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14 Rhein-Ruhr Philharmonie und Junges Sinfonie Orchester Witten Die in Witten vor 25 Jahren von jungen engagierten Musikern gegründete Rhein-Ruhr Philarmonie kann mit zwei Konzertpro- grammen pro Jahr eine kontinuierliche Arbeit vorweisen. Bei ansonsten „offener Struktur“ bildet ein zuverlässiger Kern von Musikern die Basis und bietet jungen Musikern die Möglichkeit, Orchestererfahrung zu sammeln sowie jungen Talenten ein Po- dium. Dies gilt insbesondere auch für Dirigenten, weshalb die RRP auf wechselnde Dirigate großen Wert legt. Die engagierte, lebendige Zusammenarbeit mit den Dirigenten Ingo Ernst Reihl, Thomas Schlerka und Sierd Quarré hat zu sehr erfolgreichen Konzerten geführt. Getreu den Statuten des Trägervereins „Orchester-Initiative Witten e.V.“ bietet das Orchester für dieses Konzert allen inte- ressierten Musikern des 2011 von den Wittener Gymnasien, Waldorfschulen und der Musikschule gegründeten „Jungen Sinfonie Orchesters Witten“ die Gelegenheit, gemeinsam in großer Besetzung ein Sinfoniekonzert zu gestalten und Erfah- rungen mit unbekannteren Kompositionen zu machen. Klingt. Gut für Witten. Konzert Rhein-Ruhr Philharmonie und Junges Sinfonie Orchester Witten mit Werken von Ljadow, Korngold und Buchenberg Samstag, 21. Juni 2014, 17 Uhr, Saalbau Witten Dirigenten: Sierd Quarré Vladimir Kovalev Gestaltung: www.jungepartner.de Die Interpreten Sierd Quarré wurde 1964 in Harkema (Niederlande) geboren und erhielt bereits mit sieben Jahren Klavierunterricht. Er begann sein Musikstudium an der Hochschule für Musik in Groningen in den Fächern Horn, Klavier und Musiktheorie, später mit dem Schwerpunkt Dirigieren bei Prof. Zsolt Deaky. Nach dem Kon- zertexamen im Jahr 1990 setzte er sein Kapellmeisterstudium in Detmold bei Prof. Karl Heinz Bloemeke fort. Zwei Jahre spä- ter folgte dann sein erstes Engagement als Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung. 1993 war Sierd Quarré erfolgreichster Teilnehmer der Wiener Meisterkurse für Dirigieren. Seine berufliche Laufbahn führte ihn nach Bielefeld und Münster (als Solorepetitor und Lehrbe- auftragter für Dirigieren). Als Erster Kapellmeister und stell- vertretender Musikdirektor ging er 1996 an das Stadttheater Lüneburg und arbeitete als Chordirektor am Stadttheater Bre- merhaven. Seit der Spielzeit 2006/07 ist er als Chordirektor und Kapellmeister am traditionsreichen Staatstheater Meiningen engagiert. Vladimir Kovalev besuchte ab dem fünften Lebensjahr eine Musikschule für hoch begabte Kinder. Dem Studium an der Musikhochschule des Moskauer Konservatoriums von 1979 bis 1984 folgte von 1986 bis 1991 das Studium am Moskauer Konservatorium im Fach Bratsche bei den Professoren H. Odinez und D. Schebalin (Quartett). Schon während seines Studiums spielte Kovalev im Moskauer Konservatoriumsorchester unter Mstislav Rostro- powitsch, Pierre Boulez und Helmuth Rilling. In Deutschland lebt Vladimir Kovalev seit 1993. Seine musi- kalische Tätigkeit führt er hauptsächlich als Violin-, Viola- und Kammermusikpädagoge und Orchesterdirigent fort. Ein pri- vates Dirigierstudium absolviert er bei Achim Fiedler, Chefdi- rigent des Festival Strings Lucerne und des Essener Folkwang Kammerorchesters. Das von Kovalev geleitete Wittener Streich- quartett, bestehend seit 2002, war zweiter Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ auf Bundesebene. Im Jahr 2001 gründete er als künstlerischer Leiter und Dirigent das Wittener Instrumental Ensemble, das in verschiedenen Städten in NRW konzertiert, und 2013 die Wittener Musik Akademie.

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Rhein-Ruhr Philharmonie und Junges Sinfonie Orchester Witten

Die in Witten vor 25 Jahren von jungen engagierten Musikern gegründete Rhein-Ruhr Philarmonie kann mit zwei Konzertpro-grammen pro Jahr eine kontinuierliche Arbeit vorweisen. Bei ansonsten „offener Struktur“ bildet ein zuverlässiger Kern von Musikern die Basis und bietet jungen Musikern die Möglichkeit, Orchestererfahrung zu sammeln sowie jungen Talenten ein Po-dium. Dies gilt insbesondere auch für Dirigenten, weshalb die RRP auf wechselnde Dirigate großen Wert legt.

Die engagierte, lebendige Zusammenarbeit mit den Dirigenten Ingo Ernst Reihl, Thomas Schlerka und Sierd Quarré hat zu sehr erfolgreichen Konzerten geführt.

Getreu den Statuten des Trägervereins „Orchester-Initiative Witten e.V.“ bietet das Orchester für dieses Konzert allen inte-ressierten Musikern des 2011 von den Wittener Gymnasien, Waldorfschulen und der Musikschule gegründeten „Jungen Sinfonie Orchesters Witten“ die Gelegenheit, gemeinsam in großer Besetzung ein Sinfoniekonzert zu gestalten und Erfah-rungen mit unbekannteren Kompositionen zu machen.

Klingt. Gut für Witten.

Konzert Rhein-Ruhr Philharmonie und Junges Sinfonie Orchester Wittenmit Werken von Ljadow, Korngold und Buchenberg

Samstag, 21. Juni 2014, 17 Uhr, Saalbau Witten

Dirigenten: Sierd Quarré Vladimir Kovalev

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Die Interpreten

Sierd Quarré

wurde 1964 in Harkema (Niederlande) geboren und erhielt bereits mit sieben Jahren Klavierunterricht. Er begann sein Musikstudium an der Hochschule für Musik in Groningen in den Fächern Horn, Klavier und Musiktheorie, später mit dem Schwerpunkt Dirigieren bei Prof. Zsolt Deaky. Nach dem Kon-zertexamen im Jahr 1990 setzte er sein Kapellmeisterstudium in Detmold bei Prof. Karl Heinz Bloemeke fort. Zwei Jahre spä-ter folgte dann sein erstes Engagement als Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung.

1993 war Sierd Quarré erfolgreichster Teilnehmer der Wiener Meisterkurse für Dirigieren. Seine berufliche Laufbahn führte ihn nach Bielefeld und Münster (als Solorepetitor und Lehrbe-auftragter für Dirigieren). Als Erster Kapellmeister und stell-vertretender Musikdirektor ging er 1996 an das Stadttheater Lüneburg und arbeitete als Chordirektor am Stadttheater Bre-merhaven. Seit der Spielzeit 2006/07 ist er als Chordirektor und Kapellmeister am traditionsreichen Staatstheater Meiningen engagiert.

Vladimir Kovalev

besuchte ab dem fünften Lebensjahr eine Musikschule für hoch begabte Kinder. Dem Studium an der Musikhochschule des Moskauer Konservatoriums von 1979 bis 1984 folgte von 1986 bis 1991 das Studium am Moskauer Konservatorium im Fach Bratsche bei den Professoren H. Odinez und D. Schebalin (Quartett). Schon während seines Studiums spielte Kovalev im Moskauer Konservatoriumsorchester unter Mstislav Rostro-powitsch, Pierre Boulez und Helmuth Rilling.

In Deutschland lebt Vladimir Kovalev seit 1993. Seine musi-kalische Tätigkeit führt er hauptsächlich als Violin-, Viola- und Kammermusikpädagoge und Orchesterdirigent fort. Ein pri-vates Dirigierstudium absolviert er bei Achim Fiedler, Chefdi-rigent des Festival Strings Lucerne und des Essener Folkwang Kammerorchesters. Das von Kovalev geleitete Wittener Streich-quartett, bestehend seit 2002, war zweiter Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ auf Bundesebene.

Im Jahr 2001 gründete er als künstlerischer Leiter und Dirigent das Wittener Instrumental Ensemble, das in verschiedenen Städten in NRW konzertiert, und 2013 die Wittener Musik Akademie.

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Das Programm

1. Anatoli Ljadow

Der verzauberte See – ein Märchenbild op. 62

2. Erich Wolfgang Korngold

Märchenbilder op. 3

∙ Die verzauberte Prinzessin ∙ Rübezahl ∙ Wichtelmännchen ∙ Ball beim Märchenkönig ∙ Das tapfere Schneiderlein ∙ Das Märchen spricht den Epilog

Pause

3. Wolfram Buchenberg

SiebenSagen – Eine Ruhrsinfonie

Auszüge: ∙ Das Stollengespenst ∙ Ermasinds Klagelied ∙ Die Fee von Burg Volmarstein ∙ Das verwünschte Schloss ∙ Wodans Luftgeister auf wilder Jagd

Erzähler: Klaus Uwe Eichler

Klingt. Gut für Witten.

800 Jahre Stadtrechte Witten 60 Jahre Musikschule Witten 25 Jahre Rhein-Ruhr Philharmonie

Diese drei guten Gründe geben Anlass, ein besonderes Projekt als Jubiläumskonzert auf den Weg zu bringen. Die Idee zu einer Zu sammenarbeit der Wittener Rhein-Ruhr Philharmonie mit dem 2011 gebildeten „Jungen Sinfonie Orchester“ Witten wurde durch die Reihe s-classics der Sparkasse Witten realisierbar.

Wolfram Buchenberg schuf 2010 mit seiner vom Hagener Orches-ter in Auftrag gegebenen Komposition „SiebenSagen – Eine Ruhr-sinfonie“ ein attraktives Konzertprogramm zum Stadtjubiläum, das die musikalische Jugendarbeit der Wittener Schulen fördert. Diese zeitgenössische Komposition legt mit ihren Anregungen aus den

„Ruhrsagen“ des Hattinger Sagensammlers Dirk Sondermann den Grundstein für das Festkonzert unserer Stadt am Mittellauf der Ruhr.

Mit Ljadows „Zaubersee“ und Korngolds „Märchenbilder“ gelang es, das Programm stimmig und homogen zu vervollständigen. Sie stellen eine echte Herausforderung dar, sind aber auch für die jun-gen Musiker(innen) spielbar. Jedes Werk spiegelt auf seine eigene, spezielle Art und Weise die Atmosphäre von Märchen, Mythen und Sagen wider. Es werden keine Geschichten lautmalerisch erzählt, wie man es von „Peter und der Wolf“ oder auch vom „Karneval der Tiere“ kennt. Vielmehr werden das Ureigene bei Märchen und Sagen, also Geheimnisvolles, Unheimliches, Unbekanntes und Fan-tastisches, sowie Stimmungen und Launen akustisch dargestellt.

Lassen Sie sich von den unterschiedlichen Interpretationsweisen der Komponisten und ihren Klangbildern in mystische Märchen- und Sagenwelten entführen.

Die WerkeAnatoli Konstantinowitsch Ljadow (1855 – 1914)

„Der verzauberte See“ – Ein Märchenbild op. 62 (1909)

Ljadow, am 29. April 1855 in St. Petersburg geboren, studierte am dortigen Konservatorium ab 1870 zunächst Klavier und Violine; später bei Nicolai Rimski-Korsakow Kontrapunkt und Komposition. Schon früh beeindruckte er mit seinen Kompositionen und zeich-nete sich durch virtuose Instrumentierungen aus. Mussorgski bezeichnete ihn als originelles russisches Talent. Ab 1878 war er Lehrer für elementare Musik und Kontrapunkt.

Das Orchesterstück „Der verzauberte See“ geht auf Skizzen zu ei-ner Oper – Sorjuschka – aus dem Jahr 1880 zurück, an der Ljadow viele Jahre arbeitete. Eher malend als beschreibend lässt die Tondichtung in ihrer Empfindsamkeit die neuen Bewegungen des Impressionismus erkennen. Ihr Ursprung liegt in der Faszination, die von einem „einfachen russischen Waldsee“ ausgeht.

Erich Wolfgang Korngold (1897 – 1957) Märchenbilder op. 3 (1910/11)

Am 29. Mai 1897 in Brünn geboren und am 29. November 1957 in Hollywood als „oscarprämierter“ Filmmusikkomponist verstorben. Die Eckdaten von Korngolds Leben lassen erahnen, dass er zwei Musikerleben führte: Als Sechsjähriger erhielt er Klavier- und Harmonielehreunterricht in Wien und verblüffte mit acht Jahren Gustav Mahler, der ihn als Genie bezeichnete. Schnell sprach man vom Wunderkind, das mehr-fach in Wien für Furore sorgte. 1919 bis 1922 war er Dirigent an der Hamburger Staatsoper und ab 1931 Professor für Musiktheorie und Leiter der Kapellmeisterklassen an der Staatsakademie Wien. 1938 emigrierte er in die USA. Hier erlebte er wiederum eine

„Shooting star“-Karriere; als Komponist von Filmmusik, die schnell zu höchsten Auszeichnungen führte; Oscars für die Musik zu Errol Flynns „Robin Hood, König der Vagabunden“ und „Der Herr der sieben Meere“.

Seine „Märchenbilder“ entstanden zur „Wunderkindzeit“ als Kla-vierkomposition und wurden in Zusammenarbeit mit Alexander von Zemlinsky 1911 instrumentiert. Diese Orchesterfassung blieb unveröffentlicht, bis sie erst kurz nach Korngolds 100. Geburtstag, am 11. Juni 1997, vom BBC Philharmonic Orchestra uraufgeführt wurde. Die Musik der einzelnen Sätze entspricht als kleine Miniaturen jeweils der Stimmung des Märchens und enthält deutlich unter-schiedliche ansprechende Melodien.

Wolfram Buchenberg (*1962) SiebenSagen – Eine Ruhrsinfonie (2010)

Der gebürtige Oberallgäuer studierte an der Hochschule für Musik und Theater in München Schulmusik und Komposition bei Prof. Die-ter Acker und lehrt dort seit 1988 schulpraktisches Klavierspiel. Sein kompositorisches Schaffen umfasst Werke verschiedenster Gat-tungen und Stile vom Solo- bis zum Orchesterstück, vom Musical bis zur Messe. Eine Vielzahl von Auftragskompositionen für kirchliche Auftraggeber und renommierte Festivals, Orchester und Ensembles wie beispielsweise den Chor des Bayerischen Rundfunks belegt die hohe Qualität seines künstlerischen Schaffens. Seine Motet-te „Ich bin das Brot des Lebens“ erklang 2006 beim Besuch Papst Benedikts XVI. in Regensburg. In der Saison 2010/11 war Wolfram Buchenberg zum „Komponist für Hagen“ bestimmt worden.

Das Orchesterwerk „SiebenSagen – Eine Ruhrsinfonie“schrieb er für das Philharmonische Orchester Hagen. Buchenbergs moderne tonale Klangsprache kombiniert farbige Harmonik, solistische Elemente, gesprochene Texte und das Aufbrechen traditioneller Rhythmik. Sie hören beim s-classics-Konzert fünf der sieben Sagen-vertonungen.