Forum E-Paper 03/13

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FORUM APRIL//13 E03 www.bauforum.at senoplan/senobond Fassaden und Balkone

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Das neue Forum E-Paper 03/13

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FORUM April//13E03

www.bauforum.at

senoplan/senobond

Fassaden und BalkoneBrandschutzglas und Design.

www.vetrotech.at

Brandschutzglas und Design.

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Inhalt

Dem einfluss von ADolf loos Auf Die BAukultur Des letz-ten jAhrhunDerts wiDmet sich eine Ausstellung im wiener mAk.

runD 20.000 teil-nehmer Aus üBer 80 länDern zog es mitte märz nAch cAnnes Auf Die mipim.

BAyer liess seine BetrieBliche kin-DertAgesstätte „Die sprösslinge“ Am stAnDort monheim klimAneutrAl errichten.

ein BürogeBäuDe in Bruck/ mur steckt

voller mAssnAhmen zur steiegrung Der

energieffizienz.

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EdItorIal

perpetuitAs

EditORial

energieeffizientem und damit ressourcenschonendem und nachhaltigem

Bauen ist der themenschwerpunkt dieser Ausgabe des forum e-papers

gewidmet. nachhaltig ist, was lange zeit andauert, bestehen, nachwirken

oder sein kann bzw. soll, nachdem es gebaut, begonnen und/oder in

Bewegung gesetzt wurde. nachhaltigkeit, lateinisch auch „perpetuitas“,

bezeichnet im allgemeinen sprachgebrauch also auch das Beständige

und unablässige wie das ununterbrochen fortlaufende, das wirksame

und nachdrückliche oder einfach der erfolg bzw. die wirksamkeit einer

sache. Auch geht es beim wort „nachhaltigkeit“ darum, menschliches

handeln stärker auf generationen- und globale chancengerechtigkeit

hin auszuweiten, sowie mit weniger ressourceneinsatz über die zeit zu

bestehen.

haltbarkeitsgedanken finden auch Anwendung in der Architektur. ge-

bäude und strukturen werden entworfen und gebaut, um möglichst ohne

wartung ihre funktion zu erfüllen und betrieben zu werden, sodass nach-

folgende generationen davon profitieren. forum e-paper wirft einen Blick

auf eine ganze reihe von Bauten und projekten, deren fokus letztlich

eben stets auf der nachhaltigkeit liegt.

und ein ganz großer unseres landes, Adolf loos, dem das wiener mak

zurzeit eine personale widmet, passt in gewisser weise doch auch per-

fekt zum thema. gilt loos doch als wichtiger wegbereiter der moderne

in Architektur und Design; seine Bauten ebenso wie sein geschriebenes

wort sind ungebrochen aktuell. er sah sich durchaus in der tradition der

„Alt-wiener“ Baukunst. Die im Bauboom um 1900 nicht seltene schlei-

fung historischer stadtensembles fand seine heftige kritik. loos ging es

nicht vorrangig um eine bestimmte Art von modernität, sondern um eine

kritische weiterführung gewisser traditionen. Denn: übermorgen war

morgen schon wieder gestern.

christine müller

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aktuEll

WiEn Wächst, Was nUn?

hOlz aUF dEM WEg in diE zUkUnFt

die von Statistik austria für Wien prognostizierte Einwohne-

ranzahl von zwei Millionen im Jahr 2030 sah der Verband der

Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe (VZI) als anlass zur podi-

umsdiskussion „Wien wächst – Ein Stadtentwicklungskonzept“.

Ein Expertenteam aus Brigitte Jilka, Stadtbaudirektorin der Stadt

Wien, thomas Madreiter, Wiener planungsdirektor, Eduard Winter,

Betrieblicher leiter der Wiener linien sowie andreas Gobiet,

präsident des VZI diskutierte über die Bewältigung anfallender

Verkehrsströme, sowie vorgesehene Maßnahmen des Stadt-

entwicklungskonzeptes. drei Möglichkeiten sieht die Stadtbau-

direktion, um dem Wachstum zu entgegen: die grüne Wiese,

konservierungsflächen und Verdichtung. angesprochene projekte

in diesem Bereich waren die Seestadt aspern, die passivhaus-

siedlung Eurogate, der neue hauptbahnhof, sowie die generelle

nachverdichtung durch dachausbauten. ob bei einer derartigen

Vielfalt an geplanten projekten die tendenz in richtung totalun-

ternehmertum gehe, oder ob architekten und Ziviltechniker eine

Chance haben, an den projekten der Stadt Wien zu partizipieren,

Sehr erfolgreich zeigt sich die Bilanz der letzten Februar nach ins-

gesamt 60 ausstellungstagen im Wiener künstlerhaus zu Ende

gegangenen ausstellung „Bauen mit holz“, deren Fokus dem

mehrgeschoßigen holzbau galt.

die ausstellung des Münchner architekturmuseums und des

Fachgebiets holzbau der tu München, in kooperation mit künst-

lerhaus Wien und proholz, durfte sich über die stolze Zahl von

10.000 Besuchern freuen: Bereits bei der Eröffnung im dezem-

ber war der andrang mit über 500 Gästen groß gewesen. prä-

sentiert hatte man einen der ältesten Baustoffe der Menschheit

in neuer Ästhetik. Internationale Beispiele veranschaulichten die

Vielfalt zeitgemäßer holzarchitektur von wegweisenden öffentli-

chen Bauten und mehrgeschoßigem Wohnbau über weit ge-

spannte tragwerke bis zum hochhausbau. als durchaus zukunfts-

fähiges Multitalent zeigte sich dabei das Material holz, das auch

v.l.n.r.: AndreAs Gobiet (vZi Präsident), briGitte JilkA (stAdtbAudirektorin stAdt Wien), kArin keGlevich (sPeciAl Public AffAirs Gmbh), eduArd Winter (betrieblicher leiter Wiener linien) und thomAs mAdreiter (PlAnunGsdirektor stAdt Wien). foto: vzi

diese Frage war für Gobiet essentiell. die einhellige Meinung aller

diskussionsteilnehmer lautete: ohne unterstützung und gute

Ideen, die diese Branchenvertreter einbringen, könne es keine

Entwicklung für die Stadt geben. um aber überhaupt innovative

Vorschläge einbringen zu können, waren sich alle bewusst, dass

ausschreibungsqualität gefordert ist.

perfekt für nachhaltiges Bauen steht. architekturmodelle halfen,

das potenzial des holzbaus vor allem für große Bauvolumen vor

augen zu führen. Seit geraumer Zeit erlebt der nachwachsende

rohstoff holz eine renaissance; durch bautechnische Forschun-

gen konnten große Verbesserungen bei Brand- und lärmschutz

erreicht werden, computergestützte Berechnungs- und Ferti-

gungsmethoden ermöglichen ganz neue Formen der Gestaltung.

die ausstellung verdeutlichte diesen Wandel des in der modernen

architektur lange vernachlässigten Materials zum hoffnungsträ-

ger zukunftsorientierten Bauens. auch das begleitende Symposi-

um „Wood. Building the future present“ veranstaltet von proholz

austria gemeinsam mit den technischen universitäten Wien und

München im kuppelsaal der Wiener tu war mit rund 400 Inter-

essierten sehr gut besucht. neben der Bandbreite gestalterischer

Möglichkeiten zeigte sich dabei nicht zuletzt auch das rasante

tempo der Entwicklungen und Innovationsprozesse im holzbau.

www.proholz.at/bauenmitholz

„nachschau“ zur ausstellung:

http://www.youtube.com/watch?v=NKV_Pkmeckc

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Da obenwerden Sie bestens beraten.

Fundiertes Wissen und viel Erfahrung rund ums Dach – das zeichnet unsere Fachberater aus. Dabei schätzen sie

das Gespräch „auf Augenhöhe“, mit dem Ziel, Ihre Aufgabe optimal zu lösen. Vielleicht ein Grund, warum man

„mit den Leuten von Bauder“ besonders gerne zusammenarbeitet. Entdecken Sie den Unterschied.

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Mit Bauder dachsysteMen n dichten n dÄMMen n BeGrÜnen n enerGie GeWinnen

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BIldunG

WWW.ArchinGAkAdemie.At

übERhOlz übER hOlz

zUlassUngsvERFahREnArchitektur unD rAumplAnung tu wien stuDienjAhr 2013/14

die Zeichen der Zeit stehen auf Innovation.

der holzbau hat im laufe der vergangenen

Jahre technisch und gestalterisch einen Quan-

tensprung erlebt. neue holzwerkstoffe und

Verbindungssysteme sowie optimierte Berech-

nungs- und konstruktionsmethoden haben

den Werkstoff holz – bei allen herkömmlichen tugenden – zu einem high-tech-

Werkstoff gemacht. der lehrgang überholz bietet allen am holzbau Interessierten

die Chance, sich Fachwissen anzueignen, netzwerke zu knüpfen und Entwicklungs-

arbeit zu leisten, für die es im alltag meist an ressourcen, kenntnissen und Zeit

fehlt. überholz lädt lernende und lehrende aus unterschiedlichen Bereichen des

holzbaus ein, ihr know-how zu bündeln und in praxisnahen projekten das potenzial

interdisziplinärer teamarbeit auszuloten. dabei lernen die teilnehmer des lehr-

gangs die spezifischen kompetenzen der jeweiligen Branchen wertzuschätzen und

knüpfen tragfähige netzwerke über den lehrgang hinaus. die lehrgangsleitung

übernimmt helmut dietrich (dietrich-untertrifaller architekten, Bregenz-Wien), die

teilnahmevoraussetzung ist ein Studium der architektur oder des Bauingenieurwe-

sens bzw. eine vergleichbare Qualifikation (z.B. ausreichende praxisjahre im Bereich

des holzbaus). Veranstaltungsorte sind die kunstuniversität linz und das Schloss

hofen, lochau (Bildungszentrum des landes Vorarlberg). die aufnahmegespräche

starten im Juli.

termine//Bekanntgabe des Stoffs für den test im Internet 22.3.2013

//registrierung per Internet 15.4. bis 14.6.2013

//upload (Motivationsschreiben und portfolio) bis 8.7.2013

//test (und Einzahlung der testgebühr) 22.7.2013

//Bekanntgabe der Ergebnisse 5.8.2013

Wo werden der Stoff und weitere Details zum Test bekannt gegeben?

//auf der homepage der Fakultät: ar.tuwien.ac.at

Unter welcher Adresse erfolgt die Registrierung per Internet?

//die adresse steht noch nicht fest; sie wird vor dem 15.4 auf der homepage der

Fakultät bekannt gegeben (ar.tuwien.ac.at).

architektur in progress

vortrAgsreihe„junge Architektur 2013“

bERgMEistERWOlF

Dienstag, 16. April 2013, 19:00 uhr

Bene wien, neutorgasse 4-8, 1010 wien

Den ort sollst Du BAuen!Gerd Bergmeister (*1969) und Micha-

ela Wolf (*1979) arbeiten seit 2005

zusammen, firmieren seit 2010 als

bergmeisterwolf architekten in Brixen und

entwickelten sich seither zu einem der

profiliertesten architekturbüros in Südtirol.

Für bergmeisterwolf ist architektur ein

Entwicklungsprozess, ein hinterfragen,

neue Wege einzuschlagen, ein Forschen.

Es ist ein arbeiten mit der landschaft, ein

Integrieren, sei es in der Materialität, sei

es in der proportion. Es ist ein Weitermo-

dellieren von „körnungen“. Es geht um das

Erfassen und Begreifen von Bildern, deren

Wirkung und Färbungen. diese sind für

bergmeisterwolf ortsbezogen und kulturell

bedingt:„nicht an einem ort sollst du bau-

en, sondern den ort sollst du bauen“

www.bergmeisterwolf.it

www.architektur-inprogress.at

hotel PuPPfoto: jürgen eheim

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StrEIFZüGE

direkt an der neuen donau soll in Wien in den

nächsten zwei Jahren ein neues landmark nach

den plänen der Wiener project a.01 architects

Zt Gmbh: das Wohn-Ensemble „danube Flats“.

auf bis zu 47 Geschoßflächen mit einer höhe

von 150 Metern sollen rund 500 frei finanzierte

Eigentums- und Vorsorgewohnungen sowie Woh-

nungen für einkommensschwächere Menschen

geschaffen werden. die abgerundeten Gebäude-

kanten und die ausrichtung des aerodynamisch

geformten hochhauses tragen dazu bei, so wenig

Wind wie möglich auf das Fußgängerniveau am

Wasser abzulenken. das Zusammenspiel der

neuen Gebäude mit der umgebung wurde in ei-

ner Windsimulation genau quantifiziert. Ergebnis

für den Bau: der Windkomfort wird besonders

in der Sockelzone verbessert werden, ohne den

ausblick auf die donau zu beeinträchtigen. durch

die Geometrie der türme werden die Belich-

tungsverhältnisse der Wohnungen optimiert,

der turm dreht sich sozusagen in den unteren

Geschoßen richtung Süden.

Seit Mitte März sind beim Bundesgymnasium See-

kirchen am Wallersee die Bagger unterwegs. die

Salzburger Schule wird unter anderem um zwölf

Stammklassen, zwei Sonderunterrichtsräume und

eine Bibliothek erweitert. der rund 2.600 Quadrat-

meter große neubau umfasst drei Geschoße und

ist direkt mit dem Bestandsgebäude verbunden. Im

Erdgeschoß befinden sich der Veranstaltungsbe-

reich, die neue tagesbetreuung und der Musiksaal.

dieser Bereich schließt an das frühere Foyer des

turnsaals an, das jetzt zu Speisesaal und Buffetbe-

reich umstrukturiert wird. „Im ersten obergeschoß

sind sieben zusätzliche Stammklassen sowie ein

großzügiger pausenbereich untergebracht. Fünf

weitere Stammklassen gibt es im zweiten oberge-

schoß, neben einem physiksaal und zwei Entspan-

nungszonen, die über eine rampe mit dem ersten

Stock verbunden sind. terrassen auf beiden oberen

Ebenen bieten aufenthaltsmöglichkeiten in den

pausen oder Freiraum für offenes lernen“, heißt es

vonseiten der Bundesimmobiliengesellschaft. Mit

der planung wurden kofler architects betraut.

WiEn, Wind Und WOhnEn

FREiRaUM Und EntspannUng

der bAubeGinn der dAnube flAts ist für AnfAnG 2014 und mit einer ZWeiJähriGen bAutätiGkeit AnberAumt.foto: www.projectA01.com

bG seekirchenvisuAlisierung: kofler Architects

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auSZEIChnunGEn

best residentiAl: isbJerGet "the iceberG" in AArhus von cebrA, Jds Architects, seArch und louis PAillArdfoto: mikkel frost/ceBrA

für die diesJähiriGe "country of honor", best turkish ProJect: bosPorus city von mimArlAr WorkshoPfoto: hAns wilschut

best hotel And tourism resort: bAku flAme toWers in bAku von hok Architektenfoto: fAriD khAyrulin

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auSZEIChnunGEn

hERaUsRagEndE iMMObiliEnpROjEktErund 20.000 teilnehmer aus über 80 ländern zog es Mitte März

nach Cannes auf die Marché International des professionnels de

l’immobilier (Mipim). die internationale Immobilienmesse bildet

den rahmen für die Verleihung der begehrten „Mipim awards“, die

international herausragende Immobilienprojekte in neun preiska-

tegorien auszeichnen. aus den 175 eingereichten projekten aus

insgesamt 46 ländern traf die Jury eine Vorauswahl mit jeweils

vier projekten pro kategorie. die Stimmen der Messebesucher,

die zum Voting eingeladen wurden, trugen zu 50 prozent zur

Entscheidung bei.

Zur besten Büroimmobilie wurde the Squaire in Frankfurt von

JSk international architekten gekürt. Ein weiterer award der ka-

tegorie „Bestes zukünftiges Megaprojekt“ ging mit dem Milaneo

ebenfalls nach deutschland. das im Bau befindliche projekt ist

eine kooperation zwischen den architekturbüros rhode-keller-

mann-Wawrowsky (rkW) aus düsseldorf und der hamburger

ECE-projektmanagement Gmbh. In der kategorie „hotel und

Ferienanlagen“ siegten die Baku Flame towers von hok architek-

ten vor den beiden londoner projekten the Bulgari hotel & re-

sidences von antonio Citterio und citizenM london Bankside von

concrete architectural associates. das spanische architekturbüro

Baena Casamor architekten durfte sich über die auszeichnung

zum besten Industrie- und logistikprojekt für das Wastewater

treatment plant in pineda de Mar freuen. „the Iceberg“ geplant

von den architekturbüros Cebra, JdS architects, Search und

louis paillard im dänischen aarhus setzte sich in der kategorie

„Wohnimmobilien“ durch. das projekt „akasya acibadem lake &

Woods parcels“ in Istanbul von Mimarlar Workshop, das ebenfalls

in dieser kategorie nominiert war, erhielt den publikumsaward.

die auszeichnung „Zukünftige projekte“ ging an das schwedische

Culture Cashab in Malmö von lundgaard&tranberg architekten.

Wie jedes Jahr würdigte die Messe auch heuer ein land, das

sich in jüngster Vergangenheit durch seine dynamische Bauwirt-

schaft besonders ausgezeichnet hat. heuer was es die türkei,

der ein rahmenprogramm und ein pavillon gewidmet waren. In

der ausschließlich der „Country of honor“ gewidmeten kategorie

„Bestes türkisches projekt“ gewann die Bosporus City von Mimar-

lar Workshop. Ebenfalls an die türkei ging die auszeichnung der

kategorie „Einkaufszentrum“ füer den Marmara park in Istanbul,

ein projekt von ECE-projektmanagement. Zum diesjährigen

abräumer der beiden awards „revitalisierung“ und „Special Jury

award“ wurde das rundumerneuerte londoner king’s Cross des

architekturbüros John Mcaslan + partners.

best future ProJect: culture cAshAb in mAlmö von lundGAArd&trAnberG Architekten © simon klAng

best refurbished buildinG: kinG’s cross in london von John mcAslAn + PArtners foto: hufton + crow

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auSZEIChnunG

pREisgEkRöntEs WOhnEnBereits zum 12. Mal prämierte der architekturwettbe-

werb „häuser award 2013“ die besten drei Familien-

häuser Europas. Zwanzig projekte überzeugten mit

konzepten, die genug platz für Gemeinschaftsflächen,

aber auch für individuelle rückzugsräume der großen

und kleinen Bewohner vorsehen. der erste preis ging

an Marte-Marte architekten aus Vorarlberg für einen

schlanken, frei stehenden „Mädchenturm“ mit drei

übereinander gestapelten kinderzimmern. der turm

bildet ein vertikales pendant zum liegenden Sichtbe-

tonvolumen des haupthauses von Stefan Marte und

geht in Materialität und Form einen spannungsreichen

dialog mit ihm ein. Seidl kern architekten landeten

mit ihrem ländlich gelegenen hofhaus in der nähe

von München auf dem zweiten platz. der niedrige

Bau legt sich l-förmig um einen ruhigen Innenhof mit

zwei großen Eschen und viel Sonne und nutzt eine

vorgelagerte Scheune als zusätzliche Begrenzung. die

geschickte Verzahnung der Grundrissflächen, die bei

Bedarf auch voneinander trennbar sind, lassen gleicher-

maßen privatsphäre wie Gemeinschaft für den flexiblen

alltag moderner Familien zu. haus k2 in Stuttgart von

Bottega + Erhardt architekten erzielte den dritten platz.

Es leistet einen innovativen Beitrag zum Wohnen mit

kindern im städtischen raum, einerseits durch seine art

der nutzung eines ungünstigen Grundstücks, anderer-

seits durch seine ressourcenschonende Bauweise. alle

besten 20 Familienhäuser hat Sandra hofmeister im

Buch „häuser für Familien – Wohnen mit kindern. die

Besten der Besten“ zusammengefasst.

1. PlAtZ: mädchenturm von mArte-mArte ArchitektenerWeiterunG eines einfAmilienhAuses in dArfins / vorArlberG fotos: häuser / Anne gABriel-jürgens

2. PlAtZ: hofhAus in fAhrenZhAusen bei münchenvon seidl kern Architektenfotos: häuser / BAsti Arlt

3. PlAtZ: hAus k2 in stuttGArtvon botteGA + erhArdt Architektenfotos: häuser / victor BrigolA

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auSStEllunG

adOlF lOOs, Ein zEitgEnOssEDem kontinuierlichen einfluss von ADolf loos Auf

Die BAukultur Der vergAngenen hunDert jAhre

wiDmet sich Bis 23. juni Die Ausstellung „loos

zeitgenössisch“ im kunstBlättersAAl Des wiener

museums für AngewAnDte kunst (mAk).

hanna Geisswinkler

Mit seinen reproduzierten wie originalen Werken hält der Schöp-

fergeist von adolf loos nun Einzug im Mak. Mit „loos. Zeitge-

nössisch“ widmet man sich dort erstmals ausschließlich dem

Wegbereiter der Moderne und würdigt diesen zeitgerecht zum

100-jährigen Jubiläum des loos-hauses am Wiener Michae-

lerplatz. der britische architekturtheoretiker und loos-kenner

Yehuda E. Safran stellte die ausstellung zusammen; anregung

dazu fand er in der Gegenüberstellung des Buches „Shakespeare

our Contemporary“ (1965) von Jan kott mit loos‘ legendärer

Streitschrift „ornament und Verbrechen“ (1908). „auf den ersten

Blick haben Shakespeare und loos nicht vieles gemein. Was

beide jedoch verbindet ist die enorme Bedeutung, die sie der

Sprache beimessen“, erklärt Safran anlässlich der ausstellungs-

eröffnung. kotts Buch dient auch als Vorlage für den titel der

Schau – „loos. Zeitgenössisch“ – , der den andauernden Einfluss

des architekten bis in die gegenwärtige Baukultur verdeutlicht.

Vom zeitgenössischen dasein adolf loos‘ zeugen Interviews die

Safran mit dessen Bewunderern und Skeptikern führte. Zu Wort

kommen unter anderem hans hollein, hermann Czech, Jaques

herzog, Steven holl, toyo Ito und preston Scott Cohen.

die loos Forschung in Wien leistet ihren Beitrag zur zeitgenös-

sischen „Wiener position“ der ausstellung durch arbeiten von

künstlern und architekten, wie heinz Frank, karl-heinz klopf

oder der architekten hubmann-Vass. „Es geht uns darum, neue

aspekte von reproduktionen adolf loos‘ in den Fokus der

ausstellung zu bringen“, erklärt Mak-direktor Christoph thun-

hohenstein. Eine rekonstruktion, die hubmann-Vass architekten

dem Mak als leihgabe zur Verfügung stellen, bringe die ausstel-

lung auf ein neues niveau. Es handelt sich um den 2011/2012

rekonstruierten Wodkakühler mit sechs Gläsern, um 1931 von

loos für den österreichischen Glaserzeuger J. & l. lobmeyr

angefertigt. Erich hubmann verweist in diesem Zusammenhang

auf die detailreichen Skizzen einer Gläserserie von karl unger,

assistent von loos, anfertigte: „proportionen waren für loos eine

signifikante ureinheit, er hatte ein auge für details. die einzelnen

Gläser ordnete er nach dem alkoholgehalt der Getränke. 1931

kehrte er die anordnung in eine reihenfolge vom größten zum

kleinsten Glas um.“

Tipp: 23. april, 18:00 uhr, Mak-Säulenhalle Gesprächsrunde zum

thema „aktuelles zur loos-Forschung und -rezeption in Wien

und international“. teilnehmer: architekt hermann Czech und

Markus kristan, kurator der architektursammlung albertina Wien

im Gespräch mit rainald Franz, kustode der Mak-Sammlung Glas

und keramik.

www.mak.at

Adolf loos PräGte Als enerGischer GeGner des rinGstrAssenstils und Als kritiker der Wie-ner seZession mAssGeb-lich den ästhetischen diskurs in Wien um 1900.foto: önB/otto mAyer

Adolf loos, WettbeWerbsentWurf für dAs Gebäude der chicAGo tribune PersPektive 1922; reProduktion, fArbdruck mAssstAb 1:100; oriGinAl: tusche Auf PAPier, AlbertinA, Wien, AlA 378; leihGAbe AlbertinA, Wienfoto: mAk/kAtrin wisskirchen

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GESEllSChaFt

Auf Den nutzer ABgestimmt

frischgeBAckene energieBerAter!

anfang März lud das M.o.o.Con zum Symposium „Brand Space –

Marke trifft architektur“, zu dem sich im atelierhaus der akademie

der Bildenden künste rund 150 Gäste einfanden. das Symposium

ist teil einer in kooperation mit der österreichischen Branding-

agentur Brainds ins leben gerufenen plattform „Brand Space

– raum für Identität“. Ziel der plattform ist die Stärkung der stra-

tegischen Wechselwirkungen zwischen Marke, Internal Branding

und Corporate architecture. „die häuser der unternehmen müs-

sen wieder ein Modell für Wirtschaftlichkeit, Schutz, Zusammen-

gehörigkeit und kulturpflege werden. dieses antike Verständnis

der Baukultur ist ein Schlüssel zu mehr Wohlstand und Gerech-

tigkeit, auch in unserer Gesellschaft“, meinte key-note-Speaker

Jan teunen. Wie die ordnung eines hauses im 21. Jahrhundert

aussehen könnte, veranschaulichten architekt Gerhard Wittfeld

und M.o.o.Con-Geschäftsführer andreas leuchtenmüller am

Beispiel von adidas laces. das design- und Forschungszent-

rum der Sportschuhmarke im deutschen herzogenaurach ist ein

gelungenes Beispiel dafür, „dass Corporate architecture auf gar

keinen Fall die Entwicklung einer logoartigen architektur bedeu-

tet, sondern objekten forciert, die die nutzer-organisation in der

Erreichung ihrer Ziele unterstützt“, so Wittfeld.

Seit 2008 bietet das Bioenergetische trainingszentrum Groß-

schönau (Betz) in Zusammenarbeit mit dem kompetenzzentrum

Sonnenplatz Großschönau und der Energie- und umweltagentur

nÖ eine ausbildung zum Energieberater an. Bisher absolvier-

ten insgesamt 173 teilnehmer den Energieberater a-kurs, der

binnen sechs tagen über u-Wert- und heizlastberechnung sowie

über kompetente Beratung zur optimalen Wärmeerzeugung und

-verteilung und aktuellen Fördermöglichkeiten informiert. die

Energiebeauftragten vieler Gemeinden machen mittlerweile diese

ausbildung, um hier das rüstzeug für ihre neue tätigkeit zu erlan-

gen. die neu ausgebildeten Energieberater helfen in der Folge bei

Entscheidungen, motivieren und informieren umfassend zu den

themen thermische Sanierung und energieeffiziente Bauweisen.

das Zertifikat für die erfolgreich abgelegte prüfung berechtigt zur

teilnahme am Energieberater F-kurs, der den Beruf des Ener-

gieberaters vervollständigt. am 1. März legten die teilnehmer des

aktuellen und insgesamt bereits 10. a-kurses erfolgreich ihre

abschlussprüfung ab. nächste termine: ab September 2013.

symPosium brAnd sPAce – mArke trifft Architektur.FotoS: M.o.o.Con/WaltEr oBErBraMBErGEr

Hinten v.l.: mArkus rAbl, ernst WAlly, Geschäfts-führer mArtin bruckner, referent eWAld GrAbner von der enerGie- und umWeltAGentur nö und ste-fAn Pinkel. vorne v.l.: frAnZ löschenbrAnd, michAel PlAnkensteiner, GerhArd WAllner, mAnuel Pfeiffer, mArkus hödl, AndreAs leitner, Alfred seGetA, JohAnn thyri, Josef AschAuer, michAel Androsch und JohAnn GundAcker. Foto: SonnEnplatZ GroSSSChÖnau

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GESEllSChaFt

frAnzösischer chic in Der wiener city

BilDstArke Architektur mit perspektive

Ihr bereits zweites Geschäft im herzen Wiens eröffnete die

französische luxusmarke roche Bobois anfang März. In einem

von Josef kornhäusel geplanten Seitentrakt des Schottenstifts

feierten über 200 Gäste gemeinsam mit den beiden Geschäfts-

inhabern doris und alexandre delmas den neuen Store. Idee und

Entwurf der rund 350 Quadratmeter großen Verkaufsfläche stam-

men, wie bereits beim Flagship-Store in der Wipplingerstraße, von

der französischen architektin Jacqueline hopfer. umgesetzt wur-

de der neue Showroom auch diesmal von konrad Spindler, aus

dem architekturbüro lichtblau Spindler. Fünf räume mit holzbö-

den aus geölter Eiche sowie ein speziell entwickeltes lichtsystem

bieten dem kunden ein umfassendes angebot aus der kollektion

„nouveaux Classiques“, die sich an der klassik des französischen

designs inspiriert. hierfür kennzeichnend sind warme nuancen

mit einzelnen bunten Elementen als Eyecatcher. Zum Sortiment

gehören neben eher edlen Möbelstücken auch durchaus trendige

accessoires. das Imperium der luxusmarke, die 1960 durch die

Zusammenkunft zweier Familien entstand, zählt mittlerweile 250

Geschäfte in 45 ländern.

Wie kann aufsehenerregende architektur einen Zukunftswert

schaffen und dabei für alle „nicht-architekten“ plausibel sein?

dieser und anderen Fragen zur „Iconic architecture“ widmeten

sich drei Workshops auf der neu errichteten Bergstation der

Wildspitzbahn im tiroler pitztal. Initiator Michael J. purzer der

Frener & reifer Gmbh, denen die Fassadenplanung der tal- und

Bergstation zuteil wurde, trägt die diskussion über bildstarke ar-

chitektur bewusst an diesen von Baumschlager hutter & partners

gestalteten ort, der selbst das potential hat, eine Ikone zu werden.

Welche parameter dafür sprechen, zeigen die Erkenntnisse aus

dem think tank: am anfang stand die passion für das projekt,

die alle Beteiligten, auch projektexterne, wie Bergführer, zusam-

menbrachte. diese Vernetzung führte zu einem Zusammengehö-

rigkeitsgefühl, ähnlich einer Mission, für die jeder Mitwirkende zu

„kämpfen“ wusste. aus dieser Mission wurde eine Vision, bei der

es in erster linie nicht um profit, sondern um den Fortschritt an

sich ging. Schließlich entstand daraus architektur, die als schlüssi-

ges Markenzeichen dazu beiträgt auch in Zukunft die Emotionen

von potentiellen Besuchern durch das nutzen des „Bildhaften“ zu

wecken.

v.l.n.r.: ceciliA turi (rAumGestAlterin bei roche bobo-is), doris und AlexAndre delmAs (GeschäftsinhAber roche bobois stores Wien), JAcqueline hoPfer (Ar-chitektin roche bobois PAris), christoPhe tremeAux (sAles mAnAGer roche bobois PAris). Foto: roChE BoBoIS

v.l.n.r.: reinhold strenG, heiko trumPf, frAnk kAlten-bAch, michAel reifer, mAnfred bernhArd, AndreAs filthAut, AndreAs Gottlieb hemPel, christine WAGner, norbert huber, stefAn richter, mAtthiAs ottmAnn, irene bAchmAnn, robert volhArd, mArk fAhlbusch, cArlo bAumschlAGer, nicole Juchems, AmAndus sAtt-ler, mAriA- elisAbeth enders, oliver bAldAuf, thomAs Weissteiner, WolfGAnG hArdt, reGine Geibel, hAns rubAtscher, Gerdum enders, michAel PurZer.FotoS: FrEnEr & rEIFEr GMBh

aprIl 2013//FORUM//13

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ForuM EMpFIEhlt

Grünräume und Gewässer sind Ökosysteme in Städten. Sie

verbessern die Stadtlandschaft zum nutzen ihrer Bewohner.

dazu gehört an erster Stelle ihre Bedeutung als Erholungsräume.

außerdem regulieren sie auch den Wasserhaushalt und sorgen

dafür, dass hochwasserrisiken durch Verdunstung und Versicke-

rung gemindert werden. angesichts des klimawandels werden sie

auch zur temperaturreduzierung im Sommer immer bedeutsamer.

Viele Grünräume sind wichtige lebensräume von pflanzen und

tieren, die hier auch beobachtet werden können. dies wird von

der aG Stadt- und landschaftsökologie der universität Salzburg

in kooperation mit der architekturstiftung Österreich

netzwerk für Baukultur

FORUMEMpFIEhlt/Warnt/lIESt

Jürgen Breuste für Die initiative architektur salzBurg

Jür

GE

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in einem europäischen Forschungsprojekt urBES untersucht.

Salzburg ist eine von vier europäischen Beispielstädten. dabei

sind das Stadtwerk lehen, das Strubergassenviertel und der le-

hener park zum Beispiel untersuchungsgebiete. die Ergebnisse

sollen dazu beitragen, die nutzbaren leistungen von städtischen

Ökosystemen zu verbessern und praktisch wirksam zu machen.

www.urban-landscape-ecolog.com

www.urbesproject.org

14//FORUM//aprIl 2013

Page 15: Forum E-Paper 03/13

BüChEr//IMprESSuM

urBAne zonen mit ABlAufDAtum

ein Blick zurück

erstellt gemäß § 25 Abs 2 medieng in der fassung ab 1. 7. 2012 medieninhaber, herausgeber und verleger: österreichischer wirtschaftsverlag gmbh

grünbergstraße 15, 1120 wien, t: (01) 546 64-0, f: (01) 546 64-528, unternehmensgegenstand: herausgabe, verlag, Druck und vertrieb von zeitungen

und zeitschriften sowie sonstigen periodischen Druckschriften. geschäftsführer: thomas zembacher

erscheinungsweise: monatlich internet: www.wirtschaftsverlag.at chefredaktion: Dr. christine müller, Dw 347, e-mail: [email protected]

redaktion: Dominique platz, Bakk. phil., Dw 346, e-mail: [email protected]; Dipl.ing. hanna geisswinkler, Dw 349, e-mail: h.geisswinkler@

wirtschaftsverlag.at grafik: simon jappel, Dw 163, e-mail: [email protected] gesamtverkaufsleitung: franz-michael seidl, e-mail: m.seidl@wirt-

schaftsverlag.at Anzeigen- und medienbera tung: thomas Biegel, Dw 242, e-mail: [email protected] Anzeigenservice: Andrea fischer, Dw 441,

fax: Dw 535, e-mail: [email protected] Anzeigenrepräsentanz oö: gerhard weberberger, kleinwört 8, 4030 linz, tel: (07 32) 31 50 29-0,

fax: (07 32) 31 50 29-46, handy: (06 76) 518 55 75, e-mail: [email protected] Anzeigentarif: nr. 28, gültig ab 1. jänner 2012 Abo-service: tel:

(01) 740 40-78 12, fax: (01) 740 40-78 13, e-mail: [email protected] Bankverbindungen: inserate: Bank Austria kto. 04240571200, Blz:

11000, iBAn: At511100004240571200, Bic: BkAuAtww Abos: Bank Austria kto. 09523298900, Blz: 11000, iBAn: At171200009523298900,

Bic: BkAuAtww, nachdruck nur mit genehmigung des verlages. für namentlich gezeichnete Beiträge ist der Autor verantwortlich. Dvr: 0368491

Beteiligung

Alleinige gesellschafterin der medizin medien Austria gmbh (der österreichischer wirtschaftsverlag gmbh) ist die süddeutscher verlag hüthig gmbh.

gesellschafter der süddeutscher verlag hüthig gmbh sind die süddeutscher verlag gmbh mit 91,98 %, herr holger hüthig mit 7,02 %, frau ruth hüthig

mit 0,45 %, frau Beatrice hüthig mit 0,28 % und herr sebastian hüthig mit 0,28 %.

iMpREssUM

der österreichische Fotograf Gregor Sailer untersucht in seiner

beeindruckenden Serie geschlossene Stadtformen in Sibirien,

aserbaidschan, katar, Chile, algerien, Westsahara und argenti-

nien. der Begriff der „geschlossenen Stadt“ ist ursprünglich auf

die Sowjetunion zurückzuführen, wo zahlreiche Geheimstädte

existierten, bevor sie, zum teil erst anfang dieses Jahrhunderts,

offiziell „geöffnet“ und auf landkarten verzeichnet wurden. doch

auch heute gibt es überall auf der Welt noch künstlich geschaf-

fene urbane Zonen, die entweder durch Mauern oder auch nur

durch die sie umgebende lebensfeindliche landschaft hermetisch

von der außenwelt abgeriegelt sind.

Ende der dreißigerjahre stieg linz zu einem Industriezentrum im

„deutschen reich“ auf, das bedeutete zusätzlich eine immense

Bautätigkeit im Wohnbau, die unübersehbar das linzer Stadtbild

prägt. der vorliegende Band blickt auf die unterschiedlichen

perspektiven von zwischen 1938 und 1945 errichteten und bis

heute bewohnten Wohnsiedlungen. Wissenschaftler der Zeitge-

schichte, architekturtheorie, kunstgeschichte und denkmalpflege

beschäftigen sich mit deren Entstehungsbedingungen im natio-

nalsozialismus, mit baugeschichtlichen details sowie mit Fragen

denkmalpflegerischen umgangs mit nS-Bauten ebenso wie mit

der gegenwärtigen aneignung dieser Bauten.

„Closed Cities“,

Hrsg.: Gregor Sailer,

exte von Wencke Hertzsch,

Walter Moser,

Margit Zuckriegl

kehrer verlag, heidelberg

2013, 24 x 30cm, 300 seiten,

151 farbabbildungen, 48 euro

isBn 978-3-86828-328-0,

Deutsch/englisch

Sylvia Necker:

„Hitler bauten" in Linz.

Wohnsiedlungen zwischen

Alltag und Geschichte.

1938 bis zur Gegenwart.

hrsg.: nordico stadtmuseum.

verlag Anton pustet, salzburg

2013. hardcover, 240 seiten,

farbig und s/w bebildert,

26,5 x 22,5 cm, 24,00 euro.

isBn 978-3-7025-0679-7

aprIl 2013//FORUM//15

Page 16: Forum E-Paper 03/13

StorY

Flachdach-dEtails Mit bitUMEn- Und kUnststOFFbahnEn

DAchABDichtung richtig Ausführendachabdichtungen so auszuführen, dass sie dauerhaft dicht und

langlebig sind – das erfordert großes know-how bei planern und

ausführenden Verarbeitern. aber der teufel steckt bekannterma-

ßen im detail. Im Zuge einer artikelserie soll beschrieben werden,

wie sich anschlüsse und details mit Bitumenbahnen sicher und

schnell herstellen lassen und welche hilfsmittel dazu beitragen,

die langlebigkeit einer dachabdichtung zu erhöhen.

Peter Balogh

Zur abdichtung von Flachdächern werden seit vielen Jahren

Bahnen aus Bitumen eingesetzt. diese produkte haben durch ihre

Materialeigenschaften die dauerhafte Funktionstüchtigkeit bereits

über Jahrzehnte bewiesen. die seit dezember 2012 gültige

Önorm B 3691 planung und ausführung von dachabdichtungen

gibt vor, dass Bitumenbahnen im längsnahtbereich mindestens

80 Millimeter und im Quernahtbereich mindestens 100 Millimeter

zu überdecken sind. hoch- und tiefzüge sind grundsätzlich aus

bahnenförmigen oder flüssigen abdichtungsmaterialien zu planen.

an- und abschlüsse sind vollflächig zu verkleben.

an- und abschlüsse – anschluss höhen im regelfall

die neue norm trägt mit differenzierter Betrachtung der an-

schlusshöhen den unterschiedlichen Witterungsverhältnissen

rechnung und unterscheidet zwischen regelfall und erhöhter

anforderung. der regelfall tritt ein, wenn die Schneelast am Bo-

den < 3,25 kn und die regenspende unter 300 l/(s.ha) beträgt.

hier sind die Bahnen mindestens 15 Zentimeter an die Wände

und zehn Zentimeter an die türelemente hochzuziehen. Bei der

hochzugssicherung ist die Mindesthochzugshöhe an der Befes-

tigungsschraube zu messen. um einen komfortablen übergang

auf die terrasse möglich zu machen, kann der anschluss an die

türelemente unter Berücksichtigung weiterer Maßnahmen redu-

ziert werden. darunter versteht man die planung und den Einbau

von Vordach und/oder Entwässerungsrinne im Bereich der türe.

Somit kann die anschlusshöhe wie folgt reduziert werden:

• mit Vordach um fünf Zentimeter

• mit Entwässerungsrinne, Baubreite 12 bis 24 Zentimeter, um

50 prozent der rinnentiefe

• mit Entwässerungsrinne, Baubreite ab 24 Zentimeter, um

100 prozent der rinnentiefe.

auch wenn bei mehreren Maßnahmen gleichzeitig die reduktion

addiert werden darf, sind die Mindesthöhen zwingend einzuhalten:

• mit Vordach mind. fünf Zentimeter

• mit Entwässerungsrinne bis 24 Zentimeter Baubreite mind.

drei Zentimeter

• mit Entwässerungsrinne ab 24 Zentimeter Baubreite mind.

ein Zentimeter.

Grundsätzlich werden für die detailausbildung mit mehrlagigen

Bitumenabdichtungen die gleichen abdichtungsbahnen verwen-

det wie für die dachfläche selbst. allerdings können zur einfa-

cheren und sicheren Verarbeitung die Bahnen durch kaltselbst-

klebende Bitumenbahnen ersetzt werden. um die details sicher

und ohne Beschädigung des untergrundes abzudichten, erfolgt

die aktivierung durch einen kleinen Brenner oder Fön. durch

klimatisch unterschiedliche Verhältnisse bedingt, kommt auch die

erhöhte anforderung bei der ausführung der an- und abschlüsse

immer häufiger zum tragen. dabei ist die Schneelast am Boden

über 3,25 kn der limitierende Faktor. darum gehen wir in der

weiteren Folge der Serie speziell auf die ausführung bei der

erhöhten anforderung ein.

detAil: bitumen flAchdAch, WAndAnschluss beton. detAil: bitumen flAchdAch, AttikA. pläne: BAuDer

16//FORUM//aprIl 2013

Page 17: Forum E-Paper 03/13

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Page 18: Forum E-Paper 03/13

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Mo01/04/

dI02/04/

Wien, 10:00 – 12:00Kinderworkshop: Grün, Grün, nur du allein. Azw im mQ.www.azw.at

MI03/04/

Wien, 09:00 – 17:00Seminar: Sachverstän-digen-Gutachten bei Baumängeln. Ars seminarzentrum, schallautzerstraße 2-4. www.ars.at

Wien, 19:00Filmabend: koolhaas houselife – Ein Film von Ila Bêka & Louise Lemoine.Azw im mQ.www.azw.at

do04/04/

Wien, 09:00 – 12:00 Seminar: Haftung - Ge-währleistung – Garantie am Bau. Ars seminarzentrum, schallautzerstraße 2-4. www.ars.at

dornbirn, 09:00 – 17:00 Seminar: Der Energie-ausweis EAVG 2012 – Neue Rechtslage seit 1.12.2012. hotel martinspark, mozartstraße 2. www.ars.at

Wien, 16:00 – 20:00 Seminar: Charakteristik und Besonderheiten von Bestandsmauerwerk. ofi - Arsenal, franz grill straße 5. www.archingakademie.at

Graz, 19:00 /bis 24.05. Ausstellung: Statt Leer-stand Stadt. hDA, mariahilferstraße 2.www.hda-graz.at

Fr05/04/

Wien, 09:15 – 17:15Seminar: Schlechtwetter am Bau – Zeitlichen Verzug und Mehrkosten-forderungen berechnen. Ars seminarzentrum, schallautzerstraße 2-4. www.ars.at

Wien, 09:30 /bis 05.04.Lehrgang: Kostenpla-nung für Bauprojekte. pmt, schottenfeldgasse 49/1. www.archingakademie.at

Wien, 13:00 – 16:00Seminar: Baumängel. Ars seminarzentrum, schallautzerstraße 2-4. www.ars.at

Wien, 14:00 –18:30Exkursion: Oase 22 und Wohnen am Mühlgrund.treffpunkt: secession,friedrichstraße 12.www.archingakademie.at

Sa06/04/

Graz, 11:00Exkursion: Häuser schaun – Naturkunde-museum Joanneums-viertel. hDA, mariahilferstraße 2.www.hda-graz.at

Wien, 13:45 – 17:00Exkursion: Gold Tour 1 – Dem Gold auf der Spur.treffpunkt: ebendorfer-straße 8. Anmeldung: [email protected]

St. Gallen /bis 23.06.Ausstellung: Filipa César – Single Shot Films. kunstmuseum st. gallen, museumstrasse 32. www.kunstmuseumsg.ch

So07/04/

Wien, 12:00Führung: Rundgänge durchs Mak. mak, stubenring 5. www.mak.at

Wien, 12:00Führung: Wien im Zeit-raffer – Stadtgeschichte als Kurzgeschichte. wien museum, karlsplatz 8. www.wienmuseum.at

Wien, 15:00Führung: Die Hermesvil-la und ihre Geschichte. hermesvilla, lainzer tiergarten. www.wienmuseum.at

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© lendlabor «© la bêka & louise lemoine «

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© filipa césar, courtesy cristina Guerra contemporary and the artist

«© Azw

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Page 19: Forum E-Paper 03/13

kalEndEr

Mo08/04/

Wien, 09:00 – 17:00Konferenz: We Go Green – Neubau und Sanierung von Büro- und Industrie-bauten. erste Bank event center, petersplatz 7. www.kunstmuseumsg.ch

Wien, 09:00 – 17:00 /bis 23.04. Lehrgang: Rechtsfra-gen der Baupraxis – Juristisches Wissen für Baupraktiker kompakt vermittelt. Ars seminar-zentrum, schallautzerstraße 2-4. www.ars.at

Wien, 17:00 – 20:15Seminar: OIB Richtlinie 3 – Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz. Arch+ing Akademie, karlsgasse 9. www.archingakademie.at

Venedig /bis 28.07.Ausstellung: Fragile? le stanze del vetro, isola di san giorgio maggiore 1. www.lestanzedelvetro.it

dI09/04/

Wien, 13:30 – 17:00Seminar: Kalkulationsirr-tum und andere Irrtümer im Bauvertrag. Ars seminarzentrum, schallautzerstraße 2-4. www.ars.at

Mailand /bis 14.04.Ausstellung: Austrian Design Details. salone dei tessuti, via san gregorio 29. http://kunstpresse.at/details

oldenburg, 18:00Vortrag: 90 Minuten - Marc Günnewig + Jan Kampshoff „architecture on speed“. jade hochschule, ofener straße 16. www.jade-hs.de

MI10/04/

hartberg, 08:15 – 17:00Vortrag: Photovoltaic Praktikertag. veranstaltungszentrum ökopark hartberg, Am ökopark 10. www.pvaustria.at

Wien, 16:00Führung: Wien City Walk – Architektur-Aufreger – Was die Wiener empört, MQ bis Looshaus. treffpunkt: Azw, muse-umsplatz 1.www.wienmuseum.at

Wien, 19:00Vortrag: Volksvorlesung – Die 50er Jahre. Ein Jahrzehnt des Um- und Aufbruchs. Azw im mQ.www.azw.at

linz, 20:00 /bis 27.04.Ausstellung: ZV Bau-herrenpreis 2012. Afo, herbert-Bayer-platz 1.www.afo.at

do11/04/

Wien, 19:00Vortrag: Sprechen über Architektur – Klaus Kada. Bene, neutorgasse 4-8. www.bene.com

Salzburg, 19:30Vortrag: Denkmalpfle-ge – Management der Veränderung. großer saal im künstler-haus, hellbrunner straße 3. www.initiativearchitektur.at

langenlois /bis 12.04.Seminar: Passiv-HausProjektierungsPa-ket für EinsteigerInnen.schloss haindorf bei langenlois. www.green-academy.at

Wien /bis 12.04.Symposium: 4. Symposi-um Aktiv Solarhaus. Bank Austria kunstforum,freyung 8. www.otti.de

Fr12/04/

Wien, 09:00 – 14:00Seminar: Kinderspiel-plätze – Sicherheit und Haftung – ÖNORM EN 1176 und EN 1177. Ars seminarzentrum, schallautzerstraße 2-4. www.ars.at

Wien, 09:30 /bis 15.04.Workshop: Fotografieren. Arch+ing Akademie, karlsgasse 9. www.archingakademie.at

Wien, 13:30 – 19:00Seminar: Der Blick ins Innere des Lichtes – Spektralmessungen. Österr. institut für licht und farbe, cumberlandstraße 6/18.www.lichtundfarbe.at

Stuttgart /bis 17.04.Ausstellung: best ar-chitects 13.konrad-Adenauer-straße 2. www.bestarchitects.de

Sa13/04/

Frankfurt, 10:00 – 17:00Fortbildung: Rekonst-ruktion – Zurück in die Stadt. Deutsches Architekturmu-seum, schaumainkai 43. www.dam-online.de

Wien, 13:00Kinderworkshop: Archi-kids – Statik. Gleichge-wicht im Stillstand. Azw im mQ.www.azw.at

Wien, 14:00 – 17:00Kinderführung: Mak for Family – Zeichen, gefan-gen im Wunder. mak, stubenring 5. www.mak.at

München, 17:00 /bis 14.09.Ausstellungseröffnung: Schaustelle.pinakothek der moderne, Barer straße 40. www.architekturmuseum.de

So14/04/

Wien, 13:00Filmabend: Eames – The Architect and the Painter. filmcasino, margereten-straße 78.www.filmcasino.at

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© douglas m Parker studio

© rainer viertlböck

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aprIl 2013//FORUM//19

Page 20: Forum E-Paper 03/13

StadtplanunG

aus gutem Grund, schließlich sind die Metropolen durch das starke Einwohnerwachstum in jüngster Vergangenheit und die knapper werdenden Budget-, Energie- und Flächen-ressourcen gefordert, den gesellschaftlichen wie sozialen Anforderungen gerecht zu werden, Potenziale dabei zu nut-

zen und nachhaltig zu wirtschaften. „Smart City“ ist hier das Schlagwort Nummer eins, das in der Hamburger HafenCity als eine Art Best-Practi-ce-Exempel im mitteleuropäischen Raum Realität wird. Das gigantische Stadtentwicklungsprojekt erweitert die Flächen der Hamburger City um 40 Prozent. Auf 157 Hektar ehemaligen Hafen- und Industrieflächen ent-stehen 45.000 Arbeitsplätze und 6.000 Wohnungen.

kosmopolitisch, nAchhAltig, BürgernAh Im Sinne eines hohen Nachhaltigkeitsanspruchs begleiten vier zukunfts-fähige Leitthemen Hamburg auf dem Weg zu einer „smarten“ Stadt. „Growing City“, „Open City“, Civic City“ und „Smart City“ sind auf der Wanderausstellung „Stadt neu bauen“ aufbereitet, die einen interna-tionalen Austausch über das intelligente Wachsen von Städten initi-iert. Nach Wien gastiert die Schau der Internationalen Bauausstellung (IBA) und der HafenCity Hamburg GmbH als nächstes in Marseille. Alle Themen betreffen im Grunde jede Metropole, die sich weiterentwickeln möchte, ohne ihre Tradition und Qualität aufgeben zu müssen. Bei der „Growing City“ geht es etwa um die Gestaltung der inneren Stadtränder, um die Metrozonen, deren scharfe Grenzen und Barrieren im Sinne einer ganzheitlichen Stadt aufgelockert gehören. Ein wichtiges Thema für Wien ist die „Open City“, die das Zusammenleben der internationalen Stadtge-sellschaft durch Wohnraum mit hoher Urbanität und Diversität forciert.

stADtplAnung im rahmen der Auftaktveranstaltung der wiener

wohnbaufestwochen 2013 traf wien Anfang märz auf die

hansestadt hamburg: Der „Dialog über die stadt der zukunft“

forcierte einen vergleich beider städte.

hanna GEISSWInklEr

lEaRning FROM haMbURg

20//FORUM//aprIl 2013

Page 21: Forum E-Paper 03/13

StadtplanunG

In der Hamburger HafenCity soll die „Open City“ durch feinkörnige hori-zontale Nutzungsmischung aus Büro, Wohnen, Bildung, Kultur und Frei-zeit erzielt werden. Jürgen Bruns-Berentelg, Vorsitzender der Geschäfts-führung der HafenCity Hamburg GmbH, betont zudem die Wichtigkeit der „Civic City“ für die Hamburger: „Die Bewohner an der Stadtentwick-lung teilhaben zu lassen, ist entscheidend. Über zielgruppenspezifische Beteiligungsgremien integrieren wir eine Auswahl an Bürgern aktiv in den Planungsprozess.“ Im Zentrum der Wiener Wohnbaupolitik steht die Schaffung leistbaren und in Zukunft auch flexibel gestaltbaren Wohn-raums ebenso wie energieeffizientes und ressoucenschonendes Bauen und Sanieren. Beliebt sind hierbei auf beiden Seiten Begriffe wie „Smart Price Häuser“, CO2-neutrale „Smart Materials“ sowie anpassungsfähige Grundrissvarianten unter dem Überbegriff „Smart City“.

vorreiterrolleMit Wiens Anspruch, ebenfalls ein Stück weit „smarter“ zu werden, ori-entiert man sich am Hamburger Paradebeispiel, wie Wolfgang Förster, Leiter der Wiener Wohnbauforschung, bestätigt: „Trotz Gemeinsamkeiten beider Städte müssen wir diese vier Parameter in einem anderen Maß-stab nach Wien bringen. Sozialer Wohnbau zum Beispiel, hat in Wien eine andere Tradition. Als Teil der Politik ist leistbares Wohnen eine zentrale Verantwortung der Stadt.“ Hamburg kann in Sachen sozialer Wohnbau durchaus von Wien noch etwas lernen. Nach Uli Hellweg, Geschäftsfüh-rer der IBA Hamburg GmbH, „wird sozialer Wohnbau in Hamburg zwar angestrebt, den Status, den er in Wien aber genießt, muss sich die Stadt erst zurück erkämpfen.“

bisher PräGen der mArkAnte unter-nehmenssitZ von unilever und der mArco Polo toWer die südlich von den elbbrücken einsehbAre stAdt-silhouette hAmburGs. GePlAnt sind Weitere Gebäude mit fAst 600 WohnunGen. foto: thomAs hAmpel

www.iba-hamburg.de

www.wohnbaufestwochen.at/2013

aprIl 2013//FORUM//21

Page 22: Forum E-Paper 03/13

InnoVatIVES WohnEn

preiswertes Wohnen im Fertighaus auf hohem Niveau bei bes-ten Energiestandards – und Zugang zu eigenem Grün: Kurz vor ihrer Eröffnung zeigt die IBA mit diesem Projekt wieder einmal neue Wege des Bauens auf. So etwas ist vorbildlich“, meinte Jutta Blankau anlässlich der Fertigstellung des Case

Study #1-Wohnhauses, das sechs Wohnungen zwischen 45 und 150 Quadratmetern auf vier Geschoßen zu bieten hat. Die Grundidee des von den Hamburger Architekten Fusi & Ammann entworfenen Stadthauses erläutert der Architekt Paolo Fusi selbst: „Sie basiert auf quadratischen Wohnmodulen, die aus vorgefertigten Elementen wie Spannbeton-Hohl-decken, Holztafelbau sowie Fertigteilwänden bestehen. Die Innenräume der Module sind klar strukturiert, minimal gestaltet und dadurch sehr

innovAtives wohnen

ein musterhaus vom Architekten? Bezahlbare loftwohnungen?

schwörerhaus und die internationale Bauausstellung iBA

hamburg zeigen, dass dies längst keine widersprüche mehr

sein müssen. und ihr „wohnhaus case study #1“ beweist dies

auch. ChrIStInE MüllEr

das FERtighaUs vOM aRchitEktEn

22//FORUM//aprIl 2013

Page 23: Forum E-Paper 03/13

InnoVatIVES WohnEn

flexibel. Durch horizontale und vertikale Kombination entstehen unter-schiedliche Grundrisse, die eine individuelle Aufteilung ermöglichen. Die Wohnungen gehen teilweise über mehrere Geschoße und können durch nachträglich einsetzbare Trennwände an veränderte Bedürfnisse ange-passt werden. Alle Wohnungen haben Zugang zum eigenen Garten oder einer Dachterrasse.“

IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg betont vor allem die Leistung der Archi-tekten: „Internationale Bauausstellungen stehen traditionell für an-spruchsvolle Architektur sowie innovative Baumaterialien und Bauwei-se – heute kommen noch hohe energetische Standards hinzu. Das Case Study #1 verbindet all diese Ansprüche auf beispielhafte Weise.“

SchwörerHaus bietet mit dem Haus bewusst eine Neuinterpretation des Fertighauses als Stadthaus an und damit eine Alternative zum suburba-nen Wohnen. Für das Einfamilienhaus hat man bei Schwörer die vorge-fertigte Bauweise inklusive aller Haustechnikkomponenten im Bereich Elektro, Sanitär und Heizung perfektioniert und auf das das mehrgescho-ßige Bauen übertragen.

Das „Case Study #1“ gehört zu den so genannten Smart Price Houses der IBA in Wilhelmsburg Mitte – ebenso wie das kürzlich fertig gestellte „Case Study Hamburg“ und das Haus „Grundbau & Siedler“, das derzeit unmittelbar nebenan entsteht. Als „Bauausstellung in der Bauausstel-lung“ präsentiert die IBA Hamburg dort auf einem früheren Güterbahn-gelände insgesamt 17 experimentelle Wohnhäuser und zeigt die Zukunft des Bauens und Wohnens.

die drei ibA best Price houses: dAs „cAse study #1“ flAnkiert vom kürZ-lich fertiG Gestellten „cAse study hAmburG“ und dem hAus „GrundbAu & siedler“.foto: johAnnes Arlt

aprIl 2013//FORUM//23

Page 24: Forum E-Paper 03/13

Proto- tyPischesEnErgiE- bündel

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Page 25: Forum E-Paper 03/13

aprIl 2013//FORUM//25EnErGIEEFFIZIEnt BauEn

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EnErGIEEFFIZIEnt BauEn

energieeffizient BAuen

solarwabenfassade, Biomasse-fernwärme-heizung,

fotovoltaikanlage, ausgeklügelte haustechnik und etliches

mehr – ein kürzlich in Bruck an der mur übergebenes

Bürogebäude steckt voller maßnahmen zur steigerung der

energieeffizienz.

pROtOtypischEs EnERgiEbündEl

doMInIQuE platZ

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26//FORUM//aprIl 2013

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EnErGIEEFFIZIEnt BauEn

anfang März, An der Postwiese 8 in Bruck an der Mur. Einen Medienrummel erlebt man hier selten, heute ist allerdings ganz schön was los. Das Gebäude, in dem das Bezirksge-richt, das Finanzamt und das Vermessungsamt eingemietet sind, ist nach fast eineinhalb Jahren Bauzeit kaum wie-

derzuerkennen. Die Fassade ist in hellem Grün gehalten. Der Vorplatz wurde mit Sitzgelegenheiten und Grünflächen neu gestaltet. Ein taktiles Leitsystem sorgt dafür, dass alle an ihr Ziel kommen. Der Bau hat sich aber nicht nur optisch verwandelt.

integrAler geDAnkeDas in die Jahre gekommene Gebäude aus den Sechzigerjahren weiß nun zwar auch mit seiner funktionellen Fassade, in erste Linie allerdings mit seinen inneren Werten zu überzeugen. „Schon bei der Planung gab es neben dem ‚klassischen‘ Team aus Bauherr, Generalplaner und Nutzer zusätzliche Fachplaner für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit“, sagt Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der Austrian Real Estate (ARE). Das Projekt sei auf seine ökonomische, ökologische und – wie es neuerdings so schön heißt – sozio-kulturelle Nachhaltigkeit überprüft und dahinge-hend optimiert worden. Von der technischen Seite betrachtet heißt das: Eine Biomasse-Fernwärme-Heizung, eine Fotovoltaikanlage, eine Solar-wabenfassade, nach Zonen getrenntes Monitoring, Tageslicht lenkende Jalousien und so genannte Solartubes im dritten Obergeschoß zeugen von einem integralen Energieeffizienzgedanken. Die Sanierung des Bü-rogebäudes mit 6.200 Quadratmetern Nettogrundrissfläche ist Teil eines Forschungs- und Technologieprogramms namens „Haus der Zukunft“, das vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit), der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), des Austria Wirt-schaftsservice (aws) und der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technologie (Ögut) gefördert wird. Ziel dessen ist der Erkenntnis-gewinn für künftige Sanierungen. Ein großer Teil des ARE-Portfolios stammt schließlich aus den Sechziger- und Achtzigerjahren. Über ein entsprechendes Monitoring werden nun die nötigen Daten gesammelt, um ein umfassendes Bild über die Lebenszykluskosten und damit eine Basis für weitere Projekte in diesem Bereich zu erhalten.

dAs büroGebäude Aus den sechZiGerJAhren Wurde in funktioneller Wie oPtischer hinsicht ins 21. JAhrhundert Gehievt.

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EnErGIEEFFIZIEnt BauEn

üBergreifenDe herAngehensweiseDer Prototyp „Bürogebäude An der Postwiese 8“ ist in drei Nutzerbereiche geteilt. Ein Trakt ist dem Bezirksgericht, einer dem Finanz- und einer dem Vermessungsamt zuge-teilt. Etliche Maßnahmen zur Energieeffizienzerhöhung sind Baukörperübergreifend eingeplant worden: die Luftpolster in den Solarwabenelementen der Fassade beispiels-weise. Diese reagieren auf den Sonnenstand – und das wie folgt: Bei niedrig stehender Wintersonne heizt sich die Luft in den Waben auf – bei hohem Einstrahlungswinkel der Sommersonne verschatten die Waben und haben dadurch einen kühlenden Effekt auf das Luftpolster im Element. Da sich die Fassade allerdings dynamisch und nicht statisch verhält (Sommer/Winter) ist eine Ermittlung des U-Werts mit standardisierten Program-men zur Energieausweiserstellung nicht darstellbar. Ein weiterer die Fassade betreffen-der Gesichtspunkt sind die fixverglasten Fensterflächen mit reduziertem Rahmenanteil und Tageslicht lenkenden Jalousien. Tageslicht dringt dabei so weit wie möglich ins Ge-bäudeinnere, verbessert einerseits den Komfort und reduziert andererseits die Beleuch-tungsenergie. Im dritten OG sorgen die Solartubes für Tageslicht und zwar einerseits in jenen Räumen, die nicht direkt über Fenster mit Tageslicht versorgt werden können, bzw. andererseits dort, wo der Tageslichtertrag über Fenster zu gering ist. Der Tube leitet dabei über eine speziell ausgeführte Rolle das Licht vom Dach in die Innenräume. A pro-pos Dach: Auf selbigem ist die Fotovoltaikanlage mit einer Nennleistung von 24 kW Peak (22.500 kWh jährlicher Ertrag) angebracht, deren Leistung etwa dem jährlichen Strom-verbrauch von fünf österreichischen Haushalten entspricht.

intelligentes zusAmmenspielIm Inneren wird der Energieeffizienzgedanken mit einem Biomasse-Fernwärmean-schluss, einem nach Zonen getrennten Monitoring mit 90 Messpunkten sowie einem Luftdichtheitswert von n50 < 1,0 weiter gesponnen. Letzteres ist übrigens ein Messer-gebnis, das sonst nur bei Neubauten erreicht wird. Im Trakt des Bezirksgerichts, das um

die luftPolster in den solArWAbenelementen der fAssAde reAGieren Auf den sonnenstAnd.

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EnErGIEEFFIZIEnt BauEn

875 Quadratmeter erweitert und aufgestockt wurde, sorgt das Zusammenspiel der bis zu 100 Meter in die Erde reichenden Tiefensonden mit Wärmepumpe und Nachtlüftungs-system für Kühlung der Raumluft im Sommer bzw. für Erwärmung im Winter. Sensoren an Jalousien und Bürobeleuchtung gestalten automatisch optimale Lichtsituationen in den Räumen, heißt es vonseiten des Bauträgers. Für eine kontinuierlich gute Luftquali-tät in den Büros und Verhandlungssälen sorgt die mechanische Belüftung, die Frischluft einbläst, bevor ein zu hoher CO2-Gehalt erreicht wird. Sämtliche Maßnahmen sorgen dafür, dass der Nutzenergiebedarf um rund 60 Prozent und die CO2-Emissionen um rund 75 Prozent gesenkt werden. Von der Sanierung des Bürogebäudes in Bruck an der Mur profitieren neben dem Bezirksgericht aber auch Finanz- und Vermessungsamt.

zentrAle herAusforDerungen„Die Modernisierung der öffentlichen Verwaltung ist eine der zentralen Herausforderun-gen der nächsten Jahre. Dazu gehören auch moderne Servicestellen für die Bürgerinnen und Bürger. Im Bürogebäude Bruck an der Mur konnten nicht nur notwendige Einspa-rungen, sondern auch wichtige Effizienzsteigerungen erzielt werden. Ich freue mich außerdem über einen weiteren Schritt zur Barrierefreiheit. Für mich sind die Sanie-rungs- und Modernisierungsmaßnahmen aber auch Symbol für das Prinzip der Finanz-verwaltung: weniger und mehr, weniger Kosten bei gleichzeitig mehr Service für die Steuerzahler“, sagte Maria Fekter, Bundesministerin für Finanzen, anlässlich der offiziel-len Eröffnung. „Das Behördenzentrum Bruck an der Mur erhöht durch die Konzentration von drei Behörden an einem Standort zusätzlich den Nutzen für die Kunden und ist ein gelungenes Objekt in ökonomischer und ökologischer Hinsicht. Das Vermessungsamt ist damit eine moderne Servicestelle für die Kunden aus der Bevölkerung und der Wirtschaft in der Region Bruck an der Mur, Leoben und Mürzzuschlag“, meint Wernher Hoffmann, Präsident des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen. Und auch Architekt Wolf-gang Pittino vom Unterpremstättener Büro pittino und ortner schlägt in die Nutzerori-entierte Kerbe: „Wichtig war ein lichtdurchflutetes Gebäude mit optimalen Bedingungen für die arbeitenden Menschen. Die vor dem Baukörper ausgeformte Platzsituation bildet die Schnittstelle zum Stadtraum.“

links: dAs in die JAhre Gekommene büroGebäu-de vor der sAnierunG. rechts: nAch der instAndsetZunG.

der verhAndlunGssAAl im neuen GerichtsGe-bäude Zeichnet sich durch eine klAre form-GebunG Aus.

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BürogeBäuDeBruck an der Mureigentümer

arE austrian real Estate

generAlplAner

pittino & ortner architekturbüro Zt Gmbh

projektleitung

dI Bernhard Göschl

mieter

Bundesministerium für Justiz

Bundesministerium für Finanzen

Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen

fAchplAner

tB köstenbauer & Sixl Gmbh

fAchplAner elektro- unD

sicherheitstechnik

Busz Gmbh

plAner finAnzAmt funktonssAnierung

arch. dI konrad Geldner

örtliche BAuAufsicht

architekturbüro kaltenegger

pilz Gerald Gmbh

Busz Gmbh

technisches Büro Franz Blaschitz Gmbh

arch. dI konrad Geldner

BAuBeginn

oktober 2010

fertigstellung

September 2012

nettogrunDrissfläche

rd. 6.200 m²

investitionen

rd. 8,5 Mio. Euro

www.are.at

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EnErGIEEFFIZIEnt BauEn

energie effizient BAuen

europas höchste Baustelle auf 3.855 meter ist fertig gestellt:

Das „refuge du goûter“ ,aus 150 tonnen holz errichtet, bietet

kletterern schutz auf ihrem weg nach oben zur spitze des

mont Blanc.

höchstleistungen sowohl seitens des Bau-Teams wie von den eingesetzten Materialien waren bei der Umsetzung dieses futuristisch anmutenden Baus gefordert. Auch die am „Dach Europas“ eingebauten Dachflächenfenster müssen widrigs-ten Bedingungen standhalten.

Traditionell kehrt etwa ein Viertel der 30.000 Alpinisten, die jährlich die Besteigung des Mont Blanc versuchen, eben an der Kante der „Aiguille du Goûter“ ein. Die bereits 1962 erbaute Berghütte des französischen Al-penvereins erwies sich jedoch im Laufe der Jahre als unzureichend klein. Architekt Hervé Dessimoz und Holzbauingenieur Thomas Büchi erhielten daher den Auftrag zur Realisierung eines neuen „Refuge du Goûter“. Fünf Jahre Planung und drei Jahre Bauzeit dauerte es, bis die neue Berghüt-te, eine Herausforderung an Ingenieurs- wie Holzbautechnologie und Energiemanagement, im August 2012 erstmals von Bergsteigern genutzt werden konnte.

Die Errichtung des höchstgelegenen französischen Schutzhauses er-forderte speziell bedingt durch die dünne Luft und die besondere Lage. von den Arbeitern vor Ort beinharte Knochenarbeit. Ein internationales Spezial-Team von Velux erhielt den Auftrag, die Berghütte mit Dachfens-tern auszustatten, die allen Klima- und Wetterbedingungen in dieser extremen Höhenlage standhalten. Dessimoz bestückte den Bau schließ-lich mit 55 Dachfenstern, die nun für ausreichend Tageslicht und natür-liche Belüftung sorgen. Man entschied sich für eine speziell für dieses Projekt angefertigte Dreifach-Verglasung mit zusätzlicher 8 Millimeter starker Glasschicht als Klimaschutz; Die Scheiben wurden per Helikopter zur Baustelle geflogen. Dort wurden sie eine Woche gelagert, um sie dem atmosphärischen Druck in dieser extremen Höhe anzupassen. Erst nach Fertigstellung der Holzkonstruktion baute man die Scheiben in die Fens-ter ein. Das ovale, vierstöckige in Holz-Leichtbauweise errichtete Bau-werk steht nur zur Hälfte auf festem Grund; die andere Hälfte ruht auf Stahlstutzen und sorgt für seine Leichtigkeit. Der Bau ist außerdem dank Solarenergie und Schmelzwassergewinnung fast komplett energieautark. Die Dachflächenfenster sorgen für optimale Belichtung sowie für die im Winter wichtigen passiven solaren Gewinne. Eine bereits erfolgte Eva-luierung des Naturfreundehaus Knofeleben seitens der Donauuni Krems zeigt, dass die dort eingebauten Dachflächenfenster fast doppelt so viel nutzbare solare Gewinne wie Verluste bringen. So kann in modernen Berghütten die Balance zwischen wachsenden Komfortansprüchen und Energiesparmaßnahmen gehalten werden. Den ersten Praxistest hat die Berghütte, bereits vergangenen Herbst absolviert, als im neuen Basisla-ger vor dem letzten Anstieg 120 Übernachtungs- wie 60 Tagesgäste Stati-on machten. Nur noch wenige Handgriffe sind noch notwendig, bevor die Schutzhütte im Frühsommer 2013 eröffnet werden kann.

schUtz in lUFtigER höhE

„refuge du goûter“:

• 3.855 Meter Seehöhe

• Windstärken von bis zu 300 km pro Stunde

• Jahresdurchschnittstemperatur von -7° C und

tiefsttemperaturen von bis zu -25° C,

• 150 tonnen holz für die Brettschichtholz-

konstruktion

• 55 Velux-dachfenster dreifachverglast mit

zusätzlicher 8 Millimeter Glasschicht

• 97m² photovoltaikanlage

• 54 m² Solarthermiepaneele in der ovalen

Gebäudehülle

• 3.000 helikopterflüge mit je 500 kg pro Flug

in der Bauphase

• Gesamtbruttokosten: 7,3 Millionen Euro

Architekt

hervé dessimoz, Groupe h, paris/décalage

architecture, Chamonix

holzBAuingenieur

thomas Büchi, Charpente Concept, paris

trAgwerksingenieur (funDAmente)

Betech Sa, anemase

hls-ingenieure

Cabinet Strem, lyon thermische

simulAtion

albedo Energie, Bourget du lac

www.refugedugouter.fr

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EnErGIEEFFIZIEnt BauEn

dAs neue „refuGe du Goûter“ mit 55 dAchflächen-fenstern foto: A lA verticAle

dAs neue „refuGe du Goûter“ im querschnittplAn: groupe h pAris

die holZkonstruktion des „refuGe du Goûter“ in leichtbAuWeise foto: velux

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EnErGIEFFIZIEnt BauEn

BAuDoku klimaschutz betrifft uns alle – bereits die jüngsten sollten

mit einem neuen Bewusstsein für das thema aufwachsen.

Dies nahm Bayer ernst und errichtete seine betriebliche

kindertagesstätte „die sprösslinge“ am standort monheim

daher klimaneutral.

Vollständig emissionsfrei ist nun das zukunftsweisende und nachhaltige Gebäude bei der Energieerzeugung sowie im Betrieb und weist zudem eine über den Jahresverlauf ausgeglichene Energie-Bilanz auf. Die Kita ist das erste energieoptimierte „EcoCommercial Building“ in Europa, das Bayer mit seinen Netzwerkpartnern realisiert hat. Wie eine große Piazza ist der Eingang gestaltet und öffnet sich als weitläufiger, lichtdurch-fluteter Raum, der sich ideal zum Spielen, Vorlesen und Basteln eignet. Von hier geht es zu den fünf Gruppenbereichen, die jeweils über ein bis zwei Gemeinschaftsräume, einen Schlafraum, einen Sanitärbereich sowie einen direkten Ausgang zum Garten verfügen. Die betriebliche Kinder-tagesstätte steht dem Nachwuchs von Müttern und Vätern offen, die bei Bayer CropScience und Bayer Animal Health in Monheim tätig sind. Rund 60 Buben und Mädchen im Alter von sechs Monaten bis zum Schulantritt verbringen hier ihre Zeit mit Spielen und Lernen.

energetisch optimiertDer Bau des Kita-Gebäudes ist das Ergebnis eines integrierten Planungs-prozesses des EcoCommercial Building-Netzwerks: Das Kölner Architek-turbüro tr.architekten und das Ingenieurbüro P. Jung entwickelten mit Hilfe vorausgehender Simulationsrechnungen und unter stetiger Berück-sichtigung des Raumkomforts einen Bau mit innovativem und ganzheit-lichem Energiekonzept: Mit Photovoltaik-Modulen zur Stromerzeugung sowie Geo- und Solarthermie zum Heizen erzeugt man die benötigte Energie auf emissionsfreiem Weg zur Gänze selbst. Sämtlicher Energie-bedarf für Heizung, Lüftung, Beleuchtung und Betrieb elektrischer Gerä-te wird zu 100 Prozent durch regenerative Energien abgedeckt. Gleichzei-tig ist das Gebäude mit Polyurethan auf Basis von Rohstoffen von Bayer MaterialScience wie ein Passivhaus gedämmt und übertrifft damit bei weitem die gültigen Wärmedämmstandards. Für das erreichte Ziel einer Null-Emissions-Bilanz optimierten die Planer die Gebäudehülle und -form, die Anordnung und Größe der Fenster sowie die Oberlichter. Das Gebäude verfügt zudem über eine hocheffiziente Anlagentechnik, bei der die technischen Erfordernisse und die nutzungsspezifischen Anforderun-gen fein aufeinander abgestimmt sind.

Die gezielte Anordnung von großflächigen Fenstern mit 3-fach-Vergla-sung und Lichtlenklamellen kombiniert Tageslichtnutzung und Wärme-gewinnung durch die Sonne mit sommerlichem Wärmeschutz. Für einen Mittagsschlaf können die Innenräume durch außen montierte Sonnen-schutzrollos verschattet oder durch handbedienbare Schiebeelemente abgedunkelt werden. Dank Präsenzmelder und Helligkeitssensoren wird nur genau dort und genau so viel künstlich beleuchtet, wie nötig. Beheizt wird wird über eine Fußbodenheizung, die Frischluftversorgung erfolgt

kliMaschUtz vOn anFang an

die GeZielte AnordnunG Grossflächi-Ger fenster mit 3-fAch-verGlAsunG und lichtlenklAmellen kombiniert die tAGeslicht- und solArnutZunG.

GeheiZt Wird mit Geothermie über eine fussbodenheiZunG erWärmt; die frischluftversorGunG erfolGt durch unsichtbAr in Wänden, einbAumöbeln und böden Geführte lüftunGskAnäle.

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EnErGIEFFIZIEnt BauEn

durch Lüftungskanäle, die unsichtbar in Wänden, Einbau-möbeln und Böden geführt sind. Über einen Wärmetau-scher wird die frische Zuluft an kalten Tagen durch Abluft erwärmt. Statt einer zentralen Warmwasserbereitung verfügt jeder Sanitärbereich über eine dezentrale Frisch-wasserstation: Statt eines üblich verwendeten Warmwas-serspeichers bei einer Zentralheizung wird das Wasser nach dem Durchlauferhitzer-Prinzip erwärmt. Die durch thermische Solarenergie erzeugte Wärme wird in einem Pufferspeicher aufgefangen und anschließend zur Warm-wasserbereitung verwendet, wobei nur die tatsächlich benötigte Wassermenge erhitzt wird. Das spart Energie und verhindert gleichzeitig die Bildung von Mikroorga-nismen wie Legionellen.

positive BilAnz Der Erfolg des klimaneutralen umweltgerechten Gebäu-dekonzepts zeigte sich bereits nach dem ersten Jahr: Die Kita produzierte einen Überschuss von 13.600 kWh Strom vollständig CO2-frei. Dies entspricht dem Jahresver-brauch von etwa drei 4-Personenhaushalten. Die über-schüssige Energie speiste man in das Stromnetz ein. Zu-

dem führte die adäquate Dämmung und die Nutzung von regenerativen Energien wie Erdwärme und Photovoltaik zu einer Einsparung von 50 Tonnen CO2 – neun Tonnen mehr als ursprünglich erwartet. Die Gesamteinsparung ist vergleichbar mit dem CO2-Ausstoß von 27 PKWs bei einer durchschnittlichen Jahres-Fahrleistung von 12.600 Kilometern.

mehrfAch AusgezeichnetFür das nachhaltige Energiekonzept wurde die Kita in Monheim bereits mehrfach ausgezeichner, etwa beim Wettbewerb „Energieoptimiertes Bauen – Architektur mit Energie“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie im Jahr 2009 als erste klimaneutrale Kinder-tagesstätte in Deutschland. Das Institut für Energie und erneuerbare Energien der EU-Kommission prämierte die Kita als bemerkenswertes und vorbildhaftes Energiespar-Projekt mit dem Annual GreenBuilding Award 2011. Die Europäische Kommission hat Bayer außerdem in das eu-ropäische Green-Building Programm aufgenommen und ist damit offizieller Partner des EcoCommercial Building Program.

die kitA „die sPrösslinGe“ ist dAs erste enerGieoPtimierte „ecocommerciAl buildinG“ euroPAs, dAs der bAyer-konZern mit seinen netZWerkPArtnern reAlisiert hAt. fotos: Antje schröDer/ Architektur: tr Architekten

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SanIErunG//dÄMMunG

energieeffizient sAnieren

wohngesunDes wohlfühlklimA

Eine wesentliche rolle in der Bestandssanierung sowohl bei neu-

en als auch bei zu erneuernden Balkonen kommt der thermischen

trennung zu. Mit der neuen „Isokorb r“-reihe bietet Schöck dazu

eine energieeffiziente und optimale lösung an. Zwei drittel der

insgesamt knapp 3,9 Millionen Wohnungen in Österreich sind

rund über 30 Jahre alt und entsprechen nicht mehr den thermi-

schen anforderungen. Bei der anhebung der Wohnqualität geht

es auch um den nachträglichen Einbau von Balkonen. die neue

Isokorb-produktreihe „r“ des Bauteilespezialisten Schöck ermög-

licht dies nun auf effiziente und für den Bestand schonende art.

Eine neue produktreihe für die thermische trennung auskragen-

der oder gestützter Balkone an bestehenden Gebäuden. Je nach

tragfähigkeit der vorhandenen decke eignet sich das einbaufer-

tige Bauteil für Balkonkonstruktionen aus Stahl und Stahlbeton.

durch die vielfältigen lösungsmöglichkeiten bietet die neue

produktreihe dem planer maximale designfreiheit bei maximaler

nutzung des Bestands. Schöck reagiert mit der Markteinführung

des neuen Isokorb r auf die steigenden Energieanforderungen,

die auch auf dem Sanierungsmarkt nicht halt machen: 85 prozent

der Bestandsgebäude sind nicht oder kaum gedämmt. Schöck

ist derzeit der erste anbieter, der eine komplette produktlösung

für den bewehrungstechnischen anschluss und gleichzeitiger

dämmung des sanierten Balkons bietet.

Energiekosten und Co2-ausstoß werden in Bestandsgebäuden

damit nachhaltig gesenkt.

über 30 prozent der Wärmeenergie eines schlecht gedämmten

hauses gehen über das dach verloren. deshalb liegt es nahe mit

der dämmung von oben zu beginnen, doch dachdämmung ist

nicht gleich dachdämmung. das Wohlfühlklima spielt bei einer

dachdämmung zusätzlich eine Schlüsselrolle. „Ein innovatives,

natürliches holzfaser-dämmsystem bietet neben dem kosten-

spareffekt vor allem auch Wohlfühleigenschaften wie Schutz vor

Schimmel, Schalldämmung, Feuchteregulierung und das auf voll-

kommen natürliche art und Weise“, so norman unger von unger

diffutherm, der Chemnitzer Ideenschmiede für ökologische däm-

mung. Mit dem dämmsystem uditop von unger-diffutherm bei-

spielsweise werden Energiewellen der Sonnenstrahlen durch die

fast doppelt so große Wärmespeicherkapazität von 2100 J/ kg/

k gegenüber herkömmlichen dämmstoffen besser absorbiert und

verzögert in der nacht nach innen geleitet. Mit den innovativen

Möglichkeiten natürlicher holzfaserdämmsysteme kann jedoch

jeder Bedarf punktgenau abgedeckt werden, ob im neubau oder

in der Sanierung. außerdem können etwa durch die intelligente

kombination verschiedener holzfaserdämmplatten spürbare

Schallschutzwerte erreicht werden. dabei spielt die wechselnde

rohdichte der einzelnen Materialien eine übergeordnete rolle.

„uditop“ besitzt eine rohdichte von rund 200 kg/m³, „udiFlEX“,

ein flexibler holzfaserdämmstoff für die dachzwischenräume, liegt

bei etwa 55 kg/m³. der Schall wird bei diesen Materialien besser

unterbrochen als bei einem homogenen aufbau.

mittels eines lösunGsnAviGAtors kAnn eine bAlkon- und schöck isokorb r-lösunG GeWählt Werden.grAfik: schöck

ein nAtürliches holZfAser-dämmsystem sorGt neben niedriGen kosten für schutZ vor schimmel, schAll-dämmunG, feuchtereGulierunG. foto: Diffutherm

schöck BAuteile ges.m.B.hthAliAstrAsse 85/2/4, A-1160 wient: (01) 786 57 60e: [email protected]: www.schoeck.At

unger-Diffutherm gmBh, normAn ungerBlAnkenBurgstr. 81, D-09114 chemnitzt: (0049 371) 81 56 40, e: [email protected]: www.unger-Diffutherm.De

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SChauMGlaS// kautSChuk-BodEnBElaG

rein, DAuerhAft, nAchhAltig

nAchhAltigkeit Beginnt Am BoDen

Glas steht für reinheit, dauerhaftigkeit und nachhaltigkeit. auch

in Schaumglas finden sich diese Eigenschaften wieder. aus

gemahlenen Glasscherben und natürlichen treibmitteln bei effizi-

enter Energiezufuhr erzeugt, überzeugt dieses als dämmmaterial

inzwischen auf allen Bauebenen: ob lastabtragende Wärmedäm-

mung unter Boden-/Gründungsplatten, modellierbare leicht-

schüttung auf tiefgaragen, perimeter- oder Flachdachdämmung

– die Einsatzgebiete für Schaumglasprodukte sind vielfältig. über

die zahlreichen Möglichkeiten dieses ökologischen dämmmate-

rials informieren etwa zwei neue Glapor-prospekte. das breite

Spektrum reicht vom (nicht-)Wohnungs- und Industriebau über

die Sanierung denkmalgeschützter Bauten bis zu Sonderkonst-

ruktionen. Schaumglas kombiniert dabei die bauphysikalischen

Eigenschaften von Glas mit den dämmfunktionen einer geschlos-

senen Zellstruktur. aus einem zerbrechlichen rohstoff wird durch

moderne herstellungsverfahren ein hoch druckfester, extrem

leichter, dampfdichter und brandsicherer dämmstoff. Eigenschaf-

ten, die gerade im hochbau aber auch in der landschaftsarchi-

tektur, von der tunneleinhausung bis zum Fußballstadion, gefragt

sind. durch ständige Weiterentwicklung sowohl der produktions-

anlagen als auch produktspezifisch können in enger Zusammen-

arbeit mit den planern auch Sonderlösungen kurzfristig realisiert

werden. „Wir erfüllen neben den bautechnischen anforderungen

auch spezielle ansprüche von architekten und planern“, sagt

Glapor-Inhaber Walter Frank. die übersichtsbroschüre „dämmen

mit Schaumglas“ sowie der prospekt „Glapor dämmsystem“ mit

technischen daten stehen unter www.glapor.com kostenlos zum

download bereit.

die festen Bestandteile eines Baukörpers bleiben in der regel

über Jahrzehnte hinweg unverändert. Bei der Innenausstattung

verhält es sich anders. Während Wandfarben oder tapeten häufig

in kürzeren abständen erneuert werden, liegt der Bodenbelag

meistens viele Jahre lang im objekt. dieser muss also besonders

belastbar, widerstandsfähig und nachhaltig sein. architekten ent-

scheiden sich daher oft für kautschuk-Bodenbeläge wie für jene

von nora systems, sie sind nicht nur extrem widerstandfähig und

leicht zu reinigen, sondern auch die einzigen elastischen Boden-

beläge, die ohne Beschichtung auskommen. Beschichtungen,

wie sie linoleum und pVC benötigen, sind bereits nach wenigen

Monaten normaler reinigung abgetragen. Bei beschichteten

Belägen treten an besonders belasteten Stellen in der Versie-

gelung der oberfläche zunächst mikroskopisch kleine risse und

löcher auf, in die Schmutzpartikel oder auch Bakterien eindringen

können. die weltweit zunehmende nachfrage nach kautschuk-

Bodenbelägen resultiert sowohl aus dem Bestreben vieler planer,

umweltgerechte Gebäude zu schaffen als auch aus der vielfach

bereits in öffentlichen ausschreibungen geforderten Verwendung

ökologisch unbedenklicher Baustoffe. nora kautschuk-Bodenbe-

läge bestehen aus hochwertigem natur- und Industriekautschuk

sowie aus Mineralien und umweltverträglichen Farbpigmenten.

die extreme Verschleißfestigkeit und langlebigkeit von kaut-

schuk-Bodenbeläge, die auch nach jahrelanger intensiver Bean-

spruchung noch nahezu neu aussehen, leistet jedenfalls einen

maßgeblichen Beitrag zur nachhaltigkeit von Gebäuden.

GlAPor broschüre

fotos: norA systems

glApor werk mitterteich gmBhhüBlteichstrAsse 17, D-95666 mitterteicht: (00 49 96 33) 40 07 69-0e: [email protected]: www.glApor.com

norA systems gmBhhöhnerweg 2-4, D-69469 weinheimt: (00 49 62 01) 80 56 66e: [email protected], i: www.norA.com/De

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holZBau

hoch hinAus mit holz

einzigArtige symBiose

als eine art pilotprojekt hat Europas bislang größter verdichteter

Wohnbau aus holz nur acht Montae nach Baubeginn die dach-

gleiche erreicht: In vier neungeschoßigen Gebäuden mit je 27

Metern höhe, die durch zweigeschoßige Bauten miteinander ver-

bunden sind, werden 124 Wohnungen entstehen. Gebaut wird in

holz- Massivbauweise mit großflächigen Brettsperrholzelementen

– also in jener technologie, die den Schlüssel für den Einsatz von

holz in mehrgeschoßigen Gebäuden bildet und zu dessen Ent-

wicklung Österreich federführend beigetragen hat. Zur benötigten

Menge von 6.100 kubikmetern Brettsperrholz (XlaM) „made in

austria“ wurde auch die begleitende Beratung zum holzbau aus

Österreich mitgeliefert. Selbst die treppen- und liftkörper beste-

hen bei diesem innovativen projekt aus Brettsperrholz-platten. Sie

ermöglichen die ausführung eines kastentragwerks, das aus den

Wänden und decken des Gebäudes gebildet wird. noch in die-

sem Jahr sollen die Bewohner einziehen. die rasche Bauzeit war

eines der argumente für die Errichtung in holz. Zudem konnten

Vorteile wie der Einsatz eines nachwachsenden rohstoffs, gutes

Isolationsverhalten und Erdbebensicherheit überzeugen. nicht

zuletzt wurde auch der vorgegebene kostenrahmen eingehalten.

trotz aller Finanzschwierigkeiten besteht Bedarf an leistbarem

Wohnraum. Impulse, um solchen unter Berücksichtigung ökologi-

scher Bautechnologien zu schaffen, sind vorhanden, was wieder-

um auf potenziale für holzbauprojekte im sozialen Wohnbau hof-

fen lässt. Ein absatzbringer für österreichische holzbauprodukte

könnte auch die Expo 2015 in Mailand werden. Es wurde bereits

Interesse an einer Bauweise mit vorgefertigten holzmodulen zur

Errichtung der benötigten Infrastruktur gezeigt.

die einzigartige nur aus holz-Werkstoffen gefertigte „außen-

wand-kombination“ wigo.innovo.system® setzt mit 18 Zentimeter

Massivholz-konstruktion mit integrierten Zellulose-kammern und

18 Zentimeter holzfaser-dämmsystem auf nachhaltige Qualität

und Wohn-Behaglichkeit. Im Zuge der Entwicklungsarbeit wurde

das Ziel verfolgt, schon im Vollholzbereich einen ökologischen

dämmstoff zu integrieren. So entstand die einzigartige Symbiose

von Vollholz und Zellulose zu einem hochwertigen patentierten

Wandaufbau. Gegenüber herkömmlichen holzrahmenbau-

Systemen wurde dabei der holzanteil auf das bis zu Zehnfache

ausgebaut und auf eine pE-Folie in diesem Bereich zur Gänze

verzichtet. Eine Gesamt-Wandstärke von 38 Zentimetern sorgt

nicht nur für einen geringeren Energieaufwand beim heizen und

kühlen, sie bildet auch einen ausgezeichneten Wärmespeicher

und hat eine feuchtigkeitsregulierende Wirkung. der wohl wich-

tigste Vorzug des naturmaterials holz liegt in seiner Wärmespei-

cherfähigkeit – im Sommer wie auch im Winter. das Massivholz in

Verbindung mit der Zellulosedämmung sorgt dafür, dass die hitze

an heißen tagen draußen bleibt und bei kälte wenig Wärme nach

außen abgegeben wird. Zusätzlich verstärkt wird diese positive

Eigenschaft auch durch die außenliegende zweilagige holzfaser-

dämmung. So bleiben die temperaturen im Inneren weitgehend

konstant. Seit der Errichtung des ersten Wigo-hauses im Jahre

1960 gilt die Marke als pionier und Impulsgeber für gediegene

Qualitäts-arbeit. Mehr als 5.000 individuelle Wohn-lösungen

konnten bis heute realisiert werden.

WohnbAu „cenni di cAmbiAmenti“, mAilAnd.

124 WohnunGen,vier 9-GeschossiGe Ge-bäudekomPlexe, JeWeils 13,5 x 19 meter im Grund-riss, 27 meter hoch

holZ-mAssivbAuWeise mit GrossflächiGen brett-sPerrholZelementenAuch trePPen- und lift-körPer Aus holZ

fotos: proholz

in einer einZiGArtiGen symbiose verschmelZen voll-holZ und Zellulose Zu einem hochWertiGen PAten-tierten WAndAufbAu. fotos: wigo hAus gmBh

proholz AustriA – ArBeitsgemeinschAft Der österreichischen h olzwirtschAfturAniAstrAsse 4, A-1011 wient: (01) /712 04 74, e: [email protected]: www.proholz.At

wigo hAus gmBhglAn 8, A-9560 felDkirchent: (0 4277) 23 01-0, e: [email protected]: www.wigo-hAus.At

38//FORUM//aprIl 2013

Page 39: Forum E-Paper 03/13

photoVoltaIk/SolarthErMIE

AnsprechenD ästhetisch

perfekt geplAnt

das design seines hochleistungsmoduls S-Class professional

hat das deutsche photovoltaik-unternehmen Centrosolar über-

arbeitet: Somit ist das Modul nun auch mit schwarzem rahmen

und schwarzer Folie erhältlich und überzeugt durch eine ästhe-

tisch vollendete Erscheinung. damit erweitert Centrosolar das

portfolio um ein hochleistungsmodul bestehend aus 60 Zellen,

das auch ästhetische ansprüche erfüllt. Bisher war das Modul

nur als 54-Zeller verfügbar. das neue SClass professional Black

wird wie alle Module von Centrosolar in deutschland gefertigt.

Es ist in den leistungsklassen von 240 – 255 Wp erhältlich. Mit

dem neuen design kommt Centrosolar den Wünschen vieler

kunden nach, die ein leistungsstarkes Solarmodul suchen, das

gleichzeitig über eine ansprechende ästhetische Erscheinung

verfügt. aufgrund der dunklen Zellen, der schwarzen Folie und

des schwarzen rahmens bildet die Solaranlage eine homogene

Fläche auf dem dach. „Wir haben bereits ein 54-Zell-Modul mit

schwarzem rahmen im portfolio. Viele kunden wünschen sich

aber ein edles design verbunden mit höherer leistung. Mit dem

relaunch des S-Class professional Black können wir diesen an-

spruch erfüllen“, erläutert Manuela Jakobi, pressesprecherin der

Centrosolar aG. aufgrund der kombination von hoher leistung

und ansprechender optik ist das Modul sowohl für den Einsatz im

privaten als auch gewerblichen Bereich geeignet. Es besteht aus

premium-Solarzellen, die auch bei diffusem licht für gleichmäßig

hohe Erträge sorgen. alle Module der Serie S-Class sind 100

prozent pIdresistent sowie unempfindlich gegen ammoniak und

salzhaltige luft. Ein Einsatz in küstengebieten oder auf land-

wirtschaftlichen Gebäuden ist uneingeschränkt möglich. S-Class

professional Black ist ab sofort erhältlich.

das deutsche unternehmen Sunlumo sicherte sich die Vertriebs-

rechte für die Simulationssoftware für Solarenergie von Valentin

Software. „Wir bieten diesen einzigartigen Service ab sofort in

China, Indien und Österreich an“, freut sich Sunlumo-Geschäfts-

führer robert Buchinger über diese kooperation. die Simulati-

onsprogramme dienen zur perfekten planung und professionellen

auslegung von photovoltaik- und Solarthermie-anlagen.

das dynamische Simulationsprogramm wurde für Installateure,

planer und Ingenieure entwickelt. nach der Eingabe von para-

metern über Standort, Verbrauch und anlagensystem werden

Einstrahlung, Systemertrag, deckungsanteil, nutzungsgrad, Co2-

Einsparung sowie amortisationszeit berechnet. „Ein auslegung-

sassistent ermöglicht jedem anwender eine optimale anlagen-

konfiguration“, erklärt Buchinger den Vorteil dieser innovativen

Software. Mit dem Simulationsprogramm können zudem Solaran-

lagen effizient optimiert und visualisiert werden.

Valentin Software entwickelt Software zur Simulation und

planung von solarthermischen und photovoltaischen Systemen.

das unternehmen kann auf eine mehr als 20 Jahre erfolgreiche

unternehmensgeschichte zurückblicken und ist mit den Marken

pV*Sol®, t*Sol® und Geot*Sol® zur dynamischen Simulati-

on, auslegung, Ertrags- sowie Wirtschaftlichkeitsprognose von

photo voltaik-, Solarthermie- und Wärmepumpenanlagen inzwi-

schen weltweit führender anbieter innovativer planungssoftware

zur nachhaltigen Energieversorgung.

dAs neue sclAss Profes-sionAl blAck Wird Wie Alle module von centro-solAr in deutschlAnd GefertiGt. es ist in den leistunGsklAssen von 240 – 255 WP erhältlich.foto: centrosolAr

simulAtionsProGrAmm Zur PlAnunG und Professio-nellen AusleGunG vom eine-Welt-solAr-kollektor.foto: sunlumo

centrosolAr AgstresemAnnstrAsse 163, D-22769 hAmBurgt: (00 49 40) 39 10 65 0e: [email protected]: www.centrosolAr.com

sunlumo technology gmBhtechnologiepArk 17, A-4320 pergt: (0 72 62) 93 96-4000, e: [email protected]: www.sunlumo.At

aprIl 2013//FORUM//39

Page 40: Forum E-Paper 03/13

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