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Freue dich, du Gottesstadt! Impulse zur Verkündigung an den Sonntagen vor dem Besuch von Papst Benedikt XVI. in Alttting

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Freue dich, duGottesstadt!

Impulse zur Verkündigung

an den Sonntagen vor dem Besuch

von Papst Benedikt XVI.

in Altötting

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Freue dich, du Gottesstadt!

Impulse zur Verkündigung an den Sonntagen vor dem Besuch

von Papst Benedikt XVI. in Altötting

Andrea Pichlmeier

Bischöfliches Seelsorgeamt Passau2006

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Nachstehende Impulse zur Verkündigung dienen der pastora-len Vorbereitung auf den Besuch des Heiligen Vaters, PapstBenedikt XVI. am 11. September 2006 in Altötting. Statio (Einführung) und Kyrie, sowie die Fürbitten sind jeweilsausgeführt. Kurze Auszüge aus einer der Schriften des Theo-logen Joseph Ratzinger mögen helfen, das Evangelium des be-treffenden Sonntags bzw. Festes zu erschließen. Die beiden Lieder, die am Anfang und am Ende des Gottes-dienstes zum Fest Maria Himmelfahrt angegeben sind, werdenauch beim Gottesdienst mit Papst Benedikt XVI. in Altötting ge-sungen werden. Auch ihre Klänge mögen uns einstimmen aufdieses frohe Ereignis: Freue dich, du Gottesstadt!

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15. August 2006 · Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel

Eingangslied Freue dich, du Gottesstadt!

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Einführung

Es beginnt damit, dass der Himmel bei ihr eintritt, in Gestalteines Engels. Mit dem Himmel im Herzen macht sie sich aufden Weg und verkündet das Erbarmen Gottes. Mit der Sehn-sucht nach dem Himmel in unseren Herzen haben wir uns aufden Weg gemacht und uns versammelt, um mit Maria das Lobunseres Gottes zu singen. Damit hat auch unsere Aufnahme inden Himmel bereits begonnen: Jeder Jubel und jede Klage, al-les, was wir mitgebracht haben in diese Stunde, was wir ge-lebt und erlitten haben, ist für immer aufgehoben bei IHM. UndER selbst ist für immer bei uns. Grüßen wir den Auferstande-nen in unserer Mitte:

Herr Jesus, du Sohn des ewigen Vaters: Kyrie eleison.

Du Kind der Jungfrau Maria: Kyrie eleison.

Du Wort, das Fleisch geworden in unsrer Mitte: Christe eleison.

Du Licht, in unserm Dunkel erschienen: Christe eleison.

Du Heiland der Armen und Kranken: Kyrie eleison.

Du Retter aus Tod und Sünde: Kyrie eleison. (GL 495.3)

Erste Lesung: Offb 11,19a; 12,1-6a.10ab

Zweite Lesung: 1 Kor 15,20-27a

Evangelium: Lk 1,39-56

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Impulse zur Verkündigung

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Impulse zur Verkündigung

Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. (Lk 1,48)

�Zunächst ist uns ja wohl heute allen bewußt, daß wir mit demWort �Himmel�, von dem im heutigen Fest die Rede ist, nichteinen Ort irgendwo über den Sternen meinen, sondern etwasviel Größeres und freilich viel schwerer zu Sagendes, nämlichdies, daß Gott Platz hat für den Menschen und daß Gott demMenschen Ewigkeit gibt. In unserem eigenen Leben erfahrenwir schon, daß ein Mensch dann, wenn er gestorben ist, im Ge-dächtnis derer, die ihn gekannt und geliebt haben, noch irgend-wie fortbesteht. In ihnen ist ein Stück seiner selbst lebendig ge-blieben. Aber freilich ist es nur ein Stück von ihm, gleichsamein Schatten von ihm, und eines Tages werden auch dieseMenschen sterben und jenes Fortleben, das sie ihm durch ih-re Liebe schenken konnten, wird beendet sein. Gott aber ver-geht nie und wir alle bestehen davon her, daß er uns liebt, daßer uns schöpferisch gedacht hat, so daß wir sind. In seiner Lie-be gründet unsere Ewigkeit. Wen Gott liebt, der vergeht nichtmehr. In ihm, in seinem Gedenken und Lieben lebt nicht nurein Schatten unserer selbst fort, sondern in ihm, in seinerschöpferischen Liebe, sind wir selber in unserem Ganzen undEigentlichen für immer bewahrt und unsterblich.Seine Liebe ist es, die unsterblich macht und diese Unsterb-lichkeit gewährende Liebe, sie ist es, die wir �Himmel� nen-nen. Der Himmel ist so gar nichts anderes als eben dies, daßGott groß genug ist, um auch für uns geringe Wesen Platz zuhaben. Und der Mensch Jesus, der zugleich Gott ist, ist füruns die unendliche Bürgschaft dafür, daß Mensch-sein undGott-sein ewig ineinander bestehen und leben können. Ichdenke, wenn man das begriffen hat, versteht man auch schonein wenig, was das seltsame Wort von der �leiblichen Auf-nahme in die himmlische Herrlichkeit� sagt.�

aus: Joseph Ratzinger, Dogma und Verkündigung, Donauwörth 42005, S. 412f.

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Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel

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Fürbitten

Lebendiger Gott, du hast unsere Schwester Maria mit Leib undSeele aufgenommen bei dir. Du kennst unsere menschlichenHoffnungen und Nöte. Voll Vertrauen beten wir zu dir:

Für unseren Papst Benedikt, der die Mutter unseres Herrn tiefverehrt. Lass ihn auf offene Ohren und offene Herzen treffen,wenn er wie Maria deine Großtaten verkündet.V: Du Gott des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für deine Kirche, die unterwegs ist durch die Zeit. Gib ihr Ge-lassenheit in den Umbrüchen, die unsere Welt erschüttern undmache sie zu einem Zeichen der Hoffnung.V: Du Gott des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für alle Frauen, die ein Kind erwarten. Mache sie zu Künde-rinnen des Lebens und ebne ihnen und ihren Kindern Wege indie Zukunft.V: Du Gott des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für alle, die um einen lieben Menschen trauern. Tröste sie mitdeiner Nähe und öffne ihnen die Augen für die Gemeinschaftder Heiligen, die leben in dir.V: Du Gott des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Mit Maria glauben wir, dass sich erfüllt, was wir in Jesu Na-men erbitten. Durch ihn loben und preisen wir dich jetzt undin Ewigkeit. Amen.

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Impulse zur Verkündigung

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SchlussliedGegrüßet seist du, Königin (vgl. GL 573)

V: Gegrüßet seist du, Königin, A: O Maria.V: Erhabne Frau und Herrscherin, A: O Maria.

A: Freut euch, ihr Cherubim, lobsingt, ihr Seraphim, grüßet eure Königin: Salve, salve, salve Maria!

V: Du Jungfrau, die sich Gott erwählt, A: O Maria.V: du große Tochter Israels, A: O Maria.

V: Du Wurzel, der das Heil entsprießt, A: O Maria.V: du Tor des Lichtes, sei gegrüßt, A: O Maria.

V: Du hast geborn den Herrn der Welt, A: O Maria.V: der dich erschaffen und erwählt, A: O Maria.

V: Gelobt sei die Dreifaltigkeit, A: O Maria.V: der eine Gott in Ewigkeit, A: O Maria.

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Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel

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20. August 200620. Sonntag im Jahreskreis (B)

Einführung

Um am Leben zu bleiben, müssen wir essen und trinken. Fürdas Neugeborene sind Nahrung und Zuwendung eins, wenn esan der Brust seiner Mutter liegt und trinkt. So haben wir alleangefangen. Wie phantasievoll, und wie liebevoll, dass der Auf-erstandene uns sein Leben zu essen und zu trinken gibt. Sei-ne Liebe ist unsere Nahrung. So also bist du, Jesus, ganz kon-kret und ganz menschlich, du, der Lebendige in unserer Mit-te, den wir grüßen mit dem Ruf der Alten Kirche:

Herr Jesus, du bist vom Himmel gekommen: Kyrie eleison.

Du hast dich hingegeben für alle Menschen: Christe eleison.

Du reichst uns das Brot des ewigen Lebens: Kyrie eleison.

Erste Lesung: Spr 9,1-6

Zweite Lesung: Eph 5,15-20

Evangelium: Joh 6,51-58

Impulse zur Verkündigung

Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewigeLeben. (Joh 6,54)

�Wir haben ja gerade die dramatischen, an Deutlichkeit nichtzu überbietenden Worte Jesu aus dem Johannesevangeliumgehört: �Wer mein Fleisch nicht ißt und mein Blut nicht trinkt,

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Impulse zur Verkündigung

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kann das Leben nicht haben� Mein Fleisch ist wahre Spei-se�� (Joh 6,53.55) Als das Murren der Juden anhob, hätte derWiderspruch leicht gestillt werden können durch die Versiche-rung: Freunde, regt euch nicht auf; dies war nur eine bildlicheRede; die Speise bedeutet nur das Fleisch, ist es aber nicht! �Nichts davon im Evangelium. Jesus verzichtet auf solche Be-sänftigung, er sagt nur mit neuer Nachdringlichkeit, daß diesBrot leibhaftig gegessen werden muß. Es sagt, daß der Glau-be an den menschgewordenen Gott einen leibhaftigen Gottglaubt und daß dieser Glaube zum wahren, erfüllten Glauben,zum Einswerden erst wird, wenn er selbst leibhaftig ist, wenner sakramentales Geschehen ist, in dem der leibhaftige Herrunsere leibhaftige Existenz ergreift. [�] Augustinus hat dies in seiner Kommunionfrömmigkeit tief ver-standen. In der Zeit vor seiner Bekehrung, in seinem Ringenum die Leiblichkeit des Christlichen, die ihm vom platonischenIdealismus her ganz unzugänglich war, hatte er eine Art Vision,in der er eine Stimme hörte, die zu ihm sagte: �Ich bin das Brotder Starken, iß mich! Doch nicht du wirst mich in dich ver-wandeln, sondern ich werde dich in mich verwandeln.� Beimgewöhnlichen Essen ist es so, daß der Mensch der Stärkere ist.Er nimmt die Dinge auf und sie werden in ihn assimiliert, sodaß sie Teil seiner eigenen Substanz werden. Sie werden in ihnumgewandelt und bauen seine leibliche Existenz auf. Aber imZueinander mit Christus ist es umgekehrt; er ist die Mitte, erist der Eigentliche. Wenn wir wahrhaft kommunizieren, heißtdies, daß wir aus uns herausgenommen werden, daß wir in ihnhineinassimiliert werden, daß wir eins werden mit ihm unddurch ihn mit der Gemeinschaft der Brüder.�

aus: Joseph Ratzinger, Gott ist uns nah. Eucharistie: Mitte des Lebens, Augs-burg 22005, S. 78f.

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20. Sonntag im Jahreskreis (B)

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Fürbitten

Herr Jesus Christus, du reichst uns das Brot und du reichst unsden Wein. Du weißt, was wir zum Leben brauchen. Darumbringen wir unsere Bitten vor dich:

Für deinen Diener, unseren Papst Benedikt, der uns besuchenwird, um uns im Glauben zu stärken.V: Christus, höre uns. A: Christus, erhöre uns.

Für die Kinder und die Erwachsenen, die in diesem Jahr zumersten Mal das Brot vom Himmel empfangen haben.V: Christus, höre uns. A: Christus, erhöre uns.

Für alle, die keine Arbeit haben, um ihr tägliches Brot zu ver-dienen.V: Christus, höre uns. A: Christus, erhöre uns.

Für die Einsamen und für alle, die hungern nach einem liebe-vollen Blick.V: Christus, höre uns. A: Christus, erhöre uns.

Dein ganzes Leben, Jesus, ist Gabe und Hingabe, Brot für dieMenschen. Durch dich loben und preisen wir den Vater im Hei-ligen Geist. Amen.

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Impulse zur Verkündigung

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27. August 200621. Sonntag im Jahreskreis (B)

Einführung

Nicht erst heute, auch schon zu biblischen Zeiten haben sichdie Jünger und Jüngerinnen Jesu schwergetan mit dem Glau-ben. Wenn es nicht so wäre, dann hätte der Verfasser des Jo-hannesevangeliums nicht darüber schreiben müssen. Wir sindalso in guter Gesellschaft. Und das Wort, das unsere Brüderund Schwestern zu biblischer Zeit getröstet hat, das darf auchuns heute trösten. Es ist ja SEIN Wort, es ist ER selbst. Grüßenwir ihn in unserer Mitte:

Herr Jesus, du rufst uns, dir zu folgen: Kyrie eleison.

Du richtest uns auf, wenn wir zweifeln: Christe eleison.

Du hast Worte ewigen Lebens: Kyrie eleison.

Erste Lesung: Jos 24,1-2a.15-17.18b

Zweite Lesung: Eph 5,21-32

Evangelium: Joh 6,60-69

Impulse zur Verkündigung

Du hast Worte des ewigen Lebens. (Joh 6,68)

�Augustinus [am morgigen 28. August begeht die Kirche seinen Gedenktag,d. Hg.] ist durch Bekehrung Christ geworden: [�] Er erzählt uns,daß er eines Tages sich von seinem Freund Alipius losreißt, umallein im Garten zu sein mit seiner Not, mit seiner Angefoch-tenheit und seiner inneren Zerrissenheit. In diesem Augenblick

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äußerster Erregung glaubt er eine Kinderstimme zu hören, diemehrmals hintereinander ruft: �Tolle, lege � Nimm und lies!�[�]Augustinus hat in jener Stunde das Wort Gottes entdeckt.Wenn wir nun über uns, für die das alles ja genau so gilt, nach-denken, werden wir zugestehen müssen, wie beschämend we-nig wir es entdeckt haben. Wieviel wir für Lektüre zweiten unddritten Ranges, von Illustrierten und weiß Gott welchen ande-ren Dingen Zeit und Geduld aufwenden, und wie wenig wir unsum das Wort Gottes bekümmern. Wenn wir nie davon gehörthätten und durch einen Zufall erfahren würden, daß es irgend-wo ein Buch gibt, in dem Gottes eigenes Wort zu uns kommt,was würden wir wohl unternehmen, um dieses Buches hab-haft zu werden? Es ist in unserer Mitte, aber es kümmert unsnicht.[�] Für Augustinus ist die Entdeckung des Gotteswortes, diedie Entscheidung seines Lebens wurde, zugleich die Entschei-dung für das Unsichtbare gewesen. Bis dahin hatte ihn dasSichtbare mit all seinen Kräften und Mächten so völlig in Hän-den gehabt, daß er den Sprung auf das Unsichtbare hin nichtwagte. In jenem Augenblick hat er erkannt, daß das Unsicht-bare das eigentlich Tragende und Wirkliche ist.[�] Und wenn wir uns manchmal einbilden, wir seien ge-scheiter und weiser geworden, weil wir nur noch das Sichtba-re ernst nehmen, werden wir doch erkennen müssen, daß esin Wahrheit ein Nachlassen der Sehkraft unseres Herzens ist,daß wir nicht mehr hindurchschauen können auf das Un-sichtbare und Ewige, ohne das alles Sichtbare nicht bestehenund sein könnte. So sollte wiederum auch uns diese Stunde ei-ne Aufforderung sein, dem Unsichtbaren zu trauen, in ihm daseigentlich Wirkliche und Tragende zu erkennen.�

aus: Joseph Ratzinger, Dogma und Verkündigung, Donauwörth 42005, S. 418f.

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Fürbitten

Starker Gott, dein Wort steht fest. Du stehst zu uns. Darumkommen wir zu dir mit unseren Bitten.

Für Papst Benedikt, der in der Nachfolge des heiligen Petrusdas Wort des Lebens verkündet.V: Du Gott des Lichtes. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für die Verantwortlichen in Staat und Politik, deren WortGewicht und Folgen hat.V: Du Gott des Lichtes. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für die jungen Menschen, die ihrer Berufung auf der Spur sindund nach Orientierung suchen.V: Du Gott des Lichtes. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für die Kranken und für alle, die in Lebenskrisen Halt brau-chen.V: Du Gott des Lichtes. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Dein Wort ist Licht und Wahrheit. Es gilt und es wirkt. Dafürdanken wir dir und loben dich durch Jesus Christus, unserenHerrn. Amen.

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21. Sonntag im Jahreskreis (B)

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3. September 200622. Sonntag im Jahreskreis (B)

Einführung

Es gibt keine Innerlichkeiten, die sich nicht irgendwann undirgendwie auswirken. Es gibt auch keinen Glauben, der bloß�tief drinnen� sitzt und niemanden etwas angeht. Wenn es sowäre, dann hätten wir uns nicht zu versammeln brauchen.Wenn es so wäre, dann bräuchte es keine Gebote. Aber Vor-sicht: Gott will keine religiösen Einserschüler, sondern die Ge-bote � in der Heiligen Schrift Jesu heißen sie �Weisung� und�Lebenswort� � sind uns gegeben, dass wir miteinander undfüreinander zum Leben kommen. Für uns ist Jesus selbst zur�Weisung� und zum �Lebenswort� geworden. Zu ihm rufen wir:

Herr Jesus, du wohnst im Herzen des Vaters: Kyrie eleison.

Du offenbarst uns die göttliche Liebe: Christe eleison.

Du führst uns den Weg zum Leben: Kyrie eleison.

Erste Lesung: Dtn 4,1-2.6-8

Zweite Lesung: Jak 1,17-18.21b-22.27

Evangelium: Mk 7,1-8.14-15.21-23

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Impulse zur Verkündigung

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Impulse zur Verkündigung

Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlie-ferung der Menschen. (Mk 7,8)

�Wer und was Gott ist, wird auch sichtbar durch das hindurch,was er für uns ist, was er von uns verlangt und was er uns gibt.Es wird sichtbar im Spiegel der �Heilsgeschichte�. Ihre Stufenbleiben auf die eine und andere Weise auch Stufen jeder Füh-rung zu Gott. Das Alte Testament ist nicht einfach ausgelöscht,bloße Vergangenheit, die man lediglich aus antiquarischemInteresse konserviert. Es bleibt Gegenwart, freilich eingefügt indas größere Ganze, das sich durch Jesus Christus ergeben hat.Der paulinische Kampf um die Freiheit vom Gesetz hat hier inmanchen Teilen der christlichen Überlieferung, gegen seine ur-sprüngliche Bedeutung, den Blick für die Einheit der Testa-mente zu sehr verstellt. [�]Schon rein historisch ist zu sagen, daß das Evangelium das Ge-setz in sich aufnimmt. Es hält fest, daß der Mensch von Gottgerufen und gefordert ist, daß er einen Auftrag und eine Ver-antwortung hat. Das wird nicht beseitigt, sondern eher ver-schärft. Die Bergpredigt ist nicht bloß ein Spiegel der mensch-lichen Unzulänglichkeit, sie will Weisung sein für den Men-schen. Umgekehrt hat das Gesetz Evangeliumszüge; es ist fürden alttestamentlichen Menschen nicht einfach die vernichten-de Forderung, sondern der Weg, für den er Gott dankt; das Licht,das seinem Fuß gegeben ist und das ihm hilft, Heil zu finden.�

aus: Joseph Ratzinger, Dogma und Verkündigung, Donauwörth 42005, S.111f.

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22. Sonntag im Jahreskreis (B)

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Fürbitten

Guter Gott, du hast uns deine Weisung gegeben, damit wir dasLeben finden. In den Nöten unserer Zeit beten wir zu dir.

Für Papst Benedikt, dem du die Leitung deiner Kirche anver-traut hast.V: Gott unser Vater. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für Bischof Wilhelm, der unserem Bistum vorsteht.V: Gott unser Vater. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für die verfolgten Christen und für alle, die um der Wahrheitwillen leiden müssen.V: Gott unser Vater. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für die Väter und Mütter, die ihren Kindern Vertrauen insLeben schenken wollen. V: Gott unser Vater. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für die Lehrer und Erzieher, die sich bemühen, jungen Men-schen tragende Werte zu vermitteln.V: Gott unser Vater. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Von dir kommt jede gute Gabe und jedes vollkommeneGeschenk. Dein Wort hat die Macht, uns zu retten. UnserVertrauen sei Lob und Dank vor dir in Ewigkeit. Amen.

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10. September 200623. Sonntag im Jahreskreis (B)

Einführung

Es ist soweit. Papst Benedikt XVI. ist in seiner bayerischen Hei-mat angekommen. Tausende Gläubige versammeln sich amheutigen Sonntag in München, um mit ihm die Eucharistie zufeiern. �Aber Christus ist [�] an allen Orten nur ein Einziger unddeswegen kann man ihn nicht [�] ohne die Anderen empfan-gen�, hat der Theologe Joseph Ratzinger einmal geschrieben.Deswegen sind auch wir hineingenommen in das große Fest desGlaubens, wenn wir uns hier, an unserem Ort, versammeln, umunseren Gott zu loben und zu preisen. Er selbst ist es, der unsdie Ohren öffnet und die Zunge löst, damit wir rufen:

Herr Jesus, du Sohn des lebendigen Gottes: Kyrie eleison.

Du bist in unsrer Mitte: Kyrie eleison.

Herr Christus, du erbarmst dich aller Menschen: Christe eleison.

Du machst, dass die Tauben hören und die Stummensprechen: Christe eleison.

Herr Jesus, bei dir bricht auf das Leben: Kyrie eleison.

Dich preist die ganze Schöpfung: Kyrie eleison.

Erste Lesung: Jes 35,4-7a

Zweite Lesung: Jak 2,1-5

Evangelium: Mk 7,31-37

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Impulse zur Verkündigung

� vereint mit unserem Papst Benedikt� (aus dem Zweiten Hoch-gebet)

�Christus ist der Geber und die Gabe zugleich: Durch Ihn undmit Ihm und in Ihm feiern wir die Eucharistie. [�] Christus istdas Haupt der Kirche, die er sich immerfort durch sein Blut er-wirbt. Gleichzeitig sagen wir in jeder Eucharistiefeier, uralterÜberlieferung folgend: Wir feiern sie zusammen mit unseremPapst... Christus gibt sich in der Eucharistie und er ist an je-dem Orte ganz, daher ist überall, wo Eucharistie gefeiert wird,das ganze Geheimnis der Kirche anwesend. Aber Christus istauch an allen Orten nur ein Einziger und deswegen kann manihn nicht gegen die Anderen, nicht ohne die Anderen empfan-gen. Gerade weil in der Eucharistie sich der ganze, der unge-teilte und unteilbare Christus gibt, gerade darum kann Eucha-ristie nur recht sein, wenn sie mit der ganzen Kirche gefeiertwird. Ihn haben wir nur, wenn wir ihn mit den Anderen haben.Weil es in der Eucharistie nur um Christus geht, eben darumist sie Sakrament der Kirche. Und aus dem gleichen Grundkann sie nur in der Einheit mit der ganzen Kirche und mit ih-rer Vollmacht begangen werden. Deswegen gehört der Papstins eucharistische Gebet, in die eucharistische Feier hinein. DieGemeinschaft mit ihm ist die Gemeinschaft mit dem Ganzen,ohne die es die Gemeinschaft mit Christus nicht gibt. Zumchristlichen Gebet und zum christlichen Glaubensakt gehörtdas Hineinglauben ins Ganze, das Übersteigen der Grenzen desEigenen. Liturgie ist nicht die Veranstaltung eines Klubs, einesKreises von Freunden; wir empfangen sie vom Ganzen und wirhaben sie vom Ganzen her aufs Ganze hin zu feiern. [�] Da-rum geht es, wenn wir über die Zone des Eigenen hinaus unsmit dem Papst verbinden und so in die Kirche aller Völker hin-eintreten.�

aus: Joseph Ratzinger, Gott ist uns nah. Eucharistie: Mitte des Lebens, Augs-burg 22005, S. 127f.

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Fürbitten

Jesus, die Gemeinschaft mit dir öffnet uns für die Gemeinschaftmit allen Menschen. Wir beten:

Für unseren Papst Benedikt und für alle, die sich mit ihm indieser Stunde zur Feier der Eucharistie versammelt haben. Ma-che sie zu einem Zeichen deiner Gegenwart für die ganze Welt.V: Du Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für die Kirche von Passau und alle ihre Gemeinden, die sichauf den Besuch des Heiligen Vaters freuen. Beflügle sie in ih-rem Vertrauen auf deinen Geist.V: Du Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für die Priester und Ordensleute und für alle, die sich auf ei-nen solchen Lebensweg vorbereiten: Stärke sie in ihrer Nach-folge und in der Liebe zu dir und den Menschen.V: Du Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für alle Christen, mit denen wir noch nicht gemeinsam dasBrot brechen können. Lehre uns, unter der umsichtigen Füh-rung unseres Papstes Benedikt, das Trennende zu überwindenund durch dich zur Einheit miteinander zu gelangen.V: Du Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für die geschiedenen Ehepaare und für alle Menschen, dieschmerzhafte Trennungen erfahren haben. Heile ihre Wunden.V: Du Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

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23. Sonntag im Jahreskreis (B)

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Für unsere Verstorbenen, die bei dir sind und die wir dennochvermissen. Eine uns an dem einen Tisch, an dem du uns wieihnen das Brot des ewigen Lebens reichst.V: Du Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Du wirst alles gut machen. Du bist der Anfang der neuenSchöpfung. Durch dich danken wir Gott dem Vater und singenihm unser Lob im Heiligen Geist, in dieser Stunde und in Ewig-keit. Amen.

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Impulse zur Verkündigung

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