funktional modal - improvisation- · PDF fileCantaloupe Island – Herbie Hancock & F-7 44...

2
www.improvisation-academy.ch – www.improvisation-academy.com Theory – Section 10: Formen, Analyse, Modale Harmonik 10.3 Modale Harmonik Der Begriff Modal steht im Zusammenhang mit Modus und wird in mehreren Bereichen angewendet: - als Begriff für Musik, die auf den Kirchentonarten (Modi) basiert (4.1 Kirchentonarten) - die Jazz-Musik, die auf weiteren z.B. nicht abendländischen Tonleitern beruht (z.B. indische oder arabische Tonleitern) - für die Spielweise im Modalen Jazz Dieses Kapitel enthält einige wichtige Informationen über den Modalen Jazz. Nach dem harmonisch sehr komplexen Bebop der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts entwickelte sich in den 50er Jahren ein neuer Jazz-Stil. Dieser war eine regelrechte Kehrtwendung um 180°. Das Markenzeichen des Bebop ist, dass pro Takt möglichst zwei Akkorde vorkommen, die meistens funktional zueinander stehen. Zudem wird im Bebop gerne sehr schnell gespielt. Im neuen Modal Jazz befreite man sich von diesem „harmonischen Gefängnis“, indem in diesen Kompositionen über längere Zeitspannen Chords als Klangfarben verwendet werden. Vereinfacht auf den Punkt gebracht kann definiert werden, dass Songs, deren Chord Progressions nicht funktional zueinander stehen, modal sind. Im weitesten Sinne bildet dabei bildet der Blues, insbesondere seine Urform, eine Ausnahme. Die Harmonien erfolgen auf den diatonischen Stufen I, IV und V. Es sind jedoch nicht die den Stufen entsprechenden diatonischen Chords, sondern ausschliesslich Dominant-Chords (Dominant-Modus). funktional modal V7/I I7 IV7 V7 Bb II-7 » I^7 lydian dorian dominant aeolian phrygian mixolydian BLUES Copyright © TIA 2014

Transcript of funktional modal - improvisation- · PDF fileCantaloupe Island – Herbie Hancock & F-7 44...

  • www.improvisation-academy.ch www.improvisation-academy.com

    Theory Section 10: Formen, Analyse, Modale Harmonik

    10.3 Modale Harmonik

    Der Begriff Modal steht im Zusammenhang mit Modus und wird in mehreren Bereichen angewendet:

    - als Begriff fr Musik, die auf den Kirchentonarten (Modi) basiert (4.1 Kirchentonarten)- die Jazz-Musik, die auf weiteren z.B. nicht abendlndischen Tonleitern beruht (z.B. indische oder arabische Tonleitern)- fr die Spielweise im Modalen Jazz

    Dieses Kapitel enthlt einige wichtige Informationen ber den Modalen Jazz.

    Nach dem harmonisch sehr komplexen Bebop der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts entwickelte sich in den 50er Jahren ein neuer Jazz-Stil. Dieser war eine regelrechte Kehrtwendung um 180.

    Das Markenzeichen des Bebop ist, dass pro Takt mglichst zwei Akkorde vorkommen, die meistens funktional zueinander stehen. Zudem wird im Bebop gerne sehr schnell gespielt.

    Im neuen Modal Jazz befreite man sich von diesem harmonischen Gefngnis, indem in diesen Kompositionen ber lngere Zeitspannen Chords als Klangfarben verwendet werden.

    Vereinfacht auf den Punkt gebracht kann definiert werden, dass Songs, deren Chord Progressions nicht funktional zueinander stehen, modal sind.

    Im weitesten Sinne bildet dabei bildet der Blues, insbesondere seine Urform, eine Ausnahme. Die Harmonien erfolgen auf den diatonischen Stufen I, IV und V. Es sind jedoch nicht die den Stufen entsprechenden diatonischen Chords, sondern ausschliesslich Dominant-Chords (Dominant-Modus).

    funktional modal

    V7/I I7 IV7 V7Bb

    II-7I^7

    lydian

    doriandominant

    aeolian

    phrygian

    mixolydian

    BLUES

    Copyright TIA 2014

    http://www.improvisation-academy.chhttp://www.improvisation-academy.comhttp://www.improvisation-academy.ch/know_theory_media/theory_4.1.pdf

  • www.improvisation-academy.ch www.improvisation-academy.com

    Theory Section 10: Formen, Analyse, Modale Harmonik

    Modale Songs

    Cantaloupe Island Herbie Hancock

    &

    F-7 Db7 D-7 F-74 4 4 4

    Dieser Standard beruht auf den drei Klangfarben F-7, Db7 und D-7, die jeweils vier Takte gespieltwerden. In dieser Youtube-Version spielt der Komponist am Piano gleich selber mit.

    So What Miles Davis und Impressions John Coltrane

    &

    D- D- 8Eb- 8D-8 8

    So What von Miles Davis und Impressions von John Coltrane haben identische Chord Progressions. Es ist eine AABA-Form bei der in den A-Teilen D-7 und im B-Teil Eb-7 gespielt wird. In etlichen Real Books steht, dass die Komponisten ber den ganzen Song den dorischen Modus verlangen. Diese Youtube-Version stammt von der legendren Scheibe Kind Of Blue von Miles Davis, ein Must-Have fr jeden Solisten.

    Maiden Voyage Herbie Hancock

    2&

    D7sus4 F7sus4 D7sus4 F7sus4

    &Eb7sus4 Db7sus4 D7sus4 F7sus4

    2 2

    222

    2

    2

    Auch dieser Standard ist AABA-Form. A- und B-Teil sind in zwei Teile mit je 4 Takten halbiert. Das harmonische Konzept dabei ist die ausschliessliche Verwendung von Dominant-sus4-Akkorde. Auchin dieser Youtube-Version ist Herbie Hancock gleich selber zu hren.

    Copyright TIA 2014

    http://www.improvisation-academy.chhttp://www.improvisation-academy.comhttp://www.youtube.com/watch?v=7hQuvnKrGhchttps://www.youtube.com/watch?v=WGihXyBKFSkhttp://www.youtube.com/watch?v=DEC8nqT6Rrkhttp://www.youtube.com/watch?v=DEC8nqT6Rrkhttps://www.youtube.com/watch?v=DEC8nqT6Rrkhttp://www.youtube.com/watch?v=hwmRQ0PBtXUhttps://www.youtube.com/watch?v=52D0Io8ucFM