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Forschungslogik und Forschungsdesign in der Vergleichenden Politikwissenschaft Dr. Annika Hennl 1 Forschungslogik und Forschungsdesign in der Vergleichenden Politikwissenschaft am Beispiel der international vergleichenden Parteienforschung Fortgeschrittene Veranstaltung (BA) (Seminarstil) Goethe-Universität Frankfurt am Main, Wintersemester 2014/2015 (Teil I) Dienstag 8.00-10.00 Uhr (Seminarpavillon Westend - SP 0.01) Leitung: Dr. Annika Hennl ([email protected]) Modulkürzel: SOZ-BA-F2, PW-BA-F2, GM2 Ziele des Seminars Die Zielsetzung des Seminars liegt in der anwendungsorientierten Vermittlung methodischer und konzeptioneller Grundlagen der politikwissenschaftlichen Forschung. Dabei legt die Veran- staltung einen Fokus auf den Vergleich als zentrale Methode des wissenschaftlichen Erkenntnis- gewinns und ist explizit darauf ausgelegt, eine solide Basis für das erfolgreiche Verfassen von Hausarbeiten oder Abschlussarbeiten im Teilbereich der Vergleichenden Politikwissenschaft zu legen. Die Veranstaltung ist auf zwei Semester angelegt: Im ersten (WS 2014/2015) Semester erarbei- ten wir uns ein Grundwissen über methodische Fragestellungen und Zugänge auf Basis der ent- sprechenden Fachliteratur in englischer wie deutscher Sprache. Dabei befassen wir uns mit fol- genden Leitfragen: Welche Bestandteile umfasst ein (idealtypischer) Prozess politikwissen- schaftlicher Forschung? Welche Entscheidungen müssen Forschende im Laufe der Entwicklung eines Forschungsprojektes treffen? Welche Herausforderungen stellen sich an den einzelnen Schwellen eines Forschungsprozesses? Welche Lösungsstrategien gibt es, und welche Implikati- onen haben diese? Im zweiten Semester (SS 2015) wenden wir diese Kenntnisse dann im Rah- men der Ausarbeitung eines Forschungsexposés im Bereich der international vergleichenden Parteienforschung an. Das Seminar ist damit für Studierende geeignet, die Grundkenntnisse im Teilbereich der Verglei- chenden Politikwissenschaft aufweisen, ein ausgeprägtes Interesse an methodischen Fragen und Herausforderungen haben sowie eine hohe Lese- und Diskussionsbereitschaft einbringen. Beginn der Veranstaltung und Anmeldeverfahren Die Veranstaltung beginnt am 14.10.2014. Anmeldungen sind über die OLAT Plattform ab dem 07.10. möglich. Die erste Seminarsitzung am 14.10. dient zur Information und steht allen inte- ressierten Studierenden offen. Mit dem 19.10., 14 Uhr, sind alle Anmeldungen verbindlich, das OLAT-Anmeldeverfahren ist ab diesem Zeitpunkt geschlossen. Die TeilnehmerInnenzahl ist auf 40 begrenzt. Bei mehr als 40 InteressentInnen wird eine Warte- liste geöffnet. Die Teilnahme an der ersten Sitzung ist auch für bereits angemeldete Studierende verpflichtend. Angemeldete TeilnehmerInnen, die in der ersten Sitzung nicht anwesend sind, werden automatisch von der Teilnahme- bzw. Warteliste gestrichen. Studierende, die auf der Teilnahmeliste stehen, die sich aber nach der ersten Semesterwoche gegen eine Teilnahme ent- scheiden, werden gebeten, sich im Interesse anderer Kommilitoninnen selbst über OLAT auszu- tragen. Der zweite Teil der Veranstaltung folgt im Sommersemester 2015.

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Forschungslogik und Forschungsdesign in der Vergleichenden Politikwissenschaft Dr. Annika Hennl

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Forschungslogik und Forschungsdesign in der Vergleichenden Politikwissenschaft am Beispiel der international

vergleichenden Parteienforschung Fortgeschrittene Veranstaltung (BA) (Seminarstil)

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Wintersemester 2014/2015 (Teil I)

Dienstag 8.00-10.00 Uhr (Seminarpavillon Westend - SP 0.01)

Leitung: Dr. Annika Hennl ([email protected])

Modulkürzel: SOZ-BA-F2, PW-BA-F2, GM2

Ziele des Seminars

Die Zielsetzung des Seminars liegt in der anwendungsorientierten Vermittlung methodischer und konzeptioneller Grundlagen der politikwissenschaftlichen Forschung. Dabei legt die Veran-staltung einen Fokus auf den Vergleich als zentrale Methode des wissenschaftlichen Erkenntnis-gewinns und ist explizit darauf ausgelegt, eine solide Basis für das erfolgreiche Verfassen von Hausarbeiten oder Abschlussarbeiten im Teilbereich der Vergleichenden Politikwissenschaft zu legen.

Die Veranstaltung ist auf zwei Semester angelegt: Im ersten (WS 2014/2015) Semester erarbei-ten wir uns ein Grundwissen über methodische Fragestellungen und Zugänge auf Basis der ent-sprechenden Fachliteratur in englischer wie deutscher Sprache. Dabei befassen wir uns mit fol-genden Leitfragen: Welche Bestandteile umfasst ein (idealtypischer) Prozess politikwissen-schaftlicher Forschung? Welche Entscheidungen müssen Forschende im Laufe der Entwicklung eines Forschungsprojektes treffen? Welche Herausforderungen stellen sich an den einzelnen Schwellen eines Forschungsprozesses? Welche Lösungsstrategien gibt es, und welche Implikati-onen haben diese? Im zweiten Semester (SS 2015) wenden wir diese Kenntnisse dann im Rah-men der Ausarbeitung eines Forschungsexposés im Bereich der international vergleichenden Parteienforschung an.

Das Seminar ist damit für Studierende geeignet, die Grundkenntnisse im Teilbereich der Verglei-chenden Politikwissenschaft aufweisen, ein ausgeprägtes Interesse an methodischen Fragen und Herausforderungen haben sowie eine hohe Lese- und Diskussionsbereitschaft einbringen.

Beginn der Veranstaltung und Anmeldeverfahren

Die Veranstaltung beginnt am 14.10.2014. Anmeldungen sind über die OLAT Plattform ab dem 07.10. möglich. Die erste Seminarsitzung am 14.10. dient zur Information und steht allen inte-ressierten Studierenden offen. Mit dem 19.10., 14 Uhr, sind alle Anmeldungen verbindlich, das OLAT-Anmeldeverfahren ist ab diesem Zeitpunkt geschlossen.

Die TeilnehmerInnenzahl ist auf 40 begrenzt. Bei mehr als 40 InteressentInnen wird eine Warte-liste geöffnet. Die Teilnahme an der ersten Sitzung ist auch für bereits angemeldete Studierende verpflichtend. Angemeldete TeilnehmerInnen, die in der ersten Sitzung nicht anwesend sind, werden automatisch von der Teilnahme- bzw. Warteliste gestrichen. Studierende, die auf der Teilnahmeliste stehen, die sich aber nach der ersten Semesterwoche gegen eine Teilnahme ent-scheiden, werden gebeten, sich im Interesse anderer Kommilitoninnen selbst über OLAT auszu-tragen.

Der zweite Teil der Veranstaltung folgt im Sommersemester 2015.

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Literaturhinweise zum Einstieg

Gschwend, Thomas und Frank Schimmelfennig (2007) (Ed.): Research Design in Political Science: How to Practice What They Preach, Houndmills, Basingstoke: Palgrave.

Peters, B. Guy (1998): Comparative Politics. Theory and Methods, New York: Palgrave.

Buttolph Johnson, Janet und H.T. Reynolds (2012): Political Science Research Methods, Thousand Oaks: CQ Press.

Katz, Richard S., and William Crotty, (2006) (Ed.): Handbook of Party Politics. London, Thousand Oaks, New Dehli: Sage.

Welche Anforderungen gelten für den Erwerb eines Leistungsnachweises?

Für den Erwerb eines Leistungsnachweises (Teilnahmenachweis mit 6 CP und Modulabschluss-prüfung mit 4 CP) erwarte ich, dass Sie eigenständig (alleine oder in Zweierteams) ein For-schungsprojekt im Bereich der international vergleichenden Parteienforschung entwickeln, des-sen wesentliche Grundzüge Sie im Rahmen eines Exposés verschriftlichen. Die Entwicklung des Forschungsprojekts erfolgt sukzessive in 2 wesentlichen Schritten:

Erstens entwickeln Sie bereits im Laufe der vorlesungsfreien Zeit zwischen dem Winter- und Sommersemester ein inhaltlich begrenztes, „kleines“ Exposé (Umfang ca. 4-5 Seiten), welches folgende Aspekte umfasst: Einen Literaturbericht sowie eine in der aktuellen Forschungsdebatte verankerte, relevante Forschungsfrage. Dieses „kleine“ Exposé muss bis zum 1. April 2015 elekt-ronisch über OLAT bei mir eingereicht werden. Es wird zu Beginn des Sommersemesters im Rahmen des Seminars knapp präsentiert.

Zweitens überarbeiten Sie ihren Exposé-Entwurf im Laufe des Sommersemesters 2015 und er-gänzen ihn um die Spezifikation Ihrer zentralen Konzepte sowie die Konzeption einer empiri-schen Untersuchung, die folgende Aspekte begründet und spezifiziert: die Auswahl der Methode (Einzelfallstudie, vergleichende Fallstudie mit kleiner Fallzahl, statistische Analyse), eine Fal-lauswahl sowie eine Strategie zur Generierung und Auswertung der empirischen Grundlage. Abgabetermin für das erweiterte, „große“ Exposé (Umfang ca. 12 Seiten) ist der 15. August 2015.

Beide Exposés werden benotet. In die Gesamtbewertung gehen die Noten der Exposés wie folgt ein: schriftliche Ausarbeitung und mündliche Präsentation des „kleinen“ Exposés im Rahmen des Blocktermins zu 30%; schriftliche Ausarbeitung des „großen“ Exposés zu 70%. Wenn Sie in ei-nem Zweierteam arbeiten, erhalten Sie beide die gleiche Note – Sie sind gleichermaßen für das Endprodukt verantwortlich.

Plagiate

Das Exposé für das Seminar muss auf einer eigenständigen Leistung basieren, die ausschließlich für dieses Seminar erbracht wurde. Es ist nicht möglich ein Exposé aus einer anderen Veranstal-tung oder einem anderen Studiengang, z.B. der Einführungsveranstaltung, wiederzuverwenden und für dieses Seminar auszubauen.

Bitte fügen Sie dem Exposé folgende, unterschriebene Erklärung bei:

"Hiermit erkläre ich gegenüber dem Institut für Politikwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt, dass ich die vorliegende Arbeit mit dem Titel "XXX" selbständig angefertigt und alle verwendeten, d.h. zitierten und paraphrasierten, Quellen am jeweiligen Verwendungsort in den Literaturverweisen sowie im Literaturverzeichnis aufgeführt habe. Alle im Wortlaut aus anderen Werken übernommenen Satzteile, Sätze oder Absätze habe ich durch An- und Abführungszei-chen als Zitate ausgewiesen. Ferner erkläre ich, dass ich diese Arbeit für das Seminar ‚For-schungslogik und Forschungsdesign in der Vergleichenden Politikwissenschaft‘ verfasst habe und sie nicht bereits zum Erbringen einer Prüfungsleistung in einem anderen Seminar oder in einem anderen Studiengang gedient hat."

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SEMINARPLAN

1. Sitzung am 14.10.2014: Einführung – Seminarziele und Anforderungen

Leitfragen: Was sind die Zielsetzungen des Seminars? Was sind zentrale Inhalte? Für wen ist das Seminar geeignet? Welche Anforderungen werden an eine erfolgreiche Teilnahme gestellt?

2. Sitzung am 21.10.2014: Forschungsdesign – Zentrale Begriffe

Basisliteratur:

Gschwend, Thomas und Frank Schimmelfennig (2007): Forschungsdesign in der Politik-wissenschaft. Ein Dialog zwischen Theorie und Daten, in: dies. (Hg.), Forschungsdesign in der Politikwissenschaft. Probleme – Strategien – Anwendungen, Frankfurt am Main: Cam-pus, 13-35.

Weiterführende Literatur:

Schmitter, Philippe (2008): The Design of Social and Political Research, in: Donatella del-la Porta und Michael Keating (Hg.), Approaches and Methodologies in the Social Sciences. A Pluralist Perspective, Cambridge: Cambridge University Press, 263-295.

Schnell, Rainer / Hill, Paul B. und Elke Esser (2005): Methoden der empirischen Sozialfor-schung, München: Oldenbourg, 5-16 (Kapitel 1).

Leitfragen: Welche Arbeitsschritte umfasst ein empirischer Forschungsprozess? Was ist ein For-schungsdesign? Aus welchen Bestandteilen besteht ein Forschungsdesign? Welche Herausforde-rungen stellen sich? Was ist ‚gute‘ wissenschaftliche Forschung?

3. Sitzung am 28.10.2014: Zum Gegenstand – Vergleichende Politikwissenschaft

Basisliteratur:

Caramani, Daniele (2011): Introduction to comparative politics, in: ders. (Hg.), Compara-tive Politics, Oxford: Oxford University Press, 1-20.

Weiterführende Literatur:

Mair, Peter (1996): Comparative Politics: An Overview, in: Goodin, Robert E. und Hans-Dieter Klingemann (Hg.), The New Handbook of Political Science, Part 4, Oxford: Oxford University Press, 309-335.

Landman, Todd (2008): Issues and Methods in Comparative Politics. An Introduction, Ab-ingdon: Routledge, 1-23 (Kapitel 1).

Peters, B. Guy (1998): Comparative Politics. Theory and Methods, New York: Palgrave, 1-27 (Kapitel 1).

Leitfragen: Was sind zentrale Merkmale der Teildisziplin Vergleichende Politikwissenschaft? Mit welchen Gegenständen befasst sich die Vergleichende Politikwissenschaft? Welche Rolle spielt die vergleichende Methode zur Charakterisierung des Forschungsbereichs? Welche Entwicklung durchlief die Disziplin in den vergangenen Jahrzehnten?

4. Sitzung am 4.11.2014: Zum Gegenstand – Vergleichende Parteienforschung

Basisliteratur:

Detterbeck, Klaus (2000). Parteien und Parteiensystem. Konstanz: UVK Verlagsgesell-schaft, 11-22.

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Poguntke, Thomas (2003). International Vergleichende Parteienforschung, in: Berg-Schlosser, Dirk und Ferdinand Müller-Rommel (Hg.), Vergleichende Politikwissenschaft, Opladen: Leske + Budrich, 189-206.

Weiterführende Literatur:

Katz, Richard S., and William Crotty, (2006) (Ed.): Handbook of Party Politics. London, Thousand Oaks, New Dehli: Sage. [als e-book verfügbar]

Ware, Alan (1996). Political Parties and Party Systems, Oxford: Oxford University Press.

Leitfragen: Mit welchen Phänomenen und Gegenständen befasst sich die Vergleichende Partei-enforschung? Welche Forschungszweige lassen sich unterscheiden? Welche Perspektiven wer-den zur Erklärung der betrachteten Phänomene genutzt?

5. Sitzung am 11.11.2014: Zum Handwerk – Literaturrecherche und Forschungsstand

Basisliteratur:

Buttolph Johnson, Janet und H.T. Reynolds (2012): Political Science Research Methods, Thousand Oaks: CQ Press, 74-101 (Kapitel 3).

Weiterführende Literatur:

Stykow, Petra, Daase, Christopher, MacKenzie, Janet und Nikola Moosauer (2009): Poli-tikwissenschaftliche Arbeitstechniken, Paderborn: Wilhelm Fink, 191-262 (Kapitel 9 bis 14).

Schlichte, Klaus (2006): Einführung in die Arbeitstechniken der Politikwissenschaft, Wies-baden: VS Verlag, 57-76 (Kapitel 3).

Simonis, Georg und Helmut Elbers (2003): Studium und Arbeitstechniken der Politikwis-senschaft, Opladen: Leske+Budrich, 141-186 (Kapitel 6).

Leitfragen: Was recherchiere ich systematisch Literatur? Wie nähere ich mich einem For-schungsthema/-problem, wie grenze ich es ein? Wie erstelle ich einen systematischen Literatur-überblick, wie erfasse ich den Forschungsstand?

6. Sitzung am 18.11.2014: Zum Handwerk – Das Exposé

Basisliteratur:

http://www.fb03.uni-frankfurt.de/42604016/Merkblatt-zu-Exposes_05-12.pdf

Beispielexposé zur kritischen Lektüre: Spier, Tim (2004). Die Wählerschaft rechtspopulis-tischer Parteien in Westeuropa. Eine Untersuchung der sogenannten Modernisierungs-verlierer-These. https://www.uni-goettingen.de/de/12407.html (Zugriff am 24.09.2014)

Weiterführende Literatur:

Plümper, Thomas (2003): Effizient schreiben, München: Oldenbourg Verlag, 13-44 (Kapi-tel 2 und 3)

Chojnacki, Sven (2006): Von der ersten guten Idee zur guten Forschungsarbeit: Das Ex-posé als Zwischenschritt, Berlin, http://www.polsoz.fu-berlin.de/polwiss/forschung/ in-ternational/frieden/publikationen/Leitfaden_Expose_8_2006.pdf (Zugriff: 23.03.2012).

Leitfragen: Welche Funktion hat ein Exposé? Wie ist es aufgebaut? Woran erkenne ich ein ‚gutes‘ Exposé? Lesen Sie das Exposé von Spier (2004) kritisch – welche Aspekte finden Sie gelungen, welche ausbaufähig?

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7. Sitzung am 25.11.2014: Forschungsdesign – Die Forschungsfrage

Basisliteratur:

Lehnert, Matthias; Bernhard Miller und Arndt Wonka (2007): Na Und? Überlegungen zur theoretischen und gesellschaftlichen Relevanz in der Politikwissenschaft, in: Gschwend, Thomas und Frank Schimmelfennig (Hg.), Forschungsdesign in der Politikwissenschaft. Probleme – Strategien – Anwendungen, Frankfurt am Main: Campus, 39-61.

Weiterführende Literatur:

Geddes, Barbara (2007): Paradigms and Sandcastles. Theory Building and Research De-sign in Comparative Politics, Ann Arbor: University of Michigan Press, 27-40 (Kapitel 2).

King, Gary, Robert O. Keohane, und Sidney Verba (1997): Designing Social Inquiry. Scien-tific Inference in Qualitative Research, Princeton (New Jersey): Princeton University Press, 3-33 (Kapitel 1).

Hancké, Bob (2009): Intelligent Research Design. A Guide for Beginning Researchers in the Social Sciences, Oxford: Oxford University Press, 10-34 (Kapitel 1).

Leitfragen: Wie lässt sich nach Lehnert et. al. bewerten, ob eine Forschungsfrage relevant ist? Welche Dimensionen von Relevanz unterscheiden die Autoren? Welche Strategien gibt es, um eine relevante Forschungsfrage zu finden?

8. Sitzung am 2.12.2014: Forschungsdesign – Theorien, Hypothesen, Variablen

Basisliteratur:

Buttolph Johnson, Janet und H.T. Reynolds (2012): Political Science Research Methods, Thousand Oaks: CQ Press, 102-126 (Kapitel 4).

Weiterführende Literatur:

Diekmann, Andreas (2007): Empirische Sozialforschung. Grundlagen – Methoden – An-wendungen, Reinbek: Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, 116-148 und 169-182. [übersichtli-che Darstellung verschiedener Hypothesentypen]

Van Evera, Stephen (1997): Guide to Methods for Students of Political Science, Ithaca: Cor-nell University Press, S. 7-48.

Leitfragen: Welche Bestandteile kennzeichnen eine wissenschaftliche Erklärung? Was ist eine Hypothese? Woran erkenne ich eine ‚gute‘ Hypothese und wie kann ich sie entwickeln? Was meint der Begriff ökologischer Fehlschluss (ecological fallacy)?

9. Sitzung am 9.12.2014: Zum Gegenstand – Parteiorganisationen im Wandel

Basisliteratur:

Scarrow, Susan E., Paul Webb, und David M. Farrell (2002): From Social Integration to Electoral Contestation. The changing distribution of power within political parties, in Dalton, Russell J. and Martin P. Wattenberg (Hg.) Parties without Partisans. Political Change in Advanced Industrial Democracies, Oxford: Oxford University Press, 129-150.

Weiterführende Literatur:

Zum Organisationswandel: Van Biezen, Ingrid, Peter Mair und Thomas Poguntke (2012): Going, going ... gone? The decline of party membership in contemporary Europe. European Journal of Political Research 51 (1): 24-56; Wolinetz, Stephen (2002): Beyond the Catch-all party: Approaches to the Study of Parties and Party Organization in Contemporary Democracies, in Juan L. Linz, José Ramón Montero und Richard Gunther (Hg.) The Future of Political Parties, Oxford: Oxford University Press. 136-165; Katz,

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Richard S., und Peter Mair (1995) Changing Models of Party Organization and Party Democracy - the Emergence of the Cartel Party. Party Politics 1 (1), 5-28.

Zum Konzept Innerparteilicher Demokratie: Katz, Richard und William Cross (2013). The challenges of intraparty democracy, in: dies (Hg.) The challenges of intra-party democra-cy, Oxford: oxford University Press, 1-11; ; Allern, Elin H., and Karina Pedersen. 2007. The impact of party organisational changes on democracy. West European Politics 30 (1): 68-92; Rahat, Gideon, Reuven Y. Hazan, and Richard S. Katz. 2008. Democracy and political parties. On the Uneasy Relationships between Participation, Competition and Representation. Party Politics 14 (6): 663-683.

Leitfragen: Welche Forschungsfragen stellt der Text? Wie sind sie in der aktuellen Literaturde-batte zu verorten? Aus welcher theoretischen Perspektive argumentiert der Text? Sind die ent-wickelten Hypothesen ‚gut‘?

10. Sitzung am 16.12.2014: Zum Gegenstand – Auswahl der Parteiführung

Basisliteratur:

Cross, William, and André Blais (2011): Who selects the party leader? Party Politics 18 (2), 127-150.

Kenig, Ofer (2009): Democratization of party leadership selection: Do wider selectorates produce more competitive contests? Electoral Studies 28 (2), 240-247.

Weiterführende Literatur:

LeDuc, Lawrence (2001): Democratizing Party Leadership Selection, Party Politics 7 (3), 323-341.

Leitfragen: Welche Art von Forschungsfragen stellen die Texte? Wie sind sie in der aktuellen Literaturdebatte zu verorten? Aus welchen theoretischen Perspektiven argumentieren die Tex-te? Sind die entwickelten Hypothesen ‚gut‘?

11. Sitzung am 13.01.2015: Forschungsdesign – Konzepte und Konzeptspezifikation

Basisliteratur:

Mair, Peter (2008): Concepts and Concept Formation, in: Donatella della Porta und Mi-chael Keating (Hg.), Approaches and Methodologies in the Social Sciences. A Pluralist Per-spective, Cambridge: Cambridge University Press, 177-197.

Weiterführende Literatur:

Wonka, Arndt (2007): Um was geht es? Konzeptspezifikation in der Politikwissenschaft-lichen Forschung, in: Gschwend, Thomas und Frank Schimmelfennig (Hg.), Forschungsde-sign in der Politikwissenschaft. Probleme – Strategien – Anwendungen, Frankfurt am Main: Campus, 63-89.

Goertz, Gary (2006): Social Science Concepts, Princeton (New Jersey): Princeton Universi-ty Press, 27-67 (Kapitel 2).

Sartori, Giovanni (2009): Guidelines for concept analysis, in: David Collier und John Gerring (Hg.), Concepts and Methods in Social Science, 97-150.

Leitfragen: Was ist ein Konzept? Welche Funktion nehmen Konzepte im Forschungsprozess ein? Welche Rolle kommt dem Abstraktionsgrad eines Konzeptes zu? Welche praktischen Strategien gibt es zur Spezifikation eines Konzeptes?

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12. Sitzung am 20.01.2015: Forschungsdesign – Messung, Reliabilität und Validität

Basisliteratur:

Buttolph Johnson, Janet und H.T. Reynolds (2012), Political Science Research Methods, Thousand Oaks: CQ Press, 127-149 (Kapitel 5 bis ’multi-item measures’).

Weiterführende Literatur:

Shively, W. Phillips (1980): The Craft of Political Research, Englewood Cliffs: Prentice-Hall, 45-63 (Kapitel 4).

Miller, Bernhard (2007): Maßvoll Messen. Zur konzeptorientierten Entwicklung von Messinstrumenten, in: Gschwend, Thomas und Frank Schimmelfennig (Hg.), Forschungs-design in der Politikwissenschaft. Probleme – Strategien – Anwendungen, Frankfurt am Main: Campus 123-148.

Leitfragen: Warum ist die Konzeption von Messinstrumenten ein entscheidender Schritt im For-schungsprozess? Welche Anforderungen stellen sich an die Entwicklung von ‚guten‘ Messin-strumenten? Was bedeutet Validität? Was meint Reliabilität?

13. Sitzung am 27.01.2015: Zum Gegenstand – Auswahl der Parteiführung und Kandida-tenauswahl

Basisliteratur:

Rahat, Gideon, and Reuven Y. Hazan (2007): Political Participation in Party Primaries: Increase in Quantity, Decrease in Quality, in: Zittel, Thomas und Dieter Fuchs (Hg.) Participatory Democracy and Political Participation, London/New York: Routledge, 57–72.

Weiterführende Literatur:

Bille, Lars (2001): Democratizing a democratic procedure: Myth or reality? Candidate selection in Western European parties, 1960-1990. Party Politics 7 (3), 363-380.

Spies, Dennis, und André Kaiser (2014): Does the mode of candidate selection affect the representativeness of parties? Party Politics 20 (4), 576-590.

Leitfragen: Was sind die zentralen Konzepte im Basistext? Wie werden sie gemessen? Wie wird die Messung begründet? Welche Alternativen gibt es zu den verwendeten Indikatoren?

14. Keine Seminarsitzung am 03.02.2015: Arbeits- und Organisationswoche

Arbeitsauftrag: Nutzen Sie diese Woche, um ausgehend von der im Seminar rezipierten Literatur Ihr eigenes Forschungsthema einzugrenzen. Recherchieren Sie systematisch Literatur über die angegebene weiterführende Literatur hinaus und beginnen Sie, diese zu sichten. Formulieren Sie schriftlich, welches Phänomen Sie in den Mittelpunkt Ihres Exposés stellen wollen und inwiefern es in gegenwärtigen Literaturdebatten verankert ist. Formulieren Sie ferner, welche Fragen sich für Sie ergeben und mit welchen Schwierigkeiten Sie sich bei Ihrem Vorhaben konfrontiert se-hen. Senden Sie mir diese Ausarbeitung mind. 24h vor dem vereinbarten Sprechstundentermin in der 15. Semesterwoche zu!

15. Keine Seminarsitzung am 10.02.2015: Verpflichtender Sprechstundentermin

Arbeitsauftrag: In dieser letzten Woche des Semesters werden wir die Seminarsitzung zuguns-ten individueller Sprechstundentermine entfallen lassen. Tragen Sie sich im Vorfeld alleine oder zu zweit per doodle (link wird per E-Mail verschickt) für einen Sprechstundentermin ein, an dem wir über Ihre schriftlichen Ideen für ein Exposé sprechen und offene Fragen klären können.