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Downloadauszug aus dem Originaltitel:

Download

Sekundarstufe I

Frank Lauenburg

Besondere Ideen und Materialien

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3. EpochEnjahr 1500

3.1 Wandel des Weltbildes – Nikolaus Kopernikus: Ein päpstlicher Antwortbrief

Kompetenzen• Sachkompetenz: Die Schüler können die Merk­

male des Ptolemäischen und des Kopernikani­schen Weltbildes sowie zentrale Lebensdaten von Nikolaus Kopernikus darstellen.

• Methodenkompetenz: Die Schüler können die Schritte der Bildinterpretation erlernen bzw. ein­üben und festigen, einen Sachtext nach vorgege­benen Kriterien filtern und die Inhalte übertragen auf einen Steckbrief sowie die Grundschritte einer Quelleninterpretation durchführen.

• Urteilskompetenz: Die Schüler können ein Sachurteil bezüglich der Motive Kopernikus‘ fällen und die Reaktionen des Papstes antizipieren sowie mögliche Konsequenzen erörtern.

Vorbereitung / Material• Der Lehrer kopiert die Darstellung „Erdscheibe“

(M 1) auf Folie.• Der Lehrer kopiert die AB „Wer war Nikolaus

Kopernikus?“ (M 2) und „Ich fing an, nachzu­denken …“ (M 3) für die Schüler.

Motivation• Das Bildmaterial (M 1) wird auf Folie als stummer

Impuls für den Einstieg verwendet. Die Schüler werden sicherlich schnell zu ersten Assoziationen gelangen und können somit für das anstehende Thema motiviert werden. Es sollte jedoch auf die Schritte einer Bildinterpretation geachtet werden (Beschreibung, Deutung, Interpretation), wobei die Schüler u. U. Hilfe benötigen.

• Vermutlich werden die Schüler schnell zu der Aus­sage gelangen, dass diese Darstellung nicht dem heutigen Wissensstand entspricht. Hieran anknüp­

fend kann die Frage gestellt werden, welchen Entdeckern wir unser heutiges Wissen über Form und Umlaufbahn der Erde verdanken, dabei kann Nikolaus Kopernikus im Sinne des exemplarischen Lernens herangezogen werden.

Erarbeitung• Nikolaus Kopernikus steht hier exemplarisch für

das „neue Denken“ der Frühen Neuzeit, welches zunehmend in Konflikt zum kirchlichen Denken steht. Mithilfe des Informationsmaterials (M 2) können die Schüler sich einen Überblick über das Leben des Kopernikus erarbeiten, um einen ersten Eindruck von seiner Person zu erhalten.

• Das Quellenmaterial (M 3) bietet davon ausge­hend die Möglichkeit, Kopernikus‘ Befürchtun­gen zu eruieren. Gleichzeitig können hierbei die Schritte einer Quelleninterpretation eingeübt werden.

SicherungDie Sicherung der Ergebnisse erfolgt über die No­tizen der Schüler. Diese können im Plenum oder in Partnerarbeit abgeglichen werden.

BewertungDie Bedeutung Kopernikus‘ ergibt sich vor allem aus dem Quellenmaterial (M 3, Aufgabe 3 und 4). Die Schüler sollen an dieser Stelle überlegen, welche Konsequenzen sich aus dem Kopernikanischen Welt­bild vor allem in Bezug auf die Autorität der katho­lischen Kirche ergeben. Hierfür bietet sich besonders ein Rollenwechsel (Reaktionsbrief des Papstes) an, um aus dessen Sicht zu argumentieren.

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M 1Erdscheibe

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3. EpochEnjahr 1500

M 2Wer war Nikolaus Kopernikus?

Nikolaus Kopernikus wurde 1473 in der Stadt Thorn geboren, die heute zu Polen gehört. Er genoss eine umfassende Ausbildung in Mathematik, Astronomie, Medizin und in den Rechtswissen­schaften. Er studierte unter anderem in Italien und praktizierte als Leibarzt und Sekretär des Bischofs von Ermland in Heilsberg. Kopernikus war also sehr vielseitig.

Lange Zeit war man fest da­von überzeugt, dass die Erde eine Scheibe und der Mittelpunkt des Universums ist. Demnach würden sich alle Himmelskörper um die Erde drehen und die Sonne würde von Osten nach Westen über den Himmel wandern. Das war schon in der An­tike die gängige Meinung und nach ihrem Entdecker, dem griechischen Gelehrten Ptolemäus, benannt.

Nikolaus Kopernikus sah das anders. Er war über­zeugt: Nicht die Sonne dreht sich um die Erde, sondern die Erde dreht sich um die Sonne, wobei sie sich nochmals um die eigene Achse dreht.Kopernikus wusste, dass diese Erkenntnis eine voll­kommene Abkehr vom bisher anerkannten Denken über die Stellung der Welt und des Menschen im Kosmos bedeuten würde. Denn nach seiner Erkenntnis wäre der Mensch nicht mehr der Mittelpunkt des Universums, son­dern nur ein Geschöpf wie viele andere auch; das widersprach eindeutig der kirchlichen Lehre.Kopernikus starb 1543 in Frauenburg im heutigen Polen.

1. Lies dir das Material aufmerksam durch. Markiere dir dabei in je einer Farbe Aussagen über:a. die Lebensdaten.b. die Ausbildung und den Beruf.c. die Meinung, die während des Mittelalters im Hinblick auf die Planeten galt.d. die Meinung, die Kopernikus zu diesem Thema vertrat.

2. Erstelle einen Steckbrief über Nikolaus Kopernikus. Verwende hierbei die unter­schiedlichen Markierungen als Unterpunkte. Achte hierbei auch auf eine grafisch ansprechende Gestaltung.

Das geozentrische Weltbild nach dem antiken Philosophen Ptolemäus

Das heliozentrische Weltbild nach Kopernikus

Nikolaus Kopernikus

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M 3„Ich fing an, nachzudenken …“

Zur Veröffentlichung seines Buches 1543 schickte Kopernikus das folgende Schreiben an Papst Paul III.:

1. Lies die vorliegende Quelle aufmerksam durch und markiere dir in unterschied­lichen Farben Aussagen über:a. den Autor.b. den Adressaten.c. die Quellengattung. (Um welche Art von Quelle handelt es sich hierbei? Einen

Brief, eine Rede, einen Tagebucheintrag, ein Plakat etc.?)d. den Erscheinungszeitpunkt.e. das Thema.f. die Absicht / Intention.g. den Inhalt.

2. Übertrage deine Ergebnisse stichpunktartig in eine Tabelle.3. Überlege gemeinsam mit deinem Banknachbarn, wie der Papst auf die Aussagen

Kopernikus‘ reagieren wird. Verfasse einen Antwortbrief des Papstes – beachte hierbei auch die formalen Anforderungen eines Briefes (Anrede, Datum, Gruß­formel).

4. Überlegt abschließend, welche Konsequenzen sich aus der Position des Papstes für die Wissenschaft ergeben.

Heiligster Vater,ich kann mir zu Genüge denken, dass gewisse Leute, sobald sie erfahren, dass ich in diesen meinen Büchern, die ich über die Kreisbewegungen der Sphären [Hülle, Himmelsgewölbe] des Weltalls ge-schrieben habe, der Erdkugel gewisse Bewegungen beilege, sogleich erklären möchten, ich sei mit solcher Meinung zu verwerfen. […] Daher machte ich mir die Mühe, die Bücher aller Philo sophen, derer ich habhaft werden konnte, von Neuem zu lesen, um nachzusuchen, ob nicht irgendeiner ein-mal die Ansicht vertreten hatte, die Bewegungen der Sphären des Weltalls seien anders geartet, als diejenigen annehmen, die in den Schulen die mathematischen Wissenschaften gelehrt haben. Da fand ich denn zuerst bei Cicero, dass Nicetas [antiker Wissenschaftler] geglaubt habe, die Erde bewege sich […].Von hier also den Anlass nehmend, fing auch ich an, über die Beweglichkeit der Erde nachzuden-ken. Und obgleich die Ansicht widersinnig schien, so tat ich es doch, weil ich wusste, dass schon anderen vor mir die Freiheit vergönnt gewesen war, beliebige Kreisbewegungen zur Erklärung der Erscheinungen der Gestirne anzunehmen. Ich war der Meinung, dass es auch mir erlaubt wäre zu versuchen, ob unter Voraussetzung irgendeiner Bewegung der Erde zuverlässigere Deutungen für die Kreis bewegung der Weltkörper gefunden werden könnten als bisher.

Quelle: Neubig, K.-H. (Hrsg.): Renaissance und Reformation – Lesewerk zur Geschichte, Eben hausen 1962, S. 134 ff.

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3. EpochEnjahr 1500

M 2 Lösung

M 3 Lösung

Lebensdaten: Geboren 1473 in ThornGestorben 1543 in Frauenburg

Ausbildung und Beruf: • Genoss eine umfassende Ausbildung in Mathematik, Astronomie, Medizin und in den Rechtswissenschaften; studierte u. a. in Italien.

• Praktizierte als Leibarzt und Sekretär des Bischofs von Ermland.

Meinung im Hinblick auf die Planeten im Mittelalter:

• Erde ist eine Scheibe und steht im Mittelpunkt des Universums.

• Sonne wandert von Osten nach Westen über den Himmel.

• Weltbild des Ptolemäus

Ansicht Kopernikus‘: • Sonne steht im Mittelpunkt des Universums.• Erde dreht sich um die Sonne und um sich

selbst.

Autor Nikolaus Kopernikus

Adressat Papst Paul III.

Quellengattung Brief

Erscheinungszeitpunkt 1543

Thema Erklärung des eigenen Vorgehens

Absicht / Intention Akzeptanz für seine Forschung erreichen

Inhalt • Manche Menschen werden der neuen Theorie nicht glauben und meinen, Kopernikus „sei mit solcher Meinung zu verwerfen“ ( Kopernikus habe unrecht).

• Daher suchte er in antiken Schriften, ob nicht schon andere Philosophen seine Theorie früher nachgewiesen haben.

• Solche Nachweise konnten gefunden werden.• „Von hier also […] fing auch ich an, […] nachzudenken.“• Hoffnung, dass „es auch mir erlaubt wäre“ nach Belegen zu suchen.

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3.2 Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern: Ein Experiment

Kompetenzen• Sachkompetenz: Die Schüler können die Her­

stellung eines Buches mithilfe des Buchdrucks erklären und von der in einer Schreibstube (Scrip­torium) unterscheiden. Sie können die einzelnen Schritte zur Herstellung eines Buches mithilfe des Buchdruckes sowie die damit verbundenen Vor­ und Nachteile benennen.

• Methodenkompetenz: Die Schüler üben das Drucken einer Aussage mithilfe von beweglichen Lettern und vollziehen somit die Erfindung Guten­bergs nach.

• Urteilskompetenz: Die Schüler beurteilen die Vor­ und Nachteile der Erfindung Gutenbergs (Sach­urteil) und bewerten deren Wirkung für ihr Leben (Werturteil).

Vorbereitung / Material• Im Zentrum der Erarbeitung steht ein arbeits­

teiliges Experiment zur Effizienz des Buchdrucks mit beweglichen Lettern. Hierfür wird eine kleine „Druckerwerkstatt“ benötigt. Bei dem Kauf des Materials muss auf Folgendes geachtet werden:

1. Die Buchstaben müssen hervorgehoben sein, um einen Druck derselben zu ermöglichen. Aufgedruckte Buchstaben erfüllen nicht den anvisierten Zweck.

2. Es müssen ausreichend Buchstaben für den zu druckenden Satz zur Verfügung stehen. Somit reicht ein einfaches Alphabet mit je einem Buchstaben nicht aus. Für den Satz „Um das Jahr 1450 erfand der Mainzer Johannes Guten­berg den Buchdruck mit beweglichen Metall­lettern. Er revolutionierte damit die Herstellung von Büchern von Grund auf.“ benötigen Sie mindestens:

A: 8 B: 4 C: 4 D: 8 E: 22 F: 2 G: 5 H: 6 I: 7 J: 2 K: 1L: 7 M: 5 N: 14 O: 5 R: 13 S: 3 T: 9 U: 9 V: 3 W: 1 Z: 11: 1 4: 1 5: 1 0: 1 (Satzende): 2

3. Es muss mindestens eine Setzreihe, gemeint ist ein Balken zum Feststecken der Buchstaben, vorhanden sein. Reine Buchstabenstempel rei­ chen nicht aus. Im Bestfalle lassen sich die ein­ zelnen Reihen wiederum zusammen befestigen.

4. Ein ausreichend großes Stempelkissen. Solche Materialien gibt es schon für wenig Geld

in einfachster Qualität, beispielsweise um Buch­staben in Keksteig zu „drucken“.

• Der Lehrer kopiert das Bildmaterial „Scriptorium und Druckerwerkstatt“ (M 1) auf Folie für den Einstieg.

• Der Lehrer kopiert die AB „Die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern“ (M 2) und „Buchdruck mit beweglichen Lettern – Ein Expe­riment“ (M 3) für die Schüler (jeweils im Umfang der Größe der Arbeitsgruppen).

• Der Lehrer kopiert das AB „Bewertung der Erfin­dung“ (M 4) für die Schüler.

Motivation• Zum Einstieg können die beiden Bilder (M 1)

herangezogen werden. Durch die Beschreibung sollten die unterschiedlichen Tätigkeiten auffallen: Während im Scriptorium ein Buch abgeschrieben wird, wird dieses in der Druckerwerkstatt mithilfe unterschiedlicher Teilprozesse hergestellt. Diese Teilprozesse werden in der Erarbeitung mithilfe des Informationsmaterials (M 2) noch einmal aufgegriffen.

• Nach der Beschreibung kann ein weiterer Akzent auf die abgebildeten Personen gelegt werden. Hierbei sollte auffallen, dass es sich bei dem Scrip­torium um einen Geistlichen, in der Druckerwerk­statt um sozial besser gestellte Bürger handeln könnte. Hieraus lassen sich auch Vermutungen auf die soziale Stellung der Beteiligten ableiten.

Erarbeitung• Die Erarbeitungsphase lässt sich gut binnendiffe­

renziert für drei Gruppen anlegen: Eine Gruppe (aus Materialgründen wird es sich hierbei vermut­lich um die größte Gruppe handeln) soll sich mit dem Informationsmaterial (M 2) beschäftigen, um die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern zu erarbeiten und die Ergebnisse anschlie­ßend zu präsentieren.

• Die zweite und dritte Gruppe soll sich mit dem Experiment (M 3) beschäftigen. Hierbei soll die zweite Gruppe (Gruppe A) die unten formulierte Aussage handschriftlich mehrmals notieren, wäh­rend die dritte Gruppe (Gruppe B) diese Aussage mithilfe der Drucktechnik herstellen soll. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass das Abschreiben der Aussage (M 3) nicht arbeitsteilig erfolgt.

• Erweitert werden kann die Aufgabe noch da­durch, dass die Schüler jeweils notieren sollen,

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wie viel Zeit sie benötigen, um je eine Aussage abzuschreiben bzw. zu drucken.

Präsentation und Sicherung• Die Ergebnispräsentation steht ebenfalls auf

mehreren Füßen: Einerseits soll die erste Gruppe ihre Ergebnisse aus M 2 mithilfe ihres Steckbriefes präsentieren, um diese auch für die Mitglieder der zweiten und dritten Gruppe zu sichern.

• Die Ergebnisse der Gruppen zwei und drei sollen im Gespräch festgehalten werden. Hierfür soll­ten als Erstes die Eindrücke der beiden Gruppen

besprochen und anschließend die benötigte Zeit benannt werden.

BewertungUm die Bewertung anzuleiten, sollten die Schüler als Erstes Zeit bekommen, ihre Eindrücke zu sammeln. Hierfür bietet sich die Tabelle aus (M 4) an. Anschlie­ßend sollten die Vor­ und Nachteile der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern im Plenum diskutiert werden (Sachurteil) und Überlegungen zu den Folgen für das heutige Leben angestellt werden (Werturteil).

M 4 Lösung

Die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg um 1450 brachte folgende

Vorteile Nachteile

• Bücher können einfacher und schneller hergestellt / kopiert werden.

• Reduzierung der Kosten• Erhöhung der Stückzahl• Steigerung der Informationsmöglich­

keiten für politische Zwecke und in der Bildung

• Untergang des „Handwerksberufs“ (Scriptorium)

• Gefahr der starken Verbreitung von Feh­lern im Druck

• Gefahr der politischen Einflussnahme

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M 1Scriptorium und Druckerwerkstatt

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1. Lies dir das Material aufmerksam durch und markiere dir die wichtigsten Punkte.2. Erkläre mithilfe der Bilder den Ablauf zum Erstellen eines Buches mit der Methode

Gutenbergs.3. Erstelle abschließend einen Steckbrief über die Erfindung des Buchdrucks mit

beweglichen Lettern. Überlege dir hierfür sinnvolle Kategorien wie beispielsweise Erfinder, Kosten eines Buches durch die neue Erfindung etc.

4. Präsentiere deine Ergebnisse mithilfe deines Steckbriefes vor der Klasse.

Die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern

Um 1450 erfand der Mainzer Johannes Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen Let­tern (Buchstaben). Um seine Erfindung bekannt zu machen und um genügend Käufer für seine Bücher zu finden, druckte Gutenberg die Bibel. Der älteste Druck erschien im Jahr 1455, drei Jahre dauerte die Arbeit. Die Bibel hatte 1 282 Seiten.Vor der Erfindung mussten Bücher von Hand abgeschrieben werden; das kostete viel Zeit und Geld. Durch die Erfindung konnten nun mehr Exemplare günstiger und schneller produziert werden. Musste man für ein handgeschriebenes Exemplar der Bibel noch 300–400 Gulden bezahlen, so kostete eine gedruckte Bibel 25–40 Gulden. Mit­hilfe des Buchdrucks verbreiteten sich sehr rasch Informationen aus Politik, Wissenschaft und Religion und erreichten ein immer größer werdendes Publikum.

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3. EpochEnjahr 1500

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Buchdruck mit beweglichen Lettern – Ein Experiment

Gruppe A:1. Schreibe die unten stehende Aussage 30 Mal auf. 2. Verwende hierzu ausschließlich Druckbuchstaben und achte auf eine leserliche

Handschrift!3. Stoppe die Zeit, die du für die gesamte Aufgabe und für eine einzige Aussage

benötigst.

„Um das Jahr 1450 erfand der Mainzer Johannes Gutenberg den Buchdruck mit beweg­lichen Metalllettern. Er revolutionierte damit die Herstellung von Büchern von Grund auf.“

Bewertung der Erfindung

Die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg um 1450 brachte folgende

Vorteile Nachteile

Gruppe B:1. Setze mithilfe des Setzkastens die unten stehende Aussage zusammen. Achte

dabei darauf, dass die Buchstaben in der Setzreihe von rechts nach links laufen müssen (also spiegelverkehrt).

2. Drücke die Setzreihen auf ein Stempelkissen und drucke die Aussage 30 Mal.3. Stoppe die Zeit, die du für die gesamte Aufgabe und für eine einzige Aussage

benötigst.

„Um das Jahr 1450 erfand der Mainzer Johannes Gutenberg den Buchdruck mit beweg­lichen Metalllettern. Er revolutionierte damit die Herstellung von Büchern von Grund auf.“

1. Fülle die unten stehende Tabelle aus. 2. Benenne Folgen, die aus der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern

entstehen können. Beachte hierbei vor allem Fragen der Wissenschaft, Religion, Bildung der Bevölkerung und politischen Macht.

3. Bewerte die Bedeutung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern für dein Leben.

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Quellenverzeichnis

BildquellenS. 3 / 5 Kopernikus © von Unbekannt [Public domain], via Wikimedia Commons, https://commons.

wikimedia.org/wiki/File:Copernicus.jpg?uselang=deS. 8 Scriptorium © Mediaeval and Modern History by Philip Van Ness Myers, 1905 [Public domain],

via Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Monkcopyistwoodcut.jpgDruckerwerkstatt © By Morburre (Own work) [CC BY­SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/

by­sa/3.0)], via Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:AtelierTypographie­ AVonWerdt.jpg

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Dieser Download ist ein Auszug aus dem Originaltitel

Sternstunden Geschichte 7/8

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