Friede und Heil, Juni 2009

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Zeitschrift der Franziskaner-Minoriten in Deutschland

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Zeitschrift der Franziskaner-Minoriten 75. Jahrgang – Nr. 3 – 2009

Aids-Waisen Aids-Waisen in Snehalayain Snehalaya

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Wir Franziskaner feiern ein denk-würdiges Jubiläum. Im Jahr 1209 wanderte Franz von Assisi mit seinen ersten elf Gefährten nach Rom, zum „Herrn Papst“, wie er sich ausdrückte. An diese ur-franziskanische Titulierung des Heiligen Vaters erinnerte Bene-dikt XVI. in seiner Ansprache in Castel Gandolfo am 18. April: „In den vergangenen Tagen habt ihr euch in Assisi zum sogenannten Mattenkapitel versammelt, um eure Anfänge in Erinnerung zu rufen. Und am Ende dieser wunderbaren Erfahrung seid ihr gemeinsam zum ‚Herrn Papst’ gekommen, wie euer seraphischer Gründer sagen würde. Ich begrüße euch alle sehr herzlich.“

Franziskus wollte sich 1209 seine Lebenswei-se vom Papst bestätigen lassen. Der Biograph des Heiligen, Thomas von Celano, schildert es in Kapitel 13 der Ersten Lebensbeschreibung: „Da der selige Franziskus sah, dass Gott der Herr täglich die Brüderzahl mehrte, schrieb er für sich und die Brüder, gegenwärtige wie zu-künftige, schlicht und mit wenigen Worten eine Lebensform und Regel, zu der er hauptsächlich die Worte des heiligen Evangeliums benützte, dessen Vollkommenheit einzig er sehnlich anstrebte. Er fügte noch wenig andere Vor-schriften bei, die für eine fromme Lebensweise durchaus notwendig waren.“ Viele Gelehrte aus den drei Zweigen des Franziskanerordens – Franziskaner, Kapuziner und Minoriten – ha-ben eifrig geforscht, um den Text dieser Urregel des Jahres 1209 zu rekonstruieren, bisher ohne Erfolg. Papst Innozenz III. bestätigte diese Regel mündlich, wie Celano berichtet: „Als er den Wunsch der Männer Gottes zur Kenntnis genommen hatte, gab er nach vorausgegan-gener Prüfung ihrer Bitte seine Zustimmung und erfüllte sie mit sofortiger Wirkung. Über gar vieles gab er ihnen dann noch Aufträge und gute Winke.“

Erst in Kapitel 11 der Zweiten Lebensbe-schreibung des heiligen Franziskus erwähnt

Thomas von Celano, den ei-genartigen Traum von Papst Innozenz III.: „Er erinnerte sich an ein Gesicht, das er wenige Tage zuvor geschaut hatte, und der Heilige Geist gab ihm die Gewissheit ein, dass es sich an diesem Manne erfüllen werde. Im Traume hatte er nämlich gesehen, wie die Lateranbasilika dem Einsturz nahe war, ein Mönch aber, ein unscheinbarer und unan-sehnlicher Mann, sie mit seinem

Rücken stützte und aufrecht hielt, damit sie nicht zusammenstürze. Wahrhaftig, rief er aus, das ist jener Mann, der durch Tat und Lehre die Kirche Christi stützen wird.“ Viele Maler haben diesen Traum des Papstes Innozenz III. ins Bild gesetzt.

Papst Benedikt XVI. sprach es aus, dass Franziskus mit einer aggressiven Haltung gegenüber der „Amtskirche“ durchaus Sym-pathisanten gefunden hätte: „Viele religiöse Gruppen und Bewegungen entstanden in je-ner Zeit, und einige von ihnen stellten sich in Gegensatz zur Kirche als Institution oder ver-suchten zumindest nicht, von ihr anerkannt zu werden. Sicher hätte eine polemische Haltung gegenüber der Hierarchie Franziskus nicht wenige Anhänger gebracht. Er jedoch dachte sofort daran, seinen Weg und den seiner Ge-fährten in die Hände des Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri, zu legen. Diese Tatsache of-fenbart seinen wahren kirchlichen Geist … und der Papst erkannte das und würdigte es.“

Eine konkrete Mahnung des Heiligen Va-ters passt auf das Aids-Zentrum Snehalaya: „Macht euch stets von neuem in Christus auf, wie Franziskus nach dem Blick des Gekreu-zigten in San Damiano und nach der Begeg-nung mit dem Aussätzigen sich aufmachte, um das Antlitz Christi in den leidenden Brüdern zu sehen und allen den Frieden zu bringen!“

In dankbarer VerbundenheitIhr

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800 Jahre sind es her, seit Papst Innozenz III. die Lebensform der Minderen Brüder des heiligen Franz von Assisi bestätigt hat. Aus diesem Anlass trafen sich zweitausend Fran-ziskaner-Brüder aus 65 Nationen vom 15.–18. April 2009 in Assisi zu einem Mattenkapitel. Papst Benedikt XVI. lud sie zu einer Audienz nach Castel Gandolfo.

Im Jahr 1209, vor 800 Jahren, pilgerte Franz von Assisi mit seinen ersten elf Gefährten nach Rom und legte Papst Innozenz III. zur Approbation die so genannte Urregel vor, die leider nicht mehr erhalten ist. In ihr waren einige Zitate aus der Heiligen Schrift zusammengestellt, als Ba-sis für die Lebensweise der Minderen Brüder. Wir können von der Geburtsstunde des Fran-ziskanerordens sprechen. Die endgültige Regel des Franziskanerordens, die bis heute in Kraft ist, bestätigte Papst Honorius III. mit der Bulle „Solet annuere“ vom 29. November 1223: „Re-gel und Leben der Minderen Brüder ist dieses, nämlich unseres Herrn Jesu Christi heiliges Evangelium zu beobachten durch ein Leben in Gehorsam, ohne Eigentum und in Keuschheit.“ Ergänzt wird die Regel heute durch die Konsti-tutionen, durch General- und Provinzstatuten und weitere Rahmenordnungen. Alle diese Texte stehen im Dienst des Lebens, wollen den Brüdern helfen, Evangelium in der Welt und Kirche von heute zu leben.

Auf Matten und in Zelten

In der frühen Zeit des Ordens trafen sich die Brüder alljährlich zu Generalkapiteln rund um das kleine Marienheiligtum bei Portiunkula, heute „Santa Maria degli Angeli“ in der Ebene vor Assisi. Damals schliefen die Brüder auf Strohmatten, wo-her der Name „Mattenkapitel“ stammt. Zur 800-Jahr-Feier der Bestätigung der

ersten Franziskaner-Regel trafen sich zwei-tausend Brüder aus allen franziskanischen Ordenszweigen vom 15.–18. April 2009 zu einem gemeinsamen Mattenkapitel in Assisi. Die 13-köpfige Gruppe der Minoriten aus Deutschland, bestehend aus dem Provinzial-minister Br. Leo Beck, dem Provinzsekretär Br. Josef Bodensteiner und den Junioren, war in einem großen Schlafsaal im Sacro Convento untergebracht, unserem Konvent neben der Basilika des heiligen Franziskus. Br. Thomas Freidel, nun schon seit fast einem Jahr als Pilgerseelsorger in Assisi tätig, führte uns am Ankunftsabend durch die Stadt.

Für die Zusammenkünfte war ein 130 Meter langes Zelt aufgebaut worden. Nach der Er-öffnung durch den Generalminister der (braun gekleideten) Franziskaner, Br. José Rodríguez Carballo, sprach Br. Raniero Cantalamessa, Prediger des päpstlichen Hauses, zum Thema: „Damit wir die Regel, die wir dem Herrn ver-sprochen haben, besser katholisch beobachten“ (aus Testament 34). Der Kapuziner ging dabei von einem Verständnis des franziskanischen Charismas aus, das Christus mit den Augen des heiligen Franziskus betrachtet und dann entsprechend das Verstandene ins Leben zu übertragen versucht.

Internationales Internationales

Mattenkapitel in AssisiMattenkapitel in Assisi

Br. Raniero Cantalamessa OFM Cap. beim Vortrag.

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sondern Christus: Ihn gilt es mit den Augen des Franziskus zu betrachten und dem Wirken des Geistes Raum zu geben.

Nach der Messfeier mit dem Ortsbischof von Assisi, Exz. Domenico Sorrentino, in der Basili-ka Santa Maria degli Angeli, gleich neben dem Versammlungszelt, war es ein weiter Weg in die Hotels und Unterkünfte zum Abendessen, für die Würzburger Reisegruppe im großen Refektor des Sacro Convento.

Zeugnis in Mission und Gehorsam

Den zweiten Tag zum Thema „Zeugnis geben“ eröffnete unser Generalminister Br. Marco Tasca mit einem Impuls beim Morgengebet: Ein-ander gut wollen! Zunächst sprach John Cor-riveau OFM Cap., Bischof von Nelson in Ka-nada, vom „liebenden Gehorsam“: Jede Form von Dominanz müsse aus der Bruderschaft verschwinden zugunsten eines Untergeordnet-seins unter alle und alles. Falsch verstandene Macht sei unvereinbar mit dem brüderlichen Mitgefühl. Das Modell für Leitung schlechthin sei der Dienst der Fußwaschung. Diese Vision des demütigen miteinander Umgehens sollten wir als franziskanische Familie als neue Vision der Welt vorschlagen.

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Typisch für Franziskaner

Als Einblick in die fruchtbare Arbeit dieser Tage will ich dieses erste Refe-rat ein wenig ausführlicher vorstellen. Seinen Fokus legte Cantalamessa auf drei Punkte: Zunächst nannte er die Predigt, „die erste Aktivität der Kir-che“. Ein großes Vorbild der Predigt sei der heilige Paulus, der im Predi-gen seine Theologie entwickelt habe. Der Auftrag für heute sei dann nicht eine moralisierende, sondern eine kerygmatische, also verkündigende Predigt, damit die „post-christiani-sierte Welt“ neu evangelisiert werde. Denn dieses Evangelium, so Cantala-messa, dürften wir Franziskaner uns nicht nehmen lassen.

Als zweites ging der Kapuziner näher auf das Gebet ein. Ein Blick auf die Geschichte des Anfangs der Minderbrüder zeige, dass damals keine Breviere genutzt wurden, sondern dass das freie, spontane, charismatische Gebet vor-herrschend gewesen sei. Diese Art von Gebet werde heute oft vernachlässigt, müsse aber un-bedingt das liturgische Beten ergänzen – nicht nur im persönlich-privaten Bereich, sondern auch in der Gemeinschaft.

Schließlich sprach der päpstliche Prediger noch zum Thema Armut. Im Blick auf die Bibel zeigte er auf, dass sich Gott im Alten Testament als Gott für die Armen offenbart habe, im Neuen Testament habe Gott sich dann schließlich selbst arm gemacht. Daraus entspringe die Berufung für die Menschen, die Jesus nach-folgen, nämlich „für die Armen da sein und zugleich selbst arm sein“. Zur Berufung der Franziskanischen Familie gehöre dann nicht nur die Option für die Armen, sondern auch die Option für die Armut.

Auf die Frage, wie diese drei Punkte nun in den Alltag zu übersetzen seien, verwies Br. Raniero auf den Satz des heiligen Franziskus an seine Brüder am Ende seines Lebens: „Ich habe das Meine getan; was euer ist, möge euch Christus lehren!“ (2 Cel 214). Für uns gelte heute nicht in erster Linie Franziskus als Orientierungspunkt,

Br. Helge, Br. Steffen und Br. Bernhardin vor dem Festzelt.

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Im zweiten Referat legte Br. Giacomo Bini, ehemaliger Generalminister der Franziskaner (OFM), drei Aspekte aus: Mission als Ausdruck unseres Glaubens: Die verändernde Begegnung mit Chri-stus führt zu einer Leidenschaft für Gott, daraus wird eine Leidenschaft für Mensch und Welt. Mission als Pil-gerschaft: „Wartet nicht, bis die Leute zu euch kommen, sondern geht ihr zu ihnen!“ Mission als Botschaft von Frieden und Versöh-nung: „Das urfranziskanische Anliegen, in jedem einen Bruder, in jeder eine Schwester zu sehen, muss neu akzentuiert werden.“ Zur Umsetzung wünscht sich Br. Giacomo den Mut zu gemeinsamen Projekten der verschiedenen franziskanischen Ordenszweige.

Heilige Mutter Kirche

Im dritten Referat sprach Br. Agostino Gardin OFM Conv., ehemaliger Generalminister der Franziskaner-Minoriten und mittlerweile im

Vatikan tätig als Sekretär der Kongregation für das gottgeweihte Leben, zum Thema Gehor-sam gegenüber der Kirche, „trotz aller Fehler und Sünden eben doch die heilige Mutter Kirche, auch wenn diese Mütterlichkeit nicht immer sichtbar ist“.

Der dritte Tag diente dem Gespräch mit Brüdern aus aller Welt und dem Gebet an den franziskanischen Stätten. Nachmittags zogen wir in Prozession von der Portiunkula hinauf zur Grabeskirche San Francesco, wo die Ge-neralminister eine Sonderausgabe der Regel des heiligen Franziskus verteilten. Danach feierten wir auf dem Platz vor der Basilika mit Kardinal Claudio Hummes, Präfekt der

Generalminister Br. Marco Tasca OFM Conv. leitet das Morgengebet.

Die italienischen Vorträge werden simultan übersetzt in Englisch, Polnisch und Spanisch.

Ex-Generalminister Br. Giacomo Bini OFM.

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Kleruskongregation, die heilige Messe, bei der Br. Krzysztof Wróblewski aus dem Würzburger Juniorat eine Lesung vortrug. Zum Abschluss brachte Br. Thomas Freidel, Diakon und Mitglied der deutschen Minoritenprovinz, die „Cartula“, das Schriftstück mit dem Segen des heiligen Franziskus für Bru-der Leo. Mit dieser Reliquie segnete Kardinal Hummes alle Brüder.

Mit päpstlichem Segen

Am letzten Tag begrüßte Papst Benedikt XVI. die Teilnehmer des Mattenkapitels im Innenhof von Castel Gandolfo: „Zum Ende eures Mattenkapitels seid ihr nun zum ‚Herrn Papst’ gekommen, wie euer Gründer sagen würde.“ Der Heilige Jeder Bruder erhält eine Ausgabe der Ordensregel.

2000 Brüder zu Fuß von der Portiunkula hinauf zur Basilika San Francesco in Assisi.

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Vater griff das Pauluswort „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2,20) auf: Dies habe Franziskus vollkommen gelebt. An Franziskus, der Jesus ständig mit sich und in sich getragen habe – sei es meditierend oder singend oder im Dienst an den Schwestern und Brüdern – könne man sehen, wie ein Mensch zum „lebendigen Evangelium“ geworden sei. Papst Benedikt entließ uns mit dem Auftrag: „Seid Zeugen der Schönheit Gottes! – Geht und arbeitet weiter daran, das Haus Jesu Christi, die Kirche, wiederherzustellen! Geht und bringt

der Welt den Frieden und die Liebe von Jesus, dem Retter aller Menschen!“

Stellvertretend für alle Brüder erneuerten die Generalminister ihre Gelübde vor dem Papst. Mit seinem Segen machten sich die Brüder dann auf den Weg. Das Mattenkapitel nahm sein Ende und die Brüder verstreuten sich wieder in alle Himmelsrichtungen.

Text und Fotos von Br. Andreas Murk

Messfeier auf dem Platz vor der Basilika San Francesco.

Audienz in Castel Gandolfo. Papst Benedikt XVI. mahnt,

ermutigt und segnet.

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Schöne und schlimme Ereignisse jähren sich und bilden eine sehr vielfältige Erinnerungs-kultur aus oder sie geraten ins Vergessen. Die folgenden Geschehnisse der jüngeren Vergan-genheit rufen nach einer christlichen Bewäl-tigung, mehr noch, nach einem versöhnlichen Umgang.

Am 11. September 1997 schreibt Friedrich Schorlemmer einen Brief an Egon Krenz, der im Gefängnis Berlin/Moabit einsitzt. Es sind bewegende Zeilen der Verknüpfung von leid-voller Vergangenheit und hoffnungsträchtiger Zukunft (veröffentlicht in: F. Schorlemmer, Ab-sturz in die Freiheit. Was uns die Demokratie abverlangt, Berlin 2000). Friedrich Schorlem-mer, geboren 1944, ist seit 1992 Studienleiter an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in Wittenberg. Er erhielt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und ist Mitbegründer der Oppositionsbewegung in der DDR. Der

Vergangenheit bewältigen – im Geist des Bergpredigers

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redlich in Ost und West der Vergangenheit zu stellen. „Was immer Ihre Motive gewesen sein mögen, und welche Selbstrettungsversuche das halbherzig erneuerte Politbüro auch gemacht hat, und welche enttäuschende Rede Sie am 18. Oktober gehalten haben – Sie haben den Löffel der Macht friedlich abgegeben und nicht das Messer gezückt ... Die Demonstranten waren weise genug, die noch vorhandenen Machtinstrumente und Personen nicht zu provozieren.“

Das Beispiel zeigt: Ohne Aufklärung und Mut zur Wahrheit gibt es keinen aufrechten Gang in die Zukunft. Der folgende Text lässt ahnen, woher der evangelische Christ die Kraft nimmt („den unverrechenbaren Mehrwert der Hoff-nung“), Widrigkeiten in diesen Prozessen der Aussöhnung zu bestehen: „Wenn du glaubst, dass etwas wird, wird auch etwas mit dir! Und du kannst einer sein, der zum Hoffnungsträger wird, auf dem der Geist Gottes ruht, der Anteil gewinnt an dem, was der Bergprediger in die Welt gebracht hat, unauslöschlich, obwohl er ausgelöscht werden sollte. Der Stamm dieses Kreuzes ist grün“ (Predigt zu Kapitel 11 aus dem Propheten Jesaja, zehn Jahre nach dem Aufbruch). Es wäre sicher spannend, einmal direkt mit den bekannten Zeitzeugen: dem Rostocker Pastor Joachim Gauck und seiner Nachfolgerin Marianne Birthler (Bundesbe-auftragte für die Stasi-Akten) ins persönliche Gespräch zu kommen. Vielleicht brauchen wir gar nicht so weit zu gehen, um in unserer unmittelbaren Umgebung Menschen zu fi n-den und erzählen zu lassen, wie es ihnen vor und nach dem Mauerfall vor zwanzig Jahren ergangen ist.

Ich habe daraus gelernt

Ziehen wir den Kreis Richtung Lateinamerika weiter, wo sich in unserem Orden ein Beispiel versöhnlichen Umgangs mit schmerzlicher Vergangenheit aufzeigen lässt – ebenfalls aus der Kraft des Bergpredigers, dem Geist Gottes. Von 1980–1997 wurde Peru durch Guerillakämpfe des „Sendero Luminoso“ (Leuchtender Pfad) erschüttert, 1992–2000 litt es unter der Diktatur des Präsidenten Fujimori.

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Theologe stand ab dem 15. September1989 auf der Liste eines Zersetzungsprogramms des Regimes, das Mitte Dezember 1989 gegriffen hätte.

Mut zur Wahrheit

Schorlemmer antwortet Egon Krenz – dem Kronprinzen von Erich Honecker, einer der Schlüsselgestalten während der Wende 1989 – auf dessen Schreiben mit einem sehr diffe-renzierten Brief. Er hält ihm einen Spiegel vor ohne Moralin, erinnert ihn an seine politische und moralische Verantwortung gegenüber den einzelnen Opfern, wie an dem Gesamt-system, das nur existieren konnte, solange es eine Mauer gab. Der Pastor stempelt Krenz nicht zum Sündenbock, sondern vertritt sogar eine Amnestie für alle Straftaten, die mit dem politischen System der DDR zu tun hatten, und der Annahme der Herausforderung, sich

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Etwa 70 000 Menschen ließen ihr Leben bzw. sind verschwunden. 600 000 wurden umge-siedelt. 40 Prozent der Opfer haben Polizei und Militär zu verantworten, 54 Prozent der „Leuchtende Pfad“. Um dem gesellschaft-lichen Gedächtnisverlust entgegenzuwirken, wurden 95 Bände mit Dokumentation von Unrechtsfällen erstellt – zur „Aufarbeitung“. Unsere Ordensgemeinschaft ist von diesen Menschenrechtsverletzungen direkt betroffen. Zwei polnische Patres, P. Michaľ Tomaszek und P. Zbigniew Straľkowski, wurden am 9. August vor 18 Jahren durch Mitglieder des „Leuchtenden Pfades“ in Pariacoto wegen ihres sozialen und pastoralen Einsatzes ums Leben gebracht. Beim Überfall konnte sich ein junger Einheimischer verstecken, heute ist dieser P. Carlos Noviziatsleiter für mehrere Brüder. Der hingebungsvolle Einsatz unserer Missionare ist ein wesentlicher Baustein in der Berufungsgeschichte des jungen Perua-ners. Ich bin überrascht, wie ideenreich und begeistert mir dieser Mitbruder in den Begeg-

nungen entgegenkommt und wie unsere deut-schen Mitbrüder Vicente und Miguel bei ihren Deutschlandbesuchen davon berichten. Eine schmerzvolle Vergangenheit bringt Frucht.

Rückblicke können zur Erstarrung und Fi-xierung werden (vgl. die Frau des Lot wird zur Salzsäule beim Blick auf ihren alten Wohnort und die Katastrophe in Sodom und Gomorrha). Rückblicke können allerdings auch fruchtbar werden, um das Ganze ins Gesichtsfeld zu bekommen und das für mein Leben weiterhin Unverzichtbare besser zu sichten. „Ich hab‘ was draus gelernt!“ „Ich bin durchgekommen!“ Es bedarf einer großen Aufmerksamkeit (Gabe der Unterscheidung) für das, was dran ist: es gibt eine Zeit zum Schweigen, zum Klagen, zum stillen Aushal-ten und Trost Zusprechen. Wir dürfen uns getragen wissen vom „verwundeten Arzt“, der seinen Freunden nach der Auferstehung ihre Flucht vom Karfreitag verzeiht mit dem österlichen shalom.

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Eine Spur Himmel

in menschlicher Hölle

Vergangenheitsbewältigung ?!? Der Historiker Hermann Heimpel hat diesen Begriff geprägt, Bundespräsident Theodor Heuss hat ihn oft in seinen Reden verwendet. Gemeint sind verschiedene Methoden und Projekte, die eine Erinnerungskultur im Blick auf Geschichte allgemein oder bestimmte Ereignisse in ihr entwickeln. Wichtig scheint mir die Frage-stellung zu sein, was die zeitliche Entfernung von den Ereignissen mit dem Verstummen der Opfer bewirkt: Was kommt nach den Versuchen der Bestrafung der Täter und der Rehabilitierung der Opfer? Gibt es christlich gesehen nicht auch die Notwendigkeit des Gebets und der menschlichen Hilfe zur einer Lebenswende? Der Geist der Versöhnung übersteigt unser Mühen um eine angemessene Vergangenheitsbewältigung. Er heilt an der

Wurzel und eröffnet Zukunft. Leben beginnt nicht von vorne, jedoch von neuem.

Bei unseren Klosterführungen in Schwarzen-berg bietet sich durch die Vorstellung von un-serem polnischen Mitbruder, dem heiligen P. Maximilian M. Kolbe, und seinem freiwilligen Tod für einen Familienvater im Hungerbun-ker Auschwitz ein guter Haftpunkt für die Thematik: Es gibt eine Spur Himmel in der menschlichen Hölle. Am Vorabend des Hoch-festes Mariä Aufnahme in den Himmel wird der Marienverehrer Maximilian Maria durch eine Giftspritze als Letzter in der Todeszelle ums Leben gebracht. Sein Zeugnis der Versöh-nung ist nicht auszulöschen. Es zieht Kreise ins Heute und Morgen – grenzenlos!

P. Josef Fischer

Frömmigkeit in der Bergwelt von Pariacoto, wo am 9. August 1991 die polnischen Minoriten-

patres Michaľ und Zbigniew von Guerillas des „Sendero Luminoso“

ermordet wurden.

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Freude über die Geburtstagstorte von P. Ferdinand.

Aids-Zentrum Aids-Zentrum Snehalaya/Indien Snehalaya/Indien

Seit fünf Jahren leitet P. Ferdinand Melapilly ein Haus für aidskranke Erwachsene und vor allem Kinder im Grenzgebiet der südindischen Bundesstaaten Kerala und Tamil Nadu, in der Nähe der Stadt Coimbatore. Aidskrank, das bedeutet in Indien meist Verstoßung aus der Familie und hilfl oses, einsames Warten auf den Tod.

Ganz in der Nähe donnern Tag und Nacht schwer bepackte Lastwagen über die staubige Fernstraße. Sie verbindet die Städte der Mala-bar-Küste im Westen mit Bangalore im Lan-desinnern und führt weiter bis Madras (heute Chennai) an der Coromandel-Küste im Osten. Doch wenige Kilometer von der pulsierenden Verkehrsader entfernt ist alles in friedliche Ruhe getaucht, bei einem angenehmen Klima. Ganz bewusst wählten wir diesen Ort an der Grenze zur Stadt Coimbatore für unser Heim der Liebe, dies bedeutet Snehalaya.

Heim der Liebe

Gegründet am 8. November 2004, hat unser Haus eine doppelte Funktion. Es dient der Pfl ege und Betreuung aidskranker Kinder und Erwachsener. Wir nehmen alle auf, Männer und Frauen, schauen nicht auf Kastenzuge-hörigkeit, fragen nicht nach Religion. Sneha-laya genießt zudem die Vorteile eines medizi-nischen Forschungszentrums für HIV-Infi zierte des Coimbatore Medical College. Es ist eine gemeinnützige Wohlfahrts-Einrichtung, bei der kein Profi t angestrebt wird. Die Leistungen sind für alle zugänglich.

Unser Heim Snehalaya ist ganz auf die medizinischen und psychosozialen Bedürf-nisse der Aidskranken eingestellt. Unsere Patienten haben sonst keine Anlaufstelle. Von ihrer Familie, ja von der gesamten Gesell-schaft wurden sie ausgestoßen. So kämpfen

sie mit großen fi nanziellen Schwierigkeiten. Insgesamt ist Snehalaya auf 60 Betten angelegt, für Erwachsene und Kinder. Eröffnet haben wir am 3. September 2006 mit medizinischen Behandlungsräumen, einer Verwaltungsabtei-lung und zehn Betten für die Patienten, die ja eine intensive Pfl ege brauchen. Dann drängte man uns, mehr Patienten aufzunehmen. In-zwischen gibt es eigene Krankenstationen für Männer, Frauen und Kinder, dazu Speisesaal und Küche. Die Einweihung hatten wir am 30. November 2007.

Neben der ganzheitlichen, Leib und Gemüt umfassenden Gesundheitspflege für diese unglückseligen Opfer führen wir auch Aufklä-rungsprogramme durch. Wir gehen in Schulen,

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Aids-Zentrum Snehalaya/Indien

besuchen einzelne Familien, laden ein zu Semi-naren und Workshops, um die Aids-Gefahren aufzuzeigen und die Einstellung gegenüber den Erkrankten positiv zu beeinfl ussen. Unsere Zielgruppen sind Lehrer und Lastwagenfahrer (die meist Strichjungen in der Kabine mitfahren lassen).

Praktikanten willkommen

Bisher haben wir 170 Patienten aufgenommen und betreut. Einige konnten wir wieder entlas-sen, bei anderen gelang uns die Eingliederung in ihre Familie. Gestorben sind in unserem Heim bisher sechzig Erkrankte. Einige unserer Patienten wurden kurzzeitig ins Coimbatore Medical College verlegt, mit dem das Snehala-ya-Zentrum kooperiert. Es versorgt unsere In-sassen mit den Hemmstoffen gegen Retroviren; wir hier in Indien verwenden die Bezeichnung ART, also anti retroviral therapy. Der Leiter der Abteilung für Geschlechtskrankheiten in Coimbatore, Dr. Mahadevan, besucht regel-mäßig seine Patienten im Snehalaya-Zentrum. Die MSW-Studenten (Master of Social Work) aus verschiedenen Hochschulen kommen zu Pratika und Projekteinsätzen ins Zentrum.

Momentan haben wir 10 Erwachsene und 19 Kinder, meist Waisen oder Halbwaisen. 13 Kinder besuchen die Schule, sind aber in ART-Behandlung. Im Zentrum arbeiten zwei fest angestellte Krankenschwestern, zwei Berater, ein Laborant und zwei Freiwillige, eine davon aus Deutschland. Frau Mirja Scherbarth-Ham-ke, Lehrerin und Krankenschwester, bleibt drei Monate hier und kümmert sich um die Kinder. Snehalaya lebt von den Spenden großherziger Wohltäter, denen ich ein herzliches Vergelt’s Gott sage.

P. Ferdinand Melapilly

Fotos: Mirja Scherbarth-Hamke

Kinder wollen sich austoben.

Schnell müde und schlapp durch Aids.

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Wir gratulieren Wir gratulieren P. Ernst-Franz KowolP. Ernst-Franz Kowol Missionar in Sambia, zu

70 Lebensjahren am 28. Juli.

Zur Aufnahme in den

Seraphischen Meßbund genügt eine formlose Anmeldung.

Beitrag für die Aufnahme Lebender

(mit voller Anschrift) je 25,– €

Beitrag für die Aufnahme Verstorbener

(Name und Vorname) je 10,– €

Bestellung von heiligen Messen

nach besonderer Meinung (Intention)

Stipendium jeweils 10,– €

Bestellung der Wunderbaren Medaille

in Cellophanhülle, mit zwei Gebeten.

Stückpreis 50 Cent, zuzüglich Briefporto.

Bestellungen an: Ordensapostolat

Postfach 11 05 62

97032 Würzburg

Gebetsmeinungen der M.I.

Juni – Juli – August

Die Eucharistie als Brot des Lebens

öffne unsere Augen für die künftige

Welt, wo es weder Trauer noch Tod

gibt.

Die Weihe an dich, Maria, werde uns

zum Antrieb, den Herrn zu loben und

den Bedürftigen konkret zu helfen.

Das Zeugnis des heiligen Maximilian

Kolbe lasse uns begreifen: Lieben

heißt, sein Leben rückhaltlos zu

verschenken.

Kinder von 8–12 JahrenSommerzeltlager„Unterwegs mit Antonius von Padua“Unkostenbeitrag 35 € (Geschwister je 30 €)

12.–15. August 2009 im Kloster Schönau17.–20. August 2009 im Kloster SchwarzenbergLeitung Br. Andreas, Br. Mateusz & TeamAnmeldung: [email protected]

Tel.: 0931/30901-9 98 oder -80

22.–25. August 2009 im Kloster Maria EckLeitung: Br. Steffen & TeamAnmeldung: [email protected]

Tel.: 0931/30901-94

Jugendliche von 17–30 Jahren„Giovani verso Assisi“Internationale JugendwallfahrtUnkostenbeitrag 330 €

1.–10. August 2009 in AssisiAnmeldung: [email protected]

Tel.: 0931/30901-94

„Mission impossible!?“Franziskanische Jugendwallfahrt

9.–11. Oktober 2009 im Kloster OggersheimAnmeldung: [email protected]

Tel.: 0621/682407

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M. I.

FRIEDE UND HEIL, Zeitschrift der deutschen Franziskaner-MinoritenHerausgeber: Deutsche Franziskaner-Minoriten-Provinz St. Elisabeth, Franziskanergasse 7, Würzburg, Tel. 09 31/3 09 01-0, Fax 09 31/3 09 01-21,e-mail: [email protected].

Kurzadresse: Ordensapostolat Postfach 11 05 62 97032 Würzburg

Redaktion: P. Dr. Polykarp Götz OFM Conv. Mit kirchlicher Druckerlaubnis.Druck: Benedict Press, 97359 Münsterschwarzach. Erscheinungsweise: fünfmal jährlich.Die Zeitschrift FRIEDE UND HEIL vermittelt den Mitgliedern der Franziskanischen Gemeinschaft (FG), der Marianischen Initiative – P. Kolbe (M.I.) und des Seraphischen Meßbundes sowie Freunden und Wohltä-tern unseres Ordens und seiner Missionen Anregungen für ein christliches Leben im Geist Mariens und des heiligen Franziskus. Statt eines Abonnements bitten wir alle Bezieher, einen Unkostenbeitrag von mindestens 10,– € pro Jahr an uns direkt (oder an unsere Förderer zwecks Sammelüberweisung) zu entrichten.Unser Konto: Ordensapostolat, LIGA Würzburg (BLZ 750 903 00) Kto. 3016307 IBAN: DE88 7509 0300 0003 0163 07 BIC (SWIFT-Code): GENODEF1M05.

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Die offenen Briefe

des heiligen Franziskus

Als Franziskus krankheitshalber nicht mehr unter die Leute kann, fängt er an „offene Briefe“ zu schreiben: „Worte heiliger Mahnung an alle Brüder“, „An das Kapitel der Minderbrüder“, „An alle Kustoden (Amtsinhaber der Minder-brüder)“, „An einen Minister der Minderbrü-der“, „An den heiligen Antonius von Padua“, „An Bruder Leo“, „An alle Gläubigen“, „An alle Kleriker“ und „An die Lenker der Völker“.

All diese Schreiben sind beherrscht vom Geist des Melchisedek: Stellt euer Leben auf Gott um – und helft einander dabei. Wenn die Ver-einten Nationen als Ort ihrer Gründung San Francisco in Kalifornien wählten, also die Stadt des heiligen Franz, und bei ihrer Gründungs-sitzung das Friedensgebet des heiligen Franz sprachen, so wäre nur zu wünschen, dass die Völkergemeinschaft auch im Geist des heiligen Franz vorginge: Vereinigt werden die Nationen nur nach der Ordnung des Melchisedek, wenn sie zu Gott und zu Christus als ihrem Herrn hinfi nden.

Ehe und Familie. Die Kerngemeinschaft, in der wir Menschen das Leben nach der Ordnung des Melchisedek fundamental er-leben, ist die Ehe und Familie. Mann und Frau sind als „Helferwesen, als Gegenüber-Du“ füreinander geschaffen (Genesis 2,18–25), um einander auf dem gemeinsamen Weg zu Gott recht leben und recht sterben zu helfen. Deshalb ist der dreifaltige Gott selbst der Urpartner jeder Ehe seiner Ebenbilder und der Gottmensch Christus kommt durchs Sakrament der Taufe in jede Liebe und Ehe der mystischen Glieder seines Leibes hinein.

Der Lebensdienst von Mann und Frau besteht in nichts anderem, als dass einer dem andern hilft, der Mensch zu werden, den Gott aus ihm machen will. Dabei muss einer dem andern diese tätige Hilfe der Liebe leisten – und

sie vom andern annehmen –, und beide ihr Kreuz mit Christus gemeinsam tragen.

Von den Eltern lernen die Kinder diese Ordnung des Melchisedek, die Geschwister miteinander, die Verwandtschaft. Von diesem aufeinander Angewiesen- und füreinander Verpfl ichtetsein leben die Ehe, die Familie, die Gemeinde, die Städte, die Länder, alle Staaten und Völker. Die Ordnung des Melchisedek muss sich niederschlagen in alle Satzungen und Gesetze der Verbände, Organisationen und Staaten.

Ehelos und jungfräulich. Wie Christus man-chen Menschen rät, im Opfer des Abel bei der Bewirtschaftung ihres Vermögens weiterzu-gehen bis zu einem Leben in evangelischer Armut, wie er manche beruft, bei ihrem Ab-rahams-Opfer im persönlichen Einsatz in die täglichen Aufgaben weiterzugehen und sich im evangelischen Gehorsam voll dem Willen Gottes zur Verfügung zu stellen, so beruft er auch manche Menschen, die Ordnung des Mel-chisedek intensiver zu leben bis zu einem ehelosen und jungfräulichen Leben „um des Himmelreiches willen“ (Mt 19,12).

Aus dem Nachlass von P. Dr. Agathon Kandler

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Flankiert von zwei Kardinälen, dem Großpönitentiar Kard. James Francis Stafford (ganz in Purpur) und dem Präfekten der Kongregation für die Bischöfe, Kard. Giovanni Battista Re; von zwei (Erz-) Bischöfen aus dem Minoritenorden, dem Sekretär der Kongregation für die Institute des gottge-weihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens, Exz. Agostino Gianfranco Gardin, und dem Regenten der Apostolischen Pönitentiarie, Exz. Gianfranco Girotti; vom Generalminister P. Marco Tasca mit seinem Defi nitorium, und vielen Mitbrüdern aus aller Welt feierte

Ex-Generalminister P. Dr. Basil Heiser OFM Conv.

am 4. Januar 2009 in der Basilika Santi XII Apostoli in Rom seinen 100. Geburtstag. Nach diesem Geschenk brüderlicher Gemeinschaft rief der Herr allen Lebens seinen treuen Diener heim, am Morgen des 12. Januar in der römischen Klinik „Salvator Mundi“. R.i.p.

„Der Herr segne dich und behüte dich !“„Der Herr segne dich und behüte dich !“

Br. Thomas Freidel bringt die „Cartula“, den Segen des heiligen Franziskus für Bruder Leo, zum Gottesdienst vor der Basilika San Francesco in Assisi beim „Mattenkapitel“ im April 2009.