Frankfurter Bachkonzerte Jahresprogramm 2007/2008 · partitur auf mehrere Instrumente aber ergeben...

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Frankfurter Bachkonzerte Jahresprogramm 2007/2008

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FrankfurterBachkonzerte

Jahresprogramm 2007/2008

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Verein Frankfurter BachKonzerte e.V.

Vorstand:Carl Ludwig von Boehm-Bezing, VorsitzenderJ. Nikolaus Korsch, SchatzmeisterTraudl HerrhausenDr. Robert KoschadeProfessor Gerhard MantelElsa PavelDr. Nikolaus Reinhuber

Künstlerischer Leiter:Hans Georg Schäfer

Die Frankfurter BachKonzerte werden durch die Deutsche Bank Stiftung gefördert.

Die Gesellschaft der Freunde der Alten Oper e.V.unterstützt die Frankfurter BachKonzerte.

Impressum:Verein Frankfurter BachKonzerte e.V.Spielzeitvorschau 2007//2008

Geschäftsstelle:Pausewang & Partner, Bad Homburg

Gestaltung dieses Heftes, Texte, Redaktion und Druckvorstufe: Klaus K. Füller

Herstellung:Hasel Druck & Medien GmbH 65830 Kriftel a. Ts. Telefon 06192 40910-0

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Saison 2007/2008

Nomen est omen

Schenkt man dem vielzitierten Wort des römischen Dichters Plautus(der es vielleicht auch schon zitiert hat) Glauben, dann gehören Na-men und (Vor-)Bedeutung unmittelbar zusammen. Die plakativeÜbersetzung lautet: „Der Name – ein Programm“. Das ist richtig, aber doch unvollständig. Der Begriff Omen, im Altertum Synonymfür die göttliche Einwirkung auf irdische Geschehnisse (Orakel vonDelphi u.a.m.) weist auf die höhere Bedeutung hin.

Unsere Programmvorschau will nicht nur den Ablauf einer Konzert-saison veranschaulichen, sondern mit klangvollen und charakteristi-schen Namen der Interpreten und Werke besondere Erlebnisse be-schwören. Hierbei wird früher Erlebtes aufs Neue hergeholt undinsbesondere Interesse an Neuem angeregt.

Die Perlenschnur Brendelscher Klavierabende, musikalische Andach-ten mit dem Collegium Vocale und Herreweghe, kammermusika-lische Leckerbissen von London Baroque und Berlin Barock, Wie-derbelebung der Weimarer Jahre von J. S. Bach durch Junghänel(dieses Mal wegen werkbedingten größeren Besetzungen der Ensem-bles im Großen Saal der Alten Oper), Wiederbegegnung mir RenéJacobs nach der grandiosen Marienvesper von Monteverdi und mit der mitreißenden Lebendigkeit von Giardino Armonico, – das allesweckt wundervolle Erinnerungen.

Die Konzerte im Mozart Saal mit großenteils neuen Künstlern sindbesonderen Kriterien der neuen Aufbereitung Bachscher Werke ver-pflichtet. Hier ist vor allem das Musikalische Opfer (7 ) zu erwäh-nen mit erweiterten Auflösungen der Kanons nebst Erläuterungen.

Die Frankfurter Bachkonzerte sind jetzt auch im Internet erreichbarunter der Adresse: www.frankfurter-bachkonzerte.de.Wir bieten einige neue Vergünstigungen an, die auf Seite 20 zu fin-den sind.

Auf eine erlebnisreiche Konzertsaison!

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Nadeshd Udal'Cova

Am Klavier

(Der Name Bach ist deutlich zu erkennen.)

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1. Montag, 8. Oktober 2007, 20.00 Uhr Alte Oper Großer SaalIn Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt

Wiener Klassik

Alfred Brendel, Klavier

Joseph Haydn Sonate c-Moll Hob. XVI:20 Ludwig van Beethoven Sonate Nr. 31 As-Dur

op. 110Franz Schubert Impromptus Nr. 1 f-Moll

und Nr. 3 B-Dur D 935Wolfgang Amadeus Mozart Sonate Nr. 14 c-Moll

KV 457

Alfred Brendel wurde am 5. Januar1931 in Wiesenberg, Nordmähren,geboren. Ersten Klavierunterricht bekamer als Sechsjähriger, und es stellte sichheraus, dass er Talent hatte. Von 1941an wurde er daher auch in Harmonie-lehre unterrichtet, doch der zweiteWeltkrieg verhinderte zunächst, dass ersich weiter intensiv der Musik widmenkonnte. Seine künstlerische Laufbahnbegann daher erst um 1948 in Graz.

Dort studierte er Orchesterleitung und Komposition und gab alsSiebzehnjähriger sein erstes Konzert. Vielfältig kulturell interessiertkonzentrierte er sich trotz seines Musikstudiums nicht nur auf dieGestaltung von Klängen, sondern beschäftigte sich ebenso mit Male-rei, Literatur, den Schönen Künsten und vertiefte sich in philosophi-sche Schriften. Seine Lehrer Edwin Fischer, Paul Baumgartner undEduard Steuermann verhalfen ihm zum nötigen Feinschliff, trotzdemließ er sich Zeit, den Trubel des Konzertbetriebes mitzumachen. EinJahr nach seinem Debüt ging er als Preisträger des Busoni-Wettbe-werbs in Bozen hervor, und von diesem Zeitpunkt an baute er Stückfür Stück seine internationale Karriere auf. Mit seinem diesjährigen Programm führt er die langjährige Traditionfort, Werke der Wiener Klassik einem Publikum zu präsentieren, dasihn – wie jedes Jahr – mit Standing Ovations feiern wird. Im Mittel-punkt des Programms steht Beethovens späte Sonate op. 110, mit dersich Alfred Brendel ein ganzes Künstlerleben lang auf dem Podiumund in Einspielungen beschäftigt hat.

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2. Dienstag, 23. Oktober 2007, 20.00 UhrAlte Oper Mozart Saal

Alte Musik – neu gehört, für Kenner und Liebhaber

Trio Janine JansenJanine Jansen, ViolineMaxim Ryasanof, ViolaTorleif Thedéen, Violoncello

Johann Sebastian Bach Partita Nr. 2 d-Moll fürVioline solo BWV 1004Zweistimmige InventionenBWV 772–786(eingerichtet für Violine und Viola)Dreistimmige InventionenBWV 787–801(eingerichtet für Violine,Viola und Violoncello

Alfred Schnittke Streichtrio (1985)

Ein Abend für Kenner und Liebhaber: Diese Charakterisierung wählteschon der Komponist J. S. Bach, um die pädagogischen Absichtenvieler seiner Werke zu verdeutlichen. Oftmals verlieh er einer Kompo-sition mehrere Gestalten, um deren vielfältige Strukturen zu verdeutli-chen. Immer wieder waren Aufführende und Zuhörer überrascht vonden neuen Sinneseindrücken, die sich dabei ergaben. Anscheinendunbegrenzt zahlreich waren (und sind) über die Jahrhunderte hinwegdie Möglichkeiten, mit dem von Bach schöpferisch erdachten Materialnachschöpferisch umzugehen. Ein besonders lohnendes Unterfangenist dabei das Verfahren, die Komposition im Original zu belassen, ihrin ihren Stimmen aber andere Farben oder Register zu geben. DieInventionen beispielsweise haben dadurch, dass sie bis heute zumStandardprogramm eines qualifizierten Klavierunterrichts gehören,einen hohen Bekanntheitsgrad. Durch die Aufteilung der Klavier-partitur auf mehrere Instrumente aber ergeben sich völlig neue faszinie-rende Höreindrücke und für den Kenner vielleicht sogar ein Einblickin die Komponisten-Werkstatt von Bach.

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Die holländische Geigerin Janine Jansendebütierte 1997 mit dem AmsterdamConcertgebouw Orchester und erregtspätestens seit ihrem ersten Konzert mitdem Philharmonia Orchestra in Londonunter Vladimir Ashkenazy im Jahr 2002weltweite Aufmerksamkeit. Heute istJanine Jansen auf allen internationalenKonzertbühnen zu hören.Sie trat mit zahlreichen Orchesternsolistisch auf, darunter das Royal Con-

certgebouw Orchestra, das Gewandhausorchester Leipzig, das Göthe-borg Sinfonieorchester, das RSO Berlin, das City of BirminghamSymphony Orchestra, das Kirov Orchester, das NHK SymphonyOrchestra Tokyo, das Melbourne Symphony Orchestra, sämtlicheBBC Orchester sowie die Academy of St. Martin in the Fields.Janine Jansen spielt die Violine „Barrere“ von Antonio Stradivari ausdem Jahr 1727, die ihr durch die Stradivari Society of Chicago undden Elise Mathilde Fund zur Verfügung gestellt wird.

Maxim Rysanov wurde 1978 in der Ukrainegeboren. Er studierte an der Zentralen Spe-zialmusikschule in Moskau und der Guild-hall School of Music and Drama in London.Er ist Preisträger verschiedener internationa-ler Wettbewerbe, so des Lionel-Tertis- unddes Valentino-Bucchi-Wettbewerbs, desCarmel-Kammermusikwettbewerbs, desHaverhill Sinfonia Solo-Wettbewerbs sowiedes Genfer Wettbewerbs. Maxim Rysanovist als Solist und Kammermusiker aktiv. Er spielt eine Viola von Giuseppe Guadaniniaus dem Jahr 1780.Der schwedische Cellist Torleif Thedéenbegann sein Studium bei Frans Helmersonim Alter von 15 Jahren und setzte seineAusbildung bei Lehrern wie William Pleeth,Jacqueline du Pré, Heinrich Schiff und PaulTortelier fort. Er errang 1985 internationaleAnerkennung, als er drei der bedeutendstenCello-Wettbewerbe der Welt gewann: den

Hammer-RostropowitschWettbewerb, den Pablo-Casals-Wettbewerbund den Preis der European Broadcasting Union's International Tri-bune für junge Interpreten.Torleif Thedéen spielt ein David-Techler-Instrument von 1711, dasfrüher Lynn Harrell gehörte.

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3. Mittwoch, 7. November 2007, 20.00 UhrAlte Oper Großer SaalIn Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt

Der Originalklang

Collegium Vocale Gent & OrchesterPhilippe Herreweghe, Leitung

Dorothee Mields, SopranDamien Guillon, AltusJan Kobow, TenorPeter Kooij, Bass

Heinrich Schütz Motette „Nun komm, derHeiden Heiland“ SWV 301

Johann Sebastian Bach „Schwingt freudig euch empor“ Kantate BWV 36„Nun komm, der HeidenHeiland“ BWV 61„Nun komm, der HeidenHeiland“ BWV 62„Wie schön leuchtet derMorgenstern“ BWV 1

Bereits während der Studienzeitam Konservatorium seiner Hei-matstadt Gent gründete PhilippeHerreweghe das inzwischen welt-weit renommierte Collegium Vo-cale. Hiervon ausgehend, schuf erin den folgenden zwei Jahrzehnteneine einzigartige Konstellationverschiedener Ensembles variabler

Zusammensetzung, darunter die Chapelle Royale sowie das Orchestredes Champs Élysées. In jüngerer Zeit dirigiert Philippe Herreweghe,der von 1982 bis 2002 das Amt des Künstlerischen Direktors desFestivals von Saintes bekleidete, verstärkt auch traditionelle Klangkör-per, das Concertgebouworkest Amsterdam sowie die Berliner undWiener Philharmoniker.

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4. Montag, 19. November 2007, 20.00 UhrAlte Oper Mozart Saal

Annäherung an Bachs Triosonaten

London Baroque

Ingrid Seifert, ViolineRichard Gwilt, ViolineCharles Medlam, BassvioleTerence Charlston, Cembalo/Orgel

Johann Sebastian Bach Triosonaten für Orgel (Fassung für Streicher):Nr. 1 F-Dur BWV 525Nr. 3 d-Moll BWV 527Nr. 6 G-Dur BWV 530

Arcangelo Corelli Trio D-Dur, op.1 Nr. 12Georg Friedrich Händel Triosonate g-Moll

(ms Dresden), HWV 393François Couperin L'Apothéose de CorelliJohann Sebastian Bach Sonate für Gambe und

Cembalo D-Dur BWV 1028

1978 gegründet, zählt das Ensemble London Baroque zu den bestenfür barocke Kammermusik undwirkt bei allen namhaften Festivalsfür alte Musik mit. Etwa 50 Kon-zerte im Jahr schmelzen die Grup-pe zu einer äußerst homogenen

musikalischen Einheit zusammen. Das Repertoire spannt sich vomEnde des 16. Jahrhunderts bis zu Mozart und Haydn, wo neben denklassischen Stücken des Barockzeitalters das Neuentdeckte einenebenso wichtigen Platz einnimmt. London Baroque war bereits Gastbei den Frankfurter BachKonzerten.

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5. Dienstag, 4. Dezember 2007, 20.00 UhrAlte Oper Großer SaalIn Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt

Barock mit italienischem Akzent

Berliner Barock Solisten Rainer Kussmaul, Violine und LeitungAlbrecht Mayer, Oboe/ Oboe d’amoreMarie-Pierre Langlamet, Harfe

Johann Georg Pisendel Sonate c-Moll für Streicher,2 Oboen und B. c.

Benedetto Marcello Konzert d-Moll für Oboe,Streicher und B. c.

Georg Friedrich Händel Konzert d-Moll für Harfe,Streicher und B. c. HWV 294

Johann Sebastian Bach Konzert d-Moll für Oboe,Streicher und B. c.(Rekonstr. nach BWV 1059)

Antonio Vivaldi Concerto grosso d-Moll fürStreicher und B. c. op. 3, 11 RV 565

Johann Sebastian Bach Konzert a-Moll für Violine,Streicher und B. c. BWV 1041

Georg Friedrich Händel/Andreas N.Tarkmann Konzert für Oboe d’amore,

Streicher und B. c. „Verdi prati“ (Grüne Wiese)(Uraufführung 9/2006)

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Die Berliner Barock Solisten wurden 1995 von überwiegend füh-renden Mitgliedern der Berliner Philharmoniker sowie namhaftenSpezialisten der Alten Musik gegründet.Der authentischen Aufführungspraxis besonders verbundene Künstlerwie Sir Simon Rattle, Nikolaus Harnoncourt, Philippe Herreweghe,William Christie u.a. arbeiten seit Jahren erfolgreich mit den Philhar-monikern zusammen. Die hierbei entstandene Begeisterung für dieMusik des 17. und 18. Jahrhunderts war ein wichtiger Impuls zurGründung der Barock Solisten.Mit Rainer Kussmaul, von 1993 bis 1998 erster Konzertmeister derBerliner Philharmoniker, konnte das Ensemble einen insbesondere aufdem Gebiet der Barockmusik international erfahrenen Solisten vonBeginn an als künstlerischen Leiter für sich gewinnen.Neben dem barocken Standardrepertoire hat Kussmaul sich mit sei-nen Musikern zur Aufgabe gemacht, zu Unrecht vergessene Werkespeziell Georg Philip Telemanns sowie Kompositionen anderer undunbekannter alter Meister dem Konzertpublikum wieder zugänglichzu machen.Der glückliche Umstand, dass sich Johann Georg Pisendel, vomDresdner Hof zu einer Kunstreise nach Italien geschickt, bald zu denengsten Freunden Vivaldis zählen durfte, aber auch den fast alters-gleichen J. S. Bach seit dessen Weimarer Zeit kannte, der diese Ver-bindung auch nicht abreißen ließ, als Pisendel in Dresden Kapell-meister der Hofkapelle wurde und Bach seinen Dienst in Leipzigangetreten hatte, liefert das Leitmotiv für das Konzert der BerlinerBarocksolisten: die enge Verbindung des deutschen mit dem italie-nischen Barock. Vivaldi schickte mehrere Partituren an seinen Freundim prunkliebenden Dresden, wo sie Bach sehr bald auch kennen-lernte. Und Händel ? Er war in seinen jungen Jahren sehr erfolgreichin Italien tätig.

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6. Dienstag, 15. Januar 2008, 20.00 UhrAlte Oper Großer SaalIn Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt

Zurück zu den Anfängen

Cantus CöllnKonrad Junghänel, Leitung

Johann Sebastian Bach Weimarer Kantaten„Erschallet, ihr Lieder,erklinget ihr Saiten“BWV 172„Himmelskönigin, seiwillkommen“ BWV 182„Ich hatte viel Beküm-mernis“ BWV 21

Immer wieder stellen sich Bach-Freunde die Frage, wo die „be-ruflichen” Anfänge des Geniesliegen. Die Quellenlage ist dünn,ein Wunderkind war Bach nicht,aber neugierig auf Musik war erwohl schon als Kind. Die ersten Anstellungen führtenihn in den Kirchendienst und dort

vor allem auf die Orgelbank. Die Verträge brachten es aber mit sich,dass er auch Werke der verschiedensten Art komponieren und auf-führen musste. Das Prinzip der konsequenten Arbeitsteilung zwischenKomponist und Interpret war zwar schon erfunden, aber die„Großen” beherrschten immer noch beide Metiers, und Bach übertrafwieder einmal alle. Er beherrschte sowohl die Tasten- als auch diverseStreichinstrumente und war als Komponist schon in seinen frühenJahren das Genie, als das er in die Musikgeschichte eingegangen ist.Die Weimarer Kantaten sind dafür ein deutlicher Beleg. Die Suchenach Inhalten und Formen ergibt in dieser Schaffensperiode eineReihe von unkonventionellen Ergebnissen. Alles, was sich noch imSpätwerk finden lässt, ist schon angelegt und wird von Bach oftmalsein weiteres Mal verwendet.

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7. Freitag, 8. Februar 2008, 20.00 UhrAlte Oper Mozart Saal

Combattimento Consort AmsterdamJan Willem de Vriend, Leitung

Johann Sebastian Bach Musikalisches OpferBWV 1079

Immer wieder sind bei den Frankfurter BachKonzerten Künstler zuGast, die sich mit dem Musikalischen Opfer, einem der rätselhaftes-ten Werke Bachs, auseinandersetzen.Diesmal sind es holländische Musiker, die in dieser Saison das 25-jährige Bestehen ihres Ensembles feiern.Das Combattimento Consort Amsterdam spielt seit seiner Gründungim Jahre 1982 unter dem künstlerischen Leiter Jan Willem de VriendMusik aus der Zeit zwischen 1600 und 1800. Das Repertoire umfasstKonzerte mit kleinen bis mittelgroßen Besetzungen, aber auch Orato-rien und Opern stehen jedes Jahr auf dem Programm des Ensembles.

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Das Ensemble beschränkt sich nicht auf die Aufführung bekannterWerke, sondern sucht immer wieder nach unbekannten Meisterwer-ken, die oft nur als Manuskript vorliegen.Das Combattimento Consort Amsterdam spielt hauptsächlich aufmodernen Instrumenten aus dem 19. Jahrhundert. Dies hat großeVorteile: So spielt das Ensemble zum Beispiel oft in großen Konzert-sälen (Concertgebouw Amsterdam, Teatro Colon Buenos Aires...) inrelativ kleiner instrumentaler Besetzung. Wenn man konsequent Ori-ginalinstrumente für das Repertoire wählen würde, hätte das einezeitlich und örtlich sehr eingeschränkte Programmierung zur Folge.Denn in den verschiedenen europäischen Städten konnte ja nicht nurdie Stimmung, sondern auch die Besetzung, die Art der Instrumenteund selbst die Weise, auf welche sie gespielt wurden, sehr verschiedensein. Diese Vor- und Nachteile miteinander abwägend, hat sich dasCombattimento Consort Amsterdam, unter bestimmten Bedingun-gen, für Instrumente aus dem 19. Jahrhundert entschieden. Vor allem ist das Combattimento Consort Amsterdam aber eine eng-verbundene Gruppe von Musikern (Consort), die sich mutig in denStreit (Combattimento) von Stimme und Gegenstimme stürzen. Einbarockes Ensemble, bei dem Gegensätze dazu führen, gemeinsametwas Schönes zu schaffen, bei dem Kontraste zu unglaublichem Ver-gnügen werden. Ein Ensemble, das mit seiner frischen musikalischenEigenwilligkeit eine Brücke zwischen den Musikern und dem Publi-kum baut.

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Georg Philipp Telemann

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8. Samstag, 15. März 2008, 20.00 UhrAlte Oper Großer SaalIn Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt

Ein Freund Bachs

Akademie für Alte Musik BerlinRias KammerchorRené Jacobs, Leitung

Die Gesangssolisten werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Georg Philipp Telemann Brockes-Passion

„Ein Lulli wird gerühmt, Corelli läßt sich loben;nur Telemann allein ist übers Lob erhoben“.Was der Hamburger Musikgelehrte Johann Mattheson hier an launi-gem Zweizeiler zu Papier brachte, war Mitte des 18. Jahrhunderts inDeutschland einhellige Meinung. Georg Philipp Telemann, fürst-licher Titular-Kapellmeister am Hof zu Sorau, Eisenach und Bay-reuth, Musikdirektor der freien Stadt Hamburg und Leiter des dorti-gen Opernhauses, wurde damals als der deutsche „Vorzeige“-Kompo-nist gehandelt, den sogar die französischen Musiker als „ihnen eben-bürtig“ betrachteten. Telemanns Werke waren in ganz Europa ver-breitet. Seine Musiksammlung mit dem Titel „Tafelmusik“ fandAbnehmer in Paris und Lyon, sie wurde in Kopenhagen und Londonebenso gespielt wie in Winterthur und Delft; und sogar aus Spanienund Norwegen trafen Nachfragen nach den Noten von „des HerrnTelemanns Tafelmusik“ ein.In Frankfurt dann komponierte Telemann 1716 jenes Passionsorato-rium, das ihn (mehr als alles Vorherige) über die Grenzen der Stadthinaus berühmt machte – die Dichtung des Hamburger RatsherrnBarthold Brockes mit dem Titel „Der für die Sünden der Welt gemar-terte und sterbende Jesus“. Die sogenannte „Brockes-Passion“ von1716 war für Telemann ein unerwarteter Erfolg – künstlerisch wiefinanziell.J. S. Bach kannte den Text von Brockes.

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Titelblatt des Autographs der Brandenburgischen Konzerte in Bachs Handschrift

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9. Donnerstag, 17. April 2008, 20.00 UhrAlte Oper Großer SaalIn Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt

Bach auf Italienisch

Il Giardino ArmonicoGiovanni Antonini, Leitung und Flöten

Johann Sebastian Bach Brandenburgische Konzerte Nr. 3–5 BWV 1048–1050Konzert a-Moll BWV 1044

Il Giardino Armonico wurde 1985 inMailand gegründet und vereint ver-schiedene Musiker, die sich auf dasSpielen von Originalinstrumentenspezialisiert haben. Das Repertoire desEnsembles umfasst schwerpunktmäßigdie Vokal- und Instrumentalmusik des17. und 18. Jahrhunderts und je nachAnforderung des Programms setzt sichdas Ensemble aus 3 bis 30 Musikernzusammen.Durch seine zahlreichen Auftritte beiinternationalen Musikfestivals auf allen

Kontinenten ist das Ensemble weltweit bekannt geworden und hatdabei mit vielen bekannten Sängern und Solisten zusammen-gearbeitet.Giovanni Antonini wurde in Mailand geboren, wo er seine musika-lische Ausbildung an der Städtischen Musikschule erhielt. Er voll-endete sein Studium am Centre de Musique Ancienne in Genf.Er ist Gründungsmitglied von Il Giardino Armonico, das er seit 1989leitet und mit dem er als Dirigent und Solist (sowohl auf der Block-als auch auf der Traversflöte) in den wichtigsten Konzertsälen derganzen Welt aufgetreten ist.

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10. Donnerstag, 8. Mai 2008, 20.00 UhrAlte Oper Mozart Saal

Vier Hände auf Tasten und ein Streichquartett

Yaara Tal und Andreas GroethuysenMinguet Quartett

Johann Sebastian Bach Konzert C-Dur BWV 1061Kunst der Fuge BWV 1080 Nr. 18, 1& 2 für 2 Klaviere

Dinu Lipatti Sinfonia concertanteWolfgang Rihm 4. Streichquartett (1981)Johann Sebastian Bach Konzert c-Moll

BWV 1062

Während das Minguet Quartettschon bei den Frankfurter Bach-Konzerten (und natürlich mitBach, nämlich mit einer Bearbei-tung der Kunst der Fuge) auftrat,ist das international renommiertePianisten-Duo zum ersten Mal inunserer Konzertreihe tätig. Dassbeide sogar zusammen spielen, hatbereits zu einer Reihe begeistern-der Konzertabende geführt.Das interessante Programm be-steht teilweise aus sehr selten zuhörenden Werken. Dazu gehörtganz sicher die Sinfonia concertan-te von Dinu Lipatti, dem früh

verstorbenen Pianisten, dem es nicht mehr vergönnt war, die Welt derMusik mit seinen Werken zu bereichern.Die beiden „Ausschnitte“ aus der Kunst der Fuge waren von Bach alseinzige nachweislich für die Aufführung mit Tasteninstrumentenvorgesehen. Rihms 4. Streichquartett verbindet nahtlos Tradition undModerne.

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Die Preise für die zehn Konzerte der Saison 2007/2008

Einzelpreise (Ep*) und Abonnementpreise (Abo**)nach Preisgruppen (1, 2, 3, 4) in Euro

Konzertort (GS/MS) Ep 1 Ep 2 Ep 3 Ep 4Nr.

1 (GS) Brendel 58,-- 46,-- 37,-- 25,--

2 (MS) Trio Jansen 37,-- 29,-- 23,-- 18,--

3 (GS) Herreweghe 56,-- 44,-- 35,-- 24,--

4 (MS) London Baroque 37,-- 29,-- 23,-- 18,--

5 (GS) Berliner Barock- 54,-- 42,-- 33,-- 22,--

6 (GS) Cantus Cölln 50,-- 40,-- 30,-- 20,--

7 (MS) Combattimento 37,-- 29,-- 23,-- 18,--

8 (GS) Brockespassion 58,-- 46,-- 37,-- 25,--

9 (GS) Il Giardino 54,-- 42,-- 33,-- 22,--

10 (MS) Tal & Groethuysen 37,-- 29,-- 23,-- 18,--

Gesamtpreis (Einzelkarten) 478,-- 376,-- 297,-- 200,--Abonnementpreis** 320,-- 256,-- 197,-- 130,--Ermäßigtes Abonnement*** 296,-- 237,-- 182,-- 120,--

Die Saison 2007/2008 umfasst 10 Konzerte im Abonnement, davon finden6 Konzerte im Großen Saal (GS) und 4 Konzerte im Mozart Saal (MS) derAlten Oper statt.* Ep Einzelpreis, inkl. Systemgebühr und RMV** Abonnementpreis*** Ermäßigte Abonnements für Rentner und Schwerbehinderte50 % Ermäßigung auf Abonnement und Einzelkarten erhalten alle Per- sonen bis zum 27. Lebensjahr. Nachweis erforderlich.25 % Ermäßigung für die Mitglieder der Frankfurter Chöre. Nachweis erforderlich.

Vorzüge des Abonnements:Unsere günstigen Abonnementpreise liegen abgerundet bei etwa zwei Drittelder Summe der Einzelpreise. Selbst wenn Sie das eine oder andere Konzertnicht wahrnehmen können, so haben Sie doch ein originelles Geschenk zurHand: Die Karten sind übertragbar! Dazu verbleiben Ihnen Vorteile, etwa Ihr„Stammplatz“ bei allen Konzerten in den beiden Sälen.

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AbonnementbedingungenFür Neubestellungen von Abonnements schneiden Sie bitte den

Postkarten-Koupon auf Seite 21/22 aus. Abonnements verlängernsich automatisch, sofern sie nicht bis zum 31. Mai der laufendenSaison gekündigt werden. Für Neuanmeldungen werden die Plätze inder Reihenfolge der eingehenden Bestellungen berücksichtigt.

Die Bestellung verpflichtet zum Bezug und zur Bezahlung desAbonnements. Gelöste Karten werden nicht zurückgenommen.

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Termin- und Programmänderungen bleiben vorbehalten. Die in derVorschau angegebene Reihenfolge der Werke innerhalb eines Pro-gramms ist nicht bindend.

Das Abonnement ist übertragbar. Für Konzertbesucher bis zum27. Lebensjahr, Mitglieder Frankfurter Chöre, Schwerbehinderte undRentner gibt es ermäßigte Abonnements. Diese sind nicht übertrag-bar, ein Nachweis ist erforderlich.

Einzelkarten können unter der Telefonnummer 069 1340-400bestellt werden.

Abonnementwünsche richten Sie bitte an:

Frankfurter BachKonzerteSekretariat, c/o Pausewang & PartnerTelefon 06172 23016 • Telefax 06172 24570E-Mail: [email protected]: frankfurter-bachkonzerte.de

Postanschrift: Hausanschrift:Postfach 2013 Elisabethenstraße 4061290 Bad Homburg 61348 Bad Homburg

Sie erhalten zwei Abonnementsausweise als Dauer-Eintritts-karten, auf denen Ihr Platz im jeweiligen Konzertsaal verzeichnet ist.

Die Konten des Vereins Frankfurter BachKonzerte e.V. sind:

Deutsche Bank Frankfurt BLZ 500 700 24 Konto-Nr. 4007811Postbank NL Frankfurt BLZ 500 100 60 Konto-Nr. 10025602

Spendenkonto:Deutsche Bank Frankfurt BLZ 500 700 24 Konto-Nr. 400781101