Forschungsprojekt mit Spanndecke...bespanndecken nicht nur eine ansprechende Optik bie-ten, sondern...

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EXTRA: Innenräume gestalten ausbau + fassade 01.2016 16 S eit Anfang Juli 2014 ist die Weißenhofsiedlung in Stuttgart um eine innovative Attraktion reicher. Grund dafür ist das weltweit erste Aktivhaus B 10, ein von der Bundesregierung gefördertes Forschungs- projekt zum Thema »Schaufenster Elektromobilität«. Die Besonderheit des Gebäudes liegt in der ausgefeilten Gebäudeautomation, durch welche das B 10 doppelt so viel Energie aus nachhaltigen Quellen erzeugt, als es tat- sächlich verbraucht. Das B 10 soll zwei Jahre als For- schungsprojekt zukünftiges Wohnen auf kleinem Raum Im Rahmen des Forschungsprojekts »Schaufenster Elektromobilität« zeigt das Aktiv- haus B 10 in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung, wie sich zukunftsfähige Gebäude, neue E-Mobilitätskonzepte und eine intelligente Energieversorgung nachhaltig mit- einander verbinden lassen. Das Stuckateurunternehmen Art Design Hahn stattete die Innenräume mit Spanndecken aus. Forschungsprojekt mit Spanndecke 1 Neben dem Wohnzimmer steht die Garage mit der E-Tankstelle. Die Decke verbindet beide Bereiche. in Bezug auf Nachhaltigkeit und Ressourcen erläutern. Bauherr des Aktivhauses ist die gemeinnützige E-Lab Projekt GmbH. Der durch das Gebäude erzeugte Ener- gieüberschuss versorgt zwei Elektrofahrzeuge von Daimler sowie das Weißenhofmuseum. Platziert neben Architekturgrößen Inmitten einer der bedeutendsten Architektursiedlun- gen des 20. Jahrhunderts wurde das B 10 Aktivhaus integriert. Benannt wurde das Projekt nach seinem

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  • EXTRA: Innenräume gestalten

    ausbau + fassade 01.201616

    Seit Anfang Juli 2014 ist die Weißenhofsiedlung inStuttgart um eine innovative Attraktion reicher.Grund dafür ist das weltweit erste Aktivhaus B10,ein von der Bundesregierung gefördertes Forschungs-projekt zum Thema »Schaufenster Elektromobilität«.Die Besonderheit des Gebäudes liegt in der ausgefeiltenGebäudeautomation, durch welche das B10 doppelt soviel Energie aus nachhaltigen Quellen erzeugt, als es tat-sächlich verbraucht. Das B 10 soll zwei Jahre als For-schungsprojekt zukünftiges Wohnen auf kleinem Raum

    Im Rahmen des Forschungsprojekts »Schaufenster Elektromobilität« zeigt das Aktiv-

    haus B10 in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung, wie sich zukunftsfähige Gebäude,

    neue E-Mobilitätskonzepte und eine intelligente Energieversorgung nachhaltig mit-

    einander verbinden lassen. Das Stuckateurunternehmen Art Design Hahn stattete

    die Innenräume mit Spanndecken aus.

    Forschungsprojekt mit Spanndecke

    1 Neben dem Wohnzimmer steht die Garage mit der E-Tankstelle. Die Decke verbindet beide Bereiche.

    in Bezug auf Nachhaltigkeit und Ressourcen erläutern.Bauherr des Aktivhauses ist die gemeinnützige E-LabProjekt GmbH. Der durch das Gebäude erzeugte Ener-gieüberschuss versorgt zwei Elektrofahrzeuge vonDaimler sowie das Weißenhofmuseum.

    Platziert neben Architekturgrößen Inmitten einer der bedeutendsten Architektursiedlun-gen des 20. Jahrhunderts wurde das B 10 Aktivhaus integriert. Benannt wurde das Projekt nach seinem

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    2 Der schwäbische Haushersteller verknüpft beim Aktivhaus B10 die Haustechnik mit der Elektromobilität.

    3 Die Spanndecken- undSpannwände mit einer

    matten Gewebestruktur

    werden kombiniert mit

    Holzelementen und

    modernen Glasflächen.

    Standort, dem Bruckmannweg 10 in der StuttgarterWeißenhofsiedlung. Es steht nun neben im Bauhausstilerstellten Entwürfen von Mies van der Rohe, Le Corbu-sier und Walter Gropius. Das B 10 Aktivhaus schließteine 70-jährige Baulücke, entstanden durch die Bombar-dierung im zweiten Weltkrieg. Die Stadt Stuttgart stelltdieses Grundstück für die Forschung zur Verfügung.Das Architekturbüro Werner Sobek plante den Proto-typ auf der Basis des Modulsystemes »Flying Spaces«des Fertighausherstellers »Schwörer Haus«. Dabeiwurde die Holzbauweise mit der Spanndeckentechnikkombiniert. Schwörer konnte dabei eine schon längerbestehende Geschäftsverbindung zu StuckateurmeisterMichale Hahn wieder aktivieren. Der Grundstein dafür

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    Art Design Hahn Spanndeckencenter

    Spanndecken sind die Spezialität des Stuckateur betriebs

    Art Design Hahn in Stetten am kalten Markt. Stucka-

    teurmeister Michael Hahn setzt Spanndecken nun seit

    fast 20 Jahren in privaten und öffentlichen Bauten ein

    und ist dabei keinem Hersteller verpflichtet. 2008 be-

    gann sein Sohn Toni Hahn die Ausbildung zum Stucka-

    teur und ist seit Abschluss der Meisterprüfung im Jahr

    2014 voll ins Unternehmen mit eingestiegen. Unter-

    stützt werden beide im Büro und Verwaltungsbereich

    von Sigrid Hahn und einem weiteren Stuckateurmeister

    für den Bereich Montage. Mit der Planung und dem Ein-

    bau der Spann decken ist das Unternehmen voll ausge-

    lastet. Wichtige Faktoren im Marketing sind die Präsenz

    auf Messen und die Ausstellung am Firmensitz.

    Michael Hahn ist Gründungsmitglied des Verbundes der

    Spanndeckenverarbeiter Deutschland.

    www.artdesign-hahn.com

    wurde bei dem Forschungsprojekt der Universität Tübingen »Lebens-Phasen-Haus« gelegt. Dabei solltenLösungen zum selbstbestimmten Wohnen im Alter er-arbeitet werden. Auch beim B10 ist Michael Hahn mit seinem Unter-nehmen »Art Desing Hahn« wieder mit dabei. Er bekamdieses Mal Unterstützung von seinem Sohn Toni, eben-falls Stuckateurmeister. In diesem Fall sollten die Gewe-bespanndecken nicht nur eine ansprechende Optik bie-ten, sondern auch gleichzeitig akustisch wirksam seinund für rissfreie Oberflächen sorgen. Die Spanndecken- und Spannwände mit einer mattenGewebestruktur stehen in Kombination mit Holzele-menten und modernen Glasflächen. Durch ein speziel-les Schienensystem werden die Wandbespannungen zumobilen Raumteilern. Bei den Decken wurde die Gesamtfläche mit Hilfe eines Profilsystems in Segmenteunterteilt. »Hier kommt ein spezielles Profilsystem zumEinsatz, das bewirkt, dass das gesamte Deckenbild zuschweben scheint. Durch das Integrieren von Lichtpro-filen wird die gesamte Deckenfläche zusätzlich in Szenegesetzt«, erzählt Toni Hahn voller Begeisterung.

    Versteckte Technik unter SpanngewebeEine besondere Herausforderung war es, dutzende Sen-soren, Kabel, Heiz-Kühlsysteme sowie Gebäudetechnikin den Spanndecken zu integrieren. Für die Forschungs-arbeit sind diese sensiblen Sensoren äußerst wichtigund so galt es, diese sauber in die Spanndecke einzu-bauen oder so anzuordnen, dass sie für Besucher nichtsichtbar sind. Im Bereich der Wandheizung wurden spe-zielle Gewebe verwendet, damit die Funktionsweise derHeiz-Kühlsysteme nicht gestört wird. Auch der Garagen-bereich mit E-Tankstelle für das Elektroauto wurde mitSpanndecken gestaltet. pd/Hahn

    5 Fix und fertig wurden zwei Module an Ort und Stellegebracht, mit einem Kran aufgestellt und innerhalb eines

    Tages von einem eingespielten Montageteam installiert.

    Fotos: Zoey Braun

    4 Durch ein spezielles Schienensystem werden die Wandbespannungenzu mobilen Raumteilern.

    Michael (l.) und Toni Hahn in den Ausstellungs räumen

    in Stetten am kalten Markt/Frohnstetten. Foto: Hahn