlagen des unbundlings.

der vertrauliche und sichere umgang mit Kunden- und Firmendaten ist integraler Bestandteil unserer unternehmenspolitik. unser Informationsmanagement richtet sich an strengen Sicherheits- und Compliance-vorgaben aus. Es umfasst die Felder datenschutz,

Informationssicherheit und unbundling.

DATENSCHUTZ UND INFORMATIONSSICHERHEIT

2015 wurde eine neue Trainingseinheit zu unbundling erstellt, die im ersten Halbjahr 2016 in der Praxis getestet und jetzt in allen EWE-Gesellschaften sukzessive eingesetzt wird. Für die Online-Schulungen zu datenschutzrelevanten Inhalten haben wir bestehende Tools inhaltlich erweitert, damit sie künftig kon-zernweit eingesetzt werden können. Mit diesen wurden bereits rund 15 Prozent der zu Schulungen verpflichteten Mitarbeiter unseres Konzerns trainiert.

Ein konzernweites Schulungsprogramm für den Bereich Infor-mationssicherheit wird voraussichtlich Ende 2016 in der Praxis eingesetzt. Mit dezentralen – gesellschaftsspezifischen – Lern-einheiten wurden 2015 ebenfalls ca. 20 Prozent der Mitarbeiter erreicht.

INFORMATIONSSICHERHEIT: NEUE RICHTLINIE, ETABLIERTE ORGANISATIONSSTRUKTUR

die konzernweit organisierte Informationssicherheit hat zum Ziel, die für unseren unternehmenserfolg erforderlichen Infor-mationen vor verlust, Missbrauch und Manipulation zu schützen sowie digitale Geschäftsprozesse zu unterstützen. Sie fördert zudem eine Sicherheitskultur, die dem Schutz der Mitarbeiter dient und das vertrauen von Kunden sowie Partnern in unsere dienstleistungen und Produkte stärkt. 2015 haben wir eine neue Konzernrichtlinie erarbeitet, die 2016 in Kraft getreten ist. Sie schreibt die Grundsätze der Informationssicherheit im Konzern fest.

Zudem wurde die 2014 beschlossene Organisationsstruktur der Informationssicherheit 2015 in der Praxis etabliert. der neu benannte Chief Information Security Officer (CISO) vertritt die gesellschaftsübergreifenden Belange der Informationssicherheit. Er ist für die Ausführung und Weiterentwicklung des Informa-tionssicherheitsmanagements verantwortlich und fungiert als Schnittstelle zu den Gesellschaften und weiteren Konzernfunk-tionen wie dem datenschutz-, Compliance- sowie Krisen- und Notfallmanagement.

der Schutz personenbezogener daten hat bei EWE oberste Priorität. unsere datenschutzbeauftragten tragen Sorge dafür, dass die geltenden rechtlichen Regelungen eingehalten werden. unsere Maßnahmen greifen: Für das Jahr 2015 verzeichnen wir null begründete Beschwerden, die wegen einer verletzung des datenschutzes zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Rechte Betroffener geführt hätten. » G4-PR8

DATENSCHUTZ

INFOGRAFIK NEUE STRUKTUR INFORMATIONS SICHERHEIT

Page 23: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

4342

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

dATENSCHuTZ uNd INFORMATIONSSICHERHEITdATENSCHuTZ uNd INFORMATIONSSICHERHEIT

DREI FRAGENIm vom CISO geleiteten Informationssicherheits-Council (ISC) werden Sicherheitsstandards und Richtlinien entwickelt. Es setzt sich aus den Informationssicherheitsbeauftragten und den IT- Sicherheitsbeauftragten der Konzerngesellschaften zusammen. Ihre Empfehlungen werden zum Beschluss einem Entscheidungs-gremium vorgelegt, dem der Ressortvorstand Personal & IT vorsteht. die verantwortung für die umsetzung der Maßnah-men liegt bei den Gesellschaften.

UNBUNDLING

das deutsche Energiewirtschaftsgesetz schreibt vor, Netzbetrieb und vertriebsgeschäft gesellschaftsrechtlich zu trennen: der Netzbetreiber muss allen Anbietern einen diskriminierungsfreien Netzzugang gewährleisten. um diese Anforderungen zu erfüllen, verfolgt EWE ein umfassendes Gleichbehandlungsprogramm. Aktuelle Entwicklungen berichten unsere Tochterunternehmen EWE NETZ, EWE GASSPEICHER, wesernetz Bremen, wesernetz Bremerhaven und Gastransport Nord GmbH in jährlich erschei-nenden Gleichbehandlungsberichten, die der Bundesnetzagen-tur jeweils zum 31. März vorzulegen sind.

www.ewe.com/de/konzern/nachhaltigkeit/datenschutz-und-

informationssicherheit

IM DIALOG MIT DER BRANCHE

datenschutz, Informationssicherheit, unbundling: EWE beteiligt sich an Arbeitskreisen der Bundesregierung und Branchenverbänden, um gesetzliche vorhaben und Branchenstandards in diesen Themenfeldern mitzugestal-ten. Zum Beispiel sind wir Mitglied der öffentlich-privaten Kooperation zwischen der Bundesregierung und Betrei-bern Kritischer Infrastrukturen (KRITIS), die sich mit der umsetzung der nationalen Cybersicherheitsstrategie auseinandersetzt. Zu unbundling tauschen wir uns regel-mäßig im Arbeitsgruppentreffen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft BdEW aus. EWE TEL nimmt an veranstaltungen der BfdI (die Bundesbeauf-tragte für den datenschutz und die Informationsfreiheit) teil und ist in relevanten datenschutzverbänden aktiv. » G4-15, G4-26

„ Es geht uns darum, die Chancen im digitalen Geschäft zu nutzen und gleichzeitig Risiken zu kontrollieren.“

AN RALF STRACKE, CHIEF INFORMATION SECURITY OFFICER DER EWE AG.

Herr Stracke, EWE hat 2015 eine neue Konzernrichtlinie zur Informationssicherheit erstellt. Warum braucht EWE diese Richtlinie?durch die zunehmende digitalisierung von Geschäftsabläufen entstehen neue Anforderungen an unser unternehmen. die sichere Energieversorgung hängt verstärkt von digitalen Pro-zessen ab, zudem basieren immer mehr Produkte auf Online- Anwendungen. das macht Informationen zu einem kritischen unternehmenswert. Es geht uns darum, die Chancen im digita-len Geschäft zu nutzen und gleichzeitig die damit verbundenen Risiken zu kontrollieren. die Richtlinie legt konzernweit den Handlungsrahmen für Informationssicherheit fest.

Die Organisation der Informationssicherheit wurde 2015 gesellschaftsübergreifend neu etabliert und seitdem zentral koordiniert. Welche Vorteile hat das?Aufgrund der starken veränderungen im EWE-Geschäft, zunehmender Cyberangriffe sowie weitreichender gesetzlicher Anforderun-gen müssen wir Informationssicherheit ganz-heitlich betrachten. durch die konzernweite Organisation haben wir Nähe zum operativen Geschäft. Gleichzeitig können wir Risiken, die sich in einer unserer Gesellschaften ergeben, auf Relevanz für den gesamten Konzern prüfen. Als Betreiber kritischer Infrastrukturen haben wir eine hohe verantwortung. unsere Kunden, Geschäftspartner und der Gesetzgeber erwar-ten, dass wir den angemessenen umgang mit Informationen beherrschen.

Wer ist in die Entwicklung der Maßnahmen zu Informationssicherheit involviert? Alle Maßnahmen entwickeln wir gemeinsam mit den Informa-tionssicherheitsbeauftragten der Tochtergesellschaften. Auch die Richtlinie ist so entstanden. So stellen wir stets sicher, dass wir nicht theoretische Lehrbuch-Sicherheit betreiben, sondern die Geschäftsbelange vollumfänglich einfließen.

RALF STRACKE – Chief Information Security Officer der EWE AG

Page 24: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

4544

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

INdIKATORENANHANGüBER dIESEN BERICHT

ÜBER DIESEN BERICHT

unser zweiter Nachhaltigkeitsbericht „Für eine neue Zeit der Energieversorgung“ knüpft an den Erstbericht 2014 an. Er stellt die im Jahr 2015 vollzogenen Entwicklungen und Fortschritte unseres nachhaltigen Engagements auf wirtschaftlicher, ökolo-gischer sowie gesellschaftlicher Ebene dar. Zusammen mit dem Geschäftsbericht geben wir damit einen vertieften Einblick in die finanziellen und nicht-finanziellen Aktivitäten des Konzerns.

www.ewe.com/de/investor-relations/publikationen

der vorliegende Bericht wurde nach den G4-Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt und bezieht branchen-spezifische Angaben für Energie und Telekommunikation ein. Er erfüllt die voraussetzungen der „Kern“-Option. der Bericht wurde für den GRI Materiality disclosures Service ein gereicht und GRI hat die Richtigkeit der Position der G4 Materiality disclosures (G4-17 – G4-27) bestätigt. Wir berichten jährlich über die finanziellen und nicht-finanziellen Kennzahlen unseres unternehmens. » G4-30, G4-32

INHALTE UND STRUKTUR

die Grundsätze und Ziele unseres Nachhaltigkeitsmanagements beschreiben wir im Kapitel „Nachhaltigkeit bei EWE“. Siehe

Seite 6. der Bericht ist gemäß den zehn Handlungsfeldern unse-rer Nachhaltigkeitsstrategie gegliedert:

versorgungssicherheit und Netzstabilität, Innovation und Pro-duktverantwortung, Klimaschutz und Erzeugung, umweltma-nagement und Ressourceneffizienz, Regionale verantwortung, Lieferkette, Markt und Transparenz, Gesundheit und Arbeits-schutz, Mitarbeiter und Bildung sowie datenschutz und Infor-mationssicherheit.

die Handlungsfelder wurden über eine mehrstufige, umfrage-gestützte Wesentlichkeitsanalyse unter Einbeziehung unserer Stakeholder definiert. Siehe Seite 9. die in den Handlungsfeld-kapiteln beschriebenen Themen und Projekte entsprechen den wesentlichen Aktivitäten des Jahres 2015. » G4-18, G4-19

die Relevanz eines wesentlichen Themas innerhalb oder außer-halb von EWE weisen wir im GRI Content Index beim jeweiligen Aspekt aus. » G4-20, G4-21

2015 haben wir die im vorjahr berichteten Aspekte und Indika-toren noch einmal überprüft. Einige GRI-Indikatoren 1) werden im vergleich zum vorjahr nicht mehr berichtet, weil wir uns noch stringenter auf die wesentlichen Themen ausgerichtet haben.

BERICHTSGRENZEN

Alle Angaben und Kennzahlen dieses Berichts beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2015 (1. Januar bis 31. dezember), soweit nicht anders ausgewiesen. Für die Berichterstattung relevante Informationen, die nach dem Stichtag 31. dezember eingetreten sind, haben wir ebenfalls in den Bericht aufgenommen. » G4-28

das Nachhaltigkeitsmanagement basiert auf den konsolidierten daten der wesentlichen Gesellschaften 2), gemessen an strategi-scher Relevanz und Abdeckung von mindestens 95 Prozent der erzielten umsatzerlöse des EWE-Konzerns.3) Abweichungen sind im Bericht kenntlich gemacht. die unternehmensdarstellung fällt nicht unter diese Grenze. » G4-17

Siehe unser Geschäft, Seite 2

INDIKATORENANHANG

Im Anhang berichten wir weitere spezifische Indikatoren zu den EWE-Handlungsfeldern.

HANDLUNGSFELD VERSORGUNGS SICHERHEIT UND NETZSTABILITÄT

Stromnetzverluste

2015 2014

Stromnetzverluste im deutschen Mittel- und Niederspannungsnetz (in %) 2,16 2,10

» G4-EU12

HANDLUNGSFELD KLIMASCHUTZ UND ERZEUGUNG

Installierte Leistung (in MW thermisch)

2015 2014

Installierte thermische Leistung 1) 746 746Steinkohle 178 178

Erdgas 445 445Waste to Energy 123 1231) der Indikator wird in allen Großfeuerungs- und Gasturbinenanlagen (gemäß 13. Bundes-

Immissionsschutzverordnung) sowie in allen Anlagen, die Abfälle verbrennen oder mitverbrennen (gemäß 17. Bundes-Immissionsschutzverordnung), erhoben.

» G4-EU1

Nettoenergieerzeugung (in GWh)

2015 2014

Wärmeerzeugung nach Primärenergieträgern 2) 1.344 1.307Steinkohle 523,3 505Erdgas 356 365Waste to Energy 279 262Bioerdgas 145,2 139Sonstige (Biogas, Ersatzbrennstoffe Biogen, Heizöl, Klärgas) 40,5 362) Erfasst ist abweichend zum Indikator G4-Eu1 zusätzlich die Wärmeerzeugung aus

Blockheizkraftwerken.

» G4-EU2

CO2-Emissionsberechtigungen

2015 2014

Gesamtzahl der CO2-Zertifikate 2.362.984 2.186.372Zugeteilte CO2-Zertifikate 126.402 139.319Ersteigerte CO2-Zertifikate 2.236.582 2.047.053Anteil der zugeteilten CO2-Zertifikate (in %) 5,3 6,4

» G4-EU5

Erzeugungseffizienz von thermischen Kraftwerken (in %)3)

2015 2014

Ausnutzungsgrad (Gesamteffizienz) von thermischen KraftwerkenSteinkohle 44 44Gichtgas – 4) 38Abfall 30 29Leichtöl 16 11Elektrizitätseffizienz von thermischen KraftwerkenSteinkohle 36 37Gichtgas – 4) 38Leichtöl 16 113) der Indikator wird in allen Anlagen, die Abfälle verbrennen oder mitverbrennen

(gemäß 17. Bundes-Immissionsschutzverordnung erhoben), sowie in Großfeuerungs- und Gasturbinenanlagen (gemäß 13. Bundes-Immissionsschutzverordnung), die Gichtgasverstromung wurde nicht ausgewertet.

4) Seit 2015 ist swb im Rahmen eines Pachtmodells der Betriebsführer des Gichtgas-Kraft-werks, aber nicht mehr der Betreiber. die produzierte Energie wird beim Pächter bilanziert.

» G4-EU11

Direkte CO2-Emissionen 5)

2015 2014verände-rung in %

direkte CO2-Emissionen (in Mg) 2.386.506 2.263.475 5,45) direkte Emissionen aus Strom- und Wärmeproduktionsanlagen; ohne CO2-Emissionen

aus Gichtgas.

» G4-EN15, G4-EN19

1) Spezifische Standardangaben G4-EC8, G4-Eu10, G4-EN1, G4-EN11, G4-EN12, G4-EN20, G4-EN21, G4-EN22, G4-EN29, G4-EN34, G4-LA3, G4-LA4, G4-HR3, G4-HR4, G4-SO1, G4-SO 2, G4-PR9; Sector disclosures Electric utilities: G4-Eu30, G4-Eu13, G4-Eu22, Sector Supplement GRI Telecommunications TK-PA1; TK-IO3.

2) Im Nachhaltigkeitsbericht stehen die wesentlichen Gesellschaften gemessen an strategi-scher Relevanz und Abdeckung von mindestens 95 Prozent der erzielten umsatzerlöse des EWE-Konzerns im Fokus. diese sind: BTC Business Technology Consulting AG, BTC IT Services GmbH, Bursagaz Bursa Şehiriçi doğalgaz dağıtım Ticaret ve Taahhüt A.Ş., EWE AG, EWE vERTRIEB GmbH, EWE energia Sp. z o.o., EWE ERNEuERBARE ENERGIEN GmbH, EWE GASSPEICHER GmbH, EWE NETZ GmbH, EWE Offshore Service & Solutions GmbH, EWE Polska Sp. z o.o., EWE TEL GmbH, EWE TRAdING GmbH, EWE WASSER GmbH, Gastransport Nord GmbH, Kayserigaz Kayseri doğalgaz dağıtım Pazarlama ve Ticaret A.Ş., swb Abrechnungsservice GmbH, swb AG, swb Bremerhaven GmbH, swb CREA GmbH, swb Entsorgung GmbH & Co. KG, swb Erzeu-gung AG & Co. KG, swb Erzeugung und Entsorgung AG & Co. KG, swb Services AG & Co. KG, swb vertrieb Bremen GmbH, swb vertrieb Bremerhaven GmbH & Co. KG, wesernetz Bremen GmbH, wesernetz Bremerhaven GmbH.

3) Für eine umfassende Liste aller unternehmen, die im Jahresabschluss konsolidiert wurden, siehe Geschäftsbericht 2015, S. 180 ff.

Page 25: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

4746

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

INdIKATORENANHANGINdIKATORENANHANG

HANDLUNGSFELD MARKT UND TRANSPARENZ

Informationen und Schulungen über Leitlinien und Verfahren zur Korruptionsbekämpfung

2015 2014

Gesamtzahl Mitglieder des Kontrollorgans, die Informationen erhalten haben 5 5Prozentsatz Mitglieder des Kontrollorgans, die Informationen erhalten haben 100 100

Gesamtzahl Mitarbeiter, die Informationen erhalten haben

1.105 (gerundet und unter Berück-

sichtigung von Doppelklicks)

~2.100 (unter Berück-

sichtigung von

doppelklicks)Prozentsatz Mitarbeiter, die Informationen erhalten haben 13 ~24 Gesamtzahl Geschäftspartner, die Informationen erhalten haben

Lieferanten-kodex wurde

2015 eingeführt;

s. Fortschritts-kriterium S. 28

Lieferanten-kodex wird

ab 2015 eingeführt

Gesamtzahl Schulungen Mitglieder Kontrollorgan 5 5Prozentsatz Schulungen Mitglieder Kontrollorgan 100 100 Gesamtzahl Schulungen MitarbeiterSchulungen neuer Mitarbeiter 67 84Anfragen an den Compliance-Officer 168 144Anfragen an die Compliance-Beauftragten 65 59 Prozentsatz Schulungen MitarbeiterSchulungen neuer Mitarbeiter 68 30

» G4-SO4

Gesamtwert politischer Spenden EWE tätigt entsprechend einer internen Konzernanweisung keine politischen Spenden.

» G4-SO6

Ergebnisse von Umfragen zur Kundenzufriedenheit (Indexwert) 1)

2015 2014

Markenebene

70,3 (Energie); 76,6 (TK)

67,2 (Energie); 75,8 (TK)

Hauptgeschäftsregion

71,3 (Energie); 77,0 (TK)

68,8 (Energie); 76,0 (TK)

1) die Indexwerte setzen sich zusammen aus den zwei Messgrößen Kundenzufriedenheit und Weiterempfehlungsbereitschaft. den Berechnungen liegen der BdEW-Kundenfokus (Geschäftsbereich Energie) sowie eine von EWE beauftragte Kundenzufriedenheitsbefragung (Geschäftsbereich Telekommunikation) zugrunde.

» G4-PR5

HANDLUNGSFELD GESUNDHEIT UND ARBEITSSCHUTZ

Krankheitsbedingte Abwesenheiten, Verletzungen und arbeitsbedingte Todesfälle 2)

2015 2014

Arbeitsbedingte Todesfälle (Anzahl der Todesfälle) 0 0

deutschland 0 0Ausland 0 0

verletzungsrate 3) (Anzahl verletzungen/ 1.000.000 Arbeitsstunden)

5,57 7,34 (1,46) 4)

deutschland 5,88 7,82

(1,55) 4)

Ausland1,13 1,06

(0,21) 4)

Ausfalltagequote 3) (Anzahl Ausfalltage/ 1.000.000 Arbeitsstunden)

95,78 83,82 (16,54) 4)

deutschland 102,02 89,81

(17,73) 4)

Ausland 5,66 4,24

(0,85) 4)

2) Ohne Subunternehmen und weisungsgebundenes Personal (externe Arbeitnehmer-überlassungen); Informationen zu Arbeitsunfällen ohne untergliederung nach Geschlecht. Für die unfallkennzahlen (Indikator G4-LA6) werden zusätzlich zu den als Berichtsgrenze angegebenen Gesellschaften die BIBER GmbH, EnergieCampus GmbH, GSN Gebäude-sicherheit Nord GmbH sowie EWE Biogas GmbH & Co. KG mit insgesamt rund 160 Mitarbei-tern berücksichtigt.

3) die Arbeitsstunden bilden die Gesamtarbeitszeit ab. diese wurden je nach Gesellschaft entweder als geleistete Arbeitsstunden oder als Sollstunden abzüglich Feiertage, urlaub und statistischen Krankheitswerten berechnet.

4) die Bezugsgröße wurde von 200.000 Arbeitsstunden auf 1.000.000 Arbeitsstunden im Berichtsjahr 2015 angepasst, da dies dem international verwendeten Bezugswert entspricht.

» G4-LA6

HANDLUNGSFELD MITARBEITER UND BILDUNG

Personalstruktur

2015 2014

Gesamtzahl Beschäftigte nach Arbeitsvertrag und Geschlecht 1) 9.217 9.099unbefristet 7.792 7.683

davon weiblich 2.120 2.105davon männlich 5.672 5.578

Befristet 412 440davon weiblich 156 163davon männlich 256 277

Altersteilzeit aktiv 12 17davon weiblich 0 1davon männlich 12 16

Spezielle Mitarbeitergruppen (Trainees, Aushilfen, Praktikanten, Auszubildende) 623 605

davon weiblich 184 170davon männlich 439 435

Inaktiv (Passive Altersteilzeit, vorruheständler, Elternzeit, Grundwehrdienst, Zivildienst) 378 354

davon weiblich 184 166davon männlich 194 188

Gesamtzahl Beschäftigte nach Beschäftigungsart und Geschlecht 1) 9.217 9.099vollzeit 7.234 7.217

davon weiblich 1.457 1.496davon männlich 5.777 5.721

Teilzeit 982 923davon weiblich 819 773davon männlich 163 150

Spezielle Mitarbeitergruppen (Trainees, Aushilfen, Praktikanten, Auszubildende) 623 605

davon weiblich 184 170davon männlich 439 435

Inaktiv (Passive Altersteilzeit, vorruheständler, Elternzeit, Grundwehrdienst, Zivildienst) 378 354

davon weiblich 184 166davon männlich 194 188

2015 2014

Gesamtzahl Beschäftigte nach Angestellten/weisungsgebundenem Personal und Geschlecht 9.293 9.250Angestellte (inkl. vorstand/ Geschäfts führungen und spezielle Mitarbeiter gruppen) 9.217 9.099

davon weiblich 2.660 2.605davon männlich 6.557 6.494

Weisungsgebundenes Personal 2) 76 151davon weiblich 48 61davon männlich 28 90

Gesamtzahl Beschäftigte nach Region und Geschlecht 1) 9.217 9.099deutschland 8.687 8.596

davon weiblich 2.478 2.440davon männlich 6.209 6.156

Ausland 530 503davon weiblich 166 165davon männlich 364 338

1) der im Nachhaltigkeitsbericht ausgewiesenen Gesamtzahl der Beschäftigten liegt die Anzahl der vertragsverhältnisse zum Stichtag 31.12.2015 zugrunde. Ruhende verträge sind inbegriffen. daraus sowie aus der Bilanzierungsgrenze des Nachhaltigkeitsberichts (vgl. G4-17) resultieren Abweichungen zu der im Geschäftsbericht ausgewiesenen Gesamtzahl der Beschäftigten.

2) Arbeitskräfte, die nach Arbeitskräfteüberlassungsgesetz (AüG) von dritten (z. B. Zeitarbeits-firmen) zur Arbeitsleistung an eine deutsche EWE-Gesellschaft überlassen wurden.

» G4-10

Mitarbeiter, die unter Tarifverträge fallen

2015 2014

Mitarbeiter mit Tarifverträgen 8.489 8.402 » G4-11

Page 26: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

4948

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

INdIKATORENANHANGINdIKATORENANHANG

Anzahl und Rate neuer Mitarbeiter, Personal fluktuation nach Alter, Geschlecht und Region

2015 2014

Anzahl % Anzahl %

Gesamtzahl eingestellter Mitarbeiter nach Alters-gruppe und Geschlecht 712 7,7 839 9,2≤ 30 Jahre 455 4,9 506 5,6

davon weiblich 169 1,8 183 2,0davon männlich 286 3,1 323 3,6

31–50 Jahre 240 2,6 277 3,0davon weiblich 71 0,8 65 0,7davon männlich 169 1,8 212 2,3

> 50 Jahre 17 0,2 56 0,6davon weiblich 6 0,1 14 0,2davon männlich 11 0,1 42 0,4

Gesamtzahl eingestellter Mitarbeiter nach Region und Geschlecht 712 7,7 839 9,2deutschland 646 7,0 787 8,6

davon weiblich 223 2,4 249 2,7davon männlich 423 4,6 538 5,9

Ausland 66 0,7 52 0,6davon weiblich 23 0,2 13 0,2davon männlich 43 0,4 39 0,4

Gesamtzahl ausgeschiedener Mitarbeiter nach Alters-gruppe und Geschlecht 715 7,8 823 9,0≤ 30 Jahre 334 3,6 382 4,2

davon weiblich 129 1,8 135 1,5davon männlich 205 2,2 247 2,7

31–50 Jahre 230 2,5 290 3,2davon weiblich 66 0,7 88 1,0davon männlich 164 1,8 202 2,2

> 50 Jahre 151 1,6 151 1,7davon weiblich 29 0,3 27 0,3davon männlich 122 1,3 124 1,4

2015 2014

Anzahl % Anzahl %

Gesamtzahl ausgeschiedener Mitarbeiter nach Region und Geschlecht 715 7,8 823 9,0deutschland 657 7,1 780 8,5

davon weiblich 201 2,6 235 2,6davon männlich 456 4,9 545 5,9

Ausland 58 0,1 43 0,5davon weiblich 23 0,2 15 0,2davon männlich 35 0,4 28 0,3

(in Jahren) (in Jahren)

Ø Beschäftigungsdauer der ausgeschiedenen Mitarbeiter nach Altersgruppen 11,6 17,7≤ 30 Jahre 1,5 2,5

davon weiblich 0,6 1,4davon männlich 2,0 2,4

31–50 Jahre 7,3 12,7davon weiblich 6,8 7,7davon männlich 7,8 13,0

> 50 Jahre 23,3 27,3davon weiblich 24,6 14,3davon männlich 23,9 28,2

» G4-LA1

Programme für Wissensmanagement und lebenslanges Lernen

EWE bietet seinen Mitarbeitern regelmäßige Fort- und Weiter-bildungen im konzerneigenen Zentrum für Aus- und Weiterbil-dung. In der EWE Akademie schulen wir Führungskräfte und bilden Nachwuchsführungskräfte aus. die starke Ausrichtung der Management-Programme auf Strategie und unternehme-risches Handeln hilft den Teilnehmern, neue Lösungsansätze zu entwickeln und diese Impulse in ihr unternehmen hineinzutra-gen. » G4-LA10

Anteil der Mitarbeiter, die in 5 bis 10 Jahren in den Ruhestand gehen (in %)

2015 2014

Anteil der Mitarbeiter nach Jobkategorie, die in 5 bis 10 Jahren in den Ruhestand gehen können 8,1 10,2leitende Angestellte 0,3 0,5übertarifliche Mitarbeiter 0,5 0,7tarifliche Mitarbeiter 5,6 7,5außertarifliche Mitarbeiter 1,7 1,5Anteil der Mitarbeiter nach Ländern, die in 5 bis 10 Jahren in den Ruhestand gehen können 8,2 10,2deutschland 8,0 9,6Ausland 0,2 0,6

» G4-EU15

Zusammensetzung der Kontrollorgane und der Mitarbeiter nach Mitarbeiterkategorie, Geschlecht und Altersgruppe (in %)

2015 2014

leitende Angestellte 2,1 2,2davon männlich 1,9 2,0

≤ 30 Jahre 0,0 0,031–50 Jahre 1,1 1,3> 50 Jahre 0,8 0,7

davon weiblich 0,2 0,2≤ 30 Jahre 0,0 0,031–50 Jahre 0,1 0,2> 50 Jahre 0,1 0,0

übertarifliche Mitarbeiter 7,4 7,4davon männlich 6,1 6,1

≤ 30 Jahre 0,1 0,131–50 Jahre 3,5 4,2> 50 Jahre 2,6 1,7

davon weiblich 1,3 1,3≤ 30 Jahre 0,0 0,031–50 Jahre 1,0 1,1> 50 Jahre 0,3 0,2

tarifliche Mitarbeiter 57,5 62,2davon männlich 40,9 44,3

≤ 30 Jahre 7,9 8,631–50 Jahre 19,3 22,6> 50 Jahre 13,7 13,1

davon weiblich 16,6 17,9≤ 30 Jahre 3,2 4,131–50 Jahre 9,4 10,1> 50 Jahre 4,0 3,7

2015 2014

außertarifliche Mitarbeiter 32,9 28,2davon männlich 22,2 18,9

≤ 30 Jahre 2,9 2,731–50 Jahre 15,6 13,6> 50 Jahre 3,7 2,6

davon weiblich 10,7 9,3≤ 30 Jahre 2,1 2,031–50 Jahre 7,4 6,4> 50 Jahre 1,2 0,9

Anteil Aufsichtsratsmitglieder nach Altersgruppen und Geschlechtdavon ≤ 30 Jahre 0,0 0,0

weiblich 0,0 0,0männlich 0,0 0,0

davon 31–50 Jahre 15,0 10,0weiblich 0,0 0,0männlich 15,0 10,0

davon > 50 Jahre 85,0 90,0weiblich 5,0 5,0männlich 80,0 85,0

» G4-LA12

Page 27: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

5150

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

GRI CONTENT INdExGRI CONTENT INdEx

ALLGEMEINE STANDARDANGABEN 1)

Indikator Kurzbezeichnung des Indikators verweis/Kommentar

G4-1 vorwort des Konzernvorstands 5

G4-3 Name des unternehmens 2

G4-4 Wichtigste Marken, Produkte, dienstleistungen 2, 3, 17, 19

G4-5 Hauptsitz des unternehmens 2

G4-6 Anzahl und Namen der Länder, in denen das unternehmen tätig ist 3

G4-7 Eigentumsverhältnisse und Rechtsform 2

G4-8 Bediente Märkte 3

G4-9 Größe des unternehmens 2, 3, GB u2

G4-10 Personalstruktur 47

G4-11 Mitarbeiter, die unter Tarifverträge fallen 47

G4-12 Beschreibung der Lieferkette 28

G4-13Wesentliche veränderungen der Eigentums-verhältnisse des unternehmens im Berichtszeitraum veränderung mit Wirkung zum 1.4.2016, siehe S. 2, GB S. 98–99

G4-14 vorsorgeansatz 7

G4-15 unterstützung externer Initiativen 42

G4-16 Mitgliedschaften in verbänden und Interessen gruppen 9

G4-Eu1 Installierte Leistung 45

G4-Eu2 Nettoenergieerzeugung 45

G4-Eu3 Anzahl Stromanschlüsse und Anzahl Stromkunden 2) 16

G4-Eu4 Stromnetzlängen 3) 16

G4-Eu5 Anzahl der CO2-Emissionsberechtigungen 45

G4-17 Bilanzierungsgrenzen 44

G4-18 Prozesse zur Festlegung der Berichtsinhalte 9, 44

G4-19 Wesentliche Aspekte des Berichts 8, 44

G4-20 Aspektgrenzen innerhalb des unternehmens

Aspekte, die wesentliche wirtschaftliche, ökologische oder gesellschaftliche Auswirkungen innerhalb der Organisation haben und im GRI Content Index gelistet sind, sind grundsätzlich für die in G4-17 (Bilanzierungsgrenzen) definierten Gesellschaften relevant. Abweichungen einzelner Gesellschaften sind im Bericht kenntlich gemacht.

G4-21 Aspektgrenzen außerhalb des unternehmens

Relevante Aspekte innerhalb der Organisation, die darüber hinaus seitens EWE gemeinsam mit externen Stakeholdern adressiert und gemanagt werden, sind im GRI Content Index kenntlich gemacht.

1) Indikatoren mit der Abkürzung Eu (gemäß GRI G4 Sector disclosures Electric utilities) gelten für den Stromsektor. 2) Erweiterung um Hausanschlüsse Gas sowie Anzahl Gas- und Telekommunikationskunden; das Energiewirtschaftsgesetz regelt die Trennung von Netz und vertrieb bei Strom und Gas. 3) Erweiterung um Netzlängen bei Gas und Telekommunikation.

ALLGEMEINE STANDARDANGABEN 1)

Indikator Kurzbezeichnung des Indikators verweis/Kommentar

G4-22

Neuformulierung von Informationen aus vorherigen Berichten Es wurden keine Neuformulierungen vorgenommen.

G4-23 änderungen von Aspektgrenzen zu vorherigen Berichten Es liegen keine änderungen vor.

G4-24 Eingebundene Stakeholder 9

G4-25 Auswahl der Stakeholder 9

G4-26 Einbindung der Stakeholder 9, 29, 42

G4-27 Anliegen der Stakeholder 9

G4-28 Berichtszeitraum 44

G4-29 veröffentlichung des letzten Berichts Juli 2015

G4-30 Berichtszyklus 44

G4-31 Kontaktadresse 58

G4-32 Gewählte In-übereinstimmung-Option Kern-Option

G4-33 Externe prüferische durchsicht Eine externe Prüfung wurde nicht vorgenommen.

G4-34 Führungsstruktur inklusive Nachhaltigkeits verantwortung 9, GB S. 42–43, 57–58

G4-56 Leitbild, unternehmenswerte und verhaltenskodizes 28, 32

der Bericht wurde für den GRI Materiality disclosures Service eingereicht. die GRI hat die Richtigkeit der Position der G4 Materiality disclosures G4-17 bis G4-27 bestätigt. Seiten verweise ohne weitere Angabe beziehen sich auf diesen Nachhaltigkeitsbericht. verweise auf den Geschäftsbericht (GB) beziehen sich auf den Geschäftsbericht 2015.

GRI CONTENT INDEX

Page 28: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

5352

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

GRI CONTENT INdExGRI CONTENT INdEx

SPEZIFISCHE STANDARDANGABEN

Indikator Kurzbezeichnung des Indikators verweis Auslassung Begründung der Auslassung

ÖKONOMISCHE LEISTuNGSINdIKATOREN

Wirtschaftliche Leistung (Aspektgrenze innerhalb von EWE)

dMA 6-7, 12-13

G4-EC1 Erwirtschafteter und verteilter Wert 27

EWE-ZA1Aufwendungen für Forschung und Entwicklung 1) 17

Beschaffung (Aspektgrenze innerhalb von EWE)

dMA 13, 28-29

G4-EC9 Anteil regionaler Beschaffung 28 GRI-Begriff lokal durch regional ersetzt Sprachgebrauch EWE-Konzern

System Efficiency (Aspektgrenze innerhalb von EWE)

dMA 12

G4-Eu11Erzeugungseffizienz von thermischen Kraftwerken 45

G4-Eu12 Stromnetzverluste 45

ÖKOLOGISCHE LEISTuNGSINdIKATOREN

Energie (Aspektgrenze innerhalb von EWE)

dMA 12, 23-25

G4-EN3 Interner Energieverbrauch 23, 24Einschränkung auf Fuhrpark und Gebäudemanagement

Eine konzernweite Bilanzierung ist noch im Aufbau.

Emissionen (Aspektgrenze innerhalb und außerhalb von EWE)

dMA 12, 20-22

G4-EN15 direkte CO2-Emissionen 45Beschränkung auf Erzeugungsanlagen zur Strom- und Wärmeproduktion

Andere Anlagen und Emissionen sind von untergeordneter Rolle.

G4-EN18

CO2-Emissionen in Gramm pro erzeugter Kilowattstunde Strom (Intensität CO2-Emissionen) 20

Beschränkung auf Erzeugungsanlagen zur Strom- und Wärmeproduktion

Andere Anlagen und Emissionen sind von unter-geordneter Rolle bzw. die Berichterstattung befindet sich im Aufbau (Scope 2) oder die daten werden derzeit nicht erfasst (Scope 3).

G4-EN19Reduzierung der CO2-Emissionen 20, 45

Beschränkung auf Erzeugungsanlagen zur Strom- und Wärmeproduktion

Andere Anlagen und Emissionen sind von unter-geordneter Rolle bzw. die Berichterstattung befindet sich im Aufbau (Scope 2) oder die daten werden derzeit nicht erfasst (Scope 3).

Bewertung der Lieferanten hinsichtlich ökologischer Aspekte (Aspektgrenze innerhalb und außerhalb von EWE)

dMA 13, 28-29

G4-EN32überprüfung neuer Lieferanten hinsichtlich umweltaspekten 29

Keine Angaben für die Lieferanten im Jahr 2015 möglich

der Management- und Berichtsprozess ist im Aufbau.

1) Freiwillige Zusatzangabe von EWE.

SPEZIFISCHE STANDARDANGABEN

Indikator Kurzbezeichnung des Indikators verweis Auslassung Begründung der Auslassung

ARBEITSPRAKTIKEN uNd MENSCHENWüRdIGE BESCHäFTIGuNG

Beschäftigung (Aspektgrenze innerhalb und außerhalb von EWE)

dMA 13, 37-39

G4-LA1

Anzahl und Rate neuer Mitarbeiter, Personalfluktuation nach Alter, Geschlecht und Region 48

G4-Eu15Anteil der Mitarbeiter, die in 5 bis 10 Jahren in den Ruhestand gehen 49

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (Aspektgrenze innerhalb und außerhalb von EWE)

dMA 13, 34-35

G4-LA6

Krankheitsbedingte Abwesenheiten, verletzungen und arbeitsbedingte Todesfälle 35

Ohne Berufskrankheiten; ohne Subunter-nehmen und weisungsgebundenes Personal; Informationen zu Arbeitsunfällen ohne untergliederung nach Geschlecht

der Management- und Berichtsprozess ist im Aufbau. untergliederung nach Geschlecht wird nicht ausgewiesen, um Rückschlüsse auf Einzelpersonen zu vermeiden.

Aus- und Weiterbildung (Aspektgrenze innerhalb von EWE)

dMA 13, 37-39

G4-LA10Programme für Wissensmanage-ment und lebenslanges Lernen 48

vielfalt und Chancengleichheit (Aspektgrenze innerhalb von EWE)

dMA 13, 37-39

G4-LA12

Zusammensetzung der Kontroll-organe und der Mitarbeiter nach Mitarbeiterkategorie, Geschlecht und Altersgruppe 37

Bewertung der Lieferanten hinsichtlich Arbeitspraktiken (Aspektgrenze innerhalb und außerhalb von EWE)

dMA 13, 28-29

G4-LA14überprüfung neuer Lieferanten hin-sichtlich sozialer Kriterien 29

Keine Angaben für die Lieferanten im Jahr 2015 möglich

der Management- und Berichtsprozess ist im Aufbau.

MENSCHENRECHTE

Bewertung der Lieferanten hinsichtlich Menschenrechten (Aspektgrenze innerhalb und außerhalb von EWE)

dMA 13, 37-39

G4-HR10

überprüfung neuer Lieferanten hinsichtlich Menschenrechts-kriterien 29 Keine regionale Aufschlüsselung Nicht relevant

Page 29: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

5554

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

GRI CONTENT INdExGRI CONTENT INdEx

SPEZIFISCHE STANDARDANGABEN

Indikator Kurzbezeichnung des Indikators verweis Auslassung Begründung der Auslassung

GESELLSCHAFT

Korruptionsbekämpfung (Aspektgrenze innerhalb von EWE)

dMA 32-33

G4-SO4

Informationen und Schulungsmaßnahmen zur Korruptionsbekämpfung 46 Keine regionale Aufschlüsselung Nicht relevant

Politik (Aspektgrenze innerhalb und außerhalb von EWE)

dMA 13

G4-SO6 Gesamtwert politischer Spenden 46

Compliance (Gesellschaft) (Aspektgrenze innerhalb von EWE)

dMA 13

G4-SO8

Bußgelder und Strafen wegen Nichteinhaltung von Gesetzen und vorschriften 32

PROduKTvERANTWORTuNG

Kennzeichnung von Produkten und dienstleistungen (Aspektgrenze innerhalb und außerhalb von EWE)

dMA

12-13, 30-31

G4-PR5Ergebnisse von umfragen zur Kundenzufriedenheit 31, 46

Schutz der Privatsphäre des Kunden (Aspektgrenze innerhalb von EWE)

dMA 13, 40-43

G4-PR8

Gesamtzahl begründeter Beschwerden in Bezug auf die verletzung des datenschutzes 40

Beschwerde muss schwerwiegende Beeinträch-tigungen für Rechte und schutzwürdige Interes-sen des Betroffenen haben Orientierung am Bundesdatenschutz gesetz

Access (Electric utility Sector) (Aspektgrenze innerhalb von EWE)

dMA 12, 14-16

G4-Eu29Stromausfallzeiten in Minuten pro Jahr und Kunde in deutschland 14

Access (Telecommunication Sector) (Aspektgrenze innerhalb und außerhalb von EWE)

dMA 12, 14-16

TK-IO1Investitionen in Telekommunikationsnetze 16

FORTSCHRITTSKRITERIEN DER HANDLUNGSFELDER 1)

Indikator Kurzbezeichnung des Indikators verweis

EWE-FK01 (G4-Eu29) Stromausfallzeiten in Minuten pro Kunde und Jahr in deutschland 14

EWE-FK02 Anzahl der über das Innovationsportal eingereichten Ideen, die in ein Projekt überführt werden 12

EWE-FK03 (G4-EN18) CO2-Emission in Gramm pro erzeugter Kilowattstunde Strom 20

EWE-FK04 Anzahl der Gesellschaften, deren Energiemanagementsysteme nach ISO 50001 zertifiziert sind 12

EWE-FK05 Regionalitätsindex 12, 26

EWE-FK06Quote der strategischen Lieferanten im Bereich Material und dienstleistungen, die den Lieferantenkodex anerkennen 13

EWE-FK07 Kundenbindungsindex 13, 30

EWE-FK08 (G4-LA6) Gesundheitsquote 35

EWE-FK09 Stellenbesetzungszeit 13, 37

EWE-FK10Quote aller Mitarbeiter aller betroffenen Gesellschaften, die zu den Themen datenschutz, Informationssicherheit und unbundling über E-Learning-Module geschult wurden 13

1) die mit der Abkürzung EWE-FK bezeichneten Indikatoren bilden die Fortschrittskriterien der Handlungsfelder ab. dabei handelt es sich nicht in allen Fällen um GRI-Indikatoren. der vollständigkeit halber werden die Fortschrittskriterien hier ebenfalls dargestellt.

Page 30: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

5756

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015 EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

GLOSSARGLOSSAR

GLOSSAR

BIOGASBiogas bezeichnet ein Gasgemisch aus den Hauptkomponenten Methan und Kohlenstoffdioxid. der wertgebende Anteil, der energetisch genutzt wird, ist das Methan, das aus Biomasse gewonnen wird.

BIOMASSEBiomasse bezeichnet im Zusammenhang mit der Nutzung erneuerbarer Energien alle organischen (pflanzlichen oder tierischen) Stoffe, die sich als Energieträger eignen und zur Strom-/Wärmeerzeugung eingesetzt werden.

BLOCKHEIZKRAFTWERKBlockheizkraftwerke sind spezielle Heizwerke, die gleichzeitig Strom und Wärme produzieren – man spricht von Kraft- Wärme-Kopplung. So wird der Brennstoff besonders effizient ausge-nutzt.

BRENNSTOFFZELLENTECHNIKBrennstoffzellen werden zur Energieerzeugung aus Wasserstoff genutzt und zählen zu den regenerativen Energiequellen. durch die umwandlung chemischer Reaktionsenergie in Strom und Wärme ermöglicht die Brennstoffzellentechnologie eine nahezu emissionsfreie Energieversorgung. die von EWE eingesetzten Brennstoffzellen-Heizgeräte gewinnen den benötigten Wasser-stoff aus dem Energieträger Erdgas.

CO2-EMISSIONENKohlenstoffdioxid entsteht unter anderem beim verbrennen kohlenstoffhaltiger Brenn- und Treibstoffe. die enormen menschlich verursachten Gasmengen, die beispielsweise Kraft-werke, Betriebe, Gebäude und Fahrzeuge ausstoßen, verändern das natürliche CO2-Gleichgewicht in der Atmosphäre und ver-stärken den Treibhauseffekt, die Erwärmung der Erdoberfläche und der erdnahen Schichten der Lufthülle.

CO2-EMISSIONSHANDEL UND CO2-ZERTIFIKATEder CO2-Emmissionshandel ist ein marktwirtschaftliches Instrument und umfasst den Handel mit Rechten zum Ausstoß von Treibhausgasen, verbrieft in sogenannten CO2-Zertifikaten. Innerhalb der Eu müssen Betreiber von emissionshandels-pflichtigen Anlagen für ihre (Kohlendioxid-)Emissionen Rechte vorweisen, die in begrenzter Menge vom Staat zugeteilt werden. Produzieren sie darüber hinausgehende Mengen, müssen sie hierfür weitere Emissionsrechte zukaufen oder aber den Ausstoß ver ringern. überschüssige Emissionsrechte können sie an andere Emittenten verkaufen.

DIREKTVERMARKTUNG ERNEUERBARER ENERGIENBetreiber von Anlagen erneuerbarer Energien können ihren erzeugten Strom über ein öffentliches Netz direkt an einen Abnehmer verkaufen anstatt an einen regionalen Netzbetreiber. direkt vermarkteter Strom wird mit einer sogenannten optio-nalen Marktprämie und der zusätzlichen Managementprämie gefördert. So soll Anlagenbetreibern ein Anreiz geschaffen werden, ihre Anlagen marktorientiert zu betreiben.

ENERGIEMANAGEMENTEnergiemanagement bezeichnet das Erfassen, Planen und Steuern von Energieerzeugung und -nutzung mit dem Ziel, die Energieeffizienz zu steigern und so den verbrauch zu senken. Im Rahmen des Energiemanagements eines unternehmens wird zunächst der Energiebedarf detailliert erfasst und analysiert und anschließend geeignete Energiesparmaßnahmen abgeleitet. Hierzu können die optimierte Steuerung von Anlagen, der Einsatz effizienterer Geräte oder eine exakte bedarfsorientierte Stromerzeugung gehören.

ERSATZBRENNSTOFFE (EBS)Ersatzbrennstoffe sind Brennstoffe, die aus Abfällen gewonnen werden. Bei der Mitverbrennung in Kraftwerken verdrängen sie z. B. Primärbrennstoffe wie Kohle.

GICHTGASGichtgas ist ein natürliches Abfallprodukt bei der Roheisen-herstellung. Es enthält gerade noch so viel Kohlenmonoxid (rund 30 Prozent), um es energetisch unmittelbar vor Ort zu nutzen. Wegen seines im vergleich zum volumen geringen Energie-gehalts lohnt sich weder Transport noch Speicherung.

KONVERTERGASKonvertergas entsteht bei der Stahlproduktion. Im Konverter wird Roheisen überschüssiger Kohlenstoff entzogen.

PRIMÄRENERGIEAls Primärenergie bezeichnet man Energie, die als natürlich vorkommende Energieform oder -quelle zur verfügung steht, wie Erdöl, Erdgas, Kohle oder Biomasse.

WASTE TO ENERGYAls „Waste to Energy“ wird der Prozess der Strom- und Wärmegewinnung durch Müllverbrennung bezeichnet.

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

BTC BTC Business Technology Consulting AG

DSL digital Subscriber Line (engl. für digitaler Teilnehmeranschluss)

EBIT Earnings before interest and taxes (engl. für Ergebnis vor Zinsen und Steuern)

EBS Ersatzbrennstoffe

EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz

GW Gigawatt

GWh Gigawattstunde

kW Kilowatt

kWh Kilowattstunde

Mg Megagramm

MW Megawatt

MWh Megawattstunde

Page 31: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

58

EWE AG Nachhaltigkeitsbericht 2015

IMPRESSuM

IMPRESSUM

HerausgeberEWE AktiengesellschaftTirpitzstraße 3926122 Oldenburg

Redaktion und TextEWE AktiengesellschaftKonzernkommunikationTelefon: (04 41) 48 05-18 30E-Mail: [email protected]

Konzeption, Gestaltung und SatzKirchhoff Consult AG, Hamburgwww.kirchhoff.de

FotografieStephan Meyer-Bergfeld, Oldenburg Sigrun Strangmann, Hatten (S. 4)Thorsten Ritzmann, Oldenburg (S. 15) Thomas Ebert, Hamburg (S. 18)Hans Hochstöger, Istanbul und Wien (S. 24)

DruckZertani die druck GmbH, Bremen

EWE im Internetwww.ewe.de » G4-31

Ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir im Bericht auf die gleichzeitige verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten selbstverständlich für beide Geschlechter.

Page 32: FÜR EINE NEUE ZEIT DER ENERGIEVERSORGUNG - EWE AG/media/ewe_com/pdfs im inhalt/160901... · 2016. 9. 20. · ENERGIE FÜR MORGEN die Energiewende mit den Menschen vor Ort gestalten

EWE AktiengesellschaftTirpitzstraße 39 26122 Oldenburg www.ewe.de