Fotomontage: Abowind/nh Windpark: Kein Einspruch · angelegtes Geld“, sagte Bür-germeister...

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angelegtes Geld“, sagte Bür- germeister Hilmes. Am Montag, 20. August, wird sich die Wildecker Ge- meindevertretung ab 20 Uhr in der Mehrzweckhalle Bosse- rode mit diesem Thema be- schäftigen. alle. Wir sollten dafür sorgen, dass dieses Vorhaben ordent- lich ausgeführt wird. Und wir sollten abklären, ob es bei sol- chen Projekten um Energie- Gewinnung oder doch nur um Profit geht.“ „Was die Gemeinde betrifft, ist nichts zu beanstanden“, pflichtete Frank Hauck (SPD) der CDU-Fraktion bei. „Wir sollten dazu beitragen, dass das Vorhaben schnell voran- kommt, damit wir schneller zu Einnahmen kommen“, sag- te Hauck. Abowind plant in seinem neuen Antrag drei der sechs Anlagenstandorte vergleichs- weise geringfügig zu verschie- ben. Außerdem sind Änderun- gen bei den Stellflächen für Lager und Kran vorgesehen. Fünf Anlagen sollen auf dem Gebiet der Gemeinde Nenters- hausen, eine auf dem der Ge- meinde Wildeck stehen. Kosten für den Fachanwalt Der Fachanwalt hat nach Angaben von Bürgermeister Ralf Hilmes für die Prüfung des ersten Antrages 2200 Euro erhalten, die Prüfung des zweiten Antrags werde noch weniger kosten. „Das ist gut ist abgelehnt. Die CDU-Frakti- on hatte komplett gegen den Beschlussvorschlag gestimmt, ebenfalls ein Vertreter der SPD. Ein weiteres Mitglied der SPD-Fraktion hatte sich der Stimme enthalten. Eigentlich ist es die SPD- Fraktion gewohnt, ihre Ziele mit ihrer deutlichen Mehrheit durchzubringen. Das ging diesmal gründlich schief. Die CDU war an dem Abend voll- zählig erschienen, bei der SPD fehlten zwei Vertreter. „Dafür nicht zuständig“ „Wir werden als Gemeinde lediglich gefragt, ob aus unse- rer Sicht dem Bauen im Au- ßenbereich – also außerhalb der Ortsteile – etwas entge- gensteht“, betonte Reiner Hollstein für die CDU-Frakti- on. „Den Naturschutz oder Schallschutz zu beurteilen, da- für gibt es Fachbehörden. Da- für sind wir gar nicht zustän- dig. Deshalb lehnen wir den Beschlussvorschlag ab.“ Carmen Bornschier (SPD) betonte dagegen: „Wir sollten dem Fachanwalt vertrauen, der sagt, die Unterlagen sind nicht vollständig. Der Anwalt kennt sich besser aus als wir Von René Dupont NENTERSHAUSEN. Für eine faustdicke Überraschung hat das Nentershäuser Parlament am Mittwochabend gesorgt. Die Gemeindevertretung winkte den geänderten Antrag von Abowind für den geplan- ten Windpark Nentershausen durch – mit einem extrem knappen Abstimmungsergeb- nis. Die Gemeindeverwaltung hatte dem Parlament nach Ab- sprache mit einem Fachan- walt den Beschlussvorschlag vorgelegt, den Plänen von Abowind „auch weiterhin das gemeindliche Einvernehmen zu versagen“, wie es im Juris- tendeutsch heißt. „Nach wie vor fehlen Unterlagen vor al- lem zum Schallschutz und Na- turschutz“, hieß es in dem Be- schlussvorschlag. Die Unterla- gen seien nicht vollständig und damit unzureichend für eine abschließende Beurtei- lung. Sechs Gemeindevertreter stimmten dem Beschlussvor- schlag zu, sechs stimmten da- gegen. Eine Patt-Situation – damit bekam der Beschluss- vorschlag keine Mehrheit und Windpark: Kein Einspruch Kuriose Parlamentssitzung in Nentershausen – SPD setzt ihr Ziel nicht durch Blick in die Zukunft: So oder so ähnlich würde der geplante Windpark Nentershausen vom Ortsteil Süß aus aussehen. Der Antragssteller Abowind rechnet zurzeit mit einer Inbetriebnahme der Anlage im Jahr 2020. Entschieden ist aber noch nichts. Fotomontage: Abowind/nh

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angelegtes Geld“, sagte Bür-germeister Hilmes.

Am Montag, 20. August,wird sich die Wildecker Ge-meindevertretung ab 20 Uhrin der Mehrzweckhalle Bosse-rode mit diesem Thema be-schäftigen.

alle. Wir sollten dafür sorgen,dass dieses Vorhaben ordent-lich ausgeführt wird. Und wirsollten abklären, ob es bei sol-chen Projekten um Energie-Gewinnung oder doch nur umProfit geht.“

„Was die Gemeinde betrifft,ist nichts zu beanstanden“,pflichtete Frank Hauck (SPD)der CDU-Fraktion bei. „Wirsollten dazu beitragen, dassdas Vorhaben schnell voran-kommt, damit wir schnellerzu Einnahmen kommen“, sag-te Hauck.

Abowind plant in seinemneuen Antrag drei der sechsAnlagenstandorte vergleichs-weise geringfügig zu verschie-ben. Außerdem sind Änderun-gen bei den Stellflächen fürLager und Kran vorgesehen.Fünf Anlagen sollen auf demGebiet der Gemeinde Nenters-hausen, eine auf dem der Ge-meinde Wildeck stehen.

Kosten für den FachanwaltDer Fachanwalt hat nach

Angaben von BürgermeisterRalf Hilmes für die Prüfungdes ersten Antrages 2200 Euroerhalten, die Prüfung deszweiten Antrags werde nochweniger kosten. „Das ist gut

ist abgelehnt. Die CDU-Frakti-on hatte komplett gegen denBeschlussvorschlag gestimmt,ebenfalls ein Vertreter derSPD. Ein weiteres Mitglied derSPD-Fraktion hatte sich derStimme enthalten.

Eigentlich ist es die SPD-Fraktion gewohnt, ihre Zielemit ihrer deutlichen Mehrheitdurchzubringen. Das gingdiesmal gründlich schief. DieCDU war an dem Abend voll-zählig erschienen, bei der SPDfehlten zwei Vertreter.

„Dafür nicht zuständig“„Wir werden als Gemeinde

lediglich gefragt, ob aus unse-rer Sicht dem Bauen im Au-ßenbereich – also außerhalbder Ortsteile – etwas entge-gensteht“, betonte ReinerHollstein für die CDU-Frakti-on. „Den Naturschutz oderSchallschutz zu beurteilen, da-für gibt es Fachbehörden. Da-für sind wir gar nicht zustän-dig. Deshalb lehnen wir denBeschlussvorschlag ab.“

Carmen Bornschier (SPD)betonte dagegen: „Wir solltendem Fachanwalt vertrauen,der sagt, die Unterlagen sindnicht vollständig. Der Anwaltkennt sich besser aus als wir

Von René Dupont

NENTERSHAUSEN. Für einefaustdicke Überraschung hatdas Nentershäuser Parlamentam Mittwochabend gesorgt.Die Gemeindevertretungwinkte den geänderten Antragvon Abowind für den geplan-ten Windpark Nentershausendurch – mit einem extremknappen Abstimmungsergeb-nis.

Die Gemeindeverwaltunghatte dem Parlament nach Ab-sprache mit einem Fachan-walt den Beschlussvorschlagvorgelegt, den Plänen vonAbowind „auch weiterhin dasgemeindliche Einvernehmenzu versagen“, wie es im Juris-tendeutsch heißt. „Nach wievor fehlen Unterlagen vor al-lem zum Schallschutz und Na-turschutz“, hieß es in dem Be-schlussvorschlag. Die Unterla-gen seien nicht vollständigund damit unzureichend füreine abschließende Beurtei-lung.

Sechs Gemeindevertreterstimmten dem Beschlussvor-schlag zu, sechs stimmten da-gegen. Eine Patt-Situation –damit bekam der Beschluss-vorschlag keine Mehrheit und

Windpark: Kein EinspruchKuriose Parlamentssitzung in Nentershausen – SPD setzt ihr Ziel nicht durch

Blick in die Zukunft: So oder so ähnlich würde der geplante Windpark Nentershausen vom Ortsteil Süß aus aussehen. Der AntragsstellerAbowind rechnet zurzeit mit einer Inbetriebnahme der Anlage im Jahr 2020. Entschieden ist aber noch nichts. Fotomontage: Abowind/nh