Frauen Finden Gefallen an Klassischen Rollenbildern

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Frauen finden gefallen an klassischen Rollenbildern Der am 11.08.2012 in der Onlineausgabe der Presse veröffentlichte Artikel „Frauen finden Gefallen an klassischen Rollenbildern“ beschäftigt sich mit der Arbeitsaufteilung von Mann und Frau und der Rückkehr in die Vergangenheit dabei. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Spectra werden Haushalte immer mehr von Frauen geführt. So glaubt die Mehrheit der Bevölkerung, dass Frauen idealer Weise den Haushalt führen und Männer einer Arbeit nachgehen sollten, wobei von diesen nebenbei auch zu Hause ausgeholfen werden sollte. Spectra hat mit 1000 für die Gesellschaft typischen Personen Interviews geführt, bei denen einige Veränderungen des klassischen Frauen- beziehungsweise Männerbildes aufgezeigt wurden. So hält gut die Hälfte das „Frauen-Haushalt, Männer- Geld“-Modell für plausibel und meint, der Hausfrauenberuf wäre eben so freudebereitend wie jeder andere Job auch. Auffallend ist, dass etwa zehn Prozent mehr Frauen dieser Ansicht sind als noch vor sieben Jahren. Einen bezahlten Beruf halten jedoch 4 von 5 Befragten für die beste Chance zur Emanzipation. Folgendermaßen sind rund siebzig Prozent der Befragten der Auffassung, dass eine gesunde Beziehung zum Kleinkind auch arbeitend möglich sei, wobei zwei arbeitende Eltern für das Kind vermutlich nicht zutulich wären. Frauen sollten heutzutage gesetzlich gleichberechtigt gegenüber Männern sein, jedoch verdienen sie in vielen Jobs noch bedeutend weniger Geld. In Österreich verdienen Frauen durchschnittlich 25% weniger als Männer. Am größten ist die Einkommensschere im Vertrieb: Hier beträgt der Unterschied teilweise über 30%. Gründe für die schlechtere Bezahlung sind zum einen Vorurteile, zum anderen ist es schlicht die Tatsache, dass Frauen Kinder bekommen: Viele denken noch immer, dass Frauen weniger produktiv sind als Männer, sich nicht durchsetzen können und sich deshalb für Führungspositionen nicht "eignen" - oder eben, dass sie ohnehin irgendwann ausfallen oder kürzer treten, weil sie Mütter werden. Deshalb werden junge Frauen oft gar nicht erst eingestellt oder müssen sich in vielen Firmen vom Beginn

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Frauen finden gefallen an klassischen Rollenbildern

Der am 11.08.2012 in der Onlineausgabe der Presse verffentlichte Artikel Frauen finden Gefallen an klassischen Rollenbildern beschftigt sich mit der Arbeitsaufteilung von Mann und Frau und der Rckkehr in die Vergangenheit dabei.

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Spectra werden Haushalte immer mehr von Frauen gefhrt. So glaubt die Mehrheit der Bevlkerung, dass Frauen idealer Weise den Haushalt fhren und Mnner einer Arbeit nachgehen sollten, wobei von diesen nebenbei auch zu Hause ausgeholfen werden sollte.

Spectra hat mit 1000 fr die Gesellschaft typischen Personen Interviews gefhrt, bei denen einige Vernderungen des klassischen Frauen- beziehungsweise Mnnerbildes aufgezeigt wurden. So hlt gut die Hlfte das Frauen-Haushalt, Mnner-Geld-Modell fr plausibel und meint, der Hausfrauenberuf wre eben so freudebereitend wie jeder andere Job auch. Auffallend ist, dass etwa zehn Prozent mehr Frauen dieser Ansicht sind als noch vor sieben Jahren. Einen bezahlten Beruf halten jedoch 4 von 5 Befragten fr die beste Chance zur Emanzipation. Folgendermaen sind rund siebzig Prozent der Befragten der Auffassung, dass eine gesunde Beziehung zum Kleinkind auch arbeitend mglich sei, wobei zwei arbeitende Eltern fr das Kind vermutlich nicht zutulich wren.

Frauen sollten heutzutage gesetzlich gleichberechtigt gegenber Mnnern sein, jedoch verdienen sie in vielen Jobs noch bedeutend weniger Geld. In sterreich verdienen Frauen durchschnittlich 25% weniger als Mnner. Am grten ist die Einkommensschere im Vertrieb: Hier betrgt der Unterschied teilweise ber 30%. Grnde fr die schlechtere Bezahlung sind zum einen Vorurteile, zum anderen ist es schlicht die Tatsache, dass Frauen Kinder bekommen: Viele denken noch immer, dass Frauen weniger produktiv sind als Mnner, sich nicht durchsetzen knnen und sich deshalb fr Fhrungspositionen nicht "eignen" - oder eben, dass sie ohnehin irgendwann ausfallen oder krzer treten, weil sie Mtter werden. Deshalb werden junge Frauen oft gar nicht erst eingestellt oder mssen sich in vielen Firmen vom Beginn an mit einem niedrigeren Gehalt zufriedengeben - unabhngig davon, ob sie bereits Mtter sind oder berhaupt Kinder bekommen mchten.Seit einiger Zeit gibt es in sterreich eine so genannte Frauenquote - das bedeutet, dass in bestimmten Bereichen Frauen bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt werden sollen, damit der Anteil von Frauen und Mnnern angeglichen wird. Das gilt allerdings nur fr Stellen im ffentlichen Dienst - private Unternehmen knnen nach wie vor selbst darber entscheiden, ob sie die Gleichstellung von Frauen im Berufsleben bercksichtigen und frdern oder nicht. Hier wre eine Gesetzesvernderung sinnvoll.

Cogito ergo sum. Auf Bildung beziehungsweise Ausbildung zu verzichten wre jedoch dennoch nicht klug: Denn wer nichts wei, der ist nichts. So stnde eine Hausfrau ohne Ausbildung in stndiger Abhngigkeit zum arbeitenden Partner. Sollte es zu Streitigkeiten und einer folgenden Trennung kommen stnde die Frau alleine auf weiter Flur, htte keine Perspektiven, keine Hoffnung einen Job zu finden und wrde wahrscheinlich ein Sozialfall werden. Um unabhngig zu bleiben ist Ausbildung also unverzichtbar, ein Teilzeitjob wre eine sehr gute Mglichkeit um sein Knnen zu erhalten oder aufzufrischen.

Bei einer Kindesgeburt wre es ungnstig gleich zu entschieden, dass die Frau zuknftig die Kindererziehung bernimmt. Die wohl beste Lsung wre es hier individuell nach Gehalt zu entscheiden. Sollte der Mann in seinem Beruf mehr verdienen als die Frau, wre es durchaus logisch wenn diese in Karenz geht. Im umgekehrten Fall msste der Mann dann natrlich zu Hause bleiben um auf das Neugeborene zu achten. Allerdings scheint dies bei den meisten Prchen nicht zu funktionieren, weil den Mnnern hier das eigene Ego im Weg steht, das ihnen sagt, sie wren dafr zustndig die Familie zu ernhren und arbeiten zu gehen, whrend die Frau zu Hause bleibt, die Kinder erzieht und kocht. Denn so wurde es ja seit Ewigkeiten gehandhabt. Bevor es hier zu keinem Umdenken kommt wird es also uerst unwahrscheinlich zu einer fairen und gleichberechtigten Entscheidung kommen knnen.