Freiheit für die berufliche Bildung

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1     a     r     g     u     m     e     n      t     e www.freiheit.org Peter Altmiks Freiheit für die berufliche Bildung Was ist berufliche Bildung? Beruliche Bildung umasst den Bereich des Bildungssys tems, der au die Vermittlung von Qua- liikationen und normativen Orientierungen ür Berustätigkeiten in abgegrenzten Funktions- und Positionseldern des Beschätigungssystems gerichtet ist. Obwohl mit der Einührung von Bachelorstudiengängen eine stärkere Berusorientierung erolgte, sind die akademischen Studiengänge ausgeschlossen. Hier ist eine gewisse Unschäre zu beobachten. Nach der inter- nationalen Standardklassiizierung ür Bildung (ISCED) der UNESCO allen Berusakademien und zwei- bis dreijährige Schulen des Gesundheitswesens zusammen mit Fachhochschulen in den Tertiärbereich 5 B ( praxisbezogene Studiengänge an Fachschulen, Beru sakademien und ähnlichem). Praktikabel ist die olgende Standard-Deinition: „Berusbildung erolgt außerhalb des allgemeinbildenden Schulwesens an vielältigen Einrichtungen des Berusbildungssystems, v. a. als Berusausbildung, als beruliche Weiterbildung und in verschiedenen Schulormen des berulichen Schulwesens.“ 1 Ein deutsches Erfolgsmodell Die beruliche Bildung hat in Deutschland eine lange Tradition. Das System der dualen Aus- bildung als Kombination aus betrieblicher Ausbildung und Berusschule hat immer noch einen  Vorbildcharakter ür andere Staaten. Die duale Ausbildu ng trägt m it dazu bei, dass Deutschland die zweitniedrigste Jugendarbeitslosigkeit in Europa auweist. Im April 2011 betrug die Arbeits- losenquote der unter 25-Jährigen 7,9 Prozent in Deutschland, unterboten nur von den Nieder- landen mit 6,9 Prozent, während sie in zehn anderen EU-Staaten bei über 20 Prozent lag. 2 Ungeähr 60 Prozent aller Jugendlichen starten mit einer Ausbildung im dualen System ins Berusleben. 3 Berulich ausgebildete Fachkräte bilden das Rückgrat der deutschen Wirtschat. Die Ausbildung in den Betrieben bietet eine enge Verzahnung mit dem Arbeitsmarkt. Allein die mittelständischen Unternehmen stellen rund 80 Pr ozent aller Ausbildungsplä tze zur Ver ügung. Es geht aber nicht nur um eine praxisgerechte Ausbildung. Die betriebliche Sozialisation im unmittelbaren Umgang mit Kunden, Vorgesetzten und Kollegen kann nicht durch ein rein schu- lisches Angebot ersetzt werden, sondern ist elementar ür ein erolgreiches Berusleben. Die Arbeitswelt der Zukunft Die Arbeitswelt der Zukunt wird verstärkte Flexibilitätsanorderungen an Beschätigte und Unternehmen stellen. Das Arbeitskrätereservoir ällt zuküntig kleiner und heterogener aus. 1 Gablers Wirtschatslexikon, in: http://wirtschatslexi kon.gabler .de/Denition/ber usbildung.html 2 Berliner Tagesspiegel vom 27.6.2011, S. 15 (Originalquell e: Eurostat). 3 Bundesregierung, Mehr Chancen durch Bildung, Berlin: 2011, S. 43.

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www.freiheit.org

Peter Altmiks

Freiheit für die berufliche Bildung

Was ist berufliche Bildung?

Beruliche Bildung umasst den Bereich des Bildungssystems, der au die Vermittlung von Qua-liikationen und normativen Orientierungen ür Berustätigkeiten in abgegrenzten Funktions-und Positionseldern des Beschätigungssystems gerichtet ist. Obwohl mit der Einührungvon Bachelorstudiengängen eine stärkere Berusorientierung erolgte, sind die akademischenStudiengänge ausgeschlossen. Hier ist eine gewisse Unschäre zu beobachten. Nach der inter-nationalen Standardklassiizierung ür Bildung (ISCED) der UNESCO allen Berusakademienund zwei- bis dreijährige Schulen des Gesundheitswesens zusammen mit Fachhochschulen inden Tertiärbereich 5 B (praxisbezogene Studiengänge an Fachschulen, Berusakademien undähnlichem). Praktikabel ist die olgende Standard-Deinition: „Berusbildung erolgt außerhalbdes allgemeinbildenden Schulwesens an vielältigen Einrichtungen des Berusbildungssystems,v. a. als Berusausbildung, als beruliche Weiterbildung und in verschiedenen Schulormen desberulichen Schulwesens.“1

Ein deutsches ErfolgsmodellDie beruliche Bildung hat in Deutschland eine lange Tradition. Das System der dualen Aus-bildung als Kombination aus betrieblicher Ausbildung und Berusschule hat immer noch einen

 Vorbildcharakter ür andere Staaten. Die duale Ausbildung trägt mit dazu bei, dass Deutschlanddie zweitniedrigste Jugendarbeitslosigkeit in Europa auweist. Im April 2011 betrug die Arbeits-losenquote der unter 25-Jährigen 7,9 Prozent in Deutschland, unterboten nur von den Nieder-landen mit 6,9 Prozent, während sie in zehn anderen EU-Staaten bei über 20 Prozent lag. 2

Ungeähr 60 Prozent aller Jugendlichen starten mit einer Ausbildung im dualen System insBerusleben.3 Berulich ausgebildete Fachkräte bilden das Rückgrat der deutschen Wirtschat.Die Ausbildung in den Betrieben bietet eine enge Verzahnung mit dem Arbeitsmarkt. Allein diemittelständischen Unternehmen stellen rund 80 Prozent aller Ausbildungsplätze zur Verügung.

Es geht aber nicht nur um eine praxisgerechte Ausbildung. Die betriebliche Sozialisation imunmittelbaren Umgang mit Kunden, Vorgesetzten und Kollegen kann nicht durch ein rein schu-lisches Angebot ersetzt werden, sondern ist elementar ür ein erolgreiches Berusleben.

Die Arbeitswelt der ZukunftDie Arbeitswelt der Zukunt wird verstärkte Flexibilitätsanorderungen an Beschätigte undUnternehmen stellen. Das Arbeitskrätereservoir ällt zuküntig kleiner und heterogener aus.

1 Gablers Wirtschatslexikon, in: http://wirtschatslexikon.gabler.de/Denition/berusbildung.html2 Berliner Tagesspiegel vom 27.6.2011, S. 15 (Originalquelle: Eurostat).3 Bundesregierung, Mehr Chancen durch Bildung, Berlin: 2011, S. 43.

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Bei den Berusbiographien werden ließende Übergänge zwischen verschiedenen, otmalsparallel verlauenden Lebensphasen, Auszeiten sowie häuige Beruswechsel an der Tagesord-nung sein. Der Beschätigte muss nicht nur achlich gut ausgebildet sein, sondern auch be-reit sein, sich an ständig ändernde Anorderungen und Rahmenbedingungen anzupassen. InDeutschland zeichnet sich ein zunehmender Fachkrätemangel ab bei gleichzeitigem Anstiegder Zahl der Ausbildungsangebote.

Die Arbeitgeberattraktivität wird immer wichtiger. Neben dem Wettbewerb um den Kundenwird der Wettbewerb um gute Mitarbeiter treten. Zuküntig werden Mitarbeiter im Arbeits-markt stärker als bisher entscheiden können, ür welches Unternehmen sie wie lange arbeitenwollen. Erolgreiche Unternehmen werden verstärkt individuelle Lern- und Arbeitszeitkonteneinsetzen, interne individuelle Coachings zur Verbesserung der Lern- und Leistungsähigkeitanbieten und gegebenenalls mit anderen Unternehmen über Lernkooperationen und Job-allianzen zusammenarbeiten. Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beru werden zu-nehmen, wie z. B. Betriebskindergärten und -krippen, Angebote der Schulerienbetreuung oderHeimarbeitsplätze. Auch ür Mitarbeiter, die hilsbedürtige Angehörige plegen müssen, wer-den Unternehmen Lösungen inden müssen.

Zukünftige HerausforderungenDamit das erolgreiche System der dualen Berusausbildung unktions- und zukuntsähigbleibt, muss es au die anstehenden Herausorderungen unserer Zeit angepasst und ausge-richtet werden. Angesichts des demographischen Wandels ist zu erwarten, dass das Gesamt-potential ür die Ausbildungsnachrage in den nächsten Jahrzehnten deutlich zurückgehenwird. Während es rüher einen Mangel an Ausbildungsplätzen gab, gibt es zuküntig eher einenMangel an Bewerbern. Gleichzeitig steigen die Anorderungen einer globalisierten Wirtschats-und Arbeitswelt an jeden einzelnen Lehrling. Die verstärkte Nachrage nach Bewerbern hatauch dazu geührt, dass die Anzahl der Altbewerber seit 2008 um rund ein Drittel zurückge-gangen ist.4

Derzeit verlassen rund 70.000 Jugendliche jährlich unsere Schulen ohne einen Abschluss. Vonden Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss erhält nur etwa ein Füntel einen Ausbildungs-platz im Dualen System. Nach wie vor besteht auch ein erheblicher Handlungsbedar zur Ver-besserung der Ausbildungschancen junger Menschen mit Migrationshintergrund. Der Berus-bildungsbericht 2011 belegt, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund mehr als doppelt so

häuig die Schule ohne Abschluss verlassen wie deutsche Jugendliche und sie auch in derBerusausbildung stark unterrepräsentiert sind.

Schaffung modularer und flexibler AusbildungsgängeTechnologische Entwicklungen und sich wandelnde Berusbilder erordern lexible Ausbildungs-ordnungen. Die hochgradige Ausdierenzierung unserer Unternehmenslandschat hat außer-dem zu einer Veränderung der Anorderungsproile der Fachkräte geührt. Es sind Spezialistennötig mit möglichst breitem Wissenshorizont. Um diesem Bedürnis zu entsprechen, müssenDierenzierungsmöglichkeiten in einer Ausbildung zugelassen werden, die immer au ganz-heitliche Berue ausgerichtet bleibt. Neben der Förderung leistungsstarker Jugendlicher durch

4 Bundesministerium ür Bildung und Forschung, Berusbildungsbericht 2011, S. 45. Die Erassung der Altbewerber,d. h. Bewerber mit Schulabgang in rüheren Jahren als dem Berichtsjahr, ist immer noch ungenau und wird erstmit dem Berichtsjahr 2013/2014 genauer werden.

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Zusatzqualiikationen bietet eine Dierenzierung innerhalb des Ausbildungssystems auchleistungsschwachen Jugendlichen eine Gelegenheit, einen soliden Einstieg in die Berusweltzu erreichen. Mit der Möglichkeit, Teilqualiikationen (z. B. bei Ausbildungsabbrüchen) doku-mentieren und anerkennen zu lassen, gelingt der schrittweise Übergang. Für Auszubildendemit einem intensiven Förderbedar sollte auch unbürokratisch eine längere Ausbildungszeitmöglich sein.

Die Modularisierung der Berusausbildung hilt auch vielen kleineren und mittleren Unterneh-men bei ihren Schwierigkeiten, die Anorderungen der einzelnen Ausbildungsordnungen kom-plett zu erüllen. Zudem erhöht die Modularisierung die betriebliche Flexibilität und erleichtertdie Anpassung der dualen Berusausbildung an den Brügge-Kopenhagen-Prozess.5

Ausbildungsfähigkeit verbessernErahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass viele junge Menschen die Schulen verlas-sen und nur über unzureichende Voraussetzungen verügen, um eine beruliche Ausbildungerolgreich absolvieren zu können. Bei der schulischen Ausbildung muss die Erlangung derAusbildungsähigkeit verstärkt werden. In allen Schulen muss es rechtzeitig in der Sekundar-stue I eine starke Berusorientierung geben. Betriebserkundungen, Praktika und Bewerber-training müssen ebenso eine Rolle spielen, wie die Ausrichtung der Lehrinhalte au Themen, diedie Bedeutung von Wirtschat und Technik stärker in den Mittelpunkt rücken. Lokale Koopera-tionen zwischen Schulen und Unternehmen helen den Jugendlichen rüh bei ihrer berulichenOrientierung.

 Verzahnung von Aus-, Weiter- und HochschulbildungGrundsätzlich steht den Absolventen einer Berusausbildung der Zugang zum Studium oen,wenn sie die dazu erorderliche Hochschulreie erwerben. Den Hochschulen bleibt es dabeireigestellt, ob sie auch besonders qualiizierte Absolventen einer Berusausbildung ohne or-male Hochschulzugangsberechtigung zum Studium zulassen. Gegebenalls kann dieses mit di-erenzierten hochschulinternen Auswahlverahren entschieden werden. Die viel beschworeneAnschlussähigkeit der unterschiedlichen Bildungsgänge ist damit grundsätzlich nicht in Fragegestellt. Der von der Europäischen Kommission herausgegebene Europass soll alle im In- undAusland erworbenen Qualiikationen und Kompetenzen europaweit verständlich dokumentie-ren. Alle Schul-, Hochschul- und Berusabschlüsse sowie sonstige Lern- und Arbeitserah-

rungen sollen einheitlich und übersichtlich dargestellt werden. Der Europass sollte mit einemlebenslang gültigen Aus- und Weiterbildungspass zusammengeührt werden.

Korrektur der AnreizeSowohl in der Berusausbildung als auch in der Hochschulausbildung dominieren interneEekte, die eine Kostenanlastung bzw. zumindest eine signiikante Kostenbeteiligung nahelegen. Die Berusausbildung kann nicht isoliert betrachtet werden, denn Entwicklungen inden anderen Bildungsbereichen beeinlussen die Nachrage nach und das Angebot an beru-licher Bildung. Z. B. wurden durch die jahrzehntelange Subventionierung der Akademiker durch

5 Der Brügge-Kopenhagen-Prozess bezweckt die Umsetzung der Ziele von Lissabon in der berufichen Bildung. ImRahmen dieses Prozesses soll ein europäisches System zur Anrechnung von Leistungen der berufichen Bildung

und ein europäischer Qualikationspass eingeührt sowie sektorielle Qualikationen geördert werden. SieheFahle/Thiele, Der Brügge-Kopenhagen-Prozess, in: Berusbildung in Wissenschat und Praxis, Nr. 4/2003, S.9-12.

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Nicht-Akademiker (keine Studienentgelte) die Anreize, eine duale Berusausbildung zu begin-nen, gesenkt. Während ein zuküntiger Meister genau kalkulieren muss, ob sich die Kosten derMeisterausbildung (Kurskosten und entgangener Verdienst) ür ihn lohnen, konnte ein Akade-miker jahrelang ohne Studienentgelte studieren, musste nur seinen entgangenen Verdienst be-rücksichtigen und bekam daür auch noch das höhere Lebenserwerbseinkommen. Auch andereberuliche Ausbildungsgänge sind mit signiikanten Kosten verbunden und erordern ein Inves-titionskalkül. Folglich müssen im Hochschulbereich ach- und stuenspeziisch dierenzierteStudienentgelte, die auch nachlauend zurückgezahlt werden können, erhoben werden, um die

Attraktivität der berulichen Ausbildung nicht künstlich zu senken.

Koordination durch MärkteWeltweit hat sich die marktliche Koordination im Bildungsbereich bewährt, die staatliche Bil-dungspolitik muss nicht selber Bildungsinstitutionen betreiben, sondern sollte eher ür trans-parente und aire Rahmenbedingungen ür Unternehmen und Bildungseinrichtungen sorgen.Gerade der rasche Wandel in der Beruswelt, zunehmende Spezialisierungen und zuküntigekomplexe Anorderungen weisen au die Überlegenheit der Koordination durch Märkte undeine Überorderung des staatlichen Berusbildungssystems hin. Mehr Freiheit in der berulichenBildung bedeutet mehr Flexibilität, Qualität und Eektivität. Sollten sich nicht-staatlicheAkkreditierungsorganisationen zur Qualitätssicherung und Transparenz noch nicht herausge-bildet haben, könnte die staatliche Bildungspolitik hier vorübergehend einspringen. Die in den

Zeiten des Lehrstellenmangels diskutierte Ausbildungsplatzabgabe, die primär demographischbedingt war, ist als bürokratisches Zwangsinstrument abzulehnen. Sie ändert nicht die Anreizeder Unternehmen, Lehrlinge auszubilden, und verzögert darüber hinaus Anpassungsreaktionenim Bildungswesen.

Im Bereich der berulichen Bildung haben reie Berusschulen eine starke Stellung. Sie stimmenihre Lernziele und -inhalte besser mit den Betrieben ab und verügen über eine höhere Flexi-bilität im Vergleich zu den staatlichen Berusschulen. Es verwundert vor diesem Hintergrund,dass in der jüngsten Vergangenheit über Manipulationen bei der steuerlichen Absetzbarkeit vonSchulgeld versucht wurde, die erolgreichen reien Berusschulen im Bestand zu geährden.Klüger wäre es, Bildungsinvestitionen – und damit auch Schulgeld – steuerlich voll abzugsä-hig als Werbungskosten gelten zu lassen. Über dierenzierte Gutscheinsysteme könnte sozi-alverträglich eine stärkere Nachrageorientierung eingeührt werden. Der Auszubildende soll

entscheiden, welche Berusschule seinen Präerenzen, Fähigkeiten und Neigungen am bestenentspricht.

Berufliche Qualifizierung verhindert FolgekostenUngeähr 150.000 Jugendliche scheiden jedes Jahr aus dem Bildungs- und Ausbildungssystemaus, ohne im Arbeitsmarkt Fuß zu assen. Mehr als 1,5 Millionen Menschen verügen überkeinen berusqualiizierenden Abschluss.6 Laut Berechnungen des Wissenschatszentrums Ber-lin entstehen den öentlichen Haushalten durch 150.000 Jugendliche eines Jahrgangs ohneausreichende Berusqualiikation neue Belastungen von 1,5 Mrd. Euro pro Jahr.7 Mangelhateberuliche Qualiizierung ührt zu hohen Folgekosten, von den verlorenen Chancen und derdauerhaten Abhängigkeit der Betroenen ganz zu schweigen.

6 Verband Deutscher Privatschulverbände, Freie Bildung und Erziehung, Ausgabe Juni 2011, S. 13.7 Allmendinger/Giesecke/Oberschachtsiek, Unzureichende Bildung: Folgekosten ür die öentlichen Haushalte,Bertelsmann-Stitung, 2011.