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FSC ® . Zwanzigzwölf. Jahresbericht 2012 Forest Stewardship Council ® FSC ® Deutschland

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FSC®. Zwanzigzwölf.Jahresbericht 2012

Forest Stewardship Council®

FSC® Deutschland

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Köln

Bonn

Lohr

Kehl

Merzig

Essen

Aachen

Lychen

Lübeck

Münster

Uelzen

Rostock

Espenau

Gruppe Dieburg

Hamburg

Templin

Berlin

Rastatt

Chemnitz

Saarland

Boppard

GladbeckDuisburg

Hannover

Nürnberg

Lauenburg

Saarforst

Göttingen

Wiesbaden

Heidenrod

Uckermark

Tübingen

Kenzingen

Heilbronn

Freiburg

Adelsheim

Düsseldorf

Hammelburg

Eichelberg

Pfullingen

Heidelberg

Furtwangen

Saarbrücken

Bundesforst

Schlangenbad

Genderkingen

Emmendingen

Willebadessen

Gut Hohenhaus

Rentweinsdorf

München

Mühlheim

Schwäbisch Hall

West-Mecklenburg

Rosbach

Mittelbrandenburg

Schleswig-Holstein

Nordrhein-Westfalen

Meiningen

Briest'scheForstverwaltung

HeiliggeistspitalFreiburg

Bernstorff'scheForstverwaltung

Hatzfeldt-Wildenburg'scheVerwaltung

Gemeinde- & StädtebundRheinland-Pfalz

St. Georgen

Hirschenberg

FrankenDieburg

Kiel

Mainz

Erfurt

Berlin

Bremen

Dresden

Potsdam

Hamburg

München

Schwerin

Hannover

Magdeburg

Stuttgart

Düsseldorf

Saarbrücken

Wiesbaden

LandesforstenRheinland-Pfalz

Erkrath

Mainauwald

FSC -zertifizierte Waldflächen in Deutschland Gesamtfläche 579.000 Hektar

") Landeshauptstädte

Waldbesitzart

Kommunalwald

Privatwald

Bundeswald

Gruppenzertifikate

Landeswald

> 10.000 - 50.000

< 500

> 500 - 2.000

> 2.000 - 5.000

> 5.000 - 10.000

> 50.000

Forstfläche in Hektar

FSC

- F000213 - Das Zeichen für verantw

ortungsvolle Waldw

irtschaft

Kontakt: Elmar Seizinger (FSC Deutschland) [email protected]: FSC Arbeitsgruppe Deutschland e. V. (Mai 2013)

FSC -FlächenverteilungGruppenzertifikate eingerechnet

Heiko Störkel – [email protected]:

Anteil FSC -zertifizierterFlächen an Waldflächen je Bundesland

keine FSC -Fläche

< 1 %

> 1 - 5 %

> 5 - 10 %

> 10 %

®

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®

®

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Liebe Leserin, lieber Leser,

dieser Bericht ist Rückblick und Ausblick zu-

gleich.

2012 war ein Jahr des Wachstums für den

FSC Deutschland. Erhebliche Waldflächen

wurden im vergangenen Jahr nach FSC zerti-

fiziert, 2013 wird sich dieser Prozess fortsetz-

en. Ähnliche Entwicklungen vollziehen sich in

den Bereichen Handel und Verarbeitung, im

letzten Jahr ließen sich bundesweit 256 Unter-

nehmen im Rahmen einer FSC-Produktketten-

zertifizierung zertifizieren, 2.134 Unternehmen

waren es weltweit. Durch die anhaltend posi-

tive Entwicklung in diesem Bereich werden

wir in Deutschland voraussichtlich noch im

1. Halbjahr 2013 das 2.000 Unternehmen mit

einem FSC-Produktkettenzertifikat begrüßen

können.

Das aktuelle Jahr ist geprägt durch zwei Jubi-

läen: Deutschland feiert 300 Jahre Nachhaltig-

keit, der FSC Deutschland feiert 15-jähriges

Bestehen. Beiden Jubiläen liegen wegweisen-

de Gedanken zugrunde.

Die „Entdeckung der Nachhaltigkeit“ durch

Carl von Carlowitz ist der Grundstein für einen

fortschrittlichen Umgang mit dem Wald und

Ressourcen generell.

Die Gründung des FSC Deutschland vor 15

Jahren sieht sich mit der Formulierung von

Grundsätzen für ökonomische, ökologische

und sozial nachhaltige Waldbewirtschaftung in

dieser Tradition, weist aber mit dem Anspruch,

allen drei Grundsätzen gerecht werden zu

wollen, über diese hinaus.

Das Gutachten des Sachverständigenrates für

Umweltfragen hat im Sommer 2012 zu eben

diesen Themen eine intensive Debatte in der

forstlichen Fachwelt angestoßen. Die zahl-

reichen Kritiken an diesem Gutachten lassen

zum Teil eine ausgewogene Gewichtung

zwischen den drei Säulen einer nachhaltigen

Waldbewirtschaftung vermissen. Wir als FSC

Deutschland fühlen uns durch das Gutachten

in der Überzeugung gestärkt, mit unserem

Standard auf dem richtigen Weg zu sein.

In diesem Kontext ist auch die inhaltliche

Auseinandersetzung zu unserem Waldstan-

dard mit unseren neuen Mitgliedern zu sehen.

Im Hinblick auf die 2015 fällige Revision haben

wir begonnen, gemeinsam die Diskussion um

wesentliche Inhalte zu beginnen. Wir sollten

uns nicht scheuen, auf Regelungen zu an-

spruchsvoller Waldbewirtschaftung stolz zu

sein. Ich schaue hier mit viel Spannung in die

Zukunft.

Dirk Riestenpatt, Vorsitzender

FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V.

Inhalt300 – 15 ..........................................................4 - 6

300 Jahre Nachhaltigkeit, 15 Jahre FSC

Deutschland

47 ......................................................................... 7

FSC Deutschland vertritt weltweites Netzwerk

2013-03-03 .....................................................8 - 9

Das Holzhandels-Sicherungsgesetz

................................................................10 - 11

FSC – Markt(-Wert)?

75 ................................................................12 - 13

Revision internationale Prinzipien und Kriterien

218.000 .......................................................14 - 15

Zertifizierung Rheinland-Pfalz

183 ..................................................................... 16

Neue FSC-Geschäftsstelle

16303 ................................................................. 17

FSC-Vollversammlung 2012

98 ................................................................18 - 19

Olympische Spiele 2012 und FSC Fonds

für Kleinwaldbesitzer

80 ....................................................................... 20

FSC-Mix: Ein ehrliches Label

FSC im Gespräch mit ................................. 21 - 27

Dr. Ernst Ulrich v. Weizsäcker,

Naturwissenschaftler und Politiker

Die Buche, ein Baum

Thomas Weidenbach, Journalist und Filmemacher

Lutz Köhler, Geschäftsführer Druckkollektiv GmbH

Meine Zahl zum FSC ..................................28 - 29

7 ......................................................................... 30

Der Vorstand

707928 ........................................................31 - 32

Gutes Holz GmbH

Mitglieder

Jahresbericht .............................................33 - 40

Zahlen, Daten, Fakten

Links: Die Mitarbeiter der Geschäftsstelle des

FSC Deutschland

Rechts: Dirk Riestenpatt,

Vorsitzender FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V.

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5 % Referenzfläche im öffentlichen Wald.5

300 – 15300 Jahre Nachhaltigkeit – 15 Jahre FSC Deutschland.

300 Jahre Nachhaltigkeit feiert die deutsche Forstwirtschaft im Jahr 2013 und beruft sich hierbei auf den Innovationsgeber und Begründer der Nachhaltigkeit Hans Carl von Carlowitz. Der FSC Deutschland feiert sein fünfzehntes Jahr nach Gründung und prägt mit seinem Dreikammersystem, dem deutschen FSC-Standard und als Innova-tionstreiber viele aktuelle forstpolitische Debatten.

Die Versorgung der Gesellschaft mit Holz war sicherlich immer schon eine der wich- tigsten gesellschaftlichen Herausforderun-gen an die Waldbewirtschaftung. Neben der Holzversorgung sieht sich die Forstwirt-schaft heute ausdrücklich mit weiteren He- rausforderungen konfrontiert. Dazu gehören die Sicherung von Artenvielfalt, Vorsorge-leistungen gegen den Klimawandel oder die Umsetzung sozialer Verantwortung bei der Arbeit im Wald. Dabei gibt es oft unter-schiedliche Vorstellungen davon, wie ein „guter“ und „richtiger“ Umgang mit Wald auszusehen hat. Heute wie damals sind Ansätze gefordert, diese unterschiedlichen Interessen und Anforderungen an den Wald zu erkennen und umzusetzen. Nur dann bleibt Forstwirtschaft zukunftsgewandt.

1713, als Carl von Carlowitz, deutscher Kameralist und sächsischer Oberberg-hauptmann, sein Buch „Sylvicultura oeconomica, oder haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht“ publizierte, stand es schlimm um die Wälder Deutschlands. Landauf, landab zeichnete sich ein Bild degradierter Wälder. Bevölkerungswachstum und technischer Forstschritt führten zu einer zunehmenden Umwandlung von Wald in

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landwirtschaftliche Flächen. Von Carlowitz war mit einer Gesellschaft konfrontiert, die es gewohnt war, sich an den scheinbar unbeschränkt vorhandenen Ressourcen der Welt einfach zu bedienen. Holz wurde be- nötigt für den Bergbau, für Bauten, für die Deckung des Energiebedarfs in privaten Haushalten genauso wie in aufkommenden Industriezweigen. Der Umgang mit Wald war sorglos und wenig vorausschauend. Nutztiere im Wald und hohe Wildbestände führten zudem zu flächenhaftem Ausfall der Verjüngung. Ergebnis waren geplünderte und ausgeräumte Waldlandschaften.

Carl von Carlowitz identifizierte die unkon-trollierte Nutzung und die Zerstörung der Waldverjüngung als zentrale Herausforde-rung seiner Zeit und formulierte erstmals Grundsätze für einen nachhaltigen Umgang

mit Wald, um eine langfristige Holzversor-gung über Generationen sicherzustellen. Im Jahr 2013 wird er zu Recht als innovativer Schöpfer des forstlichen Nachhaltigkeits-begriffs gefeiert.

Und heute? Die Forstwirtschaft feiert sich berechtigterweise als eine Wirtschaftsme-thode, die auf langfristiger Planung und vor- ausschauendem Handeln aufbaut. Die Holz- vorräte in deutschen Wäldern sind so hoch wie nie zuvor und die Forstwirtschaft kann stolz auf die erbrachten Leistungen sein.

Das sind sicherlich gute Gründe zum Feiern. Doch wie sieht es angesichts der angesprochenen Interessen und Anforde-rungen mit der aktuellen Innovationskraft bei der Waldbewirtschaftung aus? Werden die Herausforderungen unserer Zeit gelöst sowie die Bedürfnisse künftiger Generatio-nen berücksichtigt? Möglicherweise stehen wir heute vor größeren Fragen als die Ge- sellschaft vor 300 Jahren. In unserer globali-sierten Welt verschwinden jährlich Wälder im Umfang von ca. 13 Mio. Hektar, das ist mehr als die gesamte Waldfläche Deutsch-lands. Fossile Ressourcen wurden in den letzten zwei Jahrhunderten fast genauso willkürlich und sorglos genutzt, wie die Ressource Wald vor 300 Jahren und er- schöpfen sich langsam. Die Welt sucht neue Möglichkeiten der Energieversorgung und der Wald rückt erneut als probater Lieferant für große Mengen nachhaltig er- zeugter Energie in den Fokus. Die hervor- ragenden Wachstumsbedingungen der Tropen scheinen gut geeignet für die Schaf- fung von Viehweiden oder Anbauflächen für Soja und Palmöl zur Sicherung des Wohl- standes in Industrienationen. Hier fallen

wertvolle wichtige Waldflächen in Ballungs-räumen, Industrieansiedlungen und Straßen zum Opfer. Weltweite Bevölkerungsexpan-sion, fortschreitende Industrialisierung in Schwellen- und in Entwicklungsländern sowie der prognostizierte Klimawandel verschärfen den Ressourcenhunger und damit die Verknappung aller Ressourcen zunehmend. In Summe erscheint unsere Welt heute erheblich mehr bedroht von Ausplünderung und Artenverlust als vor 300 Jahren. Erneut stehen wir vor der Situation, die Lebensgrundlage vieler Menschen dauerhaft sichern zu müssen.

Viele dieser Themen haben vor etwa 20 Jahren zur Gründung des FSC International und vor 15 Jahren zur Gründung des FSC Deutschland geführt. Ziel des FSC ist es, gesellschaftliche Antworten und Innovati-onsimpulse für die Waldbewirtschaftung zu geben. Der FSC greift bestehende Konflikt-felder auf und erzeugt Lösungen im ge- sellschaftlichen Kontext. Meinungen von Umweltgruppen sind dabei genauso wichtig wie die Sicht von Gewerkschaften oder des Waldeigentümers, denn die Herausforde-rungen unserer Zeit lassen sich nur im ge- sellschaftlichen Verbund lösen.

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Beispiele für solche Impulse sind die For- derung nach einem konsequenten Wildma-nagement zur Begründung und Förderung naturnaher Waldbestände, der Verzicht auf Pestizide oder bleifreie Munition, die Um- setzung von Biotop- und Totholzkonzepten, die Stilllegung von Teilflächen als Lern- und Vergleichsfläche oder die konsequente Integration von besonders schützenswerten Wäldern (z.B. Natura 2000 Gebiete) in forst- liches Management. Wie bereits von Carlo- witz vor 300 Jahren eine angepasste Nutz- ung an die Leistungsfähigkeit des Waldes und nicht an den Bedarf einer energiehung-rigen Gesellschaft ins Zentrum setzte, fordert der FSC heutzutage das Belassen von Biomasse im Wald ab einem Holz-durchmesser unter 7cm, um Nährstoffkreis-läufe und Bodennachhaltigkeit zu sichern. Apelle von Carlowitz' zur Nutzung heimi-scher Baumarten oder der Einbeziehung von Naturverjüngung sind daher heute noch genauso aktuell wie z.B. sein Plädoyer für die Festlegung dauerhafter Erschließungs-systeme.

Ob diese Lösungen der Innovationskraft von Carl von Carlowitz' Nachhaltigkeitsge-danken gleichkommen, wird sich in der Zukunft erweisen müssen.

Vor diesem Hintergrund sieht sich der FSC mit seinen Zielen durchaus als Erbe des Gedankengutes von Carl von Carlowitz. Die deutsche Forstwirtschaft ist heute – im Jahr 300 nach der Erfindung der Nachhaltigkeit – aufgefordert, die aktuellen Herausforde-rungen an eine verantwortungsvolle Wald-wirtschaft anzunehmen, kritisch zu hinter-fragen und im Verbund mit allen gesell-

schaftlichen Akteuren nach Lösungen für einen wirklich nachhaltigen Umgang mit dem Wald zu finden.

Carl von Carlowitz wäre sicherlich über-rascht, dass in einer globalisierten Welt die Herausforderungen an den Wald denen vor 300 Jahren sehr ähnlich sind. Nach wie vor hat eine seiner Aussagen eine bedrückende Aktualität: „Aber erst wenn den Menschen das Wasser bis zum Halse steht, handeln sie.“

Der FSC bietet wichtige Instrumente, mit den benannten Problemen umzugehen. Packen wir es gemeinsam an!

5-10 Millionen m³ Holz werden in der EU illegal geschlagen.5.000.000

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FSC Deutschland vertritt weltweites NetzwerkZum internationalen Repräsentanten aller 47 nationalen FSC-Organisationen im internationalen FSC-Vorstand weltweit haben die FSC-Vertreter Dr. Uwe Sayer, Geschäftsführer des FSC Deutschland, gewählt. Dieses neue Amt, das erst vor drei Jahren eingerichtet wurde, schließt eine wichtige Lücke zwischen der internationalen Mitgliederorganisation des FSC und seinen zahlreichen nationalen Organisationen, die eigenständig arbeiten.

Ziel dieses Amtes ist, die national vorherr-schenden Sichtweisen und Anforderungen im internationalen FSC-Vorstand besser präsent zu machen. Deshalb vertritt der Repräsentant die nationalen Interessen und Bedürfnisse der jeweiligen Länder vor dem internationalen Vorstand und sorgt dafür, dass bei weitreichenden FSC-Entschei-dungen die nationalen Bedürfnisse beach-tet werden.

Uwe Sayer arbeitet seit 12 Jahren für den FSC Deutschland und war in seiner Lauf- bahn bereits mehrfach international aktiv, u.a. 2006 als Mitglied eines europäischen Koordinationsteams. Mit überwältigender Mehrheit gewählt, wird Uwe Sayer in den nächsten zwei Jahren die Stimme der nationalen FSC-Organisationen im Vorstand sein. Das Amt übernimmt er von seinen

beiden Vorgängern aus Polen und den USA. „Es freut mich sehr, dieses wichtige Amt von meinem Kollegen Robert Knysak aus Polen übernehmen zu können und ich hoffe, aus meiner Perspektive auf den FSC einen positiven Beitrag für die Entwicklung der Organisation leisten zu können“, erklärt Uwe Sayer. Aus deutscher Perspektive sei die zentrale Herausforderung des FSC künftig, glaubwürdige zertifizierte Produkte auf die Märkte zu bringen. Dazu gehöre unter anderem eine qualitativ hochwertige Zertifizierung, sowohl im Wald wie auch in der Verarbeitung, eine ehrliche und offene Kommunikation zu allen Aspekten des FSC sowie eine zukunftsfähige Struktur der Gesamtorganisation, die sich dem enormen Wachstum des FSC in den letzten Jahren konsequent anpasst.

47In 47 Ländern gibt es nationale FSC-Organisationen.

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Das Holzhandels-Sicherungsgesetz kommt – FSC bietet Hilfe bei der UmsetzungMit dem FLEGT (Forest Law Enforcement, Governance and Trade)-Aktionsplan hat die EU einen breiten Maßnahmenkatalog be-schlossen, um das immense globale Prob-lem des illegalen Holzeinschlags wirkungs-voll zu bekämpfen. Ein wichtiger Teil dieses Aktionsplans ist dabei die Europäische Holzhandelsverordnung (EUTR = European Timber Regulation). Im Kern fordert diese von allen europäischen Marktteilnehmern, sich ihrer Verantwortung bei der weltweiten Beschaffung von Holz und Holzprodukten zu stellen.

In Deutschland wird die EUTR (tritt am 3. März 2013 in Kraft) im Rahmen des Holzhandels-Sicherungsgesetzes in natio-nales Recht umgesetzt. Die Verordnung verpflichtet Importeure von Holz in die EU, eigenständig den Nachweis zu erbringen, dass illegal geschlagenes Holz und Holz-produkte nicht in den Verkauf kommen. Dies kann auch unterstützend durch eine vom Importeur unter Vertrag genommene Überwachungsorganisation stattfinden. Dazu muss jeder Importeur ein betriebliches Sorgfaltspflichtverfahren umsetzen, das sich auf drei zentrale Säulen stützt:

1. Informationsbeschaffung: Woher kommt das Material und welche Baumarten sind betroffen?

2. Risikoanalyse: Wie hoch ist das Risiko, dass im entsprechenden Herkunftsland Holz illegal eingeschlagen wird?

3. Risikominderung: Was wird getan, um das Risiko zu minimieren, Holz aus illegalem Einschlag zu importieren?

FSC als ideale Basis für betriebliches SorgfaltspflichtverfahrenDer Ausschluss von illegalem Holzeinschlag ist seit jeher eine der grundlegenden Säulen in der FSC-Waldbewirtschaftung. Instru-mente wie die FSC-Produktketten-Zerti-fizierung oder auch das FSC-Controlled Wood System zielen genau darauf ab, Materialströme identifizierbar zu halten und nicht akzeptable Holzherkünfte aus der FSC-Produktkette auszuschließen. Die EU-Gesetzgebung hat im Sommer 2012 ge-klärt, welche Ansprüche sie an Zertifizie-rungssysteme stellt. Seither ist klar, dass das FSC-System für alle drei Ebenen des betrieblichen Sorgfaltspflichtverfahrens wertvollen und belastbaren Input liefert. Der FSC hat Anpassungen am FSC-System umgesetzt, damit FSC-zertifizierte Mate-rialien den Ansprüchen der neuen Gesetz-gebung genügen.

Anpassung von FSC-RegelungenAuch bei der Überarbeitung der FSC-Stan-dards berücksichtigt der FSC die Anforde-rungen der EUTR. So soll beispielsweise die Auswahl der zu beachtenden Gesetze nach Prinzip 1 des FSC (Einhaltung der Gesetze) in den nationalen FSC-Waldstandards Zug um Zug überarbeitet werden. Der Standard für Controlled Wood wird voraussichtlich bis Mitte 2013 ergänzt und Konkretisierungen zur Umsetzung der EUTR beinhalten.

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8-18 Millionen m³ des in die EU importierten Holzes stammten 2009 aus illegalem Einschlag. Dies ergab eine Studie der EU Kommission.

8-18

2013-03-03Inkrafttreten der EUTR.

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Zentrale Auskunft über FSC-zertifizierte Produkte Darüber hinaus plant der FSC in Zukunft eine digitale Auskunftsplattform zum Handel mit FSC-zertifizierten Produkten, die Online Claims Plattform (OCP). In dieser webba-sierten Anwendung sollen alle FSC-zertifi-zierten Handelsgeschäfte mit FSC-zertifi-ziertem Material oder FSC-kontrolliertem Holz registriert werden. Eine gesonderte Prüfung von Zertifikaten ist dadurch nicht mehr notwendig. Außerdem ermöglicht die Plattform Plausibilitätsprüfungen zu Angaben wie Holzart oder -herkunft und wird Informationen zu Herkunftsländern und Holzarten für eine konkrete Lieferung an FSC-zertifiziertem Material bereitstellen. Nach einer Einführungsphase sind alle FSC-zertifizierten Unternehmen dazu verpflichtet, FSC-zertifizierte Geschäfte zu listen.

Vorstoß gegen Handel mit illegalem HolzDie EUTR stellt einen ernsten Vorstoß dar, den Markt von illegalem Holz zu bereinigen. Bei Missachtungen der Verordnung werden empfindliche Sanktionen verhängt. Alle Marktakteure können profitieren, denn Schätzungen zufolge stören unlautere Holz-herkünfte die Preisbildung am Holzmarkt signifikant. Der Souverän, das EU-Parla-ment und die Kommission, verknüpfen die Aktivitäten im Rahmen des FLEGT-Aktions-planes mit weitreichenden Zielen zum Klima-, Arten- und Waldschutz. Um diese Ziele zu erreichen, ist jedoch ein Schulter-schluss mit einer freiwilliges Engagement zeigenden Wirtschaft sowie eine verstärkte Nachfrage nach zertifizierten Produkten unerlässlich.

Müssen die Regeln der EUTR auf das zu importierende Holz/Holzprodukt angewandt werden? - Die Ware kann nicht der Liste in Anhang 1 der EUTR zugeordnet werden. - Die Ware wurde aus Recyclingmaterial hergestellt.

- Die Ware stammt von einem in der EU-ansässigem Lieferanten.

Nein

Ja

„GREEN LANE“

Anwendung der Holzhandelsverordnung innerhalb der europäischen Grenze:

Händler: Dokumentation von Lieferanten und Abnehmern

Prüfung der Ware durch ein „betriebliches Sorgfaltspflichtverfahren“ (DDS) durch

folgende Schritte

1. Informationsbeschaffung als Grundlage für

2. Risikobewertung Kommt zu dem Ergebnis

Maßnahmen zur 3. Risikominderung

Kommt zu dem Ergebnis

Risiko nicht vernachlässigbar

Existiert für die Ware ein CITES-Zertifikat oder eine

FLEGT-Lizenz ?

Ja Nein

Kein Import in die EU möglich! Holz darf nicht in Verkehr gebracht

werden

Risiko vernachlässigbar

Risiko gemindert

Risiko besteht weiterhin

Ware bestellen

Ware nicht bestellen

vollständig

Ware kann in Verkehr gebracht werden!

Nicht vollständig

FSC hilft bei der Umsetzung des betrieblichen Sorgfaltspflichtverfahrens und bei der Förderung von verantwortungsvoller Waldwirtschaft. Dies gilt für FSC zertifiziertes und FSC-kontrolliertes Holz.

Unsere Empfehlung!

Bei Wareneingang erneute Prüfschleife zu den Schritten im DDS: etwa zu „Risiko

gemindert oder vernachlässigbar“?

Risiko vernachlässigbar oder gemindert

5 Jahre FSC-Zertifikatslaufzeit.5

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FSC – Mart(Wert)?FSC-zertifizierte Produkte gibt es mittlerwei-le bei fast jedem deutschen Einzelhändler und in fast allen Baumärkten zu kaufen. In einigen Geschäften sind FSC-Verpackungen oder FSC-Holz sehr prominent platziert. An-dere Händler wiederum haben nur wenige FSC-zertifizierte Verpackung in ihren Rega-len stehen und das dann auch oft eher zu-fällig. Trotzdem – der Trend ist klar: das FSC-Logo lacht Verbraucher und Einkäufer von immer mehr Produkten und Verpackun-gen aus an, Tendenz steigend. Welche Schlüsse lassen sich hieraus auf den Wert der Marke FSC ziehen bzw. welchen Markt-

wert hat der Aufdruck des FSC-Logos auf Produkten oder Verpackungen? Als Logo ist der FSC mittlerweile bei rund 30 Prozent der Bundesbürger bekannt, wie sich in einer gestützten Studie 2011 gezeigt hat. Eine Studie von TNS Emnid im Auftrag der „true assets Unternehmensberatung für Nachhaltigkeit und Kommunikation“ von Ende 2012 zeigt jedoch auch, dass das FSC-Siegel bei einer ungestützten Telefon-befragung lediglich einen Bekanntheitsgrad von 16 Prozent erreicht (2010: 13 Prozent).

Mit der Bekanntheit steigt in der Regel auch der Marktwert der Marke. Hier scheint also

noch viel Luft nach oben für den FSC zu sein. Vielfach lässt sich jedoch auch feststellen, dass das FSC-Logo vielen Menschen geläufig ist, ohne dass es mit verantwortungsvoller Waldwirtschaft in Verbindung gebracht wird.

Nachfrage nach heimischem FSC-zertifiziertem Holz kann in über 50 Prozent der Fälle nicht gedeckt werdenMit der im Herbst 2011 durchgeführten Umfrage untersuchte der Hamburger Holz-marktforscher Dr. Helge Hedden für den NABU den Bedarf an FSC-zertifizierten Rohstoffen in Holzindustrie und -handel. Die Unternehmen wurden auch nach den Kos-ten der FSC-Zertifizierung und den Vermark-tungsmöglichkeiten von FSC-zertifiziertem Holz befragt. Die Mehrheit der Umfrageteil-nehmer geht von einem steigenden oder zumindest gleichbleibenden Bedarf an FSC-zertifizierten Rohstoffen und Produkten aus – insbesondere aus heimischen Wäldern. Bei den bereits heute FSC-zertifizierten Unternehmen konnten mehr als die Hälfte aller Kundenanfragen nicht erfüllt werden, weil der nachgefragte FSC-zertifizierte Roh-stoff fehlte. Die Sorge, Kundenaufträge an Konkurrenten mit FSC-Zertifikat zu verlieren, sei für viele Unternehmen ein Grund, FSC ins Portfolio aufzunehmen, obwohl dies häufig auch mit Kosten verbunden ist, so die Kernaussagen der Studie.

Deutschland braucht mehr FSC-zertifizierte Wälder„Nachhaltigkeitszertifikate werden für die Kaufentscheidung immer wichtiger. Wie die Studie zeigt, gilt das auch für Produkte aus Holz. Leider steht der großen Nachfrage ein viel zu kleines Angebot gegenüber.

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Unzählige Produkte sind bereits heute mit FSC-Label auf dem Markt.

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Weil es zu wenig FSC-zertifiziertes Holz aus heimischen Wäldern gibt, muss viel impor-tiert werden“, erklärte der Vorsitzende des NABU Baden-Württemberg, Dr. Andre Baumann als Reaktion auf eine von der NABU in Auftrag gegebenen Studie bei rund 100 Unternehmen der holzverarbeitenden Industrie und des Holzhandels. Sie zeigt, dass FSC-zertifiziertes Holz aus heimischen Wäldern in Deutschland Mangelware ist.

Die Umweltverbände fordern schon seit Jahren, dass die Wälder von Bund und Ländern nach FSC zertifiziert werden. „Wir freuen uns, dass nach Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Hamburg nun auch die waldreichen Bundesländer

Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ihre Staatswälder nach FSC zertifizieren wer-den. Damit wird endlich mehr heimisches FSC-zertifiziertes Holz verfügbar sein“, so Baumann. Mit einer größeren Menge an verfügbarem FSC-Holz wird auch eine Zerti-fizierung in der Produktkette immer attrak-tiver für Unternehmen in Deutschland, da es leichter wird, regionales FSC-zertifiziertes Holz auf dem Markt zu bekommen.

International verantwortungsvolle ForstwirtschaftMit Blick auf die mittlerweile erreichte Aus-breitung im Alltag scheint der Erfolg des FSC eindrucksvoll zu sein. Beim genaueren Hinsehen wird klar, dass in vielen Bereichen

mit hohem Holzverbrauch und auch in den Wäldern dieser Welt viel Raum für eine stärkere Ausweitung der FSC-Zertifizierung bleibt. Deutlich wird aus den Zahlen unter-schiedlicher Studien, dass die Arbeit des FSC mit allen beteiligten Akteuren in seinen drei Kammern auf einem guten Weg ist. Auf dem gemeinsamen Weg hin zu international verantwortungsvoller Forstwirtschaft warten jedoch noch große Herausforderungen – nehmen wir sie an!

Globale Studie zum Marktwert des FSC International 2011 Die weltweite Bekanntheit für das FSC-Label hat sich seit 2009 erhöht: Zwei Drittel der Befragten gaben an, dass sie ein ge-steigertes Bewusstsein gegenüber verant-wortungsvoller Forstwirtschaft und dem FSC wahrnehmen.

5032BEFRAGTE

3500BEFRAGTE

<500BEFRAGTE

201120102009

E

10915

BEFRAGT

UND SPRECHEN

STAMMEN AUS

LÄNDERN

SPRACHEN

30 % der Kauflandkunden kannten 2012 das FSC-Siegel als Zeichen für verantwortungsvolle Forstwirt- schaft – dies ergab eine Umfrage unter 1300 Kunden.

30

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12 | 13

75

Null Biozide in deutschen FSC-Wäldern.0

75 % Zustimmung zu den neuen Prinzipien und Kriterien.

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Revision der internationalen Prinzipien und Kriterien – Anpassung der nationalen FSC-Standards läuft Erstmals seit Gründung des Forest Stew-ardship Council (FSC) 1993 wurden die Basisregelungen des FSC – die Prinzipien und Kriterien – nach mehrjährigem Diskus-sionsprozess komplett überarbeitet. Ziel dieser Revision ist zum einen, aktuelle For-schungsergebnisse in die Richtlinien zur Waldbewirtschaftung einfließen zu lassen und zu berücksichtigen. Darüber hinaus sollen eine Reihe zusätzlicher und exakter formulierte Kriterien die Standards in den einzelnen Ländern weiter harmonisieren.

Die Herausforderungen bei der Überar-beitung der internationalen Regeln waren vielfältig. Es galt nicht nur, die unterschied-lichsten Interessen in einem Land abzu-bilden und zu moderieren, sondern auch die Anliegen sämtlicher internationaler Akteure mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund zu berücksichtigen. Denn: Auch eine Revision folgt beim FSC dem Demokratieprinzip. Sie muss absolut trans-parent und partizipativ ablaufen, d.h. sämt-liche relevante Interessensgruppen werden in die Prozesse mit einbezogen. Wie auf nationaler Ebene auch, entscheiden die drei FSC-Kammern, die Umwelt- und Sozial- sowie die Wirtschaftskammer. Diese drei gleich gewichteten Kammern haben schlussendlich mit einer Mehrheit von deutlich über 2/3 für die neuen Prinzipien und Kriterien abgestimmt. 75 % der FSC- Mitglieder stimmten am Ende für die Neu-regelung.

Aktuelle Themen werden berücksichtigtDie neuen Prinzipien und Kriterien adres-sieren zahlreiche aktuelle Themen. Außer-dem legen sie fest, dass die Einbindung lokaler Interessensgruppen durch den Forstbetrieb zukünftig an Bedeutung ge-winnen wird. Damit wird noch mehr als bis-her sichergestellt, dass lokale Ansprüche an das Waldmanagement vom Forstbetrieb umgesetzt werden. Aktiver eingebunden werden örtliche Interessensgruppen in Zu-kunft auch bei der Identifizierung von be-sonders schützenswerten Wäldern sowie bei der Erstellung von Bewirtschaftungskon-zepten zum Erhalt dieser Wälder. Die Mit-glieder von FSC International legten außer-dem fest, dass die Beschäftigten in FSC-zertifizierten Wäldern weltweit tarifliche Löhne erhalten. Ganz neu ist die Aufnahme von Klimaschutzaspekten in die Prinzipien und Kriterien des FSC: So können sich Waldbesitzer nun die Speicherung von Kohlenstoff oder andere Ökosystemdienst-leistungen als FSC-zertifizierbares Waldpro-dukt auszeichnen lassen.

IGI – International Generic IndicatorsUm den nationalen FSC-Arbeitsgruppen die Anpassung ihrer Standards an die neuen Prinzipien und Kriterien zu erleichtern, werden sogenannte „International Generic Indicators (IGI)“ entwickelt. Diese werden bis Ende 2013 in einem offenen Beteili-gungsprozess erarbeitet. Schlussendlich werden die IGIs die von FSC-Zertifizierern entwickelten sogenannten Generic Stan-dards ersetzten, die in Ländern zum Einsatz kommen, in denen keine nationalen FSC-Standards existieren. Die IGIs dienen je-doch auch als Arbeitsgrundlage für natio-nale Standardsetzungsprozesse. Das IGI-Konzept wird demnach noch zusätzlich zu einer Harmonisierung der FSC-Waldzertifi-zierung weltweit führen.

Ausführliche Informationen zu den IGIs und deren Entwicklung finden sich auf www.fsc.igi.org. Der Deutsche FSC-Standard wird bis Mitte 2015 an die neuen Prinzipien und Kriterien angepasst.

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218.000 Landeswald in Rheinland-Pfalz erhält FSC-Label „Der Staatswald in Rheinland-Pfalz erhält das Label FSC (Forest Stewardship Council) und damit die Bestätigung, dass die Wald-bewirtschaftung im Land den strengen Regeln eines weltweit anerkannten Zertifi-zierungssiegels entspricht“, erklärte die rheinland-pfälzische Forstministerin Ulrike Höfken am 05. Dezember 2012 im Walder-lebniszentrum Soonwald. In Anwesenheit von Vertretern des FSC Deutschland nahm sie das Zertifikat von einer unabhängigen Zertifizierungsfirma entgegen.

„Mit dem FSC-Label wollen wir nicht nur den naturnahen Waldbau unterstützen, sondern auch Holzwirtschaft und Verbrau-chern die bewusste Entscheidung für ein nachhaltiges Holzprodukt ermöglichen“, so Höfken. Die Landesregierung habe daher die FSC-Zertifizierung im Koalitionsvertrag festgelegt.

Größter FSC-zertifizierter Wald in DeutschlandMit 218.000 Hektar sind die Landesforsten Rheinland-Pfalz der bislang größte Waldbe-sitzer in Deutschland, der sich FSC-zertifi-zieren lässt. Die gewählte besondere Form der Gruppenzertifizierung erleichtert dem Betrieb nicht nur eine stufenweise Umsetz-ung, sondern überträgt jedem einzelnen Forstamt auch besondere Verantwortung. Im ersten Schritt durchliefen 2012 zwölf rheinland-pfälzische Forstämter erfolgreich das FSC-Audit. Bis 2014 werden alle 45 Forstämter des Landes in die FSC-Gruppe aufgenommen.

1,5 Mio Hektar zertifizierte FSC-Fläche: das ist das Ziel bis 2015 in Deutschland.1.500.000

Hektar Landesforsten in Rheinland-Pfalz.

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183FSC steuert seine Aktivitäten vom Freiburger Sonnenschiff ausIm September 2012 bezog der FSC Deut-schland neue Räumlichkeiten – das vor-herige Büro in der Nussmannstraße war zu klein geworden. Jetzt befindet sich unsere Geschäftsstelle im Freiburger Sonnenschiff, Merzhauserstraße 183.

Das Sonnenschiff ist das Dienstleistungs-zentrum der Solarsiedlung in Freiburg – und der erste Gewerbebau in Plusenergiebau-weise, geplant und realisiert vom Solar-Architekten Rolf Disch. Es erstreckt sich über 125 Meter entlang einer Durchgangs-straße und fungiert als Schallschutzriegel für die dahinterliegenden Siedlungshäuser. Eingebettet in eine blühende Dachgarten-landschaft wurden neun Plusenergie-Penthäuser mit drei Stockwerken errichtet. Neben dem Öko-Institut e.V. beherbergt das Sonnenschiff Unternehmen wie die

GLS Bank, Particip GmbH, Drogerie- und Supermärkte sowie weitere Büros und Praxen.

Forst BW reicht Mitgliedsantrag beim FSC Deutschland einIm Rahmen der Einweihungsfeierlichkeiten unserer neuen FSC-Geschäftsstelle über-reichte der Landesforstpräsident Max Reger, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, den offiziellen Mitgliedsantrag von Forst BW an den FSC Deutschland. Damit unter-mauerte die Landesregierung ihren politi-schen Willen, die Wälder Baden-Württem-bergs nach dem FSC-Standard zu bewirt-schaften und setzt ein Signal für Waldbe-sitzer in Deutschland.

Dr. Andre Baumann, Vorsitzender des NABU Baden-Württemberg und Martin Schwenninger, Vorsitzender der IG BAU

Baden-Württemberg begrüßen als Umwelt-verbands- und Gewerkschaftsvertreter diese Entscheidung. „Dieser Schritt schafft Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Naturschutz, Gewerkschaften und Forst-betrieb. Der eigentliche Mehrwert des FSC ist nicht der zu erwartende Mehrerlös beim Holzverkauf, sondern genau dieses Zu-sammenfließen von unterschiedlichen Interessen“, lobte Martin Schwenninger die Geste des Landesbetriebes.

„Beim FSC werden die gesellschaftlichen, ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Bedürfnisse an den Wald in vorbildlicher Weise ausgehandelt und als Mindeststan-dard festgelegt“, erklärte Dr. Andre Bau-mann. „Der FSC und sein ausgleichender Ansatz ist somit modernes Sinnbild für Nachhaltigkeit.“

10 Hektar ist die Mindestgröße für Referenzflächen.10

Hausnummer der neuen Geschäftsstelle, Merzhauser Str. 183, 79100 Freiburg.

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Verantwortungsvolle Forstwirtschaft – Für Wald und Menschen! „Um weltweit mehr positiven Einfluss auf die Waldbewirtschaftung zu nehmen, braucht es mehr zertifizierte Waldfläche. Die Summe der Siegel deckt noch zu wenig Fläche ab. FSC war für mich immer das Zertifizierungs-system der ersten Wahl“, erklärte Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundes-amtes, auf der diesjährigen FSC-Vollver-sammlung am 11.-12.06.2012 in Schwedt in Brandenburg.

Knapp 100 Mitglieder und Gäste waren sich im Rahmen der FSC-Vollversammlung 2012 darüber einig, dass der FSC ein zentrales Instrument darstellt, um verantwortungsvoll produzierte Holz- und Papierprodukte in der Praxis umzusetzen.

Besinnung auf FSC-KernwerteRoter Faden der Veranstaltung war die Besinnung auf die Kernwerte des FSC, u.a. die Schaffung von Verbindung zwischen unterschiedlichsten Interessengruppen mit Anliegen um den Wald. „Der FSC sichert lokale Kulturen und schafft eine Gemein-schaft für globale Verantwortung. Er gewähr-leistet regionales und nachhaltiges Wald-management und das Recht der Menschen, ihren lokalen Lebensraum selbst zu bestim-men“, machte Tobias Heimpel, Vorstands-mitglied des FSC Deutschland, deutlich. „Wir sind eine globale Solidargemeinschaft für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Wald und stehen gemeinsam für eine

stetige Verbesserung des FSC weltweit.“ Dieser Maxime war auch das Rahmenpro-gramm der Veranstaltung verpflichtet. So bekamen die Gäste einen Einblick in die FSC-Forstwirtschaft in Polen. Polnische Ver-treter führten durch FSC-zertifizierte Waldge-biete und boten eine Diskussionsgrundlage zu Standardinhalten. Zentrales Anliegen war die Schaffung von mehr Verständnis für die unterschiedlichen Rahmenbedingungen von Forstwirtschaft in Deutschland und Polen, die zu graduellen Unterschieden in nationalen FSC-Standards führen. Weiterer Schwer-punkt der Konferenz war eine Werksführung bei LEIPA Georg Leinfelder GmbH, einer der führenden Hersteller von FSC-zertifiziertem Recyclingpapier in Europa. „Dem FSC-System wird häufig vorgeworfen, es sei zu kompliziert. Wir können zeigen, dass es möglich ist, dieses System erfolgreich in industrieller Großproduktion von Produkten umzusetzen“, sagte Rico Karolow, Leiter Umwelt bei LEIPA.

FSC – zentrale Rolle bei Gesetzgebung Im Rahmen einer Diskussion zur Europä-ischen Holzverordnung (EUTR) wurde zu-sammen mit Vertretern von FSC Internatio-nal und des BMELV (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher-schutz) deutlich, dass die FSC-Zertifizierung eine zentrale Rolle im Rahmen der Einfüh-rung eines neuen europäischen Gesetzes spielen kann. Die EUTR, die im März 2013 in Kraft tritt, soll illegales Holz aus europäischen Märkten ausschließen. „Je mehr Interessensgruppen in einen Pro-zess involviert sind, desto wichtiger ist es, eine Kultur von Partizipation und Trans-parenz zu schaffen, um das Projekt zum Erfolg zu führen,“ so Dirk Treichel, Leiter des Nationalparks Unteres Odertal. Er bot inter-essante Einblicke, wie dieses Unterfangen in einem Großschutzgebiet gelungen ist, das zeitweise mit großen Konflikten und Akzep-tanzproblemen zu kämpfen hatte. Auch für den FSC ist diese Frage eine zentrale, um die Zertifizierung voranzutreiben, aber auch, um bestehenden Konfliktfällen zu begegnen.

16303Postleitzahl von Schwedt/Oder.

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Einmal jährlich steht eine vor Ort-Überprüfung in zertifizierten Betrieben (Audit) an.1

Olympische Spiele 2012 mit FSCDie „grünsten Spiele“ in der Geschichte von Olympia zu sein – das war das erklärte Ziel der Olympischen Spiele 2012. Dabei spielte die Verwendung von FSC-zertifiziertem Material eine zentrale Rolle. Angefangen beim olympischen Dorf und der Radrenn-bahn, über die Eintrittskarten, bis hin zu den Parkbänken – der FSC war omnipräsent!Der Londoner Olympiapark selbst ist das erste Bauvorhaben, das eine gemeinsame FSC-und PEFC-Zertifizierung erhalten hat: Mehr als zwei Drittel des vor Ort verbauten Holzes sind FSC-zertifiziert, im Olympischen Dorf sogar über 98 Prozent. Auch auf Ein- trittskarten und Informationsmaterialien zu den Spielen war das FSC-Label zu finden.

FSC – bleibendes Vermächtnis der Olympischen Spiele 2012Der Veranstalter bewies damit sein Engage-ment und seine Zusage, im großen Stil Pro- dukte aus verantwortungsvoller Forstwirt-schaft zu beschaffen und damit seinem Ver- sprechen gerecht zu werden, die Olympi-schen Spiele nachhaltig zu gestalten. Charles Thwaites, Geschäftsführer von FSC Großbritannien, kommentierte damals: „Wenn es gelingt, in einem Projekt dieser Größenordnung die Erfüllung hoher Um-weltstandards als wichtigste Aufgabe anzu-sehen, sollte dies sicher andere ermutigen, dem nachzueifern. Wir hoffen, dass eine erhöhte Bekanntheit des FSC und eine größere Nachfrage nach verantwortungsvoll produziertem Holz und Papier eines der bleibenden Vermächtnisse der Olympischen Spiele 2012 in London sein wird.“

Die Olympische Planungsbehörde hatte sich zum Ziel gesetzt, die Verwendung von legal und verantwortungsvoll produziertem Holz zu maximieren. Um dies zu erreichen, erstellte sie einen eigenen Management-plan. Für den Bau des Olympiaparks kam dabei ein spezielles Zertifizierungsverfahren zum Einsatz: die sogenannte Projektzertifi-zierung. Sie bietet die Möglichkeit, nicht mehr jedes am Bau beteiligte Unterneh-men, sondern den für die Errichtung des Gebäudes in sich geschlossenen Waren-fluss zu betrachten. So waren alle involvier-ten Auftragnehmer vertraglich dazu ver- pflichtet, ein speziell eingerichtetes Forum zu benutzen, um dies zu gewährleisten. Der Olympiapark ist unter FSC-Projektzertifikat SA-PRO-003095 zertifiziert, das olympi-sche und paraolympische Dorf unter FSC-Projektzertifikat TT-PRO-002826.

98 % des im Olympischen Dorf verbauten Holzes ist FSC-zertifiziert.

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Fonds stellt Kleinwaldbesitzern Mittel für FSC-Zertifizierung zur VerfügungDer FSC Deutschland unterstützt Klein-wald- und Privatwaldbesitzer bei der FSC-Zertifizierung. Damit reagiert er auf jüngste Vorwürfe der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. (AGDW), der FSC sei besonders für kleine Waldbesitzer zu teuer. „Wir verstehen die Vorbehalte kleiner Waldbesitzer, dass die Zertifizierung nach FSC zu hohe Kosten und einen großen Aufwand bedeutet“, so Tobias Heimpel, Vorstand der Wirtschafts-kammer des FSC Deutschland.

Um den kleinen Waldbesitzer zu unterstüt-zen und ihm ohne hohe Kosten einen Zugang zum steigenden Nachfragemarkt nach FSC-zertifiziertem Holz zu ermögli-chen, richteten wir bereits im letzten Jahr einen Zertifizierungsfonds ein. Für fünf Jahre übernimmt er 50 % der Zertifizierungskos-ten, die den teilnehmenden Forstbetrieben entstehen. Der Fonds wird aus Geldern von Unternehmen gespeist, die die Verfügbar-keit von FSC-zertifiziertem Material auf dem deutschen Markt erhöhen wollen, um somit ihren Bedarf langfristig planen und decken zu können.

„Wir werden verstärkt bei weiteren Unter-nehmen werben, den Fonds mit zusätzli-chen Mitteln zu fördern, um mehr Waldbe-sitzern die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung zu eröffnen“, versichert Heimpel. „So wollen wir stärker für Syner-gien zwischen Abnehmern und Produzen-ten von FSC-zertifiziertem Holz sorgen und die Marktdurchdringung des FSC in Deutschland weiter steigern.“

Smartphone-Hüllen aus FSC-PapierSchutzhüllen oder Cases für Smartphones gibt es wie Sand am Meer, in allen erdenk-lichen Farben und Materialien. Das aus FSC-zertifiziertem Material hergestellte iCase von Twig Case Co. sticht aus dieser Masse heraus! Für seine Herstellung wird Zellulose aus Frischfaser oder recyceltem Material zu Papierrollen verarbeitet, an- schließend mit Phenolharzen versetzt und bei großer Hitze getrocknet. Zum Schluss werden Hunderte dieser Bögen übereinan-dergelegt und zusammen gepresst. Das fertige Material namens „Richlite“ ist widerstandsfähig und splittert nicht.

Ursprünglich wurde Richlite zur Herstellung von Küchenoberflächen, zur Ausstattung der Boeing 747 oder auch als Belag für Skateparks verwendet.

Twig Case Co. verwendet für die Herstel-lung FSC-zertifizierte Eukalyptus- und andere Weichholzfasern. Auf Wunsch gibt es die Hülle auch mit eingravierten Motiven.

FSC FRIDAY 2012 – Unterstützung FSC-zertifizierter Akteure Zum zweiten Mal feierte der FSC 2012 die Wälder der Welt – beim internationalen FSC Friday, mit dem wir das Bewusstsein für die Bedeutung einer verantwortungs-vollen Forstwirtschaft und die des FSC- Labels stärken wollen. „Seit beinahe 20 Jahren unterstützt der FSC Konsumenten dabei, eine verantwortungsvolle Kaufent-scheidung bei Holz- und Papierprodukten zu treffen. Durch den FSC Friday wollen wir sie dazu anregen, auch weiterhin verantwortungsvoll mit Wäldern umzuge-hen“, so Andre de Freitas, Geschäftsführer des FSC International.

Über die rege Teilnahme freute sich Uwe Sayer und erklärt die Idee hinter der Aktion: „Unser großes Anliegen ist es, den vielen Unterstützern des FSC mit dem FSC Friday eine Plattform zu bieten

und ihr Engagment für gute Waldbewirt-schaftung ins Rampenlicht zu rücken“. Diese Gelegenheit nutzten die Teilnehmer und zeigten ihre Unterstützung für den FSC mit verschiedenen Veranstaltungen, Aktionen und Aktivitäten.

Teilnehmer des FSC Friday 2012:Benz FurnierBerliner ForstenDatacolor GmbHGFA Certification Holzland BeeseIBT It’s Business TimeSIG CombiblocStadt ChemnitzWDS PetermannWölpert Innenausbau AkzoNobel

20 % nicht-standortsheimische Baumarten dürfen als strate-gisches Ziel bei der Forstwirtschaft eingesetzt werden.20

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Internationale FSC-Zertifikate weltweit.1181

FSC-Mix: Ein ehrliches Label.Die Fragen, insbesondere rund um das FSC-Mix Label, gehören zu den am häufig-sten gestellten Fragen, wenn es um den FSC geht. Daher hier ein neuer Ansatz, das kom-plizierte, jedoch wichtige Label zu erklären:

Das Mix-Label ermöglicht es, Produkte ins-besondere aus industrieller Produktion auf den Markt zu bringen, bei der neben FSC-zertifizierten Materialien1 auch Material aus nicht-zertifizierten Wäldern verarbeitet wird. Diese nicht FSC-zertifizierten Holzanteile müssen allerdings Mindestanforderungen erfüllen, so dass kontroverse Praktiken im Wald ausgeschlossen werden (FSC Controlled Wood).

Beim FSC gibt es zwei verschiedene Regelungen für die Produktion von Mix- Produkten: 1. Produkte müssen mindestens 70 Prozent FSC-zertifiziertes Material enthalten. Die rest-

lichen maximal 30 Prozent müssen aus kon-trollierten Quellen (FSC Controlled Wood) oder aus Recycling stammen.

2. Alternativ kann das System der Mengen-bilanzierung (Credit System) angewendet werden. Dabei wird eine Mengenbeziehung zwischen FSC-zertifiziertem Rohmaterial und gekennzeichneter Ware am Ende der Produk- tion hergestellt. Beim FSC dürfen hierbei so viel Holz oder Produkte auf Holz-Basis (z.B. Papier, Karton, Zellstoff) gekennzeichnet werden, wie zertifiziertes Holz verarbeitet wurde. Die Restmenge darf nicht mit dem FSC-Zeichen versehen werden. Die Anteile an nicht FSC-zertifiziertem Holz müssen in dieser Produktion ausschließlich aus kon-trollierten Quellen (FSC Controlled Wood) oder aus Recycling bezogen werden.

Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass für gekennzeichnete Produkte mindestens die entsprechend notwendige Menge FSC-Rohware eingesetzt wurde. Das Produkt ist also rechnerisch aus FSC-Holz hergestellt und kann in der Weiterverarbeitung zu 100 % in der Mengenkontrolle des Käufers berechnet werden.

Das System der Mengenbilanzierung wird weltweit von ca. 80 Prozent der FSC-Unternehmen in der Produktkette ange-wendet.

Als einziges namhaftes Produktzertifizierungs- system zeichnet der FSC ehrlich und trans-parent diese Unterschiede in der Beschaf-fenheit der Endprodukte aus. Für Konsu-menten und Einkäufer herrscht somit Klar-heit, wie ihr FSC-Produkt hergestellt wurde.

1 FSC-zertifziertes Material ist Recyclingmaterial aus

Wiedergewinnung (Post consumer Recycling) gleichgestellt.

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Rohmaterial

Verarbeitung

Materialausgang

Prozentwerte Bilanzierung von FSC-Mengen

Mind. 70 % FSC-Holz vermischt mit kontrolliertem Holz

FSC-Holz wird vermischt und rechnerische FSC-Anteile beim Endprodukt werden gekennzeichnet

8080 % der FSC-zertifizierten Industrieunternehmen in der Produktkette nutzen das System der Mengenbilanzierung.

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„Das Bewusstsein für den Wert von ökologischen Signets hat sich weit verbreitet.“

Herr von Weizsäcker, Sie waren als Mo-derator bei der Gründungsveranstaltung der FSC Arbeitsgruppe Deutschland 1997 dabei. Was ist aus Ihrer Sicht seit-her passiert? Wie sehen Sie die Entwick-lung und die heutige Bedeutung des FSC?Das Gütesiegel FSC hat sich hervorragend positioniert. Über PEFC redet kaum noch jemand. Das Bewusstsein für den Wert von ökologischen Signets hat sich weit verbrei-tet.

Wo sehen Sie die wichtigsten Erfolge des FSC seit seiner Gründung?Die Überwindung der Alternative „Tropenholz meiden oder Urwald zerstören“. Und die Sensibilisierung europäischer Waldbesitzer, dass sie sich im Rahmen nachhaltiger Forst-wirtschaft auch um ökologische Vielfalt kümmern müssen.

Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Herausforderungen und Themen, denen sich der FSC in den nächsten 15 Jahren stellen sollte?Ausdehnung der Holznutzung; Zertifizierung bis hin zu Pellets; zuverlässigere Ursprungs-land-Kontrollen bei Tropenhölzern; ökolo-gisch ehrgeizigere Standards.

Wenn Sie sich etwas vom FSC wünschen könnten, was wäre das? Kooperation mit ähnlich ehrgeizigen Signets in anderen Produktbereichen, so dass sich im Laufe der Zeit ein gemeinsamer Umwelt-standard entwickelt.

Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker ist Naturwissenschaftler und SPD-Politiker. Er ist Gründungs- mitglied des FSC-Deutschland und gefragter Umweltexperte.

Von 1991-2000 war er Prä- sident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie. Im Bundestag leitete er von 2000-2002 die Enquete-Kommission „Globalisierung der Weltwirtschaft“.

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Als Buche stehst du schon seit langem im Zentrum der Debatte um den FSC. Bist du dir deiner Bedeutung im Wald eigentlich bewußt?Klar, kaum ein anderer Baum in deutschen Ökosystemen ist so gut angepasst an die Böden und das Klima in Deutschland. Es wird zwar viel geredet von der „Deutschen Eiche“, aber dabei wird meist übersehen, dass im Grunde ICH die Baumart bin, die auf fast der gesamten Fläche in Deutsch-land stabil und flächenhaft Wälder bildet. Die Eiche ist zwar eine eng mit mir befreun-dete Baumart, im Grunde mag es die Eiche aber dann doch etwas wärmer und gemüt-licher. Sobald die Winter etwas länger wer-den, z.B. in Mittelgebirgslagen, schwächelt die Eiche.

Eines deiner Probleme scheint ja der Rotkern, also die Holzverfärbung im Alter zu sein. Wie siehst du das?Ja, das ist schon ein Problem und eigentlich skandalös. Im Grunde geht es euch doch darum, dickes und hochwertiges Holz zu produzieren. Dafür kultivieren mich die Förster landauf, landab. In meinen besten Jahren kommt es dann vor, dass mein Holz eine rötliche Färbung bekommt. Menschen färben ihre Haare und das nennt man dann Mode, bei der Buche wird das als Makel angesehen. Das ist grade so, als ob man einem alten Menschen seine Lach- und Charakterfalten vorwirft. Aber genau das ist doch das Besondere an diesen Menschen. Geradezu lächerlich. Schlimmer allerdings sind die menschlichen Konsequenzen ganz nach dem Motto des modernen Schön-heitswahnsinns: Sobald hier eine von uns Charakter zeigt und Farbe zum Alter be-kennt, werden wir rausgenommen und zu

Schleuderpreisen verramscht. Genau das Gegenteil wäre ein angemessener Umgang. Rotkernigkeit steht für das Besondere, die Avantgarde, das stolze Alter und nicht zu vergessen für HOLZVOLUMEN! Immerhin können wir 300 bis 400 Jahre alt werden und dabei ordentlich Holz produzieren. Es ist gut, dass der FSC genau hierfür wirbt: Volumenreiche, alte Bäume in natürlichen Waldgesellschaften. Schön wäre, wenn der FSC dann auch hin und wieder Anwalt für rotkernige Buchen spielen würde, denn das eine geht oft nicht ohne das andere.

Wie siehst du deine Rolle in Bezug auf die Artenvielfalt, z.B. bei Insekten? Tja, hier hat mir die Eiche tatsächlich etwas voraus. Bei mir finden nicht ganz so viele Insekten Heimat wie bei ihr. Das ist zwar schade für die Insektenwelt, aber gut für den Förster, denn es gibt keine nennenswerten Schädlinge, die mich und meine Artgenossen bedrohen. Pestizid-einsätze sind auf diese Weise praktisch nicht nötig. Zudem bin ich gerne Heim-stätte für Höhlenbrüter wie den Specht oder die Hohltaube, allerdings ist das nur möglich, wenn man mich in die Dicke wachsen lässt und ich auch in der Krone noch einen dicken Stamm bilden kann. Das geht eben nur ab einem bestimmten Alter.

Gerade bei der Verjüngung scheinst du ja ein wahrer Überlebenskünstler zu sein. Was ist denn damit gemeint?Das ist einfach. Jeder Baum braucht Licht in der Jugendphase. Der besondere Trick bei den Buchen ist, dass wir auch mit ganz wenig Licht zurechtkommen. Die Eiche kann das gar nicht gut, eigentlich kann

es nur die Tanne ähnlich gut wie wir. Für die Förster ist das toll, denn unsere Buchen-verjüngung kann schon gut unter einer fast geschlossenen Kronendecke anwachsen. Wenn die dicken Buchen dann geerntet werden, steht der neue Wald quasi schon da. Kein Extraaufwand, keine Extrakosten, alles ganz automatisch. Ist doch toll, oder?

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10 Biotopbäume pro Hektar bleiben im FSC-Wald erhalten und bieten Lebensraum für viele Tiere und Organismen im Wald.10

„Ich werde 300 bis 400 Jahre alt und produziere dabei ordentlich Holz. Es ist gut, dass der FSC genau hierfür wirbt.“

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Nur die Rehe machen uns große Sorgen. Offenbar schmecken unsere Knospen be-sonders gut. Gefahr für die jungen Buchen besteht also weniger durch Konkurrenz durch andere Baumarten – denen ist es ohnehin häufig zu dunkel im geschlossenen Wald – sondern überwiegend durch zu ho-he Wildbestände, die unsere Verjüngung oft

flächenhaft im Winter abfressen. Das ist wirklich bedauerlich. Da

können wir so viel Samen produzieren wie wir

wollen. Ohne die Hilfe einer an-

ständigen

Bejagung wird das nichts mit einer natür-lichen und kostenlosen automatischen Buchennaturverjüngung.

Im Zusammenhang mit der Klima-erwärmung wird oft von der Douglasie oder anderen wärmeangepassten Baum-arten gesprochen. Wie siehst du das?Komplizierte Frage. Vermutlich gibt es Baumarten, die auch in trockeneren Klimata bei extremen Temperaturen und weniger Niederschlag wachsen können. Nach wie vor ist die Buche allerdings in Europa eine der Baumarten, die auch auf extrem trockenen Standorten, z.B. in Nachbar-schaft zu Flaumeichenwäldern der Süd-alpen, stabile Bestände bilden kann. Es ist erstmal eine Behauptung ohne fundierte wissenschaftliche Grundlage, dass die

Buche auf mittleren Standorten nicht noch ganz viel Klimawandel aus-

halten und begleiten kann und dabei gleichzeitig stabile Wälder bildet. Ob das Ausweichen auf Baumarten aus anderen Regio-nen dieser Welt eine echte stabile ökologische Alternative ist, wage ich zu bezweifeln.

Zum Schluss – was wünschst du dir vom FSC?

Dran bleiben!

25 Tonnen Blei belasten im Jahr durch Schalenwildjagd die Umwelt in Deutschland. Der FSC Deutsch- land verbietet in seinen Standards den Einsatz von Bleimunition bei der Jagd – der Umwelt und den Menschen zu Liebe.

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Zahlen zur Buche

bis zu 600 m² kann die Krone einer ausgewachsenen Buche beschatten 6.800 Tierarten beherbergen Buchenwälder 583 Millionen m³, d.h. 323 m³ je Hektar, Buchenholzvorräte gibt es in deutschen Wäldern 900.000: die potentielle Grundwasser- spende der Buche auf 650 ha beträgt ca. 900.000 m³ pro Jahr 600.000 Blätter trägt eine Buche in jedem Jahr bis zu 400 Liter Wasser verdunstet die Buche täglich bis zu 5 Liter Sauerstoff produziert die Buche pro Tag 25.000 Bucheckern sind zur Produktion von 1 Liter Bucheckernöl notwendig 500-800 Jahre: so alt wird die Bavaria- Buche in Oberbayern geschätzt

Fakten zur Buche

Die Buche......prägt die natürliche Vegetation in Deutschland...sorgt für eine hohe Stabilität von Wäldern...kann sich an Umweltveränderungen gut anpassen...bildet den Ursprung der Wörter „Buchstabe“ und „Buch“...ist die „Mutter des Waldes“, weil sie mit ihrer breiten Krone ihre Buchenschöß-linge vor direkter Sonneneinstrahlung schützt

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„Der FSC schafft Bewusstsein für eine gerechtere Welt. Damit ist er für mich ein Mittel gegen die Ohnmacht – ein Erfolgsbeispiel der Globalisierung.“

Thomas Weidenbach berichtet als Journalist und Filmemacher seit Mitte der 1990er Jahre über den FSC und hat in FSC-Wäldern in Malaysia, Brasilien und der Republik Kongo ge-filmt. Für seine Arbeiten bekam er unter anderem den Adolf-Grimme-Preis, den Bayerischen Fernsehpreis und zweimal den

Journalistenpreis Entwick-lungspolitik. Er ist Geschäfts-führer der Längengrad Filmproduktion in Köln.

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Herr Weidenbach, Sie waren 1992 bei der ersten Nachhaltigkeitskonferenz der Vereinten Nationen in Rio dabei und haben anschließend als Journalist den FSC-Gründungsprozess verfolgt. Welche Eindrücke haben Sie mitgenommen, wie haben Sie die FSC-Gründung erlebt?Die Konferenz von Rio war ins Leben ge-rufen worden, um das Thema Nachhaltig-keit auf die Agenda der globalen Politik zu setzen. Nachhaltigkeit wurde jedoch nicht auf Umweltfragen reduziert – in den Län-dern der Südhalbkugel standen soziale und wirtschaftliche Probleme im Vordergrund. Der tropische Regenwald war damals angesichts der Zerstörungen und wegen der Sorge um das Klima im Fokus der Dis-kussionen. Auch dabei war von Anfang an klar, dass Nachhaltigkeit drei gleichberech-tigte Säulen haben muss – Umweltschutz, wirtschaftliche Entwicklung und soziale Aspekte. Bei der Gründung des FSC stand der Ausgleich zwischen diesen drei zen-tralen Fragen daher im Zentrum der Über-legungen. Ein klares Signal, dass es nicht wieder zu einer Bevormundung der Ent-wicklungsländer kommen sollte und sich der FSC um eine glaubhafte globale Lösung bemüht.

Einen Ihrer letzten Filme haben Sie in der Republik Kongo gedreht. Welche Rolle spielt der FSC für Afrika? Die Bedeutung des FSC könnte in Afrika sehr groß sein. Das Forstgesetz z.B. in der Republik Kongo gilt als gut, viele Forstmi-nister in Zentralafrika befürworten eindeutig die Zertifizierung der Wälder. Probleme sind jedoch Korruption und schwache staatliche Strukturen. Daher werden die Gesetze oft nicht eingehalten oder illegaler Einschlag bleibt ohne Folgen. Trotzdem kann die FSC- Zertifizierung hier einiges bewirken. Die noch vorhandenen Primärwälder im Kongo-becken sind riesig, viele Flächen von den Behörden als Konzessionen für die Holz-nutzung vorgesehen. Und genau dort kann und muss der FSC wirken, denn der Druck auf die Wälder durch eine wachsende Be-völkerung, die nach einem besseren Leben strebt und Arbeit sucht, steigt. Da heißt es nicht, 'ob' der Wald genutzt werden soll, sondern 'wie'. Die bereits vorhandenen FSC-Wälder in der Republik Kongo, aber auch in Kamerun und Gabun sind ein Beleg dafür, wie es gelingen kann, Wälder zu nutzen und gleichzeitig zu erhalten. FSC-Wälder sind z.B. der wichtigste Lebens-raum für die westlichen Flachlandgorillas – FSC hilft dabei, dass das so bleibt. Ein großes Problem der Hölzer aus dem Kongo sind schlechte Absatzmöglichkeiten, speziell in Europa und Nordamerika. Hier müsste die Nachfrage nach FSC-Tropen-

holz gezielt gesteigert werden, um den Nutzen für die zertifizierten Unternehmen zu erhöhen und Anreize für weitere Zertifizier-ungen zu schaffen. Der FSC sollte deshalb Verbraucher animieren, mehr FSC-Tropen-holz zu kaufen – nur dann wird der Rest der Welt nachziehen, und mehr Wälder können vor der Vernichtung geschützt werden. Nach dem Motto: wem die Tropenwälder am Herzen liegen, der kann nicht nur FSC-Tropenholz kaufen, sondern muss das geradezu tun. Wie sicher ist aus Ihrer Erfahrung das FSC-Siegel bei Tropenholz? Die wichtigsten Instrumente des FSC sind die regelmäßigen vor-Ort-Kontrollen und die Veröffentlichung ihrer Ergebnisse. Wo gibt es das schon, dass man – so wie auf der FSC-Homepage – auf bis zu hundert Seiten detaillierte Informationen über die Zustände und Probleme bei Unternehmen bekommt? Beim FSC müssen zertifizierte Unternehmen vor der Öffentlichkeit die Hosen runter lassen. Und das ist gut so. Denn das führt zu einem Druck auf die Unternehmen, sich an die eingegangenen Verpflichtungen zu halten. Natürlich ist auch beim FSC nichts 100-prozentig sicher. Aber wenn es Kritik an einem Zertifikat gibt, dann hat das Folgen. Das ist der entscheidende Punkt.Staatliche Strukturen, um die Einhaltung der Gesetze zu kontrollieren, sind in Afrika hingegen eine absolute Ausnahme.

Hektar FSC-zertifizierte Waldfläche gibt es in der Republik Kongo.2.478.943

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Damit auch Holzunternehmen bereit sind, in schwierigen Regionen Verantwortung zu übernehmen, muss der FSC aber auch ihre Probleme ernst nehmen. Manche Umwelt-schützer sagen, dass man erst nationale Standardsetzungsverfahren abwarten sollte, bevor man einzelne Firmen zertifiziert. Doch solche Prozesse dauern Jahre. Die Firmen z.B. im Kongobecken brauchen aber jetzt eine realistische Perspektive und Unterstüt-zung. Denn sonst haben wir eines Tages vielleicht hervorragende Standards, aber leider keine Holzindustrie und keinen Re-genwald mehr. Aber seien wir ehrlich: Manche Umwelt-NGOs, obwohl sie Mitglied im FSC sind, wollen gar keine FSC-Zertifi-kate in tropischen Wäldern. Da werden jene Holzfirmen, die versuchen verantwortungs-bewusst zu arbeiten, an den Pranger ge-stellt. Da steht Konfrontation anstelle von Kooperation. Der Gründungsimpuls für den FSC, dass vor allem in den Tropen Anreize für den Schutz der Wälder geschaffen wer-den müssen, scheint bei einigen nicht mehr zu gelten.

Was sind die wichtigsten Wirkungen des FSC in Afrika und Südamerika? 1. Den Beitrag des FSC zum Erhalt des Waldes kann jeder bei einem Überflug erkennen – zertifizierte Wälder haben meis-tens eine geschlossene Kronendecke. In vielen Gegenden sind die zertifizierten Wäl-der oft die einzigen, die nicht Viehweiden oder Ölpalmplantagen weichen mussten.

2. Der FSC hat speziell in Brasilien und in der Republik Kongo eine gesellschaftliche Diskussion über die Frage „Was ist uns der Wald wert?“ in Gang gesetzt. Damit verän-dert er das Bewusstsein über den Zustand der Wälder. Selbst einfache Forstarbeiter im Kongo wissen, was FSC bedeutet und wie er sich auf sie und ihre Familie auswirkt.

3. Der FSC schafft Bewusstsein für eine gerechtere Welt. Damit ist er für mich ein Mittel gegen die Ohnmacht – ein Erfolgs-beispiel der Globalisierung.

Wie erleben Sie die immer wieder auf-kommenden Debatten über einen mögli-chen Tropenholzboykott in Deutschland? Ein genereller Tropenholzboykott ist verlo-gen – er hilft weder dem Wald noch den Tropen. Damit wird suggeriert, dass nur Forstwirtschaft aus dem Norden akzeptabel ist – ich empfinde das als arrogant. Verant-wortungsvoll genutzte Wälder helfen, den Regenwald großflächig zu erhalten. Natio-nalparks sind wichtig, keine Frage. Aber sie allein lösen nicht das Problem. Oder glaubt irgendjemand ernsthaft, der Kongo, Brasilien oder Malaysia stellten alle ihre Waldflächen unter Schutz, weil es deutsche Waldschützer verlangen – während in Deutschland noch nicht mal vier Prozent der Landesfläche unter Naturschutz ste-hen? Entfällt die Nutzung des Waldes, ist der Wald meistens weg. So einfach und brutal ist die Realität. Auch ein FSC-Wald ist kein Paradies – aber deutlich besser als kein Wald oder nicht-zertifizierter Wald.

Welche Wünsche und Empfehlungen haben Sie an den FSC? Der FSC sollte sich die Frage stellen, wie er als Organisation bekannter werden kann, ob er bereits genug tut oder die richtige Strategie verfolgt, um den Menschen den FSC näherzubringen. Ich würde mir hier klarere Statements wie „Schützt Gorillas“, „Sichert Lebensräume“ oder „Hilft gegen Armut“ wünschen. Dass FSC auf Getränke-kartons steht, ist schön und gut, aber doch nicht der Kern der Sache. Es geht vielmehr um 100 % FSC-Holz und nicht um den richtigen Mix mit anderem Holz. Der FSC sollte viel selbstbewusster auftreten und zu seinen Erfolgen stehen.

„Der FSC sollte viel selbstbewusster auftreten und zu seinen Erfolgen stehen.“

700 Hektar Waldfläche wird durchschnittlich in Deutschland jährlich durch Brände vernichtet – in 95 Prozent der Fälle durch Menschen verursacht.700

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Herr Köhler, in der letzten Ausgabe Ihrer »Gründrucken«-News berichteten Sie ausführlich über die Preisexplosion bei Recyclingpapier. Was ist seitdem geschehen?Wir konnten bei unserer letzten Preisanfrage bei den fünf größten Papiergroßhändlern feststellen, dass die Preisdifferenz von Frischfaser zu Primärfaser immer noch zwischen 29 und 32 Prozent liegt, da gibt es keine Ausreißer!

Sie hatten sehr detailliert nachgewiesen, dass diese Differenz nicht in den Herstellungskosten begründet liegt. Glauben Sie, dass nach 2004 erneut Preisabsprachen vorliegen?Nun, offenbar funktioniert der Wettbewerb bei den Bogenformaten nicht so wie im Bereich Zeitungsrolle oder Büropapiere. Dort gibt es so gut wie keine Preisdifferenz zwischen Primärfaser- und Sekundärfaser-papieren. Wir stehen mit dem Bundeskar-tellamt in Verbindung. Derzeit wird geprüft, ob es einen begründeten Anfangsverdacht gibt.

Im Winter 2012 ist Recyclingpapier in Le-bensmittelverpackungen in Verruf geraten, weil laut Stiftung Warentest in der Schoko-lade von Adventskalendern angeblich Mineralöl nachgewiesen wurde.Ja, das ging durch die Medien – zu Recht! Wir sind allerdings bei eigenen Recherchen auf ein Gutachten der TU Darmstadt ge-stoßen, das es leider nicht in die Medien

geschafft hat. Darin stellt Prof. Dr. Schabel fest, dass lediglich eine von den 24 unter-suchten Verpackungen tatsächlich aus Sekundärfaser war. Recyclingkarton kann also nicht die Ursache für die Verunreini-gung der Schokolade durch Mineralöl gewesen sein.

Sind mineralölfreie Druckfarben – wie der Einsatz von zertifiziertem Papier – mittlerweile Pflicht für ein nachhaltig produzierendes Unternehmen?Das ist richtig. Leider besteht die Gefahr, dass genmanipulierte Sojaöle als Ersatz für Mineralöl in Biofarben eingesetzt werden. Das kann natürlich nicht in unserem Inte-resse sein. Wir sind jedenfalls für das Thema sensibilisiert und lassen uns von unseren Farblieferanten entsprechende Nachweise und Lieferketten bestätigen.

Das europaweit führende Umweltma-nagementsystem EMAS ist ein ausge-sprochen aufwendiges Verfahren. Warum tun Sie sich den Aufwand an? Macht es Sie „grüner“? Wir wissen, dass Zertifizierungen nicht automatisch umweltfreundlicher machen. Die jährliche Umwelterklärung, zu der die EMAS-Richtlinie verpflichtet, ist für uns ein weiterer Anlass zu einem verfeinerten Moni-toring. Wir sind in Deutschland, dem Land der Stempel und Zertifikate. Außerdem gibt die Zertifizierung unseren Argumenten, unserer Kritik und unseren Anstößen noch mehr Gewicht. Zum Beispiel an unsere

Forderung nach einer standardisierten Messung von Energieeinsatz pro bedruckter Tonne Papier – ähnlich dem Kraftstoffver-brauch beim Auto.

Stichwort „Papier“: Wie passt der res-sourcenschonende Umgang mit Papier mit Ihrer Aktion „Mitläuferbörse“ zu-sammen, in der Sie regelmäßig große Mengen Gratis-Flyer verschenken?Bisher mussten wir jede Woche Papier vernichten, weil ein Kundenauftrag den Druckbogen nicht ausfüllt. Das ärgert uns. Wir nutzen diese freien Druckflächen nun, indem wir sie kostenlos an nachhaltig en-gagierte NGOs abgeben. Wir machen sie zu „Mitläufern“.

„Es ist nicht leicht, grün zu sein.“Kermit der Frosch

Gründrucken® ist eine Initiative der Druckkollektiv GmbH in Gießen. Die Initiative hat sich zur Aufgabe gemacht, über Umweltthemen zu informieren und Möglichkeiten umwelt-schonender Printproduktion aufzuzeigen.

Interview mit Lutz Köhler, Geschäftsführer der Druckkollektiv GmbH.

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Meine Zahl zum FSC.300„300 Jahre Nachhaltigkeit heißt für die IG BAU:3 wie der Dreiklang aus Umweltschutz, guter Arbeit und wirtschaftlicher Entwicklung,0 steht für Null-Toleranz gegenüber der Ausbeutung der Wälder und0 steht außerdem für Null-Toleranz gegenüber der Ausbeutung der Menschen, die im und mit dem Wald arbeiten.“

Klaus Wiesehügel Vorsitzender der IG Bauen-Agrar-Umwelt

1:3(Zwischenergebnis)„FSC-Zertifizierung für uns auch deshalb, weil es sich ganz einfach lohnt. Ein Engagement für FSC lohnt sich auch wirtschaftlich. Mit dem Verkauf von ca. 1/3 vom Gesamteinschlag als FSC-Holz in den zurückliegenden Jahren (ent-spricht knapp 9.000 fm jährlich) und einem durch- schnittlichen Mehrerlös von ca. 1,50 Euro/fm (0-15 Euro/fm), sind weit mehr als die Kosten der Audits gedeckt. Letztendlich fließen für 1 Euro der Auditkosten zur Zeit mind. 3 Euro an Mehr-erlös in unseren Betrieb zurück.“

Bernhard Rückert Leiter der städt. Forstverwaltung Lohr am Main

3„Die 3 steht für mich wie keine andere Zahl für das, was den FSC ausmacht: unterschiedliche Interessen im Rahmen seines 3-Kammer-systems anzuerkennen, zusammenzubringen und ihnen gleiches Gewicht zu verleihen, so dass einvernehmliche Lösungen möglich werden.“

Stefan Salvador,Director Quality Assurance FOREST STEWARDSHIP COUNCIL® (FSC®)

„Mindestens 15 Milliarden Mal wurde das FSC Logo (seit Beginn der Mitgliedschaft von Horn-bach bei der FSC AGD) für Werbezwecke eingesetzt.“

15.000.000.000

Andreas BackLeiter Qualitäts-management und Umwelt HORNBACH-Baumarkt AG

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Meine Zahl zum FSC.

1,2 Mio. Menschen sind in der deutschen Forst- und Holzwirtschaft beschäftigt. 1.200.000

1368/2011 „Der Nürnberger Patrizier Peter Stromer führte 1368 weltweit als Erster großflächig Nadelholz-saaten durch, um devastierte Wälder wieder-aufzuforsten. Es hat mich sehr gefreut, dass die Stromer-Stiftung 2011 ihren Wald auf Initiative des BN durch FSC zertifizieren ließ, weil sie sich – nicht zuletzt wegen ihres be-rühmten Vorfahrens – einer nachhaltigen Wald-wirtschaft besonders verpflichtet fühlt. Die Stromer’sche Kulturgut-, Denkmal- und Natur-stiftung betreut u.a. die Burg Grünsberg und 50 Hektar Wälder im Landkreis Nürnberger Land.“

Dr. Ralf StraußbergerWald- und Jagdreferent Bund Naturschutz Geschäftsführer Freun-deskreis Nationalpark Steigerwald

20„Vor 20 Jahren wurde die Idee der forstlichen Zertifizierung geboren. Die deutsche Entwick-lungszusammenarbeit hat den FSC in der Folgezeit maßgeblich unterstützt. Seitdem werden Standardinitiativen immer weiter ent-wickelt und die aktuelle Herausforderung besteht darin, globale Lieferketten nachhaltig zu gestalten.“

Birgit JoußenReferat 311 – Umwelt und nachhaltige Res-sourcennutzungBundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

75„Bei etwa 75 % der FSC-Betriebe wurden zu hohe Schalenwildbestände festgestellt und eine Erhöhung das Abschusses angemahnt, um die vom Standard geforderte Verjüngung aller Baumarten der natürlichen Waldgesell-schaften ohne Schutzmaßnahmen zu ermög-lichen. Eine waldfreundliche Jagd ist uner-lässliche Voraussetzung für eine naturnahe Waldentwicklung und FSC ein effizienter Motor zur Erreichung dieses Ziels.“

Elisabeth EmmertBundesvorsitzende Ökologischer Jagd-verband e.V.

„Tetra Pak verfolgt langfristig das Ziel, weltweit 100 % FSC-zertifizierte Verpackungen auf den Markt zu bringen. Jahr für Jahr erhöhen wir konsequent den Anteil von FSC-zertifiziertem Material, seine Verfügbarkeit ist also ein Schlüsselfaktor für uns. Deshalb engagieren wir uns aktiv – beim FSC und bei unseren Zulieferern. In Deutschland streben wir bis Ende 2013 an, 3 Milliarden Getränkekarton-verpackungen mit dem FSC®-Label zu kenn-zeichnen (FSC®–C014047). Wir sehen darin eine sinnvolle Möglichkeit, die Verbraucher bei ihrem Anliegen, nachhaltig zu konsumieren, zu unterstützen.“

3.000.000.000

Dr. Heike SchifflerCluster Leader EnvironmentCentral & North EuropeTetra Pak GmbH & Co KG

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Die Vorstände des FSC Deutschland:

Dirk Riestenpatt, Vorsitzender Volker Diefenbach, Vorstand der Sozialkammer Elmar Stertenbrink, Vorstand der Sozialkammer

Nina Griesshammer, Vorstand der Umweltkammer Tobias Heimpel, Vorstand der Wirtschaftskammer Hans Röhrs, Vorstand der Wirtschaftskammer Lutz Fähser, Vorstand der Umweltkammer

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Deutsche Wälder haben mit 330 Kubikmeter je Hektar die höchsten Holzvorräte in ganz Europa.330

Herzlich willkommen, Lutz Fähser – wir begrüßen unseren neuen Vorstand der Umweltkammer.

Pensionierter Förster. 1968er Studenten-generation, deshalb nie ganz zufrieden mit dem Etablierten. Interesse an der Mitarbeit im FSC-Vorstand, weil Wald und Menschen Fürsorge brauchen, um von der Holzplan-

tage zum multifunktionalen naturnahen Ökosystem zurückkehren zu können. Das sind noch unerledigte Aufgaben vom Umweltgipfel in Rio 1992 mit der Kon-vention zur Biodiversität, der Verpflichtung zu Nachhaltigkeit und dem Aktionspro-gramm Agenda 21.

7

Anzahl der Vorstandsmitglieder.

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Volle Unterstützung für Markt und FSCIm Dezember 2011 wurde die Gutes Holz Service GmbH gegründet. Alleiniger Gesell-schafter: FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V.. Der Vorstand verbindet mit dem Auf-bau der Aktivitäten der GmbH drei Ziele: Schutz der Gemeinnützigkeit des Vereines, Ausbau der forstpolitischen Arbeit und nachfragekonforme Marktbetreuung.

Im Jahr 2012 stellte das GmbH-Team die folgenden Services zur Verfügung: Intensivinformation, auch vor Ort Beratung von Schlüsselakteuren zu Marketing und Kommunikation Trademarkservice für Endkundenhändler und andere Lizenznehmer Messen und Events zur FSC-Marktent- wicklung Schulung und Training etwa zu den Produktkettenregeln Übersetzung der FSC-Standards Marktinformationsservices wie fsc-paper.org und fsc-products.org

Wir betreuen mit diesen Services den Markt in Deutschland und Österreich. Über die interne Leistungserbringung liefern wir der FSC Arbeitsgruppe Deutschland die folgenden Services:

Allgemeine Verwaltung Basisinformation zu FSC in der Produktkette Umsetzung von projektbasierten Leistungen wie Marktstudien

Die GmbH wird bestehende Services aus-bauen und weitere Services entwickeln. Der Bedarf seitens des Marktes entwickelt sich weiter in Richtung deutschsprachige Materialien und Unterstützung. Die Bereit-stellung von Beratungsleistungen rund um die FSC-Produktkettenzertifizierung wird an Bedeutung zunehmen. Hier hat sich eine reichhaltige Angebotslandschaft entwickelt, in der wir uns Gedanken zu Qualität und Zugang machen werden.

707928

Unternehmen

Produktkettenzertifizierung im Unternehmen

FSC Deutschland

Verein

Erstkontakt: Information zu FSC und vorbildlicher WaldwirtschaftIdeelle ProjekteGesamtintegrität des Systems: FM-Regeln, COC-Rahmen, Trademark

GmbH

ErstinformationVorort- & IntensivinformationBeratung zu CSR-ThemenTrademarkserviceMessen & EventsSchulung & TrainingServices für den Verein

Begleitung durch BeraterAuditierung durch Zertifizierer

Nummer beim Handelsregister des Amtsgerichts Freiburg, HRB.

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FSC-MitgliederAls gemeinnützige Organisation sind wir auf Mitglieder und Unterstützer angewiesen. Neben unzähligen Partnern und Unterstützern sind diese Unternehmen und Organisationen Mitglied im FSC:

Adminstration Forestière – Evrard de Turckheim Albrecht, Hanspeter

Alko-Cert GmbH Ammann Holzsysteme GmbH Arbeits-gemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) Arbeitskreis

Forstliches Berufsbild (AKFB) e.V. Arctic Paper Mochenwangen GmbH Artmeyer, Ludwig arvato AG/Mohn Media Mohndruck GmbH

Aschenbach, Christian Aspen-Produkte Handels-GmbH Bächer, Sebastian BAG Company GmbH Barthel & Sarcoli Steuerberater Barthel, Rainer Baumarkt

Max Bahr GmbH & Co. KG Bechtle Druck & Service GmbH & Co. KG Begemann, Anna Behm, Cornelia Bellmann, Dr. Hans-Joachim Berliner Forsten/Referat B - Forstbetrieb

Bernd Fischer - Systeme für den Freiraum Bettenwelt GmbH & Co. KG Bieger, Clemens Bielen, Bernd Bollmann, Michael Brema Marketing GmbH & Co. KG Bremermann, Günter Bretscher, Martin

Briest'sche Forstverwaltung GbR Bullmann, Ralf Bund Deutscher Forstleute Bund für Umwelt und Natur-schutz Deutschland (BUND) e.V. Bund Naturschutz in Bayern e.V. Bundesverband Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte e.V. Burger, Dr. Dietrich Carl Berberich GmbH Carl Küster Druckerei GmbH claus rodenberg waldkontor GmbH Crone, Petra Cross Trade GmbH CS Schmalmöbel GmbH & Co. KG Der Holz-ring GmbH Deutscher Forstunternehmer-Verband DFUV e.V. dextüra GmbH Die Umweltdruckerei GmbH Diehl, Elisabeth Dippel, Björn Druckerei Becker GmbH Druckerei Lengenfelder Druckservice Albrecht Schirmer

Duhr, Michael Eigenbetrieb Kreisforsten Herzogtum Lauenburg Eigenbetrieb Stadtwald Ingelheim am Rhein Elopak GmbH Emotion Media Inc. & Co. KG ESPEN AG Europäischer Verband Ökologischer Einrichtungshäuser e.V. Fach-

verband Medienproduktioner e.V. Fähser, Lutz Filius, Erica Flender, Andreas Forest Finance Service GmbH Forst BW - Lan-des fo rs tbe t r i eb Baden-Württemberg Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) FurnierHandel GmbH Gagel Villela, Roland Gar- dena Manufacturing GmbH Gebr. Stern GmbH & Co. KG Gege, Maximilian Ge- meinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz Gemein-nützige Westeifel Werke GmbH Gesamtverband Holzhandel GFA Certification GmbH global Im- und Export GmbH Gräflich Bernstorff'sche Betriebe Greenpeace e.V. Gretz, Marco Gretz, Petra Grzybek, Susan Gütegemeinschaft Wald- und Landschaftspflege Haag, Volker hagebau Handels- gesellschaft für Baustoffe mbH & Co. KG Hamers, Isaac J. Hartenstein, Liesel Hatzfeldt-Wildenburg'sche Forstverwaltung häussermann GmbH & Co. KG Herzog, Wolfgang HGON - Hessische Gesellschaft für Or-nithologie & Naturschutz e.V. HM Blue Germany Ltd. & Co. KG Höfken, Ulrike Holz & Service GmbH Holz Braun GmbH & Co. KG HolzConZert GmbH Holzland GmbH Hornbach Baumarkt AG HS Fachmarkt Vertriebs-GmbH Hussendörfer, Erwin Hüttemann Holzfachzentrum GmbH IG BAU IG Metall Ing. Holzbau Busmann GmbH Insti-tut für Marktökologie (IMO) Interessensgemeinschaft Zugpferde e.V. J. Fink Druck GmbH Karmann, Marion Kasih, Ekanegoro Kaufmann, Rolf Kay Pannier GmbH Keppler, Sabine Klima-Bündnis/Alianza del Clima e.V. Klöpferholz GmbH & Co. KG Klosowski, Mariola Kotzurek, Wolfram Kraemer, Paul Krem- kau, Korneli-us Krögner, Walter Kunz Faserplattenwerk Baruth GmbH Landesbetrieb Wald und Holz NRW Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Lan-desforsten Rheinland-Pfalz Landmann GmbH & Co. Handels-KG Lang, Barbara Lange, Eckart Laserline Digitales Druckzentrum Bucec & Co. Berlin KG Leipa Georg Leinfelder Lewark, Siegfried LIDL Stiftung & Co. KG Liedeker, Heiko LIF Freiraumobjekte e.K. Ludin, Daniela Lueb + Wolters GmbH & Co. KG Mahnkopf, Rüdiger Makulla, Roland Malessa, Ulrich Martens, Rabea Medialogik GmbH Meisterteam LGF GmbH & Co. KG Meisterwerke Schulte GmbH memo AG Merlin GmbH & Co. KG Meyer, Uwe Möller, Georg Mondi Paper Sales GmbH Müller, Ulrich Mund, Martina MUV Saarland MVD Print-Partner-Netzwerk Naturland - Verband f. n. Landbau e.V. Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. Nehls, Grete Nesemann, Kai Neumann, Markus Niveau Fenster Westerburg Nordbahn gGmbH OBI Group Holding GmbH Oeding Druck GmbH Oekom Verlag GmbH Ökologischer Jagdverband (ÖJV) Oro Verde Otto GmbH & Co. KG Pankau, Klaus Papyrus Deutschland GmbH & Co. KG Parkett Direkt GmbH Pflanzen-Kölle GmbH & Co. KG Picard & Birkenstock KG Prinovis Ltd. & Co. KG - Betriebsstätte Nürnberg Printprinz GmbH Probst, Markus Johannes Projekt:Agentur Heimpel Braunsteffer GmbH Prola-na GmbH Qiagen GmbH Qualifizierungsfonds Forstwirtschaft e.V. Querdenker GmbH Rasti GmbH Renz Warenhandelsgesellschaft Robin Wood e.V. Roland Meinl Musikinstrumente GmbH & Co. KG Runge GmbH & Co. KG Saicos Colour GmbH Salvador, Stefan SCA Graphic Paper Deutschland Schleswig-Holsteinische Landesforsten (AöR) Schmid, Heinrich Schmidt, Hauke Schmitt, Martin Schoen-land, Daniel Schwab, Andreas Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) Schwesinger, Milena See-

vers, Jürgen Seitz, Martin SGS- International Certification Services GmbH Simon, Heinrich Sonntag, Ulf.-D. Sprang, Peter Stadt Bad Oldesloe Stadt Boppard Forstverwaltung Stadt Freiburg - Forstamt Stadt Kehl Stadt Lohr am Main Stadt Mülheim

- Oberförsterei Stadtforst Fürstenwalde Stadtforstamt Göttingen Stadtwald Lübeck Steincke, Christa Stern, Frauke Straka, Gerlinde Strauss Innovation GmbH & Co. KG Sudmann, Ute Tchibo GmbH Tetra Pak GmbH & Co. KG

Tschöpe, Manfred TÜV NORD CERT GmbH Unique forestry and land use GmbH Universitätsforstamt Sai-lershausen Unnerstall, Wilhelm Urgewald - Kampagne f. d. Regenwald e.V. Völkle, Carmen von Zit-

zewitz, Ellen Walter, Dr. Martin WBK-Baumpflege & Forstdienstleistungen weka Holzbau GmbH Wellems, Egon Wenzlaff, Eckhard Wetz Außenraum-Elemente GmbH Winter, Matthias Win-

ter, Susanne Wittmann GmbH Wolpers, Joachim Wommer, Ralf WWF Deutsch-land Zakrzewski, Marek Zug um Zug

Beschäftigung und Qualifizierung GmbH

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Der FSC überarbeitet seine Standards, um sicherzustellen, dass Produkte mit FSC-Label den gesetz-lichen Anforderungen und Ansprüchen internationaler Richtlinien wie EUTR, Lacey Act und FLEGT-Abkommen entsprechen.

Geschäftsführerbericht 2012

Operatives GeschäftDer folgende Bericht gibt Geschäftstätig-keiten von FSC Deutschland im Jahr 2012 wieder. FSC Deutschland betrieb im Jahr 2012 zwei Vereine und eine GmbH: Den FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V., den Fachverein Holz aus nachhaltiger Forstwirt-schaft e.V., und die Gutes Holz Service GmbH. Tätigkeiten des Fachverein Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft e.V. wur-den von der GmbH vollständig abgelöst, die Auflösung des Vereins ist derzeit beim Registergericht beantragt. Die Gutes Holz Service GmbH ist vollständig Eigentum der FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V. als alleinigem Gesellschafter.

Kernaufgaben und ServiceleistungenIm Verein FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V. werden die Kernaufgaben der FSC-Arbeit erbracht. Dies sind die Setzung von Waldstandards in Deutschland, die Umsetz-ung von Öffentlichkeitsarbeit und die Bear-beitung diverser Drittmittelprojekte im Bereich Information und Kommunikation.Die Gutes Holz Service GmbH erbringt derzeit verschiedene Marktservices, dies sind z.B. ein Warenzeichenservice für Endkundenhändler, die Umsetzung von Messeauftritten, die Koordination von

Gemeinschaftswerbemaßnahmen, die Um-setzung von Workshops und der Betrieb von Internetdatenbanken. Geplant ist ein konsequenter Ausbau verschiedener Infor-mationsdienstleistungen und Dienstleistun-gen zum Marketing und der Öffentlichkeits-arbeit mit dem FSC-Siegel in Unternehmen.

Finanzielle KernergebnisseInsgesamt konnte das positive Wachstum der letzten Jahre konsequent fortgesetzt und im Vergleich zum Vorjahr um 11 % Gesamtumsatz gesteigert werden. Die Gesamteinnahmen betrugen konsolidiert über beide Organisationen nach Abzug interner Leistungen knapp 582.000 Euro. Das negative Ergebnis der GmbH von -8.000 Euro wurde verursacht durch uner-wartete Steuernachzahlungen zu Fragen der Organschaft zwischen Verein und GmbH. Das Problem konnte für das Jahr 2013 und die Folgejahre inzwischen mit dem Finanzamt geklärt werden. Das ne-gative Ergebnis des Vereins von -24.000 Euro dokumentiert ein Zurückbleiben hinter den Erwartungswerten. Das Ergebnis wird durch die positiven Ergebnisse aus den Vorjahren ausgeglichen.

Im Zentrum des Jahres 2012 stand die Konsolidierung der GmbH und die Anstel-lung einer entsprechenden Leitung, was durch unseren Mitarbeiter Ulrich Malessa seit Juli 2012 umgesetzt werden konnte. Eine wesentliche Veränderung der Finanz-ströme im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich durch steigende Einnahmen durch verschie-dene Projekte mit dem FSC International und eine Steigerung des FSC-Zuschusses. Der Anteil der GmbH am Gesamtergebnis betrug etwa 38 % und dokumentiert damit die Übergabe von wirtschaftlichen Service-Dienstleistungen vom Verein in die GmbH. Menschen im FSC

Dank für wertvolle VorstandsarbeitNach vierjähriger Vorstandsarbeit für die Umweltkammer hat Jörg-Andreas Krüger vom NABU sein Amt im Juni 2012 beendet. In dieser Zeit prägte er die Entwicklung des FSC in Deutschland maßgeblich mit. Wir bedanken uns herzlich bei Jörg-Andreas Krüger für sein großes Engagement.

Zahlen. Daten. Fakten.Jahresbericht 2012

Die Kurzmeldungen sind folgenden Bereichen zugeordnet:

= Wirtschaft = FSC intern = International = Gesellschaft

Einnahmen 2012GmbH

Einnahmen 2012FSC

30 % Mitgliedsbeiträge

33 % Projektgelder

17 % FSC-Zuschuss

10 % Wirtschaftskooperationen

0 % Spenden

3 % Infomaterial

1 % Sonstiges

3 % Honorare

3 % Interne Leistungen (FSC GmbH)

0 % Mitgliedsbeiträge

0 % Projektgelder

0 % FSC-Zuschuss

64 % Wirtschaftskooperationen

0 % Spenden

0 % Infomaterial

0 % Sonstiges

0 % Honorare

36 % Interne Leistungen (FSC GmbH)

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VorstandDer Vorstand des FSC Deutschland setzt sich zusammen aus einem Vorsitzenden und zwei Vorständen für jede Kammer. Derzeit sind dies:Vorsitzender: Dirk Riestenpatt (Berliner Forsten)Sozialkammer: Volker Diefenbach (IG Bauen, Agrar und Umwelt Hessen),Elmar Stertenbrink (Interessengemeinschaft Zugpferde e.V.)Umweltkammer: Nina Griesshammer (WWF Deutschland), Lutz Fähser (vertritt Greenpeace und den BUND)Wirtschaftskammer: Hans Röhrs (Der Holzring GmbH), Tobias Heimpel (Projekt:Agentur Heimpel Braunsteffer GmbH)

MitgliederInsgesamt besteht FSC Deutschland derzeit aus 168 Mitgliedern, dazu kommen weitere 65 unterstützende Fördermitglieder.

Gremien

RichtlinienausschussDer Richtlinienausschuss ist das zentrale Abstimmungsgremium für die Entwicklung des Deutschen FSC-Standards und für Interpretationsfragen zu demselben. Der Ausschuss ist paritätisch mit je zwei Ver-tretern jeder Kammer besetzt. Folgende Personen bilden den Richtlinienausschuss:Sozialkammer: Marion Karmann (Einzelmitglied), Elmar Stertenbrink (Interessengemeinschaft Zugpferde e.V.)Umweltkammer: Elisabeth Emmert (ÖJV e.V.), Ulrich Mergner (BUND e.V.)

Wirtschaftskammer: Thomas Rätz (Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz), Thomas Weber (Forstamt Fürstenwalde)

Branchenausschuss Druck und PapierDer Branchenausschuss Druck und Papier wurde auf Eigeninitiative einiger Mitglieder aus dem FSC Deutschland ins Leben gerufen und informiert Akteure im Papiermarkt über das FSC-System. Er vertritt die Ziele des FSC in der Papierbranche. Der Branchenausschuss Druck und Papier trifft sich zwei- bis dreimal pro Jahr. Schwerpunkte der Arbeit sind der Abbau von Barrieren in der grafischen Indus-trie, Arbeit mit Agenturen und die Entwicklung neuer Informationsmaterialien.Folgende Personen sind derzeit Mitglied: Stefan Baumgartner (Schneidersöhne Deutschland GmbH & Co. KG), Joachim Erb (medialogik GmbH), Petra Hanke, Wolfgang-Michael Hanke (Verlagsgruppe RANDOM HOUSE), Tobias Heimpel (Projekt:Agentur Heimpel Braunsteffer GmbH), Andreas Henrichs (arvato AG), Svend Herder (Wilhelm Bähren GmbH & Co. KG), Christian Jung (SCA Grafic Paper Deutschland GmbH), Rico Karolow (Georg Leinfelder GmbH), Rainer Litty, Ralf Lokay (Lokay Druck e. K.), Wolfgang Lübbert (Arctic Paper Deutschland GmbH), Rüdiger Maaß (Fachverband Medienproduk-tioner e. V.), Roland Makulla (Oeding Druck GmbH), Kai Optenhögel (Favini Deutschland GmbH), Alexander Rossner, Jürgen Schmidt, Rainer Swidersky (SCA Grafic Paper Deutschland GmbH).Eine Mitgliedschaft im Branchenausschuss Druck und Papier erfolgt auf Antrag bzw.

Ernennung durch Zustimmung der übrigen Ausschussmitglieder.

VerpackungsausschussZur Begleitung eines wachsenden FSC-Segments im Verpackungssektor hat FSC Deutschland einen Verpackungssauschuss gegründet. Ziel des Ausschuss ist der Infor-mationsaustausch und die aktive Markt-begleitung.Folgende Personen sind derzeit Mitglied: Julia Dinkelacker (Kaufland Warenhandel), Udo Felten (SIG International Services), Petra Hanke, Rico Karolow (Georg Leinfelder GmbH), Steffen Schnitzer (CD Cartondruck AG), Peter Schürholz (GSD Verpackungen), Rainer Swidersky (SCA Grafic Paper Deutschland GmbH), Johannes Zahnen (WWF Deutschland)

MarktausschussFür das nachfragegesteuerte Instrument FSC ist die strategische Entwicklung der FSC-Märkte in Deutschland entscheidend für die Zukunft. Deshalb ergänzt ein Markt-ausschuss, bestehend aus Experten ver-schiedenster Branchen und Fachrichtun-gen, die Arbeit des Vorstandes und spricht strategische Empfehlungen aus. Die Arbeit des Ausschusses beinhaltet unter anderem die Analyse von FSC-Märkten, Identifikation potenzieller Barrieren für FSC-Produkte, Förderung von FSC-Produkten, Steigerung der Bekanntheit des FSC-Labels und Fest-legung strategischer Schwerpunktbranchen.

Seit einiger Zeit wird der SPIEGEL auf FSC-zertifi- ziertes Papier gedruckt. Seit Juli 2012 ist dies auch sicht- bar: Im Impressum findet sich das FSC-Logo und er- scheint wöchentlich in über 1 Mio. Exemplaren.

Ausgaben 2012FSC

52 % Personal

4 % Reisen

9 % Büro

6 % Werkverträge/Projekte

6 % Infomaterial, Event, Internet

1 % Sonstiges

21 % Interne Leistungen (FSC GmbH)

56 % Personal

4 % Reisen

9 % Büro

8 % Werkverträge/Projekte

17 % Infomaterial, Event, Internet

1 % Sonstiges

4 % Interne Leistungen (FSC GmbH)

Ausgaben 2012GmbH

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Ziel des FSC-Marktausschuss ist es, als Dachausschuss der übrigen marktrelevan-ten Branchenausschüsse des Vereins zufungieren. Der Ausschuss befindet sich derzeit in einer Neustrukturierung.

FSC-WaldausschussUm die Interessen von FSC-zertifizierten Waldbesitzern innerhalb Deutschlands zu bündeln, hat sich der FSC-Waldausschuss gegründet. Der Ausschuss schafft eine Plattform für den Austausch zu Wald-themen. Der Ausschuss steht allen Mitgliedern, auch aus anderen Kammern, offen und kann Empfehlungen für den Vorstand erarbeiten. Die Protokolle werden für alle Mitglieder einsehbar sein. Der Ausschuss bestimmt Sprecher aus möglichst verschiedenen Besitzarten.

SchlichtungsgremiumDas Schlichtungsgremium ist ein Vereins-organ mit je einem Vertreter aus jeder Kam-mer. Es ist zuständig für die Klärung von Konflikten zwischen Mitgliedschaft, Vorstand, Geschäftsstelle und den verschiedenen Ar-beitsgremien des Vereins. Seit Gründung musste das Schlichtungsgremium noch nie bemüht werden.Das Gremium setzt sich derzeit aus folgen-den Personen zusammen: Martin Kaiser (Greenpeace e.V.) für die Umweltkammer, Prof. Siegfried Lewark für die Sozialkammer, Cristina Marcos (BHB e.V.) für die Wirtschafts-kammer.

Mitarbeiter FSC-GeschäftsstelleAktuell arbeiten in der Geschäftsstelle des FSC Deutschland folgende Personen:Dr. Uwe Sayer: GeschäftsführerUlrich Malessa: Prokurist Gutes Holz Service GmbHSergio Di Fatta: Trademark-Service, ZentraleJasmin Eiberle: Trademark-ServiceThomas Häbe: Unternehmenskoopera-tionenLars Hoffmann: Presse- und Öffentlich-keitsarbeitMichael Kraft: Finanzen, BuchhaltungErika Müller: WissensmanagementElmar Seizinger: Waldreferent, stellvertretender GeschäftsführerDarüber hinaus unterhält FSC Deutschland ein Praktikantenprogramm mit wechselnden Praktikanten.

Internationale Präsenz & Prozesse

FSC-Board meets GermanyDer internationale FSC-Vorstand trifft sich dreimal jährlich zu Vorstandstreffen, an welt-weit wechselnden Orten. Neben der Steuer-ung der Gesamtorganisation ist ein wichti-ges Ziel, den Austausch zu Akteuren vor Ort herzustellen. Im November 2012 fand ein internationales Vorstandstreffen in Deutsch-land statt: Der internationale Vorstand lud FSC Deutschland zu Austauschtreffen ein und führte am 13.11.2012 entsprechende Stakeholdermeetings durch. Wirtschafts-, Umwelt- und Sozialkammer von FSC Deutschland hatten jeweils ge-trennt die Gelegenheit, direkt mit dem inter-nationalen FSC-Vorstand zu diskutieren und so ihre Anliegen an höchster Stelle zu adressieren. Den Abschluss des Tages

Seit 01.12.2012 ist Kim Carstensen neuer Geschäftsführer des FSC International. Er bringt einen reichen Erfahrungsschatz aus den Bereichen internationale Multi-Stakeholderprozesse sowie Natur- und Klimaschutz mit.

Ulrich Malessa studierte Forstwirtschaft an der Universität Freiburg, war im Holzhandel und von 2002 bis 2008 für den FSC Deutschland als Leiter des Bereichs Markt und Unternehmen tätig. Zwischenzeitlich arbeitete er für das internationale Programm TRAFFIC von IUCN und WWF in Ecuador und USA zum illegalen Handel von Holz.

Ulrich Malessa – Prokurist der Gutes Holz Service GmbH

Zum Juli 2012 hat Ulrich Malessa das Management der Gutes Holz Service GmbH übernommen. Vor dem Hintergrund der beim Finanzamt beantragten Organschaft zwischen Verein und GmbH nimmt er nun nicht mehr die Funktion des Geschäfts-führers wahr. Stattdessen wurde ihm zum 01.01.2013 Prokura erteilt. Zusammen mit Uwe Sayer lenkt er die Geschicke des FSC Deutschland.

Die GmbH wurde ins Leben gerufen, um das bestehende Angebot an Service-dienstleistungen weiterzuentwickeln und auszubauen.

Seine Motivation, wieder beim FSC Deutschland zu arbeiten, beschreibt Malessa wie folgt: „Eine Welt mit nach-haltiger Nutzung der Wälder und verant-wortungsvollen Geschäften mit Holz ist machbar: Partner und Lösungen stehen dabei für mich im Vordergrund!“

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bildete ein Treffen zwischen internationalem und deutschem FSC-Vorstand, das in dieser Form zuvor noch nie statt gefunden hatte und wesentlich zu mehr gegenseitigem Verständnis für die jeweilige Arbeit beitrug. Zentrale Themen waren Herausforderungen zu FSC-Zertifizierungen in anderen Ländern (Schweden, Russland), Barrieren bei der Produktkettenzertifizierung (Koppelprodukte, COC-Gruppenzertifizierung), Fragen zum Einsatz von forstlichen Lohnunternehmern und Fragen zur langfristigen finanziellen Sta-bilisierung nationaler FSC-Organisationen.

FSC Global Marketplace – Internat. B2B-Plattform für zertifizierte UnternehmenNach wie vor ist FSC Deutschland an einem Pilotvorhaben des FSC International betei-ligt. Der offizielle Start der Datenbank wurde aus technischen Gründen verschoben und ist zeitnah angekündigt. Mit Hilfe eines neuen FSC Global Marketplace wird der FSC zukünftig eine internationale Plattform für zertifizierte Unternehmen anbieten. Unter www.marketplace.fsc.org sollen alle FSC-zertifizierten Unternehmen weltweit eine Plattform zur Präsentation ihres Unterneh-mens und ihrer FSC-zertifizierten Produkte und Materialien finden. Die Funktionalität umfasst weitreichende Freitextsuchen, eine Suche nach Produktgruppen sowie regio-nale Suchmöglichkeiten. Die Plattform soll mittelfristig zur zentralen Adresse für FSC-zertifizierte Materialien entwickelt werden. Natürlich wird es den Global Marketplace auch in deutscher Sprache geben. Derzeit ist eine Testversion des Marketplace online.

Entsprechende Infos finden Sie unter: www.marketplace.fsc.org/Weitere FSC-Datanbanken im Internet: Weltweiter FSC-Zertifikate-Check: www.fsc-info.orgFSC-Papierdatenbank: www.fsc-paper.org

Internationale Harmonisierung nationaler FSC-Standards – International Generic IndicatorsIm Januar 2012 brachte der FSC Internatio-nal nach langjährigem Revisionsprozess eine neue Version der Prinzipien und Krite-rien des FSC erfolgreich zur Abstimmung. Erstmals wurde damit das grundlegende weltweite Regelwerk für die Bewirtschaf-tung von Wald überarbeitet. Da dieses in dieser Form nicht operativ anwendbar ist, führt der FSC derzeit weltweit einen Prozess zur Definitoin von so genannten Generic Indicators durch. Mit Hilfe eines verbindli-chen weltweiten Indikatorenkatalogs sollen Unterschiede zwischen nationalen FSC-Standards reduziert und Interpretationsmög- lichkeiten von FSC-Kriterien eingeschränkt werden. Geplant ist ein ambitionierter Ein-führungszeitraum für diese Aufgabe von zwei Jahren. Der weltweite Herleitungs-prozess ist weltweit für jedermann offen und wird zentral gesteuert.

Aktivitäten

Neue FSC Deutschland-Geschäftsstelle Aufgrund des kontinuierlichen Wachstums des FSC Deutschlands, war nach vier Jahren das Büro in der Nussbaumstraße im

Zentrum Freiburgs an seine Grenzen ge-stoßen. Neue Geschäftsräume wurden im Sonnenschiff in Freiburg gefunden. Das Sonneschiff steht wie der FSC für Inno-vation und zukunftsfähiges Handeln und ist ein Haus nach modernsten Energie und CO2-Standards, entwickelt und umgesetzt durch das renommierte Architekturbüro Disch in direkter Nachbarschaft zur weltweit beachteten Solarsiedlung und dem Vauban-Gelände Freiburgs.Der FSC freut sich, nun unter einem Dach mit Organisationen wie dem Öko-Institut oder Partizip seine Arbeit in gebührendem Rahmen weiter wachsen zu lassen.

FSC in Landesbetrieben in Rheinland-Pfalz und Baden-WürttembergNach der erneuten Zertifizierung des Lan-deswaldes in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2011 befinden sich derzeit die Landes-wälder von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz im FSC-Zertifizierungs-prozess. Beide Landesbetriebe haben sich intensiv mit FSC Deutschland abgestimmt, um Fragen im Rahmen der Prozesse zu beantworten und die FSC-Zertifzierung umzusetzen. In beiden Ländern fand ein intensiver Austausch im Rahmen mehrerer Veranstaltungen statt, so z.B. ein Stake-holdertreffen am 21.05.2012 in Mainz oder am 24.07.2012 in Stuttgart. Aber auch be-teiligte Verbände selbst luden zu entspre-chenden Informations- und Diskussions-runden ein, so z.B. der BdF am 06.12.2012 in Stuttgart.

36 | 37

Der FSC International hat ein Prüf- und Rechercheangebot zu allen nicht-zertifizierten Lizenz- nehmern der FSC-Warenzeichen online gestellt. Unter info.fsc.org/publicutlsearch sind erstmalig weltweit alle N-Lizenznummern nachschlagbar.

Umsatzentwicklung seit

Vereinsgründung

(in Euro pro Jahr)

0

100.000

200.000

300.000

400.000

500.000

600.000

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1998

1999

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2001

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2007

2008

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2010

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FSC-zertifiziertes Holz aus heimischen Wäldern ist in Deutschland Mangelware, die Nachfrage wird in Zukunft jedoch weiter steigen. (Durch NABU beauftragte Studie bei rund 100 Unternehmen der holzverarbeiten-den Industrie und des Holzhandels)

Neben diesen öffentlichen Veranstaltungen führte FSC Deutschland konsequent bila-terale Gespräche mit Vertretern der Forst-betriebe, um Details der FSC-Regelungen zu erörtern und Lösungen mit dem Forst-betrieb zu entwickeln.Am 05.12.2012 konnte in Rheinland-Pfalz das erste FSC-Zertifikat für eine Gruppe von Forstämtern in Rheinland-Pfalz über-geben werden. In zwei weiteren Runden sollen im weiteren Verlauf alle Forstämter des Landesbetriebes in Rheinland-Pfalz zertifiziert werden. Die Umsetzung des FSC-Zertifikates in Baden-Württemberg ist für das Jahr 2013 geplant.

FSC im PapiersektorNach wie vor ist das Thema FSC im Papier-sektor nicht mehr wegzudenken. Auf zahl-reichen öffentlichen Plattformen besteht von vielen Akteuren der Druckindustrie großer Informationsbedarf zum Thema FSC. FSC Deutschland bedient diesen Informations-bedarf auf zahlreichen großen und kleinen Bühnen rund um den Papiersektor, so z.B. im Rahmen des Green office day am 01.02.2012 auf der Paperworld 2012 in Frankfurt oder im Rahmen verschiedener Vorträge auf der Ecopront-Show am 27.09.2012 in Berlin.Ein herausragender Event 2012 im Papier-sektor war die Umsetzung des fünften internationalen FSC-Papierforums am 03. und 04.05.2012 im Rahmen der DRUPA 2012 in Düsseldorf. Über 120 Teilnehmer diskutierten zwei Tage lang im Rahmen von Key-Note-Vorträgen und Themenwork-

shops Fragen der FSC-Zertifizierung im Papiersektor. Alle Teilnehmer waren sich darüber einig, dass der FSC das Versor-gungsproblem mit FSC-Fasern und FSC-Papieren weltweit adressieren muss, um dem wachsenden Bedarf nach FSC-Papieren gerecht zu werden.

Der FSC und die EUTRIm März 2013 trat die europäische Holz-handelsverordnung in Kraft. Das Gesetz regelt Maßnahmen gegen illegales Holz in Europa. Im Jahr 2012 waren sowohl der FSC International wie auch FSC Deutsch-land sehr aktiv in der Anpassung von Re-gelungen sowie in der Information von Marktpartnern zum Thema.Im November konnte ein entsprechender zusammenfassender Artikel im Holzzentral-blatt, dem Branchenblatt für den Holzhan-del, publiziert werden. Er ist auf der Internet-seite von FSC Deutschland verfügbar. Darüber hinaus wurde kontinuierlich im Newsletter von FSC Deutschland über das Thema berichtet und regionale wie über-regionale Presse mit Informationen versorgt, darunter TAZ, FAZ-Rhein-Main, WDR, NDR, Weser-Kurier und Deutschland-Radio.Die technischen Workshops zur Chain of Custody wurden um Fragen der Holzhan-delsverordnung ergänzt, ebenso der beste-hende telefonische Informationsservice.

Austausch an Unis und FHsFSC Deutschland stellt sich seiner Verant-wortung, im Rahmen von Hochschulausbil-dungen Stellung zu beziehen. Bei verschie-

denen Vortragsveranstaltungen konnten Studierende in Freiburg, Würzburg und Rottenburg direkt mit Vertretern von FSC Deutschland vor Ort diskutieren.

FSC und LohnunternehmerIm Rahmen eines internationalen Projektes untersucht der FSC International derzeit Lösungen für eine bessere Integration von Qualitätssicherungssystemen forstlicher Lohnunternehmer ins FSC-System. Bei einem internationalen Workshop im Februar 2012 in Lissabon wurden verschiedene Möglichkeiten vorgestellt und öffentlich dis-kutiert. Ziel deutscher Akteure ist die techni-sche Integration bestehender etablierter Systeme in die Systematik des FSC. Eine entsprechende Position wurde und wird von deutschen Akteuren, vor allem von Mitglie-dern der Sozialkammer, aktiv vertreten und in die internationale Debatte eingebracht.

FSC auf MessenWie in den vergangenen Jahren war FSC Deutschland auch 2012 auf verschiedenen Branchenmessen aktiv. Relevanter Kommu-nikationskanal sind hierbei inzwischen die Green Pages, ein Messekatalog, in dem FSC-zertifizierte Unternehmen zusammen gestellt und von interessierten Messebesu-chern gezielt gesucht und gefunden werden können. Messearbeit wird in der Regel be-gleitet von einem eigenen Messe-Informa-tionsstand, technischen Workshops zur Chain of Custody und dem direkten Gespräch.

Gesamt Organisationen/Unternehmen Einzelmitglieder

Sozialkammer 23 7 16

Umweltkammer 29 11 18

Wirtschaftskammer 116 86 30

Stimmfähige Mitglieder 168 104 64

Fördermitglieder 65 39 26

Zusammensetzung

der Mitgliedschaft

(Mai 2013)

Unabhängig von der

Mitgliederzahl pro Kam-

mer hat jede Kammer

gleiches Stimmrecht

und -gewicht.

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Relevante Messen 2012 waren die Interna-tionale Möbelmesse und die spoga + gafa in Köln, die Paperworld in Frankfurt, die drupa in Düsseldorf.

Services

Auskunft und Interpretation des deutschen FSC-StandardDurch die Vergrößerung der FSC-zertifi-zierten Waldfläche in Deutschland steigt die Anforderung, den deutschen FSC-Standard im Wald zu interpretieren. Forstbetriebe können sich kostenlos an FSC Deutschland wenden. Bei unklaren Fragen wird der Richtlinienausschuss um Klärung von Interpretationsspielräumen gebeten. Auf diese Weise reduziert sich die unterschied-liche Auslegung von bestimmten Kriterien des Standards in verschiedenen Forstbe-trieben auf ein Mindestmaß.

Technische WorkshopsWie im Vorjahr wurde das Programm für Workshops konsequent aufrechterhalten und ausgebaut. So informierte der FSC auch 2012 interessierte Unternehmen über Trademark- und Chain-of-Custody-Rege-lungen. Zahlreiche Workshops zu COC konnten 2012 umgesetzt werden. In Ham-burg, Frankfurt, München und Neuss wur-den Unternehmen zu Fragen der Umsetz-ung von FSC im Verarbeitungsprozess geschult. Dazu kamen individualisierte Workshops in Einzelunternehmen. Das Programm wird 2013 fortgesetzt.

Trademark-ServiceDer bestehende Trademark-Service zur Verwendung des FSC-Logos bei der Be-werbung von FSC-Produkten wächst konti-nuierlich und hat sich als professioneller und wichtiger Service für Endkundenhändler etabliert. Ende 2012 waren 122 Unterneh-men in Deutschland und Österreich für diesen Service registriert und nutzen das FSC-Zeichen aktiv in der Werbung. Der Trademarkservice von FSC Deutschland ist führend im Vergleich zu anderen Ländern mit guten Zuwachsraten in den letzten zwei Jahren (2011:107, 2010: 78).

Controlled Wood Risk Assessment für DeutschlandNach wie vor besteht in Deutschland eine Risikoanalyse für die Beschaffung von Controlled Wood mit der Gesamtbewertung „low risk“ für Deutschland. Mit dieser Be-wertung ist es Unternehmen aus Deutsch-land möglich, Holz aus Deutschland ohne weitere Nachweise als Controlled Wood in industriellen Produktionsprozessen für FSC-Mix-Produkte einzuschleusen. Die Risiko-bewertung steht für Unternehmen im Inter-net kostenlos zur Verfügung.

www.fsc-deutschland.de und fsc-paper.orgNach wie vor ist die Internetseite von FSC Deutschland die wichtigste Informations-plattform für das Thema FSC in Deutsch-land. Seit dem ersten Auftritt im Jahr 1999 kann die Webseite auf ein kontinuierliches Wachstum der Besucherzahlen zurück

blicken, die gleichbleibend hoch ist. Derzeit liegen die Besucherzahlen bei durchschnitt-lich über 100.000 Besuchern. Insgesamt besuchten damit im Jahr 2012 1,2 Mio Nutzer das Internetportal des FSC.Die Marktdatenbank fsc-paper.org, in der sich freiwillig FSC-Unternehmen der Druck- und Papierbranche listen können, enthält 1246 Unternehmenseinträge.

Newsletter und Social MediaDer Email-Newsletter des FSC Deutschland erfreut sich kontinuierlich steigender Beliebt- heit und wird derzeit an etwa 4.300 Abo-nnenten im dreiwöchigen Turnus verschickt. Darüber hinaus ist FSC Deutschland auch im Bereich Social Media aktiv und informiert über aktuelle Themen über Facebook oder Twitter. Insgesamt wird die Facebook-Seite von FSC Deutschland von 755 Nutzern aktiv verfolgt.

InfomaterialservicesNeben deutschen Übersetzungen der Stan-dards und Regelwerke bieten wir zahlreiche andere Infomaterialien an, die Sie bei uns bestellen können. Eine Auswahl der aktu-ellen Materialien finden Sie auf Seite 41. Das Interesse an den übersetzten Stan-dards ist groß und zunehmend: Im Jahr 2012 wurden 446 Standards zur COC verkauft und rund 1000 Druckversionen des Deutschen FSC Standards verschickt. Es wurde eine erfolgreiche Vorbestellrunde des FSC-Imageflyers mit 11000 Stück umgesetzt.

Tchibo geht einen weiteren Schritt auf dem Weg zu 100% Nachhaltigkeit: Alle Kundenmagazi-ne, Kataloge und Werbemittel in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden künftig auf FSC-zertifiziertes Papier gedruckt.

0

2.000

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weltweit

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 20100

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Deutschland

2011 2012

Entwicklung FSC-zertifizierter

Betriebe im Verarbeitungssektor

Neue COC-Zertifikate weltweit

Neue COC-Zertifikate Deutschland

Gesamt COC-Zertifikate Deutschland

Gesamt COC-Zertifikate weltweit

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Levi Strauss & Co. bekundet in seiner weltweiten Beschaffungsrichtli-nie für nachhaltige Waldprodukte die Präferenz für FSC-zertifizierte Produkte. Alle Papiere sollen mind. 30% Recycling-Anteil haben, Produkte ohne Recycling-Anteil zu 100% aus FSC-zertifizierten Quellen stammen.

Finanzen FSC Arbeits-

gruppe Deutschland e. V.

und Fachverein Holz aus

nachhaltiger Forstwirt-

schaft e. V.

Entwicklung des Jahres-

umsatzes 1998 - 2012:

1998 40.000 Euro

1999 68.000 Euro

2000 100.000 Euro

2001 115.000 Euro

2002 120.000 Euro

2003 250.000 Euro

2004 300.000 Euro

2005 330.000 Euro

2006 280.000 Euro

2007 330.000 Euro

2008 350.000 Euro

2009 430.000 Euro

2010 450.000 Euro

2011 523.000 Euro

2012 581.000 Euro

Entwicklung der

Gesamtergebnisse:

2006 -11.000 Euro

2007 -8.400 Euro

2008 24.000 Euro

2009 0 Euro

2010 22.000 Euro

2011 68.000 Euro

2012 -32.000 Euro

2012

Einnahmen FSC (in Euro) Anteil (in Prozent) GmbH (in Euro) Anteil (in Prozent)

Mitgliederbeiträge 126.709 30 – 0

Projektgelder (Drittmittel) 141.837 33 – 0

FSC-Zuschuss 73.524 17 – 0

Wirtschaftskooperationen 41.246 10 169.370 64

Spenden 1.711 0 – 0

Infomaterial 10.591 3 – 0

Sonstiges 5.463 1 – 0

Honorare 11.385 3 – 0

Interne Leistungen (FSC-GmbH)

11.110 3 94.920 36

Summe 423.575 100 264.290 100

Ausgaben

Personal -235.082 52 -153.610 56

Reisen -18.347 4 -10.358 4

Büro -40.364 9 -25.478 9

Werkverträge/Projekte -25.723 6 -21.974 8

Infomaterial, Events, Internet

-27.407 6 -46.700 17

Sonstiges -6.270 1 -3.243 1

Interne Leistungen (FSC-GmbH)

-94.920 21 -11.110 4

Summe -448.114 100 -272.474 100

Bilanzergebnisse -24.539 -8.148

Konsolidierung Verein (in Euro) GmbH (in Euro) Gesamt (in Euro)

Interner Leistungsausgleich

Einnahmen 11.110 94.920

Ausgaben -94.920 -11.110

Saldo -83.810 83.810

Konsolidierte Leistung

Konsolidierte Einnahmen 412.465 169.370 581.834

Konsolidierte Ausgaben -353.194 -261.364 -614.557

Konsolidiertes Ergebnis -32.723

Trademark-Service: Registrierte Unternehmen (Januar 2013)

Deutschland + Österreich 121

Dänemark + Norwegen + Finnland 74

Großbritannien 64

Italien + Griechenland 22

Niederlande 17

Schweiz 16

Belgien 16

Schweden 14

Japan 13

Spanien 12

Page 40: FSC . Zwanzigzwölf. · FSC - F000213 - Das Zeichen für verantwortungsvolle Waldwirtschaft Kontakt: Elmar Seizinger (FSC Deutschland) elmar.seizinger@fsc-deutschland.de Datengrundlage:

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Buenos Aires wird die erste FSC-City weltweit. Die FSC-City Initiative lädt Städte und Kom- munen weltweit dazu ein, sich zu einer verantwortungsvollen Wald- bewirtschaftung und öffentlichen Beschaffung von Holz und Holzprodukten zu verpflichten.

20.000.000

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40.000.000

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120.000.000

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weltweit

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

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Deutschland

2010 2011 2012

Entwicklung FSC-zertifizierte

Waldfläche in Hektar

Neue FM-Fläche weltweit

Neue FM-Fläche Deutschland

FM-Fläche Deutschland gesamt

FM-Fläche weltweit gesamt

2011

Einnahmen FSC (in Euro) Anteil (in Prozent) Fachverein (in Euro) Anteil (in Prozent)

Mitgliederbeiträge 130.530 31 – 0

Projektgelder 172.144 40 – 0

FSC-Zuschuss 41.545 10 – 0

Wirtschaftskooperationen 56.466 13 162.447 100

Spenden 17.131 4 – 0

Infomaterial 2.447 1 – 0

Sonstiges 1.269 0 – 0

Honorare 3.668 1 – 0

Summe 425.200 100 162.447 100

Ausgaben

Personal -186.645 54 -114.104 57,9

Reisen -23.178 7 -8.426 6,1

Büro -37.573 11 -6.011 8,4

Werkverträge/Projekte -59.076 17 -12.566 13,8

Infomaterial, Events, Internet

-35.408 10 -31.467 12,9

Sonstiges -4.059 1 -866 0,9

Summe -345.938 100 -173.440 100

Konsolidierung Verein (in Euro) Fachverein (in Euro) Gesamt (in Euro)

Interner Leistungsausgleich

Einnahmen 24.360 39.640

Ausgaben -39.640 -24.360

Saldo -15.280 15.280

Konsolidierte Leistung

Konsolidierte Einnahmen 400.840 122.807 523.647

Konsolidierte Ausgaben -306.298 -149.080 -455.379

Konsolidiertes Ergebnis 68.269

Page 41: FSC . Zwanzigzwölf. · FSC - F000213 - Das Zeichen für verantwortungsvolle Waldwirtschaft Kontakt: Elmar Seizinger (FSC Deutschland) elmar.seizinger@fsc-deutschland.de Datengrundlage:

Bitte beachten: Ausführliche Auskünfte zu Preisen und Bestell-konditionen für die einzelnen Materialien finden Sie auf der Homepage www.fsc-deutschland.de oder auf Anfrage bei [email protected]

FSC-Fußspuren Auswirkungen der FSC-Zertifizierung in tropischen Wäldern

FSC-ScheckkarteDie Alleinstellungs-merkmale, die den FSC einmalig machen, auf der Größe einer Scheck-karte zusammengestellt

FSC-Flyer DIN langDer FSC-Flyer eignet sich als Marketing-material für FSC-zerti-fizierte Unternehmen und Forstbetriebe

Flyer WaldbesitzerWichtigste Informationen zur FSC-Waldzertifi-zierung für interessierte Waldbesitzer

Informationen zum Einsatz im FSC-zertifizierten Wald

Regeln zum Einsatz der FSC-Warenzeichen für nicht-zertifizierte Unternehmen FSC-STD-50-002 (V1-0)deutsch

FSC-Regeln zur Produktketten (COC-) Zertifizierung Standards und Ergänzungen

FSC-Standard zu Controlled Wood FSC-STD-40-005 (V2-1) deutsch

Leitfaden„Gutes Holz“

Geschäftsbericht 2010 Geschäftsbericht 2011

Regeln zum Einsatz der FSC-WarenzeichenFSC-STD-50-001 (V1-2)deutsch

FSC-Kleinwaldstandardfür Betriebe kleiner 100 hadeutsch

Postkarte DIN A 6Motiv 1

Postkarte DIN A 6Motiv 2

Poster DIN A 1für Ihr FSC-MarketingMotiv „Waldwirtschaft mit Herz und Verstand“

Poster DIN A 1für Ihr FSC-MarketingMotiv „Kaufen mit Köpfchen“

Rollup-Banner„Kaufen mit Köpfchen“

Rollup-Banner„Waldwirtschaft mit Herz und Verstand“

Rollup-Banner„Sie entscheiden über den Wald von morgen!“

Rollup-Banner„FSC-Logo“

Ich

hab

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tere

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Waldschild für FSC-zertifizierte Forstbetriebe

Der neue DeutscheFSC-StandardVersion 2.3 vom 01.07.2012 Grundlage für die FSC-Waldzertifizierung in Deutschland

Deutscher FSC-StandardDeutsche übersetzte FassungVersion 2.3 vom 01.07.2012

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Forest Stewardship Council®

FSC® Deutschland

Page 42: FSC . Zwanzigzwölf. · FSC - F000213 - Das Zeichen für verantwortungsvolle Waldwirtschaft Kontakt: Elmar Seizinger (FSC Deutschland) elmar.seizinger@fsc-deutschland.de Datengrundlage:

LENZING PAPIER GMBH

Die Umwelt ist uns wichtigLenzing Papier bietet seinen Kunden Pro-dukte, die sie in ihrem Bemühen um die Verringerung ihres Umwelteinflusses unter-stützen können. Die Herstellungsprozesse in Lenzing verursachen deutlich geringere Emissionen in die Umwelt als die meisten bekannten Papierprodukte. Nicht nur im Hinblick auf fossile Treibhausgasemissionen, sondern auch auf Wassernutzung, Abwas-serreinigung und die Vermeidung der Depo-nierung von Reststoffen kann sich Lenzing Papier als Vorreiter Grüner Papierherstel-lung bezeichnen.

Mit den werkseigenen Deinkinganlagen und der Integration in Energieerzeugungsan-lagen mit niedrigen fossilen CO2-Emissionen, kann die Umweltbelastung geringer ge-halten werden als nach dem heute bekan-nten Stand der „best-verfügbaren Techno-logien“ (BAT). Die Nutzung von Recycling-Papieren ist nachweislich dazu geeignet,

mit Ressourcen wie Wasser, Rohstoffen und Energie schonender umzugehen, sowie die Bildung von Methan durch Deponierung von Fasermaterial zu vermeiden. Methan ist ein Treibhausgas, das wesentlich stärker auf die Atmosphäre wirkt als Kohlendioxid.

Zahlreiche Studien belegen, dass Recyc-lingpapiere unter den meisten Umständen geringere Emissionen verursachen als Frischfaserprodukte und daher umwelt-freundlicher sind. Selbstverständlich sind Zellstofffasern die Rohstoffquelle für Re-cyclingprodukte und sollten daher so um-weltfreundlich wie möglich erzeugt werden. Cellulosische Produkte sind per Definition nachhaltig, da sie aus nachwachsenden Quellen stammen.

www.lenzingpapier.com

Page 43: FSC . Zwanzigzwölf. · FSC - F000213 - Das Zeichen für verantwortungsvolle Waldwirtschaft Kontakt: Elmar Seizinger (FSC Deutschland) elmar.seizinger@fsc-deutschland.de Datengrundlage:

Herausgeber:FSC Arbeitsgruppe Deutschland e. V.Merzhauser Str. 18379100 Freiburg

Postfach 581079026 Freiburg

Tel. 0761 / 38653-50 Fax 0761 / 38653-79E-Mail: [email protected]

Konzept und Umsetzung: Projekt:Agentur Heimpel Braunsteffer GmbH, Ulm

Redaktion:Erika Müller (FSC Arbeitsgruppe Deutschland e. V.)Lars Hoffmann (FSC Arbeitsgruppe Deutschland e. V.)Dr. Uwe Sayer (FSC Arbeitsgruppe Deutschland e. V.)Carolin Wührl (Projekt:Agentur)

Der Druck des Geschäftsberichts wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Druckkollektiv GmbH und derLenzing Papier GmbH.

Papier: Recystar Polar, Innenteil 115g/m², Umschlag 250g/m²

Forest Stewardship Council®

FSC® Deutschland

Bildnachweis:

FSC DeutschlandFSC InternationalOlympic Delivery AuthorityIG Bauen-Agrar-UmweltStarke Pferde-VerlagThomas WeidenbachStefan SalvadorTwig Case Co.Ernst Ulrich von WeizsäckerKlaus EchleJuan Carlos ReyesDruckkollektiv GmbHChristian Nusch / Transfair e.V.Eric GoethalsLandesforsten Rheinland-Pfalz / Sebastian HeinrichBund Naturschutz / Ralf StraußbergerTetra Pak GmbH & Co. KG / Dr. Heike SchifflerLenzing Papier GmbHoekom verlag GmbHHornbach Baumarkt AG / Andreas BackLutz FähserBirgit JoußenMartin Schwenninger

Page 44: FSC . Zwanzigzwölf. · FSC - F000213 - Das Zeichen für verantwortungsvolle Waldwirtschaft Kontakt: Elmar Seizinger (FSC Deutschland) elmar.seizinger@fsc-deutschland.de Datengrundlage:

DER FSC®-ZERTIFIZIERUNGSFONDS

Mit freundlicher Unterstützung von Melitta

FSC®-Zertifi kate sind DIE Gütesiegel für eine vorbildliche Waldwirt-schaft. Ab sofort wird es für Forstbetriebe mit einer Fläche von weniger als 1000 ha noch preiswerter ein FSC®-Zertifi kat zu bekommen.

Warum? Aus dem Zertifi zierungsfonds werden 50% der Kosten übernommen.

Bewerben Sie sich und sichern Sie sich die Förderung für Ihr FSC®-Zertifi kat. Weitere Infos unter: www.fsc-deutschland.de/melittaprojekt

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