FORTSCHRITTSBERICHT 2018 NETTO MARKEN-DISCOUNT … · Nutztierfütterung werden umgestellte...

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NETTO MARKEN- DISCOUNT UND WWF SIND PARTNER FÜR NACHHALTIGKEIT FORTSCHRITTSBERICHT 2018 NETTO MARKEN-DISCOUNT UND WWF

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NETTO MARKEN-DISCOUNT UND

WWF SIND PARTNER FÜR

NACHHALTIGKEIT

FORTSCHRITTSBERICHT 2018

NETTO MARKEN-DISCOUNT UND WWF

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NETTO MARKEN-DISCOUNT UND WWFFortschrittsbericht 2018

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

1.1. Einleitung

1.2. Die Ermittlung des Fortschritts

1.3. Externe Prüfung des Fortschritts

1.4. Die Fortschritte im Überblick

1.5. Systematik der Bewertung

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

4.1. Status Co-Branding

4.2. Projekt-Branding

4.3. Co-Claiming und Verbraucherhinweise

5. Bestätigungsvermerk

1. DIE PARTNERSCHAFTFÜR NACHHALTIGKEIT

1.1 EINLEITUNGSeit 2015 unterstützt Netto Marken-Discount

die Ziele der seit 2012 bestehenden stra-

tegischen Partnerschaft für Nachhaltigkeit

zwischen der EDEKA-Zentrale und der

Umweltschutzorganisation WWF. Was 2009

mit Fisch begann, hat sich bis heute zu

einer erfolgreichen umfangreichen Zusam-

menarbeit entwickelt, die auf vielen Feldern

Umweltschutz in Regale und Lieferketten

bringt: Von Artenvielfalt bis Zitrusfrüchte, von

Abfallvermeidung bis zertifizierter Zucchini

reicht das gemeinsame grüne Handeln.

Immer im Fokus: die Eigenmarken. In der

strategischen Partnerschaft arbeiten wir

täglich daran, die 2.500 Netto-Eigenmarken-

produkte zu verbessern, indem wir ihre

Herstellung nachhaltiger machen. Unsere

Arbeitsweise ist geprägt durch ein gemein-

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

sames Ringen um die besten Lösungen.

Dabei zahlt jedes der inzwischen acht

Themen felder auf die Naturschutzziele des

WWF ein. Mit Hilfe von Netto Marken-

Discount als Tochterunternehmen des

EDEKA-Verbundes und dem WWF-Netzwerk

können die Partner Veränderungen voran-

treiben, die im deutschen Markt wie auch in

ausländischen Märkten deutlich nachwirken.

Je nach Thema ist die Arbeit an den Eigen-

marken unterschiedlich gelagert. So bestehen

bei Fisch, Papier und Palmöl nachhaltige

Zertifizierungssysteme und Standards, die für

die Verbesserung der Eigenmarken einge-

setzt werden können. Bei anderen Themen

hingegen betreten wir Neuland und müssen

zuerst den Weg bereiten, damit unsere Natur-

schutzziele sich mit tragbaren Lösungen für

den Lebensmitteleinzelhandel vereinen lassen.

Gemeinsam haben wir hier in den letzten

Jahren viel investiert, um beispielsweise im

Bereich Süßwasser Ansätze zu entwickeln,

die nicht nur für den Verbund, sondern auch

für andere Marktakteure nutzbar sind. Neue

Wege gehen beide Partner auch in gemeinsa-

men Anbauprojekten. Sie zielen darauf ab, in

direkter Zusammenarbeit mit Erzeugern Land-

wirtschaft naturnäher zu gestalten – beispiels-

weise im Zitrusfrüchte-Anbau in Andalusien.

Mit 21 Millionen Netto-Kunden wöchentlich

haben sogar kleine Schritte eine enorm große

Wirkung. Daher wollen Netto und WWF sie mit

einer gezielten Kundenansprache und Nachhal-

tigkeitsinformationen auf dem Produkt für einen

nachhaltigeren Konsum motivieren. Von Print über

Online bis zu TV ist das Thema der Partnerschaft

bei Netto und WWF präsent.

Verbindliche Ziele sind ein wesentlicher

Bestandteil der Partnerschaft. In jedem der

acht Themenfelder sind konkrete, quantitative

sowie qualitative Ziele vereinbart worden. Sie

stellen die Basis der Zusammenarbeit dar. Der

Fortschritt bei der Umsetzung wird jährlich

vom WWF in einem Monitoring überprüft. Die

Ergebnisse sind in diesem Fortschrittsbericht

neutral und sachlich zusammengefasst. Das

datenbasierte Monitoring ausgewählter quan-

titativer Angaben und die Darstellung dieser

im Fortschrittsbericht werden von einem

unabhängigen Wirtschaftsprüfer begleitet und

geprüft.

Die Bedeutung der Arbeit am Eigenmarken-

sortiment, das jährliche Monitoring und die

transparente Berichterstattung der Ergebnisse

sind 2017 in einem Forschungsprojekt wissen-

schaftlich untersucht und bestätigt worden. Die

Autorin schreibt in der vom Umweltbundesamt

beauftragten Studie, die vom Unabhängigen

Institut für Umweltfragen (UfU), dem Institut für

Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und

UPJ umgesetzt wurde:1

„Es gibt kaum Kooperationen, die direkt auf die Geschäftstätigkeit einwirken. Nur wenige NGOs können und wollen den Wandel innerhalb von Unternehmen so eng begleiten. Der WWF bringt die notwendigen Ressourcen, Fähigkeiten und inhaltliche Vielfalt mit. Die Partnerschaft zwischen WWF und EDEKA wirkt insofern transformativ, dass sie Impulse setzt, die über die konkrete Zusammenarbeit hinausgehen.“ Franziska Sperfeld, Unabhängiges Institut für Umweltfragen (UfU)

1 Vgl. Innovative NRO-Unternehmens-Kooperationen für nachhaltiges Wirtschaften. Abschlussbericht, S. 19 ff.: https://www.ufu.de/wp-content/uploads/2018/03/2018-02-20_texte_14-2018_nro-kooperationen.pdf

ANSPRECHPARTNERFB Ökologischer FußabdruckWWF DeutschlandReinhardtstr. 1810117 Berlin

KONTAKT NETTONetto Marken-Discount AG & Co. KGIndustriepark Ponholz 193142 Maxhütte-Haidhof

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

1.1. Einleitung

1.2. Die Ermittlung des Fortschritts

1.3. Externe Prüfung des Fortschritts

1.4. Die Fortschritte im Überblick

1.5. Systematik der Bewertung

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

1.2 DIE ERMITTLUNG DES FORTSCHRITTSBasis der Zusammenarbeit zwischen Netto Marken-

Discount und dem WWF sind verbindlich verein-

barte Ziele. Der WWF erfasst und dokumentiert

die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit jährlich

zum 30.06. in einem Monitoring anhand der Netto

Sortimentsliste. Die Ergebnisse des vorliegen-

den Berichts stellen die Fortschritte im Zeitraum

01.07.2017 bis 30.06.2018 dar. Das Monitoring

umfasst zwei wesentliche Perspektiven: die Erhe-

bung des Fortschritts einerseits durch den Vergleich

der Daten mit den Vorjahresergebnissen und ande-

rerseits mit der Ausgangssituation („Baseline“).

Bei quantitativen Zielen wird der Fortschritt durch

die Erhebung der Umstellung der relevanten Artikel

und Produkte sowie Artikelmengen auf nachhalti-

gere Alternativen gemessen. Dazu gehören neben

den Eigenmarkenprodukten auch Aktionsartikel.

Eine Ausnahme stellt das Themenfeld Soja/Nach-

haltigere Nutztierfütterung dar, da es sich hier um

Mengen handelt.

Die Unterscheidung zwischen „Artikel“ und

„Produkt“ ist notwendig im Rahmen der Daten-

erfassung, die je Themenfeld spezifisch erfolgt.

So erfolgt das Monitoring in den Themenfeldern

Holz, Papier, Tissue2, Palmöl sowie Soja/

Nachhaltigere Nutztierfütterung auf Artikel-

ebene. Im Themenfeld Soja/Nachhaltigere

Nutztierfütterung werden umgestellte Arti-

kelmengen betrachtet. Im Bereich Fisch und

Meeresfrüchte sowie Co-Branding erfolgt das

Monitoring auf Produktebene. Ein Produkt

kann dabei mehrere Artikel umfassen, die sich

durch verschiedene Eigenschaften wie Layout,

Lieferant oder Artikelnummer unterscheiden

können.

Um die Lesbarkeit im Fortschrittsbericht zu

verbessern, wird im Folgenden wo möglich

und sinnvoll der Begriff „Produkt“ als Synonym

für „Artikel“ und „Produkte“ genutzt. Fußnoten

erklären zusätzlich die Spezifik der Datener-

fassung. In allen Datentabellen wird die jeweils

relevante Bezeichnung verwendet.

In diesem Jahr (2018) liegen quantitative Ziele

für Fisch und Meeresfrüchte, Holz, Papier

und Tissue, Palmöl, Soja/Nachhaltigere

Nutztierfütterung vor. Die Ergebnisse aus

dem Monitoring im Bereich des Co-Branding

werden in diesem Bericht ebenfalls quanti-

tativ dargestellt. Darüber hinaus werden die

Arbeitsschwerpunkte Klima und Süßwasser

betrachtet. Beim Themenfeld Süßwasser

konnte in diesem Jahr schon ein Testlauf des

Monitorings durchgeführt werden. Im Themen-

feld Klima ist eine Quantifizierbarkeit des Fort-

schritts ab 2019 geplant.

2 Die Bezeichnung „Tissue“ umfasst alle Hygieneartikel im Netto-Eigenmarkensortiment. Dazu gehören Toilettenpapiere oder Küchentücher.

WEITERE INFORMATIONEN

Mehr über die strategische Partner-

schaft zwischen Netto und WWF ist

auf folgenden Webseiten zu erfahren:

www.netto-online.de/wwf

www.wwf.de/netto

Im Fortschrittsbericht wird bei den

einzelnen Themen auf weiterführende

themenbezogene Informationen im

Internet verwiesen.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

1.1. Einleitung

1.2. Die Ermittlung des Fortschritts

1.3. Externe Prüfung des Fortschritts

1.4. Die Fortschritte im Überblick

1.5. Systematik der Bewertung

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

1.4 DIE FORTSCHRITTE IM ÜBERBLICK

In den Themenschwerpunkten Fisch und

Meeresfrüchte sowie Holz, Papier,

Tissue, Palmöl und Süßwasser gab es

auch in diesem Jahr konkrete Fortschritte:

Bei Fisch und Meeresfrüchten ist das

Sortiment je nach Kategorie bereits zu

über drei Vierteln auf nachhaltige Quellen

umgestellt.4 Vorreiter sind Produkte des

Eigenmarkensortiments mit Wildfisch-

bestandteilen, die bereits zu 81 % auf

nachhaltige Quellen umgestellt wurden.

Beim Bezug von Fisch aus Aquakultur

sind inzwischen 63 % des Eigenmarken-

sortiments auf die Kategorie „Gute Wahl“

umgestellt. Das ist eine signifikante Ver-

besserung von 18 %. Im Bereich der Tier-

nahrung wurde die Basis für die Erfassung

der Produkte erweitert, so dass erstmals

auch alle Produkte mit Fischmehl- und

Fischölbestandteilen in das Monitoring

aufgenommen wurden. Da sich die Her-

kunft dieser Fischbestandteile bei einigen

Tiernahrungsprodukten nicht zweifelsfrei

1.3 EXTERNE PRÜFUNG DES FORTSCHRITTSEin unabhängiger Wirtschaftsprüfer prüft

ausgewählte quantitative Angaben, die

der WWF erhoben hat. Die Aufgabe des

Prüfers ist es, die Prüfung so zu planen

und durchzuführen, dass bei kritischer

Würdigung mit einer begrenzten Sicherheit

ausgeschlossen werden kann, dass die

ausgewählten quantitativen Angaben in

wesentlichen Belangen nicht in Überein-

stimmung mit den gewählten GRI-Kriterien

Genauigkeit, Ausgewogenheit, Verständ-

lichkeit, Vergleichbarkeit, Zuverlässigkeit

und Aktualität aufgestellt worden sind.3

klären ließ, mussten diese neu mit der

Kategorie „Lieber nicht“ bewertet werden.

Im Arbeitsschwerpunkt Holz, Papier und

Tissue wurde in diesem Jahr die voll-

ständige Umstellung der Grillkohle auf

FSC®-zertifizierte Ware erreicht. Auch die

Umstellung der Verpackungen schreitet

voran. Beleg dafür sind die vertragliche

Verankerung der Karton-Umverpackungs-

anforderungen und der im Monitoring

ermittelte Umstellungsgrad von 95 % bei

den Endverbraucherverpackungen.

Bei den Netto-Eigenmarkenprodukten mit

Palmölbestandteilen gab es erneut einen

Sprung nach vorne: 95 % der Artikel mit

Palmöl enthalten ausschließlich und über die

gesamte Lieferkette zertifizierte Ware. Das

ist ein erneuter Anstieg um sieben Prozent.

Beim Klimaschutz konnte ein neues Ziel

verhandelt werden: Netto wird sich im

3 Angelehnt an die Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global Reporting Initiative (GRI) 4 Nachhaltige Quellen bedeuten hier Fischereien und Zuchten, die nach einem vom WWF anerkannten Umwelt-standard zertifiziert sind (z.B. MSC und Bioland) oder in der WWF-Fisch- und Meeresfrüchtedatenbank als nachhaltige Quellen geführt werden (Score 1 und 2).

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1.2. Die Ermittlung des Fortschritts

1.3. Externe Prüfung des Fortschritts

1.4. Die Fortschritte im Überblick

1.5. Systematik der Bewertung

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

Verbund neben dem eigenen Treibhausgas-

minderungsziel für das Unternehmen auch

ein zusätzliches Ziel zur Reduzierung der

Emissionen aus den vor- und nachgelager-

ten Lieferketten setzen. Diese machen beim

Lebensmitteleinzelhandel mehr als drei Viertel

der gesamten Treibhausgasemissionen aus

und entstehen während Anbau, Produktion,

Lieferung und Entsorgung der Produkte. Dar-

über hinaus gründen die Partner eine „Climate

Supplier Initiative“ (CSI), eine branchenweite

Initiative für gemeinsame Klimaschutzmaß-

nahmen in der Lieferkette.

Im neu in den Fortschrittsbericht aufgenom-

menen Themenfeld Süßwasser wurde ein

Evaluierungsverfahren für das neue Wasser-

management entwickelt und im Jahr 2018

erstmalig getestet. Ab dem kommenden Jahr

werden die damit gewonnenen Ergebnisse

auch von einer unabhängigen Stelle überprüft.

Darüber hinaus konnte ein Pilotproduzent für

Zitrusfrüchte in Spanien mit dem Nachhaltig-

keitsstandard der Alliance for Water Steward-

ship (AWS) zertifiziert werden. Eine der Fincas

im gemeinsamen Zitrusprojekt in Andalusien

war dabei der erste landwirtschaftliche Betrieb

in Europa, der das AWS-Siegel erhielt und die

bisher weltweit nur drei Mal vergebene Kate-

gorie Gold erreichte.

Letztes Jahr wurde die Umstellung im Themen-

feld Soja/Nachhaltigere Nutztierfütterung erst-

malig erfasst. Hier zeichnet sich ein positiver

Trend bei der Umstellung auf gentechnik(GVO)

freie Futtermittel ab. Dem steht gegenüber: Das

Ziel, auf zertifiziert nachhaltigere Futtermittel

umzustellen, konnte in diesem Jahr nicht nach-

gewiesen werden. Ein Fortschritt stellt jedoch

das in 2017 begonnene Netto-Startprojekt zur

Einführung einer nachhaltigeren Fütterung im

Schweinebereich dar, an dem derzeit

25 Mastbetriebe teilnehmen. Das Ziel, das

Projekt auf eine nachhaltigere Fütterung auszu-

bauen, besteht weiterhin.

Hartnäckig werden wir weiterhin an unseren

Zielen einer vollumfänglichen Umstellung

des Fisch- und Meeresfrüchtesortiments

auf nachhaltige Quellen, der Erhöhung des

Recyclinganteils bei Papier-, Pappe- und

Hygieneprodukten sowie der Umstellung auf

RSPO Mass Balance-zertifizierte Bestandteile

bei Artikeln mit Derivaten und Fraktionen von

Palmöl arbeiten.

Das sichtbarste Aushängeschild der Partner-

schaft sind die sogenannten co-gebrandeten

Produkte. Zum 30.06.2018 wurden insgesamt

222 Produkte gezählt, die mit dem WWF-Logo

gekennzeichnet sind. Davon sind 143 Bio-,

56 MSC-, 11 FSC®-zertifiziert und 12 mit dem

Blauen Engel ausgezeichnet.

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1.2. Die Ermittlung des Fortschritts

1.3. Externe Prüfung des Fortschritts

1.4. Die Fortschritte im Überblick

1.5. Systematik der Bewertung

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

1.5 SYSTEMATIK DER BEWERTUNGIm Folgenden sind die Teilziele je Themenbe-

reich sowie der Prozessfortschritt zur Zieler-

reichung dargestellt. Die Beurteilung beruht

auf der Bewertung zum Stichtag 30.06. und

erfolgt anhand folgender Systematik:

Die Spalte „Ausblick“ stellt eine Einschätzung

mit Blick auf die zu erwartende Entwicklung bis

zum Monitoring 2019 dar und erfolgt anhand

folgender Systematik:

Ziel erreicht

Signifikante Verbesserung zum Vorjahr5 /Signifikanter Zielerreichungsgrad6

Ziel in Arbeit/ Baseline erstellt

Signifikante Verschlechterung. Zielerreichung bedroht7

Ziel verfehlt

Ziel erreicht

Positive Entwicklung erkennbar

Kontinuierliche Entwicklung erkennbar / keine eindeutige Tendenz erkennbar8

Negative Entwicklung erkennbar, Zielerreichung nicht absehbar

Bereits in Vorjahren erfüllte Ziele werden unter Angabe des Jahres der Zielerreichung

separat unter „Erreichtes“ dargestellt. Bei allen diesen Zielen konnte das bisher erreichte

Niveau gehalten werden.

5 Verbesserung um mehr als 5% im Vergleich zum Vorjahresergebnis, wenn die Ziele gleich geblieben sind.6 Wenn der Zielerreichungsgrad mehr als 95% beträgt.7 Verschlechterung um mehr als 5% im Vergleich zum Vorjahresergebnis, wenn die Ziele gleich geblieben sind. 8 Der waagerechte Pfeil kann je nach Reifegrad und Teilziel bedeuten, dass bei der Zielverfolgung eine kontinuierliche Entwicklung

erwartet wird oder beispielsweise auf Grund struktureller Rahmenbedingungen oder einer Abhängigkeit von Marktentwicklungen derzeit nicht eindeutig bewertet werden kann.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

1.1. Einleitung

1.2. Die Ermittlung des Fortschritts

1.3. Externe Prüfung des Fortschritts

1.4. Die Fortschritte im Überblick

1.5. Systematik der Bewertung

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

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4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

2. DIE FORTSCHRITTE IN DEN THEMENFELDERN

Fisch und Meeresfrüchte

PalmölHolz / Papier / Tissue Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

Klima Süßwasser

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

2.1 FISCH UND MEERESFRÜCHTE

Rund 14 Kilo Fisch isst jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr. Traditionell vor allem freitags ein fester Bestandteil des Mittag­essens, ist Fischgenuss inzwischen alltäglich geworden. Gleichzeitig ist die Zahl der über­fischten Bestände weltweit auf etwa ein Drittel angestiegen. Vor dem Hintergrund der stetig wachsenden Nachfrage ist es für Netto und WWF umso wichtiger sicherzustellen, dass der bei Netto verkaufte Fisch aus nachhaltigen Quellen stammt.9

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

ZIELBis 31.05.2022 wird Netto sein Eigenmarkensor-

timent von Fisch und Meeresfrüchten vollständig

auf nachhaltige Ware umstellen. Zusätzlich wirbt

Netto bei Lieferanten von Markenprodukten und

Fabrikmarken dafür, ein 100 % nachhaltiges

Sortiment auch bei diesen durchzusetzen.

Netto und WWF fördern neue Fischerei-

methoden, damit besondere Lebensräume

geschützt werden, Beifang verringert und

Fischereimanagement nachhaltig gestaltet

wird. Ziel ist es, die Lieferketten besser rück-

verfolgen zu können. Die besonders gefähr-

deten Arten Aal, Rochen, Wildstör und Hai

bleiben weiterhin dauerhaft aus dem Sortiment

gestrichen.

Darüber hinaus wird eine Risikoanalyse en twi-

ckelt, mit der sich am Produkt feststellen lässt,

ob die EU-Vorgaben gegen illegale, unregulierte

und undokumentierte Fischerei (IUU) einge-

halten sind. Die Analyse hilft im Anschluss,

Maßnahmen zu entwickeln, die die Risiken

für Missbrauch verringern. Diese werden von

den Lieferanten umgesetzt, um die Herkunft

der Ware nachzuweisen. Der WWF überprüft

stichprobenartig in Netto-Märkten den Stand

der Umsetzung. Dabei erhalten beide Partner

ein besseres Bild von der Umsetzung der

Nachhaltigkeitskriterien auf Marktebene.

DIE ZIELERREICHUNG IM ÜBERBLICKTEILZIEL STATUS 30.06.2018 AUSBLICK

Umstellung des Netto-Eigenmarken-Sortiments auf nachhaltigere Produkte

Netto-Eigenmarken 78 % der Produkte „Gute Wahl“, 21 % „Zweite Wahl“, 1 % „Lieber nicht“10

davon Wildfisch (83 %) 81 % der Produkte „Gute Wahl“, 18 % „Zweite Wahl“, 1 % „Lieber nicht“

davon Aquakultur (17 %) 63 % der Produkte „Gute Wahl“, 37 % „Zweite Wahl“, 0 % „Lieber nicht“

Tiernahrung

3 % der Produkte „Gute Wahl“, 25 % „Zweite Wahl“, 72 % „Lieber nicht“

Datengrundlage wurde erweitert. Ergebnisse nicht mit Vorjahren ver-gleichbar.

Auslistung bedrohter Arten Keine Meldung von Verstößen

10 „Gute Wahl“ entspricht MSC, EU-Bio, ASC sowie Score 1 und 2 (grün) nach WWF-Datenbank. „Zweite Wahl“ entspricht Score 3 (gelb). Score 4 und 5 (rot) nach WWF-Datenbank entsprechen der Empfehlung „Lieber nicht“.

9 Nachhaltige Quellen bedeuten hier Fischereien und Zuchten, die nach einem vom WWF anerkannten Umweltstandard zertifiziert sind (z.B. MSC) oder in der WWF-Fisch- und Meeresfrüchtedatenbank als nach-haltige Quellen geführt werden (Score 1 und 2). Die Scores 1-5 basieren auf der Bewertung von Fischereien beziehungsweise Zuchten anhand der folgenden Kri-terien: Bestandszustand, ökologische Auswirkungen und Management des Bestandes. Score 1 und 2 (im WWF-Fischratgeber „grün“) stehen für eine weitgehend nachhaltige Fischerei/Zucht. Score 3 („gelb“) steht für eine Fischerei/Zucht, die vertretbar ist. Score 4 und 5 („rot“) stehen für eine destruktive Fischerei/Zucht.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

STATUSAuf dem Weg zum Ziel eines 100 % nachhal-

tigen Fisch- und Meeresfrüchtesortiments ist

Netto einige Schritte weitergekommen. Das

hier dargestellte Monitoring ist auf die Eigen-

marken von Netto begrenzt. Es ist jedoch

weiterhin Ziel der gemeinsamen Arbeit, auch

auf Verbesserungen jenseits der Eigenmarken

hinzuwirken.

Zum Zeitpunkt der Datenerhebung am

30.06.2018 umfasste das Fisch- und Meeres-

früchtesortiment bei Netto 93 Produkte, also

vier Produkte weniger als im letzten Monito-

ring. Der positive Trend aus dem Vorjahr setzte

sich fort und der Anteil von Produkten aus

dem Segment „Gute Wahl“ stieg von 71 %

im Jahr 2017 auf 78 % in 2018. Im Bereich

„Zweite Wahl“ gab es ebenfalls eine positive

Entwicklung: Dieser Anteil konnte von 28 %

auf 21 % verringert werden.

Zweite Wahl Lieber nichtGute Wahl

ENTWICKLUNG DES NETTO-EIGENMARKENSORTIMENTS IM BEREICH WILD- UND ZUCHTFISCH VON 2012 BIS 2018

02012

Anz

ahl P

rodu

kte

2013 2014 2015 2016 2017 2018

20

40

60

80

100

120

Abbildung 1: Entwicklung des Netto-Eigenmarkensortiments (Wildfisch und Aquakultur) im Zeitverlauf beginnend mit der Baseline 2012 bis zur letzten Erhebung 2018. Gezählt werden alle Produkte, die sich am Stichtag 30.06.2018 im Sortiment befanden, sowie Aktionsartikel, die sich seit 01.07.2017 vorüber-gehend im Sortiment befanden. Nicht aufgeführt ist der Teilbereich Tiernahrung. Für die Definition der Kategorien „Gute Wahl“, „Zweite Wahl“ und „Lieber nicht“ siehe Fußnote 10.

Abbildung 2: Aktuelle Zusammensetzung des Netto-Eigenmarkensortiments im Bereich Fisch und Mee-resfrüchte (Wildfisch und Aquakultur) nach den Kategorien „Gute Wahl“, „Zweite Wahl“ und „Lieber nicht“. Gezählt werden alle Produkte, die sich am Stichtag 30.06.2018 im Sortiment befanden, sowie Aktionsartikel, die sich seit 01.07.2017 vorübergehend im Sortiment befanden. Nicht aufgeführt ist der Teilbereich Tiernah-rung. Für die Definition der Kategorien „Gute Wahl“, „Zweite Wahl“ und „Lieber nicht“ siehe Fußnote 10.

Zweite Wahl Lieber nichtGute Wahl

ZUSAMMENSETZUNG DES NETTO-EIGENMARKENSORTIMENTS FISCH UND MEERESFRÜCHTE (IN %), ERHEBUNG 2018

1 %21 %78 %

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

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2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

NETTO-EIGENMARKEN-SORTIMENTGESAMTANZAHL

PRODUKTE12 ASC BIO MSC SCORE 1 SCORE 2 SCORE 3 SCORE 4 SCORE 5

Baseline 2012Produkte 92 0 1 64 0 1 25 1 0

Prozent 100 % 0 % 1 % 70 % 0 % 1 % 27 % 1 % 0 %

Erhebung 2013Produkte 93 0 1 61 0 2 29 0 0

Prozent 100 % 0 % 1 % 66 % 0 % 2 % 31 % 0 % 0 %

Erhebung 2014Produkte 85 1 1 54 0 0 29 0 0

Prozent 100 % 1 % 1 % 64 % 0 % 0 % 34 % 0 % 0 %

Erhebung 2015Produkte 91 0 1 56 0 2 32 0 0

Prozent 100 % 0 % 1 % 62 % 0 % 2 % 35 % 0 % 0 %

Erhebung 2016Produkte 91 0 1 56 0 1 33 0 0

Prozent 100 % 0 % 1 % 62 % 0 % 1 % 36 % 0 % 0 %

Erhebung 2017Produkte 97 7 2 59 0 1 27 1 0

Prozent 100 % 7 % 2 % 61 % 0 % 1 % 28 % 1 % 0 %

Erhebung 2018Produkte 93 9 1 62 0 0 20 1 0

Prozent 100 % 10 % 1 % 67 % 0 % 0 % 21 % 1 % 0 %

ENTWICKLUNG DES NETTO-EIGENMARKENSORTIMENTS IM BEREICH WILD- UND ZUCHTFISCH VON 2012 BIS 2018

Tabelle 1: Entwicklung des Netto-Eigenmarkensortiments (Wildfisch und Aquakultur) im Zeitverlauf beginnend mit der Baseline 2012 bis zur letzten Erhebung 2018. Gezählt werden alle Produkte, die sich am Stichtag 30.06.2018 im Sortiment befanden, sowie Aktionsartikel, die sich seit 01.07.2017 vorübergehend im Sortiment befanden. Nicht aufgeführt ist der Teilbereich Tiernahrung. Produkte mit Zertifizierungen nach EU-Bio-Verordnung fallen in die Kategorie „Bio“. Die Scores 1-5 basieren auf der Bewertung von Fischereien bzw. Fischzuchten anhand der folgenden Kriterien: Bestandszustand, ökologische Auswirkungen und Manage-ment des Bestandes. Score 1 und 2 (im WWF-Fischratgeber „grün“) stehen für eine weitgehend nachhaltige Fischerei/Fischzucht. Score 3 („gelb“) steht für eine Fischerei/Fischzucht, die vertretbar ist. Score 4 und 5 („rot“) stehen für eine destruktive Fischerei/Fischzucht.

12 Das Monitoring im Themenfeld Fisch erfolgt auf Produkt-ebene. Falls ein Produkt von verschiedenen Lieferanten bezogen wird, jedoch unter dem gleichen Namen und im gleichen Verpackungslayout verkauft wird, werden diese Artikel zu einem Produkt zusammengefasst. Sofern die Fischbestandteile aus Fischereien mit unterschiedlicher Bewertung stammen, ist die jeweils schlechteste Bewer-tung für ein Produkt ausschlaggebend.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

In der Kategorie „Lieber nicht“ ist weiterhin

ein Produkt zu finden: Das Thunfischfilets

geschnitten, in eigenem Saft und Aufguss,

stammt zum Teil aus einer Fischerei, die mit

Score 4 „Lieber nicht“ bewertet ist (für das

Produkt wird Fisch von mehreren Fische-

reien bezogen). Dabei handelt es sich um

Bonito (Katsuwonus pelamis) aus dem

Südostpazifik, gefangen mit Ringwaden mit

Fish Aggregation Devices (FAD). Die 120 bis

250 Meter hohen und bis zu zwei Kilometer

langen Netze werden von Booten als Ring

um einen Fischschwarm gelegt. Das untere

Netzteil wird zusammengezogen, die Fische

sind wie in einem großen Beutel gefangen.

Um den Fangerfolg zu verbessern, werden

sogenannte Fish Aggregation Devices ein-

gesetzt. FADs sind schwimmende Objekte,

die den natürlichen Instinkt vieler Fischarten

ausnutzen, sich um solche Objekte zu grup-

pieren. So werden zunächst kleine Fische

angelockt, denen dann die größeren Fische

folgen. Beim Einsatz von FADs kommt es zu

hohen Beifangmengen. Bei der Aktualisierung

der Bewertung dieser Fischerei im letzten Jahr

wurde sie von Score 3 auf Score 4 herabge-

stuft. Zu berücksichtigen ist, dass der Liefe-

rantenvertrag jedoch vor der Neubewertung

abgeschlossen wurde. Für kritische Produkte

wie beispielsweise dieses Thunfischfilet wer-

den Maßnahmen entwickelt und umgesetzt,

die auf eine Verbesserung und Zertifizierung

der Fischereien und Fischzuchten hinwirken.

Das im vergangenen Jahr mit Score 4 bewer-

tete Produkt, eine Thunfisch-Pizza, konnte

im Laufe des Jahres umgestellt werden. Der

Fisch stammt nun aus einer Fischerei aus der

Kategorie „Zweite Wahl“.

Während das Produktangebot bei Wildfisch

konstant blieb, sank die Zahl der Produkte aus

Aquakultur von 20 auf 16: Diese machen nun

17 % des Gesamtsortiments aus. Der Anteil

an ASC-zertifizierten Aquakulturprodukten

stieg von sieben Prozent auf zehn Prozent

(siehe Tabelle 1).

Auch im Segment Wildfisch stieg die Anzahl

und somit der prozentuale Anteil an zertifi-

zierten Produkten im Vergleich zum Vorjahr:

Fischprodukte mit dem MSC-Siegel machen

jetzt 67 % am Gesamtsortiment aus. 81%

des Wildfisches bei Netto ist MSC-zertifizierte

Ware. Nachdem der Anteil von Produkten aus

dem Bereich „Gute Wahl“ in den ersten Jahren

der Datenerfassung leicht zurückging, ist die-

ser in den letzten Jahren kontinuierlich gestie-

gen. Sofern der Trend anhält, befindet sich

Netto auf einem guten Weg, das 100 %-Ziel

bis 2022 zu erreichen.

2018 wurde im Bereich Tiernahrung die

Basis für die Erfassung der Produkte erwei-

tert, so dass erstmals auch alle Produkte mit

Fischmehl- und Fischölbestandteilen in das

Monitoring aufgenommen wurden. Zwar ist

dieser Anteil im einzelnen Produkt oft sehr

gering, kann aber in Summe erhebliche öko-

logische Auswirkungen haben. Eine große

Herausforderung hierbei bleibt die Rückver-

folgbarkeit der Fischbestandteile bis zum

Fanggebiet und der Fangmethode der jeweili-

gen Fischerei. Denn anders als bei Speisefisch

fehlen bei Tiernahrung gesetzliche Vorgaben,

die beispielsweise die Angabe von Spezies,

Fanggebiet und Fanggerät auf dem Produkt

vorschreiben. Angaben hierüber können nur

dann erhoben werden, wenn alle Beteiligten

entlang der Lieferketten mitarbeiten. Fehlen

diese Informationen, kann die Nachhaltigkeit

des Produkts nicht bewertet werden. Aus

diesem Grund wurden drei Tiernahrungspro-

dukte die im Vorjahr zur Kategorie „Gute Wahl“

gehörten, 2018 mit Score 5 bewertet. Bei

ihnen ließ sich die Herkunft der Fischbestand-

teile nicht zweifelsfrei klären. Die Vergleich-

barkeit mit den Ergebnissen aus dem Jahr

2017 ist im Bereich Tiernahrung daher nicht

gegeben.

NETTO MARKEN-DISCOUNT UND WWFFortschrittsbericht 2018

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

2.2 HOLZ / PAPIER / TISSUE

Wälder sind Heimat für 80 % der an Land lebenden Arten.13 Sie produzieren saubere Luft zum Atmen und filtern und speichern Trinkwasser. Dennoch wurden zwischen 1990 und 2015 Naturwälder auf einer Fläche ver­nichtet, die fast 7­mal so groß ist wie Deutschland.14 Für 80 % des Waldverlusts sind die Ausweitung der Landwirtschaft und die Vergrößerung von Holz­ und Zellstoffplanta­gen verantwortlich.15 Um diese Entwicklung zu stoppen, ist neben politischen Lösungen die Mitarbeit von Wirtschaft und Konsumenten gefragt. Hierbei sind glaubwürdige Zertifizie­rungssysteme ein Baustein, die zum Erhalt der Wälder beitragen können.

NETTO MARKEN-DISCOUNT UND WWFFortschrittsbericht 2018

1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

ZIELNetto will alle Holz- und Papier-Eigenmarken-

produkte inklusive Endverbraucherverpackun-

gen auf vorzugsweise Recycling mit dem Siegel

Blauer Engel oder FSC®16 umstellen. Dieses

Ziel gilt für alle Transport- und Versandverpa-

ckungen der Eigenmarken sowie sämtliches

Verpackungsmaterial bis Ende 2017. Bis spätes-

tens Ende 2020 sollen alle Etiketten, gedruckte

Bedienungsanleitungen oder zum Beispiel auch

hölzerne Eisstiele umgestellt sein.

Bei der Umstellung von Transport- und Versand-

verpackungen wird vorab geprüft, ob Funktiona-

lität und Stabilität nicht beeinträchtigt sind. Bei

den Papier- und Zellstoffprodukten wie Küchen-

tüchern gibt es Potenzial, den Recyclinganteil

weiter auszubauen. Bei den Produktverpackun-

gen muss jedoch stets die Lebensmitteltauglich-

keit beachtet werden.17 Solange Druckereien mit

mineralölbasierten Farben arbeiten, bleibt das

Problem der Übertragung von Mineralölrück-

ständen. Im Rahmen der Partnerschaft wird die-

ser Sachverhalt weiter untersucht und soll durch

konkrete Maßnahmen eingedämmt werden.

DIE ZIELERREICHUNG IM ÜBERBLICKTEILZIEL STATUS 30.06.2018 AUSBLICK

Umstellung auf FSC®/Recycling-Produkte

Grillkohle 100 % FSC®-zertifiziert

Holz– und Papier-Produkte92 % Blauer Engel-/FSC®-zertifiziert

Arbeit am weiteren Ausbau des Recycling-Anteils

Umstellung auf FSC®/Recycling-Verpackungen

Endverbraucherverpackungen 95 % FSC®-zertifiziert

Karton-Umverpackungen (bis Ende 2017)

Die Verwendung FSC®-zertifizierter Karton-Umverpackungen ist über vertragliche Vereinbarungen mit Lieferanten abgedeckt.

Eine Ermittlung des Umstellungsgrads ist aufgrund der Datenlage aktuell nicht Bestandteil des Monitorings.

16 FSC® steht für „Forest Stewardship Council®“. Es ist ein internationales Zertifizierungssystem für nachhaltigere Waldwirtschaft. Das Holz von Möbeln, Spielzeugen, Büchern, Schulheften oder Bleistiften mit FSC®-Siegel kommt aus Wäldern, die verantwortungsvoller bewirtschaftet werden. Es gibt zehn weltweit gültige Prinzipien, die von allen FSC®-Standards der verschiedenen Länder eingehalten werden müssen. FSC® zertifiziert werden Wälder und Plantagen, die unter anderem nach strengeren ökologischen und sozialen Prinzipien bewirtschaftet werden. Das soll dazu beitragen, dass die Wälder langfristig erhalten bleiben können. Die Vorstellung ein FSC®-zertifizierter Wald sei völlig unberührte Natur trifft ebenso wenig zu wie die Vorstellung aus dem Wald würde nur wenig Holz entnommen.

17 Bei den Verpackungen wird zwischen Produktverpackungen sowie Transport- und Versandverpackungen unterschieden. Verpackungen, welche den einzelnen Artikel umge-ben, werden als Endverbraucherverpackungen bezeichnet. Verpackungen, die im Transport verwendet werden, werden als Karton-Umverpackungen bezeichnet.

13 Vgl. IUCN; Website vom 7.7.2017: https://www.iucn.org/theme/forests/our-work.

14 Vgl. WWF Deutschland(2016): Living Planet Report 2016 – Kurzfassung. Dies entspricht 239 Millionen Hektar Naturwälder.

15 Vgl. Kissinger, G., Herold, M. and V. De Sy (2012): Drivers of Deforestation and Forest Degradation: A Synthesis Report for REDD+ Policymakers.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

STATUSDer überwiegende Anteil des Eigenmarken-

sortiments mit Holz- oder Bambus Bestand-

teilen ist auf FSC® 100 umgestellt. Eigenmar-

ken mit Papier- und Tissue-Bestandteilen sind

mindestens FSC® Mix-zertifiziert, Produkte

aus Recyclingmaterial sind nach den Richt-

linien des Blauer Engel beziehungsweise

FSC®-Recycled umgestellt.

Neben den bereits seit 2017 vollständig

umgestellten Getränkekartons und Tissue-

Produkten ist nun auch die Grillkohle zu

100 % FSC®-zertifiziert.

Die Zahl der Holz- und Papierprodukte im

Sortiment ist weitgehend konstant geblie-

ben. Es sind jedoch neue, noch nicht umge-

stellte Produkte hinzugekommen, während

andere, bereits umgestellte Produkte, nicht

mehr Bestandteil des Sortiments sind. Diese

Dynamik erklärt Schwankungen beim Zieler-

reichungsgrad der einzelnen Kategorien. Der

Umstellungsgrad bei Holz- und Papierproduk-

ten liegt in diesem Jahr bei 92 % – das sind

vier Prozent weniger als im Vorjahr.

Der Anteil der umgestellten Primärverpa-

ckungen, also Verpackungen, die in direkten

Kontakt mit dem Produkt kommen, ist im

Vergleich zum Vorjahr von 90 % auf 95 %

gestiegen. Ziel ist es weiterhin, den Anteil an

Recyclingmaterial sowohl bei den Produkten

als auch den Verpackungen zu erhöhen. Dies

ist abhängig von der technischen Machbar-

keit. So sind beispielsweise Getränkekartons

mit FSC®-Recyclingfasern derzeit nicht am

Markt verfügbar.

KATEGORIENANZAHL DER

ARTIKELDAVON

UMGESTELLT18DAVON

RECYCLING19

Netto-Eigenmarkenartikel

Grillkohle 5 100 % 0 %

Tissue 55 100 % 5 %

Holz- und Papierartikel (inkl. Office) 53 92 % 15 %

Netto-Eigenmarkenverpackungen

Endverbraucherverpackungen 1190 95 % 5 %

Davon Getränkekartons 85 100 % 0 %

Tabelle 2: Umstellung der Netto-Eigenmarken und Verpackungen auf FSC®/Recycling. Gezählt werden alle Artikel, die sich am Stichtag 30.06.2017 im Sortiment befanden. Darunter können sich auch Aktionsartikel befinden.

18 Umstellung auf FSC® 100 %, FSC® Mix, FSC® Recycling oder Blauer Engel19 Blauer Engel oder FSC® Recycling

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

Die Ziele der Partnerschaft wurden seit 2017

ausgeweitet und teilweise nachgeschärft. Mit

der Umsetzung wurde bereits begonnen: Neu

und ab kommendem Jahr Teil des Monitorings

ist das Ziel, alle Holz- und Papierbestandteile

der Eigenmarken umzustellen. Dazu gehö-

ren beispielsweise Füllmaterialien, Holzgriffe

und Filterpapiere. Bis spätestens 2020 sollen

Bedienungsanleitungen und Beilegmaterial

ausschließlich aus Recyclingmaterial bestehen.

Einzig Zigarettenfilterpapiere mussten vorerst

zurückgestellt werden. Grund hierfür ist die

geringe Lieferantenauswahl und mangelnde

Bereitschaft, sich FSC®-zertifizieren zu lassen.

Für die Ausschreibung der Versand- und

Transportverpackungen wird bereits FSC®-zer-

tifiziertes Material verlangt und die meisten

Verpackungen sind schon umgestellt. Der

genaue Anteil kann jedoch erst ab dem kom-

menden Jahr erfasst werden. Durch die neuen

Ausschreibungskriterien sind die Abweichung

von tatsächlich umgestellten zu potenziell

umgestellten Transportverpackungen wegen

noch gültiger Altverträge nicht klar ermittelt

worden. Die Altverträge werden nach und

nach durch neue Verträge abgelöst.

ERREICHTESTEILZIEL ZIELERREICHUNG

Umstellung auf FSC®/Recycling

Getränkekartons 100 % FSC®-zertifiziert 06/2016

Tissue-Produkte 100 % FSC®- oder Blauer Engel-zertifiziert 06/2017

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

2.3 PALMÖL

Jedes zweite Supermarktprodukt enthält Palm öl. Mit dem Kauf von Margarine, Pizza, Schokoriegel, Waschmittel, Creme oder Lip­penstift entscheiden wir indirekt auch über das Schicksal bedrohter Arten wie Orang­Utan oder Tiger. Denn die steigende Nutzung von Palmöl trägt massiv zur Rodung tropi­scher Wälder bei. Immer mehr Nachfrage bedeutet immer mehr Anbauflächen, für die Regenwald verloren geht. Der WWF fordert als Mindeststandard den Einsatz von RSPO­zerti­fiziertem Palmöl. Das bedeutet, dass auf den Plantagen freiwillig mehr für Naturschutz und Menschenrechte getan wird als gesetzlich vorgeschrieben. Zusätzlich fordert der WWF die Einhaltung von Zusatzkriterien wie ein Ver­bot des Anbaus auf Torfböden oder des Ein­satzes von hochgefährlichen Pestiziden.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

ZIELDie Zertifizierung des reinen Palmöls erfolgt

weiterhin nach 100 % RSPO Segregated.20

Auch bei Palmkernöl will Netto, wo möglich,

auf diese/n Standard/Qualität zugreifen. In

allen Netto-Eigenmarken mit Derivaten und

Fraktionen aus Palm(kern)öl setzt Netto

100 % RSPO Mass Balance-zertifizierten

Rohstoff ein.21

Netto bleibt Mitglied im Round Table for

Sustainable Palm Oil (RSPO)22, um über die

Mitgliedschaft aktiv Verbesserungen in den

Standards einzufordern.

DIE ZIELERREICHUNG IM ÜBERBLICKTEILZIEL STATUS 30.06.2018 AUSBLICK

Umstellung auf zertifizierte Quellen nach RSPO-Lieferkettenmodell „Segregated“ (SG) oder „Mass Balance“ (MB)

Palmölhaltige Netto-Eigenmarkenprodukte Umstellung bei 95,45 % auf RSPO SG erfolgt

Palmkernölhaltige Netto-Eigenmarkenprodukte Umstellung bei 63,64 % auf RSPO SG erfolgt; 36,36 % auf RSPO MB umgestellt

Netto-Eigenmarkenprodukte mit Derivaten/Fraktionen aus Palm(kern)öl Umstellung bei 57,61 % auf RSPO SG und MB erfolgt.

20 RSPO-Lieferkettenmodell „Segregated“ (SG): Das RSPO-zertifizierte Palmöl wird entlang der gesamten Lieferkette getrennt verarbeitet, im Produkt befindet sich ausschließlich RSPO-zertifi-ziertes Palmöl.

RSPO-Lieferkettenmodell „Mass Balance“ (MB): Entlang der Handelskette wird genauso viel RSPO-zertifiziertes Palm(kern)öl verkauft wie eingekauft wurde. Die Handelsströme von zertifi-ziertem und nicht zertifiziertem Material werden nicht getrennt, daher befindet sich auch nicht zertifiziertes Material im Endprodukt.

„Book & Claim“: Bei dem Book & Claim-Handelsmodell verkaufen Palmölproduzenten virtuelle Zertifikate. Diese stehen jeweils für eine bestimmte Menge zertifiziertes Palmöl. Der Kauf und die Einlösung der Zertifikate berechtigt, folgenden Claim auszuloben: Erhöht die Produktion von [RSPO-zertifiziertem] nachhaltigem Palmöl. Es befindet sich kein zertifiziertes Material im Produkt.

21 Palm- oder Palmkernöl können durch aufwendige chemische Umwandlungsprozeswse verändert werden. Dabei entstehen sogenannte Derivate, die beispielsweise als Tenside oder Emulga-toren in Kosmetika und Reinigungsmitteln eingesetzt werden. Palmöl lässt sich durch Fraktionierung in feste und flüssige Komponenten („Fraktionen“) teilen.

22 Der 2004 gegründete Roundtable on Sustainable Palm Oil hat das Ziel, nachhaltige Anbaumethoden für Palmöl zu fördern und so die Umweltschäden zu begrenzen. Mitglieder sind neben Umweltschutzverbänden und anderen Nichtregierungsorganisationen vor allem Unternehmen und Institutionen aus der Wertschöpfungskette des Palmöls, darunter Plantagenbetreiber, Händler und industrielle Abnehmer von Palmöl, aber auch Investoren und Banken.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

STATUSNetto arbeitet seit 2015 an der Umstellung

auf zertifiziertes Palm(kern)öl in seinem Eigen-

markensortiment. Innerhalb eines Jahres gab

es signifikante Verbesserungen sowohl bei

Produkten mit reinem Palmöl als auch bei

Produkten, die Derivate und Fraktionen aus

Palm(kern)öl enthalten.

Abbildung 3 zeigt eine deutliche Steigerung

von RSPO Segregated-zertifizierten Palmöl-

bestandteilen im Eigenmarkensortiment von

ca. 76 % im Jahr 2016 auf ca. 95 % im Jahr

2018. Im Bereich des segregierten Palmöls

wurden bereits 95,45 % des Netto-Eigen-

markensortiments mit Palmölbestandteilen

auf das angestrebte Lieferkettenmodell

RSPO Segre gated umgestellt.

ENTWICKLUNG DER UMSTELLUNG DER PALMÖLBESTANDTEILE NACH ANGESTREBTEM LIEFERKETTENMODELL (2016-2018)

Abbildung 3: Entwicklung der Umstellung der Palmölbestandteile der Netto-Eigenmarken nach RSPO-Lieferkettenmodell.

Pro

zent

uale

r A

ntel

0 %

20 %

40 %

60 %

80 %

100 %

2016 2017 2018

76 %

88 %95 %

64 %

58 %50 %

75 %

33 %

48 %

Palmöl Palmkernöl Dervivate/Fraktionen

Tabelle 3: Umstellung der Netto-Eigenmarken nach RSPO-Lieferkettenmodell. Gezählt werden alle Artikel, die sich am Stichtag 30.06.2017 im Sortiment befanden. Darunter können sich auch Aktionsartikel befinden.

KATEGORIEN DAVON UMGESTELLT

„SEGREGATED“

DAVON UMGESTELLT

„MASS BALANCE“

DAVON UMGESTELLT

„BOOK & CLAIM“

NICHT UMGESTELLT

UMSTELLUNG AUF ANGESTREBTES LIEFER KETTEN-

MODELL

Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl %

Palmölhaltige Artikel ohne Derivate/Fraktionen 210 95,45 10 4,55 0 0,00 0 0,00 95,45 %

Palmkernöl/-fetthaltige Artikel 7 63,64 4 36,36 0 0,00 0 0,00 63,64 %

Artikel mit Derivaten/Fraktionen von Palm(kern)öl 20 5,97 173 51,64 140 41,79 2 0,60 57,61 %

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

Einen kleinen Rückschritt gab es bei Palm-

kernöl. Dieser Rückgang resultiert aus einer

schwankenden Produktmenge sowie wech-

selnden Lieferanten, die erst wieder neu in

den Prozess eingebunden werden müssen.

Bei einer generell niedrigen Anzahl (7) an Arti-

keln und bei einer prozentualen Darstellung

fallen auch kleine Änderungen nach oben

oder unten besonders ins Gewicht. Bei Deri-

vaten und Fraktionen gab es eine Steigerung

des Anteils von SG- und MB-Ware von 48 %

in 2017 auf insgesamt 57,61 % in 2018.

Im gesamten Netto-Eigenmarkensortiment gab

es im Monitoring 2018 nur noch zwei Artikel,

die nicht zertifiziert sind. Somit liegt die prozen-

tuale Umstellung insgesamt nach einem der

möglichen Lieferkettenmodelle bei 99,60 %.

ERSATZ VON PALMÖL

In einigen Produkten ist Palmöl durch andere Öle ersetzbar. Der WWF Deutschland

empfiehlt, heimisches Raps- oder Sonnenblumenöl aus der EU zu nutzen. Für alle

Substitute gilt, dass sie ebenfalls strenge ökologische und soziale Nachhaltigkeits-

kriterien erfüllen sollten wie z.B. ISCC plus23 mit den Ergänzungen zum Einsatz von

Pestiziden. Ein Ersatz von Palmöl durch andere Öle, insbesondere tropische, verla-

gert die ökologischen Probleme nur oder kann sie sogar verschlimmern. Wichtiger

ist, Palmöl aus nachhaltigen Quellen zu beziehen und sparsam einzusetzen.

PALMÖL SCORECARD Mit der Palmöl Scorecard nimmt der WWF Deutsch-

land seit 2009 regelmäßig die Einkaufspolitik von

Palmöl-Käufern und -Verarbeitern unter die Lupe. Die

Ergebnisse des Palmöl-Checks 2017 waren durchwach-

sen. Wenigen Vorreitern steht nach wie vor eine träge

Masse von Verweigerern gegenüber. Netto hat mit 18

von maximal 22 Punkten die höchste Punktzahl unter

den deutschen Lebensmitteleinzelhändlern erreicht. 23 ISCC Plus ist ein Zertifizierungssystem für nachhaltigen Biokraftstoff, welches auch eine Produktzertifizierung für

den Nahrungs- und Futtermittelmarkt an z.B. Ölsaatenmehl, DDGS, Öle für Nahrungsmittel und andere Anwen-dungen beinhaltet. Die Kernanforderungen von ISCC PLUS umfassen Themen wie Rückverfolgbarkeit, Treib-hausgasberechnung und Management.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

2.4 SOJA / NACHHALTIGERE NUTZTIERFÜTTERUNG

Soja spielt als Futtermittel in der Nutztierhal­tung eine große Rolle. Da der Anbau in Europa nur eingeschränkt möglich ist, werden große Mengen in Südamerika angebaut und expor­tiert – mit gravierenden Folgen für Umwelt und Bevölkerung. Um Anbauflächen zu gewinnen, werden wertvolle Ökosysteme wie Regen­wälder und Savannen zerstört und kleinbäuer­liche Gemeinden von ihren angestammten Flächen vertrieben. Auch die gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung in den Anbauge­bieten steigen. Die Pflanzen werden in Mono­kulturen meist unter Verwendung von gen­technisch verändertem Saatgut angebaut. Auf diese Weise werden in zunehmenden Mengen das Breitbandherbizid Glyphosat und auch andere wegen ihrer Giftigkeit in der EU verbo­tene Pestizide eingesetzt. Dadurch sinkt die Artenvielfalt zusätzlich und der Boden wird geschädigt. Um gegenzusteuern, unterstützen Netto und WWF den Einsatz nachhaltigerer und umweltfreundlicherer Eiweißfuttermittel.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

ZIELNetto stellt beim Einsatz von Futtermitteln in

der Schweine-, Rinder- und Geflügelernährung

auf heimische beziehungsweise europäische

Futtermittel oder nachhaltigeres, GVO-freies,

zertifiziertes Soja um (RTRS24+GVO-frei, Soja

nach „ProTerra“-Richtlinien, Donausoja/Europe

Soya).

Im Segment Weiße Linie, darunter fallen alle

Milcherzeugnisse außer Käse, will Netto für

die Eigenmarken zur Erzeugung von 60 %

der Artikelmenge des Jahres 2017 in der

Milchviehfütterung auf den Einsatz von Soja-

komponenten verzichten. Alternativ ist die

Fütterung mit nachhaltigerem, GVO-freiem,

zertifiziertem Soja (RTRS+GVO-frei, Soja

nach „ProTerra“-Richtlinien, Donausoja/

Europe Soya) möglich. Das Ziel soll bis

30.06.2018 erreicht werden. Bis 30.06.2019

will Netto den genannten Anteil auf 75 %, bis

30.06.2020 auf 85 % erhöhen.

Im Segment Gelbe Linie, das sind Käsepro-

dukte, will Netto zur Erzeugung von 25 %

der Artikelmenge des Jahres 2017 in der

Milchviehfütterung auf den Einsatz von Soja-

komponenten verzichten. Alternativ ist die

Fütterung mit nachhaltigerem, GVO-freiem,

zertifiziertem Soja (RTRS+GVO-frei, Soja nach

„ProTerra“-Richtlinien, Donausoja/Europe

Soya) möglich. Das Ziel soll bis 30.06.2019

erreicht werden und gilt für Lieferanten und

Molkereien, die überwiegend Milch aus

Deutschland, Österreich und der Schweiz ver-

arbeiten. Bis 30.06.2020 verfolgt Netto eine

schrittweise Erhöhung des genannten Anteils

auf 50 %, bis 30.06.2021 auf 75 %.

Im Segment Fleisch/Wurst, also frische und

verarbeitete Fleischprodukte, erarbeiten

EDEKA und der WWF bis 2018 ein Konzept,

wie hier eine schrittweise Umstellung auf

nachhaltigere Fütterung erfolgen kann. Auf

dieser Basis wird gemeinsam entschieden,

bis wann eine vollständige Umstellung im

Eigenmarkenbereich erfolgt. Diese Zielset-

zung wird in der Folge auch für Netto gelten.

Darüber hinaus führt Netto ein Startprojekt

mit nachhaltigerer Fütterung durch, entspre-

chend der genannten Positionierung. Ziel ist

es, daraus Produkte ab 01.01.2019 bei Netto

zu verkaufen.

24 Der Runde Tisch für verantwortungsvolles Soja (Round Table on Responsible Soy, kurz RTRS) wurde 2006 mit dem Ziel gegründet, die negativen Umweltauswirkun-gen des Sojabooms durch Aufstellung von Mindestan-forderungen zu reduzieren und die sozialen Bedingun-gen für die ArbeiterInnen zu verbessern. RTRS ist eine freiwillige, globale Plattform für alle Akteure entlang der Soja-Wertschöpfungskette. Seit 2012 existiert parallel zum bestehenden RTRS-Standard die Möglichkeit, GVO-freies Soja im Rahmen des RTRS zertifizieren zu lassen (RTRS+GVO-frei). Der WWF Deutschland unter-stützt und empfiehlt ausschließlich diesen Standard. Unter den Mitgliedern befinden sich sowohl Soja-Pro-duzenten, Vertreter von Industrie, Handel und Finan-zinstituten als auch Nichtregierungsorganisationen wie The Nature Conservancy und Solidaridad.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

DIE ZIELERREICHUNG IM ÜBERBLICKTEILZIEL STATUS 30.06.2018 AUSBLICK

Umstellung auf zertifiziert nachhaltigere Futtermittel nach Segmenten

WEISSE LINIE 60 % der Artikelmenge des Jahres 2017 bis 30.06. 201825

Eine zertifiziert nachhaltigere oder heimische Fütterung konnte in diesem Jahr bei keinem Produkt festgestellt werden26.

GELBE LINIE 25 % der Artikelmenge des Jahres 2017 bis 30.06. 201927

Erster Stichtag zur Zielerreichungsprüfung ist der 30.06.2019. Eine zertifiziert nachhaltigere oder heimische Fütterung konnte in diesem Jahr bei noch keinem Produkt festgestellt werden.

FLEISCH/WURST Erarbeitung eines Konzeptes zur schrittweisen Umstellung des Eigenmarkensortiments

Zum 30.06.2018 lagen noch keine Ergebnisse der Machbarkeitsanalyse vor. Das Ziel, bis Ende 2018 ein für EDEKA und Netto geltendes Umstellungskonzept zu erarbeiten, besteht weiterhin.

Eine zertifiziert nachhaltigere oder heimische Fütterung konnte in diesem Jahr bei noch keinem Produkt festgestellt werden.

Durchführung eines Projektes

Für das Projekt wurde eine neue Lieferkette aufgebaut. Das ursprüngliche Ziel, europäische Eiweißfuttermittel einzusetzen und entsprechende Produkte ab dem 01.01.2019 bei Netto zu verkaufen, wird voraussichtlich nicht erreicht. Jedoch konnte eine Verpflichtung auf die Ver-wendung GVO-freier Futtermittel erreicht werden. Das Ziel, das Projekt auf eine nachhaltigere Fütterung auszubauen, besteht weiterhin.

Startprojekte

Eier aus Bodenhaltung („vom Land“ und „Ein Herz für Erzeuger“)

100 % umgestellt auf GVO-freie Futtermittel.

Heumilch (Vanille Drink, weiße Linie) Die nationale Heumilch ist seit 2017 auf dem Markt.

Hähnchen TK (Gourmeat) Umstellung auf nachhaltigere Futtermittel erfolgt.

25 Da Netto erst 2015 in die Partnerschaft eingetreten ist und mit dem Monitoring im Themenfeld erst 2017 begonnen wurde, gilt hier die Artikelmenge aus dem Jahr 2017. In diesem Themenfeld wird nicht die Absatzmenge in Tonnen des aktuellen Eigenmar-kensortiments als Vergleichsbasis herangezogen.

26 Die auf nachhaltigere Futtermittel umgestellte Heumilch wird hier nicht berücksichtigt, da sie im Rahmen der Startprojekte betrachtet wird.

27 Als Bezugsbasis für die Errechnung der prozentualen Anteile wird das Gesamtsortiment des Jahres 2017 verwendet.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

UMGESTELLT NACH

SEGMENT JAHR ZERTIFIZIERT NACHHALTIGER28

VLOG29 GUTES FUTTER30

GESAMT

Fleisch/Wurst

(in t)31

2017 0 26.769 0 26.769

2018 0 32.670 0 32.670

Weiße Linie (in t)32

2017 0 287.814 9.840 297.654

2018 0 301.032 16.700 317.732

Gelbe Linie

(in t)33

2017 0 17.733 0 17.733

2018 0 21.068 0 21.068

STATUSDie ambitionierte Zielsetzung, das Netto-

Eigenmarkensortiment sukzessive auf eine

nachhaltigere Fütterung umzustellen, stellt

eine große Herausforderung dar: Ein Teilziel,

die teilweise Umstellung auf eine nachhal-

tigere Fütterung im Segment Weiße Linie,

wurde dabei verfehlt. Eine positive Entwick-

lung ist dennoch, dass in sämtlichen Seg-

menten eine Steigerung GVO-freier Artikel

festgestellt werden konnte (siehe Tabelle 4).

Die Ergebnisse der Machbarkeitsanalyse

konnten nicht wie geplant bis zum Frühjahr

2018 vorgelegt werden. Das Ziel, bis Ende

des Jahres 2018 ein Umstellungskonzept für

eine nachhaltigere Fütterung zu erarbeiten,

besteht weiterhin. Der Anteil von GVO-freien

Produkten im Segment Fleisch/Wurst wurde

im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.

Erfasst und dargestellt werden ausschließlich

die Absatzmengen der umgestellten Artikel,

differenziert nach den Kategorien „zertifiziert

nachhaltiger“, „GVO-frei (VLOG)“ und „gutes

Futter“ (siehe Tabelle 4). Der Nachweis für

die Umstellung erfolgt durch Sichtung von

Vertragsunterlagen im Rahmen einer Stich-

probenziehung.

Tabelle 4: Umgestellte Absatzmengen der Netto-Eigenmarken nach Segment in Tonnen. Der Betrachtungs-zeitraum für das Jahr 2018 war 01.07.2017-30.06.2018.

28 Die Kategorie „zertifiziert nachhaltiger“ entspricht der o.g. Zielsetzung: Umstellung auf heimische beziehungsweise euro-päische Futtermittel oder nachhaltigeres, GVO-freies, zertifiziertes Soja (RTRS+GVO-frei, Soja nach „ProTerra“-Richtlinien, Donau Soja/Europe Soya).

29 VLOG bezeichnet den „Verband Lebensmittel Ohne Gentechnik“. Dieser zertifiziert Produkte, die ohne die Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen hergestellt werden.

30 Zusätzlich zur VLOG-Zertifizierung gibt es die Kategorie „Gutes Futter“. Diese gilt für Netto-Lieferanten, die eine VLOG- Zertifizierung aufgrund nicht auszuschließender gentechnisch veränderter Produktkomponenten derzeit nicht erreichen können, aber deren Futter GVO-frei ist.

31 Sämtliches verarbeitetes und frisches Fleisch 32 Milcherzeugnisse außer Käse33 Sämtliche Käseerzeugnisse

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

UMSTELLUNG IN LAUFENDEN PROJEKTENAuch das Projekt zur Einführung einer nach-

haltigeren Fütterung im Schweinebereich,

das Netto zusammen mit der EDEKA-Region

Südbayern im Jahr 2017 für eine Laufzeit von

zwei Jahren initiiert hat, stellt einen Teilerfolg

dar. Zwar wurde die Umstellung auf nach-

haltigere Fütterung nicht erreicht, es startete

jedoch die Vermarktung von Artikeln aus

Schweinefleisch, bei denen die Tiere GVO-frei

gefüttert wurden. Das Ziel, das Projekt auf

eine nachhaltigere Fütterung auszuweiten,

bleibt bestehen.

Zusätzlich werden VLOG-zertifizierte Produkte

der Marken „Hofmaier“ und „Gut Ponholz“ seit

2017 bei Netto angeboten. Hierbei handelt es

sich um Geflügelartikel.

Die bereits umgestellten Produkte aus den

weiteren Startprojekten, wie die seit 2017

verfügbare Heumilch oder die auf eine nach-

haltigere Fütterung umgestellten Hähnchen

TK (Gourmeat), werden aufrechterhalten.

Die Eier aus Bodenhaltung der Marken „Vom

Land“ und „Ein Herz für Erzeuger“ stammen

aus einer GVO-freien Fütterung. Die Auswei-

tung auf eine nachhaltigere Fütterung konnte

nicht erreicht werden.

UMGESTELLT NACH

STARTPROJEKT ZERTIFIZIERT NACHHALTIGER34 IN %

VLOG35 IN %

Eier aus Bodenhaltung

(„vom Land“ und „Ein Herz für Erzeuger“)0 100

Hähnchen TK (Gourmeat) 100 0

Heumilch (Vanille Drink, weiße Linie) 100 0

WARUM LEGEN WWF UND NETTO WERT AUF HEIMISCHE FUTTERMITTEL?

Ein wichtiges Ziel der Partnerschaft ist es, den Verbrauch von importiertem Soja

durch den Einsatz von Hülsenfrüchtlern wie Lupinen, Klee, Erbsen oder Acker-

bohnen zu senken. Diese Eiweißpflanzen lockern den Ackerboden durch ihre

Wurzelbildung auf, kurbeln das Bodenleben an, erhöhen die Biologische Vielfalt

und fördern die Bildung von Humus. Auf diese Weise entsteht ein gutes Boden-

gefüge mit besserer Wasserspeicherfähigkeit und erhöhter CO2-Bindung. Der

Anbau heimischer Eiweißpflanzen lindert somit nicht nur die Sojaproblematik in

Südamerika, sondern leistet einen aktiven Beitrag für eine bessere Bodenqualität,

für eine Erhöhung der landwirtschaftlichen Artenvielfalt und für den Klimaschutz.

Tabelle 5: Umstellung bei den Startprojekten

34 Die Kategorie „zertifiziert nachhaltiger“ entspricht der o.g. Zielsetzung: Umstellung auf heimische beziehungs-weise europäische Futtermittel oder nachhaltigeres, GVO-freies, zertifiziertes Soja (RTRS+GVO-frei, Soja nach „ProTerra“-Richtlinien, Donausoja/Europe Soya).

35 VLOG bezeichnet den „Verband Lebensmittel Ohne Gentechnik“. Dieser zertifiziert Produkte, die ohne die Verwen-dung von gentechnisch veränderten Organismen hergestellt werden.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

2.5 KLIMA

Derzeit hat sich die Erde bereits um mehr als ein Grad Celsius im Vergleich zur vorindustri­ellen Zeit erwärmt. Bei einer Erderhitzung um 4,5 °C wäre fast die Hälfte aller Arten in den weltweit wichtigsten Naturregionen vom lokalen Aussterben bedroht.36 Selbst 2 °C mehr bedeutet 25% weniger Arten. Im Lebensmitteleinzelhandel entstehen mehr als drei Viertel der gesamten Treibhausgasemis­sionen als indirekte Emissionen in den vor­ und nachgelagerten Lieferketten, also wäh­rend des Anbaus, der Produktion und der Nutzung von Produkten.37 Im neuen Partner­schaftsvertrag zwischen WWF und Netto wird daher insbesondere dieser Teil der Klima schutzarbeit ausgeweitet.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

ZIELNetto will die Treibhausgasemissionen bezogen auf

die Verkaufsfläche in Quadratmetern um 30 % bis

zum Jahr 2020 und um 50 % bis zum Jahr 2025

reduzieren, jeweils im Vergleich zum Basisjahr 2011.

Netto legt in einem Fahrplan mit konkreten Klima-

schutzmaßnahmen fest, wie sie für die eigenen

Standorte einen proportionalen Beitrag zur Errei-

chung des verbundweiten Treibhausgasreduktions-

ziels sicherstellen. Diesen Fahrplan veröffentlicht

Netto bis zum 31.01.2018 und setzt ihn in den

Folgejahren (2018-2022) um.

Darüber hinaus engagiert sich Netto mit EDEKA und

dem WWF in der zu gründenden „Climate Supplier

Initiative“ (CSI) für gemeinsame Klimaschutzmaß-

nahmen. Die CSI will Branchenakteure entlang der

Lieferkette zusammenbringen. Netto wird dafür

bis zum 31.01.2019 einen Fahrplan mit Maßnah-

men erstellen, die speziell auf Klimaschutz entlang

der Lieferkette einzahlen. Der Plan soll bis zum

31.01.2019 veröffentlicht und im Rahmen der CSI in

den Folgejahren (2019-2022) umgesetzt werden.

Die Klimabilanz aus dem Basisjahr 2011 wird aktu-

alisiert und künftig alle zwei Jahre veröffentlicht. Mit

der Klimabilanz 2017 erfasst die EDEKA-Zentrale

erstmals auch eine Schätzung der Treibhausgase-

missionen der vor- und nachgelagerten Lieferkette

von Netto.

Für die von Netto in den kommenden

Jahren geplanten Klimaschutzmaß-

nahmen wurde eine Modellierung der

damit verbundenen Minderungen an

Treibhausgasemissionen (THG) vorge-

nommen. Auf dieser Grundlage wurde

ermittelt, ob mit den geplanten Klima-

schutzmaßnahmen die Zielerreichung

für das Jahr 2020, d.h. 30 % weniger

THG-Emissionen im Vergleich zum

Basisjahr 2011 auszustoßen, erreicht

werden kann. Die Ergebnisse zeigen,

dass man sich auf einem guten Weg

befindet, das Ziel zu erreichen.

!NEWSBOX: BLICK IN DIE ZUKUNFT

36 Vgl. WWF Studie (2018): Artenschutz in Zeiten des Klimawandels. Die Auswirkungen der Erderhitzung auf die Biologische Vielfalt in den WWF-Schlüsselregionen, https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikatio-nen-PDF/WWF-Report-Artenschutz-in-Zeiten-des-Klima-wandels.pdf

37 Vgl. Jungmichel / Schampel / Weiss (2017): Umweltatlas Lieferketten – Umweltwirkungen und Hot-Spots in der Lieferkette. Berlin/Hamburg: adelphi/Systain.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

DIE ZIELERREICHUNG IM ÜBERBLICKOBER- UND TEILZIELE STATUS 30.06.2018 AUSBLICK

Oberziel

Reduktion der Treibhausgasemissionen bezogen auf die Verkaufsfläche in Quadratmetern um 30 % bis zum Jahr 2020 und um 50 % bis zum Jahr 2025, jeweils im Vergleich zum Basisjahr 2011.

Die Klimabilanz 2017 wird bis Ende 2018 erstellt.

Teilziele

KLIMASCHUTZ IM UNTERNEHMEN

Erstellung eines Maßnahmenfahrplans, der auf das Minderungsziel einzahlt bis zum 31.01.2018. Umsetzung in den Folgejahren.

Aufgrund der Notwendigkeit einer tieferen Analyse in der Vorbereitung der Thematik wurde gemeinsam entschieden, den Fokus zunächst auf Bestandsaufnahme und Potenzialerhebung zu legen. Ein Maßnahmen-plan wird hierauf aufsetzend erarbeitet.

Flächendeckende Umrüstung auf LED-Beleuchtung und optimierte Lichtnutzung bis Ende 2018 Bestandsaufnahme und Baseline-Erhebung in Arbeit.

Bei Neuanschaffung ausschließlich hoch-effiziente Kälteanlagen und natürliche Kältemittel einsetzen und diese Umrüstung auch in den Bestandsfilialen vorantreiben

Bestandsaufnahme und Potenzialerhebung sind in Arbeit.

Optimierung von Logistikprozessen und Dienstreisen Bestandsaufnahme und Potenzialerhebung sind in Arbeit.

Ableitung weiterer Maßnahmen aus dem Energiemanagement Bestandsaufnahme und Potenzialerhebung sind in Arbeit.

KLIMASCHUTZ IM SORTIMENT

Gründung einer „Climate Supplier Initiative“, für gemeinsame Klimaschutz-maßnahmen in der Lieferkette mit Akteuren der Branche. Erstellung eines Fahrplans bis zum 31.01.2019. Umsetzung des Fahrplans in den Folgejahren.

Vorgehensweise, Zeitplanung und nächste Schritte zur Gründung der Initiative sind abgestimmt.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

STATUSMit der Verlängerung des Partnerschaftsver-

trages im Jahr 2017 wurden neue Ziele für

den Bereich Klimaschutz im Unternehmen und

Klimaschutz im Sortiment vereinbart. Netto legt

in einem Fahrplan mit konkreten Klimaschutz-

maßnahmen fest, wie sie für die eigenen Stand-

orte einen anteiligen Beitrag zur Erreichung des

verbundweiten Treibhausgasminderungsziels

sicherstellen. Voraussetzung dafür ist die Sta-

tus-quo-Bestimmung der Standorte. Eine sol-

che Bestandsaufnahme ist aktuell in Arbeit.

Der Fahrplan richtet sich im Besonderen auf

den Bereich Beleuchtung und strebt eine

möglichst flächendeckende Umrüstung in

allen Standorten auf LED und optimierte Licht-

nutzung wie tageslichtabhängige Steuerung,

Tageslichtnutzung, Präsenzmelder bis Ende

2018 an. Seit Beginn der Arbeit mit dem WWF

im Juni 2015 wurden 500 Filialen auf neueste

LED-Technik umgestellt, im Berichtszeitraum

wurden über 350 Bestandsfilialen umgerüstet.

Im Bereich der Kältetechnik wird Netto bei

Neuanschaffungen ausschließlich hoch-

effiziente Kälteanlagen wie beispielsweise

Verbundsysteme mit Wärmerückgewinnung

oder Orien tierung an bestverfügbarer Techno-

logie und natürliche Kältemittel (CO2/Propan)

einsetzen und diese Umrüstung auch in den

Bestandsfilialen vorantreiben. Daneben wird

der Plan auch für Logistikprozesse und Dienst-

reisen anwendbare Maßnahmen enthalten.

Aus den im Rahmen des Energie-Dienstleis-

tungsgesetzes durchgeführten Energieaudits

sowie aus den Test- und Leuchtturmprojekten

werden jährlich weitere Schritte abgeleitet und

umgesetzt. Darüber hinaus wurden und wer-

den Mitarbeiter geschult und durch Sensibili-

sierungskampagnen in das Thema eingeführt.

NETTO MARKEN-DISCOUNT TESTET IN NORDDEUTSCHLAND NACHHALTIGE CO2-TRANSPORTKÜHLTECHNOLOGIE

Als Vorreiter im deutschen Lebens-

mittelhandel testet das Unter-

nehmen seit Ende 2016 einen

Lastkraftwagen mit besonders

innovativer CO2-Kühltechnologie.

Innerhalb des Netto-Fuhrparks

kommt der LKW seither in verschie-

denen Niederlassungen im prakti-

schen Tagesbetrieb zum Einsatz.

Seit Oktober 2016 setzt Netto als

erstes Unternehmen in Deutschland

auch ein CO2-Traileraggregat für seine LKW-Flotte ein. Die Besonderheit: Das Testag-

gregat ist eines der weltweit ersten, bei dem als Kältemittel in einem geschlossenen

Kreislauf ausschließlich das natürliche Gas CO2 eingesetzt wird. Der Vorteil von CO2

als Kältemittel liegt in seinem wesentlich geringeren Treibhauspotenzial gegenüber her-

kömmlichen Kältemitteln.

Ziel der Gründung einer „Climate Supplier Initi-

ative“ ist es, auf lange Sicht klimafreundlichere

und widerstandsfähigere Beschaffungsstruk-

turen für Lieferanten und Händler aufzubauen.

Dazu sollen in der CSI Strategien und Maß-

nahmen entwickelt werden. Die nächsten

Schritte zur Gründung sind abgestimmt und

Netto wird an der Initiative teilnehmen.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

2.6 SÜSSWASSER

Süßwasserprobleme gehören seit Jahren zu den größten Wirtschaftsrisiken weltweit.38 Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist der Sektor mit der stärksten Abhängigkeit von Wasserressourcen und bezieht seine Waren über globale Lieferketten. Für jeden im Lebensmitteleinzelhandel umgesetzten Euro werden durchschnittlich 47 Liter39 Wasser verbraucht. Das sind dreimal mehr als in der ebenfalls wasserintensiven Textilbranche. Oft­mals findet die Produktion von Lebensmitteln in Regionen statt, in denen Wasserknappheit und ­verschmutzung herrschen.

NETTO MARKEN-DISCOUNT UND WWFFortschrittsbericht 2018

1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

ZIELBis Anfang 2018 führt Netto das von EDEKA

und WWF entwickelte interne, digitale Wasser-

managementsystem für den Bereich Obst

und Gemüse ein. Das gilt allerdings nur für

Waren, die Netto über EDEKA bezieht. In der

webbasierten Lösung, dem „EDEKA Wasser-

risiko Tool“, werden Süßwasserkriterien in die

Produktanforderungen von Obst- und Gemüse-

lieferanten aufgenommen und die Produktions-

standorte der Lieferanten erfasst. Deren Was-

serrisiko wird mit Hilfe globaler Datenmodelle

ermittelt. In kritischen Fällen – mit beispiels-

weise Wasserknappheit oder Verschmutzung

vor Ort – werden Trainings oder die Möglichkeit

einer Zertifizierung über den vorbildlichen

Umgang als Risikominderungsmaßnahmen

empfohlen oder auch eingefordert.

DIE ZIELERREICHUNG IM ÜBERBLICKTEILZIEL STATUS 30.06.2018 AUSBLICK

Reduktion von Wasserrisiken auf Flussgebietsebene und Farmebene

Anteil der im EDEKA Wasserrisiko Tool erfassten Umsatzmengen an Gesamtumsatzmengen des Fruchtkontors für Netto (Risikotransparenz)

Ein erster Pilotlieferant hat seine Erzeugerbetriebe (über 300 Betriebe) im Tool erfasst.

Anteil der Umsatzmengen mit vollständiger Nachweiserbringung an Gesamtumsatzmengen des Fruchtkontors für Netto (Risikoreduktion)

Ein erster Pilotlieferant hat veranlasst, dass einige seiner Erzeuger-betriebe an einem AWS-Training teilgenommen haben.

Bis Anfang 2018 wird ein Verfahren für die

Evaluierung der konkreten Veränderungen

durch das neue Wassermanagement entwi-

ckelt und Mitte 2018 erstmals durchgeführt.

In einem Pilotprojekt zum Zitrusfrüchte-Anbau

will EDEKA in Spanien einen Zulieferer durch

das Wasser-Umweltsiegel der Alliance for

Water Stewardship (AWS) zertifizieren.40 Im

Zitrusprojekt werden auf allen teilnehmenden

Fincas Maßnahmen auf dem Feld wie bei-

spielsweise die Installation von Bodenfeuchtig-

keitssonden sowie in den betroffenen Fluss-

gebieten umgesetzt.

38 Vgl. World Economic Forum – The Global Risk Report 2018.

39 Vgl. Jungmichel / Schampel / Weiss (2017): Umweltatlas Lieferketten – Umweltwirkungen und Hot-Spots in der Lieferkette. Berlin/Ham-burg: adelphi/Systain.

40 Der AWS-Standard ist ein Nachhaltigkeits-standard, nach dem sich Betriebe zertifizieren lassen können. Er beinhaltet nicht nur Kriterien für die Wassernutzung innerhalb des Betriebs. Als erster Standard verpflichtet er Betriebe zur intensiven Auseinandersetzung mit den Wasser risiken im Flussgebiet, beinhaltet die Umsetzung einer konsistenten Strategie zur Risikoreduktion und fordert die Zusammenar-beit mit anderen Wassernutzern, Interessen-gruppen und Behörden ein.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

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4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

TEILZIEL STATUS 30.06.2018 AUSBLICK

Internes Wassermanagementsystem

Abschluss Pilotphase des internen Wassermanage mentsystems bis Anfang 2018 (Wasserrisiko Tool)

Das Wasserrisiko Tool ist fertig entwickelt und wurde mit einem Pilotlieferanten getestet.

Implementierung des internen Wassermanage-mentsystems im Fruchtkontor bis Ende 2018

Das Wasserrisiko Tool ist fertig entwickelt und wurde mit einem Pilotlieferanten getestet.

AWS-Implementierung mit Pilotproduzent in Spanien

Ein Pilotproduzent für Zitrusfrüchte in Spanien hat die AWS-Zertifizie-rung mit Gold Status erreicht.

Entwicklung einer Monitoringstruktur für das Wassermanagementsystem

Die Monitoringstruktur wurde entwickelt und ein erstes Monitoring testweise durchgeführt.

Reduktion von Wasserrisiken in Projekten

Wassermanagement und Water Stewardship im Zitrusprojekt in Spanien

Ein Pilotproduzent für Zitrusfrüchte in Spanien hat die AWS-Zertifizie-rung mit Gold Status erreicht. Sieben weitere Betriebe haben sich den Prinzipien des Water Stewardship verpflichtet.

STATUSZum Stichtag 30.06.2018 wurde das interne

Wassermanagementsystem im EDEKA-Obst-

und Gemüseeinkauf eingeführt. Das Wasser-

risiko Tool wurde Anfang 2018 live geschaltet

und mit einem ersten Lieferanten für Bio-

Bananen getestet. Ergebnis waren neben dem

erfolgreichen Funktionstest die Erfassung von

mehr als 300 Anbaubetrieben und die Teil-

nahme einiger Produzenten an Trainings der

Alliance for Water Stewardship in den Anbau-

regionen. Der EDEKA-Verbund und der WWF

haben zudem einen Plan zum weiteren Ausrol-

len des Tools im Obst- und Gemüseeinkauf der

verbundinternen Fruchtkontore erstellt und

eine Methodik zur Fortschrittsmessung von

Netto entwickelt. Folgende Indikatoren wer-

den ab dem nächsten Jahr ermittelt:

Risikotransparenz: Anteil der im Wasser-

risiko Tool erfassten Umsatzmengen am

Gesamtumsatz des Fruchtkontors für Netto

Risikoreduktion: Umsatzanteil mit vollstän-

diger Nachweiserbringung am Gesamtumsatz

des Fruchtkontors für Netto

Alle Indikatoren beziehen sich auf die Produk-

tion in wasserkritischen Herkunftsländern.

Bei einem Pilotbetrieb aus dem gemeinsamen

Zitrusprojekt (Kapitel 3) wurde der AWS-Standard

eingeführt. Im Juni 2018 konnte sich der Betrieb

mit dem AWS-Gold-Status zertifizieren: Er ist der

erste AWS-zertifizierte landwirtschaftliche Betrieb

in Europa überhaupt und weltweit der Dritte, der

Gold erreicht. Mit der Zertifizierung bestätigt eine

unabhängige Stelle, dass die Orangenfinca Wasser

sparsam einsetzt, ihre Wasserbilanz verbessert,

darauf achtet, Verschmutzungen zu vermeiden und

das Ökosystem schützt. Sieben weitere Betriebe

haben sich dem Projekt angeschlossen und den

Prinzipien des Water Stewardship verpflichtet.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

2.1. Fisch und Meeresfrüchte

2.2. Holz / Papier / Tissue

2.3. Palmöl

2.4. Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung

2.5. Klima

2.6. Süßwasser

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

3. GEMEINSAMES PROJEKT FÜR EINE BESSERE ORANGE

NETTO MARKEN-DISCOUNT UND WWFFortschrittsbericht 2018

Betrachtet man die Produktion von Lebens­mitteln vom Feld bis zur Ladentheke, so treten viele negative Umweltfolgen bereits in der ers­ten Stufe der Wertschöpfung auf. Sie sind je nach Agrarrohstoff, Produktionsland und der Produktionsweise unterschiedlich. Zum Teil bestehen je nach Erzeugnis keine marktfähi­gen Lösungsansätze, beispielsweise in Form von Standards, obwohl großer Handlungsbe­darf besteht. Der EDEKA­Verbund und WWF haben sich daher dazu entschlossen, gemein­same Projekte umzusetzen, die auf Ebene des Anbaus beginnen. Die Produkte aus dem Zitrusprojekt werden im Verbund vermarktet.

1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

Andalusien besitzt artenreiche Ökosysteme, ist

wichtiges Durchzugsgebiet für Zugvögel und

eines der letzten Rückzugsgebiete von bedroh-

ten Tierarten wie dem Iberischen Luchs oder

dem Spanischen Kaiseradler. Gleichzeitig ist es

ein Zentrum des Obst- und Gemüseanbaus in

Europa, was in den vergangenen Jahrzehnten

zu einer massiven Übernutzung der natürlichen

Wasserressourcen durch die Landwirtschaft

geführt hat. Aber auch die flächenintensive,

unsachgemäße Nutzung von Agrochemikalien

und die damit verbundene Verschmutzung des

Grundwassers sowie der Verlust von Boden-

fruchtbarkeit und Biodiversität werden mit dem

konventionellen Anbau in der spanischen Region

assoziiert.

Im Vergleich zu anderen Bezugsländern verur-

sacht der Anbau von Orangen und Mandarinen

in Andalusien die mit Abstand höchsten Umwelt-

kosten, insbesondere aufgrund der dortigen

Wasserknappheit. Im Jahr 2015 fassten WWF

und EDEKA den Entschluss, ein Projekt zur Ver-

besserung des Anbaus dieser Zitrusfrüchte ins

Leben zu rufen. Begonnen wurde mit dem Liefe-

ranten Iberhanse auf der Finca Iberesparragal.

Im Herbst und Winter 2016/17 konnten ausge-

wählte Supermärkte aus dem EDEKA-Verbund

erstmals mit Orangen und Mandarinen der Pilot-

farm Iberesparragal beliefert werden. Die Finca

hatte zuvor mit Unterstützung von WWF und

EDEKA verschiedene Maßnahmen, orientiert an

den Projektzielen, umgesetzt und damit ihren

konventionellen Anbau nachhaltiger gestaltet.

Die Partner wollten jedoch auch über die Gren-

zen der Pilotfarm hinaus positive Veränderungen

bei anderen Zitrusbauern anstoßen. Außerdem

sollte das Angebot an nachhaltiger produzier-

ten Orangen und Mandarinen deutschlandweit

in Märkten des Verbundes erhöht werden.

Daher beschlossen die Partner, das Projekt

auszuweiten. Nach Prüfung verschiedener

Kandidaten wurden im Frühjahr 2017 sieben

zusätzliche Zitrusfarmen aufgenommen. Nach

einer Fortschrittsevaluierung der neuen Farmen

stand fest, dass auch ihre Zitrusfrüchte mit

dem Projekt-Branding vermarktet werden dür-

fen. Im Herbst und Winter 2017/18 wurden

Netto-Märkte zusätzlich aktionsbasiert sowie

EDEKA-Märkte bundesweit beliefert.

ALLGEMEINE PROJEKTINFORMATIONEN

Projektname „Zitrusprojekt“: Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange und eine bessere Mandarine

Anbauregion Andalusien, Spanien – im Wassereinzugsgebiet des Flusses Guadalquivir

Projektziele

Schwerpunkte im Anbau der Zitrusfrüchte:

• Nachhaltigere Wassernutzung auf den Farmen und im Flussgebiet

• Nachhaltigerer Pflanzenschutz

• Erhalt und Förderung von Biologischer Vielfalt und Ökosystemen

• Maßnahmen der guten landwirtschaftlichen Praxis (nachhaltigerer Düngemitteleinsatz / Förderung der Bodenfruchtbarkeit).

Anzahl Projektfarmen2016: 1 Orangenplantage

2017: 8 Orangenplantagen (davon auf zwei auch Anbau von Mandarinen)

Anbaufläche insgesamt2016: 167 Hektar

2017: 571 Hektar

VermarktungSaison 2016/17: in ausgewählten Märkten des Verbunds

Saison 2017/18: deutschlandweit im Verbund verfügbar

NETTO MARKEN-DISCOUNT UND WWFFortschrittsbericht 2018

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

Alle Produzenten verpflichten sich, den Wasser-

verbrauch für die Bewässerung ihrer Plantagen

tagesgenau zu dokumentieren und die staatlich

vergebenen Wasserkonzessionen einzuhalten.

Um die illegale Wassernutzung auf den Farmen

auszuschließen, werden Brunnen ohne Wasser-

konzession geschlossen. Zudem wird die Basis

für gezielte Verbesserungen gelegt, zum Beispiel

durch die Installation von Bodenfeuchtigkeits-

sonden bei überdurchschnittlich hohem Wasser-

verbrauch.

NACHHALTIGERE WASSERNUTZUNG AUF DEN FARMEN UND IM FLUSSGEBIET

PROJEKTFORTSCHRITTE 2017

MAßNAHMEN UND ERGEBNISSE 2017

BETRACHTUNGSZEITRAUM FÜR PILOTFARM IBERESPARAGAL

WASSERNUTZUNG: HÖHE JÄHR-LICHE GESAMTKONZESSION

TATSÄCHLICHER JÄHRLICHER WASSERVERBRAUCH

EINGESPARTES WASSER

Okt. 2016-Sept. 2017 1.202.700 m3 991.214 m3 211.486 m3 (entspricht mehr als 211 Mio. Liter)

Tabelle 6: Wassernutzung und Einsparung im Betrachtungszeitraum 10/2016-09/2017.

Durch Optimierungsmaßnahmen konnte die

Pilotfarm Iberesparragal in einem Jahr mehr

als 211 Millionen Liter Wasser einsparen.

Darüber hinaus wurde sie als erster Landwirt-

schaftsbetrieb in Europa erfolgreich mit dem

AWS-Gold-Status zertifiziert, der weltweit

erst zum dritten Mal vergeben wurde. Der

Standard der Alliance for Water Stewardship

unterstützt Produzenten dabei, gemeinsam

mit anderen Akteuren ein nachhaltigeres

Wassermanagement im lokalen Flussgebiet

umzusetzen. Der Betrieb Iberesparragal

engagiert sich über seine Betriebsgrenzen

hinaus, steht mit anderen Nutzern, Behörden

und Akteuren im Austausch und bewegte

weitere Landwirte zur Umsetzung der

AWS-Prinzipien. Mit der Zertifizierung haben

unabhängige Prüfer bestätigt, dass die Finca

Wasser sparsam einsetzt, Verschmutzungen

vermeidet und somit das Ökosystem und die

Region schützt.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

Mit dem Eintritt ins Zitrusprojekt verpflichten

sich alle Produzenten, den eigens entwickelten

Pestizid plan zu befolgen. Er ist durch die Koope-

ration von Experten aus verschiedenen Fach-

bereichen entstanden und musste sich vorher

ein Jahr in der Praxis bewähren. Dadurch

werden zum Beispiel besonders gefährliche

beziehungsweise kritische Pflanzenschutzmittel

verboten und durch weniger kritische Stoffe

ersetzt. Als erste Orientierung diente hier die

PAN International List of Highly Hazardous

Pesticides des Pesticide Action Network (PAN).

Die Notwendigkeit, Pflanzenschutzmittel ein-

zusetzen, wird aber auch durch verbesserte

landwirtschaft liche Praktiken, wie beispiels-

weise die Förderung von Nützlingen, reduziert.

NACHHALTIGERER PFLANZENSCHUTZMAßNAHMEN UND ERGEBNISSE 2017

EINGESETZTE AKTIVE WIRKSTOFFE41 IN KG/L

TOXISCHE BELASTUNG/ HEKTAR

Pilotfarm 7 neue Farmen

Pilotfarm 7 neue Farmen (Durchschnitt

pro Farm)

Baseline 1.787 5.931 540 908

(Jahr vor Projektstart) (2014) (2016) (2014) (2016)

2017 396 2.642 156 313

Eingesparte Menge Wirkstoffe (in kg/l) 1.391 3.289 0 0

Tabelle 7: Entwicklung des Einsatzes aktiver Wirkstoffe und toxischen Belastung 2014-2017.

41 Ein Pestizid besteht in der Regel aus mehreren verschiedenen Inhaltsstoffen, von welchen nicht alle ökologisch bedenklich sind, wie zum Beispiel Wasser. Die toxischen Substanzen eines Pestizids, welche entsprechend negative Auswirkungen auf unsere Umwelt haben, werden als aktive Wirkstoffe bezeichnet. Mit dieser Differenzierung kann deutlich präziser ana-lysiert werden, welchen toxischen Mengen unsere Umwelt tatsächlich ausgesetzt ist. Aus diesem Grund sprechen wir in unserem Projekt nicht von einem Pestizideinsatz, sondern von dem Einsatz aktiver Wirkstoffe. Die Summe dieser aktiven Wirkstoffe bezeichnen wir als toxische Gesamtbelastung beziehungsweise Toxic Load.

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2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

Durch die Umsetzung des Pestizidplans

konnten auf den acht Projektfarmen 2017

4.680 Kilo beziehungsweise Liter aktive

Wirkstoffe eingespart werden. Umstrittene

Wirkstoffe wie Glyphosat, Imidacloprid oder

Chlorpyrifos, die die Biodiversität in besonde-

rem Maße beeinflussen, kommen nicht zum

Einsatz.

Während auf der Pilotfarm ein Jahr vor

Projekt start im Jahr 2014 noch 1.787 kg/l

aktive Wirkstoffe eingesetzt wurden, waren es

2017 nur noch 396 kg/l. Damit einher geht –

dank der Befolgung des Pestizidplans – eine

klare Verringerung der toxischen Gesamtbe-

lastung („Toxic Load“) durch die eingesetzten

Stoffe. Der „Toxic Load“ lag 2014 bei der

Pilotfarm bei 540 pro Hektar. 2017 konnte er

bereits auf 156 reduziert werden. Auch bei

den im Jahr 2017 neu hinzugekommenen

Plantagen ist eine vergleichbare Tendenz zu

erkennen: Durch die Umsetzung des Pestizid-

plans konnte der durchschnittliche „Toxic

Load“ von 908 pro Hektar im Jahr vor Projekt-

start auf 313 pro Hektar im ersten Projektjahr

verringert werden.

WIE MESSEN WIR DIE TOXISCHE BELASTUNG/DEN TOXIC LOAD INDICATOR (TLI)?:Um die toxische Belastung im Projekt berechnen zu können, arbeiten wir mit dem Toxic

Load Indicator (TLI). Der TLI ist ein Indikator, der die Toxizität, also die Giftigkeit eines Wirk-

stoffs bezogen auf einen lebenden Organismus, bewertet und sich somit nicht alleinig auf

die eingesetzte Menge eines Pestizids bezieht.

Zur Ermittlung der toxischen Belastung liegt dem TLI eine Klassifizierung von Wirkstoffen

zugrunde, die in einem Pestizid eingesetzt werden. Die Klassifizierung betrachtet hierbei

sowohl die Auswirkungen u.a. auf die Menschen, Säugetiere und die weitere Umwelt. Für

jeden Wirkstoff kann sich so eine maximale Wertung bis 200 ergeben. Je höher der Wert,

desto toxischer ist auch der Wirkstoff. Im Zitrusprojekt kommen mittlerweile keine Pflan-

zenschutzmittel mehr mit einem Toxic Load von über 100 zum Einsatz.

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3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

BIOLOGISCHE VIELFALT UND ÖKOSYSTEMEMAßNAHMEN UND ERGEBNISSE 2017

Auf allen Projektfarmen werden die Boden-

vegetation sowie die ökologische Infrastruktur

gefördert, um Refugien für Flora und Fauna zu

schaffen und das Aufkommen von Nützlingen

gezielt zu verbessern. In einem wöchentlichen

Monitoring der auf den Plantagen vorkom-

menden Schädlinge und Nützlinge wird deren

Entwicklung verfolgt und – wenn nötig – recht-

zeitig eingegriffen. Zeigen sich Läuse auf den

jungen Bäumen, wird geprüft, ob die „dazu-

gehörigen“ Fressfeinde wie Marienkäfer oder

Florfliegenlarven die Situation unter Kontrolle

bringen können. Erst wenn tatsächlich Schad-

schwellen erreicht werden, die durch Nützlinge

nicht mehr biologisch kontrolliert werden und

die Produktion gefährden, schreiten die Pro-

duzenten mit chemischen Pflanzenschutzmit-

teln, orientiert am Pestizidplan, ein.

Die Marienkäfer „Coccinellidae“ wurden im

Projekt als Bio-Indikator ausgewählt, da sie

zum einen ganz natürlich Schädlinge bekämp-

fen und sich zum anderen unterschiedlichen

Lebensräumen anpassen können. Darüber

hinaus sind Marienkäfer sehr anfällig für mikro-

klimatische oder physische Veränderungen

sowie chemische Verunreinigungen. Eine

Betrachtung der Marienkäferbestände eignet

sich daher besonders gut, um die Verände-

rungen der Plantagen im Laufe der Zeit zu

beobachten.

Auf der Pilotfarm konnten im ersten Projektjahr

insgesamt fünf verschiedene Arten Marienkä-

fer nachgewiesen werden – inzwischen sind

es 16 verschiedene Spezies. Auf den neu hin-

zugekommenen Farmen wurde 2017 erst ein-

mal eine Bestandsaufnahme der vorhandenen

Arten gemacht. Dabei konnten auf zwei der

sieben Farmen keine Marienkäfer gefunden

werden, auf vier nur eine Art. Lediglich eine

Farm stach hervor: Auf dieser konnten bereits

vier verschiedene Arten identifiziert werden.

2015 2017

Anzahl verschiedener Marienkäfer-Arten auf der Pilotfarm

5 16

Anzahl verschiedener Marienkäfer- Arten auf den restlichen 7 Farmen

n.a. 5

Tabelle 8: Anzahl verschiedener Marienkäferarten auf den Farmen.

Von oben nach unten: Neben dem bekannten Siebenpunkt-Marienkäfer sind auch weniger bekannte wie der Vierzehn-punkt-Marienkäfer dabei. Der Schwarze Kugelmarienkäfer „Stethorus pusillus“ gehört mit nur 1,2 bis 1,5 Millimeter Länge zu den kleinsten Vertretern seiner Familie. Er ernährt sich ausschließlich von Spinn milben und kommt daher auch in Gewächshäusern zur biologischen Schäd-lingsbekämpfung gegen die Gemeine Spinnmilbe zum Einsatz. Auf drei der Pro-jektplantagen (inkl. der Pilotfarm) wurde „Stethorus pusillus“ in 2017 gesichtet.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

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4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

5. Bestätigungsvermerk

4. PRODUKTBEZOGENE KOMMUNIKATION

AUF WELCHEN PRODUKTEN BEFINDET SICH DAS WWF-LOGO? x Auf Netto-Eigenmarkenprodukten, die vom WWF anerkannte Nachhaltigkeits-standards (EU-Bio-Verordnung, Naturland, Bioland oder vergleichbare Bioverbände, MSC, FSC®, Blauer Engel) nachweisen und durch unabhängige Prüforganisati-onen zertifiziert worden sind: Sogenanntes Co-Branding.

x Auf Produkten, die einem gemeinsamen Projekt entstammen (Zitrusfrüchte): Sogenanntes Projekt-Branding.

x Auf Produkten, die weitere Standards erfüllen. Statt WWF-Logo wird ein Hinweis zum Standard mit WWF-Empfehlung auf dem Produkt gegeben: So genanntes Co-Claiming.

Abbildung 4: Anteil aller Netto-Eigenmarken-produkte mit Co-Branding, aufgeteilt nach Nach-haltigkeitsstandards, die der WWF anerkennt (Stand 30.06.2018). * Vom WWF für das Co-Branding anerkannte Bio-Standards (EU-Bio-Verordnung, Naturland, Bioland oder vergleichbare Bioverbände) ** FSC® 100 % für Holzprodukte; FSC® Recycled für Tissue- und Papierprodukte.

MSC

Bio*

Blauer Engel

FSC**

65 %

25 %

5 %5 %

Das WWF-Logo auf Eigenmarkenprodukten

von Netto weist als zusätzliche Orientie-

rungshilfe auf nachhaltigere Produkte hin.

Alle Netto-Eigenmarkenprodukte, die MSC-,

FSC®-, Blauer Engel- oder Bio-zertifiziert sind,

können grundsätzlich das WWF-Logo neben

dem Siegel des jeweiligen Standards erhalten.

Da die EU-Bio-Verordnung Lücken bei der Ver-

ankerung von Wasser- und Sozialkriterien auf-

weist, werden bei EU-Bio-Produkten zusätzlich

noch die regionalen oder lokalen Wasserrisiken

sowie die Sozialrisiken auf Länderebene geprüft.

Weist ein Produkt bei seinen Inhaltsstoffen

Rohwaren aus einem Herkunftsgebiet mit poten-

ziellem Wasserrisiko auf, wird beispielsweise

der WWF-Wasserrisikofilter zu Rate gezogen.

4.1 STATUS CO-BRANDING Zum 30.06.2018 wurden insgesamt 222

Produkte ermittelt, die ein Co-Branding

tragen. Davon sind 143 Bio-, 56 MSC-,

11 FSC®- zertifiziert und 12 Produkte mit

dem Blauen Engel ausgezeichnet. Für die

Erhebung der co-gebrandeten Produkte

muss berücksichtigt werden, dass ein Pro-

dukt von verschiedenen Herstellern geliefert

werden kann. Wenn die Ware eines Lieferan-

Besteht das Produkt diesen zusätzlichen Test,

kann es mit einem WWF-Logo versehen wer-

den. Durch die zusätzlichen Prüfschritte wird

mehr Transparenz über die Lieferketten erzielt.

Liegen hohe Wasser- oder Sozialrisiken vor,

werden diese wo möglich durch zusätzliche

Standards ergänzt, um so eine Verbesserung in

der Lieferkette zu erzielen.

ten die Co-Branding-Anforderungen erfüllt,

erscheint es als co-gebrandetes Produkt

im Fortschrittsbericht – auch dann, wenn

nicht alle Lieferanten des Produktes die

Co-Branding-Anforderungen erfüllen. In den

Netto-Märkten hingegen finden sich nur mit

WWF-Logo versehene Produkte, bei denen

Lieferanten die Co-Branding-Anforderungen

erfüllen.

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

4.1. Status Co-Branding

4.2. Projekt-Branding

4.3. Co-Claiming und Verbraucherhinweise

5. Bestätigungsvermerk

WELCHE SCHRITTE DURCHLÄUFT EIN BIO-PRODUKT BIS ZUM CO-BRANDING MIT WWF LOGO? Grundvoraussetzung für das Co-Branding einer

Netto-Eigenmarke ist der Nachweis, dass das

Produkt einen vom WWF anerkannten Standard

erfüllt. Für die Abwicklung aller inhaltlichen sowie

layoutspezifischen Anforderungen haben der

Verbund und WWF ein Online-Tool entwickelt.

Dieses Tool ermöglicht es, transparent alle Prüf-

prozesse sowie Nachweise und Informationen

zum Produkt sowie den dazugehörigen Lieferan-

ten abzubilden.

Konkret erläutern lässt sich dies exemplarisch

anhand des Netto-Eigenmarkenproduktes

„BioBio Basis Müsli Cereal Mix“: Netto lädt alle

Produkt- und Lieferanteninformationen sowie

Nachweise, also beispielsweise vorliegende

GlobalG.A.P.- oder andere Zertifizierungen des

Lieferanten, in das Co-Branding Tool. Handelt

es sich wie beim Basis Müsli Cereal Mix um ein

Produkt, welches die EU-Bio-Verordnung erfüllt,

prüft der WWF die einzelnen Bestandteile des

Produkts sowie zusätzlich die regionalen oder

lokalen Wasserrisiken sowie die Sozialrisiken auf

Länderebene. Die prüfrelevanten Rohstoffe, Wei-

zen- und Haferflocken, stammen aus Deutsch-

land, Ungarn, Polen, Estland, Litauen, Lettland,

Tschechien, Slowakei, Österreich, Schweden,

Finnland und Dänemark. Bei Wasser- oder

Sozialrisiken gemäß WWF-Bewertungsmetho-

dik nach Wasserrisikofilter (www.waterriskfilter.

panda.org) und BSCI Länderrisikoliste beruhend

auf den Worldwide-Governance-Indikatoren

der Weltbank werden einerseits zusätzli-

che Zertifikate vom Lieferanten angefordert

(z.B. GlobalG.A.P. oder Nachweise über die

Einhaltung von Social-Compliance-Standards),

andererseits wird in Zusammenarbeit mit Netto

und den Lieferanten an alternativen Bezugsquel-

Abbildung 5: Darstellung des Prüfprozesses beim Co-Branding.

len gearbeitet. Da im Beispielprodukt bei allen

Herkunftsländern der Rohstoffe die Wasser- und

Sozialrisiken vergleichsweise gering sind und

durch Gesetzgebungen relativ gut abgedeckt

werden, müssen keine zusätzlichen Zertifikate

angefordert werden. Sobald alle Prüfungen

erfolgreich abgeschlossen sind, erhält das

Produkt die Freigabe für das Co-Branding mit

WWF-Logo und wird dann zu einem der Nach-

haltigkeitswegweiser im Netto-Bio-Sortiment.

WWF-Co-Branding-Tool

Freigabe im Tool

Cereal Mix

Cereal Mix

Basis Müsli(anerkannter Standard: EU–Bio)

Prüfung der Bestandteile mittels Wasserrisikofilter und Worldwide-

Governance-Indikatoren der Weltbank

Produkt mit WWF-Logo im Markt

Eingabe Lieferanten- und Produktinformationen

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

4.1. Status Co-Branding

4.2. Projekt-Branding

4.3. Co-Claiming und Verbraucherhinweise

5. Bestätigungsvermerk

Im Rahmen der Partnerschaft bezieht Netto

Ware aus einem Projekt zur Verbesserung

des Anbaus, das konventionelle Orangen und

Mandarinen liefert. Die Kennzeichnung der dort

produzierten Ware besteht aus dem WWF-Logo

in Verbindung mit einem Claim. Dieser Claim

verdeutlicht den Projektcharakter und stellt den

konkreten Bezug her: „Netto und WWF Gemein-

sames Projekt für eine bessere Orange.“

Neben dem Co-Branding in Verbindung mit den

vom WWF anerkannten Umweltstandards wei-

sen produktbezogene Texthinweise auf weitere

Standards hin. Da diese seitens des WWF nicht

für das Co-Branding anerkannt sind, erfolgt hier

ein rein textlicher Hinweis.

Darüber hinaus tragen zum Stichtag 30.06.2018

21 FSC®-Mix- Hygiene-Produkte aus Tissue

einen Verbraucherhinweis mit WWF-Logo.

4.2 PROJEKT-BRANDING

4.3 CO-CLAIMING UND VERBRAUCHERHINWEISE

DER WWF EMPFIEHLT RESSOURCENSCHONENDERE

PRODUKTE AUS 100% RECYCLING-MATERIALIEN,

ZU ERKENNEN AM BLAUEN ENGEL.

MEHR INFOS UNTER:NETTO-ONLINE.DE/WWF

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1. Die Partnerschaft für Nachhaltigkeit

2. Die Fortschritte in den Themenfeldern

3. Gemeinsames Projekt für eine bessere Orange

4. Produktbezogene Kommunikation

4.1. Status Co-Branding

4.2. Projekt-Branding

4.3. Co-Claiming und Verbraucherhinweise

5. Bestätigungsvermerk

5. BESTÄTIGUNGSVERMERKVermerk des unabhängigen Wirt-

schaftsprüfers über eine Prüfung zur

Erlangung begrenzter Sicherheit über

Nachhaltigkeits informationen

An den Vorstand der WWF Deutschland Stif-

tung bürgerlichen Rechts, Berlin

Wir haben die ausgewählten quantitati-

ven Angaben in Tabelle 1 auf Seite 13 zum

Thema Fisch und Meeresfrüchte, Tabelle

2 auf Seite 17 zum Thema Holz | Papier |

Tissue, Tabelle 3 auf Seite 21 zum Thema

Palmöl, Tabelle 4 auf Seite 26 und Tabelle 5

auf Seite 27 zum Thema Soja / Nachhaltigere

Nutztierfütterung sowie in Abbildung 1 und 2

auf Seite 12 zum Thema Fisch und Meeres-

früchte, Abbildung 3 auf Seite 21 zum Thema

Palmöl, Abbildung 4 auf Seite 42 zum Thema

Co-Branding (im Folgenden: „ausgewählte

quantitative Angaben“) in dem von der WWF

Deutschland Stiftung bürgerlichen Rechts,

Berlin (im Folgenden der „WWF Deutschland“)

erstellten Fortschrittsbericht über die Koope-

ration zwischen WWF Deutschland und Netto

Marken-Discount AG & Co. KG, Maxhüt-

te-Haidhof, für das Projektjahr 2017/2018 (im

Folgenden „Bericht“) einer Prüfung zur Erlan-

gung begrenzter Sicherheit unterzogen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter

Die gesetzlichen Vertreter des WWF Deutsch-

land sind verantwortlich für die Aufstellung des

Berichts und die Ermittlung und Darstellung

der ausgewählten quantitativen Angaben in

Übereinstimmung mit den Berichtskriterien. Die

angewandten Berichtskriterien orientieren sich

an den in den Standards zur Nachhaltigkeits-

berichterstattung der Global Reporting Initiative

(GRI) genannten Prinzipien (Genauigkeit, Aus-

gewogenheit, Verständlichkeit, Vergleichbarkeit,

Zuverlässigkeit und Aktualität) in Verbindung

mit internen Richtlinien (im Folgenden: „Bericht-

skriterien“).

Die Verantwortung der gesetzlichen Vertreter von

WWF Deutschland umfasst zum einen die Aus-

wahl und Anwendung angemessener Methoden

zur Berichterstattung der ausgewählten quanti-

tativen Angaben sowie das Treffen von Annah-

men und die Vornahme von Schätzungen zu

einzelnen ausgewählten quantitativen Angaben,

die unter den gegebenen Umständen angemes-

sen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter

verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie

als notwendig bestimmt haben, um die Aufstel-

lung eines Berichts zu ermöglichen, der frei von

wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsich-

tigten – falschen quantitativen Angaben ist.

Erklärung des Wirtschaftsprüfers in

Bezug auf die Unabhängigkeit und

Qualitätssicherung

Wir sind von der Gesellschaft unabhängig

in Übereinstimmung mit den deutschen

handels-rechtlichen und berufsrechtlichen

Vorschriften und wir haben unsere sonstigen

beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit

diesen Anforderungen erfüllt.

Unsere Prüfungsgesellschaft wendet die nati-

onalen gesetzlichen Regelungen und berufs-

ständischen Verlautbarungen zur Qualitätssi-

cherung an, insbesondere die Berufssatzung

für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprü-

fer sowie den IDW Qualitätssicherungsstan-

dard: Anforderungen an die Qualitätssicherung

in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1).

Verantwortung des Wirtschaftsprüfers

Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von

uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil

mit begrenzter Sicherheit über die einleitend

beschriebenen ausgewählten quantitativen

Angaben im Bericht abzugeben.

Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung

des International Standard on Assurance

Engagements (ISAE) 3000 (Revised):

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„Assurance Engagements other than Audits

or Reviews of Historical Financial Information“,

herausgegeben vom IAASB, durchgeführt.

Danach haben wir die Prüfung so zu pla-

nen und durchzuführen, dass wir mit einer

begrenzten Sicherheit beurteilen können, dass

uns keine Sachverhalte bekannt geworden

sind, die uns zu der Auffassung gelangen

lassen, dass die einleitend beschriebenen

ausgewählten quantitativen Angaben für das

Projektjahr 2017/2018 nicht in Übereinstim-

mung mit den relevanten Berichtskriterien

aufgestellt worden sind. Dies bedeutet nicht,

dass zu jeder quantitativen Angabe jeweils

ein separates Prüfungsurteil abgegeben

wird. Bei einer Prüfung zur Erlangung einer

begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten

Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer

Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden

Sicherheit weniger umfangreich, sodass dem-

entsprechend eine erheblich geringere Prü-

fungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der

Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen

Ermessen des Wirtschaftsprüfers.

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter

anderem folgende Prüfungshandlungen und

sonstige Tätigkeiten durchgeführt:

• Aufnahme des Aufstellungsprozesses des

Berichts und zugehörigem internen Kontroll-

system

• Aufnahme der Methoden und Einschätzung

der Konzeption und Implementierung von Sys-

temen und Prozessen für die Datenerhebung

und -verarbeitung

• Durchführung von Besuchen vor Ort zur

Prozessaufnahme und Analyse zu ausgewähl-

ten quantitativen Angaben.

• Analytische Beurteilung der Daten und

Trends

• Einsichtnahme in ausgewählte interne und

externe Dokumente zu ausgewählten quanti-

tativen Angaben im Bericht

• Einschätzung der Gesamtdarstellung der

ausgewählten quantitativen Angaben im

Bericht, die in unseren Auftragsgegenstand

fallen.

Prüfungsurteil

Auf der Grundlage der durchgeführten

Prüfungshandlungen und der erlangten

Prüfungsnachweise sind uns keine Sach-

verhalte bekannt geworden, die uns zu der

Auffassung gelangen lassen, dass die ausge-

wählten quantitativen Angaben in dem vom

WWF Deutschland erstellten Bericht, für das

Projekt jahr 2017/2018, in allen wesentlichen

Belangen nicht in Übereinstimmung mit den

Berichtskriterien aufgestellt worden sind.

Verwendungsbeschränkung/AAB-Klausel

Dieser Vermerk ist an den Vorstand des WWF

Deutschland gerichtet und ausschließlich für

diesen bestimmt. Gegenüber Dritten überneh-

men wir insoweit keine Verantwortung.

Dem Auftrag, in dessen Erfüllung wir vorste-

hend benannte Leistungen für den Vorstand

des WWF Deutschland erbracht haben, lagen

die Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirt-

schaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesell-

schaften in der Fassung vom 1. Januar 2017

zugrunde (https://www. kpmg.de/bescheini-

gungen/lib/aab.pdf). Durch Kenntnisnahme

und Nutzung der in diesem Vermerk enthalte-

nen Informationen bestätigt jeder Empfänger,

die dort getroffenen Regelungen (einschließlich

der Haftungsbeschränkung auf EUR 4 Mio für

Fahrlässigkeit in Ziffer 9 der AAB) zur Kenntnis

genommen zu haben, und erkennt deren Gel-

tung im Verhältnis zu uns an.

München, den 06. Mai 2019

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Hell ppa.

Dollhofer

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