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Fotografieren und Ver- öffentlichen von Fotos Ausführlicher Leitfaden für JRK-Veranstaltungen www.jrk-berlin.de

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Fotografieren und Ver-öffentlichen von FotosAusführlicher Leitfaden für JRK-Veranstaltungen

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Fotografieren und Veröffentlichen von Fotos 2012

Fotos bei JRK-Veranstaltungen

Es gibt so viele Gelegenheiten, die sich lohnen dokumentiert zu werden. Doch wie oft macht da-bei irgendjemand Bilder, die dann mehr oder weniger passend sind, wenn man sie für einen konkreten Zweck benötigt? Für die Berichter-stattung über eine Veranstaltung im Nachhinein fehlen Bilder, auf denen man sieht, was eigentlich passiert ist, für Flyer fehlen Bilder, die so allgemeingültig wirken... Und dann gibt es ja da auch noch die Schwierigkeit mit den Rechten. Darf ich überhaupt irgendein Foto auf meinen Flyer drucken oder in die Zeitung setzen? Kann derjeni-ge, der auf dem Foto abgebildet ist, mir verbieten sein Foto zu nut-zen? Und was mache ich, wenn ich die Person auf dem Foto gar

jemanden, der für die Öffentlich-keitsarbeit zuständig ist und si-cherlich Erfahrungen auf diesem Gebiet hat.Besonders wenn Ihr mit "großen" Medien, also Fernsehen, Radio, Zeitungen und Zeitschriften, die von Profis gemacht werden, Kon-takt habt, solltet Ihr in jedem Fall auch den Öffentlichkeitsreferenten im Landesverband informieren. Schön ist natürlich auch, wenn wir als JRK-Landesverband nicht erst aus der Zeitung von Eurem großen Interview erfahren:-)

So, und nun viel Spaß und Erfolg mit dem Leitfaden!

nicht kenne, weil sie einfach nur Besucher beim Tag der offenen Tür war?Bei diesen Fragen soll Dir dieser Leitfaden eine Hilfe sein. Dabei haben wir zwar nach bestem Wis-sen recherchiert, können Dir aber keine Garantie geben, dass alles (noch) immer 100% stimmt. Für den Fall, dass Du Dir unsicher bist, was Du tun sollst oder wie die Rechtslage ist, kannst Du Dich gerne an das Team JRK im Lan-desverband wenden oder direkt mit dem Öffentlichkeitsbeauftrag-ten im DRK-Landesverband Kon-takt aufnehmen. Dies ist zurzeit Herr Kunz, der Dich gerne in allen Fragen rund um Öffentlichkeits- und Pressearbeit berät. In einigen Kreisverbänden gibt es ebenfalls

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Fotografieren

Um später einmal gut Fotos zu haben, die man dann auch ger-ne veröffentlich, ist das Entschei-dende zunächst einmal das Foto-grafieren selbst. Dazu brauchst Du eine Kamera und musst Dir überle-gen, was und wie Du fotografieren willst. Dazu gibt es ein paar gene-relle Tipps zum Setting, also zu Licht, Perspektive, Motiv usw.

1. Material (Kamera)Auf eine besondere Kamera kommt es mittlerweile nicht mehr an. Wichtig sind vielmehr das Motiv und die Bildgestaltung. So-gar Handykameras machen mitt-lerweile passable Bilder, also gilt die Ausrede "Ich hab keine gute Kamera" nicht mehr! Für die not-wendige Auflösung für eine Veröf-

dann den Bildausschnitt wählen. Außerdem gehört zum Setting auch die Frage, wie Du fotogra-fierst, ob Du nah an Deinem Motiv dran bist, ob die Person, die Du fotografierst direkt in die Kamera schaut und wie viel um die Person herum überhaupt auf dem Bild zu sehen ist.

BeleuchtungEgal was Du fotografierst, es sollte gut beleuchtet sein. Das bedeutet, möglichst keine zu extremen Unter-schiede im Hauptmotiv zwischen hell und dunkel, wenig Schatten dort wo es wichtig ist Dinge klar zu erkennen und auch keine Reflexi-onen. Achte also auf Gegenlicht, Spiegelungen und Schatten. Tageslicht ist immer besser als künstliche Beleuchtung. Dabei nicht direkt gegen die Sonne bzw. die Lampe oder das helle Fenster fotografieren und die Personen auf dem Bild sollten auch nicht direkt in die Sonne schauen müssen (zu-gekniffene Augen). Am einfachs-ten ist es meist schräg von vorne, damit die Nase keinen zu groß-en Schatten im eigenen Gesicht wirft:-)

Sonne

fentlichung in Zeitungen oder im Internet reichen die verfügbaren Auflösungen völlig aus. Du solltest bei geringer Auflösung nur nicht zu kleine Ausschnitte stark vergrö-ßern. Wenn Du natürlich die Möglichkeit hast, eine gute Digitalkamera oder vielleicht sogar eine Spiegelreflex zu nutzen, um so besser. Bei frem-den Kameras musst Du dann nur etwas Zeit einplanen, um Dich mit der Kamera vertraut zu machen und ein wenig herum zu probieren.Egal, was für eine Kamera Du letz-ten Endes nutzt, ist es immer prak-tisch, wenn Du den Blitz ein- und ausschalten kannst und vielleicht die Belichtung manuell einstellen kannst. Wenn das nicht möglich ist, musst Du einfach um so mehr auf gute natürliche Gegebenheiten achten, also das Motiv dahin brin-gen, wo genug Licht ist!

2. FotosettingDas Setting ist das eigentlich Mo-tiv, z.B. eine Person in ihrer Umge-bung. Um gute Bilder zu machen, muss das Motiv in einer dazu pas-sende Umgebung gezeigt werden und störendes entfernt bzw. so po-sitioniert werden, dass es später auf dem Bild nicht auffällt. Beim Setting solltest Du immer noch ein-mal Licht und Schatten, die Um-gebung, den Hintergrund und das eigentliche Motiv betrachten und

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Perspektive/eigener StandpunktWichtig ist es, sich als Fotograf in die richtige Position zu bringen und nicht die Gegebenheiten einfach so zu nehmen, wie sie sind. Also ist herum laufen angesagt, und zwar so lange, bis die Personen auf dem Bild in die richtige Richtung (im Verhältnis zur Kamera) schau-en und auch das Licht stimmt. Au-ßerdem sollte nichts in Deinem Bild zu sehen sein, das von der eigentlichen Aussage (dazu kom-men wir später) des Bildes ablenkt. Das bedeutet für Dich, dass Du al-les aus dem Weg räumen musst, was stören könnte und Du Dir den Hintergrund des Bildes sehr genau ansehen solltest. Auch farbige Lini-en (Horizont, Tafelkante, Fenster-rahmen) können stören. Oft hilft es schon, den eigenen Standpunkt etwas zu verändern (einfach mal einen Schritt zur Seite gehen) oder den Zoom der Kamera zu nutzen.

Probiere einfach mal aus, wie es aussieht, wenn Du etwas erho-ben bist, oder wenn Du in die Knie gehst. Das ist vor allem bei gestell-ten Bildern ganz interessant. Wenn es natürlich aussehen soll, bist Du auf der Augenhöhe der fotografie-rten Personen immer genau richtig (egal wie groß Du selbst bist).

MotivZur ansprechenden Gestaltung Deines Motivs ist das aller wich-tigste die Motivation und Freude der fotografierten Person. Denn der Gesichtsausdruck entscheidet maßgeblich über die Aussagekraft des Bildes.Das was Du fotografieren willst,

sollte interessant postiert werden. Hier einige Anregungen für ver-schiedene Motivtypen.

Gruppenbild: Keine lange Reihe bilden, sondern die Gruppe auffor-dern dicht zusammen zu rücken. Nicht besonders originell, aber immer wieder gut sind Bänke oder Treppen, auf denen ein Teil der Gruppe stehen/sitzen kann. Du kannst solch ein Gruppenbild aber auch lockerer halten und die Per-sonen um einen Gegenstand oder um ein Auto etc. herum postieren. Probiere ein wenig mit sitzen, ste-hen, liegen, ...

Beim Gruppenbild ist wichtig, dass alle Gesichter gut zu sehen sind, aber ruhig auch noch der Oberkör-per erkennbar ist. Es sollten auch möglichst wenig „Lücken“ im Bild sein, fordere also die Personen auf, enger zusammen zu rutschen oder auch mal Plätze zu tauschen. Und dann natürlich nicht zu steif dastehen! Erzähle einen Witz oder etwas anderes amüsantes! Und je mehr Personen beteiligt sind, de-sto mehr Bilder brauchst Du um nachher eines zu haben, auf dem alle halbwegs freundlichen schau-en.

Einzelne Personen bei einer Tä-tigkeit: Die Tätigkeit der Person ist im Mittelpunkt des Bildes, nicht die Person. Lege also den Fokus darauf, dass man gut erkennt, was getan wird und man möglichst viele Details erkennt. Wenig inte-ressant sind Rücken, Köpfe von oben und auch Arme oder Bei-ne ohne Gesicht dazu. Es sollte möglichst das Gesicht der Person immer zu erkennen sein. (Ausnah-me: Du willst absichtlich, dass die Person aus rechtlichen Gründen nicht zu erkennen ist, aber auch dann braucht eine Person eine Ge-sichtskontur.) Um belebte Bilder zu machen, kannst Du zum Beispiel Nahaufnahmen von Personen in Action machen. Dein Hauptmotiv muss nicht direkt im Bildmittel-punkt sein, aber die Bildmitte sollte auch nicht „leer“ sein. Gerade bei Personenbildern eher vorsichtig mit dem Blitz umgehen.

Aktivitäten von mehreren Per-sonen: Such Dir konkrete Situa-tionen aus, für die Du auch Bild-unterschriften finden könntest. So stellst Du sicher, dass für den Betrachter erkennbar ist, was ge-rade passiert. Schöne Elemente hierfür sind das Spiel mit Dingen/Personen im Vordergrund und anderen im Hintergrund. Achte darauf, dass von möglichst vielen Personen die Gesichter zu erken-nen sind und dass die Handlung eindeutig zu identifizieren ist.

BildausschnittDen Bildausschnitt kannst Du mitt-lerweile ja sehr einfach am Com-puter verändern. Also probierte auch ruhig aus, Bilder mit etwas größerem Ausschnitt zu machen, aber vergiss dann nicht die Bilder vor einer Veröffentlichung entspre-chend zu bearbeiten!Bei der Wahl des Bildausschnit-tes hab Mut zum Wegschneiden!

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Je weniger auf einem Bild zu se-hen ist, desto deutlicher steht das im Vordergrund, was auf dem Bild zu sehen ist. Seitlich bist Du meist recht flexibel, Arme oder Beide können auch mal nur halb zu se-hen sein, oben und unten ist es schwieriger. Schneide nie eine Kopf an und lass auch genug Him-mel stehen, sonst wirkt das Bild sehr gequetscht. Tiefenwirkung, d.h. vorne scharf und der Hintergrund sehr unscharf erreichst Du, wenn Du beim Foto-grafieren schon auf interessante Details achtet und davon Großauf-nahmen macht.

3. AussagekraftDu willst bei JRK-Veranstaltungen meist Bilder machen, die anderen einen Eindruck davon geben, was Ihr macht oder wie eine Veranstal-tung abgelaufen ist. Deshalb ist es sehr wichtig, wenn Du vorher weist, wie die Kernaussage lauten soll. Z.B. die Aussage „der ganze Kreisverband hat zum Gelingen der Aktion beigetragen“ kannst Du durch Bilder mit vielen geschäf-tigen Personen darstellen, oder auch mit Kleingruppenbildern, die gerade einer bestimmten Tätigkeit nachgehen. Oder „es haben viele interessierte Besucher unseren Tag der offenen Tür besucht“ könnte durch ein Bild ausgedrückt werden, bei dem im Vordergrund eine Mutter mit Kind (beide schau-en interessiert die Person gegen-über oder z.B. eine Infobroschüre an) an einem Stand steht und von

JRKlern beraten wird. Im Hinter-grund sind andere Menschen zu sehen.

Du solltest außerdem auch wissen, wofür Du die Bilder verwenden willst: Dokumentation oder eher Werbung z.B. auf einem Flyer. Bei einem Bild für Flyer brauchst Du vielmehr die direkte Kontaktauf-nahme der fotografierten Person mit dem Betrachter als bei doku-mentarischen Bildern (z.B. da-durch, dass die fotografierte Per-son direkt in die Kamera schaut).

4. Persönlichkeits-rechteJede fotografierte Person hat das Recht auf Schutz der Persönlich-keit. Dies bedeutet aber nicht, dass Du Menschen nicht fotogra-fieren darfst. Du solltest es aber respektieren, wenn jemand über-haupt nicht oder in einer bestimm-ten Position nicht fotografiert wer-den möchte. Die Verwendung der Bilder ist gleich noch einmal eine ganz andere Sache.

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Veröffentlichen von Bildern

Du hast schöne, ansprechende Bil-der gemacht und willst diese nun auch dafür nutzen, um von Aktivi-täten zu berichten und um für An-gebote zu werben. Also müssen die Bilder irgendwie mit passenden Texten an die Öffentlichkeit! Eini-ge Tipps dazu gibt es hier. Bitte beachtet, dass diese Tipps nach bestem Wissen recherchiert sind, aber keine Garantie auf Richtigkeit bedeuten. Vielmehr ist bei diesem Thema viel Fingerspitzengefühl und Sensibilität gefordert und Ihr müsst in jeder individuellen Situa-tionen selbst entscheiden, wie Ihr die Sachlage auslegt.

1. Was ist eine Veröf-fentlichung?Unter einer Veröffentlichung oder Publikation versteht man z.B. wenn ein Foto einer anderen Personen zugänglich gemacht wird,

geschützt sind und nach Möglich-keit nicht frei zugänglich im Inter-net verfügbar sind (Passwörter, geschlossener Empfängerkreis,..)3) auf Plakaten, Flyern, Werbe-broschüren und anderen Publika-tionen auf Papier - hier ist wichtig, dass die abgebildeten Personen sich mit der Sache und dem The-ma, für das ihre Bilder genutzt wer-den, auch identifizieren können!

3. Für den eigenen Ge-brauch verwendendu kannst eine ganze Menge an Bilder machen und sie für Dich privat nutzen. Das bedeutet, dass Du sie anschaust und eben in kei-ner Weise weiterverbreitet oder so abdruckt etc., dass andere Men-

indem sie es ansehen oder sogar herunterladen, kommentieren, be-arbeiten können.

2. Möglichkeiten der VeröffentlichungEine Veröffentlichung eines Bildes umfasst z.B.: 1) Abdruck des Bildes in Zei-tungen, Zeitschriften, Bildbänden, Büchern, Infoheften, schriftlichen Berichten (egal ob virtuell oder auf Papier) - hier musst Du bei einer Veröffentlichung vor allem abspre-chen, was genau erlaubt ist2) Online stellen bei Netzwerken, Downloadportalen mit offenem Empfängerkreis, auf Internetsei-ten, bei Facebook posten - stell sicher, dass die Bilder ausreichend

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Bei Fragen rund um das Thema Öffentlich-keitsarbeit:Lass Dich vom Team JRK oder vom Öffentlich-keitsreferenten Hr. Kunz im DRK Landesverband beraten!

Sonderfall Facebook: Wenn Du ein Foto bei Facebook hoch lädst oder postest, über-trägst Du eine ganze Menge Rechte an Facebook. Laut der Nutzungsbedingungen von Facebook bist Du weiter Eigen-tümer der Bilder (aller Inhalte und Informationen), allerdings „erteilst du uns [Facebook] durch deine Privatsphäre- und An-wendungseinstellungen die folgende Erlaubnis: Du gibst uns eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare, gebüh-renfreie, weltweite Lizenz für die Nutzung jeglicher IP-Inhalte, die du auf oder im Zusammenhang mit Facebook postest („IP-Lizenz“). Diese IP-Lizenz endet, wenn du deine IP-Inhalte oder dein Konto löschst, außer deine Inhalte wurden mit anderen Nutzern geteilt und diese haben die Inhalte nicht gelöscht.“ Dies bedeutet, dass Facebook zwar nicht machen kann was es will, aber Deine Fotos selbst fast uneingeschränkt nutzen kann. Die Nutzungsrechte kann Facebook sogar auf Dritte übertra-gen. Es ist also durchaus möglich, dass Facebook Deine Fotos in Zukunft für Werbezwecke weitergeben wird und Du kannst nichts dagegen tun!Dies alles bedeutet, ganz besonders für Bilder, auf denen an-dere Personen zu sehen sind als Du selbst (besonders Min-derjährige): gar nicht erst posten! Ihr könnt das Bild kaum aus-reichend vor dem Zugriff fremder Personen schützen und es ist schwer zu kontrollieren, wer diese Bilder in einigen Jahren nutzen darf und wird. Deshalb ist von einer Veröffentlichung bei Facebook dringend abzuraten!

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schen Zugriff dazu haben. In einer Grauzone befindest Du Dich, wenn Du z.B. nach einem Wochenende den Seminarteilnehmern die Bilder des Seminars zukommen lässt, auf denen sie alle abgebildet sind. Oder aber auch der Jahresbericht bzw. die Diashow zu Weihnachten mit Bildern der Mitglieder und von Veranstaltungen.

Dabei wist Du kaum Probleme be-kommen, solange Du nur solche Bilder veröffentlichst, die „harmlos“ und „positiv“ sind. Peinlichkeiten, unangenehme Situationen und überraschte Gesichtsausdrücke sind dabei zu vermeiden!

4. Auswahl von zu ver-öffentlichen BildernGrundlegende solltest Du nur "gute" Bilder aussuchen zur Veröf-fentlichung! Aber was ist ein gutes Bild?

4.1 MotivauswahlDas Motiv von Bildern in Veröf-fentlichungen sollte ansprechend sein und die gewünschte Botschaft übermitteln. Je nach Verwen-

dungszweck kann es sinnvoll sein, wenn durch bestimmte Symbole zu erkennen ist, dass es ein Bild über das JRK ist. Denke immer daran, dass solche Bilder repräsentativ sein sollen, also das Bild des JRK in der Öffentlichkeit darstellen. Su-che deshalb möglichst Bilder aus, die zum Image, so wie Du es dar-stellen willst, passen. Ungünstig sind deshalb gelangweilte Helfer, unordentliche Dienstkleidung, al-koholische Getränke auf dem Bild, usw.

Gute Bilder von Szenen, die pro-blemlos zu veröffentlichen sind und trotzdem Personen abbilden, sind gar nicht so einfach zu ma-chen. Es gibt mehrere Möglich-keiten, wie Du zu solchen Bildern kommen kannst:a) Fotografierte Personen um Er-laubnis (schriftlich oder bei inter-nen Personen mindestens münd-lich) fragen!b) Bilder von sehr vielen Personen machen, auf denen niemand klar zu identifizieren ist (sehr schwer, dass das noch gut aussieht und eine klare Botschaft hat).c) Dinge statt Menschen in den Mittelpunkt rücken. (JRK-Logo, kleine und große Füße als Symbol für viele Menschen, …)d) Detailaufnahmen von Händen etc. während sie etwas tun.

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e) Absichtliche Gegenlichtauf-nahmen, wodurch Gesichter nur schwer zu erkennen sind.f) Bilder, bei denen Personen ei-ner bestimmten Tätigkeit nachge-hen und nicht direkt in die Kamera schauen. Wer sich der Problema-tik bewusst ist, wird es schaffen interessante Bilder zu machen, ohne dass die Personen zu erken-nen sind, und ohne dass nur der Rücken auf dem Bild sind (unge-wöhnliche Blickwinkel und an sich spannende Motive probieren!)

Wenn Du wirklich gute Bilder für Veröffentlichungen machen willst, hilft nur um Erlaubnis bitten! Bei Kindern und Jugendlichen im-mer die Eltern fragen, ob sie foto-grafiert werden dürfen! Besonders Kinder von Bekannten eignen sich deshalb oft gut als Modell.

4.2 AussagekraftWelches Bild Du für einen Veröf-fentlichung aussuchst, hängt auch sehr stark davon ab, welche Aus-sage Du mit dem Bild vermitteln willst. Denn für diesen Zweck ist es besonders wichtig, dass auch fremde Personen sofort erkennen können, was auf dem Bild zu se-hen ist und vor allem auch die rich-tige Stimmung mitbekommen.Deshalb solltest Du Dir schon vor dem Fotografieren, aber späte-stens vor der Auswahl eines Bildes überlegen, welche Aussage und welche Informationen Du mit der Werbung vermitteln willst.

4.3 BildausschnittSchicke keine Bilder irgendwo hin

oder mache sie anderweitig zu-gänglich, wenn sie nicht in der Art oder dem Format sind, wie Du sie sehen willst. Jemand anderes wird Eure Bilder meist nicht bearbeiten, dafür seid Ihr selbst zuständig. Wenn Ihr nicht selbst die passende Größe des Bildes im Endformat bestimmen könnt, erkundigt Euch z.B. beim Redakteur der Zeitung, welches Format das Bild haben soll. Die Auflösung von normalen Kameras reicht meist auch gut aus, um Fotos ein wenig zuzu-schneiden und so Einzelheiten zu vergrößern. Also nur Mut!

4.4 PersönlichkeitsrechteGanz besonders zu beachten bei der Veröffentlichung von Bildern ist das Respektieren der Persön-lichkeitsrechte. Das bedeutet vor allem, dass Du eine Einverständ-niserklärung der abgebildeten Per-son brauchst. Am besten hast Du diese schriftlich damit es nicht zu Missverständnissen kommt. In die-ser Einverständniserklärung steht ausdrücklich drin, dass sich die ab-gebildeten Personen mit der Veröf-fentlichung (in einem bestimmten Rahmen, bzw. der Art der Veröf-fentlichung etc.) einverstanden er-klären. Bei Minderjährigen müssen so etwas immer die Erziehungs-berechtigten (bei gemeinsamem Sorgerecht beide Elternteile) un-terschreiben. Minderjährige über 14 Jahre sollten auch selbst mit der Veröffentlichung einverstan-

den sein. Dieses Einverständnis schadet nie für alle Arten von Bildern, die ver-öffentlicht werden sollen. Sie kann z.B. auch mit dem Anmeldeformu-lar ausgegeben werden. Darüber hinaus gibt es aber auch Son-derfälle, bei denen Du keine aus-drückliche Genehmigung benöti-gst, wie zum Beispiel bei Personen des öffentlichen Interesses. Im Klartext heißt das, dass Du Klaus Wowereit, der Euren Öff-Stand be-sucht hat, nicht fragen musst, ob er mit einer Veröffentlichung ein-verstanden ist.

Ansonsten gelten in etwa folgende Anhaltspunkte für die verschie-denen Motivgruppen:

Bilder ohne Personen: Bilder von Gebäuden und Gegenständen sind im allgemeinen unproblema-tisch, solange sich die fotografie-rten Motive in der Öffentlichkeit befinden und auch von dort aus zugänglich sind. Außerdem darf kein Rückschluss auf Besitzver-hältnisse o.ä. erlaubt sein. Also ein Haus von der Straße aus kann man in der Regel ohne Probleme fotografieren, solange man darauf weder Personen noch eindeutige Hinweise auf den Ort des Hauses (Hausnummer) findet (auch in der Bildunterschrift darf die Adresse nicht stehen). Diese Fotos dürfen auch weiter genutzt werden.

Bilder von einer einzelnen Per-sonen, von einer kleinen Gruppe von Personen, die alle gut zu er-kennen sind: ohne Einverständ-

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niserklärung geht in diesem Fall nichts!

Bilder von Gruppe mit mehr als sechs volljährigen Personen: Ei-gentlich kein Problem, da es nun als Gruppenbild zählt, das veröf-fentlicht werden darf. Aber nutze es nur, wenn Du sicher bist, dass keiner etwas dagegen hat. Und aufpassen bei Bilder von Minder-jährigen, dort ist immer mehr Zu-rückhaltung gefragt!

Bilder, auf denen keine Personen zu erkennen sind: Wenn die Per-sonen wirklich nicht zu identifizie-ren sind, auch nicht durch eindeu-tige Hinweise wie Kleidung, ist eine Veröffentlichung unproblematisch.

Bilder, auf denen mehrere Per-sonen zu erkennen sind, sie aber nur „Beiwerk“ sind: Wenn das Bild die Stimmung auf einem Rummel-platz einfängt oder bei einem Stra-ßenfest zwar Personen erkennbar sind, diese aber nur klein und am Rande abgebildet sind und z.B. der Sonnenuntergang hinterm Riesen-rad im Vordergrund steht, solltest Du gut überlegen, ob die Personen nötig sind. Wenn sie notwendig sind, ist die Veröffentlichung meist zulässig, aber mit Vorsicht zu ge-nießen, falls die Personen zu er-kennen sind. In der Regel ist aber auch hier eine Veröffentlichung un-problematisch.

Bilder, die eine Veranstaltung mit fremden Personen dokumentiert: Auch wenn eigentlich die Doku-mentation von Veranstaltungen

Nützliche Links mit ausführlichen Informationen und Beispielen zur Veröffentlichung von Bildern:

http://www.stack.de/fotorecht-faq.pdfhttp://www.lehrer-online.de/dyn/bin/313921-314870-1-personenfotos-allgemeines.pdf

Bei Fragen und Unklarheiten zum Thema wende Dich an das Team JRK oder den Referenten für Öffentlichkeitsarbeit im DRK Landesverband!

in der Öffentlichkeit erlaubt ist, ist dies eine Grauzone, in der Du entscheiden musst, ob es sich um Bilder von einzelnen Personen handelt oder eher die Stimmung eingefangen wurde. Im Zweifels-fall lieber defensiv handeln, also nicht veröffentlichen. Oft kann man solch eine Situation dadurch entschärfen, dass man Personen fotografiert, die man persönlich kennt und somit vor einer Veröf-fentlichung zumindest mündlich fragen kann. Oder aber direkt bei der Veranstaltung die Person an-sprechen und um die Erlaubnis bit-ten und zumindest den Namen und eine Telefonnummer geben las-sen. Dann kann man die Erlaubnis noch nachholen.

Das wichtigste bei der Veröf-fentlichung von Bildern ist ein gewisses Fingerspitzengefühl dafür, ob die Personen auf den Fotos damit einverstanden sind. Wenn man nur Personen foto-grafiert, die gut in Szene gesetzt sind, ist eine Einverständniser-klärung schon viel unproblema-tischer.

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Fotonachweis:alle Fotos: Berliner Jugendrotkreuz außer Seite 2: http://www.egerner-hoefe.de/de/aktuelles/veroeffentlichungen.phpund Seite 3: http://clarahelenenhof.homepage.t-online.de/Ausstellung/1985488.htm