Folien Informationsgrundlagen Des Handelsmarketing Impuls- Und Plankaeufe

62
Betriebswirtschaftslehre des Handels 2 Betriebswirtschaftslehre des Handels 2 Informationsgrundlagen des Handelsmarketing 4.4 Impuls- und Plankäufe IGHMK 4.4-1 Prof. Dr. Hendrik Schröder

description

Vorlesungsfolien

Transcript of Folien Informationsgrundlagen Des Handelsmarketing Impuls- Und Plankaeufe

  • Betriebswirtschaftslehre des Handels 2Betriebswirtschaftslehre des Handels 2Informationsgrundlagen des Handelsmarketing

    4.4 Impuls- und Plankufe

    IGHMK 4.4-1Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Betriebswirtschaftslehre des Handels 2Informationsgrundlagen des Handelsmarketing

    4.4 Impuls- und Plankufe

    4.4.1 Darstellung des Phnomens Impulskauf

    4 4 2 Der Impulskauf in der Marketingliteratur4.4.2 Der Impulskauf in der Marketingliteratur4.4.2.1 Der Impulskauf und das S-R-Paradigma

    4 4 3 Impulskaufverhalten und das Konstrukt Motiv

    4.4.2.2 Der Impulskauf und das S-O-R-Paradigma

    4.4.3 Impulskaufverhalten und das Konstrukt Motiv

    4.4.3.1 Der Ansatz von Hausman 2000

    4.4.3.2 Der Ansatz von Baun 2003

    4.4.3.3 Der Ansatz von Posch 2005

    IGHMK 4.4-2Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Darstellung des Phnomens Impulskauf4.4.1

    Das habe ich noch gar nicht gesehen !

    Ich kaufe nur, was ich wirklich brauche !

    gar nicht gesehen !

    Impulskauf ?

    Plankauf ?Spontankauf ?

    Impulskauf =Impulskauf =Spontankauf ?

    IGHMK 4.4-3Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Darstellung des Phnomens Impulskauf4.4.1

    Geplanter Kauf

    Zeitpunkt Einkaufssttte UngeplanterGeplanter Kauf Produkt Marke Menge

    Kauf =

    Entscheidungs-bereiche

    Menge Preis Kaufbetrag

    Abweichen vom PlanKaufbetrag

    ...vom Plan

    Was ist ein Impulskauf ?

    IGHMK 4.4-4Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Darstellung des Phnomens ImpulskaufEinkaufsplanung nach Warengruppen4.4.1

    Wenn Sie Produkte der folgenden Warengruppen einkaufen, inwieweit planen Sie zu Hause den Einkauf dieser Produkte? - Angaben in % -

    Groeinkauf 75

    SigkeitenKuchen / Backmischungen

    LuftverbessererWC D ft l T il tt i

    KaffeeVollwaschmittel

    25

    50

    WC Duftspler

    Teppichreiniger

    Kaffeespezialitten Maschinen-Geschirrsplmittel

    Weichspler

    Toilettenpapier

    0Haar-Kuren

    Haar Colorationen Spezialwaschmittel

    Milch / Milchprodukte

    p

    Haar-Colorationen

    Haar-Styling

    Fertiggerichte Konserven

    Allzweckreiniger

    Spezialwaschmittel

    Fertiggerichte

    Fleckenbehandlungsmittelse Brotaufstriche

    DeoTiefkhlkost

    CornflakesDuschbad

    Haar-Shampoo

    Konserven

    hufig gelegentlich nie

    IGHMK 4.4-5

    Tiefkhlkost u g ge ege c e

    Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: Schwarzkopf & Henkel)

  • Darstellung des Phnomens ImpulskaufMarkenplanung nach Warengruppen4.4.1

    Inwieweit entscheiden Sie sich bei ihren Einkufen bei der Planung zu Hause schon fr die Marke, die Sie einkaufen wollen?- Angaben in % -

    75

    WC DuftsplerLuftverbesserer

    Vollwaschmittel

    KaffeeGroeinkauf

    25

    50Teppichreiniger

    ToilettenpapierSpezialwaschmittel

    0Fleckenbehandlungsmittel

    Deo

    Kaffeespezialitten

    Allzweckreiniger

    Duschbad Weichspler

    Deo

    Haar-Styling

    Haar-KurenHaar-Colorationen

    Haar-Shampoo

    Maschinen-Geschirrsplmittel

    hufig gelegentlich nie

    IGHMK 4.4-6Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: Schwarzkopf & Henkel)

    u g ge ege c e

  • Darstellung des Phnomens ImpulskaufEinkaufsplanung von Warengruppen und Marken4.4.1

    IGHMK 4.4-7

  • Darstellung des Phnomens ImpulskaufEinkaufsplanung von Mengen4.4.1

    IGHMK 4.4-8

  • Darstellung des Phnomens ImpulskaufEinkaufsplanung von Mengen4.4.1

    IGHMK 4.4-9

  • Darstellung des Phnomens ImpulskaufWenn nicht Plankauf, dann Impulskauf !4.4.1

    IGHMK 4.4-10

  • Darstellung des Phnomens ImpulskaufZur Messung von Plankufen (1)4.4.1

    IGHMK 4.4-11

  • Darstellung des Phnomens ImpulskaufZur Messung von Plankufen (2)4.4.1

    neu neuneu

    IGHMK 4.4-12

  • Darstellung des Phnomens ImpulskaufZur Messung von Plankufen (3)4.4.1

    neuneu

    IGHMK 4.4-13(Quelle: UGW, POS-Marketing-Report 2007/2008, November 2007)

  • Darstellung des Phnomens ImpulskaufZur Messung von Plankufen (4)4.4.1

    neu

    Es fehlt die Ausprgung berhaupt nicht.

    IGHMK 4.4-14

    Jetzt auch Ausweis von Mehrfachnennungen.

  • Darstellung des Phnomens ImpulskaufEinkaufsplanung und Vertriebsschienen4.4.1

    IGHMK 4.4-15

  • Darstellung des Phnomens ImpulskaufKommunikation von Ergebnissen4.4.1

    J d d itt V b h l t i Ei k f d b t itt d S kt it

    Ergebnisse der GfK-Studie STORE EFFECT

    Jeder dritte Verbraucher plant seine Einkufe und betritt den Supermarkt mit einem realen oder einem mentalen Einkaufszettel. Je lter der Kunde und je grer das Geschft desto wichtiger werden diese Orientierungshilfenje grer das Geschft, desto wichtiger werden diese Orientierungshilfen.

    Jeder zweite Verbraucher sammelt zudem vorab Informationen ber aktuelleJeder zweite Verbraucher sammelt zudem vorab Informationen ber aktuelle Angebote, vor allem mit Hilfe von Werbeprospekten der Einzelhndler.

    Fr die aktuelle Untersuchung wurden Verbraucher beim Betreten des Geschfts nach ihren Kaufabsichten und beim Verlassen nach den tatschlichen Kufen gefragt.

    IGHMK 4.4-16(Quelle: Pressemitteilung der GfK, 27. Mrz 2009)Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Darstellung des Phnomens ImpulskaufKommunikation von Ergebnissen4.4.1

    Nur in 30 % der Flle entscheidet sich der Kunde vorab fr eine Marke und Ergebnisse der GfK-Studie STORE EFFECT

    kauft sie dann geplant. Bei ber 15 % der Kaufakte legen die Verbraucher vorab nur die

    Warengruppe fest und entscheiden sich erst am Regal fr ein speziellesWarengruppe fest und entscheiden sich erst am Regal fr ein spezielles Angebot.

    Weniger als 10 % der Kunden planen zwar vorher eine bestimmte Marke zuWeniger als 10 % der Kunden planen zwar vorher eine bestimmte Marke zu kaufen, weichen aber im Geschft von ihren Plnen ab und erwerben ein Konkurrenzprodukt.

    hnlich hoch ist der Anteil derer, die nicht kaufen, was sie sich vorgenommen haben.D it t T il tfllt j d h f di S t k f f t 40 % Der weitaus grte Teil entfllt jedoch auf die Spontankufe fast 40 % der Einkufe sind vorab nicht beabsichtigt, und die Entscheidung erfolgt erst spontan im Geschft.

    IGHMK 4.4-17

    p

    (Quelle: Pressemitteilung der GfK, 27. Mrz 2009)Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Betriebswirtschaftslehre des Handels 2Informationsgrundlagen des Handelsmarketing

    4.4 Impuls- und Plankufe

    4.4.1 Darstellung des Phnomens Impulskauf

    4 4 2 Der Impulskauf in der Marketingliteratur4.4.2 Der Impulskauf in der Marketingliteratur4.4.2.1 Der Impulskauf und das S-R-Paradigma

    4 4 3 Impulskaufverhalten und das Konstrukt Motiv

    4.4.2.2 Der Impulskauf und das S-O-R-Paradigma

    4.4.3 Impulskaufverhalten und das Konstrukt Motiv

    4.4.3.1 Der Ansatz von Hausman 2000

    4.4.3.2 Der Ansatz von Baun 2003

    4.4.3.3 Der Ansatz von Posch 2005

    IGHMK 4.4-18Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Der Impulskauf und das S-R-Paradigma4.4.2.1

    IGHMK 4.4-19

  • Der Impulskauf und das S-R-Paradigma4.4.2.1

    IGHMK 4.4-20

  • Der Impulskauf und das S-R-Paradigma4.4.2.1

    In zahlreichen, insbesondere frhen, Untersuchungen zum Impulskauf fand eine Gleichsetzung mit dem ungeplanten Kauf statt.

    ImpulskaufImpulskauf =

    ungeplanter Kauf

    Diesen Beitrgen ist gemein dass sie ausschlielich diverse externe StimuliDiesen Beitrgen ist gemein, dass sie ausschlielich diverse externe Stimuliund situative Gegebenheiten in ihrer Wirkung auf das Zustandekommen von

    ungeplanten Kaufhandlungen untersuchen. g p gSie begngen sich mit reinen S-R-Zusammenhngen und folgen damit dem

    behavioristischen Forschungsparadigma.

    IGHMK 4.4-21Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: Baun 2003, S. 10)

  • Der Impulskauf und das S-R-Paradigma4.4.2.1

    Stimulus Organismus Response

    vor Betreten der Ei k f tttApplebaum (1951) Stimulus am POP Einkaufssttte nicht geplante

    Kufe

    Cox (1964) Platzierung im Regal

    Abstze von Impuls-

    Warengruppeng

    IGHMK 4.4-22Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Der Impulskauf und das S-R-Paradigma4.4.2.1

    Kritische Anmerkungen

    Customer-Commitment HypothesisCustomer Commitment HypothesisMeasured purchase intentions are not the same as actual purchase intentions because the shopper is unwilling and/or unable to commit the time and/or cognitive resources necessary to make the two types of purchase intentions equivalent resources necessary to make the two types of purchase intentions equivalent. (Kollat/Willett 1969, S. 82)

    >> Es werden Kufe als ungeplant registriert obwohl sie nicht ungeplant sind>> Es werden Kufe als ungeplant registriert, obwohl sie nicht ungeplant sind.

    Exposure Hypothesis[ ] exposure to in-store stimuli triggers only some unplanned purchasing not all of[] exposure to in store stimuli triggers only some unplanned purchasing, not all of

    it. The rate of unplanned purchasing appears to depend on the type of stimulation technique, the product that is being promoted, and the customer who selectively

    hi lf t d l ti l i th ti l ti liexposes himself to, and selectively perceives, the promotional stimuli. If in-store stimuli do not precipitate all unplanned purchasing, then it follows that other factors must be causing some of this type of behavior. (Kollat/Willett 1969, S. 81-82)

    IGHMK 4.4-23Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Der Impulskauf und das S-R-Paradigma4.4.2.1

    Undifferenzierte Betrachtung von ungeplanten Kufen

    Kritische Anmerkungen

    Undifferenzierte Betrachtung von ungeplanten Kufen>> Ist jeder ungeplante Kauf auch ein Impulskauf?>> Ist jeder ungeplante Kauf gleich?

    Keine Erklrung des Kaufentscheidungsprozesses mglich>> Wie, wann und warum fhren bestimmte Reizkonstellationen zu einem Impulskauf?

    Impulskauf =

    ungeplanter Kauf ?

    IGHMK 4.4-24Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Betriebswirtschaftslehre des Handels 2Informationsgrundlagen des Handelsmarketing

    4.4 Impuls- und Plankufe

    4.4.1 Darstellung des Phnomens Impulskauf

    4 4 2 Der Impulskauf in der Marketingliteratur4.4.2 Der Impulskauf in der Marketingliteratur4.4.2.1 Der Impulskauf und das S-R-Paradigma

    4 4 3 Impulskaufverhalten und das Konstrukt Motiv

    4.4.2.2 Der Impulskauf und das S-O-R-Paradigma

    4.4.3 Impulskaufverhalten und das Konstrukt Motiv

    4.4.3.1 Der Ansatz von Hausman 2000

    4.4.3.2 Der Ansatz von Baun 2003

    4.4.3.3 Der Ansatz von Posch 2005

    IGHMK 4.4-25Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Der Impulskauf und das S-O-R-Paradigma4.4.2.2

    IGHMK 4.4-26

  • Der Impulskauf und das S-O-R-Paradigma4.4.2.2

    Stimulus Organismus Response

    Stern (1962) Anblick des Artikels im Geschft, Sonderangebote,

    Abweichung von normalen Verhaltensmustern, emotionale

    Anziehungskraftg , Anziehungskraft, Impulskauf ist nicht gleich

    ungeplanter KaufHoepfner (1976) Mangelerscheinungstarke Auenreize Motivation, Normen, Einstellungen

    Dahlhoff (1979) Warenplatzierung PersnlichkeitDahlhoff (1979) Warenplatzierung Persnlichkeit

    Weinberg (1981), Weinberg/Gott-wald (1980 1982)

    Starke Reizsituation (neuartiges Produkt)

    affektive Prozesse (Emotionen), kognitive Prozesse, reaktive Prozesse

    Impulskauf als unmittelbar stimulus-kontrolliertes und

    ungeplantes Kaufverhalten mit hoher affektiver Aufladung undwald (1980,1982) ( g ) reaktive Prozesse hoher affektiver Aufladung und geringer kognitiver Kontrolle

    Rook/Fisher (1995)

    normative Einstellung zum Impulskauf und Impulskauftendenz

    Impulskauf als pltzlicher Kaufzwang

    Hausman (2000)

    Impulskauftendenz, Lustmotive, hhere Bedrfnisse, Vereinfachung

    der Kaufentscheidung, Z f i d h itZufriedenheit

    Baun (2003) externe Stimuli am POS Aktivierung, Emotion und Kognition, Persnlichkeit

    Impulskauf als situativ reizbedingtes und ungeplantes

    Kaufverhalten

    IGHMK 4.4-27Posch (2005)

    situationsspezifische Faktoren (Anmerkung: keine PoP-

    Manahmen oder produktbezogene Faktoren)

    Impulskauftendenz, Emotion und Kognition

    Impulskauf als reaktives und ungeplantes Kaufverhalten

  • Der Impulskauf und das S-O-R-Paradigma Stern (1962)4.4.2.2

    Definition Impulskauf: Vier Klassen

    1 P I l B i1. Pure Impulse Buying >> This is truly impulsive buying, the novelty or escape purchase which breaks a normal

    buying pattern.

    2. Reminder Impulse Buying>> occurs when a shopper sees an item and remembers that the stock at home is

    exhausted or low, or recalls an advertisement or other information about the item and a i d i i b previous decision to buy.

    3. Suggestion Impulse Buying>> occurs when a shopper sees a product for the first time and visualizes a need for it, pp p ,

    even though she has no previous knowledge of the item.

    4. Planned Impulse Buying>> occurs when the shopper enters the store with some specific purchases in mind but>> occurs when the shopper enters the store with some specific purchases in mind, but

    with the expectation and intention to make other purchases that depend on price specials, coupon offers, and the like.

    IGHMK 4.4-28(Quelle: vgl. Stern 1962, S. 59 f.)Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Der Impulskauf und das S-O-R-Paradigma Hoepfner (1976)4.4.2.2

    Definition ImpulskaufVon impulsivem Verhalten spricht man dann, wenn eine pltzlich auftretende p p pstarke Motivation den Menschen zu einer vorher nicht geplanten und unberlegten Verhaltensweise drngt. (Hoepfner 1976, S. 87)

    F kt di d I l k f b ti Faktoren, die den Impulskauf begnstigen (vgl. Hoepfner 1976, S. 87-88)- ein starker Mangel aufgrund einer starken Motivation besteht- ein starker Auenreiz als Ursache einer starken Motivation vorliegt- hemmende Normen und Einstellungen zurckgedrngt werden (z.B.

    durch geringe Bedeutung des Kaufes)- frhere Impulskufe zumindest soweit befriedigt haben, dass die p g ,

    momentan starke Motivation zeitweise verringert wurde

    Diese Faktoren knnten eine Erklrung fr die in der E H h i i h f T il d llExposure Hypothesis nicht erfasste Teilmenge darstellen.

    D.h. ein Impulskauf knnte, unabhngig von externen Stimuli,aufgrund von motivationalen Prozessen entstehen. (vgl. Baun 2003, S. 15)

    IGHMK 4.4-29Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Der Impulskauf und das S-O-R-Paradigma Weinberg (1981)4.4.2.2

    Definition Impulskauf- Als Auslser liegt eine starke Reizsituation vorAls Auslser liegt eine starke Reizsituation vor.- Sie zeichnet sich meist durch eine emotionale Aufladung aus: hoher

    Anteil affektiver Prozesse.- Sie sind ungeplant und gedanklich kaum kontrolliert: geringe Kognition.- Kufe, die durch rasches Handel gekennzeichnet sind: starke

    Ausprgung der reaktiven Prozesse.p g g

    Faktoren, die den Impulskauf begnstigenV li i t B d f i ( i d t l t t)- Vorliegen eines ausgeprgten Bedrfnisses (zumindest latent)

    - Kunde wird durch Reize stark stimuliert- keine situativen Hemmnisse, die spontane, kognitiv gering gesteuertekeine situativen Hemmnisse, die spontane, kognitiv gering gesteuerte

    Kaufhandlung beeintrchtigen

    IGHMK 4.4-30(Quelle: vgl. Weinberg 1981, S. 14)Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Betriebswirtschaftslehre des Handels 2Informationsgrundlagen des Handelsmarketing

    4.4 Impuls- und Plankufe

    4.4.1 Darstellung des Phnomens Impulskauf

    4 4 2 Der Impulskauf in der Marketingliteratur4.4.2 Der Impulskauf in der Marketingliteratur4.4.2.1 Der Impulskauf und das S-R-Paradigma

    4 4 3 Impulskaufverhalten und das Konstrukt Motiv

    4.4.2.2 Der Impulskauf und das S-O-R-Paradigma

    4.4.3 Impulskaufverhalten und das Konstrukt Motiv

    4.4.3.1 Der Ansatz von Hausman 2000

    4.4.3.2 Der Ansatz von Baun 2003

    4.4.3.3 Der Ansatz von Posch 2005

    IGHMK 4.4-31Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Hausman 20004.4.3.1

    Impulse buying occurs when a consumer experiences a sudden, often powerful and persistent urge to buy something immediately. The impulse to buy is hedonically complex and may stimulate emotional conflict. Also, impulse buying is prone to occur with diminished regard for its consequences. (Rook 1987, S. 191)

    Fhlen sich Impulskufer nach ihrem Kauf schlecht?Fhlen sich Impulskufer nach ihrem Kauf schlecht?Studien zeigen, dass sich nur ein geringer Anteil der Impulskufer nach dem Impulskauf schlecht fhlt. (z.B. Rook 1987)

    Agieren Impulskufer irrational?Impulskufe sind nicht irrational sondern erfllen needs that are of a higherImpulskufe sind nicht irrational, sondern erfllen needs that are of a higher order than those that concern the rationalist. (Hausmann 2000, S. 418)

    IGHMK 4.4-32Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Hausman 20004.4.3.1

    Hausman misst Impulskauftendenzen in Anlehnung an eine Skala von Rook und Fisher 1995. Mit den Impulskauftendenzen wird auf das Impulskaufverhalten geschlossenMit den Impulskauftendenzen wird auf das Impulskaufverhalten geschlossen.

    Composition of impulsive trait scale

    ItemsI often buy things spontaneouslyJ t d it d ib th I b thi Im

    puls

    Just do it describes the way I buy thingsI often buy things without thinkingBuy now, think about it later describes me sive trait

    Buy now, think about it later describes meSometimes I feel like buying things on the spur of the momentSometimes I`m a bit reckless about what I buyIf I see something I want, I buy it

    IGHMK 4.4-33(Quelle: Hausman 2000, S. 405, 417)Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Hausman 20004.4.3.1

    Hypothese: Individual consumers impulse buying is correlated with their desires to fulfil hedonic needs, such as fun, novelty, and suprise.

    Composition of hedonic consumption scale

    ItemsI like to shop for the novelty of it HedSh i ti fi f i it donic con

    Shopping satisfies my sense of curiosityShopping offers new experiencesI feel like I`m exploring new worlds when I shop nsum

    ptio

    I feel like I m exploring new worlds when I shopI go shopping to watch other peopleI go shopping to be entertaines on

    I get a real high from shopping

    IGHMK 4.4-34Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: Hausman 2000, S. 407 ff.)

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Hausman 20004.4.3.1

    Ergebnisse der HypothesenprfungDie Hypothese kann nicht abgelehnt werden. Consumers engage in impulse buying to satisfy hedonic desires for fun, novelty, and variety.

    IGHMK 4.4-35Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: Hausman 2000, S. 412 f.)

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Hausman 20004.4.3.1

    Hypothese: Individual consumer impulse buying behavior is correlated with desires to satisfy esteem, as measured by style consciousness.

    Ergebnisse der HypothesenprfungDie Hypothese kann nicht abgelehnt werden. Impulsiveness is correlated with consumer desires to fulfil higher order needs such as esteem and self-actualization. (These needs were operationalized as style consciousness, based on qualitative data analysis.)style consciousness, based on qualitative data analysis.)

    IGHMK 4.4-36Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: Hausman 2000, S. 408 f.)

  • Betriebswirtschaftslehre des Handels 2Informationsgrundlagen des Handelsmarketing

    4.4 Impuls- und Plankufe

    4.4.1 Darstellung des Phnomens Impulskauf

    4 4 2 Der Impulskauf in der Marketingliteratur4.4.2 Der Impulskauf in der Marketingliteratur4.4.2.1 Der Impulskauf und das S-R-Paradigma

    4 4 3 Impulskaufverhalten und das Konstrukt Motiv

    4.4.2.2 Der Impulskauf und das S-O-R-Paradigma

    4.4.3 Impulskaufverhalten und das Konstrukt Motiv

    4.4.3.1 Der Ansatz von Hausman 2000

    4.4.3.2 Der Ansatz von Baun 2003

    4.4.3.3 Der Ansatz von Posch 2005

    IGHMK 4.4-37Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Baun 20034.4.3.2

    Definition Impulskauf

    Situationsebene: Reizbedingtes und ungeplantes Kaufverhalten, bei dem der g g p ,Produktnutzen im Vordergrund steht.

    Organismusebene: Aktivierende Prozesse die mit positiven Emotionen undOrganismusebene: Aktivierende Prozesse, die mit positiven Emotionen und geringer Kognition einhergehen.

    Verhaltensebene: Folge von Risikofreude Abenteuerlust und Verhaltensebene: Folge von Risikofreude, Abenteuerlust und Sensationssuche

    >> Jeder Impulskauf ist eine ungeplante Kaufhandlung, d.h. der Kauf ist vor dem Betreten des Geschfts nicht explizit geplant.

    >> Jeder ungeplante Kauf muss jedoch nicht zwingend impulsiv erfolgen.

    IGHMK 4.4-38(Quelle: vgl. Baun 2003, S. 45 ff.)Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Baun 20034.4.3.2

    ungeplante Kufe

    mit geringen kognitiven Informationsverarbeitungsprozesse

    ( t l t K f )

    mit kognitiven Informationsverarbeitungsprozessen ( i ht t l t K f )(spontane, ungeplante Kufe) (nicht-spontane, ungeplante Kufe)

    Impulskauf

    andere Spontankaufarten

    Ungeplante Spontankufe knnen mit verschiedenen Motiven einhergehen.

    Impulskauf

    Impulskauf: vorwiegend emotionale Kaufmotive, z.B. Freude am Produkt; bewirkt den Wunsch, das Produkt zu besitzen

    (Quelle: In Anlehnung an Baun 2003 S 46 47)

    IGHMK 4.4-39

    (Quelle: In Anlehnung an Baun 2003, S. 46-47)Anmerkung: Den Begriff Motiv versteht Baun im Sinne eines Handlungsziels in einer konkreten Situation und nicht als eine berdauernde, latente Disposition, etwas zu tun (Kroeber-Riel und Weinberg 1999, S. 57 f.). Er bezeichnet also das konkrete Ziel, auf das die Emotion ausgerichtet wird, wodurch schlielich Kaufmotivation entsteht. Motivation wird daher verstanden als Emotion in Kombination mit einer kognitiven Zielorientierung, die die Emotion auf ein Handeln ausrichtet (vgl. Kroeber-Riel und Weinberg 1999, S. 55 f.)

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Baun 20034.4.3.2

    Baun unterscheidet (in Anlehnung an Stern 1962) fnf Spontankaufmotive:

    1. (Reiner) Impulskaufim Sinne der vorangegangenen Definition (ausschlielich emotionales Spontankaufmotiv)

    2 Erinnerungskauf2. ErinnerungskaufStimuli oder das Produkt selbst am POP rufen den Erinnerungsprozess an ein geplanten bzw. notwendigen Produktkauf hervor

    3. SonderangebotskaufEin besonderes Preisangebot evoziert als Stimuli am POP einen ungeplanten Kauf.

    4 Ersatzkauf4. ErsatzkaufEin geplanter, aber mangels (zufriedenstellendem) Angebot nicht gettigter Kauf wird spontan durch ein anderes Produkt ersetzt.

    5 G l t V fh5. Geplante VerfhrungDer Konsument betritt das Geschft mit der Absicht, sich selbst durch den Kauf eines noch nicht spezifizierten Produktes zu belohnen.

    IGHMK 4.4-40Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: vgl. Baun 2003, S. 47 f.)

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Baun 20034.4.3.2

    Baun postuliert damit implizit, dass der (reine) Impulskauf nicht geprgt ist durch Ersatz Erinnerungs und Sonderangebotskaufmotivedurch Ersatz-, Erinnerungs- und Sonderangebotskaufmotive. Die Ausprgung der geplanten Verfhrung bleibt hier bewusst offen. (Zur Erklrung siehe Baun 2003, S. 49)

    Dazu stellt sie folgende Abgrenzungshypothese auf:

    Wenn ein ungeplanter Kauf von hohen emotionalen und geringen

    kognitiven Prozessen begleitet wird, dann sind Sonderangebots-,

    Erinnerungs- und Ersatzkaufmotive signifikant weniger stark ausgeprgt als

    wenn ein ungeplanter Kauf nicht von hohen emotionalen und geringen

    kognitiven Prozessen begleitet wird. (Baun 2003, S. 48)

    IGHMK 4.4-41

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Baun 20034.4.3.2

    Vorgehensweise zur Hypothesenprfung

    IGHMK 4.4-42Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: vgl. Baun 2003, S. 98)

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Baun 20034.4.3.2

    Operationalisierung der Spontankaufmotive (abhngige Variable)

    Die Probanden wurden mit Hilfe einer fnfstufigen Ratingskala gebeten, die StatementsDie Probanden wurden mit Hilfe einer fnfstufigen Ratingskala gebeten, die Statements zu beantworten, d.h. ihre Zustimmung oder Ablehnung anzugeben.

    SpontankaufmotivAls ich den Artikel entdeckte, fand ich ihn spontan einfach toll und habe ihn sofort gekauft emotionales

    SpontankaufmotivDer Artikel erschien mir pltzlich wnschenswertAn diesem Tag wollte ich mir einmal etwas Schnes gnnen. Dieser Artikel erschien mir da pltzlich genau das Richtige. geplante Verfhrung

    Eigentlich hatte ich ein ganz anderes Produkt gesucht, das Angebot hat mich aber nicht berzeugt, daher habe ich diesen Artikel als Ersatz gekauft.

    Ersatzkaufmotiv

    Ich wollte ohnehin einen solchen Artikel kaufen, das fiel mir pltzlich wieder ein als ich das Regal sah Erinnerungskaufmotivpltzlich wieder ein, als ich das Regal sah. g

    Der Artikel erschien mir als besonders preisgnstiges Angebot, bei dem man einfach zuschlagen muss. Sonderangebotskaufmotiv

    IGHMK 4.4-43Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: vgl. Baun 2003, S. 109 f.)

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Baun 20034.4.3.2

    Operationalisierung der Organismuskomponente positive Emotionen (unabhngige Variable)

    Bitte geben Sie auf einer Skala von 1 bis 5 an, wie gut die nachfolgenden Wrter Ihr spontanes Gefhl beim Entdecken des Artikels beschreiben.p

    Itemsf terfreut

    DimensionFreudefroh

    traurig (negativ codiert)traurig (negativ codiert)berrascht

    Dimension berraschungerstaunt berraschung

    verblfft

    IGHMK 4.4-44Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: vgl. Baun 2003, S. 107 f.)

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Baun 20034.4.3.2

    Operationalisierung der Organismuskomponente geringe Kognition (unabhngige Variable)

    Die Probanden wurden mit Hilfe einer fnfstufigen Ratingskala gebeten Zustimmung bzw. Ablehnung in Bezug zu den Statements anzugeben.

    ItemsAls ich diesen Artikel entdeckte, habe ich gar nicht lange nachgedacht und ihn einfach mitgenommen. geringe Kognition (pos. cod.)

    Whrend ich am Regal stand, habe ich lange berlegt, ob ich geringe Kognition (neg cod )g g gden Artikel kaufe oder nicht. geringe Kognition (neg. cod.)

    IGHMK 4.4-45Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: vgl. Baun 2003, S. 107 ff.)

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Baun 20034.4.3.2

    Ergebnisse der Untersuchung

    Cluster 1: Die berraschten ImpulskuferCluster 1: Die berraschten Impulskufer= Emotion berraschung und geringe Kognition

    Cluster 2: Die reinen Impulskufer= Emotion Freude und geringe Kognition= Emotion Freude und geringe Kognitiondas Produkt selbst als das einzige Anziehungsmotiv

    Cluster 3: Die ungeplanten Extensivkufer= unterdurchschnittliche Emotion Freude und hohe Kognition= unterdurchschnittliche Emotion Freude und hohe Kognition

    IGHMK 4.4-46Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: vgl. Baun 2003, S. 115 f., 118 f.)

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Baun 20034.4.3.2

    hohe emotionale Beteiligung geringe Kognition (= Impulskufer)

    Ergebnisse der Untersuchung

    hohe emotionale Beteiligung, geringe Kognition (= Impulskufer)>> knnen empirisch mit Cluster 1 und 2 gefunden werden

    geringe emotionale Beteiligung, geringe Kognition, >> lsst sich empirisch nicht abgrenzen, i.S.v. nachweisenp g

    geringe emotionale Beteiligung, hohe Kognition, >> kann empirisch mit Cluster 3 besttigt werden

    IGHMK 4.4-47Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: vgl. Baun 2003, S. 115 ff.)

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Baun 20034.4.3.2

    Ergebnisse der Untersuchung zur Abgrenzungshypothese

    W i l t K f h h ti l d iWenn ein ungeplanter Kauf von hohen emotionalen und geringen kognitiven Prozessen begleitet wird, dann sind Sonderangebots-, Erinnerungs und Ersatzkaufmotive signifikant weniger stark ausgeprgt alsErinnerungs- und Ersatzkaufmotive signifikant weniger stark ausgeprgt als wenn ein ungeplanter Kauf nicht von hohen emotionalen und geringen kognitiven Prozessen begleitet wird (Baun 2003 S 48)

    >> Die Hypothese kann nur fr eine der identifizierten Impulskauf-Gruppen

    kognitiven Prozessen begleitet wird. (Baun 2003, S. 48)

    besttigt werden: Cluster 2>> Cluster 1 weist deutlich hhere Mittelwerte fr den Sonderangebotskauf

    und eine Tendenz zum Erinnerungskauf ausund eine Tendenz zum Erinnerungskauf aus.>> Das Ersatzkaufmotiv lehnen alle drei Gruppen eher ab.

    IGHMK 4.4-48Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: vgl. Baun 2003, S. 118)

  • Betriebswirtschaftslehre des Handels 2Informationsgrundlagen des Handelsmarketing

    4.4 Impuls- und Plankufe

    4.4.1 Darstellung des Phnomens Impulskauf

    4 4 2 Der Impulskauf in der Marketingliteratur4.4.2 Der Impulskauf in der Marketingliteratur4.4.2.1 Der Impulskauf und das S-R-Paradigma

    4 4 3 Impulskaufverhalten und das Konstrukt Motiv

    4.4.2.2 Der Impulskauf und das S-O-R-Paradigma

    4.4.3 Impulskaufverhalten und das Konstrukt Motiv

    4.4.3.1 Der Ansatz von Hausman 2000

    4.4.3.2 Der Ansatz von Baun 2003

    4.4.3.3 Der Ansatz von Posch 2005

    IGHMK 4.4-49Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Posch 20054.4.3.3

    Definition Impulskauf

    ungeplante, spontane Kaufhandlungg p , p g reaktives Verhalten geringe kognitive Beteiligung starke emotionale Beteiligung (positive Emotionen Freude oder

    berraschung) Der Produktnutzen steht im Vordergrund Der Produktnutzen steht im Vordergrund.

    Nicht jeder ungeplante Kauf ist ein Impulskauf.Der Impulskauf ist nur eine mgliche Form von ungeplanten Kufen.

    IGHMK 4.4-50(Quelle: vgl. Posch 2005, S. 64)Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Posch 20054.4.3.3

    ungeplante Kufe

    mit geringen kognitiven Informationsverarbeitungsprozesse

    ( t l t K f )

    mit kognitiven Informationsverarbeitungsprozessen ( i ht t l t K f )(spontane, ungeplante Kufe) (nicht-spontane, ungeplante Kufe)

    Impulskauf

    andere Spontankaufarten

    Ungeplante Spontankufe knnen mit verschiedenen Motiven einhergehen.

    Impulskauf

    Impulskauf: vorwiegend emotionale Kaufmotive, z.B. Freude am Produkt bewirkt den Wunsch, das Produkt zu besitzen

    IGHMK 4.4-51(Quelle: Posch 2005, in Anlehnung an Baun 2003, S. 46 f.)

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Posch 20054.4.3.3

    Posch unterscheidet (in Anlehnung an Stern 1962) sechs Spontankaufmotive:

    1. (Reiner) Impulskaufi Si d D fi iti ( hli li h ti l S t k f ti )im Sinne der vorangegangenen Definition (ausschlielich emotionales Spontankaufmotiv)

    2. ErinnerungskaufStimuli oder das Produkt selbst am POP rufen den Erinnerungsprozess an ein geplanten bzw. g p g pnotwendigen Produktkauf hervor

    3. SonderangebotskaufEin besonderes Preisangebot evoziert als Stimuli am POS einen ungeplanten KaufEin besonderes Preisangebot evoziert als Stimuli am POS einen ungeplanten Kauf.

    4. ErsatzkaufEin geplanter, aber mangels (zufriedenstellendem) Angebot nicht gettigter Kauf wird spontan d h i d P d kdurch ein anderes Produkt ersetzt.

    5. Geplante VerfhrungDer Konsument betritt das Geschft mit der Absicht, sich selbst durch den Kauf eines noch nicht ,spezifizierten Produktes zu belohnen.

    6. Suggestiver SpontankaufDer Kunde ttigt einen ungeplanten Kauf aufgrund der Argumentation des Verkaufspersonals bzw eines

    IGHMK 4.4-52Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    Der Kunde ttigt einen ungeplanten Kauf aufgrund der Argumentation des Verkaufspersonals bzw. eines Dritten. Es kann sich dabei um einen Erstkauf handeln oder einen ungeplanten Kauf, der von rationalen berlegungen anstatt von Emotionen begleitet wird. (vgl. Weinberg 1981, S. 163 f., entspricht nicht dem ursprnglichen Verstndnis von Stern 1962) (Quelle: vgl. Posch 2005, S. 64-65)

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Posch 20054.4.3.3

    Posch mchte unter anderem untersuchen, ob Impulskufer eine hhere Impulskauftendenz aufweisen Dazu stellt sie folgende Hypothese auf:Impulskauftendenz aufweisen. Dazu stellt sie folgende Hypothese auf:

    Impulskufer weisen eine signifikant hhere Impulstendenz

    als die nicht-impulsiv Kaufenden auf.

    IGHMK 4.4-53(Quelle: vgl. Posch 2005, S. 67)Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Posch 20054.4.3.3

    Operationalisierung der Impulskauftendenz (Persnlichkeits-Trait)

    Die Probanden wurden mit Hilfe einer fnfstufigen Ratingskala gebeten, ihre

    Items

    Zustimmung bzw. Ablehnung zu den Statements anzugeben.

    Ich kaufe hufig Dinge spontan.

    affektiv-spontane K t d

    Es macht mir Spa, etwas spontan zu kaufen.Komponente des

    ImpulskaufverhaltensWenn ich etwas sehe, das mir gefllt, dann kaufe ich es.

    Ich bin ein Mensch, der sich sofort in Dinge, die er beim Einkauf sieht, verliebt.

    Ich kaufe normalerweise nur Dinge, die ich schon im vorhinein beabsichtigt habe zu kaufen.

    kognitive Komponente des

    Wenn ich einkaufen gehe, dann kaufe ich Dinge, die ich vorher nicht eingeplant habe Komponente des

    Impulskaufverhaltensnicht eingeplant habe.

    Ich kaufe nur Dinge, die ich auch wirklich brauche.

    Ich berlege genau, bevor ich etwas kaufe.

    IGHMK 4.4-54(Quelle: vgl. Posch 2005, S. 306, 350)Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Posch 20054.4.3.3

    Vorgehen zur Identifikation von Impulskufern

    Identifikation ungeplanter KaufhandlungenIdentifikation ungeplanter Kaufhandlungen Filterfrage Kufer werden nach dem Kauf gebeten anzugeben, ob sie den Artikel als geplanten

    oder ungeplanten Kauf bezeichnen wrden.

    Bestimmung der Art der ungeplanten Kaufhandlung bzw der ImpulskuferBestimmung der Art der ungeplanten Kaufhandlung bzw. der Impulskufer Spontankaufmotive positive Emotionen geringe Kognitionen reaktives Verhalten

    IGHMK 4.4-55Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Posch 20054.4.3.3

    Operationalisierung der Spontankaufmotive Ich werde Ihnen nun einige Fragen speziell zu diesem Artikel stellen. Welche der folgenden Aussagen entspricht am ehesten dem Grund, warum sie diesen Artikel gekauft haben?

    Items SpontankaufmotivAls ich den Artikel entdeckte, fand ich ihn spontan einfach toll und habe ihn sofort gekauft. emotionales g

    SpontankaufmotivDer Artikel erschien mir pltzlich wnschenswert.Heute wollte ich mir einmal etwas Schnes gnnen. Der Artikel hier erschien mir dafr genau das richtige. geplante Verfhrungdafr genau das richtige.Ich wollte eigentlich ein ganz anderes Produkt kaufen, das aber nicht verfgbar ist bzw. das Angebot gefllt mir nicht.

    ErsatzkaufmotivIch hatte einen ganz anderen Kauf geplant auf den ich zugunsten dieseIch hatte einen ganz anderen Kauf geplant, auf den ich zugunsten diese Produktes hier verzichte.

    Einen solchen Artikel wollte ich ohnehin kaufen. Das fiel mir pltzlich wieder ein, als ich ihn sah. Erinnerungskaufmotiv

    Der Artikel erschien mir als besonders preisgnstiges Angebot, bei dem ich einfach zuschlagen musste.

    Sonderangebotskauf-motiv

    Ein/e VerkuferIn/Begleitperson hat mich durch seine/ihre Argumentation davon ti I l k f

    IGHMK 4.4-56

    Ein/e VerkuferIn/Begleitperson hat mich durch seine/ihre Argumentation davon berzeugt, den Artikel zu kaufen. suggestiver Impulskauf

    Diesen Artikel habe ich fr mein Kind gekauft, weil es mich im Geschft darum gebeten hat. Kindargument(Quelle: vgl. Posch 2005, S. 218, 353)

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Posch 20054.4.3.3

    Operationalisierung der Organismuskomponente positive Emotionen

    Bitte geben Sie auf einer Skala von 1 bis 5 an, wie gut die nachfolgenden Wrter Ihr spontanes Gefhl beim Entdecken des Artikels beschreiben.p

    Itemsf terfreut

    DimensionFreudefroh

    glcklichglcklichberrascht

    Dimensionberraschungerstaunt berraschung

    verblfft

    IGHMK 4.4-57Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: vgl. Posch 2005, S. 216, 353)

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Posch 20054.4.3.3

    Operationalisierung der Organismuskomponente geringe Kognition

    Die Probanden wurden mit Hilfe einer fnfstufigen Ratingskala gebeten, ihre Zustimmung bzw. Ablehnung zu den Statements anzugeben.

    ItemsAls ich diesen Artikel entdeckte, habe ich gar nicht lange nachgedacht und ihn einfach mitgenommen. geringe Kognition (pos. cod.)

    Bevor ich diesen Artikel gekauft habe, habe ich genau geringe Kognition (neg cod )g gberlegt, ob ich ihn berhaupt brauche. geringe Kognition (neg. cod.)

    IGHMK 4.4-58Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: vgl. Posch 2005, S. 216)

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Posch 20054.4.3.3

    Operationalisierung der Verhaltenskomponente reaktives Verhalten

    Die Probanden wurden mit Hilfe einer fnfstufigen Ratingskala gebeten, ihre Zustimmung bzw. Ablehnung zu den Statements anzugeben.

    ItemsAls ich den Artikel gesehen habe, bin ich wie automatisch hingegangen und habe ihn genommen.

    Zwischen dem Zeitpunkt, als ich den Artikel gesehen habe, reaktives Verhalten

    p gund jenem Moment, als ich ihn mitgenommen habe, sind nur wenige Sekunden verstrichen.

    Der Artikel ist mir auf den ersten Blick aufgefallen, also musste ich ihn einfach kaufenmusste ich ihn einfach kaufen.

    IGHMK 4.4-59Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: vgl. Posch 2005, S. 216)

  • Impulskaufverhalten und das Konstrukt MotivDer Ansatz von Posch 20054.4.3.3

    Ergebnisse der empirischen Untersuchung zur Hypothese

    Impulskufer weisen eine signifikant hhere Impulstendenz als die nicht-

    impulsiv Kaufenden auf. (Posch 2005, S. 67)

    >> Impulskufer = Cluster reine Impulskufer und berraschte Impulskufer

    >> Sowohl zwischen den ungeplanten Kufern und den Impulskufern als auch zwischen den Plankufern und den Impulskufern besteht pein signifikanter Unterschied. Die Hypothese ist daher beizubehalten.

    >> Auffallend ist, dass die ungeplanten Kufer und die Plankufer sich inAuffallend ist, dass die ungeplanten Kufer und die Plankufer sich in Bezug auf die Impulskauftendenz nicht signifikant voneinander unterscheiden.

    IGHMK 4.4-60Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

    (Quelle: vgl. Posch 2005, S. 267 f.)

  • Literatur

    Applebaum, W. (1951), Studying Customer Behavior in Retail Stores, in: Journal of Marketing, Vol. 16, S. 172-178Baun, D. (2003), Impulsives Kaufverhalten am Point of Sale, WiesbadenCox, K. (1964), The Responsiveness of Food sales to Shelf Space Changes in Supermarkets, in: Journal of Marketing

    Research 1 May 1964 S 63-67Research, 1, May 1964, S. 63-67Dahlhoff, H.-D. (1979), Ungeplante und impulsive Kaufentscheidungen, Arbeitspapier Nr. 19 des Instituts fr Marketing,

    Universitt Mnster Hausman, A. (2000), A multi-method investigation of consumer motivations in impulse buying behavior, in: Journal of

    C M k ti V l 17 N 5 S 403 419Consumer Marketing, Vol. 17, No. 5, S. 403-419Hoepfner, F.G. (1976), Verbraucherverhalten. Informationsprozesse, Einstellungen, Entschlsse, StuttgartKollat, D.T.; Willett, R.T. (1969), Is Impulse Purchasing a Useful Concept for Marketing Decision?, in: Journal of Marketing,

    Vol. 33, January, S. 79-83Posch, D. (2005), Impulskaufverhalten im Handel am Beispiel einer empirischen Analyse im Textilhandel, Wien.Rook, D.W. (1987), The buying impulse, in: Journal of Consumer Research, Vol. 14, S. 189-199.Rook, D.W.; Fisher, R.J. (1995), Trait and normative aspects of impulsive buying behavior, in: Journal of Consumer

    Research Vol 22 No 3 S 305 313Research, Vol. 22., No. 3, S. 305-313Stern, H. (1962), The Significance of Impulse Buying Today, in: Journal of Marketing, Vol. 26, April, S. 59-62Weinberg, P. (1981), Das Entscheidungsverhalten der Konsumenten, PaderbornWeinberg, P.; Gottwald, W. (1980), Impulsive Kaufentscheidungen von Konsumenten, Arbeitspapier, Universitt-g, ; , ( ), p g , p p ,

    Gesamthochschule Paderborn

    IGHMK 4.4-61Marketing und HandelCampus EssenUniv.-Prof. Dr. Hendrik Schrder

  • Betriebswirtschaftslehre des Handels 2Betriebswirtschaftslehre des Handels 2Informationsgrundlagen des Handelsmarketing

    4.4 Impuls- und Plankufe

    IGHMK 4.4-62Prof. Dr. Hendrik Schrder