Frühlingserwachen… · Die Natter, die sich um den Äskulap-Stab windet, ist das Zei-chen der...

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Pflegeheim Bruggen Mai 2018 In dieser Ausgabe Frühlingsimpressionen – Oldie Party – Kino: Chocolat Eine Erfrischungspause für die Seele – Mein Leben im Heim Dienstjubiläen – Veranstaltungskalender Frühlingserwachen…

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Pflegeheim Bruggen Mai 2018

In dieser Ausgabe

Frühlingsimpressionen – Oldie Party – Kino: Chocolat Eine Erfrischungspause für die Seele – Mein Leben im Heim

Dienstjubiläen – Veranstaltungskalender

Frühlingserwachen…

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Frühlingsimpressionen…

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Oldie Party Gekonnt führte der Nostalgie DiscJockey Alexander durch Jahrzehnte voller toller Musik. Da gab es die alten Schweizer Schlager mit dem Trio Eugster, die italienischen Schnulzen zum Träumen, mit Joe Das-sin wandelte man auf den Champs Élysées, Nana Mouskouri verschenkte «Weisse Rosen aus Athen» und Peter Alexander und Udo Jürgens fehlten na-türlich auch nicht!

DJ Alexander kam mit Kisten voller Schallplatten zur Party. Er meinte: «Leider konnte ich nur einen klei-nen Teil meiner Sammlung mitnehmen. Zuhause habe ich nämlich noch weitere 25'000 Platten!» Zu jedem Musiktitel oder dem Interpreten wusste er eine Anekdote zu erzählen.

Ob auf der Terrasse oder im Restaurant, zusammen mit der Familie, Freunden oder Bekannten, riss ei-nem die Musik mit in die Jugendjahre und man er-innerte sich vielleicht sogar an die Schmetterlinge im Bauch. Schwärmen, träumen, tanzen und sin-gen, ja, das alles erlebte man an der Oldie Party in Bruggen!

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Kino: Chocolat Ein kleiner Biss von der Schokolade genügt und das Leben der Protagonisten im Film «Chocolat» verän-dert sich. Diese romantische Komödie ist ein «Mär-chen für Erwachsene» und endet auch so, wie es sich für ein Märchen gehört, mit einem Happy End.

Vianne, gespielt von Juliette Binoche, eröffnet mit ihrer Tochter in einem kleinen Städtchen in Frank-reich eine Chocolaterie, in der sie ihre selber her-gestellten Pralinen und Süssigkeiten verkauft. Die Bürger des Städtchens waren Vianne gegenüber zuerst skeptisch, schon bald aber eroberte ihre freundliche Wesensart die Herzen der Menschen. Vianne errät von jedem Kunden, welche Schokola-densorte ihm am besten mundet. Durch den Ge-nuss dieser süssen Herrlichkeiten verändert sich das Leben dieser Menschen. Die einen werden to-leranter, manche nehmen ihr Leben selber in die Hand und anderer verlieben sich. Mit einem gros-sen Schokoladenfest wird das neue, interessante und «süsse» Leben im Städtchen gefeiert.

Die Bewohner, welche vor Ostern selber Pralinen hergestellt haben, wussten, wieviel Arbeit ihre Her-stellung bereitet. In der Chocolaterie von Vianne konnte man die verschiedensten Sorten kaufen; stieg einem bei dieser grossen Auswahl nicht der Duft von warmer Schokolade in die Nase?

Eine Erfrischungspause für die Seele So eine Erfrischung bereitet Pastoralassistentin Evelyn von Gernler den Bewohnern an jedem letz-ten Dienstag im Monat zu. Dann wird nämlich Kom-munion gefeiert und alle die möchten, sind herzlich dazu eingeladen. Wobei es keine Rolle spielt, wel-cher Religion man angehört.

Die Kommunion ist eine Erinnerung daran, dass man sich jeden Tag auf Jesus verlassen kann und er unsere Stütze ist. Inhaltlich richtet sich die Andacht nach den biblischen «Jahreszeiten» und somit han-delt der Text aus der Bibel momentan von Ostern. In der Kommunion werden auch die Fürbitten ge-sprochen und das «Vater Unser».

Anschliessend an die Kommunionsfeier finden un-ter den Anwesenden oft bedeutungsvolle Gesprä-che statt, so dass es fast wie eine Predigt von allen wirkt. Andächtig werden tiefe Gedanken unterei-nander ausgetauscht und somit die Gemeinschaft gestärkt. So gekräftigt und mit ruhigem Herzen trägt man die Mühen des Alltags wieder leichter auf den Schultern.

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Nachdem ich mein Tagebuch des ersten Jahres im Pflegeheim als gebundenes Buch herausgebracht habe, schreibe ich weiter, jedoch nicht mehr so oft und auch nicht, um es wieder als Buch zu veröffent-lichen. Hier habe ich ein paar Aufzeichnungen für „Bruggen aktuell“ zusammengestellt.

2. Juli 2017 Es ist Sonntag. Ich habe in der Sternstunde Religion den evangelischen Gottesdienst aus der Kirche Neumünster in Zürich geschaut und gehört. Es ging im Gesang, Gebet und in der Predigt um das Glück. Ein Gedicht von Kurt Marti bittet um das Glück für sich und dass man einander „glückt“. Es ging auch um die Freude, die man an allem Schönen haben kann. Und auch da hiess es in einem Gedicht: „Ich freue mich, dass ich mich freuen kann.“ Im „Nach-gefragt“ wurde gefragt, ob es nicht egoistisch sei, sich selbst Glück zu wünschen. Ich denke, so wie es heisst, man könne nur lieben, wenn man sich sel-ber liebt, so kann man andere nur glücklich ma-chen, wenn man selber glücklich ist. Ich kann andern Glück schenken, indem ich freund-lich zu ihnen bin. Manche im Heim, haben diese Freiheit nicht. Ihr Le-ben ist nicht mehr selbstbestimmt. Aber sie dürfen froh und dankbar sein, dass andere, gut ausgebil-dete Pflegerinnen, ihr Leben bestimmen und es ihnen noch so angenehm machen, wie es nur mög-lich ist.

9. Juli In der „Sternstunde Religion“ von heute Sonntag wurde ein Film aus der welschen Schweiz gezeigt, in dem Frauen und Männer in meinem Alter ge-fragt wurden, wie sie sich das Jenseits nach ihrem Tod vorstellen. Die meisten glauben an ein Para- dies, wo alles wunderschön ist und man keine Schmerzen mehr hat und glücklich ist. Fast alle freuen sich auf ein Wiedersehen mit ihren Lieben, Ehegatten und Kindern, die schon gestorben sind.

Manche haben einen kindlichen Glauben behalten. Ein bekannter Theologe wurde einmal gefragt, ob es wahr sei, dass man im Jenseits seinen Lieben wieder begegne. Er antwortete: „Ja, aber nicht nur den Lieben, auch den anderen.“ Es ist eine schöne Vorstellung, alle, die man einmal geliebt hat, wieder zu sehen. Von Menschen, die den Nahtod erlebt haben, wird berichtet, dass sie von ihrer Mutter oder sonst einem Menschen, den sie geliebt haben, empfangen wurden. Auch ich habe mich schon gefragt, wenn es ein Weiterleben in einem geistigen Leib gebe, wie Pau-lus gesagt hat, wen ich dann am liebsten sehen möchte. Natürlich meine Eltern, denen ich erzäh-len würde, was ich seit ihrem Tod erlebt habe und wie die Welt heute aussieht mit all den technischen Errungenschaften, von denen sie noch keine Ah-nung hatten. Ich hatte mir auch vorgestellt, wie das gehen könnte, wenn man mit solchen Menschen wieder zusammenkommen möchte. Man müsste nur an ihn denken, dann wäre er oder sie bei mir, und wenn jemand mit mir sprechen wollte, müsste der-jenige auch nur an mich denken, und schon wären wir beisammen. Aber gibt es überhaupt ein Jenseits? Auch unter den Gefragten in der Sternstunde war ein Mann, der genau die gleichen Fragen stellte wie ich. Man muss sich nur vorstellen, dass auch die ersten Men-schen, nicht Adam und Eva aus der Bibel, sondern die Urmenschen aus Afrika und Asien, die Vorfah-ren der Indianer, die Neandertaler und die Urein-wohner von Australien und all die Tausende von Generationen in einem Paradies Platz fänden. Wo beim Übergang vom Affen zum Menschen begänne die Aufnahme ins Paradies? Es ist noch niemand vom Tod zurückgekommen, der uns hätte glaub-haft erzählen können, wie es im Paradies aussieht. Hat es überhaupt einen Sinn, sich ein Paradies vor-zustellen? Vielleicht erleichtert es einem das Ster-ben. Eine Frau hat gesagt, das Heim sei das Vorzimmer zum Tod. Aber was geschieht, wenn die Tür auf-geht? Erschrecken wir dann, weil es ganz anders aussieht? Oder gibt es gar kein Erschrecken mehr, keine Gefühle, nichts, nur das Nichts, so wie auch alle Pflanzen sterben, nachdem ihre Zeit abgelau-fen ist. Oder die Tiere, die Hühner und Schweine und Rinder, die wir getötet haben, um sie zu essen. Wo sind sie nach dem Tod? Auch im Paradies? Wa-rum sollen wir ein Paradies haben, wenn es nicht

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auch eines für die Tiere oder für uns alle zusammen haben wird? Und wie ist es mit der Zeit? Sind nach dem Tod nicht Raum und Zeit für uns aufgehoben? Wenn nicht, wie langweilig würde es uns in einem Para-dies werden, in dem wir Jahrtausende weiterleben müssten. Je älter ich wurde, umso mehr denke ich, dass mein Leben Teil jener schöpferischen Energie ist, die wir Gott nennen, und dass dieses winzige Teilchen Le-ben, das in meinem Körper gewohnt hat, wieder in jener Energie oder man könnte auch sagen, in je-nem Gott, wieder aufgeht, woher es auch in mei-nen Körper gekommen ist. Falls ich nach dem Tod noch irgendein Bewusstsein habe, lasse ich mich gerne überraschen, wenn mich doch ein Paradies erwarten würde.

15. Juli Zum Znacht gab es Streusel-Rhabarberkuchen. Der auf dem Teller neben dem Kuchen angehäufte Rahm war garniert mit einer halben blauen Trau-benbeere, einer halben roten Erdbeere an einem Stielchen mit grünem „Kragen“, einer schwarzen Heidelbeere, einer Kirsche, einem Sträusschen Jo-hannisbeeren und zwei kleinen, grünen Minzblätt-chen. Das war nur schon zum Anschauen verlockend, ein richtiger Augenschmaus. Und dann erst zum Essen! Rhabarberfladen ist ohnehin mein Lieblingskuchen, den ich im Sommer selber oft gebacken habe. Kürzlich hat es auch Gemüsefladen gegeben, so wie ich ihn früher als Landfrauen-Kuchen gemacht habe.

17. Juli Immer wieder kann ich eine oder zwei Elstern auf dem steinernen Mäuerchen direkt vor meiner Ter-rasse beobachten oder auf dem mit dürftigem Gras und kleinen Blumen bewachsenen breiten und lan-gen Flachdach über dem dritten Stockwerk. Manchmal sehe ich die Elstern auf diesen Mäuer-chen im 100-m-Tempo von links nach rechts oder von rechts nach links laufen, oder sie picken sich, wie oft auch zwei Raben, etwas aus dem Boden heraus. Ich wollte die Elstern schon mehrmals foto-grafieren. Aber meistens habe ich nicht gerade den Fotoapparat bereit, oder wenn ich ihn in Bereit-schaft habe und abdrücken möchte, fliegen sie schnell davon. Auch wenn ich sie durch die Fenster-scheibe hindurch fotografieren möchte, merken sie

das sofort. Die kleinste Bewegung schreckt sie auf.

28. Juli Heute früh um sechs Uhr bin ich erwacht, habe aber dann doch im Halbschlaf noch geträumt, mein altes Wohnzimmer im Stephanshorn sei voller Jour-nalisten, die zu mir gekommen seien, um mit mir zu reden. Doch weil ich nichts zu sagen wusste, wies ich sie alle aus meiner Wohnung. Als sie draussen waren, hörte ich ein leises Zwitschern. Da kam auf der Hutablage der Garderobe ein kleiner, schöner Vogel hervor und sprach in hohem menschlichem Ton zu mir: „Da hast du dich ja wieder einmal schön blamiert. Aber mach weiter so.“ Ich musste lachen und wachte auf.

12. März 2018 Schon letzte Woche sind Arbeiter zum Heim ge-kommen und haben rechts vom Eingang am Fuss der hohen, fensterlosen Wand angefangen zu gra-ben. Was soll das werden, haben wir uns gefragt. Vielleicht eine grosse Leuchttafel an der Wand mit der Aufschrift „Evangelisches Pflegeheim Brug-gen“, denn die beiden weissen Wegweiser oben an der Ullmannstrasse und unten an der Engel-wiesstrasse sind gar bescheiden und leicht zu über-sehen. Heute ist dann die Gartenbaufirma mit drei schwe-ren Lastwagen angefahren, zwei mit einem Kran und einer Eisenplatte mit gewundenen Eisenstan-gen, einer mit einer hohen Hebebühne. Unser Hauswart, Herr Graf, hat mir etwas von einer Äskulapschlange gesagt, die vor der Wand befestigt werden soll. Als wir beim Dessert im Aufenthaltsraum waren, kam ein mir unbekannter Mann und fragte, ob er das Fenster öffnen dürfe. Er filmte die Arbeiter von oben und später, als ich hinausging zu einem Spa-ziergang, filmte er auch unten von allen Seiten. Nachdem ich meinen Fotoapparat geholt hatte und zu fotografieren begann, fragte er mich, ob ich wüsste, was das werden solle. Ich bejahte, und er, offenbar der Chef, erklärte mir, die Plastik, welche die Äskulapschlange darstelle, sei bisher auf dem Areal des Kantonsspitals gestanden, doch nun sei sie dem Neubau im Weg gewesen, und man habe gefunden, dies sei ein schöner Platz dafür, da ja auch die Plastik am Engelwies-Schulhaus gegen-über, die wahrscheinlich einen Engel darstellt, vom gleichen Künstler geschaffen sei.

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Die Natter, die sich um den Äskulap-Stab windet, ist das Zei-chen der Ärzte und Apotheker. Asklepios war bei den alten

Griechen der Gott der Heilkunst.

Da ein Teil der Schlange über die Wand hinausra-gen soll, hatte ich die Befürchtung, sie würde mir die Aussicht auf den Säntis und den Alpstein ver-schandeln. Ich hatte bereits gesehen, dass auf dem Dach etwas gegraben wurde, um dann die Schlange an einer schweren Platte zu befestigen. Ich fotogra-fierte die Männer bei der Arbeit auf dem Dach und stellte fest, dass der „Kopf“ der Schlange die Sicht auf jenen Berg verdeckte, den ich als Altmann iden-tifiziert hatte.

Später, als es bereits zu dunkel zum Fotografieren und der Kran weg war, sah ich, dass es nicht so schlimm war und die schlanke Windung der Äskulap-Natter mich weniger stört als der Kirchturm.

Dienstjubiläen Das Pflegeheim Bruggen darf im Monat Mai Elisabeth Bachmann und Ramona Niederer für ihren lang-jährigen Dienst ehren. 15 Jahre, seit dem 1. Mai 2003 arbeitet Elisabeth Bachmann als Bildungsbeauftragte 10 Jahre, seit dem 14. April 2008 (mit Unterbruch) arbeitet Ramona Niederer als Fachfrau Gesundheit Das Pflegeheim Bruggen dankt ihnen für die wertvolle Arbeit zum Wohle der Bewohner und Bewohne-rinnen und wünscht ihnen weiterhin alles Gute.

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Öffentliche Veranstaltungen im Mai 2018

für Bewohner/innen, Angehörige und Gäste

Di.

1. Mai

14.30

Frühlingssingen mit F. Waber & E. Inauen im Regina Ullmann-Raum

Di. 8. Mai 10.00 Evangelischer Gottesdienst mit Pfarrerin Regula Hermann im Regina Ullmann-Raum

Mo. 14. Mai 14.30 Film: Traum meines Lebens im Regina Ullmann-Raum

Di. 15. Mai 10.00 Katholischer Wortgottesdienst mit Pastoralassistentin E. von Gernler im Regina Ullmann-Raum

Mi. 16. Mai 14.30 Goofe-Chörli Gonten im Restaurant

Redaktion: Werner Schläpfer und Manuela Eisenhut Text und Fotos: Franziska Waber Pflegeheim Bruggen, Ullmannstrasse 11, 9014 St. Gallen Tel. 071 274 13 11 [email protected] www.bruggen.ch