Freundschaft März 2012

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schaft Das Magazin, das uns verbindet. freund MäRZ 2012 2012: Das Jahr der Solidarität zwischen den Generationen in Europa ACKERL ZU BUDGETPAKET Millionärssteuer weiter am Tisch! HÖCHSTE ALARMSTUFE Angriff auf den sozialen Wohnbau! STARKES TEAM ASKÖ setzt auf Frauenpower

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Mitgliederzeitung der SPÖ Oberösterreich

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schaftDas Magazin, das uns verbindet.

freundMärz 2012

2012: Das Jahr der Solidarität zwischen den Generationen in Europa

ACKErL zU BUDGETPAKET

Millionärssteuer weiter am Tisch!

HÖCHSTE ALArMSTUFE

Angriff auf densozialen Wohnbau!

STArKES TEAM

ASKÖ setzt aufFrauenpower

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ES gibT nichTS hEruMzuDEuTEln: zwischen SPÖ und ÖVP liegen Welten in der Frage der Bewältigung der Finanzkri-senkosten! Trotzdem befinden sich die beiden Parteien in einer Koalition, wes-halb wir Sozialdemokraten wohl oder übel in den sauren Apfel namens Sparpa-ket beißen müssen. Alles andere hieße die Menschen dieses Landes einer neuerli-chen Phase von Schwarz – Blau ausliefern.

SP und VP gleichen einem Paar, bei dem beide Partner wissen, dass sie nicht zu-sammenpassen, aber aus Verantwortung gegenüber den Kindern (BürgerInnen) wird die heimelige Wohnung bestmöglich erhalten. Verschärft wird das Dilemma durch die Tatsache, dass die Europäische Union derzeit noch von den Konservati-ven und ihren Marktphantasien dominiert wird. Diesen politischen Kräften rund um die deutsche Kanzlerin geht es in erster Li-nie darum, die gewaltigen Krisenkosten für die Staaten dazu zu nutzen, den Sozial-staat über ein Diktat der leeren Kassen weiter zu schwächen.

So wird behauptet, man könne nur durch ein Beschneiden des Pensions- und Ge-sundheitssystems sowie der öffentlichen Verwaltung eine nachhaltige Verbesse-rung der Finanzlage des Staates errei-chen. Einige Vertreter dieser Fehlentwick-lung aus der Wirtschaft und der Industrie versteigen sich sogar zu der Mär, es genü-ge ein radikales Kürzen der öffentlichen Aufgaben und schon sei wieder alles in Ordnung. Sie verschweigen, dass im Fi-nanz- und Steuersystem sowie bei der Verteilung gewaltige Fehlentwicklungen

bestehen, die die Krise ausgelöst, begüns-tigt haben und die sie weiter anheizen. Deswegen hieß es auch seitens der ÖVP andauernd, es werde mit ihr mit Sicher-heit kein gerechteres Steuersystem mit mehr Einnahmen geben. Sie werde ver-hindern, dass jene, die es sich leisten kön-nen und Millionen besitzen, einen größe-ren Anteil zur Krisenbekämpfung beitra-gen.

3 : 0 Für DiE SPÖEin VP-regierungsmitglied hatte bekannt-lich bei der Paketpräsentation die Welt des Sports bemüht. Bleibt man in diesem Bild, dann steht es in Sachen gerechtere Steuern 3 : 0 für die SPÖ. Denn trotz der monatelangen Ablehnung durch die VP kommen nun bis zu 30 % des Pakets zur Verbesserung der Staatsfinanzen aus ge-rechteren Steuern. Spitzenverdiener über 150.000 Euro im Jahr steuern einen zu-schlag auf den Spitzensteuersatz bei, was insgesamt 440 Millionen Euro bis 2016 bringen wird. Spekulationsgewinne aus Immobilien und Grundstückumwidmun-gen werden neu besteuert und bringen rund zwei Milliarden. Diese Fakten trösten aber nur wenig darüber hinweg, dass die ÖVP eine gerechte Millionärssteuer vor-erst verhindert. Obwohl laut Umfragen über 80 % der Menschen im Land einen solchen Akt der Solidarität klar befürwor-ten.

Sinn DEr MillionärSSTEuErWorin liegt nun der Sinn einer solchen Millionärssteuer? zu allererst geht es um ein Symbol für gelebte Solidarität und Ge-rechtigkeit. In einer funktionierenden Fa-

milie ist völlig klar, die einkommensstar-ken Familienmitglieder stellen ein gutes Leben für die ganze Familie sicher. Kein Mensch verlangt da, jeder solle für sich selbst sorgen, niemand trage Verantwor-tung für den anderen. Natürlich ist es auch in einer funktionierenden Gesell-schaft so, dass jeder nach seinen Möglich-keiten einen Beitrag für das Wohlergehen aller leisten soll. Es geht daher nicht bloß um zusätzliche Einnahmen für die Allge-meinheit über eine Millionärssteuer, son-dern um einen gerechten Beitrag in ange-spannten zeiten von jenen, die als Millio-näre besonders von der hohen Lebens-qualität und den hohen Standards in diesem Land profitieren. Es ist ein Signal und zeichen für das gemeinsame Anlie-gen, die Krise zu bewältigen.

Aus diesen Gründen rückt die SP OÖ von ihrer Forderung nach einer Millionärssteu-er keinesfalls ab. Denn es ist ein zeichen sozialer Stärke, nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere zu sorgen. Diese soziale Stärke ist in Krisenzeiten wichtiger denn je, sie ist gelebte Solidarität.

iMPrESSuM:Medieninhaber und Herausgeber: Sozialdemokratische Partei Oberösterreich, Landstraße 36, 4020 Linz, Tel. +43(0)732/77 26 11 - 0, Fax +43(0)732/77 26 11 - 32, E-Mail [email protected], www.ooe.spoe.at,Fotos: SPÖ OÖ, shutterstock.com, bilderbox.com, ArBÖ, AKS, gpa-djp, Naturfreunde, PVOÖ; Verlagspostamt: 4020 Linz

VON LANDESGESCHäFTSFüHrEr

CHrISTIAN HOrNEr

UZ24-884Druckerzeugnisse

CP IKS-Nr.: 658-53401-0112-1277klimaneutralgedruckt klimaneutral

gedruckt

klimaneutralgedruckt

Gelebte Solidarität und Gerechtigkeit oder der Sinn der Millionärssteuer

SPArPAKET: Für ÖSTErrEICH IN DEN SAUrEN APFEL BEISSEN

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An drei von vier Standorten wurden bereits Schritte zur Verkehrsberuhigung gesetzt. Aber vor einem Viertel der Schulen und Kin-dergarten besteht noch Handlungsbedarf. Im Paket, das den Gemeinden jetzt angebo-ten wird, geht es u.a. um die Einführung von Tempo 30, Fahrverbote oder Sackgas-sen.

2011 wurde eine Erhebung in allen Ge-meinden gestartet, um ein vollständiges Bild der Verkehrssicherung im Umfeld von Schulen und Kindergärten zu erhalten. Sachverständige des Landes stehen für Be-ratungen in den Kommunen zur Verfügung.

In einem Leitfaden für alle oö. Gemeinden wird aufgezeigt, wie Tempo-30-regulierun-gen auf Gemeindestraßen möglich sind. In Arbeit ist ein Maßnahmenkatalog, in dem den Gemeinden u.a. bauliche Maßnahmen wie Geh- und Schutzwege bzw. die Umge-staltung von Gehwegen empfohlen wer-den.

Mehr Sicherheit für unsere KinderVErKEHrSBErUHIGUNG VOr SCHULEN UND KINDErGärTEN

Verkehrslandesrat Kepplinger: „Wo Kinder unterwegs sind, hat Verkehrs-

sicherheit absoluten Vorrang!”

Von DEr SPEKulATionSAbgAbE auf Im-mobilien und Umwidmungsgewinne, der Schwarzgeldverfolgung im Ausland bis zum Solidarbeitrag für Topverdiener über 150.000 Euro Jahreseinkommen gibt es ers-te wichtige Maßnahmen für ein gerechte-res Steuersystem. Anders als unter Schwarz-Blau wird weder bei der Bildung noch bei der Wissenschaft gestrichen. Auch Studien-gebühren werden nicht wieder eingeführt. Eine Millionärssteuer wäre gerade für Pfle-ge und Bildung extrem wichtig gewesen, betont Ackerl. „Wir brauchen mehr Gerech-tigkeit! Der ÖVP ist es aber in erster Linie da-

rum gegangen, dass den Millionären nichts passiert. Wir werden unsere Anstrengun-gen weiter verstärken, um auch die ÖVP da-von zu überzeugen, dass eine Millionärs-steuer eine wichtiger Beitrag für mehr Ver-teilungsgerechtigkeit ist. Da werden wir den Dialog und nötigenfalls auch die politi-sche Auseinandersetzung weiter suchen“, steht für den SPÖ-Landeschef fest.

„bEMühT, AbEr MuTloS“Bemüht, aber mutlos nennt Volkshilfe-Präsi-dent und EU-Abgeordneter Josef Weiden-holzer das Paket. „Ich vermisse echte Vermö-

genssteuern. Wohlstand bleibt in Österreich maßgeblich vom zufall der Geburt abhän-gig“.

„Es ist im Einnahmenbereich einiges ge-schehen, das muss man positiv sagen. Wir hätten uns aber eine Millionärssteuer erwar-tet. Ich glaube immer noch, dass ein Prozent den Millionären weniger wehgetan hätte als ein Prozent weniger Erhöhung den Pensio-nisten“, bedauert Oberösterreichs AK-Präsi-dent Johann Kalliauer ebenso wie FSG-Lan-desvorsitzender reinhold Entholzer das Fehlen echter Vermögenssteuern.

Jetzt verstärkter Einsatz für Millionärssteuer!

BUDGETPAKET: ErSTE WICHTIGE SCHrITTE zU MEHr STEUErGErECHTIGKEIT

„immerhin hat es wichtige Fortschritte gegeben. Viel von dem, was die ÖVP im interesse der Privilegierten verhindern wollte, war doch möglich“, kann SPÖ-landesvorsitzender Josef Ackerl dem Konsolidierungspaket zur Verbesserung der budgetsituation Positives abgewinnen. ”leider war mit dieser ÖVP ein gerechter beitrag der 80.000 Millionäre nicht möglich“.

„ziel meiner Verkehrspolitik ist es, flächendeckend höhere Verkehrssicherheit gerade dort zu erreichen, wo verstärkt Kinder unterwegs sind“, so landesrat Dr. hermann Kepplinger bei der Präsentation eines Mahnahmenpakets zur Verkehrsberuhigung vor Schulen, Kindergärten und horten.

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„in DEr gESunDhEiTSPoliTiK gefährdet überhastetes Sparen die Gesundheit der Menschen!“, zeigen Ackerl und die SP-Ge-sundheitssprecherin im OÖ. Landtag, Dr.in Julia röper-Kelmayr auf.

„Gerade bei der Spitalsreform darf nicht ge-hudelt werden, sondern es muss sorgsam darauf geachtet werden, dass die Gesund-heitsversorgung der Menschen nicht aufs Spiel gesetzt wird!“.

„Für uns ist es eine Herzensangelegenheit, das beste Gesundheitssystem für alle Men-

schen zu garantieren. Unsere Grundwerte Gleichheit und Gerechtigkeit sind in der Ge-sundheitspolitik dann verwirklicht, wenn alle den gleichen zugang zu medizinischer Versorgung und Pflegeangeboten haben und jede/r einen angemessenen Beitrag zur Finanzierung des Systems leistet. Mit Krankjammern, Gesundbeten oder Herum-doktern lässt sich da nichts ausrichten!“, sind sich Ackerl, röper-Kelmayr und Ge-sundheitsminister Stöger einig.

„Es darf keine zwei-Klassen-Medizin und keine neuen Selbstbehalte geben!“, brin-gen sie die gar nicht geheimen „rezepte“ der SPÖ Oberösterreich für ein gesundes Oberösterreich auf den Punkt, die im Leit-antrag ”Gesundheit“ zusammengefasst sind, der beim Landesparteitag der SPÖ Oberösterreich beschlossen wurde.

rezepte für ein gesundes OberösterreichSPÖ WArNT VOr KrANKJAMMErN UND HUSCH-PFUSCH

Ackerl, röper-Kelmayr, Stöger: „Für uns ist es eine herzensangelegenheit, das beste gesundheitssys-tem für alle Menschen zu garantieren.

Volle unterstützung für die gesundheitspolitik von Minister Alois Stöger gibt es von der SPÖ oberösterreich. „Alois Stöger ist ganz bestimmt kein bremser, wie ihm konservative Kaputtsparer vorwerfen, sondern ein vernünftig agieren-der realist!“, stellt landesparteichef lh-Stv. Josef Ackerl fest. „husch-Pfusch-Politik darf es nicht geben, schon gar nicht, wenn es um die gesundheit der Menschen geht!“.

„Sie wünschen, wir spielen!“ Unter diesem Motto bietet das renner Institut OÖ „rufse-minare“ an, die maßgeschneidert und indi-viduell von Ortsorganisationen, Sektionen und Fraktionen gebucht werden können.

Der Trainer/die Trainerin kommt vor Ort und ist für die abrufende Organisation kosten los! Die inhaltlichen Möglichkeiten reichen von überzeugender Argumentati-on am Stammtisch über effektives Veran-staltungsmanagement bis zum gezielten Einsatz der Körpersprache.

Weil BürgerInnenbeteilung der SPÖ OÖ be-

sonders wichtig ist und neue Projekte ge-startet werden, wird heuer ein spezielles ModeratorInnenservice angeboten – zur Projektbegleitung und Teambildung etwa, oder um Sitzungen und Klausuren effekti-ver zu gestalten. In diese richtung zielt auch das rufseminar „Strategische Bera-tung“. Mithilfe eines Beraters/einer Berate-rin wird die zielorientierte Ausrichtung der Arbeit vor Ort weiterentwickelt.

Nähere Infos unter: [email protected] und [email protected] Tel.: 0732/77 26 11/16

„Sie wünschen, wir spielen!“

MASSGESCHNEIDErTE rUFSEMINArE VOM rENNEr INSTITUT OÖ

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Als einzige Partei im landtag hat im Vorjahr die SPÖ oberösterreich gegen die Kürzungen der gehaltsanpassungen für landes- und gemeindebedienstete gestimmt. Die von ÖVP, FPÖ und grünen beschlossene reallohnkürzung kam nun mit Februar 2012 erstmals zum Tragen.

ren wird, lehnt die SPÖ entschieden ab!“, so die Vorsitzende des SPÖ-Landtagsklubs, Mag.a Gertraud Jahn.

Vergessen wird bei den Diskussionen, dass der Öffentliche Dienst nicht nur den klassi-schen Verwaltungsbereich, sondern ganz besonders auch die Bereiche Gesundheit, Soziales, Pflege und Bauwesen abdeckt. Die unsozialen Lohneinschnitte treffen daher zum Großteil jene ArbeitnehmerInnen, oh-ne die eine staatliche Gemeinschaft nicht funktioniert: die der Gemeinden, Kinder-gärten oder Seniorenheime. „Gerade dieser Teil der öffentlich Beschäftigten gehört nicht zur Gruppe der Spitzenverdiener. Hier zu sparen ist unfair und hat nichts mit Soli-darität in zeiten der Krise zu tun!“ hält Ger-traud Jahn fest.

reallohnkürzungen treffen gerade jene, die auf jeden Euro angewiesen sind!

KAPUTTSPArEN IM ÖFFENTLICHEN DIENST VErSCHärFT DIE KrISE

„Kindergärtnerinnen, bauhof-Mitarbeite-rinnen und Pflegekräfte sind von der ge-kürzten gehaltsanpassung voll betroffen“, stellt SPÖ-Klubvorsitzende Jahn klar.

Der Gehaltsabschlag von einem Prozent wird dauerhaft Wirkung zeigen: Auf einen zeitraum von zehn Jahren gesehen, verlie-ren die MitarbeiterInnen im Öffentlichen Sektor selbst bei vorsichtigen Kalkulatio-nen eineinhalb Monatsgehälter. „Gerade in

zeiten einer drohenden Wirtschaftskrise ist das genau das falsche Signal. Wenn bei der arbeitenden Bevölkerung gespart wird, führt dies unweigerlich zur Abnahme der Kaufkraft. Einen derart kurzsichtigen Kurs, der Oberösterreich weiter in die Krise füh-

Eine gerechte Einkommenserhöhung forderten die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter im gesundheits- und So-zialbereich bei einer Demo am 1. Februar. rund 1.400 Arbeitnehmerinnen gingen allein in linz auf die Straße, um neben fairen löhnen u.a. eine bessere Anrechnung von Vordienstzeiten und die Anrechnung von Karenzzei-ten auf das lohn- und gehaltsschema zu verlangen.

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SiE FAhrEn mit Begeisterung Ski, wandern viel, fahren oft mit dem rad oder erkunden gern unsere Nachbar-länder? Egal wo und mit welchem Ver-kehrsmittel Sie gerade unterwegs sind, als ArBÖ-Mitglied mit Sicherheitspass sind Sie immer auf der sicheren Seite. Denn sollte einmal ein herrlicher Ski- oder Wandertag nicht so verlaufen wie geplant und ein Unfall passieren, so übernimmt der ArBÖ die Kosten für ei-ne Hubschrauberbergung bis zu EUr 10.000. Der Schutz gilt auch für ihre Kleinen.

Darüber hinaus bietet der ArBÖ-Si-cherheitspass noch an die 20 weitere Leistungen von A wie Abschleppdienst bis z wie zollkostenvergütung. Und das in ganz Europa und den Mittel-meeranrainerstaaten! Für nicht einmal 11 Cent am Tag oder € 38,50 für das ge-samte Jahr 2012 sind Sie und Ihre Fa-milie umfassend geschützt.

übrigens: Für alle SPÖ-Mitglieder die jetzt ArBÖ-Mitglied werden und einen Sicherheitspass abschließen, ist er im ersten Jahr gratis. Sie dürfen sich über einen tollen City-rucksack freuen. Al-so: Schnell zugreifen, denn dieses An-gebot gilt nur für kurze zeit!

ArBÖ

Das ganze Jahr sicher unterwegs

Haimbuchner will Studierenden die Wohnbeihilfe streichen

(UN)SOzIALPOLITIK MArKE FPÖ

Die geplante änderung der Wohnbeihilfe trifft junge Menschen in Ausbildung besonders hart. Wer ab 1. Juli weniger als Eur 376,20 im Monat verdient, dem wird die Wohnbeihilfe gestrichen. Studienerfolg und Teilzeit-Job? Diese rechnung kann nicht aufgehen.

Der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Diese Faustregel trifft auch auf die ge-plante änderung der Wohnbeihilfe zu. ziel der Wohnbeihilfe ist es, Men-schen mit niedrigem Einkom-men und Personen in Aus-bildung leistbares Wohnen zu ermöglichen. FPÖ-Lan-desrat Haimbuchner dreht den Spieß um: Künftig wird gerade Bezieherinnen und Beziehern von kleinen Einkommen die Wohnbeihilfe gestrichen. Das ist offenbar die Sozialpolitik Marke FPÖ.

Studierende geraten mit dieser Neurege-lung in einen Teufelskreis. Einerseits sol-len sie schnell und zielstrebig studieren, um Familienbeihilfe und/oder Studienbei-hilfe nicht zu verlieren. Andererseits wer-den sie ab 1.Juli gezwungen sein, Teilzeit zu arbeiten, um weiter Anspruch auf Wohnbeihilfe zu haben. Ein Blick in die re-alität schafft Klarheit: Knapp die Hälfte der erwerbstätigen Studierenden verdient weniger als die künftig verpflichtenden EUr 376,20 im Monat. Das hat seinen Grund. Schließlich müssen im Studium re-gelmäßig Prüfungen, Hausübungen und Seminararbeiten gemacht werden. Mehr arbeiten neben dem Studium wirkt sich daher negativ auf den Studienerfolg aus. Und dieser ist unter anderem auch Vor-aussetzung für den Bezug der Familien-beihilfe.

DiE bEihilFEnKürzung in DEr PrAxiSKurse mit Anwesenheitspflicht am Vormit-

tag, danach die Vertiefung des Lernstoffs durch Hausübungen. Montag bis Freitag. So sieht beispielsweise der Studienalltag

für Mechatronik-Studierende aus. Eine klassische 5-Tage-Woche.

Wer in diesem Tagesablauf noch einen Teilzeit-Job un-terbringt, ist entweder ein kleiner Einstein oder steu-ert zielsicher in richtung

Erschöpfung. Um weiterhin Wohnbeihilfe beziehen zu

können, müssen Studierende mehr als EUr 376,20 im Monat verdienen. Umge-rechnet auf ein Jahr sind das mindestens EUr 5266,80!

Ein Mechatronik-Student bringt es auf den Punkt: „Neben der Uni auch noch ei-nen Teilzeit-Job? Darüber braucht man erst gar nicht nachdenken, wenn man in Mindestzeit studieren will“.

Dieses Beispiel zeigt das Dilemma des ge-planten Kahlschlags in der Wohnbaupoli-tik. Wer gut ausgebildete junge Menschen will, darf sie beim Studieren nicht brem-sen. Wer Beihilfen streicht, steuert daher in eine Sackgasse.

„Weniger als EUR 376,26 Monatsver-dienst bedeutet ab 1. Juli den Verlust der Wohnbeihilfe. Ein Anschlag auf die Studierenden.“

DIETEr ETzELSTOrFEr SOzIALrEFErENT DEr HOCHSCHüLErINNENSCHAFT

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Die gesellschaftspolitische Bedeutung des sozialen Wohnbaus kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Gäbe es den gemeinnützigen Wohnbau nicht, wären die Mieten sonst noch höher, er dämpft die Preise am „freien“ und spekulativen Wohnungsmarkt.

In Oberösterreich konnten die sozialde-mokratischen Wohnbaureferenten bis zu-letzt einen starken sozialen Wohnbau vor den zugriffen neoliberaler Interessen schützen. Mit der übernahme des Wohn-bauressorts durch die FPÖ Ende 2009 und mit der ideologischen Unterstützung der ÖVP bekommen nun jene Kräfte Auftrieb, die lieber heute als morgen den gesamten Wohnbau „dem Markt“ übergeben möch-ten. Nachdem der gemeinnützige soziale Wohnbau aber gesellschaftlich hoch an-gesehen ist, wird die zerstörung des be-währten Systems über die Hintertür ein-geleitet.

Dies beweisen die ersten änderungen von FP-Landesrat Haimbuchner: Das finanziel-

le Dilemma der sprunghaft steigenden rückzahlungen (Annuitätensprünge) für Wohnbau-Altdarlehen wurde auf die ge-meinnützigen Wohnbaugenossenschaf-ten abgewälzt. Sie wurden zwangsver-pflichtet, diese Belastungen abzufangen, was deren verfügbare Eigenmittel drama-tisch senkt und auf längere Sicht wieder-um die MieterInnen finanziell belastet.

Weiters sollen die gemeinnützigen Wohn-bauträger beim Bau zukünftiger Wohnun-gen zu einer massiv höheren Eigenfinan-zierung verpflichtet werden. Die ohnehin schon geschmälerten Eigenmittel müssen somit vermehrt eingesetzt werden, um überhaupt noch weiteren Wohnbau zu er-möglichen.

Am Ende dieses Prozesses droht folgen-des: Die gleichen PolitikerInnen, die zuvor dem Wohnbau die Gelder massiv entzo-gen haben, werden die Bauträger der un-wirtschaftlichen Führung bezichtigen und das Scheitern der Gemeinnützigkeit fest-stellen. Danach wird es ein Leichtes sein,

Angriff auf den sozialen Wohnbau in Oberösterreich!

DrohEnDES AuS Für liFTEinbAuAls sehr kurzsichtig gedacht kriti-siert die SPÖ OÖ auch die Entschei-dung von FPÖ, ÖVP und Grünen in der Landesregierung, massive Ver-schlechterungen beim nachträgli-chen Einbau von Liften in Wohnhäu-sern vorzunehmen. Mit der Kürzung der Fördermittel des Landes werden viele Lifteinbauten nicht mehr fi-nanzierbar sein oder zu unzumutba-ren Mietsteigerungen führen. Das ist ein Kaputtsparkurs nicht nur am rü-

cken vieler älterer Menschen, zu-dem sind auch viele junge Familien mit kleinen Kindern, die auf Lifte an-gewiesen sind, betroffen. Soll es nach Wohnbaulandesrat Haimbuch-ner gehen, werden 2012 alle wichti-gen Bestimmungen wegfallen, die die Barrierefreiheit garantieren. Ge-plant ist nur mehr Erdgeschosswoh-nungen barrierefrei zu bauen, es entfällt der generelle Liftbau ab dem 2. Obergeschoß oder die barri-erefreie Erreichbarkeit von Keller oder Tiefgarage.

fakten

eine Fusion der Genossenschaften und letztlich deren Privatisierung zu verlan-gen.

Flankiert wird diese Entwicklung von real rückläufigen Wohnbaumitteln des Lan-des (2009: 304 Mio. €, 2012: 289 Mio. €), die mittelfristig zu einer Senkung des Wohnbauvolumens, einer Angebotslü-cke und so zu steigenden Mieten führen werden.Um für eine eigentlich notwendige Wohnbauleistung von 5.500 geförderten Wohneinheiten annähernd ausreichend Mittel zur Verfügung zu haben, ist ein Kurswechsel notwendig: Das Wohnbau-budget muss erhöht, zuschüsse zu zins- und Tilgungszahlungen (sog. Annuitä-tenzuschüsse) müssen auf Direktdarle-hen umgestellt werden. Damit werden statt Banken zukünftig wieder MieterIn-nen und HäuslbauerInnen gefördert.

Der richtige Weg liegt darin, die seit 1996 als Fixbetrag eingefrorenen Wohnbauför-derungsmittel des Bundes schrittweise an die Inflation anzupassen und die zweckbindung dieser Mittel für die Wohnbauförderung wieder gesetzlich zu verankern. Dies ermöglicht mittelfristig den finanzi-ellen Spielraum, um ähnlich dem Salz-burger Modell, ein fondsgestütztes Fi-nanzierungssystem zu etablieren. Dieses, mit rückflüssen aus den Darlehen finan-zierte Modell agiert kreislauforientiert und ist längerfristig auf immer weniger finanzielle Mittel aus dem ordentlichen Haushalt angewiesen.

Das ist zukunftsorientierte Wohnbau- und Finanzpolitik für die nächste Genera-tion.

VON SPÖ-WOHNBAUSPrECHEr

CHrISTIAN MAKOr

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„Die Welt hat genug für alle, aber nicht genug für die gier von wenigen“, zitiert inge Jäger Mahatma gandhi. oberösterreichs Menschenrechtspreisträgerin 2011 glaubt, dass endlich das Weltwirtschaftssystem gerechter werden muss: „Schon vor 20 Jahren haben wir eine Finanztransaktionssteuer gegen den casinokapitalismus gefordert“, kämpft die Ex-national-ratsabgeordnete, Südwind-Vorsitzende und Multi-Aktivistin ungebrochen weiter für Freiheit, gleichheit, gerechtigkeit und Solidarität mit den Menschen in aller Welt nach dem Motto: „Wenn unrecht zu recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!“

wor

drap

rung gemacht, dass man von heute auf morgen viel verändern kann.“ Die junge Weltverbesserin hätte damals auch viel vom Putsch in Chile, von der zeit des Fa-schismus’ und der Verfolgung gehört und

gelesen, hätte sich erst den autonomen Frauen angeschlossen, dann habe

sie in der Anti-AKW-Bewegung mit einem Info-Standl am Tau-benmarkt gegen zwentendorf gekämpft, ehe sie durch eine Club-2-TV-Diskussion auf die un-

menschlichen Missstände in der Psychiatrie aufmerksam wurde. „Die

Parteispitze unterstützte unsere Psychi-atrie- reformbewegung, die den EXIT-Sozi-alverein und das Basaglia-Haus in Urfahr gründete. Nach diesen Erfolgen haben mich bald schon wieder neue Aufgaben in-teressiert“, engagierte sich die unermüdli-che NGO-Multifunktionärin zuerst in der Lateinamerika-Solidarität, wurde 1981 die erste Vorsitzende des Österreichischen In-formationsdienstes für Entwicklungspolitik (ÖIE) heute Südwind, ehe Inge Jäger von

Gelebte Solidarität MENSCHENrECHTSPrEIS Für INGE JäGEr:

inge Jäger hat ihr leben dem humanitären Einsatz, vor allem in entwicklungspolitischer hinsicht gewid-met. Dafür wurde sie 2011 mit dem Menschenrechts-preis des landes oberösterreich ausgezeichnet. ihr Einsatz für andere Menschen ist gelebte Solidarität im tiefsten Sinne der Sozialdemokratie.

MEin lEbEnSMoTTo: immer das Beste aus jeder Situation zu machen

ich lESE gErADE: „Gute Geister“ von Kathryn Stockett

DAS TuE ich MiT bEgEiSTErung: Oma sein

MEin PoliTiSchES VorbilD: Johanna Dohnal

hiEr FühlE ich Mich zuhAuSE: in meinem Garten - vor allem ein zuhause haben, wo man sich daheim fühlt

MEinE gEDAnKEn zuM SPArPAKET: ich hoffe sehr, dass nicht Arme zu tragen kriegen, was die Banken verzockt haben

DAS SchäTzE ich An JoSchi AcKErl: seine politische Analysefähigkeit, sein soziales Gewissen und die klare Vertretung seiner Positionen

inTEgrATion bEDEuTET Für Mich: Begegnung schafft eine Bereicherung auf beiden Seiten

wordrap mit inge Jäger

„MEin groSSVATEr war Gewerkschafter – das hat mich sehr geprägt“, erinnert sich In-ge Jäger leise lächelnd an ihre ersten politi-schen Diskussionen in der 68er Studenten-bewegung: „Als Tochter eines Kripo-Beam-

ten bin ich acht Jahre lang in einer Kloster-schule behütet aufgewachsen – und dann war ich bei allen großen Demos dabei – da hab’ ich den Aufbruch der Gesellschaft in die Freiheit erlebt. Und die wichtige Erfah-

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WAruM brAuchT ES FEriEncAMPS? Klarerweise durch das Ungleichgewicht von 60 schulfreien Tagen zu 25 Tagen Ur-laub aus Erwerbstätigkeit. Eltern haben selten die Möglichkeit, die ganzen Som-merferien attraktiv zu gestalten. Da hel-fen die Feriencamps, denn hier erleben die Kinder Spaß, Natur und Gemein-schaft.

WoruM gEhT’S bEi DEn cAMPS?Speziell um das Leben in der Gemein-schaft. Viele Kinder haben keine Ge-schwister und kaum Erfahrung im zu-sammenleben mit anderen Kindern. Bei uns machen sie erstmals wichtige Schrit-te, sich als vollwertigen Teil einer Gruppe zu erleben. Das zweite wichtige Element ist natürlich das Spielen in der Natur. Auch das ist für viele Kinder und Jugend-liche ganz ungewöhnliche Sache: einen Bach aufzustauen, mit den Füßen im Gatsch rumzusteigen oder durch einen Wald zu laufen.

WAS MAchT ihr, DAMiT ES DEn KinDErn guT gEhT?Wir sind stolz darauf, dass eine Betreu-ungsperson nur für acht Kinder verant-wortlich ist. Dadurch kann diese auf die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes eingehen. Und wir legen großen Wert auf die pädagogische Qualität, d.h. wir ach-ten darauf, wen wir engagieren und schulen noch zusätzlich.

Teil der Kinderfreunde-geschichte war das bestreben, Arbeiterkinder raus aus der Stadt und rein in die natur zu bringen. Das Produkt hat sich weiterentwi-ckelt, zentral ist immer noch der Auftrag: Kindern eine tolle Ferienzeit zu ermöglichen. Das sagt christopher bauer, der organisator der Kinderfreunde-camps im interview.

Die Kinderfreunde organisieren in den Oster- und den Sommerferien rund 40 Camps in ganz Oberöster-reich. Kinder zwischen fünf und fünf-zehn Jahren können teilnehmen. Infos unter 0732 / 77 30 11-0, [email protected], www.kinderfreunde.cc/ferien

information

der ehemaligen Nr Abg. Edith Dobesber-ger zu den SPÖ Frauen geholt wurde und in der Linzer Frauenhausinitiative mitarbeite-te, wo verfolgte und gepeinigte Mitbürge-rinnen Schutz und zuflucht finden.

bEgEgnungEn hAbEn MEin lEbEn bErEichErT„Begegnungen haben mein Leben berei-chert“, macht die Menschenrechtspreisträ-gerin in ihrer Eferdinger Bauernstube mit den unzähligen Erinnerungsfotos der Sozi-aldemokratie ein Kompliment: „mir hat’s im SPÖ-Milieu am besten gefallen, weil mir die Lebenserfahrungen von Leuten aller sozia-len Schichten wichtig waren.“

Mit den SPÖ-Frauen und den katholischen Frauen verbündete sich Inge Jäger im hu-manitären Kampf für Flüchtlinge des Bosni-enkriegs: Das alte Hinzenbacher Gemein-dehaus wurde als zufluchtsort erobert, im eigenen Eferdinger Wohnhaus wurde ein älteres bosnisches Ehepaar jahrelang kos-tenlos aufgenommen. „Wir hab’n ja Platz g’habt und die Familie hat auch mitge-macht“, meint die großmütige Quartierge-berin bescheiden, die sich auch noch als parlamentarische „Gesetzgeberin“ weiter-hin für „Illegale“ stark machte: Trotz der Ge-genoffensive „Das Boot ist voll“ wurden Grenzübertritte ermöglicht, Geldspenden erbettelt und Bewilligungen erwirkt, Behör-denwege geebnet, uneinbringliche Strafen bezahlt und unverständliche Papiere über-setzt.

STArKEr rücKhAlT Durch DiE SPÖ FrAuEnorgAniSATionStarken rückhalt gab ihr die SPÖ Frauenor-ganisation, auch gegen Widerstände in der eigenen Partei. Mitmenschlichkeit und die Einhaltung der Menschenrechte sind für die SPÖ Frauen auch heute oberstes ziel.Jahrelang engagierte sie sich mit Unterstüt-zung von Barbara Prammer im Parlamenta-rischen Nord-Süd-Dialog, als Vorstandsmit-glied von AWEPA (European Parliamentari-ans with Africa) und als Südwind-Vorsitzen-de. So bereiste sie in ihren Funktionen auch viele Entwicklungsländer und war bei Pro-jekten vor Ort dabei. Auch in entwicklungs-politischer Hinsicht zeichnen Inge Jäger vor allem ihr persönlicher Einsatz und ihr uner-müdliches Engagement aus.

Spaß, Natur und Gemeinschaft

christopher bauer im Kinderfreunde-Dorf in obertraun.

FErIENCAMPS SIND EINE WICHTIGE SOzIALPOLITISCHE MASSNAHME

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zusammen lebenSOzIALDEMOKrATISCHE GrUNDWErTE ALS WErTVOLLEr „KOMPASS“

zuwanderung. Kaum ein anderes Thema wird innerhalb der Sozialdemokratie so kontroversiell diskutiert. „hart durchgreifen beim Ausländerproblem“ meinen die einen, „Migration als bereiche-rung der gesellschaft verstehen“ sagen die anderen. Dazwischen macht sich ratlosigkeit breit.

WEr KEnnT ES nichT? Das berühmte Kinderbuch von Mira Lobe. „Das kleine Ich bin Ich“ ist ein kunterbuntes Tier auf der Suche nach seiner Identität. Es fragt viele Tiere um rat und kommt zu dem Schluss „Sicherlich gibt es mich. Ich bin ich.“

Kinder stehen anderen Kulturen sehr offen und unvoreingenommen ge-genüber. Während bei Erwachsenen Neues oft zu Irritation oder Verunsi-cherung führt, sind Kinder neugierig und wissbegierig. Die Begeisterung für schön erzählte Kindergeschichten und den Wunsch zu wissen, „wie denn Land und Leute so sind, wo der Tarek herkommt“ will die SPÖ Dietach verei-nen und initiiert ein wunderschönes Projekt. „Wir wollen Orte der Begeg-nung schaffen. Der Austausch zwi-schen den Kulturen ist wichtig, um ei-nander besser zu verstehen.“, umreißt der engagierte SPÖler Michael Sitter die ziele der Veranstaltung. Im örtli-chen Kindergarten und in der Volks-schule wird das Kinderbuch „Das klei-ne Ich bin Ich“ in den Sprachen Deutsch, Serbo-Kroatisch und Türkisch gelesen – gemeinsam mit migranti-schen Eltern. Untermalt durch die wunderbaren Illustrationen des Bu-ches. Abgerundet wird die Veranstal-tung mit einem gemeinsamen Fest, bei dem traditionelle Speisen und Mu-sik aus den Kulturkreisen die Gäste ei-nander näher bringen sollen.

So kann gelebte Integration aussehen.

Sprache verbindet

Auf lesetour: barbara Kapeller und Michael Sitter aus Dietach

„WoFür STEhEn Wir AlS SPÖ beim The-ma Integration?“ war eine der zentralen Fra-gen, die wir im morgen.rot Prozess gemein-sam beantwortet haben. Unsere sozialde-mokratischen Grundwerte Freiheit, Gleich-heit, Gerechtigkeit und Solidarität dienten dabei als wertvoller Kompass. Der unum-stößliche Grundsatz, dass die Würde eines jeden Menschen von gleichem Wert ist, dass jede und jeder das recht auf Leben, freie Entfaltung der Persönlichkeit und kör-perliche Unversehrtheit hat, ist die Grund-lage unserer menschlichen Gesellschaft.

SoziAlDEMoKrATiSchE SoliDAriTäTWir sprechen davon, dass Solidarität ein starker Wert unserer Gesinnungsgemein-schaft ist. Für sich selbst und andere zu sor-gen – sich solidarisch zu verhalten – ist Aus-druck sozialer Stärke. Solidarität bedeutet zusammenzustehen, füreinander da zu sein und jenen unter die Arme zu greifen, die Schutz benötigen. Alle Menschen, die hier leben, sollen sich als Teil dieses Landes füh-len und so Verantwortung für sich und uns alle übernehmen. Voraussetzung für solida-risches Verhalten aller Bevölkerungsgrup-pen sind nachvollziehbare und offen kom-munizierte regeln, gleichberechtigte Pers-pektiven auf einen guten Arbeitsplatz und Möglichkeiten zur politischen Beteiligung.

SoziAlDEMoKrATiSchE glEichhEiTWer seinen Mitmenschen höhnisch, abwer-tend, respektlos oder mit ressentiments begegnet, verhält sich nicht nur sozial schwach, er gefährdet auch in hohem Maße die innere Ausgeglichenheit unserer Gesell-schaft. Gleichheit bedeutet, dass alle Mit-bürgerInnen gleichermaßen in die Gesell-schaft eingebunden sind, damit sie auch

gleichermaßen ihren Teil für die Gemein-schaft beitragen können. Wir setzen uns beispielsweise dafür ein, dass die gleichen Bildungschancen nicht nur Chancen blei-ben, sondern auch tatsächlich genutzt wer-den. Verstärkte (Mutter)Sprachförderung in den Schulen und Kindergärten, sowie flä-chendeckender Ausbau von Sprachkursen legen den Grundstein dazu.

SoziAlDEMoKrATiSchE gErEchTigKEiTAufgrund der ungerechten globalen Vertei-lung von Vermögen und Wohlstand werden Menschen immer wieder in die Migration gedrängt. Mütter und Väter nehmen die Mühen der Auswanderung aus ihrer Hei-

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zusammen lebenSOzIALDEMOKrATISCHE GrUNDWErTE ALS WErTVOLLEr „KOMPASS“

zuwanderung. Kaum ein anderes Thema wird innerhalb der Sozialdemokratie so kontroversiell diskutiert. „hart durchgreifen beim Ausländerproblem“ meinen die einen, „Migration als bereiche-rung der gesellschaft verstehen“ sagen die anderen. Dazwischen macht sich ratlosigkeit breit.

Integration ist die Brücke zum Nachbarn

VOrrANG Für TOLErANz, rESPEKT UND AKzEPTANzmat auf sich, damit es ihnen und ihren Kin-dern besser geht. Wer in Not ist, hat An-spruch auf Hilfe, gleichviel wodurch er oder sie in diese Notsituation gekommen ist.

SoziAlDEMoKrATiSchE FrEihEiTDer sozialdemokratisch denkende Mensch verschließt sich nicht den MitbürgerInnen, die anders denken als er.

Wir verpflichten uns zu einer Politik, die den Mut hat, verschiedene Stimmen zu Wort kommen zu lassen. Eine Politik, die mit ein-zelnen Bevölkerungsgruppen verfeindet ist, kann ihr Land nicht verantwortungsvoll führen.

„inTEgrATion bETriFFT nichT nur Mig-rAnTinnEn, sondern alle Menschen, die von Ausgrenzung bedroht sind“, so Ackerl bei der Präsentation der Leitlinien der SPÖ Ober-österreich für gelebte Integration. Ohne zu-wanderung würde es nicht nur einen Ar-beitskräftemangel in vielen Wirtschaftszwei-gen geben. MigrantInnen stärken auch die wirtschaftliche Entwicklung und leisten ei-nen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung unseres Sozialsystems. 2008 zahlten auslän-dische StaatsbürgerInnen 10,7 % aller Beiträ-ge, während ihr Anteil an den ausbezahlten Geldleistungen bei 6,2 % lag. Das Kaufkraft-volumen der MigrantInnen von 20 Milliarden Euro entspricht der Kaufkraft der Steiermark.

„Die Sozialdemokratie in Oberösterreich möchte allen Menschen, die hier leben, re-spekt, Toleranz und Akzeptanz entgegen-bringen. Diese Grundwerte und das Funda-ment einer gemeinsamen Sprache sind die Basis für gelebte Integration “, so SP-Klub-vorsitzende Mag.a Gertraud Jahn, langjähri-ge Vorkämpferin für Integration. Die SPÖ Oberösterreich betont die beidseitige Ver-antwortung von zugewanderten und Auf-nahmegesellschaft sowie die Bedeutung der Förderung im Bildungssystem und bei

Deutschkursen. Für AsylwerberInnen, die seit mehr als fünf Jahren in Österreich le-ben, wird ein Bleiberecht gefordert. Ein Staatssekretariat für Integration soll auf-grund der umfassenden Bedeutung direkt beim Bundeskanzleramt angesiedelt sein. Angedacht werden sollte ein eigenes Minis-terium, das auch für EU-Angelegenheiten zuständig ist.

Die SPÖ ist stolz auf die kulturelle Vielfalt.

„Wir setzen uns für eine klare regelung der zuwanderung ein, die Wohlstand schafft und unser Sozialsystem sichert“, zeigt SPÖ-landesvorsitzender Josef Ackerl auf. „Wir wollen eine wertschätzende Diskussion, die auf Fakten basiert, um die Stimmungsmache zu beenden und das zusammenleben zu verbessern“.

MuSTErbEiSPiEl noiTzMühlEDie neue Integrationssprecherin des SPÖ-Landtagsklubs, Landtagsabgeord-nete roswitha Bauer, verwies auf das gelungene Entwicklungskonzept, das neuen Schwung für den Welser Stadt-teil Noitzmühle – mit hohem Anteil von Familien mit Migrationshintergrund - bringen soll. In Bürgerversammlungen bzw. durch Haushaltsbefragungen wur-den die Anforderungen der Bewohne-rInnen erfasst. Daraus entstand das Ak-tivTeam Noitzmühle, in dem engagierte Menschen an der Verbesserung der Le-bensqualität arbeiten.

information

Klubvorsitzende Jahn, landesparteichef Ackerl, integrationssprecherin bauer: „nur gemeinsam lässt sich ein positives zusammenleben gestalten!“

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FREUNDSCHAFT

bEiM nEuJAhrSEMPFAng der SPÖ Frau-en OÖ trafen sich über 100 engagierte Frau-en im Offenen Kulturhaus in Linz, um eine Gruppe von Frauen zu ehren, „die sich trotz aller Widerstände für Asylwerber und Asyl-werberinnen engagiert haben“, wie Landes-frauenvorsitzende Nrin Sonja Ablinger be-tonte: die Plattform der Bürgerinitiativen Oberösterreich.

In ihrer Laudatio würdigte die ehemalige OrF-Journalistin und Autorin Susanne Scholl das ausdauernde Engagement der AktivistInnen, „die sich nicht dem Gesetz des Wegschauens beugen“. Als Sprecherin der Plattform hob SP-Klubvorsitzende Ger-traud Jahn hervor, dass es viele Menschen gibt, die sich für andere einsetzen. Die Idee der Plattform sei es, diesen Einsatz gemein-sam zu verstärken und zu koordinieren.

... nicht dem Gesetz des Wegschauens beugen!

AUSzEICHNUNG Für PLATTFOrM DEr BürGErINITIATIVEN OÖ

nrin Sonja Ablinger, Martina Fröhlich, Plattform-Koordinatorin Astrid hackl, nermina und Emina Sales, laudatorin Susanne Scholl, luise Froschauer, SPÖ-Klubvorsitzende gertraud Jahn. (vlnr)

Frauen-Workshop: Wie den Euro retten?SINNVOLLE INVESTITIONEN STATT KUrzFrISTIGEM SPArEN

KEnnTniSrEich und mit verständlichen Worten erklärte sie den Teilnehmerinnen die Ursachen der Eurokrise. Niemand müs-se ein Volkswirt/eine Volkswirtin sein, um die zusammenhänge zu begreifen, es gehe darum, sie logisch zu verstehen, betonte Spiecker.

Warum der Hebel zur Schaffung neuer Ar-beitsplätze Investitionen sind und nicht kurzsichtiges Sparen in der Manier einer „schwäbischen Hausfrau“, wie es die deut-sche Bundeskanzlerin formulierte, erklärte Friederike Spiecker umfassend und ein-

leuchtend. „Ein Land kann für seine zukunft nicht sparen, es muss sinnvoll investieren!“ Die Ökonomin machte auch deutlich, war-um Deutschland durch das permanente Unterschreiten der mit der EzB vereinbar-ten zielinflationsrate von zwei Prozent ebenso mitverantwortlich für die Krise ist und warum nur mit einer strikten ord-nungspolitischen regulierung der Finanz-märkte die Eurokrise in den Griff zu bekom-men ist. „Nicht die Staaten, „Stichwort Schuldenbremse“, sondern die Banken müssen diszipliniert werden“, so Spiecker.

gesamtwirtschaftliches Denken ist die Voraussetzung für eine realistische Wirtschaftspolitik“, das machte die kritische deutsche Volkswirtin Friederike Spiecker bei einem überaus informativen Workshop, zu dem die SPÖ Frauen am Samstag, 4. Februar in das Ernst Koref haus in linz eingela-den hatten, deutlich.

Friederike Spiecker: „niemand muss Volkswirtschaft studiert haben, um die ursachen der Eurokrise zu begreifen.“

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bewegend„ich hab´ mich bald genug überall eing´mischt und über jeden Fortschritt g´freut“ – fröhlich lachend schildert uns die Sportwissenschafterin und Sportmanagerin Mag.a Anita rackaseder (37) ihren kurzen Weg zum großen Erfolg: Die erste oberösterreichische ASKÖ-landessekretärin wird 1200 Vereine mit 1300 Funktionären und 200.000 Mitgliedern betreuen.

„Als ich vor sieben Jahren im Linzer ASKÖ-Bewegungs-Center angefangen habe, wa-ren wir hier zu viert, jetzt sind zehn Frauen und drei Männer in unserem wachsenden Serviceunternehmen für Sportvereine und Gesundheitsförderung, um mit 80 ehren-amtlichen Mitarbeiterinnen 22.000 Kinder und 12.000 Erwachsene zu betreuen – und zu bewegen!“

KinDEr SollEn DiEElTErn MiTrEiSSEn „So, wie wir in meiner Schulzeit den Eltern das Mülltrennen beigebracht haben, so sol-len jetzt die Kinder die Eltern zu körperlichen Aktivitäten mitreißen“, meint die Nachfolge-rin von Gerhard Hutsteiner. „Je mehr sich die Menschen bewegen, desto weniger leiden sie an übergewicht, rückenproblemen oder Fehlstellungen“, weiß ASKÖ-Präsident Fritz Hochmair, dass auf Anita rackaseder und ihr

Team ständig neue Aufgaben zukommen: „Früher gab´s ja kein Kind, das keinen Ball fangen oder keinen Purzelbaum schlagen konnte“, aber heute müssten Kids die Grund-motorik und Körperkoordination lernen und üben, Spaß am Sport kriegen: „Ohne Tests und Niederlagen, um keinem die Freude zu nehmen“, erklärt die gebürtige Schärdinge-rin, die im Wahlkampfteam der Salzburger Landeshauptfrau und als Pressesprecherin des dortigen Sportlandesrats „Auslandser-fahrungen“ gesammelt hat, wie die Kleins-ten spielerisch animiert, motiviert und mobi-lisiert werden: Im Kindergarten hilft beim Vorturnen die froschmaulige Kasperlthea-terpuppe „Hopsi Hopper“, in der Volksschule dann das lausbubenartige Maskottchen „Ko-ordi“, geboren im ASKÖ-Landesverband. „Kinder brauchen Koordi, um für körperliche und geistige Anstrengungen besser gerüs-tet zu sein“, doziert die ledige Sportwissen-

schafterin, dass bewegte Knirpse gesünder und ausgeglichener seien, mehr Spaß hät-ten und gefährliche Situationen besser meis-tern. Deshalb finanziere das Sportministeri-um zehn Bewegungsstunden pro Schule und Kindergarten.

Für 12.000 Erwachsene werden 8000 übungseinheiten hingegen von Sponso-ren, Orts- oder Firmenchefs und jener Akti-on „Gesunde Gemeinde“ bezahlt, die der 71-jährige ASKÖ-Präsident einst als SPOÖ-Vorsitzender gegründet hat. Jetzt forciert er das betriebliche Gesundheitsförderungs-programm, da schon 16-jährige Lehrlinge unter einseitigen Belastungen leiden: Im heurigen Frühjahr werden 27 Firmen regel-mäßig einmal wöchentlich betreut werden, laufend kommen Anfragen und Anmeldun-gen dazu. Auch, weil kranke Mitarbeiter teuer sind.

Ein starkes Team: Die neue landessekretärin Anita rackaseder und ASKÖ-Präsident Fritz hochmair.

ASKÖ OBErÖSTErrEICH SETzT AUF FrAUENPOWEr

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ratingagenturen standen in den letzten Wochen im Streit um die Lösung des Pro-blems der europäischen Staatsverschul-dung im Kreuzfeuer der Kritik. Nervös be-obachtete man von Paris bis Wien das Treiben der großen US-amerikanischen Agenturen Standard & Poor‘s, Moody‘s und Fitch. Jede öffentliche Aussage wur-de auf die Goldwaage gelegt. Die Gret-chenfrage, um die sich alles drehte: Wer behält sein Triple-A?

Die Mühe, sich die Berichte der Agentu-ren auch wirklich durchzulesen, machte sich aber anscheinend niemand. zumin-dest hatte diesen Eindruck, wer öffentli-che Aussagen von ÖkonomInnen, Politi-kerInnen, aber auch zeitungskommenta-re verfolgte. Alle behaupten, die Staats-schulden seien die Ursache für die jüngste Herabstufung Österreichs; keiner sagt, was wirklich in der Begründung von Standard & Poor‘s steht: dass man viel zu einseitig auf Sparen, Sparen, Sparen setzt und damit das Wirtschaftswachstum ab-würgt. Die Krise ist also gerade keine der Staatsschulden und der öffentlichen Bud-gets. Wer sie als solche behandelt, emp-fiehlt eine falsche Politik, die alles noch schlimmer macht. Doch genau das ma-chen die neoliberalen GrashüterInnen

wie Wirtschaftsforscher Bernhard Felder, Finanzministerin Maria Fekter oder Erste-Bank-General Andreas Treichl andauernd: sie verkehren die Empfehlungen der ra-ting-Agenturen ins genaue Gegenteil. Denn was speziell die österreichische Volkswirtschaft verwundbar macht, ist das große risiko der aushaftenden Kredi-te heimischer Banken in Osteuropa, die bereits die gesamte jährliche Wirtschafts-leistung (rund 290.000.000.000 Euro) übersteigt. Die Herabstufung erfolgte al-so deswegen, weil wir ein Sparpaket schnüren.

Das Ganze macht aber rating-Agenturen nicht unproblematischer. Aussagen die-ser Institutionen sind eben keine bloßen Meinungsäußerungen, sondern werden oft zu selbsterfüllenden Prophezeiungen. Prophezeit etwa Standard & Poor‘s einen Kreditausfall in Italien oder eine Staats-pleite Griechenlands, werden diese äu-ßerungen, sobald sie öffentlich werden, wirklich wahrscheinlicher, weil zum Bei-spiel dann Investoren ihr Geld aus Italien abziehen oder für den Kauf griechischer Staatsanleihen (noch) höhere zinsen ver-langen. Eine immer wieder geforderte, unabhängige, europäische, möglicher-weise öffentliche ratingagentur wäre ein

Gegenvorschlag. Alter-nativ wird vom BSA vor-geschlagen, dass die Be-zahlung der rating-agenturen nicht mehr ausschließlich von den „gerateten“ Unterneh-men selbst geleistet wird, sondern dass künf-tig all jene, die ratings verwenden, eine eigene rating-Gebühr zahlen.

Alles AAA?An die

SPÖ O

berösterreich zH

Gabriela Carpella

Landstraße 364020 Linz

Bitte kleb’ m

ir eine!

Antwortsendung Vorname: ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Name: �����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Anschrift: ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Telefonnummer: ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

E-Mail: ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Funktion/en: ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Anfahrt

Shuttlebus Ab Linz (Hauptbahnhof) gibt es am Freitag, 20� April 2012 um 14:30 Uhr einen Shuttlebus zum Seminar� Rückfahrt am Sonntag� Genauere Infos folgen nach Anmeldeschluss�

SPOÖ Information Nr� 5/2012, S�P� GZ 02Z034277S, Erscheinungsort Linz, VPA 4020

Organisatorisches: für Frauen

: für Frauen und Männer

TeilnahmebeitragDer Teilnahmebeitrag beinhaltet Vollpension samt Übernachtung im Doppelzimmer: 50 bzw� 65 Euro (=Nicht-Parteimitglieder)� Alle TeilnehmerInnen bis 25 Jahre zahlen 20 Euro� Befreit sind SchülerInnen, Lehrlinge, Studierende, Karenzierte sowie Arbeitssuchende� Anmeldung bis Montag, 2� April 2012Infos unter: 0732 772611 - 16 | www�ooe�spoe�at/fruehlingswerkstatt Scanne mit deinem Smartphone den nebenstehenden Code und gelange sofort zur Homepage und Online-Anmeldung der Frühlingswerkstatt�

Hotel Freunde der Natur (Wiesenweg 7, 4582 Spital am Pyhrn)www.naturfreundehotel.at

Mit dem Auto:von Linz bzw� Graz: Pyhrnautobahn, Abfahrt Spital am PyhrnMit der Bahn:Bahnhof Spital am Pyhrn mit Gratis-Abholung vom Hotel

ReferentInnenMag�a Dagmar Andree ist Sozialrechtsexper-tin der AK OÖ und Vorsitzende des Frauen-hauses Linz�

BM a�D� Dr� Erwin Buchinger ist ehemaliger Sozialminister und seit 2009 österreichischer Behindertenanwalt�

Prof� Dr� Klaus Dörre ist Gründungsmitglied des „Institut Solidarische Moderne“ und Pro-fessor für Arbeitssoziologie in Jena�

Dr�in Sylvia Hahn ist Historikerin und Vizerek-torin an der Universität Salzburg

Mag� Rudolf Moser ist Experte für Arbeits-marktpolitik der AK OÖ und Mitglied des Landesdirektoriums des AMS OÖ�

Dipl�-Volksw�in Friederike Spiecker arbeitet als freie Wirtschafts publizistin zu Fragen der inter-/nationalen Wirtschaftspolitik�

Dr� Fritz Bauer ist Leiter der Abteilung Bil-dung und Kultur in der AK OÖ�

Bernd Dobesberger ist stellvertretender Bildungsvorsitzender und Vorsitzender der Kinderfreunde Oberösterreich�

Ing� Reinhold Entholzer ist AK-Vizepräsident und FSG-Vorsitzender und hat zentral am morgen�rot Themenheft Arbeit mitgewirkt�

Mag�a Ingrid Moritz ist Leiterin der Abteilung „Frauen - Familie“ in der AK Wien�

Mag�a Sybille Pirklbauer ist Politikwissen-schafterin und Mitarbeiterin der Arbeiter-kammer Wien, Abteilung „Frauen - Familie“�

Bettina Stadlbauer ist Geschäftsführerin der ÖGB-Frauen OÖ und unterstützt Frauen für die konkrete Betriebsratsarbeit�

Rainer Wimmer ist Bundesvorsitzender der Gewerkschaft PRO-GE und gebürtiger Hallstätter�

frühlingswerkstatt der spö oö

informieren & mitdiskutieren

die arbeit hoch?!

UZ24-884Druckerzeugnisse

CP IKS-Nr.: 554-53401-0212-1297klimaneutralgedruckt klimaneutral

gedruckt

klimaneutralgedruckt

554-53401-0212-1297_4c.indd 1 15.02.12 08:12

„DiE ArbEiT hoch?!“ - unter diesem Mot-to steht die Frühlingswerkstatt 2012 der SPÖ Oberösterreich (die frühere „Par-teischule“), zu der renner Institut OÖ, SPÖ Frauen und Sozialistische Jugend OÖ von Freitag, 20. April bis Sonntag, 22. April inte-ressierte Parteimitglieder ins Hotel Freunde der Natur in Spital am Pyhrn einladen.

Geschichte und zukunft der Arbeit stehen heuer im zentrum der Frühlingswerkstatt. Die Workshops bieten Historisches, Aktuel-les und Kontroversielles zum Thema (Er-werbs-)arbeit.

Das Besondere daran: Es gibt parallel eine Frauenwerkstatt, eine Jugendwerkstatt und eine allgemeine Frühlingswerkstatt. Das rahmen- und Abendprogramm lässt viel raum für Diskussion, Information und Aus-tausch.

Highlight ist am Samstag, 21. April, 20 Uhr eine Diskussion mit BM a.D. Dr. Erwin Bu-chinger, der kritischen deutschen Volkswir-tin Friederike Spiecker, Dr. Klaus Dörrie, Pro-fessor für Arbeitssoziologie in Jena und LH-Stv. Josef Ackerl. Die Fragen stellt SJ-Lan-desvorsitzende Fiona Kaiser.

Anmeldungen bis Montag, 2. April 2012 Infos unter: 0732/772611-16 www.ooe.spoe.at/fruehlingswerkstatt

Frühlingswerkstatt:„Die Arbeit hoch?!“

VON STEFAN ETzELSTOrFEr

LANDESGESCHäFTSFüHrEr DES BSA OÖ

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FREUNDSCHAFT

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FREUNDSCHAFT

„Von DEr EngEn VErKnüPFung von wissenschaftlichen Erkenntnissen mit der politischen Praxis profitieren beide Seiten. So laden wir kritische WissenschafterInnen ein, mit uns zu diskutieren und ihre Argu-mente einzubringen. Denn viele gute Stim-men werden nicht gehört, weil sie in der oft einseitigen Berichterstattung der Medien keinen Platz finden. Genau diese Argumen-te fehlen aber oft in der politischen Ausein-andersetzung, bei Fernsehdiskussionen ge-nauso wie am Stammtisch“, erläutert Insti-tuts-Geschäftsführer Georg Hubmann.

WiSSEn SAMMEln unD AuFbErEiTEnDie praktische Arbeit der FunktionärInnen vor Ort ist die richtgröße für die Arbeit des Jahoda-Bauer Instituts. Dazu werden lau-fend Grundlagenartikel gesammelt und für den praktischen politischen Gebrauch auf-bereitet. Die Erstellung der morgen.rot The-menhefte war der erste Schritt. Ein eigenes rufseminar „Sozialdemokratische Wege aus der Krise“, abrufbar über das rI OÖ, stellt ei-

nen weiteren Baustein dar. Darüber hinaus erscheinen mit den „Perspektiven“ regel-mäßig zusammenfassungen zu aktuellen politischen Themen.

zuKunFTSThEMEn EnTWicKElnEine politische Partei braucht als treibende Kraft eine Vorstellung davon wie ein gutes Leben in der zukunft aussehen kann. So ge-hört auch die Arbeit an neuen Ideen und Konzepten zu den Aufgabenfeldern des Jahoda-Bauer Instituts. Kooperationen mit befreundeten Organisationen aus dem wis-senschaftlichen Bereich wie aus dem Um-feld der SPÖ sichern dabei die inhaltliche Breite ab.

Betriebliche Auftragsvergabe an Frauenförderung koppeln

ErFolg für 50.000 weibliche Handels-angestellte: Im zuge der letzten Ge-haltsverhandlungen konnte die Ge-werkschaft neben einer Erhöhung der Gehälter um 3,6% erreichen, dass die Karenzzeit – maximal zehn Monate werden angerechnet – künftig auch bei den Abfertigungen und Sonder-zahlungen berücksichtigt wird. Bisher haben Verkäuferinnen durch diese Nichtanrechnung im Monat zwischen 50 und 200 Euro brutto gegenüber ih-ren männlichen Kollegen eingebüßt. „Ein weiterer Schritt zum Schließen der Gehaltsschere“, freut sich Frauenvorsit-zende Sonja Ablinger.

ErFOLG Für FrAUEN IM HANDEL:

Karenzzeit wird angerechnet

An einem Modell zur betrieblichen Frauenförderung arbeiten derzeit die 2. Landtagspräsidentin Gerda Weichs-ler-Hauer und SP-Klubvorsitzende Ger-ti Jahn. Das heißt, öffentliche Aufträge sollen nur noch an Betriebe vergeben werden, die in ihren Unternehmen Gleichstellungsmaßnahmen setzen und damit Frauen fördern. Der Sinn da-hinter: Einen Anschub geben, der Be-triebe in Oberösterreich motiviert, Frauen stärker zu fördern. Erfolgreiche Modelle dafür werden in Wien und Ber-lin bereits umgesetzt.

Die Vorsitzenden caecilia innreiter und Franz leidenmühler bei der Präsentation des Jahoda-bauer instituts mit landes-geschäftsführer roland Schwandner am landesparteitag.

gerade in turbulenten zeiten ist ein starkes inhaltliches Fundament wichtig, um den politischen Kurs halten zu können. Es gilt die besseren Argumente für die gestaltung der gemeinschaft zu entwickeln und offensiv zu vertreten. Das Marie Jahoda / otto bauer institut organisiert als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik die notwendige grundlagenarbeit.

Mit Herz und Hirn das Fundament stärken

Jahoda-Bauer InstitutGeorg [email protected]/772611-31

kontakt

gerda Weichsler-hauer: betriebe motivieren!

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2.828 SPÖ-GemeinderätInnen arbei-ten auf kommunaler Ebene in den oö. Gemeinderäten aktiv mit. Mit erfolg-reichen Aktionen, Projekten und Ideen gelingt es ihnen immer wieder, die Menschen auf die Arbeit der SPÖ vor Ort aufmerksam zu machen. All diese interessanten Ideen hat der Gemein-devertreterverband (GVV) nun gesam-melt, beschrieben, mit den jeweiligen Kontaktadressen versehen und in ei-ner ansprechenden Ideenbuch unter dem Titel „100 Ideen für deine Ge-meinde“ veröffentlicht. So kann auf bereits vorhandenes Kreativpotential zurückgegriffen werden.

Wie groß die Kreativität in den Ge-meinden ist, zeigt der „rote Briefkas-ten“ der SPÖ Grünburg. In verschiede-nen Ortsteilen wurden rote Briefkästen befestigt. Die Bevölkerung kann dort Anregungen einbringen, Fragen stel-len oder bei konkreten Projekten ihre Meinung kundtun. Die Briefe werden von den FunktionärInnen beantwortet und die Wünsche und Vorschläge in der Arbeit der SPÖ berücksichtigt.

Das GVV-Team freut sich auf weitere gute Ideen!Nähere Infos: [email protected] Tel.: 0732/77 26 11-40

100 Ideen für Aktionismus

Lovetour muss bleiben!FALSCHEr „SPArzWANG“ BEI SEXUALBErATUNG

AuFKlärung ist ein wichtiger Baustein, um ungewollte Teenager-Schwangerschaf-ten zu verhindern. Der LoveTour-Bus ist ei-nes der erfolgreichsten Projekte zur Ein-dämmung von Jugendschwangerschaften. Dieser soll nun dem Sparzwang von LH Pühringer zum Opfer fallen.

1600 Ausfahrten in neun Jahren unterstrei-chen den Erfolg. Insgesamt wurden 41.000 Jugendliche persönlich betreut und 38.700 Fragen beantwortet. Der LoveTour-Bus ist jeden zweiten Tag im Einsatz und bereits jetzt bis Ende des Schuljahres restlos ausge-

bucht. Nun soll dieses erfolgreiche Projekt von ÖVP-Landeshauptmann Pühringer mit einem Federstrich abgeschafft werden. Leidtragende sind die jungen Menschen in Oberösterreich. Sie werden mit ihren Fra-gen künftig alleine gelassen.

Die Aktion kritischer SchülerInnen (AKS), die Junge Generation (JG) und die Gewerk-schaftsjugend haben gegen diesen Kahl-schlag im Aufklärungsunterricht landes-weit mit Protesten, Medienaktionen und Info-Broschüren aufmerksam gemacht.

„Der LoveTour-Bus senkt nachweislich die Zahl der ungewollten Jugendschwanger-schaften in Oberöster-reich“

TArEK EL-SHErIF, AKS

„ÖVP-LH Pühringer treibt die Aufklärung zurück ins Mittelalter. Dieser Sparzwang ist verantwortungslos!“

ANDrEAS DUrST, JG

„Beim LoveTour-Bus können sich Jugendli-che vertrauensvoll an SexualpädagogInnen wenden. Künftig wer-den sie alleingelassen.“

PETrA MüLLNEr, SPÖ-JUGENDSPrECHErIN

Vom 20.-22. Jänner ging das Wintersport-fest der SJ mit über 220 TeilnehmerInnen über die Bühne. Schauplatz: Hüttau. Als Be-lohnung für die tolle Jugendarbeit in den Ortsgruppen lädt die SJ OÖ alljährlich zum großen Winterfest. Von Skifahren, Snow-boarden, Nachtrodeln und Fackelwande-

rung bis zur politischen Stadtführung in Salzburg und einem Wuzzel-Turnier für Mädchen war für alle etwas dabei. Falls du Interesse hast, einmal auf diese oder eine ähnliche Veranstaltung mitzufahren: Ein-fach melden unter [email protected].

Winter, Sport und Hüttengaudi

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Eigentlich war “ausgedealt”, dass unser Fraktionsvorsitzender Martin Schulz dem Christdemokraten Jercy Buzek aus Polen nachfolgen sollte. Dennoch blieb es spannend. Einmal, weil es zwei zusätzli-che Kandidaturen gab, zum anderen, weil viele annahmen, dass so manches EVP-Mitglied Schulz etwas “dünsten” las-sen wollte und ihm einen zweiten Wahl-gang „vergönnte“. Schulz schaffte es gleich im ersten Anlauf mit 57% recht souverän. Wohl auch deshalb, weil er sich dafür stark macht, den Einfluss des Euro-päischen Parlaments gegenüber rat und Kommission auszuweiten. In seiner An-trittsrede machte er auch eine klare Kampfansage in richtung “Merkozy”, de-ren Politik den Eindruck erweckt, “man könne ein Mehr an Europa mit einem We-niger an Parlamentarismus schaffen”. Neuer Fraktionsvorsitzender ist übrigens Hannes Swoboda, als erster Österreicher in dieser einflussreiche Position.

Dänemark hat derzeit die ratspräsident-schaft inne. Die Dänen haben sich vorge-nommen, das Asylpaket endlich zum Ab-schluss zu bringen. Europas Sozialdemo-kratie kann stolz auf die Entwicklung in Dänemark sein und hoffen, dass sich die Mitte-Links-regierung konsolidiert. Eine erfolgreiche EU- Präsidentschaft wäre ein wichtiger Baustein dafür. Dänemark war übrigens das erste Land mit einer rechtspopulistischen Bewegung. Bereits in den 1970-er Jahren hatte hier Mogens Glistrup gegen Fremde, den Staat und

die Steuern gegeifert und den Verlust so-zialdemokratischer Hegemonie eingelei-tet. Beginnt vielleicht hier eine Trend-wende? Geht vom Norden Europas die Erneuerung der Sozialdemokratie aus?

SorgE uM ungArnAnders sieht es in unserem Nachbarland Ungarn aus. Hier läuft alles schief und das Land steht am Abgrund: wirtschaftlich, sozial und moralisch. Dem großmundi-gen reformator ist alles aus dem ruder gelaufen. Er braucht Europa, dessen Wer-te er missachtet und dessen (viel zu leise vorgetragenen) ratschläge und Bitten er bisher arrogant zur Seite geschoben hat-te. Victor Orban hatte (ungefragt) gebe-ten, dem EP seine Sicht der Dinge vortra-gen zu dürfen. Wie ein reumütiger Sün-der saß er da, wenige Meter von mir ent-fernt. Er musste sich die Einwendungen des dänischen ratsvorsitzes und die An-klage des Kommissionspräsidenten Bar-roso anhören.

Immerhin erklärte sich Orban aber zu ra-schen Korrekturen bereit. Es waren wohl eher Lippenbekenntnisse und er wird wohl nur das Nötigste tun, um wieder an die europäischen Futtertröge zu kom-men. Dennoch, es war eine Sternstunde für das EP. Hier ist der Ort, an dem Debat-ten über Probleme von europäischer Be-deutung geführt werden müssen. Des-halb müssen wir Orban dankbar sein, dass er das EP für seine Show gewählt hat.

Die erste Straßburg-Woche des neuen Jahres werde ich so schnell nicht vergessen. ich habe sie sehr bewusst erlebt, obwohl mich eine grippe geplagt hat. im Mittelpunkt stand die neuwahl des Präsidiums.

Kampfansage an „Merkozy“BrIEF AUS BrüSSEL

TermineSonntag, 4. März 2012 | 10:30 uhr lESung unD gESPräch MiT chriSTinE nÖSTlingEr: „ibA DE gAunz oAMAn FrAun“ Moviemento, Movie 1 (OK Platz 1, Linz) Eine Veranstaltung des SPÖ-Frauensalons

Donnerstag, 8. März 2012 AKTionSTAg zuM inTErnATionAlEn FrAuEnTAg

Freitag, 9. März 2012 19 uhr „DiE bAnAliTäT DES bÖSEn. MoTiVE unD FolgEn DES EichMAnn-ProzES-SES.“ | Vortrag von Prof. Dr. Helmut Fiere-der | Braunau Musikschule

Sonntag, 11. März 2012 | ab 10:30 uhr MATinEE zuM FrAuEnTAg hEr MiT DEM gAnzEn lEbEn! 100 JAhrE broT unD roSEn Kultur- und Sportzentrum Timelkam

Montag, 19. März 2012 | 14 uhr „DiE bAnAliTäT DES bÖSEn“ zeitgeschichtemuseum | Ebensee

Montag, 26. März 2012 | 14 uhr „DiE bAnAliTäT DES bÖSEn“ Mauthausen | Gedenkstätte

Samstag, 31. März 2012 | 9 uhr VErAnSTAlTung luST AuF zuKunFT: KinDErbETrEuung in gEMEinDEn. KrAbbElSTubE - KinDErgArTEn - horT – gAnzTAgESSchulE Eine Veranstaltung von GVV OÖ & rI OÖ Wissensturm Linz, Kärntnerstraße 26

Freitag, 20. April bis Sonntag, 22. April 2012 FrühlingSWErKSTATT: „DiE ArbEiT hoch?!“ Hotel Freunde der Natur Spital am Pyhrn Kontakt & Info siehe Seite 14

Freitag, 11. Mai 2012 bis Sonntag, 13. Mai 2012 4. bunDESTrEFFEn DEr „rED biKEr“ in SPiTAl AM Phyrn Anmeldeschluss ist der 27. April 2012. Infos und Anmeldung: www.redbiker.at

Freitag, 15. Juni 2012 MorgEn.roT ProJEKTMESSE

UNIV. PrOF. Dr. JOSEF WEIDENHOLzEr

ABGEOrDNETEr zUM EU-PArLAMENT

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hEinz hillingEr, Landesvorsitzender und Vizepräsident des ÖPV, ist überzeugt, dass das Neujahrskonzert des Pensionistenver-bandes OÖ eine fixe Größe im oberösterrei-chischen Kulturkalender wird.

Den sportlichen Start ins neue Jahr machen traditionellerweise die Landesmeisterschaf-ten im Schifahren. Im riesentorlauf und im Langlauf wurden die Landesmeister ermit-telt. Bei tiefwinterlichen Bedingungen gin-

gen über hundert Freizeitsportler an den Start. Beim riesentorlauf am Hochficht setz-te sich bei den Damen die Seriensiegerin der letzten Jahre, Gertrude Schmidthaler aus Kirchdorf, erneut durch. Bei den Herren sieg-te Theo Helmberger aus Linz.In Schöneben fanden die Langlaufbewerbe statt. Auf der 6,6 km langen Loipe gewann bei den Frauen Anna Haider aus Linz und bei den Herren war Bundesmeister Josef Hones aus Freistadt nicht zu schlagen.

MiT EinEr iniTiATiVE im Oö. Landtag setzt sich der SPÖ-Klub für ein Schulmodell ein, das zu mehr Chancengleichheit für Oberös-terreichs Kinder führt.

In kaum einem Land in Europa wird die Schullaufbahn eines Kindes derart vom Bil-dungsstand der Eltern bestimmt wie in Ös-terreich. Damit aber alle Kinder die gleichen Chancen bekommen, müssen die geeigne-ten rahmenbedingungen geschaffen wer-den, ist sich Landtagsabgeordneter Affen-zeller sicher: „Die Einführung der Neuen Mit-telschule und der Ausbau des Angebots von

Ganztagsschulen sind erste wichtige Schrit-te in die richtige richtung. Darüber hinaus ist es jedoch auch notwendig, Schulen mit besonders schwierigen Voraussetzungen vermehrt zu berücksichtigen“. Im SPÖ-Mo-dell wird der soziale Hintergrund der Kinder einer Schule mit eingeplant, wenn es um die Berechnung der zuteilung von zusätzlichen Lehrerstunden geht. „Dadurch können die pädagogischen Herausforderungen besser bewältigt und jedem Kind die bestmögliche Bildung geboten werden“, hält Affenzeller fest.

Mit Musik und Elan ins neue Jahr

Mehr Gerechtigkeit im Schulwesen

SCHWUNGVOLLEr STArT BEIM PENSIONISTENVErBAND OÖ

BILDUNG MIT zUKUNFT:

harter Kampf um den landesmeistertitel

bereits zum zweiten Mal startete der Pensionistenverband oberösterreich mit einem schwungvol-len neujahrskonzert ins neue Jahr. Mehr als 600 Mitglieder ließen sich von „Philharmonices Mundi“ unter der leitung von Josef Sabaini verzaubern.

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Sozialsprecher hans Affenzeller: rahmenbedingun-gen für bestmögliche bildung schaffen

im vollbesetzten Vereinshaus stimmten sich mehr als 600 Mitglieder des PVoÖ aufs neue Jahr ein.

FREUNDSCHAFT

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Demokratie erlernenSeit drei Jahren gibt es an der ganztagsschule Ennsleite ein Schülerparlament, das einmal die Woche tagt. „Die idee kommt aus der Schulentwicklung. Demokratie und Mitbestimmung sollen Thema sein. Man wollte Strukturen schaffen, die in richtung Mitsprache der Schüler gehen“, erklärt die verantwortli-che Pädagogin, ursula oppl. „ursprünglich wollten wir eine Freizeitgruppe „Schülerparlament“ einrich-ten, für die sich aber nicht genug Schüler gemeldet haben. Schließlich wurde aus jeder Klasse der Klassensprecher oder sein Vertreter entsandt und mittlerweile ist es so, dass aus vielen Klassen gleich mehrere Kinder ins Schülerparlament kommen.“

Die Mitglieder des Schülerparlaments, neun Mädchen und sieben Burschen, ver-treten die Meinungen und Wünsche ihrer MitschülerInnen und bringen auch ihre ei-genen Ideen bei Diskussionen ein. Es wer-den Probleme besprochen, Umfragen durchgeführt, Plakate gestaltet, interessan-te Personen zu Diskussionen und Veranstal-tungen eingeladen. Die Schülerparlamen-tarier arbeiten vor allem für die Verbesse-rung der Schulgemeinschaft.

„Wir SPiElEn nichT DEMoKrATiE, ES gibT KonKrETE AuSWirKungEn.“Melanie ist die gewählte Schulsprecherin und kommt aus der 2. Klasse. „Am Anfang habe ich gedacht, es ist fad, weil man da nur redet. Aber dann ist es sehr interessant ge-worden. Wir überlegen gemeinsam, was wir uns für dieses Semester vornehmen, zum Beispiel, ob man Handys benutzen oder im Unterricht Kaugummi kauen darf. Jeder

darf seine Ideen in der Diskussion einbrin-gen.“

„Die Schüler lernen, was Demokratie heißt, und wo es Grenzen gibt. Es wird ihnen klar, dass nicht alles umsetzbar ist. Man braucht Mehrheiten und muss die anderen mit Ar-gumenten überzeugen“, meint die Gründe-rin des Schülerparlaments, Ursula Oppl. „Ich bin zum Schülerparlament gekommen, weil es geheißen hat, da kann man viel tun für die Schule“, erzählt Schülervertreter Marcel aus der 1. Klasse stolz. Saher aus der 4. Klasse wollte im Schülerparlament dabei sein, weil sie für die Schüler etwas zum Posi-tiven verändern will und auch mithelfen möchte, echte Gemeinschaft zu leben.Die Hauptschule Ennsleite 2 bekam im ver-gangenen Jahr den „Liberto 2011“ über-reicht. Dies ist ein Kinderschutzpreis des Landes OÖ, der unter dem Motto „Mitma-chen statt danebenstehen“ an verdiente

Einrichtungen verliehen wird. Herzliche Gratulation dazu!

gAnzTAgSSchulE ErMÖglichT AbWEchSlungDie Hauptschule Ennsleite wird als Ganz-tagsschule geführt, in der sich Unterrichts-, Lern- und Freizeitphasen über den ganzen Tag hindurch abwechseln. Neben dem Schülerparlament bietet die Schule ihren Schülern auch noch viele andere interes-sante Aktivitäten, von Besuchen in Alten-heimen, Kindernotfallkursen, das Erreichen des Europäischen Computerführerscheins, bis hin zu zauber-, Kletter- und Töpferkur-sen. Für Abwechslung ist also in jeder Hin-sicht gesorgt. Seit 2010 gibt es auf Anre-gung des Direktors drei Schulsprecher als Bindeglied zwischen Lehrern, Schülern und Eltern. Dafür gibt es eine eigene Schulspre-cherwahl, an der alle SchülerInnen teilneh-men.

Pädagogin ursula oppl in Diskussion mit Schülerinnen aus dem Schülerparlament: Melanie, Marcel, Alessandro und Saher sind begeisterte Parlamentarier.

SCHüLErPArLAMENT AN DEr GANzTAGSSCHULE ENNSLEITE/STEyr

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FREUNDSCHAFTFrEUNDSCHAFT

JEDE MEngE guTEr iDEEn für eine besse-re Schule der 6- bis 15-Jährigen wurden von den OberösterreicherInnen im rahmen der SPÖ-Kampagne „Bildung mit zukunft“ ein-gebracht. Eindeutig die Bestnote gab es da-bei für die Ganztagsschule, in der Unter-

richt, üben und Freizeit über den ganzen Tag verteilt sind. Dieses „Vorzeugszeugnis“ aus Oberösterreich wurde am 1. Februar im Parlament an Bildungsministerin Dr.in Clau-dia Schmied überreicht. „In der Ganztags-schule haben alle Kinder bessere Chancen!

Fotowettbewerb: 1. Platz „bildung ist Abenteuer im Kopf“ von Philipp Tansil

Fotowettbewerb „Bildung mit zukunft“

“Vorzugszeugnis“ für die Ganztagsschule BILDUNGSKAMPAGNE INS PArLAMENT: rüCKENWIND Für CLAUDIA SCHMIED

„zeugnistag“ im Parlament: oÖ-landesbildungsvor-sitzende Dr.in brigitte leidlmayer, SPÖ-landesvorsit-zender Josef Ackerl, bildungsministerin Dr.in claudia Schmied, SP-Klubvorsitzende Mag.a gertraud Jahn und der obmann des sozialdemokratischen lehrerin-nenvereines, Franz Turek. (v.l.n.r.)

bilDungSbär in SzEnE. Die Vorsitzende der Landesbildungsorganisation Brigitte Leidlmayer und die Leiterin des renner Ins-tituts OÖ Annemarie Obermüller überreich-ten die Preise an die GewinnerInnen, Phil-

ipp Tansil (1.Platz) und Anna Schabetsber-ger (2. Platz) des Fotowettbewerbs „Bildung mit zukunft“ unter dem Motto „Bildung be-deutet für mich…“. Die unzähligen kreati-ven zusendungen zeigen, wie sehr das The-

ma Bildung den Menschen ein Anliegen ist. Ex aequo mit der Familie Schabetsberger belegten Herwig Dietl-Steinmaurer und Markus Vogtenhuber/Daniela Holzinger den 2. Platz.

Österreichische Post/Sponsoring PostSPÖ OÖ Information Nr. 6/2012 S.P. Gz 022z034277 S – VPA 4020

Ein ziel unserer Kampagne ist, dass zumin-dest jede zweite Schule in Oberösterreich ganztägig geführt wird. Jedes Kind soll op-timal gefördert werden für den besten Ler-nerfolg ohne teure Nachhilfe. Wir wün-schen uns mehr gemeinsame zeit für Eltern und Kinder und eine kindgerechte Schule, die Freude am Lernen vermittelt. Wichtig ist uns dabei auch eine hochwertige Bil-dung aller PädagogInnen “, so SPÖ-Landes-vorsitzender Ackerl und die Bildungsvorsit-zende Leidlmayer.

brigitte leidlmayer(links) und Annemarie obermüller (rechts) mit den gewinnern Philipp Tansil und Anna Schabetsberger.