Fotos: t&w Ein Lneburger Schatz · 2011. 5. 20. · 1305 errichtet, das ergibt sich aus...

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Lokales 4 Mittwoch, 4. Mai 2011 · Nr. 103 lz Lüneburg. Eine Sammlung von Taufkleidern ist am Sonn- tag, 8. Mai, von 10 bis 18 Uhr in der Nicolai-Kirche zu sehen. Anlass ist das „Jahr der Taufe“. KȨte Gudemann hat ɒber viele Jahre die zum Teil ɒber hundert Jahre alten Kleider gesammelt. Einige Exponate stammen aus England aus der Zeit KɆnig Edwards. Die Taufkleider spie- len auch im Gottesdienst eine Rolle, der sich besonders an Menschen mit Demenz und deren AngehɆrige richtet. lz Lüneburg. Der Bezirk der Handwerkskammer Braun- schweig-Lɒneburg-Stade ist mit 20 587 Quadratkilometern etwa so groß wie das Bundesland Sachsen-Anhalt oder der Staat Slowenien. Da bedarf es der Orientierung. „Zukɒnftig wer- den es unsere GȨste noch leich- ter haben, vom Bahnhof zum Technologiezentrum zu fin- den“, freut sich HauptgeschȨfts- fɒhrer Norbert Bɒnten, denn am Bahnhof weisen jetzt neue Hinweisschilder den Weg. TȨglich kommen Lehrlinge, Gesellen und Meister aus dem flȨchenmȨßig grɆßten aller 53 Kammerbezirke in Deutschland nach Lɒneburg, um an Lehr- gȨngen teilzunehmen. Rund 11 000 Teilnehmer jȨhrlich be- suchen die Kurse und Seminare im Technologiezentrum an der Dahlenburger Landstraße. Viele ɒbernachten in einem der mehr als 200 Betten im GȨste- haus der Handwerkskammer. 2010 wurden rund 40 000 Ƞber- nachtungen gezȨhlt. Wegweiser zur Schulung ca Lüneburg. Wegen ver- suchten Totschlags in zwei FȨl- len und gefȨhrlicher KɆrperver- letzung muss ein 32-JȨhriger fɒr drei Jahre ins GefȨngnis, zudem ordnete die 4. Strafkammer des Lɒneburger Landgerichts ges- tern die Unterbringung des Mannes in einer Entziehungs- einrichtung an. Nach Auskunft einer Gerichtssprecherin wurde der Vorwurf in einem dritten angeklagten Fall nicht weiter- verfolgt. „Das wurde einge- stellt.“ Wie berichtet, war Nico L. betrunken im April beziehungs- weise im Juli vergangenen Jah- res in der Herberge plus auf zwei Mitbewohner losgegangen und hatte sie gewɒrgt. Ein vom Gericht beauftragter Gutachter hatte Nico L. eine Alkoholab- hȨngigkeit und eine PersɆnlich- keitsstɆrung attestiert und er- klȨrt, eine Therapie kɆnne dem Mann helfen, ohne Unterbrin- gung bestehe aber „ein hohes Risiko fɒr weitere gewalttȨtige Ƞbergriffe“. Unter seinen Mitbewohnern in der Obdachlosenunterkunft am Kalkberg galt Nico L. ei- gentlich als „ganz Lieber“. Doch wenn er trinke, verliere er die Kontrolle und werde hochgradig aggressiv. st Lüneburg. Wenn die Tech- nik versagt, mɒssen Polizisten von Hand das Verkehrschaos bȨndigen. Mitten im Berufsver- kehr fielen gestern Nachmittag an mehreren wichtigen Knoten- punkten Lɒneburgs die Ampeln aus. Laut Polizei waren die Scholze- und die Reichenbach- Kreuzung betroffen. Auch an der Kreuzung Willy-Brandt- Straße und Stresemannstraße/ Friedrich-Ebert-Brɒcke blieben die Signale dunkel. Zu Ursache und Dauer des Defekts konnten gestern auf LZ-Anfrage weder die Stadtverwaltung noch die zustȨndige Wartungsfirma Sie- mens Auskunft geben. Gegen 18 Uhr hatten die Techniker nach Polizeiangaben das Prob- lem aber gefunden und beho- ben, die Verkehrsregelung funk- tionierte wieder normal. Ampeln ausgefallen ca Lüneburg. Verfall und SchɆnheit liegen eng beieinan- der: Hier zerbrɆselnde Steine und Ornamente, da restaurierte Kreuzblumen, Krabben und Fialen, die an die Pracht der Gotik erinnern. Am Haus an der Ecke Grapengießer-/Enge Straße geht ein weiterer Schritt der Sanierung dem Ende entge- gen – Lɒneburger und Touristen kɆnnen bald wieder einen der vielen Lɒneburger BauschȨtze bewundern. Das Haus mutet durch seine „Zwerggalerie“ und die Verzierungen unter dem Dach fast venezianisch an, doch die italienische Variante hȨlt Dr. Klaus Pɒttmann vom Lan- desamt fɒr Denkmalpflege fɒr unwahrscheinlich. Er erklȨrt, dass sich dort Motive wieder- finden, die man von Kirchen kennt. Restaurator Peter Furmanek und seine Mitarbeiter sowie Curt Pomp, der das Vorhaben betreut und zudem Vorsitzen- der des Arbeitskreises Lɒnebur- ger Altstadt (ALA) ist, erklȨren, wie Fachleute die alten Orna- mente sichern beziehungsweise wieder herstellen. Sie nehmen von Steinen Formen ab, bilden sie mit ZiegelmɆrtel nach, dann bestreichen sie die SchȨtze mit speziellen Farben und Harzen, um die FlȨchen erstrahlen zu lassen und auch gegen Wind und Wetter zu schɒtzen. Ende des Monats wollen die Experten ihre Arbeiten abschließen. Pɒttmann lobte den Einsatz von Pomp, der habe den schwe- dischen Hauseigentɒmer be- geistern kɆnnen, Geld fɒr die Restaurierungen zu geben. Aber auch der ALA und das Land unterstɒtzen das Projekt, das die Innenstadt zieren werde. Wer aus der Kuhstraße komme, bleibe mit dem Blick am Haus hȨngen. Der GebȨudekomplex, zu dem auch die benachbarte Eisdiele gehɆrt und der sich bis zur Heiligengeiststraße er- streckt, hatte schon vor Jahr- hunderten eine besondere Be- deutung. Zwischen 1487 und 1618 lassen sich die Namen von wohlhabenden Patriziern und Bɒrgermeisterfamilien als Besit- zer wiederfinden: van der MɆ- len, TɆbing, von Dassel, Garlop und Witzendorff. Ein Flɒgelbau wurde um 1305 errichtet, das ergibt sich aus Untersuchungen der ver- wendeten Balken. Die Wissen- schaftlerin Karoline Terlau hat sich in einer Arbeit ɒber Patri- zierhȨuser mit diesem Ensem- ble beschȨftigt. Danach lȨsst sich die Geschichte bis 1323 zurɒckverfolgen. Die Bewohner haben ɒber die Jahrhunderte immer wieder um- und ausge- baut. Im GebȨudeteil der Eis- diele befand sich einst eine Durchfahrt zum Hof, Fuhrwer- ke rumpelten dann in Richtung Heiligengeiststraße davon. Ein besonders schɆner Kamin wur- de am Anfang des 20. Jahrhun- derts ausgebaut, er befindet sich im Kunst- und Gewerbemu- seum in Hamburg. Pomp hat bei seinen Arbeiten alte Balken- kɆpfe gefunden, Hinweise auf einen Eck-Erker – beste Aus- sicht ɒber die Straßen. Allerdings hatten die Bewoh- ner wohl auch Nachteile, da- mals lief in der Engen Straße ein Rinnsal entlang, es hatte den duftenden Namen Faule Aue und mɒndete in die Gum- ma, die lȨngst verschwunden ist. Oben: Restaurator Andreas Ficker bes- sert alte Ornamente aus, bestreicht sie mit Farbe und Harz, um sie zu schɒtzen. Links: Das Archivbild zeigt die soge- nannte Zwerggalerie unter dem Dach des Hauses an der Ecke Grapengießer-/ Enge Straße, die aktuell durch ein Bau- gerɒst und eine Plane verhɒllt ist. Fach- leute um Peter Furmanek sichern die Ziersteine, die vermutlich aus der Gotik stammen. Der Bau ist eine Seltenheit, in Lɒneburg gibt es kein zweites Beispiel solcher Pracht. Fotos: t & w Ein Blickfang in krȨftigem Rot ist das Haus an der Grapengießer- straße. Seine Geschichte lȨsst sich bis in die Zeit um 1300 zurɒck- verfolgen. Da- mals lebten hier reiche Bɒrger und gingen ihren GeschȨften nach. Foto: A/t & w Ein Lɒneburger Schatz Fachleute restaurieren wertvolle Galerie an der Grapengießerstraße st/dpa Lüneburg. Diesmal bleiben Lɒneburgs Pendler ver- schont vom Ausstand auf der Schiene. Der dreitȨgige Warn- streik, den die Lokfɒhrerge- werkschaft GDL am Dienstag- nachmittag gestartet hat, betrifft weder die Deutsche Bahn noch die Privatbahn Metronom. Der Grund: Die Uelzener Eisen- bahngesellschaft gehɆrt zu den acht Unternehmen, die sich jetzt mit der Gewerkschaft auf Tarifverhandlungen ohne Vor- bedingung geeinigt haben. Bis zum Abschluss dieser GesprȨ- che nimmt die GDL diese Bahnbetreiber von den Streiks aus. Die Gewerkschaft fordert fɒr die 26 000 Lokfɒhrer im gesamten Bahnverkehr einen Branchentarifvertrag. Metronom fȨhrt trotz Streik lz Lüneburg. Inklusion be- ginnt im Kopf das ist das Motto des diesjȨhrigen Euro- pȨischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, der morgen, Donnerstag, stattfindet. Der Be- hindertenbeirat von Stadt und Landkreis geht dazu mit einer Veranstaltung auf den Lɒnebur- ger Marktplatz. Dort wird ge- zeigt, was fɒr Jugendliche und junge Erwachsene mit einer Be- hinderung zur Teilhabe in der Gesellschaft und am Arbeits- leben, also zur Inklusion, schon getan wurde und was noch getan werden muss. Auf einer Bɒhne am Rathaus gibt es ein umfangreiches Pro- gramm. Dabei sind die Old School Rockers, Schɒler der Schule am Knieberg tanzen und singen, und die Schulband tritt auf. Außerdem gibt es ein mu- sikalisches Interview durch die Blue Band. Hans-Martin Schnare prȨsentiert ein Gitar- ren-Solo. Rund um die Bɒhne finden Mitmachspiele und eine Mal- aktion statt, es gibt einen Fahr- rad-Check, gemeinsam soll eine „Leonardo-Brɒcke“ gebaut werden. Fɒr das leibliche Wohl ist mit Brezeln, Pizza-Snacks und Hot Dogs gesorgt. Am Abend findet dann in der Nicolai-Kirche ein Improvisa- tionskonzert mit Daniel Heine an der Orgel statt. Es beginnt um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei, um eine Kollekte wird jedoch gebeten. Inklusion beginnt im Kopf Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung lz Lüneburg. Was steht ei- nem Menschen mit Behinde- rung zu, wenn es um Kranken- oder Pflegeversicherung, um den Schwerbehindertenausweis oder um die Eingliederungshilfe geht? Anworten darauf gibt der Bremer Rechtsanwalt Gɒnther Hoffmann am Sonnabend, 7. Mai, in der Werkstatt der Le- benshilfe, Vrestorfer Weg 1. Sein Vortrag beginnt um 15 Uhr und gehɆrt zum Veranstaltungs- programm der Lebenshilfe- vereine Lɒneburg und Harburg. „Wohnen fɒr Menschen mit Behinderung – schauen Sie sich die unterschiedlichen Angebote an“, appelliert der Verein Le- benshilfe. Ein Blick hinter die Kulissen sei dabei hilfreich, Be- suchstermine sind zum Beispiel im Wohnheim Rabensteinstra- ße oder in der Stiftung Kɒh- nausche Grɒndung mɆglich. Die Besuchstermine starten ab Anfang Juli, um eine frɒhzeitige Anmeldung wird gebeten unter v 0 41 65/22 18 47 oder per E- Mail an verein@lebenshilfe-har- burg.de. Weitere Programmpunkte: Ein berɒhrender, mutiger Film ɒber Liebe, Partnerschaft und SexualitȨt ist „Liebe und so Sachen“, der sich an Jugendli- che und erwachsene Menschen mit Handicap wendet. Zu sehen ist er am Sonnabend, 3. Sep- tember, 16 Uhr in St. Nicolai. Was ist eigentlich Stress, wie wirkt er sich auf KɆrper und Seele aus und was kann man dagegen tun? Diesen Fragen geht Dagmar Pitters am Sonn- abend, 5. November, von 10 bis 17 Uhr bei einem Workshop in den WerkstȨtten der Lebens- hilfe am Vrestorfer Weg nach. Das komplette Veranstal- tungsprogramm ist im Internet unter www.lebenshilfe-luene- burg.de zu finden. Es enthȨlt Veranstaltungsorte fɒr Lɒne- burg und den Landkreis Har- burg. Lebenshilfevereine stellen Veranstaltungsprogramm vor Besondere Formen des Wohnens Versuchter Totschlag Taufkleider in St. Nicolai

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  • Lokales4 Mittwoch, 4. Mai 2011 · Nr. 103

    lz L�neburg. Eine Sammlungvon Taufkleidern ist am Sonn-tag, 8. Mai, von 10 bis 18 Uhr inder Nicolai-Kirche zu sehen.Anlass ist das „Jahr der Taufe“.K�te Gudemann hat �ber vieleJahre die zum Teil �ber hundertJahre alten Kleider gesammelt.Einige Exponate stammen ausEngland aus der Zeit K�nigEdwards. Die Taufkleider spie-len auch im Gottesdienst eineRolle, der sich besonders anMenschen mit Demenz undderen Angeh�rige richtet.

    lz L�neburg. Der Bezirk derHandwerkskammer Braun-schweig-L�neburg-Stade ist mit20 587 Quadratkilometern etwaso groß wie das BundeslandSachsen-Anhalt oder der StaatSlowenien. Da bedarf es derOrientierung. „Zuk�nftig wer-den es unsere G�ste noch leich-ter haben, vom Bahnhof zumTechnologiezentrum zu fin-den“, freut sich Hauptgesch�fts-f�hrer Norbert B�nten, dennam Bahnhof weisen jetzt neueHinweisschilder den Weg.

    T�glich kommen Lehrlinge,Gesellen und Meister aus demfl�chenm�ßig gr�ßten aller 53Kammerbezirke in Deutschlandnach L�neburg, um an Lehr-g�ngen teilzunehmen. Rund11 000 Teilnehmer j�hrlich be-suchen die Kurse und Seminareim Technologiezentrum an derDahlenburger Landstraße.Viele �bernachten in einem dermehr als 200 Betten im G�ste-haus der Handwerkskammer.2010 wurden rund 40 000 �ber-nachtungen gez�hlt.

    Wegweiserzur Schulung

    ca L�neburg. Wegen ver-suchten Totschlags in zwei F�l-len und gef�hrlicher K�rperver-letzung muss ein 32-J�hriger f�rdrei Jahre ins Gef�ngnis, zudemordnete die 4. Strafkammer desL�neburger Landgerichts ges-tern die Unterbringung desMannes in einer Entziehungs-einrichtung an. Nach Auskunfteiner Gerichtssprecherin wurdeder Vorwurf in einem drittenangeklagten Fall nicht weiter-verfolgt. „Das wurde einge-stellt.“

    Wie berichtet, war Nico L.betrunken im April beziehungs-weise im Juli vergangenen Jah-res in der Herberge plus aufzwei Mitbewohner losgegangenund hatte sie gew�rgt. Ein vomGericht beauftragter Gutachterhatte Nico L. eine Alkoholab-h�ngigkeit und eine Pers�nlich-keitsst�rung attestiert und er-kl�rt, eine Therapie k�nne demMann helfen, ohne Unterbrin-gung bestehe aber „ein hohesRisiko f�r weitere gewaltt�tige�bergriffe“.

    Unter seinen Mitbewohnernin der Obdachlosenunterkunftam Kalkberg galt Nico L. ei-gentlich als „ganz Lieber“.Doch wenn er trinke, verliereer die Kontrolle und werdehochgradig aggressiv.

    st L�neburg. Wenn die Tech-nik versagt, m�ssen Polizistenvon Hand das Verkehrschaosb�ndigen. Mitten im Berufsver-kehr fielen gestern Nachmittagan mehreren wichtigen Knoten-punkten L�neburgs die Ampelnaus. Laut Polizei waren dieScholze- und die Reichenbach-Kreuzung betroffen. Auch ander Kreuzung Willy-Brandt-Straße und Stresemannstraße/Friedrich-Ebert-Br�cke bliebendie Signale dunkel. Zu Ursacheund Dauer des Defekts konntengestern auf LZ-Anfrage wederdie Stadtverwaltung noch diezust�ndige Wartungsfirma Sie-mens Auskunft geben. Gegen18 Uhr hatten die Technikernach Polizeiangaben das Prob-lem aber gefunden und beho-ben, die Verkehrsregelung funk-tionierte wieder normal.

    Ampelnausgefallen

    ca L�neburg. Verfall undSch�nheit liegen eng beieinan-der: Hier zerbr�selnde Steineund Ornamente, da restaurierteKreuzblumen, Krabben undFialen, die an die Pracht derGotik erinnern. Am Haus ander Ecke Grapengießer-/EngeStraße geht ein weiterer Schrittder Sanierung dem Ende entge-gen – L�neburger und Touristenk�nnen bald wieder einen dervielen L�neburger Bausch�tzebewundern. Das Haus mutetdurch seine „Zwerggalerie“ unddie Verzierungen unter demDach fast venezianisch an, dochdie italienische Variante h�ltDr. Klaus P�ttmann vom Lan-desamt f�r Denkmalpflege f�runwahrscheinlich. Er erkl�rt,dass sich dort Motive wieder-finden, die man von Kirchenkennt.

    Restaurator Peter Furmanekund seine Mitarbeiter sowieCurt Pomp, der das Vorhabenbetreut und zudem Vorsitzen-

    der des Arbeitskreises L�nebur-ger Altstadt (ALA) ist, erkl�ren,wie Fachleute die alten Orna-mente sichern beziehungsweisewieder herstellen. Sie nehmenvon Steinen Formen ab, bildensie mit Ziegelm�rtel nach, dannbestreichen sie die Sch�tze mitspeziellen Farben und Harzen,um die Fl�chen erstrahlen zulassen und auch gegen Windund Wetter zu sch�tzen. Endedes Monats wollen die Expertenihre Arbeiten abschließen.

    P�ttmann lobte den Einsatzvon Pomp, der habe den schwe-dischen Hauseigent�mer be-geistern k�nnen, Geld f�r dieRestaurierungen zu geben. Aberauch der ALA und das Landunterst�tzen das Projekt, dasdie Innenstadt zieren werde.Wer aus der Kuhstraße komme,bleibe mit dem Blick am Haush�ngen. Der Geb�udekomplex,zu dem auch die benachbarteEisdiele geh�rt und der sich biszur Heiligengeiststraße er-

    streckt, hatte schon vor Jahr-hunderten eine besondere Be-deutung. Zwischen 1487 und1618 lassen sich die Namen vonwohlhabenden Patriziern undB�rgermeisterfamilien als Besit-zer wiederfinden: van der M�-

    len, T�bing, von Dassel, Garlopund Witzendorff.

    Ein Fl�gelbau wurde um1305 errichtet, das ergibt sichaus Untersuchungen der ver-wendeten Balken. Die Wissen-schaftlerin Karoline Terlau hat

    sich in einer Arbeit �ber Patri-zierh�user mit diesem Ensem-ble besch�ftigt. Danach l�sstsich die Geschichte bis 1323zur�ckverfolgen. Die Bewohnerhaben �ber die Jahrhunderteimmer wieder um- und ausge-baut. Im Geb�udeteil der Eis-diele befand sich einst eineDurchfahrt zum Hof, Fuhrwer-ke rumpelten dann in RichtungHeiligengeiststraße davon. Einbesonders sch�ner Kamin wur-de am Anfang des 20. Jahrhun-derts ausgebaut, er befindet sichim Kunst- und Gewerbemu-seum in Hamburg. Pomp hatbei seinen Arbeiten alte Balken-k�pfe gefunden, Hinweise aufeinen Eck-Erker – beste Aus-sicht �ber die Straßen.

    Allerdings hatten die Bewoh-ner wohl auch Nachteile, da-mals lief in der Engen Straßeein Rinnsal entlang, es hatteden duftenden Namen FauleAue und m�ndete in die Gum-ma, die l�ngst verschwunden ist.

    Oben: Restaurator Andreas Ficker bes-sert alte Ornamente aus, bestreicht siemit Farbe und Harz, um sie zu sch�tzen.

    Links: Das Archivbild zeigt die soge-nannte Zwerggalerie unter dem Dachdes Hauses an der Ecke Grapengießer-/Enge Straße, die aktuell durch ein Bau-ger�st und eine Plane verh�llt ist. Fach-leute um Peter Furmanek sichern dieZiersteine, die vermutlich aus der Gotikstammen. Der Bau ist eine Seltenheit, inL�neburg gibt es kein zweites Beispielsolcher Pracht. Fotos: t & w

    Ein Blickfangin kr�ftigemRot ist dasHaus an derGrapengießer-straße. SeineGeschichtel�sst sich bis indie Zeit um1300 zur�ck-verfolgen. Da-mals lebtenhier reicheB�rger undgingen ihrenGesch�ftennach.Foto: A/t & w

    Ein L�neburger SchatzFachleute restaurieren wertvolle Galerie an der Grapengießerstraße

    st/dpa L�neburg. Diesmalbleiben L�neburgs Pendler ver-schont vom Ausstand auf derSchiene. Der dreit�gige Warn-streik, den die Lokf�hrerge-werkschaft GDL am Dienstag-nachmittag gestartet hat, betrifftweder die Deutsche Bahn nochdie Privatbahn Metronom. DerGrund: Die Uelzener Eisen-bahngesellschaft geh�rt zu denacht Unternehmen, die sichjetzt mit der Gewerkschaft aufTarifverhandlungen ohne Vor-bedingung geeinigt haben. Biszum Abschluss dieser Gespr�-che nimmt die GDL dieseBahnbetreiber von den Streiksaus. Die Gewerkschaft fordertf�r die 26 000 Lokf�hrer imgesamten Bahnverkehr einenBranchentarifvertrag.

    Metronom f�hrttrotz Streik

    lz L�neburg. Inklusion be-ginnt im Kopf – das ist dasMotto des diesj�hrigen Euro-p�ischen Protesttages zurGleichstellung von Menschenmit Behinderung, der morgen,Donnerstag, stattfindet. Der Be-hindertenbeirat von Stadt undLandkreis geht dazu mit einerVeranstaltung auf den L�nebur-ger Marktplatz. Dort wird ge-

    zeigt, was f�r Jugendliche undjunge Erwachsene mit einer Be-hinderung zur Teilhabe in derGesellschaft und am Arbeits-leben, also zur Inklusion, schongetan wurde und was nochgetan werden muss.

    Auf einer B�hne am Rathausgibt es ein umfangreiches Pro-gramm. Dabei sind die OldSchool Rockers, Sch�ler der

    Schule am Knieberg tanzen undsingen, und die Schulband trittauf. Außerdem gibt es ein mu-sikalisches Interview durch dieBlue Band. Hans-MartinSchnare pr�sentiert ein Gitar-ren-Solo.

    Rund um die B�hne findenMitmachspiele und eine Mal-aktion statt, es gibt einen Fahr-rad-Check, gemeinsam soll eine

    „Leonardo-Br�cke“ gebautwerden. F�r das leibliche Wohlist mit Brezeln, Pizza-Snacksund Hot Dogs gesorgt.

    Am Abend findet dann in derNicolai-Kirche ein Improvisa-tionskonzert mit Daniel Heinean der Orgel statt. Es beginntum 20 Uhr. Der Eintritt ist frei,um eine Kollekte wird jedochgebeten.

    Inklusion beginnt im KopfProtesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

    lz L�neburg. Was steht ei-nem Menschen mit Behinde-rung zu, wenn es um Kranken-oder Pflegeversicherung, umden Schwerbehindertenausweisoder um die Eingliederungshilfegeht? Anworten darauf gibt derBremer Rechtsanwalt G�ntherHoffmann am Sonnabend, 7.Mai, in der Werkstatt der Le-benshilfe, Vrestorfer Weg 1.Sein Vortrag beginnt um 15 Uhrund geh�rt zum Veranstaltungs-programm der Lebenshilfe-

    vereine L�neburg und Harburg.„Wohnen f�r Menschen mit

    Behinderung – schauen Sie sichdie unterschiedlichen Angebotean“, appelliert der Verein Le-benshilfe. Ein Blick hinter dieKulissen sei dabei hilfreich, Be-suchstermine sind zum Beispielim Wohnheim Rabensteinstra-ße oder in der Stiftung K�h-nausche Gr�ndung m�glich.Die Besuchstermine starten abAnfang Juli, um eine fr�hzeitigeAnmeldung wird gebeten unter

    v 0 41 65/22 18 47 oder per E-Mail an [email protected].

    Weitere Programmpunkte:Ein ber�hrender, mutiger Film�ber Liebe, Partnerschaft undSexualit�t ist „Liebe und soSachen“, der sich an Jugendli-che und erwachsene Menschenmit Handicap wendet. Zu sehenist er am Sonnabend, 3. Sep-tember, 16 Uhr in St. Nicolai.

    Was ist eigentlich Stress, wiewirkt er sich auf K�rper und

    Seele aus und was kann mandagegen tun? Diesen Fragengeht Dagmar Pitters am Sonn-abend, 5. November, von 10 bis17 Uhr bei einem Workshop inden Werkst�tten der Lebens-hilfe am Vrestorfer Weg nach.

    Das komplette Veranstal-tungsprogramm ist im Internetunter www.lebenshilfe-luene-burg.de zu finden. Es enth�ltVeranstaltungsorte f�r L�ne-burg und den Landkreis Har-burg.

    Lebenshilfevereine stellen Veranstaltungsprogramm vor

    Besondere Formen des Wohnens

    VersuchterTotschlag

    Taufkleiderin St. Nicolai