weinende nebel

fotos und lyrikvonhans-peter feix

juniduft

himbeeren neigen sichüber frisch geschnittenem gras

dein atem

von zimmer zu zimmer flieht dein zarter duftauf allen dingen liegt ein sanftes ichflüchtig nur streift mich dein hauchwebt an den wänden entlangberührt meine schulter und sagt leiseich bin bei dir und teile meinen atem

le café

meine lippenumfassendas schwere rotträumeumfliegenden süßen schlafund im dunkelmeiner sehnsuchtleuchten die augenwie erloschene glut

meine wange an deinem gesicht

ich errötewenn mein gesichtauf dem deinen liegtwie am anfangzitterndschüchternangstetwas falsch zu machennach der langen zeitder anderen wichtigkeitenangstder späten jahreangstdes altersangstdes weisenvor der ablehnungder letzten

du

ohne ferne hätte es keine nähe gegebenüber deiner und meiner liebe liegt ein zauberich möchte ihn nicht entdecken

spuren auf deiner haut

meine fingerspitzen fliegen über deine hautangstmeine jugend zu begrabenin dir

hände

ich träumtedeine händein der farbe frischer pfirsichemeine fingerfühlten den duftwilder kirschenund meine seelewärmte sichan ihremfeuer

sanft ganz sanftlege ich meine hand aufunsere jahre

verhungerte liebe

seine hand streift dich aus versehen du lachst zu schrill, zitternd dein blickhungrige angst reißt stücke von dirdeine augen tasten nach der liebedie er einer anderen gab

vor dem haus

warmer regen streichtüber meine augendie stare ziehen sehr frühin diesem jahr

hans-peter feixjahrgang 1952, chemikerverheiratet, 1 tochterschreibt seit 2006, lyrik, kurzgeschichtenlebt und arbeitet in meiningen