Friede und Heil, Nr. 03/2011

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1Z20717F Zeitschrift der Franziskaner-Minoriten 77. Jahrgang – Nr. 3 – 2011 Foto: Andreas Murk Maximilian M. Kolbe 70 Jahre Märtyrer 14. August 1941

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Zeitschrift der Franziskaner-Minoriten in Deutschland, Provinz St. Elisabeth

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Zeitschrift der Franziskaner-Minoriten77. Jahrgang – Nr. 3 – 2011

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M. Kolbe70 Jahre Märtyrer

† 14. August 1941

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Ein einziges großes Thema füllt dieses gesamte Heft: die Gestalt unseres heiligen Mitbruders Pater Maximilian Maria Kolbe. Er ist un­bestritten einer der hervorragend­sten Söhne unseres Ordensvaters Franziskus. Denn ohne Bedenken dürfen wir an Pater Maximilian die Messlatte anlegen, die Fran­ziskus in seinen „Ermahnungen“ (Kapitel 6) vorgegeben hat: „Geben wir Acht, wir Brüder alle, auf den guten Hirten, der, um seine Schafe zu retten, die Marter des Kreuzes erlitten hat. Die Schafe des Herrn sind ihm gefolgt in Drang­sal und Verfolgung, Schmach und Hunger, in Schwachheit und Anfechtung und in allem übrigen, und sie haben deshalb vom Herrn das ewige Leben erhalten.“ Die Aufzählung: Drangsal, Verfolgung, Schmach, Hunger, Schwachheit und Anfechtung ist eine nahezu wörtliche Beschrei­bung des Lebensschicksals von Pater Kolbe, besonders in seiner letzten Phase.

Es sind jetzt 70 Jahre her seit dem Märtyrertod von P. Maximilian M. Kolbe im Hungerbunker des Konzentrationslagers Auschwitz. Nun gilt es, sein Lebenszeugnis für uns fruchtbar zu machen. Die jungen Brüder Andreas Murk und Konrad Schlattmann präsentieren in diesem Heft Leben und Werk des heiligen Minoriten. Auch P. Josef Fischer hat seine Meditation auf ihn abgestimmt. Wie Heilige für uns fruchtbar werden können, und dass ihr Vorbild auch uns zu christlichen Taten anspornen will, dies hat Franziskus in einem einzigen mahnenden Satz zusammen­gefasst, den sich jeder Festprediger hinter die Ohren schreiben sollte: „Daher ist es eine große Schmach für uns Knechte Gottes, dass die Hei­ligen Taten vollbracht haben – und wir Ruhm und Ehre erhalten wollen, wenn wir bloß davon berichten und darüber predigen.“

Als deutsche Minoriten können wir nicht un­beschwert auf die letzten beiden Lebensjahre von Pater Kolbe blicken. Für die deutschen Besatzer Po­lens damals bedeutete das große Kloster Niepoka­lanów in der Nähe von Warschau, ausgestattet mit

modernster publizistischer Technik, eine Bedrohung für ihre unheil­vollen Pläne. Der Klosterkomplex wurde bald nach dem Überfall auf Polen leergeräumt. Pater Maximili­an tröstete damals seine Mitbrüder und zeigte ihnen ihre neue missio­narische Aufgabe: „Jetzt beginnt eure Mission. Erinnert euch daran: Niepokalanów ist nicht nur dieser geografische Ort mit seinen Gebäu­den und Maschinen. Niepokalanów ist überall dort, wo einer seiner

Angehörigen wohnt. Euer Geist und eure Herzen machen diese ‚Stadt‘ aus.“

Nach einer Zwischenphase der Genehmigung eines eingeschränkten klösterlichen Lebens in Niepokalanów, wird P. Maximilian Kolbe dann am 17. Februar 1941 von der Gestapo verhaftet. Ein Mithäftling im Konzentrationslager Auschwitz, der evangelische Arzt Dr. Rudolf Diem, der ihm mehrfach begegnet ist, wird später über ihn sagen: „Ich muss noch einmal betonen, dass auf dem Hintergrund dieses allgemeinen Lebenskampfes, bei dem ein jedes Tun eines jeden Gefangenen der instinktive Trieb war, durchzuhalten und aus dem Lager zu kommen, Pater Kolbe alle überragte und sich von allen unterschied: durch seine sittliche Haltung, seinen lebendigen Glauben an Gott und die Vorsehung, mit seiner christlichen Hoffnung und vor allem durch seine Liebe zu Gott und den Nächsten. Es gab im Lager Auschwitz keinen ähnlich gearteten Menschen, und ich kannte kei­nen dieses Wesens, obwohl ich täglich Hunderten von Gefangenen begegnete.“

Feiern Sie mit uns Minoriten dieses 70­Jahr­ Jubiläum des heiligen Maximilian Kolbe! Auf der Titelseite zeigen wir die Statue des Heiligen aus der Generalkurie der Franziskaner­Minoriten in Rom, gefertigt vom Künstler Jan Lesnak. Eingeblendet ist das Portraitfoto des 25­jährigen Maximilian.

Es grüßt Sie in dankbarer Verbundenheit

Ihr

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Priester geweiht. Im Jahr 1917 gründet er mit Gleichgesinnten die marianische Vereinigung Militia Immaculatae (M.I.).

Mit zwei Doktortiteln gerüstet, kehrt P. Maxi­milian 1919 als 25­Jähriger zurück nach Polen und wird Dozent für Kirchengeschichte am ordenseigenen Seminar in Krakau. Nebenbei kümmert er sich um seine M.I. und gibt eine Mitgliederzeitschrift heraus, den „Rycerz Niepokalanej“ (Ritter der Immaculata).

NIEPOKALANÓWIm Kloster Grodno (1922 – 1927) gibt es mehr Platz für seine journalistische Tätigkeit als in Krakau. Die Brüder kümmern sich um Texte für die Zeitschrift, den Druck und die Kontakt­pfl ege mit den Mitgliedern der M.I. Weil auch in Grodno der Platz bald nicht mehr ausreicht, macht sich P. Maximilian auf die Suche nach einem größeren Grundstück. Unweit von Warschau, nahe Teresin, wird er fündig. Der Besitzer, Fürst Drucki Lubecki (Foto bei einem späteren Besuch aufgenommen), schenkt ihm schließlich sogar dieses Landstück, nachdem P. Maximilian auf dem ausgesuchten Gelände eine Marienstatue aufgestellt hatte. Nach und nach entsteht ab Oktober 1927 die Klosterstadt „Niepokalanów“, die „Stadt der Immaculata“. Heute umfasst das Gelände etwa 28 Hektar.

KINDHEITAm 8. Januar 1894 wird der spätere P. Maxi­milian M. Kolbe als Raimund Kolbe den Eheleuten Franciszek und Maria Dąbrowski in Zduńska Wola geboren (Foto: Elternhaus). 1907 tritt er in das Jungenseminar der Franziskaner­Minori ten ein und beginnt drei Jahre später das Noviziat.

AUSBILDUNGDer junge Maximilian (auf dem Foto hinten links) im Kreis einiger Mitstudenten in Rom. Während seiner römischen Studienjahre legt er die Feierliche Profess ab und wird zum

P. Maximilian M. KolbeSein Leben in Bildern

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seiner Zeit in Japan macht er obendrein eine Erkundungsreise nach Indien: auch hier möchte er eine „Stadt der Immaculata“ gründen.

PRINTMEDIENDas Provinzkapitel von 1936 wählt Kolbe er­neut zum Guardian in Niepokalanów. Er kehrt zurück nach Polen und kümmert sich um die Expansion des von ihm gegründeten Werks. Mit modernsten Mitteln, unter anderem einer Druckmaschine der Firma Koenig & Bauer aus Würzburg (Foto), will er die Sache der M.I. vorantreiben.

PRINZIPIENDass die Frömmigkeit P. Maximilians nicht nur theoretisch ist, sondern praktisch, zeigt sich auch am Aufbau der neuen Klosterstadt: das erste Gebäude, das die Brüder errichten, ist eine Kapelle. (Foto).

MISSIONARVon Polen macht sich P. Maximilian mit vier weiteren Brüdern (Foto) im Februar 1930 nach Japan auf. Auch hier gründet er eine Kloster­stadt und gibt genau einen Monat nach seiner Ankunft seine Zeitschrift auf Japanisch heraus: „Mugenzai no Seibo no Kishi“.

JOURNALIST Kolbe, der unermüdliche Arbeiter am Schreib­tisch (Foto): er gibt nicht nur seine neue japa­nische Zeitschrift heraus, sondern unterhält auch regen Kontakt zur Heimat. Und während

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ZEITSCHRIFTEN Im Jahr 1937 beträgt die Aufl age des „Ritters“ 750.000 Exemplare; es gibt ihn damals auch schon für Kinder und Jugendliche. Außer­dem gibt Kolbe eine eigene Tageszeitung „Dziennik“ (Foto) heraus.

KLOSTERBRÜDER1938 zählt die „Stadt der Unbefleckten“ fast 800 Bewohner. Sie alle befi nden sich ent-weder in der Schul­ und Ordensausbildung oder arbeiten in der Druckerei und den Werk ­stätten vor Ort. Von der Bäckerei bis zur Wä­scherei: alles ist so organisiert, dass die Brüder sich selbst versorgen können (Foto).

RADIOSTATION Alle verfügbaren Mittel stellt P. Maximilian in den Dienst der Verkündigung. Die mo­dernsten Errungenschaften sind ihm gerade recht, um noch effektiver die Frohbotschaft zu verkünden. Am 8. Dezember 1938 geht „Radio Niepokalanów“ (Foto) auf Sendung.

MARTYRIUMAm 19. September 1939 werden die Befürch­tungen wahr: deutsche Soldaten rücken an, verwüsten das Kloster Niepokalanów und verhaften die anwesenden Brüder. Lediglich zwei Brüder wollen sie zurücklassen, da­runter P. Maximilian. Doch er will für sich keine Ausnahme beanspruchen und gelangt so mit seinen Brüdern in das Arbeitslager Lamsdorf (Foto).

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milian am 14. August 1941, dem Vortag des Hochfestes der Aufnahme Mariens in den Himmel, durch eine Giftspritze umge­bracht. Am Tag darauf wird sein Leichnam verbrannt.

SELIG- UND HEILIGSPRECHUNGAm 17. Oktober 1971 wird P. Maximilian Kolbe seliggesprochen. Franziskaner­Mino­ri ten überreichen Papst Paul VI. einige Geschenke (Foto) anlässlich des neuen Seligen aus ihren Reihen.

Im Hintergrund der Krakauer Erzbischof Karol Józef Wojtyła, der ihn als Papst Johannes Paul II. am 10. Oktober 1982 heilig sprechen wird.

Br. Andreas Murk

LEBENSOPFERAm 17. Februar 1941 wird P. Maximilian M. Kolbe von der Gestapo verhaftet und zu­nächst in das Gefängnis Pawiak in Warschau gebracht. Am 28. Mai 1941 wird er in das Konzentra tionslager Auschwitz deportiert. Als Häftling Nummer 16670 wird er für Forst­ und später Landwirtschaftsarbeiten einge­setzt, unterbrochen von einem Aufenthalt im Invalidenblock.

Ende Juli 1941 gelingt einem Häftling die Flucht – zur Abschreckung werden zehn Häftlinge in den Hungerbunker geschickt. P. Maximilian Kolbe bittet darum, den schon selektierten Familienvater Franz Gajowniczek ersetzen zu dürfen.

Nach etlichen Tagen qualvollen Leidens im Hungerbunker in Auschwitz wird P. Maxi­

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Zum 70. Mal jährt sich am 14. August der Todes­tag Pater Maximilian Kolbes. Viel wurde in den letzten Jahren und Jahrzehnten über ihn geschrieben, über seine durch die Gottesmutter Maria geprägte Frömmigkeit, über seine Ar­beit als Franziskaner­Minorit, Missionar und Journalist und über seinen Stellvertretungstod im KZ Auschwitz. Einige Punkte aus seinen 47 Lebensjahren lassen sich herausgreifen. Sie können uns in bestimmten Bereichen des Lebens heute im Jahr 2011 Richtschnur und Orientierung sein. Wir werden merken: P. Maximilian hat uns etwas zu sagen.

Maria Immaculata

Von der Liebe zur Immaculata, zur makellosen Jungfrau Maria, ist Kolbe schon in seiner Ju­gendzeit erfüllt. Die Gottesmutter gibt ihm Kraft und Trost gerade auch in den schweren Stunden seines Lebens, so dass er sich immer wieder in seinen Gebeten an sie wendet. So durchdrungen ist er von dieser Leidenschaft, so voll ist sein Herz, dass er davon erzählen und begeistern will.

Mit der Gründung der marianischen Vereini ­ gung Militia Immaculatae versucht er, seine Mitmenschen auf die Seite Marias und damit auf die Seite Gottes zu ziehen. Er setzt wagemu­tig alles auf eine Karte. Sich der Sache Marias und der Sache Gottes auf selbstverständlichste Art und Weise sicher zu sein, ist sein Funda­ment, auf dem er steht und dem er vertraut. Dass das Leben eines jeden Menschen aufgeho­ben ist bei Gott, können wir von Kolbe lernen.

Vertrauen und Treue

Und diesem Fundament treu zu bleiben, ist ein zweiter Aspekt, den wir uns von Kolbe abschauen dürfen. Wie viele Rückschläge hat er zu verkraften, wie viele Hindernisse stel­len sich ihm in den Weg! Ohne hinreichende finanzielle Mittel will er eine Zeitschrift he­rausbringen. Von der Tuberkulose ist er immer wieder geschwächt. Seine Lehrtätigkeit an

der Universität muss er aufgeben. Angesichts seiner großen Missionspläne nach Fernost wird er von seinen Brüdern als „verrückt“ bezeichnet. Nach seinem Weggang steckt sei­ne Klosterstadt Niepokalanów in einer tiefen Krise. Aber Kolbe kann stets ein „Trotzdem!“ ausrufen. Aus der Gewissheit Gottes heraus formuliert er sein „Trotzdem“. P. Maximilian ist so von seinem Auftrag überzeugt, dass er seinen Glaubensmut und sein Wissen um die Geborgenheit Gottes nicht verliert.

Stetigkeit und Treue in den widrigen Umstän­den des Lebens bewahren; am Ball bleiben und nicht resignieren, wenn ein Lebensplan nicht klappt oder nur anders ausfällt als gedacht; sich auf seine Sache konzentrieren, sein Ziel treu verfolgen und nicht verschiedenen Strömungen hinterher hecheln; und bei all dem Maria und Gott nicht aus dem Blick verlieren: Das ist das Angebot, das uns P. Maximilian Kolbe auch heute macht, damit Leben gelingt.

Br. Konrad Schlattmann

P. Maximilian Kolbe: ein Heiliger vergangener Zeiten?! Eine Aktualisierung

P. Maximilian Kolbe

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„Die Hoffnung stirbt zuletzt“, so hört man hin und wieder von Menschen in Grenzsituationen. Woraus hat Pater Maximilian Maria Kolbe seine Hoffnung geschöpft, auf dem leidvollen Weg nach Auschwitz und dort „in der Hölle“ selbst? Erinnern wir uns an die letzten Stati-onen seines Lebens. Fragen wir, wie von dieser unbändigen Kraft des Standhaltens etwas auf uns überspringen kann in den Bedrängnissen unseres Glaubensalltags heute. Wovon zehren wir, wenn es hart auf hart geht?

13. Februar 1941: Pater Maximilian wird in „seiner“ Pressestadt Niepokalanów verhaftet und mit fünf Patres in den Pawiak, das Ge­fängnis von Warschau, verfrachtet. 12. Mai 1941: Der eingesperrte Guardian einer enorm gewachsenen Gemeinschaft schreibt an seine Mitbrüder und lenkt deren Blick auf die Imma­culata: „Wir versprechen, dass wir uns führen lassen, wohin sie uns führen will. Indem wir heiligmäßig unsere Pflichten erfüllen, können wir dazu beitragen, dass durch ihre Liebe alle Seelen gerettet werden.“ 28. Mai 1941: Viele Geistliche werden Richtung Auschwitz depor­tiert, Pater Maximilian ermutigt im Gedränge eines Güterwagens nach Augenzeugenberich­ten: „Gebt die Hoffnung nicht auf!“

Es folgt die bekannte Geschichte der Stellver­tretung Anfang August. Der Ordensmann geht in den Hungerbunker für einen Familienvater, der später dessen Selig­ und Heiligsprechung in Rom mitfeiern wird. Ist das nicht ein Bei­spiel, wie zwei christliche Lebensformen, Ehe und Ehelosigkeit, fruchtbar aufeinander bezogen sind?! Die Begründung für diesen Akt der Hingabe gegen alles urmenschliche Überlebenwollen – ausgesprochen beim de­mütigenden Strafappell vor dem Komman­danten Fritsch ­ lautet: „Ich bin katholischer Priester.“ Die Sterbezelle im Keller wird zum Raum gläubiger Erwartung, verwandelt durch die Gegenwart unseres Mitbruders mit seinem Beten, Singen und Schweigen. Welche innere Freiheit wird offenbar inmitten von

zusammengepferchten, erniedrigten Menschen – aus der Kraft göttlicher Liebe! Wer je diese Zelle nachher betritt, steht auf heiligem Boden – am angemessensten im Schweigen!

Als man Pater Maximilian als letztem Über­lebenden am Vorabend des Hochfestes Mariä Himmelfahrt 1941 die Todesspritze setzt, sind seine Gesichtszüge „friedvoll und strahlend“. Dieses Geschehen ist nicht ablösbar und nicht verständlich ohne das lebenslange Ringen von Pater Kolbe um die österliche Hoffnung gegen alle Hoffnungslosigkeit.

Jesus und Maria lieben

Die Hoffnung ist nicht nur grammatikalisch weiblich, sie ist es für Pater Maximilian ganz und gar personal und heißt: Maria. Maria ist auch heute noch das Grußwort in Niepoka­lanów. Ich höre Sie tief durchatmen und fra­gen: Sind nicht ureigentlich nur Gott und die Hoffnung verbunden? Beim Propheten Jeremia verheißt allein der Gott Israels Zukunft und Hoffnung (Jer 29). Die Gestalt Jesu zieht die

Gebt die Hoffnung nicht auf!

Foto aus dem Jahr 1940, wenige Monate vor der zweiten Verhaftung. Auch wenn Pater Kolbe zu Kriegsbeginn prophetisch gesprochen hat, er werde den Krieg wohl nicht überleben: sein Gesicht strahlt Ruhe und Zuversicht aus.

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gleichung menschlichen Willens an den Willen Gottes, dessen tiefstes Ziel die Heiligkeit des Menschen ist. Die Wahrheitssuche bewegt uns im Sinne von Pater Maximilian auf dieses Ziel zu, darin liegt das Glück beschlossen. So heißt es im Brief an Br. Gabriel weiter: „Das Wesen der Liebe zu Gott liegt niemals im Gefühl, noch im Gedächtnis, noch in den Gedanken, auch nicht in Verstand und Vorstellung, sondern ausschließlich in der Erfüllung des Willens Gottes. Zu jeder Zeit unseres Lebens!“

Gerne würde ich meinen heiliggesprochenen Mitbruder fragen, wie er in seinem Alltag den Willen Gottes erkannt und erspürt hat. Hatte er nicht viele gewichtige Entscheidungen für sich und die vielen ihm Anvertrauten zu fäl­len? Zur Unterscheidung der Geister helfen uns heute vielleicht u.a. auch zwei Gedanken zum Innehalten: Kann ich den Herrn meines Lebens über die Schulter meines Tuns und Lassens schauen lassen und seinen Segen dazu erbitten? Zum anderen lehrt geistliche Erfahrung: Weg wird Weg erst im Gehen. Oft kann man erst im Nachhinein erkennen, ob eine Entscheidung tröstlich wirkt und tieferen Herzensfrieden bringt.

Bei aller Betonung des Willens und dem Hang zu harten Entscheidungen gegen sich und die Mitbrüder als Wesenszug von Pater Kolbe blitzt ab und an auch eine humorvolle Seite auf. Bei der brüderlichen Erholung, Rekreation genannt, wurde er lächelnd fotografiert. Unser Mitbruder Hieronim Jopek hat diesen Schnapp­schuss auf sein Andenkenbild zur Ewigen Profess aufgenommen. Verbissenheit und Hoffnung passen eben doch nicht zusammen.

Beim Jahrestag des Lebensopfers von Pater Kolbe in Auschwitz werde ich an Br. Peter Baptist Wild denken, mit dem ich als Student 1982 die Heiligsprechung vor dem Fernseher im Kloster Schönau verfolgte. Er kommentierte wortkarg: „Ich habe Pater Kolbe in Würzburg ministriert, er suchte bei der Firma Koenig & Bauer die neuesten Druckmaschinen!“ – er sagte es mit Tränen im Gesicht!

P. Josef Fischer

Hoffnungsspur durch den Staub der Straßen Palästinas. Der Gottes­ und Menschensohn sucht HoffnungsträgerInnen, die seine Bot­schaft von der vorbehaltlosen Liebe des Vaters weitertragen an alle Ecken und Enden der Welt und Zeit. Besingen wir ihn nicht zu Recht auf die bekannte Taizémelodie als „meine Hoff­nung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus, meine Zuversicht!“?

Die Bedenken gegen die besondere Verehrung der Mutter Jesu als Hoffnungsgestalt kennt unser Heiliger sehr wohl. So schreibt ihm 1935 Bruder Gabriel Siemienski von Polen aus nach Nagasaki (dieser Konvent blieb beim Abwurf der Atombombe unzerstört!): „Es verträgt sich nicht, dass ich gleichzeitig Jesus und Maria liebe.“ Pater Maximilian entgegnet mit einem einfachen Vergleich aus dem Familienleben: „Aber deinen Vater und deine Mutter, dazu noch deine Brüder und Schwestern, die kannst du gleichzeitig lieben? Freilich, unser Ziel ist Gott, die Heiligste Dreifaltigkeit. Das hindert uns aber nicht daran, Gott den Vater als Vater zu lieben, Gottsohn als Gottsohn und den Heiligen Geist eben als den Heiligen Geist, dazu Jesus als unseren Herrn, die Mutter­gottes als Muttergottes; und darüber hinaus noch unseren leiblichen Vater, die Mutter, die Verwandten, die Engel und alle Heiligen. Selbstverständlich lieben wir sie nicht alle nacheinander, sondern alle miteinander.“

Horchen und Gehorchen

Natürlich ist die Marienverehrung von Pater Kolbe nicht ohne eine gewisse Prägung von seiner Ursprungsfamilie her und von seiner Zugehörigkeit zum polnischen Volk mit seiner Liebe zur Schwarzen Madonna zu verstehen. Entscheidend für die innige Beziehung von Pa­ter Kolbe zu Maria, insbesondere zur unbefleckt Empfangenen, scheint mir allerdings seine radi­kale Überzeugung zu sein, dass Maria ganz und gar den Willen Gottes verwirklicht und damit den Weg zu Gott keineswegs verstellt, sondern dazu antreibt. Wer sich Maria empfiehlt, legt sich Gott in die Hände. Als Horchende und Gehorchende steht sie uns Menschen zur Seite bei diesem lebenslangen Lernprozess der An­

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Wahrscheinlich war es keine gute Idee, Nie-pokalanów wieder in der kalten Jahreszeit zu besuchen. Denn wie schon bei meinem ersten Besuch, so war auch dieses Mal mein erster Eindruck: irgendeine Lethargie liegt über diesem Ort – eine gewisse Ratlosigkeit, wie mit dem Erbe P. Maximilian M. Kolbes, dem Gründer dieser Klosterstadt, heute umzugehen ist. Es gibt wohl Brüder, die von einem „Niepokalanuovo“, einem neuen Nie-pokalanów träumen – aber so leicht scheint Veränderung an dieser traditionsreichen Stätte nicht zu sein.

Bei meinem Besuch führen mich der Guardi­an, Br. Stanisław Piętka, und als Dolmetscher Br. Czesław Budek durch die ab 1927 errichtete Klosterstadt, die mittlerweile ca. 28 Hektar um­fasst. Vorne an der rund um die Uhr besetzten Klosterpforte werde ich abgeholt. Unterge­bracht bin ich im Bildungshaus. Die ursprüng­liche Kapelle ist ganz in der Nähe, das erste Gebäude, das P. Maximilian in Niepo kalanów errichten ließ. Auch heute noch steht die 1997 renovierte Andachtsstätte für Gottesdienste zur Verfügung. In der Sakristei kann man sich von einem Bruder den Kelch und einige Messgewänder P. Maximilians zeigen lassen.

Von meinem Zimmerfenster aus blicke ich direkt auf die 1931 gegründete klostereigene Feuerwehr. Stolz zeigt mir der Kommandant das Feuerwehrmuseum und die moderne Ausstattung, die vor allem bei Einsätzen au­ßerhalb des Klosters regelmäßig in Gebrauch ist. Nicht weniger stolz ist man auf die zwei Papa­Mobile, die in einem benachbarten Gebäude ausgestellt sind.

Unweit des Feuerwehrmuseums befindet sich ein Kolbe-Museum. Auf zahlreichen Fotos wird hier der Lebensweg des heiligen Maxi­milian M. Kolbe veranschaulicht; sogar eine Kopie seiner Klosterzelle wurde hier aufge­stellt. Die Originalzelle ist noch erhalten, aber nicht ohne weiteres zugänglich. Dort befinden sich neben Bett, Habit und Schreibtisch auch einige persönliche Gegenstände.

Das nächste Gebäude beherbergt den Verlag und die Druckerei. Der „Rycerz Niepokala­nej“, die Zeitschrift P. Kolbes, hat in den letzten Jahrzehnten allerdings einiges mitmachen müssen: nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Zeitschrift zwar wieder erscheinen, jedoch aufgrund staatlicher Maßnahmen mit zuneh­mend kleinerer Auflage, bis sie ab Dezember 1952 ganz verboten wurde. Erst nach langer Pause konnten die Brüder im Oktober 1981 wie­der mit der regulären Herausgabe des „Ritters“ beginnen. Von den einstigen hundertausenden

Niepokalanów heute

Die 1948 von den Brüdern erbaute Basilika.

Das Refektor für die einmal fast 800 Brüder. Foto: Andreas Murk

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Exemplaren ist man heute allerdings weit entfernt: gerade einmal 80.000 Hefte werden monatlich noch gedruckt.

Die nächsten Gebäude, nun allesamt im Klausur bereich und für Gäste nicht zugäng­lich, stehen teilweise leer oder beherbergen Zimmer für die Brüder. Einen kurzen Blick werfen wir in die Bäckerei. Die drei Brüder, die dort arbeiten, scherzen: ihre Maschinen seien mittlerweile so alt, dass die Bäckerei eigentlich eher ein Museum sei … doch das Brot duftet wunderbar und schmeckt hervorragend.

Das nächste Gebäude, erklärt der Guardian, hat drei Funktionen: beten, kochen und es­sen. Der große Bau beherbergt eine Küche, in der Mittagessen für bis zu 3.000 Personen gekocht werden kann; dann den Speisesaal für die 143 Brüder, die derzeit in Niepokalanów leben; und schließlich die Hauskapelle des Klosters – freilich in den Dimensionen einer mittelgroßen Kirche.

Der Gebäudekomplex gegenüber ist gewisser­maßen ein Seniorenheim: hier sind die Brüder untergebracht, die der Pflege bedürfen. Viele von ihnen haben ihr ganzes Ordensleben in Niepokalanów verbracht.

Das ehemalige „Kleine Seminar“, eine Art In­ternat in der Nähe des Seniorenheims, wurde vor wenigen Jahren geschlossen und dient

heute als der Universität in Warschau ange­gliedertes „Kolbe-Institut“.

Während der ordenseigene TV­Sender aus wirtschaftlichen Gründen vor kurzem ge­schlossen werden musste, besteht der von P. Maximilian gegründete Radio­Sender „Radio Niepokalanów“ nach wie vor – zwar nicht ununterbrochen seit der Gründung 1938, doch seit der Neugründung im Jahr 1995 senden die Brüder in der Tradition Kolbes.

Auf dem dahinter liegenden Friedhof sind unter anderem der Bruder P. Maximilians, P. Alfons Kolbe, Franz Gajowniczek und Fürst Drucki­Lubecki begraben.

Auf den 1,6 Kilometern Asphaltweg geht es nach der Besichtigung wieder zurück, vorbei an einem Bauernhof und einigen Werkstätten, in denen unter anderem „Wunderbare Medaillen“ hergestellt werden. Schlusspunkt der Führung durch das heutige Niepokalanów ist die ab 1948 von den Brüdern errichtete Kirche, die im April 1980 zur „Basilica Minor“ erhoben wurde.

Auch wenn manches Werk Kolbes heute nicht mehr so funktioniert wie früher und in den nächsten Jahren wohl einige Veränderungen anstehen: die Verehrung des Märtyrers von Auschwitz ist nach wie vor lebendig – ebenso wie die Verpflichtung, sein Erbe ins Heute hinein zu übersetzen.

Br. Andreas Murk

Br. Marek Wódka, Programmdirektor vonRadio Niepokalanów.

Foto: Konrad Schlattmann

Hauskapelle für die 143 Brüder in Niepokalanów.Foto: Konrad Schlattmann

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„Niepokalanów ist wie ein Museum“, war der erste Eindruck, den einige der 13 Junioren von der von Pater Maximilian Kolbe gegrün-deten Klosterstadt unweit von Warschau hatten. Die jungen Brüder der mitteleuropä-ischen Provinzen Kroatien, Slowenien und Deutschland mit ihren Magistern treffen sich traditionell in der Osterwoche zum Kennen-lernen und Austausch, diesmal im Rahmen des Kolbe-Jubiläumsjahres in Polen.

Ein großes Kolbe­Museum hier, seine erste Zelle vor seiner Japan­Mission dort. Sein Ar­beitszimmer hier, das erste Gebäude Niepoka­lanóws, die Kapelle, dort. Das Papst­Museum mit zwei päpstlichen Fahrzeugen hier, das Feu­erwehrmuseum dort. Die Druckerei hier, die Radiostation dort. Der ganze Ort lebt immer noch von Kolbe – bis heute. Seine Verehrung bleibt lebendig, so dass Niepokalanów weit mehr ist als ein Museum. Doch mit seinem Auftrag etwa 80 Jahre später richtig umzu­gehen in einer Gemeinschaft, die immer älter

und kleiner wird, ist eine schwierige Aufgabe. Ein eigenes Haus für die kranken und alten Brüder hat Niepokalanów, 34 Brüder musste Br. Stanisław Piętka in seiner achtjährigen Zeit als Guardian schon beerdigen. Die Pflege und die Sorge um sie ist ihm ein großes Anliegen, so berichtete er uns sehr bewegend. Jeden Abend besucht er sie und spendet ihnen den Segen. Für uns Junioren aus Würzburg bleiben weiterhin die Vorträge von Br. Wiesław Pyzio, Provinzvikar der Warschauer Ordensprovinz, in Erinnerung. Er beantwortete uns die Frage, ob P. Maximilian Kolbe eher ein Mann des Gebets oder des Aktionismus gewesen sei, und kam zu dem Schluss, dass das Gebet als das Fundament aller Tätigkeiten Kolbes und schließlich auch seiner „Stadt der Unbefleck­ten“ bezeichnet werden kann. Auf kompetente Weise beleuchtete er uns Kolbe als einen Prie­ster, der sich nicht durch große theologische Reden auszeichnete, sondern durch ein Leben in Liebe zur Muttergottes und zum Tabernakel. Theologie trieb er mehr auf den Knien als im Kopf, das Gebet war für ihn eine „Audienz beim großen König“.

Als Zeichen der Verbundenheit mit der Ordens­leitung besuchte uns Generalminister Br. Marco Tasca in den ersten Tagen. In seiner Predigt in einem der stets mehrsprachigen Gottesdienste rief er uns zu brüderlichem Leben auf. So wie Kolbe zur Muttergottes eine besondere Zunei­gung hatte, müssen auch wir in Jesus „verliebt“ sein. Nur so könnten wir unsere Aufgaben kraftvoll bewältigen und die so wichtigen Bezie­hungen untereinander in unserer brüderlichen Gemeinschaft pflegen.

Den Abschluss der Fahrt bildete die Besich­tigung des KZs Auschwitz und der Zelle im Hungerbunker, in der P. Maximilian Kolbe umgebracht wurde. Vor Ort konnten wir noch besser verstehen, welch große Liebestat Kolbe am Ende seines Lebens vollbracht hat.

Br. Konrad Schlattmann

Juniorentreffen in Niepokalanów

Br. Mateusz Kotyło am Originalschreibtischvon P. Maximilian M. Kolbe.

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8.1.1894: Raimund Kolbe wird in Zduńska Wola geboren und am gleichen Tag getauft.29.6.1902: Erstkommunion in Pabianice, St. Matthäus.18.8.1907: Firmung durch Bischof Kasi mir Zdzito­wiecki in Zduńska Wola.1907: Eintritt ins Jungenseminar der Franzis kaner­Minoriten in Lemberg (Ukraine), zusammen mit seinem älteren Bruder Franz.4.9.1910: Noviziatsbeginn in Lemberg; Raimund erhält den Namen Maximilian.5.9.1911: Zeitliche Profess und Studienbeginn in Krakau.10.11.1912: Aufnahme des Philosophiestudiums an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom.1.11.1914: Feierliche Profess im Kolleg San Teodoro in Rom.22.10.1915: Erlangung des Doktorgrades in Philosophie.4.11.1915: Aufnahme des Theologiestudiums an der Päpstlichen Theologischen Fakultät San Bonaventura in Rom.16.10.1917: Gründung der Militia Immaculatae mit sechs weiteren Brüdern in Rom.28.4.1918: Priesterweihe durch Kardinal Basilius Pom­pilj in der römischen Kirche Sant’Andrea della Valle.29.4.1918: Primiz in der römischen Kirche Sant’Andrea delle Fratte.28.3.1919: Mündlicher Segen der M.I. durch Papst Benedikt XV.22.7.1919: Erlangung des Doktorgrades in Theologie.23.7.1919: Rückkehr nach Polen.Oktober/November 1919: Dozent für Kirchenge­schichte am Seminar der Franziskaner­Minoriten in Krakau.Ab Juni 1920: Mehrmonatiger Aufenthalt in Zako­pane zur Genesung von seiner Tuberkulose.4.5.bis 3.11.1921: Genesungszeit in Nieszawa.2.1.1922: M.I. wird als „fromme Vereinigung“ von Kardinalvikar Pompilj bestätigt.Januar 1922: Erste Ausgabe des „Ritters der Unbe­fleckten“ erscheint in Krakau.20.10.1922: Umzug der Redaktion nach Grodno (heute Weißrussland).18.9.1926 bis 13.4.1927: Nochmaliger Genesungsauf­enthalt in Zakopane wegen Tuberkulose.20.11.1926: 5. Jahrestag des „Ritters der Unbefleck­ten“: Apostolischer Segen von Papst Benedikt XV.Juli 1927: Verhandlungen und Schenkung eines gro­ßen Stücks Land etwa 40 km westlich von Warschau durch Fürst Drucki Lubecki.

Oktober 1927: Baubeginn von Niepokalanów, der „Stadt der Unbefleckten“.21.11.1927: Umzug des „Ritters“ von Grodno nach Niepokalanów.7.12.1927: Segnung des neuen Konventes in Niepo­kalanów; Guardian der 18 Brüder und zwei Patres ist P. Maximilian Kolbe.14.1. bis 5.2.1930: Vorbereitungsreise durch verschie­dene Städte in Italien, Frankreich, Deutschland und Polen für die Missionsgründung in Japan.26. Februar 1930: Aufbruch zur Japanmission mit vier seiner Brüder.24.4.1930: Ankunft in Nagasaki.24.5.1930: Erste Ausgabe des japanischen „Ritters“, des „Mugenzai no Seibo no Kishi“, erscheint mit einer Erstauflage von 10.000 Exemplaren.16.5.1931: Konventserrichtung in der Umgebung von Nagasaki, in Hongochi, mit dem Namen „Mugenzai no Sono“, „Garten der Unbefleckten“.17. - 30.7.1933: Beim polnischen Provinzkapitel wird P. Maximilian M.I.­Beauftragter auf Weltebene.23.5.bis 23.6.1936: Endgültige Rückkehr nach Polen.13. - 16.7.1936: P. Maximilian wird beim Provinz­kapitel zum Guardian in Niepokalanów bestimmt.8.10.1936: Die Ordensgemeinschaft der Franziskaner­Minoriten weiht sich auf P. Maximilians Initiative der Immaculata.8. Dezember 1938: Erste Radioübertragung von „SP 3 RN“, „Polnischer Sender 3, Radio Niepokalanów“.19.9.1939: Verhaftung mit einigen anderen Brüdern; Arbeitslager Lamsdorf, Amtitz und Schildberg.8. Dezember 1939: Freilassung am Festtag der Un­befleckten Empfängnis.20.11.1940: Behörden genehmigen den Druck einer deutschen Dezember/Januar­Ausgabe des „Ritters“ für die Region Warschau mit einer Erstauflage von 12.000 Exemplaren.17.2.1941: Erneute Festnahme durch die Gestapo; Gefängnis Pawiak in Warschau.28.5.1941: Deportation ins Konzentrationslager Ausch­witz; P. Maximilian erhält die Häftlingsnummer 16670.Juli/August 1941: P. Maximilian geht freiwillig für ei­nen unschuldigen Familienvater in den Hungerbunker.14.8.1941: Durch eine Injektion von Gift wird P. Ma­ximilian im Hungerbunker umgebracht.15.8.1941: P. Maximilians Leichnam wird verbrannt.17.10.1971: Seligsprechung durch Papst Paul VI. in Rom.10.10.1982: Heiligsprechung durch Papst Johannes Paul II. in Rom.

Br. Konrad Schlattmann

Zeittaƒel* 1894 † 1941

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Kolbe-Jahr 2011

Publikationen und Materialienzum 70. Todestag

des Märtyrers von Auschwitz

Bestellungen an:Bildungshaus Kloster Schwarzenberg

Klosterdorf 1 • 91443 ScheinfeldTelefon: 0 9162/92 88 9­0

E­Mail: info@franziskaner­minoriten.de

Text- und Ausmalheft für KinderDie Lebensgeschichte P. Maximilian Kolbes wird in 16 kleinen Kapi­telchen kindgerecht er­zählt. Auch schwierige Themen sind in einfacher Sprache dargestellt. Auf der gegenüberliegenden Seite findet sich jeweils

ein passendes, liebevoll gezeichnetes Bild zum Ausmalen.

Text: Br. Konrad Schlattmann OFM Conv.Zeichnungen: Br. Krzysztof Robak OFM Conv.36 Seiten, € 2,– zzgl. Porto

Kolbe-Film „Leben für Leben“Kürzlich ist der 1991 produzierte Film auf DVD he­rausgegeben wor­den, bislang war er nur auf Videokas­setten erhältlich.Inhalt: Im Juli 1941 gelingt es einem jungen Schlesier, Jan, aus dem KZ Au schwitz zu flie­hen. Für diesen

Flüchtigen verurteilt der Lagerkommandant Fritsch zehn Häftlinge zum Tod im Hunger­bunker. Als einer von ihnen unter diesem Todesurteil zusammenbricht, geht stellvertre­tend für ihn der Minoritenpater Maximilian Maria Kolbe in den Tod. Fortan ist Jan nicht nur vor der Gestapo auf der Flucht, sondern auch vor seiner Schuld, seiner Verstrickung in Kolbes Tod. Neben dieser Figur taucht eine andere auf: Bruder Anselm, ein junger Minoritenpater, der ruhig und unbeirrbar die Seligsprechung Kolbes durch Papst Paul VI. vorantreibt. Mit Oscar­Preisträger Christoph Waltz als Jan in einer seinen frühen Rollen.

Polen/Frankreich/Deutschland 1991, 90 Min.Ein Film von Krzysztof ZanussiProduktion: Filmgruppe TOR, Warschau; Media-Film, Paris; Ifage, Wiesbadenempfohlen ab 12 Jahren, FSK 12€ 12,– zzgl. Porto

Buch „Maximilian Kolbe“Im Sommer 2011 wird im Echter Verlag ein Buch von unseren Brü­dern Andreas Murk und Konrad Schlatt­mann erscheinen. Es enthält u.a. eine Bio­graphie über Pater Ma­ximilian Kolbe, eine ausführliche Zeittafel, eine Darlegung von Kolbes marianischer

Frömmigkeit, die zur Gründung der Mari­anischen Initiative geführt hat, ausgewählte Quellentexte und einiges mehr. Das Vor­wort des rund 170 Seiten starken Buches stammt vom Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick. Diese neue Publikation mit zahlreichen, teilweise bisher selten veröf­fentlichten Bildern bietet eine informative Zusammenfassung von Leben und Werk P. Maximilians.

Andreas Murk • Konrad SchlattmannMaximilian Kolbe • Märtyrer der NächstenliebeEchter Verlag, Würzburg 2011. € 12,80

Andreas Murk · Konrad Schlattmann

Maximilian KolbeMärtyrer der Nächstenliebe

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Dort wo man sich mit Maximilian Kolbe beschäf-tigt, steht meist seine heroische Liebestat im Kon-zentrationslager im Mittelpunkt: Der katholische Priester gibt sein Leben, damit der Familienvater Franz Gajowniczek vor dem Hungerbunker be-wahrt bleibt. Doch darf man Maximilian Kolbe nicht auf diese Tat der Nächstenliebe reduzieren, sonst übersieht man wesentliche Elemente seines Lebens. Dieses Buch wirft in Wort und zahlreichen Abbildungen einen Blick auf die gesamte Person Maximilian Kolbes: auf sein Leben, seine (Marien-)Frömmig-keit, aber auch auf seine Wirkungsgeschichte und auf den Verlauf seines Selig- und Heiligspre-chungsverfahrens.

Autoren: Andreas Murk OFM Conv., Franziskaner-Minorit seit 2003, arbeitet nach seinem Studium in Würz-burg und Washington als Bildungsreferent im Kloster Schwarzenberg (Mittelfranken).

Konrad Schlattmann OFM Conv., Franziskaner-Minorit seit 2008, studiert an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg und lebt im Juniorat der Franziskaner-Minoriten in Würzburg.

ISBN 978-3-429-03421-4www.echter.de

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Wir gratulieren unserem Mitbruder

P. Electus van Eijkim Franziskanerkloster Würzburg

zu 75 Lebensjahren am 26. Juli.

FRIEDE UND HEIL, Zeitschrift der deutschen Franziskaner­MinoritenHerausgeber: Deutsche Franziskaner­Minoriten­Provinz St. Elisabeth, Franziskanergasse 7, Würzburg, Tel. 09 31/3 09 01­0, Fax 09 31/3 09 01­21,e­mail: [email protected].

Kurzadresse: Ordensapostolat Postfach 11 05 62 97032 Würzburg

Redaktion: P. Dr. Polykarp Götz OFM Conv. Mit kirchlicher Druckerlaubnis.Druck: Benedict Press, 97359 Münsterschwarzach. Erscheinungsweise: fünfmal jährlich.Die Zeitschrift FRIEDE UND HEIL vermittelt den Mit­gliedern der Franziskanischen Gemeinschaft (FG), der Marianischen Initiative – P. Kolbe (M.I.) und des Sera­phischen Meßbundes sowie Freunden und Wohltätern unseres Ordens und seiner Missionen Anregungen für ein christliches Leben im Geist Mariens und des heiligen Franziskus. Statt eines Abonnements bitten wir alle Bezieher, einen Unkostenbeitrag von min­destens 10,– € pro Jahr an uns direkt (oder an unsere Förderer zwecks Sammelüberweisung) zu entrichten.Unser Konto: Ordensapostolat, LIGA Regensburg (BLZ 750 903 00) Kto. 3016307 IBAN: DE88 7509 0300 0003 0163 07 BIC (SWIFT­Code): GENODEF1M05.

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Gebetsmeinungen der M.I.

Juni – Juli - August

Damit der Heilige Geist die Kirche an- leite, der Welt von heute ein authen-tisches und zeitgerechtes Zeugnis für Christus darzubieten.

Damit die Erinnerung an das Martyrium des heiligen Maximilian Kolbe zu ver - stehen helfe, dass sich selbst zu ver- schenken dem Leben Sinn gibt.

Damit jeder Christ, so wie der heilige Maximilian Kolbe, die Kraft der Liebe erfahre, die aus der Verbundenheit mit dir und deinem Sohn entspringt.

Zur Aufnahme in den

Seraphischen Messbund genügt eine formlose Anmeldung.

Beitrag für die Aufnahme Lebender(mit voller Anschrift) je 25,– €

Beitrag für die Aufnahme Verstorbener(Name, Vorname) je 10,– €

Bestellung •vonheiligen Messen

nach besonderer Meinung (Intention)Stipendium jeweils 10,– €

•derWunderbaren Medaille in Cellophanhülle, mit zwei Gebeten. Stückpreis 50 Cent, zuzüglich Briefporto.

•derMonatszeitschrift Sendbote des heiligen Antonius

Jahres-Abonnement 29,– €

Bestellungen an: Ordensapostolat Postfach 11 05 62 97032 Würzburg [email protected]

Termine zum Vormerken 25. Juni Schwarzenbergtag 16.-17. Juli Klosterfest Würzburg 24. Juli Sonderkonzert in der Minoritenkirche Regensburg 7. – 9. Okt. Franziskanische Jugendwall­ fahrt nach Schwarzenberg

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Die Junioren aus Würzburg beim Treffen der jungen Brüder aus den mitteleuropäischen Ordens -

provinzen der Franziskaner-Minoriten in der Osterwoche 2011 in Niepokalanów bei Warschau.

Von links: Br. Mateusz Kotyło, Generalminister Br. Marco Tasca,

Junioratsmagister Br. Josef Bodensteiner, Br. Konrad Schlattmann und Br. Helge Lubberich.