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- Gemeindebrief - für Rosenau und Honigberg - Nr. 112 Dezember 2017- Januar - 2018 Die gute Nachricht rinnere alle in der Gemeinde daran, sich der Regierung und den staatlichen Behörden unterzuordnen. Sie sollen ihnen gehorchen und darüber hinaus bereit sein, bei allem Guten mitzuwirken. rmahne sie, über niemand schlecht zu reden und nicht zu streiten, sondern friedfertig zu sein und allen Menschen freundlich zu begegnen. Wir wollen nicht vergessen, dass wir selbst früher unverständig und ungehorsam waren. Wir waren vom rechten Weg abgeirrt und wurden von allen möglichen Wünschen und Leidenschaften beherrscht. Wir lebten in Bosheit und Neid, waren hassenswert und hassten uns gegenseitig. ber dann erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Retters. Wir selbst hatten keine guten Taten vorzuweisen, mit denen wir vor ihm hätten bestehen können. Nein, aus reinem Erbarmen hat er uns gerettet durch das Bad der Taufe das Bad, in dem wir zu einem neuen Leben geboren wurden, erneuert durch den Heiligen Geist. Seite Ihn hat er in reichem Maß über uns ausgegossen durch Jesus Christus, unseren Retter. Durch dessen Gnade können wir vor Gott als gerecht bestehen, und darum sind wir auch eingesetzt zu Erben des ewigen Lebens, auf das wir nun hoffen dürfen. Weihnachtsbotsschaft von Titus 3,1-7 Die gute Nachricht 1 … zum Nachdenken 2 Aus dem Gemeindeleben 3 Planung der Gottesdienste 4 Geistliche Lesungen und Lieder 5 Herzliche Einladung 6 Die Kröte 7 Apfelbäumchen, auch wir ... 8 Ein PLUS 9 Kirchliche Wahlen 10 Gedanken zu Honigberg 11 Die Neustädter Mühle 12 Hopfen und Malz verloren 13 Hier stehe ich ... 14 Geburtstage 15 ... es weihnachtet 16 E E A

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- Gemeindebrief - für Rosenau und Honigberg

- Nr. 112 Dezember 2017- Januar - 2018

Die gute Nachricht

rinnere alle in der Gemeinde daran, sich der Regierung und den staatlichen Behörden unterzuordnen. Sie sollen ihnen gehorchen und darüber hinaus

bereit sein, bei allem Guten mitzuwirken. rmahne sie, über niemand schlecht zu reden und nicht zu streiten, sondern friedfertig zu sein und allen Menschen freundlich zu begegnen.

Wir wollen nicht vergessen, dass wir selbst früher unverständig und ungehorsam waren. Wir waren vom rechten Weg abgeirrt und wurden von allen möglichen Wünschen und Leidenschaften beherrscht. Wir lebten in Bosheit und Neid, waren hassenswert und hassten uns gegenseitig.

ber dann erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Retters. Wir selbst hatten keine guten Taten vorzuweisen, mit denen wir vor

ihm hätten bestehen können. Nein, aus reinem Erbarmen hat er uns gerettet durch das Bad der Taufe – das Bad, in dem wir zu einem neuen Leben geboren wurden, erneuert durch den Heiligen Geist.

Seite Ihn hat er in reichem Maß über uns ausgegossen durch Jesus Christus, unseren Retter. Durch dessen Gnade können wir vor Gott als gerecht bestehen, und darum sind wir auch eingesetzt zu Erben des ewigen Lebens, auf das wir nun hoffen dürfen. Weihnachtsbotsschaft von

Titus 3,1-7

Die gute Nachricht 1

… zum Nachdenken 2

Aus dem Gemeindeleben 3

Planung der Gottesdienste 4

Geistliche Lesungen und Lieder 5

Herzliche Einladung 6

Die Kröte 7

Apfelbäumchen, auch wir ... 8

Ein PLUS 9

Kirchliche Wahlen 10

Gedanken zu Honigberg 11

Die Neustädter Mühle 12

Hopfen und Malz verloren 13

Hier stehe ich ... 14

Geburtstage 15

... es weihnachtet 16

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… zum Nachdenken eulich habe ich, weil ich müde war, die „telecomanda“ (Fernsteuer) gequält. Es wollte gar nichts „Vernünftiges“ auf den Bildschirm kommen. Und

dennoch, nach einer Weile, blieb das Bild an einem Konzert hängen. Nicht die Musik hatte es mir angetan, sondern der Dirigent. Er fuchtelte mit seinem Dirigentenstab hin und her und steckte dabei all seine Energie rein. Doch es bewegte mich nicht. Es drang nicht in mich hinein und erfüllte mich nicht. Auch der Applaus war nur mäßig, was ich nur teils abwesend bedachte.

edanken und Fragen kamen auf. Kann man denn den Erfolg eines Orchesters planen oder gar designen ? Vielleicht war es das Bühnenbild, das

nicht die Bedingungen für den Erfolg erfüllte, oder war es gar der Dirigent, der Manager ? Ich habe bei vielen Aufführungen bisher mitgewirkt, kleine wie auch größere. Habe Dirigenten erlebt, die überzeugend waren und dabei ihr ganzes Wesen in die Aufführung und den Erfolg steckten, - und ich habe Dirigenten erlebt, die das gewisse „Etwas“ nicht kannten, nicht wollten und nicht hatten. Eine Qual für die Mitwirkenden, die ehrenamtlich den Willen besaßen.

och hier beim Betrachten dieses Konzertstückes habe ich entdeckt, ohne ein ausgebildeter Musiker zu sein, dass ein positives Musizieren sehr von der

Gemeinschaft abhängt. Diese Gemeinschaft muss stets bemüht sein ein homogenes Bild zu erzielen, mitzufühlen und aufeinander eingestimmt zu sein. Und wenn der Dirigent die Freiräume eines Musikstückes auf die Instrumente und Stimmen anpassen kann, ist das Ziel erreicht. Der Klang kann dann akademisch, emotional, klassisch, wütend oder verzweifelt sein; - oder unentschieden. Hauptsache, er kommt zur Perfektion. So entstehen laute und leise Töne, sogar so leise, dass der Ton beinahe abstirbt und den Atem der Zuhörer raubt. Das habe ich erlebt, faszinierend war es. Ja, das haben wir mit dem Chor erlebt.

m Betrachten des Konzertes jedoch merkte ich, dass auch das Bühnenbild eine Rolle spielt, um das Stück richtig anzubringen. Die Podeste, der Platz für die

beste Resonanz, das Licht, der Raum, die Kleidung usw. Spezielle technische Tricks gibt es mittlerweile, um das zu erzielen, was man erzielen will. Ein großer Aufwand an Überlegen, Denken, Entscheiden und Ausführen, alles Dinge, die maßgebend für einen Erfolg sind.

nd trotzdem kann man einen Erfolg, auch in Voraussetzung und in perfekter Bedingung, nicht im Voraus planen. Denn der Erfolg ist auch abhängig vom

Teamgeist. Eine Langeweile wirkt tötend. Ein Kindergartengeist, wo jeder macht, was er will, schwächt ab. Zu Befehlsempfängern ist man nicht geschaffen. Ein eigener Nutzen entwertet das Ganze. So die Stimmen aus der Mitte.

ie hier bedacht, stehen wir im Leben. Wir sind ausgerichtet, die Krone des Lebens zu empfangen. Einzeln haben wir das rechte Erfolgserlebnis nur

dann, wenn die Chemie in einer Lebensführung stimmt, wenn wir miteinander, füreinander und nebeneinander diesen Weg gehen. Dankbar sollen wir dabei Niederlagen und Teilerfolge betrachten, weil Gottes Wege immer andere Wege sind. Doch das Ziel ist dasselbe. Die Krone... der Segen... das Heil.

euer Pfarrer Kurt Boltres

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Jesus Christus hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns erlöse von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigetum, das eifrig werde zu guten Werken.

Titus 2,14

in Gottes Acker wurden beigesetzt

in Rosenau

in Honigberg 1

Rosenau

Honigberg

Andrei BORSOS

86 Jahre 01.11.2017

Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen.

Kolosser 3,16

Seelenzahl der Kirchengemeinden

Rosenau 143 Gemeindeglieder Honigberg 127 Gemeindeglieder

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Planung der Gottesdienste

Gottesdienst Weihnachtszeit Gottesdienst Januar 2018

24. Dezember 16,00 Uhr Honigberg 01. Januar 9,00 Uhr Honigberg

18,00 Uhr Rosenau 11,30 Uhr Rosenau

25. Dezember 9,00 Uhr Honigberg 06. Januar 9,00 Uhr Honigberg

11,30 Uhr Rosenau 11,30 Uhr Rosenau

31. Dezember 9,00 Uhr Honigberg 07. Januar 9,00 Uhr Honigberg

11,30 Uhr Rosenau 11,30 Uhr Rosenau

Jahreslosung 2018

Gott spricht:

Ich will dem Durstigen geben

von der Quelle des lebendigen

Wassers umsonst.

Offb. 21,6

14. Januar 9,00 Uhr Honigberg

Deportations-gedenken 11,30 Uhr Rosenau

21. Januar 9,00 Uhr Honigberg

11,30 Uhr Rosenau

28. Januar 9,00 Uhr Honigberg

11,30 Uhr Rosenau

Gottesdienst Februar 2018

04. Februar 9,00 Uhr Honigberg

11,30 Uhr Rosenau

11. Februar 9,00 Uhr Honigberg

11,30 Uhr Rosenau

18. Februar 9,00 Uhr Honigberg

11,30 Uhr Rosenau

Die Gottesdienstzeiten sind ohne Gewähr

Monatsspruch Dezember 2017 Es wird Freude sein von den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.

Lukas 15,10

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Lesungen und geistliche Lieder (Weihnachten – Epiphanias)

24. Dezember Lk. 1,46-55 Phil. 4,4-7 2.Kor. 1,18-22 EG. 15+8 24. Dezember Matth. 1,18-21 Röm. 1,1-7 Jes. 7,10-14 EG. 24+29 25. Dezember Lk. 2,1-5.9-14 Titus 3,4-7 1.Joh. 3,1-6 EG. 20+26 26. Dezember Joh. 1,1-5.9-14 Hebr. 1,1-3 Offb. 7,9-12 EG. 26+21 31. Dezember Lk. 12, 35-40 Röm. 8,31b-39 2.Mose 13,20-22 EG. 106 01. Januar Lukas 4,16-21 Jak. 4,13-15 Josua 1,1-9 EG. 44 06. Januar Matth. 2,1-12 Epheser 3,2-6 Kol. 1,24-27 EG. 43 07. Januar Mt. 3,13-17 Röm. 12,1-8 1.Kor. 1,26-31 EG. 53;24 14. Januar Joh. 2,1-11 Röm. 12,4-16 1.Kor. 2,1-10 EG. 340 21. Januar Matth. 24,5-13 1.Kor. 4,6-10 Offb. 1,9-18 EG. 55 28. Januar Matth. 20,1-16a 1.Kor. 9,24-27 Jer. 9,22-23 EG. 25 04. Februar Lk. 8,4-8 Hebr. 4,12-13 2.Kor. 12,1-10 EG. 46,51 11. Februar Mk,8,31-38 1.Kor. 13,1-13 Amos 5,21-24 EG. 52 18. Februar Matth. 4,1-11 Hebr. 4,14-16 2.Kor. 6,1-10 EG. 56 25. Februar Mk. 12,1-12 Röm. 5,1-5 Jesaja 5,1-7 EG. 52 04. März Lk. 9,57-62 Eph. 5,1-8a 1.Petr. 1,18-21 EG. 56 11. März Joh. 12,20-26 2. Kor. 1,3-7 Phil. 1,15-21 EG. 360 18. März Mk. 10,35-45 Hebr. 5,7-9 4.Mose 21,4-9 EG.48,62 25. März Joh. 12,12-19 Phil. 2,5-11 Jesaja 50,4-9 EG. 183

Eine Kerze anzünden Ich nehm ein Steichholz mir und zünd' die Kerze auf dem Tisch. Ein kleines Licht scheint dann zu dir und sagt: ich denk an dich. Komm, nimm ein Streichholz dir und zünd die nächste an. Ein kleines Licht kommt dann zu mir und sagt: du denkst an mich. Wir nehmen uns ein Streichholz nun und zünden alle Kerzen an. Viele Lichter funkeln nun und sagen: wir denken daran. Monika Minder

Sonntag EVANGELIUM EPISTEL PREDIGT LIEDER

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Bekenntnistreue Zehn Buben stehn am Strande, wie sie der Hergott schuf. Vom Beichtstuhl kommt Hochwürden ... darauf ein Schreckensruf ! Worauf die nackte Horde taucht unter in der Flut. Stehn blieb ein Nackedei nur. „Woher nimmst du den Mut ?“, fragt der verblüffte Priester in väterlichem Ton, „schämst du dich überhaupt nicht, nackt dazustehn -, mein Sohn ?“ Ganz munter meint der Nacktfrosch Zum Priester hingewandt: „Ich brauch nicht reinzuspringen, denn ich bin Protestant.“

Oskar LOY

Herzliche Einladung !

Zur Frauenrunde in Rosenau jeden Donnerstag ab 15,00 Uhr

Zum Hausabendmahl – jeden ersten Mittwoch im Monat (bitte vorher anmelden)

Zu den Chorproben des Kirchenchores von Honigberg jeden Mittwoch 19,00 Uhr

Zum Gottesdienst Heilig Abend in Honigberg um 16,00 Uhr und in Rosenau um 18,30 Uhr

Zum Gedenktag der Deportation im Rahmen des Gottesdienstes vom 14. Januar in Honigberg und Rosenau

Zur Ökumenischen Gebetswoche laut Programm in den Historischen Kirchen von Kronstadt vom 18. bis 25. Januar 2018

Zum traditionellen Richttag, WO? - in Rosenau am 4. Februar und in Honigberg am 11. Februar

Zu allen gemeinsamen Veranstaltungen und Themenrunden die angeboten werden

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Die Kröte (der Krader)

n den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts lebte in Klein-Bistritz ein Müller, welchen man Müller Simon hieß. Der war im Dorfe als einer der größten

Spaßvögel bekannt. Einmal brachte ein Zigeuner etliche Achtel türkisches Korn (Kukuruz, Mais) in die Mühle und bat den Müller Simon, ihm dieses zu mahlen, derweil er ins Dorf gehe und einen Topf Gech (Krautsuppe) hole.

ls er nun mit dem Topf und der Gech in die Mühle zurückkam, ging er gleich in die Stube des Müllers hinein und wollte sich eine Pfeife anzünden. Doch

ließ er den Topf mit der Gech draußen stehen. Und gerade diesen Augenblick nutzte der Müller Simon. Er holte eine dicke Kröte und steckte sie dem Zigeuner in den Topf mit der Gech.

ald darauf kam der Zigeuner aus der Stube heraus und nahm sich das türkische

Kornmehl und ging nach Hause. Als er daheim ankam, sprach er zu seiner Frau, sie solle ihm gleich eine Mamaliga (Kukuruzbrei) kochen. Als das geschehen war, sprach er, sie solle ihm die Gech in die Schüssel schütten. Als die Frau nun anfing, die Gech in die Schüssel zu schütten, sprang auf einmal die Kröte aus dem Topf in die Schüssel. Als das die Zigeunerin das sah, ließ sie vor Angst den Topf fallen, so dass dieser zersprang.

arüber wurde der Zigeuner sehr zornig und dachte bei sich: das hat mir der Müller Simon angetan ! Darum nahm er sich vor, der Müller Simon sollte ihm

das nicht zur Hölle tragen. Den anderen Morgen also, ging der Zigeuner zum Richter und verklagte den Müller Simon. Der Richter ließ diesen gleich rufen, doch dieser wollte es nicht gestehen, dass er dem Zigeuner die Kröte in den Topf getan hätte.

nd nachdem sie lange darum gestritten hatten, entschied der Richter den Streit, indem er sagte: „Es ist klar, dass der, welcher das Kraut im Herbst

eingelegt, auch die Kröte mit dem Wasser in den Bottich hinein geschöpft habe“. Mit diesem Urteil musste sich nun der Zigeuner zufrieden geben.

aus „Schnurren und Späße aus Siebenbürgen“

von Misch Orend

Monatsspruch Januar 2018 Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und dein Rind und dein Esel und dein ganzes Vieh und dein Fremder und deine Toren.

5. Mose 5,14

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Apfelbäumchen, auch wir ...

m November 2016 las ich in unserer ADZ die Überschrift „Batull kehrt nach Siebenbürgen zurück“; - ein Bericht über die Apfelsorte Batull, die im Westen

unter dem Namen Pomme de Transsylvanie (ungarisch batul-alma, rumänisch măr pătul) bekannt ist.

m Bericht der Zeitung liest man folgendes: „Der Batullapfel ist eine Art „Nationalsorte” aus Siebenbürgen, wie der berühmte norddeutsche Pomologe

Hans-Joachim Bannier es formulierte. Schon in Adolf Schullerus’ „Volkskunde“ findet sich folgende Beschreibung dieser saftigen, zur Herstellung von Most und Kuchen gleichermaßen geeigneten Apfelsorte: „Die für Siebenbürgen eigene Apfelsorte ‚Batullapfel‘ bezeichnet dem Namen nach einfach einen erst auf dem Lager reifenden Apfel. Der Sorte nach ist es der ungefähr 1820 aus England auf das Durleser Gut der Grafen Haller eingeführte Windsor-Apfel.“

och kehrt dieser Apfel nun tatsächlich nach Siebenbürgen zurück ? Ich meine da hat sich jemand im Bericht „verschrieben“. Der Batullapfel ist doch nicht

ausgewandert ! In meinem Garten stehen 3 Batullbäume, die mein Vater 1970 veredelt hat und ich kann mich erinnern, dass ich 1989 von der Heldsdörfer Baumschule Batullbäumchen kaufte und sie in die Pfarrgärten setzte, weil sie mir so gut schmecken. Und gerade 2016, als es hier im Herbst keine Obsternte gab, kaufte ich aus Bran Batulläpfel für den Winter. Es stimmt jedoch auch, dass diese Apfelsorte vom Großangebot der Baumärkte verdrängt wurde.

ls dann das bischöfliche Projekt der „12 Apfelbäumchen“ gestartet wurde, um das Reformationsjubiläum in dieser

Weise zu unterstreichen, da habe ich gleich an ein Batullbäumchen gedacht, welches man zum Zeichen der 500-jährigen Wiederkehr der Reformation setzten könnte. So heißt es doch, dass Martin Luther gesagt hätte, er würde vor dem Weltuntergang noch ein Bäumchen setzen.

ieser Initiative, die von mehreren Siebenbürgischen Gemeinden befolgt wurde, haben wir uns auch angeschlossen. Die Kirchengemeinden

Honigberg und Rosenau haben am 29. Oktober 2017 im Anschluss an den Gottesdienst, in welchem auch der Reformation gedacht wurde, die Apfelbäumchen gesetzt. In Honigberg geschah dies in der Kirchenburg unweit vom Westportal. In Rosenau unweit der 105 Jahre alten Honteruseiche, zwischen altem Rathaus und Pfarrhaus, da hat man gleich zwei Batullbäumchen gepflanzt. Es wurden übrigens hier 10 Apfelbäumchen gekauft, um auch im Obstgarten die Baumreihen zu erneuern.

uch von den Gemeindegliedern ist die Bäumchenaktion begrüßt worden und jeder Teilnehmer am Gottesdienst durfte, mit einer handvoll Erde, zuschütten

helfen. So gedeihen nun diese Batullbäumchen in segensreicher Erde.

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Apfelbäumchen - Honigberg

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b sie ein weiteres Reformationsjubiläum erleben werden, ist nicht gewiss. Mit diesen Bäumchen ist die sterbende Umwelt noch nicht gerettet. Aber mit

ihnen wurde ein Zeichen gesetzt, welches zum Mithalten anregt. Lasst uns auch zuhause, wo es Möglichkeiten gibt Bäumchen setzen, aber auch Bienen halten, die dem Erhalt der Pflanzen so wichtig sind. Lasst uns mehr Gedanken und Taten für diese Erde haben, dann werden unsere Kinder sich in Zukunft einer gleichen Natur erfreuen können, wie es uns gegönnt war.

K. Boltres

Ein PLUS für den Chor

ereits in einer der herbstlichen Chorproben kam der Gedanke auf, wieder ein Adventkonzert zu starten. Natürlich folgten darauf die ersten drei Worte: wie-

wo-wann ? Mal sehen – hieß es dann. Und so vergingen die Wochen, begleitet von den spannenden kirchlichen Wahlen, bis bald Advent vor der Tür stand.

ann erst hatte es sich entschieden die Kirchengemeinde Mediasch zu besuchen. Hier durften wir am 2. Advent den Gottesdienst mitgestalten und

für die rund 80 Gottesdienstteilnehmer unsere Adventlieder vorbringen. Es war ein positives Erlebnis in der großen Margarethenkirche aufzutreten. Auch nachher bei Kaffee und Kuchen durften wir ein paar Lieder singen und wurden dafür mit großem Applaus beglückt. Dies war wieder ein motivierendes Konzert für welches wir dankbar sein können. Es tut auch gut, wo anders zu singen, um den Puls anderer Gemeinden zu spüren. Und hier in der Margarethenkirche gab es was zu hören; - über ökumenische Konzerte, über Diakoniearbeit, über Frauenkreis, über Kindergruppe, über Adventsingen, über Adventandachten und vieles mehr, was nur für eine Woche als Gemeindeaktivität hier zu geschehen hatte. Nun; - Stadt ist Stadt. Da gibt es viele Möglichkeiten. Doch auch Honigberg hat eine rege Dorfgemeinschaft. Dies lesen wir in unserem Gemeindebrief immer wieder udn wieder. K.Boltres Monatsspruch Februar 2018 Es ist das Wort ganz nahe bei dir, in deinem Munde und deinem Herzen, dass du es tust. 5. Mose 30,14

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Apfelbäumchen - Rosenau

Mediasch

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Kirchlichen Wahlen 2017

Honigberg Mandatsdauer Rosenau Mandatsdauer

Kuratorin Kurator Erika Popescu 2021 Georg Phillip 2021

Presbyterium Presbyterium Anna Hedwig 2019 Peter Filip 2019 Hannelore Frasch 2019 Marius Razvan 2019 Waltraud Nan 2019 Annemarie Bergel 2021 Martin Graef jun. 2021 Annemone Tudor 2021 Christian Chelu 2021 Kurt Thois 2021

Gemeindevertretung Gemeindevertretung Nora Nan 2019 Helga Oltean 2019 Hendrik Lösch 2019 Rita Adamuta 2019 Hans Kaufmes 2019 Adrian Stoiculet 2019 Hans Martin Graef 2019 Uwe Hilger 2019 Hilda Graef 2019 Wilhelm Thois 2019 Hedda Thiess 2021 Gertrud Nan 2021 Delia Stoica 2021 Ida Petica 2021 Hans Graef 2021 Anita Giurgi-Stefes 2021 Hedda Wagner 2021 Ursula Wolf 2021 Erika Graef 2021 Agnes Phieler 2021

Diesen ehrenamtlich tätigen Gemeindegliedern, welche die Legislative und Exekutive unserer Kirchengemeinden bilden, wünschen wir eine segensreiche Arbeit, die der Erhaltung und Förderung unserer kirchlichen Gemeinschaft dienen soll. Der liebe Gott möge ihnen in dieser verantwortungsvollen Aufgabe beistehen, sie leiten, sie fördern und sie im Glauben stärken. Aber den Gemeindegliedern, ob alt oder jung, möge Gott Gedanken der Dankbarkeit und der Wertschätzung in die Herzen legen.

Im normalen Leben wird oft einem gar nicht bewusst,

dass der Mensch überhaupt unendlich viel mehr empfängt,

als er gibt, und dass Dankbarkeit das Leben erst reich macht.

Dietrich Bonhoeffer (1906-1945)

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Gedanken zu Honigberg, am Denkmal Lasset uns laufen mit Geduld in dem Kampf der uns verordnet ist und aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Hebr. 12,1-2

Liebe Brüder und Schwestern, uch diesen Augenblick der Ehrung von längst Heimgegangenen wollen wir unter das Wort Gottes, das heutige Losungswort, stellen. Dafür eignet sich

dieses Wort aus dem Hebräerbrief besonders gut, da es von einem geduldigen Glaubenskampf spricht, dem wir doch in unserem Alltag ständig ausgesetzt sind. Und da wir in diesem Jahr bereits mehrere Male der Reformation vor 500 Jahren gedacht haben, tun wir dieses auch in disem Zusammenhang. In vielen Berichten, Beiträgen, Bäumchenaktionen, Kirchentag und Reformationsgottesdiensten stand das Reformationsgedenken im Vordergrund. Wir hörten da von Martin Luther und von Johannes Honterus. Doch eine Episode des Reformationsgeschehens in Siebenbürgen berührt auch die Gemeinde Honigberg. Derjenige, der einen wesentlichen Beitrag zur Reformation geleistet hat, war ein Honigberger, nicht direkt, aber Honigberg sehr verbunden.

ereits 1541 wurden Reformen zur „Kirchenbesserung“ angestrebt und 1542

wurde die erste „evangelische Mess“ in Kronstadt abgehalten. Die Liturgie war noch lateinisch, doch die Lesungen und die Predigt wurden in deutscher Sprache gehalten. 1543 druckte Honterus das „Reformationsbüchlein“ und 1547 hatte unsere Kirche die erste Kirchenordnung, die „Kirchenordnung aller Deutschen in Siebenbürgen“. An beiden bedeutenden Schriften hat der Honigberger Pfarrer Mathias Glatz mitgearbeitet und hat diese beim Landtag von Weißenburg (Alba Iulia) 1543 und auf der Synode von Mediasch 1571 vertreten. Mathias Glatz hat in der Siebenbürgischen Geschichte Spuren hinterlassen, die von einer besonderen Standhaftigkeit im Glauben zeugen. Wir wissen von ihm, - in Reps geboren, dass er 1541-1542 Rektor in Bistritz gewesen ist, worauf er dann Pfarrer von Reps wurde. Von hier wurde er jedoch wegen seiner evangelischen Einstellung von Georg Martinuzzi, katholischer Bischof und

Schatzmeister des Königs Johann Sigismund, vertrieben und kam über Brenndorf nach Honigberg, wo er 1550 – 1556 als gewählter Pfarrer wirkte, nachher Prediger in Kronstadt. Neben bekannten Persönlichkeiten wirkte er in dieser Zeit der siebenbürgischen Glaubensentscheidung auch im Ausschuss der „gelehrten Männer“ der Nationsuniversität mit, die sich für die Reformation einsetzte. Nicht zuletzt wurde ihm, als Pfarrer von

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Totensonntag Honigberg

Denkmal - Honigberg

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Reichesdorf, wohin er übersiedelte und als Generaldechant vom Mediascher Kapitel, die Leitung der Synode von Mediasch 1571 anvertraut, auf welcher die Geistlichen der Gemeinden die „Augustana“ unterschreiben mussten. In „dem Kampf der uns verordnet ist“, hat Mathias Glatz als Honigberger Pfarrer, seinen Beitrag geleistet. Im Glaubenskampf war er standhaft, so dass unsere Kirche das rechte Verständnis der Augsburger Konfession (Augustana) übernahm und sich laut der ersten Kirchenordnung evangelisch A.B. nennen konnte. Ihm sei also dieser Augenblick gewidmet. Wir gedenken seiner und natürlich alle Männer und Frauen, die für Honigberg von Bedeutung sind, in Ehren. Amen

Pfr.K. Boltres Honigberg – Andacht am Totensonntag 26.11.2017

Die Neustädter Mühle

n der Blütezeit der Siebenbürger Sachsen, unter der Regierung des Königs Ludwig des Großen (1342-1382) hatten die Neustädter einen hervorragenden

Pfarrer. Er hieß Nikolaus, war lange Zeit Dechant und vom Siebenbürger Bischof von Weißenburg (Alba Iulia) zum Domherrn und vom ungarischen König als Zeichen seiner Verdienste zum königlichen Kaplan ernannt worden. Der König vertraute Nikolaus wichtige Angelegenheiten an, und der Neustädter Pfarrer war oft zur Regelung solcher königlicher Aufträge auch außerhalb Siebenbürgens.

ls er wieder einmal längere Zeit abwesend war, wollte ihm der

Bischof seine Einkünfte als Dechant nicht auszahlen lassen. Der König aber befahl, es müsse geschehen. Als Anerkennung seiner Verdienste und Beweis der königlichen Gnade schenkte Ludwig der Große dem Neustädter Pfarrer und seinem Bruder die Einkünfte der Neustädter Mühle, befreite sie von allen Abgaben und verlieh ihnen adlige Vorrechte. aus Burzenländer Sagen und Ortsgeschichten / Fr. Reimesch 1933 Monatsspruch März 2018

Jesus Christus spricht: Es ist vollbracht ! Johannes 19,30

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Hopfen und Malz verloren

ies sagt man dann, wenn eine Sache gründlich schief gegangen und endgültig gescheitert ist. Das habe ich auch manches Mal erlebt, wo ich in

der Krisenzeit der 80-ger Jahre an der Schlange für Mehl, Öl und Zucker stand, das war doch die monatliche Lebensmittelportion. Manchmal musste ich leer ausgehen, weil ich mich nicht vordrängen konnte. Dennoch meint man mit diesem Spruch auch einen Menschen, der unverbeserlich ist und gar nichts dazulernt, und sagt „bei dem sind Hopfen und Malz verloren“.

eider gibt es noch kein Nachschlagewerk (chart), bei dem die Redewendungen nach ihrer Beliebtheit

aufgelistet werden. Dort würde nämlich diese Redewendung ganz vorne liegen. Sie ist von großer Popularität. Ihre Erklärung ist ganz einfach. Ganz früher durfte auch in privaten Haushalten Bier gebraut werden. Und je nach belieben wurden die Quantitäten nach Bedarf hergestellt. Dann, zur Zeit Martin Luthers kam es zu den ersten Normierungen, wo durch fürstliche Landesverordnung zu den Zutaten nur Hopfen, Gerste (Malz) und Wasser erlaubt waren. Interessant finde ich folgendes: Am 17. April 1521 soll Martin Luther von Herzog Erich auf dem Reichstag zu Worms einen Krug Einbecker Bier erhalten haben, worauf er gesagt haben soll: „Der beste Trank, den einer kennt, der wird Einbecker Bier genennt“. Folglich ließ er sich zu seiner späteren Hochzeit einige Fässer Einbecker Bier heranschaffen.

s ist nicht bekannt, dass in Luthers Haus beim Bierbrauen etwas schief gegangen sei. War das Bier nämlich missraten, so waren Hopfen und

Malz verloren gegangen. Dieser Verlust war für den Bierbrauer, ob privat oder kommerziell, ein großes Desaster. Erst später im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Technik der untergärigen Brauweise bei kühlen Temperaturen, die das Bier für längere Zeit haltbar machten und auch für heute mit der Pasteurisierung zur Grundtechnik gehören. Also von früher her auch die Inschrift auf heutigen Bierkrügen in Bayern: „Hopfen und Malz, Gott erhalt´s !“ aus Dr. Wort (ISBN 978 3 499 62808 5)

Ein trunkner Dichter leerte, sein Glas um jeden Zug. Ihn warnte sein Gefährte: "Paß auf, Du hast genug." Und jener sprach im Sinken: "Mein Freund, Du bist nicht klug. Zuviel kann man wohl trinken, doch nie trinkt man genug."

Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)

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Hier stehe ich ...

ch habe mich informiert, habe gelesen, habe überlegt und hier stehe ich. Es ist beinahe zum geflügelten Wort geworden, was Martin Luther am Reichtag zu

Worm 1521 gesagt hat. Und zwar: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen !“ Unter vielen Angelegenheiten wurden am Reichstag auch die neuesten Schriften des „Mönchlein“ Luther vor den jungen Kaiser Karl V. gebracht. Dieser Reichstag war nicht etwa das repräsentativ gewählte Parlament, mit seinen Abgeordneten, wie wir das heute in dieser wackelnden Demokratie verstehen. Der Reichstag war zu Lebzeiten Luthers eine Art Konferenz, die alle paar Jahre und nicht an einem bestimmten Ort einberufen wurde. Diesmal war es die freie Stadt Worms, die diesen Reichstag, der am 27. Januar 1521 begann, zu beherbergen hatte. Denn hier trafen sich laut Protokoll „80 Fürsten, 130 Grafen, 15 Botschafter der Herren fremder Lande, viel Reichsstädter und ein unzählig Volk von Rittern, Edelleuten und Reisigen (berittene Soldaten)“; - mit diesen auch unzählige „Bettler, Straßenkünstler, Händler und Weibchen“, die zu diesem großen Event eilten. Soviele Leute hatte Worms zu beherrbergen, zu verpflegen.

as Hauptanliegen des Reichstages war jedoch die „Reichmatrikelordnung“, ein Verzeichnis der Einkünfte, Steuerquoten und Verteidigungsleistungen der

Länder. Dazu war der Kaiser, erst 21 Jahre, zu jung und unerfahren, um eine Übersicht der vielseitigen Anliegen zu haben. Der Papst war in einem erheblichen finanzielle Engpass wegen dem Bau des Petersdomes in Rom und die Fürsten murrten und wollten mehr Rechte und weniger Pflichten. Schon damals regierte das Geld die Welt und gab denen die Macht, die es verstanden zu besitzen. Das war auch die Situation beim Reichstag in Worms, welche Geister und Gemüter bewegte. Hinzu kam nun, so nebenbei auch das Problem Martin Luther, welches die höheren Kreise kitzelte. Er wurde nämlich schon vor Beginn des Reichstages , nach Ablauf der Widerrufungsfrist, am 3. Januar 1521 vom Papst Leo X. durch die Bannbulle aus der katholischen Kirche exkommuniziert, hatte jedoch durch seine Schriften und Thesen bereits zuviel Aufsehen erregt. Deshalb sollen wir uns merken: der Reichstag zu Worms wurde nicht exprée wegen Martin Luther einberufen. Er hat jedoch in der Geschichte der protestantischen Kirchen eine entscheidende Stellung eingenommen. Denn auch wir können sagen, dass wir seither evangelisch sind.

rst am 17. April 1521, so lange dauerte bereits der Reichstag, wurde Martin Luther aufgefordert seine Schriften vor versammelten Menge zu widerlegen.

Er fasst daraufhin am nächsten Tag in seiner Rede das Wesentliche aus seinen drei großen Schriften zusammen und postuliert:

der Papst steht nicht über der Bibel

jeder Getaufte ist frei für das Wort Gottes

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ein Christ muss dem an die Bibel gebundenen Gewissen mehr gehorchen als den Dogmen der Kirche

as waren gewagte Worte. Der Kaiser ruft ihm zu: „Widerrufe !“ Und Martin Luther antwortet:“Wenn ich nicht durch die Zeugnisse der Schrift und klare

Vernunftsgründe überzeugt werde – denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da feststeht, dass sie öfters geirrt und sich widersprochen haben -, so bin ich durch die Stellen der Schrift, die ich angeführt habe, überwunden in meinem Gewissen und gefangen im Worte Gottes. Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil es weder sicher noch heilsam ist gegen das Gewissen zu handeln. Gott helfe mir. Amen.“ Die End-Worte „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“ sind nicht belegt, doch sie finden sich auf einem Holzschnitt aus dem Jahre 1556. Auch wenn Martin Luther sie nicht vor dem Kaiser gesprochen hat, so

sind sie dennoch populär geworden und stehen für die Standhaftigkeit des Reformators. Auch wir können uns diese Worte aneignen, wenn wir standhaft in einer Sache bleiben wollen, vor allem im Glauben.

K. Boltres

Wir gratulieren

zu 70, 75, 80 und ab 80 Jahren - und wünschen Gottes Segen ! Jahre Vorname Name Datum Ort Straße

75 Ilse THIESS 24.01 Honigberg Quergasse 376 80 Meta TRUETSCH 22.02 Rosenau Altenheim

Kurt ZEHNER 08.03 Honigberg Tartlauer G. 421 81 Heinrich GRAEF 16.12 Honigberg Deutschland

Klaudia DÜCK 17.02 Honigberg Mühlgasse 285 Hans KAUFMES 12.02 Honigberg Löschgasse 359 Dietlinde CHELU 13.03 Kronstadt Cosmos 7/17/A/7

82 Hermann MUERTH 26.01 Honigberg Tartlauer G. 439 83 Wilhelm MUERTH 01.02 Honigberg Tartlauer G. 439

Cornelia MECHEL 25.02 Honigberg Cartier 533 85 Elfriede LANGA 21.01 Rosenau Sadoveanu 14 86 Hans KRAFT 04.02 Rosenau Sprenggasse 29 89 Gerda BEDNER 20.01 Honigberg Petersberger 74 92 Silvia CONYEN 03.01 Rosenau Bl. ISR 98 Katharina BERVEL 27.01 Rosenau Neugasse 29

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... es weihnachtet

Alle Straßen, die sind leer,

Und manchem fällt der Abschied schwer.

Einer macht sich auf die Reise,

und fährt sein Auto durch die Schneise.

Die Flocken rieseln auf das Heck,

anderswo wird ein großer Tisch gedeckt.

Das Radio summt Weihnachtslieder,

anderswo stehen Wein und Flieder.

Die Reifen fahren durch den Schnee,

und manchem tut das Scheiden weh.

Irgendwann kurz vor dem Ziel,

erklingt aus der Kirche das Glockenspiel.

Gerade aus dem Auto dann gegangen,

wird mancher schon ganz froh empfangen.

An der Türe wartet die ganze Familie,

alle umarmen sich in Liebe

und verbringen ein schönes Fest,

das keine Wünsche offen lässt.

Verfasser unbekannt

Frohe Weihnachten !

Info ...

Infos und ... Anmeldungen und ... beim Pfarramt - zu erreichen unter: Pfarrer Kurt Boltres - 0268-546980 oder - 0722 - 947749 Frau Kurator Erika Popescu – Honigberg - 0728 - 446525 Herr Kurator Georg Phillip – Rosenau - 0744 - 249944

weitere Infos – auf www.honigberger.com

IMPRESSUM: Ein-Blick Gemeindebrief - Herausgeber -

Evangelisches Pfarramt A.B. Rosenau - Honigberg

[email protected] Redaktion und Gestaltung: Pfr. Kurt Boltres

Fotos und Druck: Christian Chelu - www.honigberger.com.