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Seite 1 von 26 Seite 1 von 26 Projektantrag an die ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH auf Gewährung einer Zuwendung bzw. von Zuschüssen aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung SKEW- Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte (NAKOPA) CO 2 -Kompensation Förderung der Verwendung von Solar Fischer-Laternen um die Verwendung von Kerosin Drucklampen für das Nachtfischen im Lake Victoria zu reduzieren In der Kleinfischerei in Tansania sind Kerosin Drucklampen weit verbreitet um nachts Fische anzulocken. Diese Lampen verursachen erhebliche Umweltschäden durch Emissionen von ca. 15.000 Tonnen CO 2 pro Jahr in der Region Mwanza durch Wasser- und Bodenverschmutzung, durch ausgelaufenes Kerosin und durch Verbrennungsrückstände. Da 35%-50% des Einkommens der Fischer für Kerosin und Wartung der Lampen ausgegeben werden muss, geht die Fischerei zurück und die Armut steigt bedrohlich an. Bereits seit 2004 versucht der Würzburger M.W.A.N.Z.A. e.V. - bislang leider erfolglos- in Mwanza Kerosinlampen durch Solarlampen zu ersetzen, somit die Umweltbelastungen zu mindern und die sozioökonomische Situation nachhaltig zu verbessern. Mit dem hier gestellten Projektantrag soll ein Durchbruch geschafft werden, da mit der beantragten Anschubfinanzierung ein Grundstock an Material- und Trainingskosten sichergestellt werden wird.

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Projektantrag an die ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH auf Gewährung einer Zuwendung bzw. von Zuschüssen aus Mitteln des Bundesministeriums für

wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

SKEW-

Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte (NAKOPA) – CO2-Kompensation

Förderung der Verwendung von Solar Fischer-Laternen um die

Verwendung von Kerosin Drucklampen für das Nachtfischen im Lake

Victoria zu reduzieren

In der Kleinfischerei in Tansania sind Kerosin Drucklampen weit verbreitet um nachts Fische

anzulocken. Diese Lampen verursachen erhebliche Umweltschäden durch Emissionen von ca. 15.000

Tonnen CO2 pro Jahr in der Region Mwanza durch Wasser- und Bodenverschmutzung, durch

ausgelaufenes Kerosin und durch Verbrennungsrückstände. Da 35%-50% des Einkommens der

Fischer für Kerosin und Wartung der Lampen ausgegeben werden muss, geht die Fischerei zurück

und die Armut steigt bedrohlich an. Bereits seit 2004 versucht der Würzburger M.W.A.N.Z.A. e.V. -

bislang leider erfolglos- in Mwanza Kerosinlampen durch Solarlampen zu ersetzen, somit die

Umweltbelastungen zu mindern und die sozioökonomische Situation nachhaltig zu verbessern. Mit

dem hier gestellten Projektantrag soll ein Durchbruch geschafft werden, da mit der beantragten

Anschubfinanzierung ein Grundstock an Material- und Trainingskosten sichergestellt werden wird.

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Vorarbeiten S. 3 Antragstellung S. 5 Antragsbegründung S. 5 Erfolg S. 6

Durchführungsprobleme S. 7

Projektdurchführung S. 8

Aufbau der Projektstruktur S. 9

Schulungen / Training S. 10

Beschaffung der Solarlampen S. 11

Ansparen und Mikrofinanzierung S. 16

Zerstörung der umweltschädlichen Kerosinlampen S. 23

Ausblick S. 25

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Vorarbeiten

Ein Vorläufer dieses Projektes war 2011 das Sponsoring von Solar-Fischerlampen des Würzburger

Ingenieurs Thomas Petsch. Angeregt durch die Situation in Mwanza entwickelte Thomas Petsch ein

System, bei dem acht Edelstahl-Schwimmbojen, die Akku samt Lampe tragen, durch eine

gemeinsame Ladestation geladen und den Fischern für den Fang über Nacht zur Verfügung gestellt

werden.

In Kooperation von Stadtverwaltung Mwanza, der zuständigen Fischer-Kooperative, TAREA und

M.W.A.N.Z.A. e.V. wurde dieses System in Luchelele stationiert. Allein auf den theoretischen

Kenntnissen des Würzburger Sponsors basierend erwies sich dieses Pilotprojekt wegen der Größe

und des Gewichtes der Lampen und durch die schwierige Organisationsform als unzureichend

geeignet. Es weckte aber das Interesse bei den einheimischen Fischern an dieser Art des Einsatzes

alternativer Energie.

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2013 erfolgte eine Konstruktionsübung der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, Bereich

Architektur, zum Bau von Solarflößen. Im Seminar von Prof. Wolfgang Fischer (FHWS) wurde "Ein

Floß für Tansania" konstruiert, das, in Zusammenarbeit mit Prof. Bohn (FHWS – Elektrotechnik) der

die Batterien und die Lampen stellte. Diese wurden dann in praktischen Schwimmversuch getestet.

Die Skizzen wurden nach Mwanza an TAREA als Studienobjekte weitergegeben.

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2014 wurde erstmals die OMNIVOLTAIC Solarlampe in Mwanza vorgestellt. Bei einer ostafrikanischen

Handelsmesse in Mwanza wurde Ende August von ZARA-Solar das Fischerlampen-Solarmodell

„Catch“ von OMNIVOLTAIC vorgestellt.

Siehe: https://www.OMNIVOLTAIC.com/catalog/catch-300-night-fishing-light/

Im Januar 2015 wurde auf Initiative des M.W.A.N.Z.A. e.V. ein Exemplar mit nach Würzburg gebracht,

um es von Prof. Bohn (FHWS) auf seine Qualität prüfen zu lassen. Diese Tests verliefen positiv und

Prof. Bohn sprach die Empfehlung aus, diese Solarlampen einzusetzen.

Antragstellung Im Juli 2015 wurde beschlossen einen Förderantrag bei der „Servicestelle Kommunen in der Einen

Welt“ (SKEW) im Programm „Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte

(NAKOPA) – CO2-Kompensation“ zu stellen. Das Ziel dieses Programmes ist es, Projekte zu fördern,

die zu CO2-Einsparungen führen. Damit sollen u.a. CO2-Emissionen, die z.B. bei Flugreisen der BMZ-

MitarbeiterInnen entstehen, kompensiert werden. Der Inhalt und die Begründung für die

Antragstellung beinhaltete auch die sozio-ökonomische Situation der Fischer und des Fischhandels,

sowie Klima- und Umweltgesichtspunkte.

Im Oktober 2015 wurde der Antrag mit Fördermitteln in Höhe von ca. 18500 € genehmigt und ein

Vertrag über die Durchführung des Projektes zwischen den Städten Mwanza und Würzburg

geschlossen. Ende 2015 konnten durch einen Ergänzungsantrag nochmals über 16000€ bereit gestellt

werden.

Die für das nun erarbeitete Projekt notwendige Durchführungsplanung wurde in Zusammenarbeit von

Jacob Ruhonyora (TAREA), Michael Stolz (M.W.A.N.Z.A. e.V.) sowie den Stadtverwaltungen Mwanza

und Würzburg erstellt.

Antragsbegründung

In der Kleinfischerei in Tansania sind Kerosin-Drucklampen weit verbreitet um Fische anzulocken.

Typischerweise werden zwischen 2 und 4 Liter Kraftstoff pro Lampe und Nacht benötigt. Dies

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verursacht erhebliche Kosten und ist damit ein wesentliches Hindernis für die wirtschaftliche

Entwicklung der Fischerei. Der Literpreis für Kerosin liegt deutlich über 1€ und steigt weiter.

Insgesamt verbrauchen die Fischer am Viktoria See so viel Kerosin-Kraftstoff wie etwa 1 Million

gewöhnlicher Haushaltslaternen (entspricht einer Lampe in jedem sechsten Haus in Tansania). Die

entsprechenden CO2-Emissionen betragen ca. 85.000 Tonnen pro Jahr. Dies sind rund 1,3% der

gesamten energiebedingten CO2-Emissionen aus Tansania. Nach Untersuchungen der "Tanzania

Renewable Energy Association" (TAREA) müssen die Fischer bis zu 50% ihres Nettolohnes für

Beleuchtungskosten (Kraftstoff und Wartung der Lampen) aufwenden. Dies hat auch dazu geführt,

dass trotz des Fischreichtums im Viktoriasees der Fischfang immer weiter zurück geht. Viele Fischer

machten sich aufgrund der schlechten Verdienstmöglichkeit auch auf die Suche nach anderen

Erwerbsmöglichkeiten. Der Fischhandel und die Weiterverarbeitung der Fische liegen traditionell in

Frauenhand. Auch hier ist eine Zunahme des Fischfanges mehr als wünschenswert, da mit den zu

geringen Fischmengen, die angeliefert werden, auch ihre Einnahmen gesunken sind und sie den

Unterhalt ihrer Familien nicht mehr sicherstellen können.

In einer TAREA Studie über die Herausforderungen für die Fischer am Lake Victoria wurden folgende

Probleme festgestellt:

hohe laufende Kosten durch die Verwendung von Kerosin-Drucklampen,

Umweltschäden durch Kerosinnutzung,

Mangel an bezahlbaren Fanggeräten,

Umweltzerstörung,

illegale Fischerei mit Giften,

nicht nachhaltige Landwirtschaft mit Hilfe von Pflanzenschutzmittel an den Seeufern,

hohe Rate der Unterernährung,

mobile Fischer müssen von ihren Familien häufig getrennt leben.

Erfolg Durch den Einsatz von Solarlampen konnten die Kosten der Fischerei erheblich gesenkt werden, was

wiederum einen Anreiz für Menschen darstellt wieder mehr in der Fischerei arbeiten. Mehr Fische

werden gefangen und Fischhändlerinnen und Fischverarbeiterinnen erhalten genügend Fische, um

ihre Geschäfte aufrecht zu erhalten. Auch konnte nachgewiesen werden, dass sich die Fangquoten

durch die wesentlich helleren Solarlampen mehr als verdoppelt haben.

Bis Ende 2016 wurden insgesamt mehr als 480 Fischer motiviert, geschult und in das Projekt

einbezogen. Zur Zeit sind es bereits 506 Fischer, die in 24 Gruppen organisiert sind.

Die Fischer haben nun eine Zukunftsperspektive, sparen Geld und investieren neben dem Kauf von

Solarlampen auch in neue Boote, Außenbordmotoren und sogar in Grundstücke und Häuser, die das

Leben in der Nähe der Häfen ermöglicht.

Diese nun bestehende WIN-WIN-Situation wurde nur durch das Projekt und durch die erfolgte

Anschubfinanzierung ermöglicht.

Wie leider in Afrika oft üblich, sind die Zeitpläne oft nicht einzuhalten. Je kürzer die Projektlaufzeit

ist, umso schwieriger ist es die Projketziele zu erreichen. Wir konnten es zumindest schaffen, dass die

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sehr bedeutende Einführung in die neue umweltfreundliche Technik des Fischens mit Solarlampen

während der Projektlaufzeit durchgeführt werden konnte. Leider konnten bis Ende 2016 nur 86

Solarlampen zur Verfügung gestellt werden. Weitere 110 Lampen werden Anfang 2017 ausgeliefert.

Die über 500 geschulten Fischer warten nun auf weitere Lampen.

Trotzdem konnte die im Projektzeitraum prognostizierte CO2 - Kompensation mit einer Einsparung

von 93 -260 Tonnen CO2 - je nach Kerosinverbrauch der alten Lampen - erreicht werden. Dies ist auf

den häufigeren Einsatz der Solarlampen zurückzuführen. Dies entspricht einer Kompensation von 36 -

100 Flügen Frankfurt-Mwanza-Frankfurt.

Das vorliegende Projekt ist aus unserer Sicht eines der wichtigsten Projekte, die in der

partnerschaftlichen Beziehung zwischen Mwanza und Würzburg durchgeführt wurden. Es verspricht

und hat schon gezeigt, dass der Ersatz der teuren, gefährlichen und umweltschädlichen Kerosin-

Drucklampen durch umweltfreundliche Solarlampen sowohl aus Sicht des Umweltschutzes, als auch

aus sozio-ökonomischer Sicht ein großer Erfolg wurde.

Durchführungsprobleme - Zusammenarbeit mit der Stadt Mwanza

Der seitens der Stadtverwaltung Mwanza (MCC) mit der Durchführung des Projektes betraute City

fishery officer - Omary Kamata erwies sich für diese Aufgabe als ungeeignet. Eine vertrauensvolle

Zusammenarbeit erwies sich als schwierig. Die Aufgabe wurde seitens MCC deshalb Mitte 2015 an

den Project Coordinator Amin Abdallah übertragen. Amin Abdallah arbeitet sehr

verantwortungsbewusst im Sinne des gemeinsamen Projektes und genießt unser volles Vertrauen.

Die Vorschriften der Finanzverwaltung in Tansania sehen Einzahlungen auf ein allgemeines Konto der

Stadt Mwanza vor, von dem dann anfallende Ausgaben für verschiedene Zwecke abgebucht werden.

Durch diese Praxis ergaben sich nicht hinnehmbare Verzögerungen, da für das Projekt notwendige

Ausgaben nicht fristgerecht getätigt werden konnten. Erst nach langwierigen Verhandlungen mit

dem zuständigen Ministerium in Dodoma konnte MCC erreichen, dass ein Konto, das ausschließlich

den Einzahlungen und Ausgaben für Projekte zwischen den Partnerstädten Würzburg und Mwanza

dient, eingerichtet wurde. Seit Mitte 2016 können Auszahlungen zeitnah erfolgen.

- Beschaffung der Solarlampen

Aufgrund geschilderter Finanzprobleme konnten erst im April 2016 die ersten Solarlampen eingesetzt

werden. Die ersten 36 Solar-Lampen wurden bei der in Mwanza ansässigen Firma ZARASOLAR

gekauft. ZARASOLAR hatte diese Lampen auf Lager, konnte oder wollte aber keine weiteren

beschaffen. Inzwischen hatte sich die Fa. SIMUSOLAR am Viktoriasee angesiedelt und konnte im

Oktober 2016 weitere 50 Solarlampen des gleichen Typs liefern. Der Preis der restlichen Ende 2016

gekauften 110 Lampen verteuerte sich aber von ca. 100€ auf ca. 150 € pro Stück. Neben

Preisanpassungen und erhöhten Logistikkosten ist dies aber hauptsächlich auf eine verbesserte

Ausstattung zurückzuführen. So können die neuen Lampen um Diebstählen vorzubeugen nun per

GPS geortet werden, über eine Codeeingabe gesperrt und entsperrt werden. Eine Bezahlung der

Mietkosten und die Verwaltung der Lampen ist nun über das in Afrika weit verbreitete M-Pesa

Mobilfunk-Bezahlsystem möglich.

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Projektdurchführung TAREA teilte uns mit, dass ein Großteil der Fischer noch nicht auf lange Sicht planen konnte und

ihnen die Vorteile der Kraftstoffeinsparung erst erläutert werden müssen. So wurden von TAREA

und der Stadt Mwanza auch Informationsveranstaltungen und Schulung der Fischer zur

betriebswirtschaftlicher Planung, zu einem Ansparsystem und zur Mikrofinanzierung durchgeführt.

Die Organisation und Durchführung des Verleih- und Sparsystems wird genossenschaftlich

durchgeführt. In bislang 24 Gruppen wurden Gruppensprecher gewählt, die die Bücher führen und

den Verleih beaufsichtigen. Die Fischer, die die Solarlampen einsetzen, wirken aber als

Multiplikatoren um weitere Fischer zum Kauf oder Mietnutzung dieser Lampen zu bewegen.

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Aufbau der Projektstruktur Die Struktur der Organisation wurde ab Oktober 2015 aufgebaut. Dazu gehörte das Einrichten eines

notwendigen kleinen Büros mit Kommunikationsmöglichkeiten, sowie die Beschäftigung eines

Vollzeitmitarbeiters für ein Jahr (Okt. 2015-Okt. 2016). Hierzu konnte in Absprache mit dem Mwanza

City Council (MCC) Jacob Ruhonyora gewonnen werden. Er ist hochmitiviert und verfügt über die

benötigten Kenntnisse, Erfahrungen und Kontakte. Jacob Ruhonyora ist Mitglied von TAREA Lake

Victoria Zone. TAREA ist eine NGO, die es sich u.a. zur Aufgabe gemacht hat, die nachhaltige

Etwicklung erneuerbarer Energieen zu fördern. TAREA versteht sich als Dachorganisation, die

Mitglieder und Interessensgruppen zusammenführt.TAREA wurde im Jahr 2000 gegründet und am 7.

Mai 2001 offiziell vom Tansania-Innenministerium mit der Nummer SA10900 registriert. Ziel von

TAREA ist es, die nachhaltige Entwicklung der erneuerbaren Energietechnologien auf dem Festland

Tansanias zu fördern. TAREA kooperiert mit allen wichtigen Unternehmen in Tansania, sowie

international arbeitenden Organisationen. (siehe https://www.tarea-tz.org/)

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Schulungen / Training Die interessierten und in Gruppen organisierten Fischer, die die Solarlampen einsetzen wollten,

wurden im Gebrauch der Solarlampen, sowie in der Handhabung des Mietsystem und dem

nachhaltigen Wirtschaften geschult. Diese Schulungen wurden von TAREA in Zusammenarbeit mit

der Stadt Mwanza durchgeführt. Insgesamt wurden 2016 ca. 20 Schulungen in Gruppen mit etwa je

20 Teilnehmern durchgeführt. Praktische Schulungen und Trainingseinheiten verzögerten sich

aufgrund der verspäteten Lieferung der ersten Solarlampen aber leider. Erst von Februar 2016 bis

Mai 2016 konnten die ersten praktischen Schulungen durchgeführt werden. Etwa 30 Personen

wurden ausgewählt und besonders in der Anwendung der Solarlampen eingewiesen. Auch sollen sie

die Verwaltungsaufgaben übernehmen und als Multiplikatoren und Wissensvermittler für Fischer-

Gemeinschaften und ihre Nachbarn mitwirken.

Während des Trainings wird den Fischern gezeigt wie die Lampen zusammengebaut und geladen

werden. Eine Lampe wird dann auf ein Floß gesetzt und er wird mit einigen Fischern auf den See

hinausgefahren. Dort wird das Floß mit der Lampe auf das Wasser gesetzt und schlechtes Wetter

simuliert, indem mit dem Motorboot um die Lampe herumgefahren wurde. Die vorhandenen

Lampen wurden auf die trainierten Gruppen verteilt. Fischer mit einem Motor an ihrem Boot

gekamen vier Lampen. Fischer, die nur mit Paddeln arbeiten, bekamen je zwei Lampen. Die Fischer

mit Booten mit einem Außenbordmotor benutzen aber bisher bis zu zehn Lampen. Fischerboote

ohne Motor benutzen bisher bis zu fünf Lampen. Der Schatzmeister der Gruppe führt Buch darüber,

wer wie oft, mit wie vielen Lampen auf den See zum Fischen geht.

Begonnen wurde in den Orten Mkuyuni, Sweya, Luchelele. Kleine notwendige Ausgaben für

Arbeitsmaterialien und Fahrtkosten wurden privat von Jacob Ruhonyora vorgestreckt. Da keine

eigenen Fahrzeuge zur Verfügung standen, wurden die notwendigen Fahrten mit Daladalas

(öffentliche Kleinbusse) , Motorrad-Taxis und einem kleinen Motorboot der Stadt Mwanza

durchgeführt. Im April 2016 konnten die ersten 36 Solarlampen eingesetzt werden. Die vorrangige

Schulung von Multiplikatoren war äußerst wichtig um die Fischer an längerfristige Planungen und

nachhaltige Wirtschaft heranzuführen. Jacob Ruhonyora und die beiden deutschen TAREA Volontäre

Kilian Plaß und Nicolas Salbach besuchten dazu Fischergruppen in verschiedenen Dörfern in der

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Region Mwanza. Sehr erfolgreich waren die Informationsveranstlungen in Bwiru und in Ilemela

Municipal BMU (Beach Management Unit).

Neben den wirtschaftlichen Gründen und der potentiellen jährlichen CO2-Ersparnis von rund 15.000

Tonnen in der Region, gibt es ein drittes wichtiges Argument für die Projektdurchführung: die

Arbeitssicherheit. Das Kerosin wird bislang in den Lampen unter Druck gesetzt, gasförmiger Treibstoff

verbrennt und sorgt für ein helles Licht - bisweilen aber auch für Explosionen. Es kam aufgrund

defekter Lampen wiederholt zu schweren Unfällen; auch mit Todesfällen. Des Weiteren stellt der

Transport großer Mengen Kerosin - meist in haushaltsüblichen Glasflaschen - eine ständige Gefahr

für Mensch und Umwelt dar. Eine Auflage des Förderprogramms ist, dass für jede neue Solarlampe,

die auf Fischfang geht, eine alte Kerosinlampe vernichtet werden muss. Dass dieses Schicksal

zunächst die ältesten und klapprigsten Modelle ereilt, dürfte die Sicherheit an Bord der Holzkähne

schnell merklich erhöhen.

Beschaffung der Solarlampen Die Beschaffung der Solarlampen „Omni-Catch 300 Solar Fishing lights“ sollte parallel zur Bildung der

Gruppen und deren Training erfolgen. Als Lieferant war die in Mwanza angesiedelte Firma.

ZARASOLAR vorgesehen. ZARASOLAR ist uns persönlich bekannt und wird als zuverlässiger Partner

eingestuft. Die Beschaffung der Lampen sollte von Dezember 2015 – Mai 2015 durchgeführt werden.

Diese Beschaffung verzögerte sich aber erheblich. Aufgrund der geschilderten Finanzprobleme

konnten erst im April 2016 die ersten Solarlampen beschafft werden. Für Mkuyuni (Nyamagana

Bezirk) wurden 36 Solar-Laternen gekauft und diese an 8 aus 80 ausgewählten Fischer in Mkuyuni

verteilt.

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Einige Fischer waren sofort bereit ihre Kerosinlampen gegen die Solarlampen einzutauschen. Es

wurde aber vereinbart, dass dieser Tausch erst nach einigen Wochen vollzogen werden sollte, wenn

die Fischer vollends von den Solarlampen überzeugt sind und sich an deren Benutzung gewöhnt

haben. Die Fischer haben Angst vor Diebstählen der Lampen und daher laden sie der Sicherheit

wegen gemeinsam und zentral auf. Um Diebstählen vorzubeugen, sind die Ende 2016 gekauften

Solarlampen mit GPS und einem Codesystem ausgestattet. So läßt sich über ein Smartphone

feststellen, wo sich die Lampen befinden und nur über einen Code ein- und ausschalten. Zugleich

wird die Nutzungsdauer ermittelt und die Mietkosten über M-Pesa, einem in Afrika sehr weit

verbreiteten Mobilfunkbezahlsystem, beglichen. Dazu ist kein reguläres Bankkonto nötig. Die Fischer

möchten so schnell wie möglich mehr Lampen, auch, da sie Konflikte untereinander befürchten und

sehr von dem Produkt überzeugt sind. Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/M-Pesa

Während der Bürger- und Delegationsreise 2016 nach Mwanza anlässlich der Feierlichkeiten zur 50-

jährigen Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und Mwanza überzeugte sich auch

Oberbürgermeister Christian Schuchardt von der Begeisterung der Fischer über die Solarlampen. Sie

berichteten von doppelt so hohen Fangquoten, da die Solarlampen wesentlich heller leuchten.

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Ansparen und Mikrofinanzierung

In den verschiedenen Gruppen wurden Schatzmeister gewählt, die den Verleih der Lampen

organisieren und darüber Buch führen. Im Sinne einer Microfinanzierung wurden Sparmöglichkeiten

ab 1000 TS (0,50€) pro Monat in jeder Gruppe geschaffen. Ziel ist es, dass die Fischer mit der Zeit

eigene Solarlampen anschaffen können. Mit dem Einsatz der Solarlampen wurden wiederkehrende

Treffen aller Beteiligten durchgeführt. Hierbei wurde der Projketfortschrift, die Evaluation und die

Berichterstellung sichergestellt. Diese Treffen wurden seit Mitte 2016 und auch nach der

Projektlaufzeit durchgeführt. Bislang wurden 25 Selbsthilfegruppen gebildet und diese auch im

Sparen und in der Kreditvergabe geschult. Die Bildung von Gruppen gewährleistet auch die

Sicherheit der Lampen, die dieser Gruppe übergeben wurden. Das Mietsystem beruht auf einer

täglichen Ausleihe und soll auch die Einrichtung von revolvierenden Fonds ermöglichen, um mehr

Lampen für die Gemeinschaft zu kaufen und so die Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Revolvierenden

Fonds ermöglichen Kredite, die vom Kreditnehmer bis zur maximalen Höhe einer Kreditlinie

innerhalb der Kreditlaufzeit in wechselnder Höhe wiederholt in Anspruch genommen werden

können, auch wenn zwischenzeitlich ganze oder teilweise Tilgungen erfolgt sind.

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Es erfolgt bei diesen Treffen auch eine unternehmerische Bildung der Fischer durch TAREA, damit

diese ihr gespartes und ausgeliehenes Geld für ihre Projekte besser nutzen können

Vor Ort hat Dr. Bernd Schmitt, der die Förderantragsstellung für die Stadt Würzburg betreut, einen

Blick in die Bücher der Tanzanian Renewable Energy Association (TAREA) geworfen und festgestellt,

dass durch die 32 Lampen, die derzeit funktionieren und im Einsatz sind (vier defekte Lampen

wurden aktuell ersetzt), in nur etwa fünf Monaten ein Wert erwirtschaftet wurde, mit dem man nun

schon wieder 10 verbesserte Lampen einer neueren Generation zusätzlich beschaffen kann. Diese

kosten aktuell rund 150 € pro Stück. Sie haben inzwischen standardmäßig einen GPS-Sender und

einen Passwortschutz. Missbrauch und Diebstahl werden so erschwert.

Durch Vermietungseinnahmen und Spareinlagen konnten über 15.570.000 TSh (ca. 6700€)

erwirtschaftet werden, um die eigenen Ressourcen der Fischer zu stärken. 3.570.000 Tsh ( ca. 1552€)

wurden für den Kauf weiterer Solarlampen ausgegeben 2.500.000 TSh verblieben in Bankkonten,

ansässig in Finanzinstituten in Sweya und Mkuyuni. 10.000.000 TSh sind als Grundstock für das

revolvierenden Mikrofinanzierungssystem angelegt. Zudem wurde ein Berichtssystem entwickelt.

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Wie aus dem Zwischenbericht und den Artikeln auf www.wuerzburg.de/Mwanza ersichtlich, ist das

Solarlampen- Projekt sehr erfolgreich. Seit Projektbeginn hat sich allerdings eine politische

Veränderung ergeben: Die Großstadt Mwanza wurde durch den Staat Tanzania in die zwei Städte

Nyamagana und Ilemela geteilt. Die Stadtverwaltung City of Mwanza wurde relativ unverändert für

den Bereich Nyamagana übernommen. Der Fischereihafen liegt aber im Bereich der Stadt Ilemela.

Die früher vereinten Fischer aus Mwanza teilen sich nun politisch in ihrer Zugehörigkeit in zwei

Gruppen. Die Ausbildung und das Training der Fischer im Umgang mit den Solarlampen, sowie der

Verleih der Lampen wird von der NGO Tanzania Renewable Energy Association (TAREA) organisiert.

TAREA kümmert sich um beide Gruppen der Fischer. Unmut herrscht nun bei den Fischern aus

Nyamagana, die "ihre" Solarlampen mit den Fischern aus Ilemela teilen sollen.

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Wir beantragten daher eine Aufstockung der Fördermittel um insgesamt 16.145,99 € um ca. 130

weitere Solarlampen den Fischern von Ilemela zur Verfügung zu stellen. So werden Streitigkeiten

zwischen den Fischern beider Städte vermieden und den Fischern von Ilemela die Möglichkeit

gegeben weiterhin mit Solarlampen zu fischen.

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Ende 2016 konnte oder wollte ZARASOLAR aber keine weiteren Solarlampen liefern. Inzwischen

hatte sich die Firma SIMUSOLAR am Viktoriasee angesiedelt und konnte im Oktober 2016 weitere 50

Solarlampen des verbesserten Typs der Lampen „Catch 300“ liefern. Diese wurden an 15 Fischer, die

aus 80 Fischern in 4 Gruppen ausgewählt wurden, verteilt. Die restlichen 96 Solarlampen werden in

Bwiru (Ilemela Bezirk) an 25 Fischer, ausgewählt aus 400 Fischern aus 20 Gruppen, verteilt werden.

Diese 96 im Jahr 2016 gekauften Solarlampen konnten nicht mehr im Berichtszeitraum geliefert

werden. Gründe für die Verzögerung sind, dass eine Weiterentwicklung der Lampen erfolgt. Zum

einen sind die Lampen nun mit einem GPS und Code-Sytem versehen, die sowohl das Auffinden der

Lampen als auch ihre vollständige Sperrung ermöglicht um das Diebstahlrisiko zu vermindern. Zum

anderen wird in diesen Lampen ein neues Bezahlsystem der Mieten über M-Pesa integriert. Die

Fischer erhalten über M-Pesa Codes zum Freischalten der Lampen. Auch werden die Kosten direkt

über dieses, in Afrika sehr weit verbreitete System des online-bankings über Mobiltelefone,

innerhalb von 7 Tagen bezahlt und verbucht.

Bis Ende 2016 wurden 196 Solarlaternen, 20 Metallkästen und Kassenbücher, 400 Sparbücher,

Tinten, Stempel und andere kleinere Betriebsmittel gekauft und an die Gruppen der Fischer

ausgegeben. Für jede Solarlampe mussten die Fischer eine ihrer Kerosinlampen zurückgeben, die

dann von TAREA vernichtet wurden.

Wichtig ist uns, dass die neuen Lampen nun auch von einer Firma kommen, die in Tansania ansässig

ist. Auch wenn die Module weiterhin „Made in China“ sind, so ist nun aber das Knowhow für Betrieb

und Wartung der Technik im Land. Auch die Einfuhr, Auseinandersetzungen mit den Hafenbehörde

oder dem Zoll in Daressalam lassen sich von in Tansania ansäßigen Firmen leichter beilegen. Die

Zusammenarbeit mit der Firma SIMUSOLAR aus Musoma, ebenfalls am Victoria-See gelegen,

verspricht eine nachhaltige Vereinfachung.

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Ab Mitte 2016 sind die ersten Fischer ausgebildet und die Solarlampen im nächtlichen Einsatz. Die

Fischer sind hochzufrieden mit den Lampen, da sie aufgrund der höheren Helligkeit die Fangmenge

verdoppeln kann. Auch die Umweltfreundlichkeit der Solarlampen, die geringeren laufenden Kosten

und die höhere Sicherheit begeistert die Fischer. In der Vergangenheit waren des öfteren

Kerosinlampen explotiert, war z.T. schlimme Verletzungen hervorrief.

Das Projekt ermöglichte es den Interessensgruppen (Stadtrat von Nyamagana und Ilemela, BMU

(Beach Management Unit) und Bootsbesitzer), durch Arbeitsüberwachung und gemeinsame

Berichterstattung zusammenzuarbeiten.

Es kam auch schon vermehrt zu Konflikten zwischen den Fischer, BMU und Gruppenleitern bei der

Verteilung der Solarlampen. Aufgrund der hohen Nachfrage, aber niedrige Verfügbarkeit der Solar-

Laternen, stritten sich oft Fischergruppen um die Lampen.

Auch gibt es Konflikte mit Kerosin-Lieferanten und Dienstleistern für Kerosinlampen. Während die

Fischer gerne die Solarlampen einsetzen möchten die Kerosinhändler verständlicherweise ihren

Markt erhalten.

Zerstörung der umweltschädlichen Kerosinlampen Für jede angeschaffte Solarlampe wurde eine alte Kerosinlampe eingesammelt und diese unter

Beisein eines Mitarbeiters der Stadt Mwanza zerstört. Dies wurde durch Fotos dokumentiert und mit

offiziellen Schreiben der Stadt Mwanza bestätigt. Durch die Zerstörung wird die CO2-Reduzierung

sichergestellt.

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Ausblick Es gibt eine schnell anwachsende Zahl von Fischern aus verschiedenen Dörfern und Standorten, die

sich in Mkuyuni (Nyamagana) und Bwiru (Ilemela) ansiedeln, mit der Erwartung, dort auch

Solarlaternen zu bekommen, da diese Technik ihre Arbeit erheblich vereinfacht. Neben den durch

Sorlarlampen oft verdoppelten Fangquoten entfällt das nächtliche Nachfüllen mit Kerosin der alten

Lampen und die Inbetriebsetzung durch Pumpen um den notwendigen Betriebsdruck zu erhalten.

Durch die Verwendung von Kerosinlampen kam es bei Bränden und Explosionen oft zu schweren

Verletzungen. Es sind deshalb auch weiterhin Mittelunterstützungen erforderlich, um mehr

Solarlaternen zu erwerben. Bislang konnten nur Mkuyuni (Nyamagana Bezirk) in Bwiru (Ilemela

Bezirk) mit Solarlampen versorgt werden. 11 weitere Fischerei Standorte konnten noch nicht mit

Solarlampenausgestattet werden.

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Bilder: B. Schmitt, J. Ruhonyora, A. Allbright, C. Amani, G. Wagenbrenner

Text: Dr. Bernd M. Schmitt Stadt Würzburg [email protected] +49 931 372704