Gasschutz u Luftschutz 1944-10

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GASSCHUTZ UND LUFTSCHUTZ 11111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111II111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllIU1IIIIIIIIIIflllllUIIlllllllllllllnllUllllllllllllnlllllllllllllllllllnlllnllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllil1I111111lllllllIJllllllllillllllnlllllllllllllllllllnlllllilIHIIIIIIIIIIIlIIIIIII 14. JAHRGANG NR.10, S. 171-192 OKTOBER 1944 In sämtlichen Aufsätzen handelt es sich um die persönlichen Ansichten der Verfasser und nicht um Anschauungen amtlicher Stellen Der M in i ster ialdirig e nt z. Y. Großkreu tz Der Lu ft sc hutzwill'nel ienst ( LS.- Wa l'I1di e nst ) ist ein Hrs t;I IHlt e il ei er LlIft\" e rt e icli g un g, de r unmitt elbar mit dr l' Offrlltlichk e it in Be rührun g tritt , da s eine Tätig- k e it s i ch ni c ht nUI ' iluf ilmtliche Ste ll en, on,dern auch Huf di e Wirt sc haft und den Ve rk e hr , ja a uf die ge- Sil l11 t e De\'öl kel'u ng all s wi I'kt. Ei ne un ve rmeid l i che Folge di ese l' Tilt silc h e is t es, daß der LS .-Wal'l1die n st ;l u c' ll (Ie m U rt e il der Off e llt.li c bk e it ilusgesetzt ist. E er sc he illt c1ill1e l' iln gebrilclrt, se in \" ese n und seine Arb e it s w e ise e in e t' zus a mm e nf asse nd e n B et rachtun g zu unt e rzi ehen und hi e rdur ch e in e G rundl age zum b esse l' rn und zur geni chten Be urt e ilun g c1 el' s(: llwi eri ge n und e nts ag ungsvollen Arbeit d es LS .- \\ '[Il'lI c li ens te , zu sc h a ff e n . I. Die Aufgaben des LS.-Warndienstes. Irn n;lhrll en der dem gesa mt en Luftschutz ge- "te ilt e Il Aufgnbe, " organ i sa tori sc he und technische Vork e ltrun ge n zu tr effen, um di e Kampfkraft, ' die Ar- b e it s kraft un cl d e n \ Vid er sta nd sw il·len d es gesamte n . Volk es gege n d ie "Vi rlmn ge n von Luftan g riff en zu e l' hillt e ll" 1), filil e n dem LS. - Warnd ienst besond ers wi c hti ge und umfa sse nd e Aufgaben zu. Denn durch se in e T iitig l< eit un d die von ihm er ge he nd en Luft- l ilgenle lliun gen und \ "' a l'l1b e fe hl e we rden erst di e \ 'O l'il u sse tz un ge n dafür gesc haff en, daß von den Di enst ste ll en, den B et ri eben und der Bevölk e run g die Ilotw e ndig en Luft s chutzmaßnahmen vor e in em Luft- ang riff c1u l'chg e führt und bei E nt sp il nnun g der Luft- l age od e r B ee ndi g un g d es Luft ang riffe s \\'ie det' r ec ht- ze i tig a uf ge h oben werden können. Auch die Er- füllun g der we it eren Auf ga ben d es Luftschutze s, " Luftan g riff ssc h äde n durch r aschen Einsatz zu b e- kümpf en und dem Entste hen vo n Katastrophen e nt - gege nzutl' ete n" 1 ), ngt wesentlich d av on ab, daß die fül' den Einsatz in Be tr ac ht komm e nd en Ste ll en durch den LS. - "Varndi en st schne ll, lück enlos und einwand- fr ei übel' di e Luftla ge unt e rri c ht et werd en. Schon aus diesen kurz en TIinw ei en i t die Be- cl e u tun g des LS.-Wa rndi enste für den gesa mten Luft sc hutz de utlich zu e rk e nn en, D agege n si nd die Sc h wi e I' i g k e i te n, di e sich aus den ge ste llt en Ford e l'llngen er ge ben, nicht ohne \\'eit eres . zu er se h en. S ie b e r' uh e ll auf fol ge nd em: \Vi oben dar ge legt, j ,t es Auf ga be des Luft- sc hutz es, "d ie Ka mpfkraft , di e Arb e il ' lu aft und den \V id er tnnd s\\' ill en des gesa mt en Vo lk es gege n die \ Virkun ge n vo n Luftan g riff en zu e rhalt en". B ei der u ng di ese r Aufgabe teht d er Schutz d es Me n- sc hen gege n die tödliche Wirkun g d e r feind li ch en Luft ang l'iffs mitt el an erster teIle, Zu die se m Zweck suc ht di e Be\'öl ke rung g mnd ä tzl ich beim Ertön en de s ig nal s "F li ege ralarm " die Luft c hutzräume (hi er a ls Samm elb eg r iff für d erarti ge An l age n j ede r Art \' om L S.- D ec kun gsg raben bi s zum bomben s icheren LS .-B unk er ge brauc ht) a uf. DilS bede ut et also, daß währ e nd der Dauer de s Zu tande s " F li ege r aJa t' m " da s normale Leb en der Be lk e run g, die Arb e it in den Di e nstste ll e n und Be tri eben, das \ Virtschafts l eben und der Ve rk e hr unt e rbl'o ch en s in d, D es acht s kommt . di e Störung der gerade in K ri eg ze it e lt , wo .l eder ell1zel ne unt er h öc hster An spa nnun g und lInt er Be l astungen mannigfach er Art tätig ist so !littet' nötigen ?\achtruh e hinzu. Welch e Au s wil'kung d ie se Tatsach en nuf das g' lsa mt e Leben c l. er ;{a tion bei Ta ge und bei Nacht hab en müsi:jen , lt egt a uf der Hand. Hi e rau s et 'ge ben sich für den LS.-Warndi e nst zwei wichtig e, abel' ,c hwer mit e in- ander in Ei nkl ang zu br in ge nd e F o rd e rung en: Einer', e its muß er diejeni ge n \V a r' n b e f e it 1 e, wel che Luft chutzmaßnahmen irge nd we lcher Art au s- l öse n, so r e c h t z e i t i g g e be n, dan di e e, ins- b eso nd ere a uch das Auf su chen der Lllft schutzr ä um e du t 'ch die B evö lk erun g, noch vor dem Fa ll d el' ers ten Bombe durc hge führt \"e r 'd e n ] nn e n. Anderer sn its sse n unn ö ti ge S t Öl' u n ge n c1 rs Leben - un cl .'\1'- b e it. ab la uf s der Bevö lke run g, d ei' \Virt sc ha ft , d es Ve rk e hr und dCl' Dien ts tell en u n b e cl in g t V!! r- m i e den und die unv e rm e idli chen Stö run ge n a uf di kürz e te Fri t be sc hr ä nkt werd en. Di e e zweit e Fo rd e run g i st, wa s yon d em Außen s teh e nd en le icht üb er se hen wird, mind este ns ebe nso. w ichti g wie di e CI ', t ge nannt e Forderung, ja sie tritt sowe it es sich um d ie A uft' echterhaJt un g d es V e r'k e hr und d er kl'i egsw ichti g.en Produktion sow ie d ie Ve rm e idullg \'on ProdukttOnsausf ä ll en h ande lt , behe rr sc he nd in den Vo rderg rund. Eskommta l so fürd e nL dar a uf an, die Lu f t s c hut z lJ1 a ß n a h m e n n i c h t m ö g I ich s t fr ü h z e ' i t i g, s o n der n so sp ät wi e. g li ch au zu se n und den d a d u t' C h g e s c h a f f e n e n ZU R t a 11 d n i c.h t m ö g I i ch s t I an g e a uf l' e c h tz u (, I' h aJ tell , s ondern ihn so früh wi e mög li ch wi e- der zu b e e nd e n, 0 h n e j e d 0 c h - und darin li egt di e chwie rigk eit - den Sc hut z und die Si che rh e it eler Bevölkel'un g ulld d er i11 Betracht komm en de n E inri cb tu n ge ll z.u g f ä h.r den . Au s di es er Prob lerm : te llu n g e r · gIbt s tch dIe a erorde ntli che Ve l' a ntw('rtun g mit der die LS.-Warnführ er bela s tet s ind , e in e a nt .. wOl'tun g, cJi e um so s chwere r wi eg t, a ls der L .- Warndien st hin s ic htlich d e r K l ä t' un g der LUfll age - abg e, ehen \' on 1' e ldungen örtl i cher B eo b ac htun gs- org ane - au f die Me ldun ge n des Flu gme l dedien t es und. Gli e derun ge n der Luftv e rteid ig un g an- gew l e, e n I st und se in e Entsch . se e in em Feinde gegr nüb er fa s e n muß, der s ich m it e in er Ge schwin- di gkeit bio zu 600 km / S iel. und darüber dreidimen- s ional im Luftraum b eweg t, der ni cht an b es timmte Wege ge bunden i st, der jed e rz e it se in e Richtun g 11 § 1 der 1. ova. zum LS.,Gese tz in der Fa ssung V(lm 31. Augus t 1943 (RGBI. I. S. 5071. 171

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GASSCHUTZ UND LUFTSCHUTZ 1111111111111111 1111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111II111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllIU1IIIIIIIIIIflllllUIIlllllllllllllnllUllllllllllllnlllllllllllllllllllnlllnllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllil1I111111lllllllIJllllllllillllllnlllllllllllllllllllnlllllilIHIIIIIIIIIIIlIIIIIII

14. JAHRGANG NR.10, S. 171-192 OKTOBER 1944

In sämtlichen Aufsätzen handelt es sich um die persönlichen Ansichten der Verfasser und nicht um Anschauungen amtlicher Stellen

Der Luftsehutz~varndienst Min isterialdirigent z. Y. Großkreu t z

De r Lu ft schutzwill'nel ie n s t (LS.-Wa l'I1di e nst) is t ein Hrs t;I IHlt e il ei e r LlIft\"e rte icli g ung, de r unmitte lba r mit d r l' Offrlltlichk e it in B erührung tritt, da s eine Tätig­ke it s ich ni cht nUI ' iluf ilmtliche Stell e n , on,dern auch Huf di e Wirtsc haft und de n V erk ehr, ja a uf die ge­Sil l11 t e De \'ö l k e l'u ng all s wi I'kt. Ei n e un ve rmeid l iche Fo lge di ese l' Tilt silch e is t es, d a ß d e r L S .-Wal'l1dienst ;l u c' ll (Ie m U rte il der Offe llt.li cbke it ilusgesetzt is t. E e rsc h e illt c1ill1e l' ilngebrilclrt, sein \ " ese n und seine Arb e it s w e ise e in e t' zusa mm e nfasse nd e n B etrachtung zu unt e rzi eh e n und hi e rdurch e ine G rundlage zum b esse l' r n Ve rs t ~indni s und zur genichten B eurte ilung c1 el' s(: llwi e ri ge n und entsagungsvollen Arbeit d es LS.­\\ '[Il'lI cli e n s te , zu sch a ffe n .

I. Die Aufgaben des LS.-Warndienstes. Irn n;lhrll e n d e r dem gesa mte n Luftschutz ge­

"te ilt e Il Aufgnbe, "organ isatori sch e und technische Vork e ltrunge n zu tre ffe n , um di e Kampfkraft, ' die Ar­be it s kraft un cl d e n \ Vid er sta ndswil·le n d es gesamte n

. Vo lk es gege n d ie "Vi rlmnge n von Luftang riffe n zu e l'hillt e ll" 1), filil e n d e m LS.-Warnd ie n s t besond er s wi chtige und umfasse nd e Aufgaben zu. Denn durch se in e T iitigl< e it un d die von ihm e rgeh ende n Luft­lilgenle lliungen und \ "' a l'l1b e fehl e w erden erst di e \ 'O l'il u sse tzun ge n dafür geschaffe n , daß von den Die n s tste ll e n, d e n B etri eb e n und d e r Bevölkerung die Ilotwe ndige n Lufts chutzmaßnahmen vor e in em Luft­a ng riff c1u l'chge führt und bei E nts p il nnun g der Luft­lage od e r B eendi gun g d es Lufta ng riffes \\ ' iedet' r echt­ze itig a ufgeh oben werden können. Auch die Er­füllun g der w e ite r e n Aufgab en d es Luftschutzes, " Luftang riffssch äde n durch r aschen Einsatz zu b e­kümpfe n und dem Entsteh e n von Katastrophen ent­gege nzutl'eten " 1), h ä ngt wesentlich d avon ab, daß die fül' d e n Einsatz in B e tracht kommend e n Ste ll en durch den LS.-"Varndi e nst schne ll , lücke n los und einwand­fre i übel' di e Luftlage unterri chtet werde n .

Schon aus diesen kurze n TIinwe i e n i t die Be­cl e u tun g des LS.-Wa rndi e ns t e für d e n gesamten Luftschutz d eutlich zu e rk enn e n , Dagege n si nd die Sc h wi e I' i g k e i te n , di e s ich aus den ges te llten Ford e l'llngen e r ge be n , nicht ohne \\'e it eres .zu e r seh en. S ie b e r' uh e ll auf fol gend em:

\Vi oben dargeleg t, j ,t es Aufgabe des Luft-schutzes, "d ie K a mpfkraft, di e Arbeil 'luaft und den \ V id e r tnnd s\\' ill e n des gesamte n Vo lk es gegen die \ Virkunge n vo n Luftang riffe n zu erhalte n " . B ei der Lö u ng di ese r Aufgabe teht d er Schutz d es Men­sch e n gege n die tödliche Wirkung d e r feind li che n Lufta n g l'iffs mittel an erster te Il e, Zu diese m Zweck s u cht di e B e \'öl k e rung g mnd ä tzl ich b e im Ertönen des ignal s " F li egeralarm" die Luft chutzräume (hi er a ls Samm elb egr iff für d erartige An lagen j ede r Art \'om L S.-D eckungsgraben bi s zum bombens icheren LS.-Bunke r gebrauch t) a uf. Dil S b ed eutet a lso , daß während der Dauer de s Zu tandes " F li ege r aJat' m " das

normale Lebe n d er Be vö lk erung, die Arbeit in den Di enstste ll e n und B e tri eb e n , das \Virtschaftsleben und der Verkehr unte rbl'o ch en s in d, Des acht s kommt. di e Störung der gerade in K ri eg ze itelt , wo .l ed er ell1z e lne unter h öch s te r An sp a nnung und lInte r Be lastungen mannigfach er Art tätig ist so !littet' n ö ti g e n ?\achtruh e hinzu. Welch e e in s~hn eid endn Aus wil'kung d iese Tatsach e n nuf das g 'lsa mte Leben cl.e r ;{a tion bei Tage und b e i Nacht habe n müsi:jen , lt egt a uf der Hand. Hi e rau s et'ge be n s ich für den LS.-Warndienst zwei wichtige, abel' ,chwer mit e in­ander in Einklang zu bringend e F o rd e runge n :

Einer', e its muß er diejenige n \V a r' n b e f e it 1 e, w e lche Luft chutzmaßnahmen irgend wel ch e r Art au s­löse n , so r e c h t z e i t i g g eben , dan di e e, ins­b eso nd er e a uch das Aufs u chen d e r Lllft schutzrä um e du t'ch die B evölk erung, noch vor d e m Fa ll d el' ers te n Bombe durch g e führt \"e r'de n ]<ö nn e n. Anderersn its müsse n unn ö tige S t Öl' u n ge n c1 rs L e b e n - un cl .'\1'­b e it. abla ufs der Bevölk e rung, d e i' \Virtsch a ft , d es Ve rk ehr und dCl' Dien ts tell en u n b e cl in g t V!! r ­m i e den und die unve rm eidli ch e n Störunge n a uf di kürz e te Fri t beschrä nkt werde n . Di e e zweite F o rd erung ist, wa s yon d em Außens teh end e n le icht üb e rseh e n wird, mind este n s ebe n so. w ichtig wie di e CI', tgenannte Forderung, ja s ie tritt soweit es s ich um d ie A uft' echterhaJtun g d es Ve r'k ehr und d er kl'i egswichtig.en Produktion sow ie d ie Verm eidullg \'on ProdukttOnsausfä ll en h andelt, b eh e rrsch e nd in d e n Vo r d e r g rund.

Eskommta l so fürd e nL . - \~r a rndi e n e t dar a uf an, die Lu f t s c hut z lJ1 a ß n a h m e n n i c h t m ö g I ich s t fr ü h z e ' i t i g, s o n der n so s p ät wi e. mö g li c h a u zu l ö se n und den d a d u t' C h g e s c h a f f e n e n ZU R t a 11 d n i c.h t m ö g I i ch s t I an g e a uf l' e c h tz u (, I' h aJ tell , s ondern ihn so früh wi e mög li ch wi e ­der zu b e e nd e n, 0 h n e j e d 0 c h - und darin li egt di e ch w ie rigkeit - den Sc hut z und die S i che rh e it eler Bevölkel'un g ulld d er i11 Betracht komm e n de n E inri c b tu n ge ll z.u g ~ f ä h.r den . Au s di eser Proble rm :tellu n g e r · g Ibt s tch dI e a ußerordentli ch e Ve l'a ntw('rtung mit der die LS.-Warnführe r bela s tet s ind , e ine V~ t a nt .. wOl'tun g, cJi e um so s chwere r wi egt, a ls d e r L .­Warndiens t hins ichtlich d er K lä t' ung der LUfll age -abg e, e h e n \'on 1'e ldunge n örtl icher B eo bachtungs­org ane - au f die Meldunge n des Flugmeldedien t es und. ande t~er Gli ederunge n der Luftve rteid igung a n ­gewle, e n Ist und sein e Entschlü. se e in e m Feinde gegr nübe r fa s e n muß, der s ich m it e in e r Geschwin­di g k e it bio zu 600 km/ S iel. und darüber dreidimen­s ional im Luftraum b ewegt , d er ni cht a n b es timmte Wege gebunden ist, der jed erze it sein e Richtun g

11 § 1 der 1. ova. zum LS.,Gese tz in der Fa ssung V(lm 31. August 1943 (RGBI. I. S. 5071.

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iind e rl1 l,n nl1 1I11r1 d ies all ch ü rt e r zu T ii uschungs­zl\'('c k" 11 t ut. Es IIl ÜSS(' 11 sc h Oll Il' ill e li ss ta rk e P e r­sÖ llli c ltk l'ite li se ilI . d ie e in fe ill es I': illfüh lu ngs l'e r­I1 löge ll i n d ie A bs icht "11 des Geg ne rs, di e Fä hi g ke it zu k lare r B e urt ei lu ll g d e i' Lnge und sc hll e ll e Ent-· sc hlußkra ft bes itzl'n , Il'e rill s ie (Ie n Aufga lw n ein es L~.- \\ ·n rnführ e rs ge ll'arh se n se in w oll e n, Zu eli e .. e n .\ufg a lwII ' ge hö r t fe m e l' di e S te u e rung ei e r Ve rdunk­lung be i a li e Il Ei lll ' ichlun ge n und A nl age n, (Ie ne n Vel'elunklungse l'l e ichte l'unge n zUO'es ta nei e n s ind , in s­beso ndere bei dl'n Ei se nbahn e Il, :\u eh be i d e r Ü be r ­IliittlUlig von :\l e ldun ge n ü be l' \ Va ld- ulld Ernt e­bl'iind e. über dn s A uftl'e ll'n \"0 11 · tö riJ:i1l o ne n und a bge l'i ssl' ne l1 I.uft s p erl'mitt e ln , be i d e m Groß not­stands lll e ld e eiienst für d ie Inelu ·tri e unel el e m Sehn ­d e nsl1l eldeeliens t für di e Ge folg .. ch af te n eie r \Ver!, e wirkt der LS .-\~ 'ar ndi e n s t m it. Schli e ßli ch ist Cl' a u ch be i d er währen'd des Fli ege ra la rms sta ttfinde n­(Ie n U nt e rri chtun g und Bet reuun g (le I' B e l'ö lk erung durclt Ura htfunk un d Ath e rful1k inso fe rn b ete ilig t, ab di e ß er e it s te llun g ge wi sse r ~end e r für d iese U nt erri ch tun g und di e Durch g nb e ei es di e U nte rri ch ­tung a nkünd ige nd e n " l';u cku cks rufs" a uf Grund ein e r bes tinllnl e n T.ufti agel1lelclung des L S.-\V'II 'l1 d iens les l'e r:I III" ßt wird .

Vi e lfä lti g, sc ll w il' l'i g Ullel ii uß e rs l ," c rallbl'ortungs­\"01 1 s ind somi t di e Allfga be n des LS. -Wa l'lld ~en ste::;.

11. Die Mittel zur Durchführung der Aufgaben. a ) 0 I' g a n i sa ti 0 11,

,.n I' LS,-\\ 'Hrlldi e ns t I\"ird durch h eso nd e r e, d e r I. uftwaffe Lllil l'rs le ll te Einheite n durch ge führt ; in tJ (' II :\fnl'in efe .. tul1 gsgebi e te ll wird e r clurch Einh e ite Il d e r l\ri egs l1l a rin e \\'a hrgel1omm e n, " 2)

Der L S.- \Ya l'lldi e n .. t g li ed e r t s ich in : , L ' .-\\ 'a rn a ble i lu nge n , T ,S.-\Va I'n l<Omma nel os, L S ,-\ Va rn s l ell en ,

Dl' n be i d e n Luftgaukomm a nel os !!eb ild e te n L S,­\\- n, 1'11 n. h t e i lu n ge n unte rs teh e n cli e LS,-\\'arn­k Olnnlanel os in j ed e l' lIi ns icht.

Oi e J. S,- \ Vn.rn l,omman cl os h aben di e Auf­!!:lbe, inn e rha lb e ines \'o n t a kti .'ch e n. wil'l sch a ftli ch e n und n l1chri cht rn techni sch e n Ges ich ts punkt e n b e­s timm ten LS,-\Varngebi e ts Ll1ftla gem elelu nge n und \\ 'H rn bcfehl e a n di e L S ,-\Va rn .' l r ll r n zu gebe n,

Da s LS,-\\ 'a rn geb ie t umfaßt im a ll ge m e in e n e in e n Be re ich \'o n 100 b is 150 k m Durrhm csse r , Erfo rd e rn cli p r ii u lll li ch e Aus d ehnun g eies L~ ,-\\-:Hngebi etes

a d e l' Art uncl B eflr utung de r in d e m Gebi e t li ege nd en L S,-\ Va I' n s t e ll e nd e ren IInt e l'schi edli che B eh a nd ­lu ng he i i\migahe d e r Lllftl agem e lel1lnge n' lind \Va1'l1 -be fe hle, so w erd e n di e L S ,- \\'a rn s te ll en in L S,-Wa l' n ­g I' 11 pp e n el el' [t.]' t zu sammen ge faßt , daß jed e Gruppe j ew e il <; nur c1 ie für s ie in B e trach t !,omnH' ncle n Me l­r1ungr n ullcl Be fehl e e rh ült. Durch di ese Ma ßnahm e Il'ird e in e elast isch e Il a ndhabulig d e .. LS.-\Va1'l1-c1ie nstes e lTe ich t m it d e m Z iel, S tönlnge n , insb e­sond e re d e r Prod uktio n un el des Ve rk ehrs, el ie, wi e früh er dargelegt , nun einma l mit fle n zu e r"T e ife nde n L S,-Maßnahm r n verbund e n s ind , auf e in('n mögli ch s t kl e ill e n ]\I'e i.' , n ii m li ch di e.i e ni ge n L S,-\V~ I 'ngl'uppen

zu beschrä nk e n , \I'e lch e na ch d er Luftl age mit e in em Angr iff zu r echn r n h a b e n ,

Das L S , - \V a r n kom man rI 0 b es teht a u s der L ,-\,, 'a rn ze ntl'n le, de n L S,- \ Val'n ver mittlunge n un d d e n \\ 'a rnwarh e n ,

ni e L c:I- \\' a r n z f' n t r a I e i;:; t di e B e fehl ss le l1 e, yo n der di e Luftl age m elclunge n und \Va rnh e fehl e e r­geh en,

Lu f t l ag r 111 e I (I u n ge n so ll e n di e L S.-Wa rn ­s fel1 r n la ufrnrl übel' d ie Luftlag <' unt e rl ' ichl e n , um ihn e n Zeit und Gelege nh e it zur Durchführung vor-

172

11 C' I'e i1.en d e r l.uft ;:;c hutzIlI:Ißn a lllll l' ll lIlid zlir ~teu l'­rUli g ei es A hl a uf,.; gell' i"se l' Helri e l1 s - od e r I'roduk ­ti o ll svo rgü ll ge, Il' ie z, ß. Abs t iche 1'0 11 Ilor hö fc li und s t:ilti g ie ße re ie n , A bdrü ck e \' 0 11 !\ o ke re il'n , zu geb en, Ili e unbe fu g t e \\ 'e it e rgabe d e r Luftlage m e ldunge n a n Il 'e it e re l\i'e ise ist verbo ten und gemäß §§ 7 und () t1 l'" I.S ,-Gesetze;:; unt e r S trafe g'( 's t e llt. 1m Gege ns at z /: 11 r1 " n Lllfthge m e ld llnge n lI'e l'el e n dlll 'e il di e \ V a l' 11 -

h e f e ll I e best immte Llift sC' hlitzm aß nallm cn z\\'a ll gs­lii ufi g au sge löst.

Für di e B e l' ö I k e r u n g s ind di e j e l1i ~('n \\' a rn ­he fe hl e ,"o n B ed e u tun g, Il'el ch e d urch a ku li sc ll e S ig na le ei e r Alarmsire ne n a ll g eme in bel' :l nntgegehl' lI w erd e n , Es , in el d ies di e \\ nrnbe fehl e "öffe ntlich e Lu fl\l-a rn11 ng", "F I iege ra la rm", .. Vo l'en tw a r nung" lind "Luftge fa h[' vo rb ei", le tzte re r di e Entll'a l'nung a us­lösend.

Übe l' d ie Arbeits w e ise eie r L ,-\\' arnzenll'a l e Il' il'd in el e m Abschnitt c) "T echni sch e Eil1l'i chtun ge n" zu s prech e n se in,

In ele n ' L S. - \Va I' n ve r m i I t I u 11 ge n Il'e rde ll m e hre r e L S ,-\\ 'al'n s te l ll'n g ruppe nw e ise na chr ic lJ t r n­t r eh n isch zu s a m me nge fa BI , da e,; a us betri ebs t ech­niscl1 r n Grün (lpn ni cht. m ög li ch ist, sämtl ich e LS ,­\ Varnst ell r n unmitt e lhar a n di e L S ,- 'vVn rn ze n t ra l e :lnzus C' hli e ßen, Di e LS.-\\·arnve rmittlun ge n hilhe n einh e r nur fe rn ;:; prechtec ltni sch e Aufga ben ohll e Au s­w e r te- oele r B e fehbbe fu g ni s, ind em s ie d ie \'o n ei e r LS.-\ Va rnze ntra le ' e rgeh e nd e Il Luftln ge nl e lclungf' 1I unrl \Varnbefehl e an di e a ngesc hl osse lll' n LS.-\Vn J'n ­s tell pn w e ite rgeb en ,

\Y n r n w ac h e n ,' inrl e ige ne 13eoba chtungss te ll e n <l e I' L S,-\ Va rn zentral e n und w e rd e ll nut' in e1 e nl ö rt ­li ch e n Ber e ich ein e r L S.- \ Val'nze ntra le 0 le I' e in e r L S,­\Val'l1\'e rlliittlung e l'ri cht e t (im n il ge nl e in e n also im S tadtgeb iet od e r Stad tra nclgcb ie t), Di e Meldunge n rle l' \ Varnwachpn e rgü nze n di e Jfeldunge n ri eT F lug­wach en d es F lug m e ld ed iens l e .. un d di en r n dazu , au s e ige n er B eo ba chtung d e n LS,-W a l'nzentra lenführe r üb e l' di e Luftl age im e ige n e n \ Var nge bi e t zu un ter­ri chte n , Zu di ese m Zw eck habe n d ie \\ 'a rnwa ch e n drn Lu ft r a u m ih res B er e ich s 'lä nd ig zu beobacht e n und a ll e B eobachtunge n übe l' fe in d li ch e F lu g zc uge (in sb esond er e ihre n Annug, ihr Ve rh a lten üb e l' el e nl \Vm'n gebie t und ihre n Abnug), iibe r di e Fe in dtüt ig­k e it und d i I<ampftütig ke it fi e l' e ige ne n Abwehr \\' iih re nel d e, Lu fta ng l'i ff s u n ve rzO g l ich i hrel' L S ,­vYarnzentl'a l e zu m e lde n , Zi e l a u ch di ese l' Ma ß­n a hme n ist es, de n Führe r de r L S ,-\VarnzentI'H le in di e Lage zu verse tze n , clurch e nt pl'ech e nd e Lu ftl a ge­m eldunge n un d \Yarnbrfehl e daz u be izutrage n. el a ß U nte rbrechunge n d es öffe nfli ch e n Verk ehrs und d e r Produktion a uf die ge l'ings tm ögli ch e Ze it s pa nn e b e­schrä nkt w erde n , .

Als L S , - \ V01 rn , te Il e n, di e e ntwecl e r unmitte l-bar o rl e r üb r l' di e LS ,-\Yarn\'e rmittlung an d ie L S ,­Warnze ntra l e a ngeschlosse n s ind , ' lwdl m e n d iejeni ­gen ni e n ;:; t ,' te ll en , B etr ieb e und An lagen in B e t.racht , w elche b esond e re Aufgabe n im Luftschutz zu er­füll e n h a ben ode r nach Art und Bedeutung üb el' di e a lm. tisch en \ Vam- un d Alnrl11s ig nal e hin a u s mit Luftlagemeldungen und \ Va rnbefehl en \'e rseh en w e r­d e n mü se n , Hi erzu geh ör e n beis pi e ls w e ise : d e r Ort­li eh e Luftschutzl e iter, Parle icli ens fs te ll e n , D iens t­s te ll e n , U nte rkünfte und Be tri ebe rl e r W ehrmach t und dei' W a ffen-H (di ese mögli ch st übe l' die S ta nd­o rtvermittlung. a nzuschli e ßen ), Di e n , ls t e ll en d e r R eich spos t., R e ich sn utob ahne n , R e ich swasser tl'aße n und ei es Ueichslastve rteil e rs, \Ye l'kluft schuizbeü'i eb e und Di en s ts tell en und B etri eb e eies )!:rwe i1.e rten ~ elbs lschutz e.' sow ie di e S tadtve rwaltung für di e

21' I. DVO, zum LS ,-G esetz in der Fa ss un~ vom 31, Au~ u s l 1943 , § 2 Absatz 111 . IRGBl. I, s, 5071,

Page 3: Gasschutz u Luftschutz 1944-10

sO \\"l' il ni<:lil Slaafs\'el'll'äge ode r all­gemein anerkannte Regeln dQS Völker­r ec hts übe rhHupt ein er Heranziehung entgege nslehen, zum LS.- Warndienst nll r hera ngezogen werden, wenn sie deli lsc hslä mmig s ind und sich frei­willig meld eri. Außerd em muß ihre Zuv erlä.ssigkeiL durch di e Partei- und Abwehrdien t 'teIl en überprüft wer·den.

Di e zu DiensLl eistungen im LS.­\Vamdienst herangezogenen Männ e r werden durch den Kommand eur deI' LS.-\Varna bteilung zum Di enst einbe­rufen und vor versamme lter Mann­schaft vereidigt.

6renze des Luffschutzwarngebli'fJ ~ ---Narhrit:hfenverbi"dllng

Orl'nzen der Luftsdluf7warngruppen von der Luffschllfzwt:1rl7z~n.

LuflsetliJtl'WClrnZl?ntrule II! zlIden Lllffschufzwtlrnvtr.

LuflschlllzWClrrT vermilt/llfTg miltlungen ,

Entlassung und vorübergehende Be­lll'l a ubung aus dem LS.-Warndienst gesch ehen durch den Kommandeur der LS.-vVa rnabteilung, dei' vor einer Entlassung die Genehmigung der vo,­geset zten Dienststelle herbeizuführen hat. E inberu fung und Entlassung sind fem el' der Heranzieh ungsbehörde mit­r.uteilen. Bei Entlassungen hat · die lI era nziehungsbehörde die Heran­ziehungsvel'fügung aufzuh eben.

LllflschutzwClrnstel/e -

--- NarhrirhftnvfrlJindun!1 von der Luftschul.rw(Jrnunfra/l' odl'r dm Lufl·

senil Izworn vermitilun.r;en Z/f den Lllft scnufzwarnslel/en

Bezüglich des we i b I ich e n Per­sonals, also der LS.-Warnhelferinnen, g ilt folgendes:

Schematische Darstellung eines LS.-Warngebietes mit LS.-Warngruppen.

Die vor dem ]. August ]942 zum LS.-Wamdienst im Ra hmen der LS.­Dienstpflich t einberufenen weiblichen

s tildtischen An lagen . und Betri ebe. Di e a uf Grund de r Luftlage meldungen und W arnbefehl e vorzuneh­menden bet ri eblichen Vorkehrungen und Luflschutz­ma ßnahmen sind verschi edenartig je nach de r Eigen­art der bet reffend en LS.-\Varnste ll e und \'on di ese r im n ahmen der a llgem einen und besond eren hierzu erl assenen Vorschriften und Bestimmungen unte r e igeiler Verantwortung zu veranlassen. Auch das P e rsona l und di e tech'ni schen Einrichtungen zur Auf­nahm e ei er Luftlagemeldungen und \Varnbefe.hl e s ind \'on den LS.-Wal'n stell en se lbst zu stellen.

b) P oe r on a l. Im LS.-Wa rndienst sind Männer der ni cht mehr

front ve rwendungs fä higen Jahrgänge und LS.-Warn­helferinn en eingesetzt.

Die Heranziehung, E inberufung, Entl ass ung und Beurlaubung des Perso nals s ind durch den Erlaß eies H<lLuObdL. ,"om 18. Oktober ]9/~3 - L.In. 13/2 II Da :"\'1'. 7900/43 - ge regelt.

I li ernach wird der von den Luftgaukommandos (;\[arinestatiori skommandos) festgestellt E!, Bedarf an män nli chem P erso rra l vo n den Komm andeuren der 1 r eima t-LS.-Wa rnableilunge n den Ortspolizeivel'wal­tern mitgeteilt, eli e di e lIe ra.nzi ~hung ~urc~führe? Fü I' di e H ern nzi ehu ng von LS.-Dlenstpfi Ichtlgen, elle im öffentlichen Di enst od er ha up tberufli ch be i e iner Diensts te ll e ei er =" SDAP., ihrer Gliederungen oder a llg-eschlossenen Verbände beschä ftig t s ind , von poli­t ischen Leitern und Gliederungs führern und von a rbe itspfii chtigen Berufstä tigen geÜen besondere Be­st immunge n.

AusgenommC'1l von der lIemnziehung zum LS.­\Vurndienst s ind , abgesehen von den nac h § 3 eies LS.-Gesetzes befreiten P er onen 3) , vVehrunwürdige (\'g l. § 13 c1 es W ehrgese tzes) sowi e Jud en, jüdi sche MischLinge, .iüdisch Vers ipp te und sonst Fl'emd-blüti ge (z. B. Zigeun er, Zigeun ermischlinge). .

Aus lä nel er und Staa tenlose, die im Deutschen ReI ch ,vVollnsitz oele r da uernd en Aufentha lt hnben, können,

Kräfte sind von diesem Zeitpunkt 9.b nach Maßgabe des Runderlasses des TIMdl. vom 10. Juli 1942 (MBIiV., S. 1460, und des Erl asses des RdLuObdL. vom 13. Juli 1943 (LVBI. S. 1012) a ls LS.-Dienstpflich­t ige entpfli chtet und ' auf Grund der Notdienstverord­nung vom 15. Oktober 1938 (RGBI. I, S. 144] ) 'unter Zug rundelegung ein es ein em. Arbeitsvertrag ent­spr'echenden Beschäftigungsve rhältnisses verpflichtet.

Das übrige weibliche Personal wird a uf Grund fl 'e,ier Vereinba rung oder auf Grund der Verordnung zur SIchers teIlun g des h.rä flebeda rfs für Aufgaben von besond erer staatspolit.i sch er Bedeutung vom ]3. Februa r 1939 (RGBI. I, S. 206) ZUI' Diens tl eistung verpfl ichtet.

Die Bestimmungen üb er di e Ausnahm e von de r Heranziehung mä.nnlichen P Er'sonals zum LS.-Warn­di enst find en a uf die E inste llung des \-veiblichen Per­sona ls entsprechende Anwendung. E in der Wehr­unwül'digkeit entsprechender Hind erungsgrund liegt be i weiblich en Personen vor, We~ln sie mit Zuchthaus bestraft ode!" nicht im Besitz der bürgerli chen Ehren­rechte ode r den Maßrege ln der Sicherung und Besse~ rung nach § 42 a des RStGB. unterworfen oder wegen s ta ats feindli cher Betätigung gerichtlich bestraft sind .

Das Personal des LS.-W~l'lldi ens tes wird bei einer LS.-Warnersatz~ und Ausbildungsabteilung und a uf ein er LS.-\Varnhelferinn en-Schul e in la ufenden Lehr­gängen a 11 s g e b i I d e t. Die \ ;Varnwachführer er­ha lten a ußerd em ein e zu sätzliche Ausbildung im Flugzeuge rk ennungsd ienst in den Schu len des Flug­meldeel ienstes.

Die Ab f i n dun g der männli ch en Kräfte des LS.­Warndienstes regelt sich nach den .Zweiten Ausfüh­rungsbes timmunge n zu § ]2 der I. DVO. zum LS.­Gesetz vom ' 21. Oktober 1939 in der Fassung vom

I 3) § 3 des LS.·Gese tz es in der Fass ung vom 31. August 1943 (RGB!. I

S. 506) laute t : " Personen, di e inrol,:!e ihres Lebensalters o de r ihre~ Gesundheitszustandes unj! eeiJlnct erscheinen, dürfen zu persönlichen Diensten im Luftschutz nicht he rangezogen werden . Das gleiche gilt für Personen, d e ren Heranzieh un$! mit ih_ren Berufspflichten gegenüber der Volksgemeinschafl, insbesondere mit den Pflichten ei ne s öffenl­l i ch~recht1ichen Dienstv e rh ä ltni sses, nicht zu ver e inbaren ist."

17~

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12. Juli 1\:144 (HMBl. S. f.,;:' ). Ui e weiblichelJ Kräfte des LS.-vVarndienstes werden ohne Rü cks icht auf die Art ihrer Verp!iichtung nach der Ta rifordnung A für Ge­folgschaftsm itgli ede r im öffentl ich en Di ens t I1'O.A) abge fund en.

Da · P e r s 0 n a! ein es LS.-vV a rllkommallelos setz t sich fol gp. nd E' rmnß f'1l ZlIsnmmrll:

I. L S . - \\. a r 11 Z e 11 t I· H I e. LS.-Warnkol1lm a ndoführc/", LS.-Warllführel', LS.­Warnführergehilfin , Verbindungsführer zu ver­schiedenen Diens tstell en, Auswerterinnen, Hilfs­auswerterin nen, Betri ebsbucbführerin , Inn en­dienstleite r, Rechn u ngsfüh reri n, Geräteverwa l te~"in.

Außerd em gehören zur LS.- Wamzentra le LS.­Warnhelferinnen zur Bedienung der Luftlage ntafel. der Rundspruchschrä nke und des Vermittlungs­schranks. Der Dienst wird im a llge meinen in drei ­facher Ablösung versehen.

Für die Aufsicht und Betreuung der LS. -Warn ­helferinnen des gesamten LS.-Wamkommandos ist eine Kameradschafts führerin eingese tzt. Ihr obliegt insbesondere a uch die F ü I ' S Ol' g e a uf allen Ge­bieten des weiblichen Lebens; sie arbeitet hierbei eng mit der F'rauenwalterin der Deulschen, Arbeits­front zusammen. Diensta ufsicht und Betreuung der LS.-Warnhelferinn en einer Einsatzgruppe werden von einer Einsatzgruppenfü hrerin a usgeübt.

Der LS.-Wa l'l1komma ndoführer ist veran twortl ich für das r eibungslose Arbeiten des gesamten LS.­Warnkomm a ndos einsC hließlich der LS.-\Varnver­mittlungen und Warnwacb en. Den Angehörigen des LS.-Warnkommandos gegenüber h at er im Rahmen der W ehrmachtdisziplinarstrafordnung die Di szipli ­narbefu gnisse eines I{ompan iechefs (LVBl. 1942, S. 1733). Er hält engste persönliche Verbindung mit allen LS.-Warns tell en und ist gleichzeitig ihr Be­ra ter, insbesond ere der ei er WLS.-Leitel'. Im Rahmen der der Partei bei Luftangriffen übertragenen Auf­gaben hat der LS.-Warnkomm a ndoführer für enge persönliche Fühlungnahme mit den örtl ichen HOheitsträgem und fÜI" ihre Untf'l'r' irhtung bei Feind­E'in flü gen zu so rgen.

Auch den LS.-Warnführern obliegt· 11 engste pe \' ­sönliche Zusamme narbeit mit a ll en LS.-\Varnste ll e/l und ihre Bera tung. Bei Gefechtstä tigkeH s ind sie für die Luftl agemeldungen, \Varnbefehl c lind etwaige Sonderm eldungen ver a ntwortli ch .

Die Aufgaben der Vel'bindungsführer ulld eier Aus­werterinnen werden im Zusammenhang mit npn technischen Einrichtunge n behand elt werden.

Der Inn endienst)eiter ist dem LS.-Warnkommanclo­führ er für den inn ere n Diem;t, die Verwa ltungs- und wirtschaftlichen Ange lcge nh E' it f' n rlf' . LS.-Warnkonl ­rnanrlos verantwortlich.

2. L S. - W ar n ver m i 1 l I u n g. In der LS, -Warnvermittlung sind L:::i.-Warnhelfer in ­

nen zur Bedi enung des Aufnahm eapparates und der l1undspruchschränke eingesetzt. Ihre Zahl hängt von der Zahl der angeschlossenen Warn stell en ab. Auc ll hier wird der Dienst in dreifacher Ablösung versehen. Der LS.-Warnvermittlungsfiihrerin obliegen die Füh ­rung, der Einsatz und die Betreuung der ihr unter ­ste llten LS.-Wa rnhelferinnen. Sie ist fü rein verzugs­freies und reibungsloses Arbeiten der LS.-Warnver­mittlung bei F eindtätigkE'it ve l"an twortilch .

:1. vV a r n w ac h e. Der Warnwachführer führt die Aufsicht über die

Warnwache und ist für ihre vorgeschriebene Be­se tzung, insbesondere bei Feindeinfl ügen, sowie fü r e!rn einwandfreien Beobachtungs- und l\"I eldedienst se in er Dienststelle verantwortli ch. Ihm obli egt fern er n ie Aushi lrlung rler Vhlrn E' r im Flugzeugerk ennungs­rI iens t.

Di e \Varne/" haben dil' Auf~abe, bei Feindtät igkeit im LS.-Warngebiet <'lll e Einzelheiten über den Gegner und se in Vel'h a lten (z. B. Flug l'ichtung, Flughöhe, Stärk.e, Flugzeugbaumuster, Einsatz von Signal­mitteln für Flugweg- unel Versammlungsraum-, Ein­rIugschneise n- und Zielmarki erung, Einsatz von Leucht- une! Blitzlichtbomben, AbwUl"f von Spreng­und Brandbomben oder sons tigen brandstiftenden :'vIi tte ln , Abwurf von Flugblättern) sowi e den Verlauf eies F lakfeuers und der Scheinwe l"fertätigkeit und ,diE' Scbadenschwerpunkte unverzüg lich der · LS,-Wa rn-zentral e zu meld en. (Fortse tzung fol gt)

I AbsperrulIgt"n und Sicherung'en . In einem Luftsch utzort

bei und nach Luftangriffen Oberst der SehP. Mclchior lind Major der SchP. Schiffer, Poli:u'iakademie für Luftschutzfüh ru TJg I

Absperrungen und Sicherunge n ·ind während eines Luftangriffes und danach Schwerpunkt­aufgaben der Schutzpolizei und ihrer Hilfs kräfte. Für die Lösung solche} Aufgaben sind Art und Ausdehnung der Luftangriffsschäden entschei-

\ dend. Polizeiliche Absperrungs- und Sicherungs­maßnahmen sind stets erforderlich:

a) an ' einer Schaden- bzw·. Großschadenstelle, b ) bei einem Schadensgebiet.

Obgleich die Maßnahmen Ab s per I' u n g und S ich e r u n g vielfach ineinander übergreifen, unterscheiden ie sich doch wesentlich vonein­ander. Dies soll im folgenden herausgestellt wer­den. Es is t deshalb zunächst erforderlich, die Begriffe selbst klar zu umreißen.

I. Unter Ab s p e r run g im luftschutztaktischen

Sinne ist die Abriegelung einer Schaden- oder GroßschadensteIle oder eines Schadensgebietes

174

zu verstehen. Während zur Ab s per I' u n g ein­zelner Schaden- oder GroßschadensteIlen im all­gemeinen einzelne S per I' pos t e n genügen, wird zur Absperrilllg eines Schadensgebietes g e­wöhnlich eine Vielzahl von Sperrposten ge­braucht. Durch ihre Aufstellung entstehen Ab­s per I' 1 i nie n, die führul'lgsmäßig in Ab­s per r a b s c h ni t t e zu unterteilen sind.

Die Kriegserfahrungen haben bewiesen , daß eine völlige Absperrung eines Schadensgebietes für längere Zeit gewöhnlich dann erforderlich is t, wenn durch einen Luftangriff s o umfang­reiche Totalzerstörungen entstanden, s o zahl­reiche Blindgänger festges tellt s ind usw., daß die Räumung des ganzen schwer betroffenen Ge­bietes nötig wird. lm weiteren ist eine völlige Absperrung eines Schadensgebietes nur so lange durchzuführen, bis die in ihm entstandenen Schäden unter die KontroU e der zu ihrer Be-

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kämpfung eingese tzten 1!:inhelten gebracht sind. Es wird dann genügen, Teilgebiete abzusperren , in denen die anfangs genannten Voraussetzun­ge n noch weiterhin vorli egen .

Diese luftschut ztaktischen Absperrungen sind dabei nicht a llein a uf die Erfordernisse der Schadensbek ä mpfung in dem betroffenen Raum abzustell en , sondern müssen vi elmehr auch auf die verkehrstechnischen Belange des ganzen Luftschutzortes au gerichtet werden. Jede nicht unbedingt notwendige Verkehrsbeschränkung hat zu unterbl eiben. Die Entstehung von Sack­gasse n muß unter allen Umständen vermieden werden. Läßt sie sich in einzelnen Fällen nicht umgeh en, so is t für eine zweckdienliche und dem Verkehrsteilnehmer leicht vers tändliche Verk ehrsuml eitung zu sorgen.

Während die an einer Schaden- oder Groß­schadenste Il e ei ngesetzten Sperrposten grund­sätzlich die erforderlichen örtlichen Verkehrs­uml eitungen zunächst se lbs tändig, also ohne auf einen besonderen Befehl der Führung zu warten , dur·chzuführen haben, sind weiträumigere Ver­k ehrsumleitungen s tets durch die zuständigen LS.-Führungsstellen oder durch die Führer der zu Absperrungsaufgaben eingesetzten Einheiten

. zu befehl en. Im letzter en Falle sind diese Führer geha lten, unverzüglich über die von ihnen ge­troffenen Verkehrsuml eitungen an die LS.-Füh­rungsste ll en zu m elden.

Bei so lch en Absperrungen ist vor allem das Betreten des abgesperrten Raumes dw'ch Unbe­fugte zu vel'hindern. Erfahrungsgemäß ver­suchen gerade sol che Personen aus Neugierde oder mitunter aucn aus dunklen Grunden, die Absperrung zu dw'chschreiten, wobei sie irgend­einen wichtige n Anlaß vorschützen. ,

Das · Betreten abgesperrter Räum e muß zu­nächst nur a uf diejenigen Personen beschränkt bl ei ben, die den Nachweis erbringen, daß sie darin wohnen oder ihren nächs ten Angehörigen zu Hilfe komm en woll en. Sind Blindgänger­vorkommen fes tgestellt oder der Lage nach zu erwarten, so muß der Einlaß auch dieser Per­sonen in den abgesperrten Raum noch mehr ein­geschränkt werden . Im weiteren soll das Passie­r en der Absperrung nicht regellos sein. Es sind daher von dem Fühl'er der zur Absperrung ein­gesetzten Kräfte die Durchlaßste ilen besonder s zu befehlen.

Zur Einsparung von Kräften sind bei derarti­gen Absperrungen alle möglichen Hilfsmittel , wie z. B. Ba.rri eren, Sperrseile und Verbotstafeln, mit zu vClwenden, wobei durch Streifen auf Fa hrrädern laufend darüber zu wachen ist, daß dera rti ge Sperren von der Bevölkerung beachtet werden. '

Den mit ein er Ab perrung beauftragten Füh­rern is t hin sichtli ch der Durchführung ihrer Aufgaben, so lange die Lage in dem durch den Luftangriff betroffenen 'Raum noch ni cht völlig geklärt i t, möglichst freie Hand zu lassen. Der zu gebende Absperrungsbefehl soll also nicht be­r eits die Straßenzüge u sw. enthalten, in denen vermutlich die Absperrlinien verlaufen werden , sondern nur den allgemeinen Auftrag, denn die Absperrung muß beweglich bleiben. Es kommt häufig vor, daß durch Fortschreiten großer Brände oder infolge Windwechsels die bereits s tehenden Absperrlinien wesentlich verändert werden müssen; dies kann aber im allgemeinen nur der draußen eingesetzte Führer der Absperr­kräfte rechtzeitig erkenn en und veranlassen.

ll . Neben der Absperrung ist die Si c h e l' u hg

vonganz besonderer Bedeu tung. Zur Sich erung gehoren all e innerhalb der Absperrung an­fl;lll e ~d en l'evierpolizei lich en Aufgaben . Diese SlI1d Je nach der Lage sehr mannigfalti g un d ver­schieden. Auf eine umfassende und erschöpfende Zusammens tellung m uß daher an dieser Stell e verzichtet werden. Es gibt aber Skherungsauf­gaben, di e fast in allen Lagen vorkommen. über diese soll im folgenden gespr ochen werden: Ein~ der w~.chtigsten Si ch erungsaufgaben is t die

sofortige Rau m u n g ge f ä h I' cl e t e l' H ä u _ se I' ~ei ~lindgängervorkommen , Eins turzgefahr und orthch auftretenden Feuer turm er sch einun­gen. Die zur Sicherung eingesetzten Kräfte h aben in so lchen Fällen die Pfli cht, ohne beso nd ere Be­fehl e abzuwarten , unverzüglich die nötigen Räu­mungsmaßnahmen durchzuführen und sofort dem zuständigen Revierführer davon Meldung zukommen zu lassen. Die bei derartigen Räu­mungen anfallenden Obdachlosen sind durch die Sicherungskräfte an die Obdachlosen sammel­s tell en zu verweisen und notfall s auf di e Ret­tungswege anzusetzen oder auch hindurch­zuschleusen.

Di e zur Sicherung eingesetzten Polizeikräfte müssen sich vor allem auch der Verwundeten oder Gefall enen ann ehmen , wenn ein Abtrans­port zw' Luftschutz-Rettungsstelle bzw. zur Ge­fa.llenensammelstelle nicht sofort erfolgen kann. DIe aus den gefährdeten Häusern geborgenen Verwundeten und Gefallenen sind un ter Aufsicht der Sicherungskräfte zunächs t auf geeigneten Sammelplätzen (z. B. in ungefährd eten Nachbar­h~usern , ~öfen , Ha usfluren, Waschküchen u sw.), dIe der Sicht des Publikums entzogen sind, zu sammeln und nach Eintreffen der für den Ab­transport zuständigen Einheiten an diese zu übergeben. Hierbei ist es mit Aufgabe der Siche­rungskräfte , alles irgendwie geeignete Beweis­material zu sichern , das einer rasch en Identifi­zierung der Gefallenen dienlich sein kann. Die letztgenannte Aufgabe trägt indessen nur vor­s.o~gli chen Charakter! weil die endgültige Identi­fiZierung zu den . Obhegenheiten der Gefallenen­sammelstellen gehart, also jener im Rahmen der örtlichen LS.-Organisation dafür vorgesehenen ortsfesten Einri chtungen.

Zu den besonderen Aufgaben der zur Siche­rung eingesetzten Polizeikräfte gehörte bisher das Mitreißen des Selbstschutzes zur Schadens­bekämpfung 'Vor Eintreffen der Luftschutzpolizei. Nachdem nunmehr die Ge amtführung des Selbs tschutzes in die Hand der NSDAP. über­gegangen ist, hat diese Aufgabe an ihrer frühe­ren Bedeutung für die Polizeikräfte verloren. Es bleibt indes en auch künftig noch dringendes Erfordernis, daß die Sicherungskräfte unmittel­bar nach Ankunft a n der EinsatzsteIJe die Ver­bindung zu den Führern der Selbstschutzein­~eit.en aufnehmen und mit di esen der Lage nach orth·ch eng zusammenarbeiten.

Es hat sich immer wieder gezeigt, daß Haus­bewohner schon während der ersten Brand­bekämpfungsmaßnahmen beginnen, Möbel und anderen Hausrat auf die Straße zu retten. Bei dieser häufig recht kopflosen und überhasteten Rettungsaktion werden dann vielfach Hausein­gänge, Durchfahrten , Fahrbahnen und Wasser­entnahmestelJen durch Möbel und dergleichen verstopft, so daß hierdurch die Schadensbe­

'kämpf~ng stark behindert und in ihrem Erfolg

175

Page 6: Gasschutz u Luftschutz 1944-10

Cll lpf ill dl ici l uee illll' iic itli g l \I in!. Di, ' e ill gl'­~etzte ll P o li zeikrä ft e ha ben dah er di e Pfli ch t. Il1ög'li chst sch o ll vo n vorllh c l'c in da für zu ~o rge n , daR bf' illl H(' ra us(ra ns port des Ha us ra tcs so lch e :Ylißs tä llti p lIicht cintl'c tell, Hi erfür bi l' te ll s ich je lI ac ll d e li ö rtli che Il Verh ä ltnisse Il di e vel'­sc hi ell C' lI cu 't igs tc lI Lös ull ge n a ll , Es nluß jcde ll­fa ll s da;'; Bes trcbe ll se in , da s gehor gen c Gut a uf geeig nc· te und ill der ~äh e gl' legc lI l' Samm cl­p lä tz e ve rbrill ge ll zu lasse i\.

ni l' Bewac hull g cl er Salllm e lpl ä tz e ka lIlI lIur in :\u s ll a hll1 efä ll e ll noc h e in e Aufgabe deI' S ich e­run gs l<rä ft (· bleibe Il ; ill dc r Hege l \I 'inl s ic vo m ~ e lbs tsc hutz übef'll o mrn en \\'erd e ll mü sse l\.

DeI' \\ ' C' itC' rtra ns pol't d l' r zun äc hst a uf Sa mm el­p lätze ll abges te llte Il Sac he ll zu den ill de r ört­li che ll Luftsc hutzorgani sati o ll hi erfür festge­legt en stiidti sc he ll Sam me ls te ll en ist a usschli eß­I ich e in e Aufga be der S ta dt ve rwa ltun gen,

\Ve llil lI ac li de m Eillsa tz de r Luft.schulzpolizei od C' r a lld e r C' 1' J.!. illh e iten (z, B . Luftschutza bteilung [111 01], \\' ehrrn ac hthilfskOl1lm a lldos) di e Führung a n d c' r S l' ha de ll ste ll e a uf de li r ühre I' ein er so l 'h e ll Einh eit übergeh t. so s in d, welln ni chts a nd c l'cs hefohl e ll wird, di e S ichel'un gskl'ä ft e a uf Zu samrn ell a l'b ei t mi t c1e ll e in gese tzten Einh eit en a nge \\'iese n ,

So weit di e \\'ichtigs ten ta kti sc he Il , in fa s t a ll en Lage Il imll1 e r wi eder vorkomm end en Sich e­run gsaufgaben, cI ,ie im fo lge nd en noch einma l zusal1lm e nfesse nd hera usgeste llt \\ 'erd e ll so ll en: a ) Hä unlull g gefä hrde te r Hä user bei Blinu­

gäll ge l'vorkomm en, Eill s tUl 'zgefa hr und ört­[i ch a uftretend e n F euel's turm el'sch einunge n ;

b) Verw eise n der Obdac hlosen a ll di e Obda ch­lose nsamm els tell e n, Ein se tzen und Hin durch­sc h I euse n der se lben a uf TI ettungswege n ;

c) Sammlun g \ 'en\'ull clf> te r und Gefa ll ener auf Sam me l pl ä tzen :

LI ) Freih a lte Il d er r a hrba hn efl U ::; \\ ' , ~ owi e Sam ml u II g ger ett e ten Ha u s rates :

e) \ ' crbilldun g ha lt c n mi t dcm elbstschut z,

II I. Dio Durchführun g der Abs pef'l'- und Sich e­

,'un gs ma ßn a hm en a n ein er chad en- oeler Groß­~ch ad e n s te ll e liegt in der Rege l in der Ha nel e in e s Führe r~ : ill kl e in 'te ll Ve rh ä ltni sse n könll en so lch e Aufgaben au ch ein em einzeln en Poste n übertrage n werden, In diese m Fa ll e ob­li ege n ihm beicle Aufgaben, Erford ert jedOCh eli e Lage, beis pi e ls weise bei c in e rn Schad ensgebi e t, ein e \\'e iträumi ge Absperrun g, so i: t es zwec k­m ä ßi g, d ie Ab~ perrl{T'ä fte (P o liz ei1<,ompa ni en , \V-ehrma ch thi I fsk o m man dos) ei ne m besond er e ll Führer zu ullter s te ll en , Di ese r' Führcl' wä r e dann zur Zusa mm ena rbeit mit den inn erhalb der Ab­s perrlini r ein gese tzten S ich erun gskrä ft en (R c­vi erpoliz ei) a nzuweisen ,

Die Abs pcrr- un d Sichcrull g: ma ßll a hm en sin d e in e chw erpunkta ufgabe der Polizeirevi er e. Da bei eill em Lufta ngriff a ll es da ran gese tzt w erd en m uß, unmittelbar nach e in em Bombe na bwurf eli e entstanelc ll cn Sch aden te il e Il a bzu spen 'crl ode r zu s ich ern , ha ben di e R evi erführer neben elem Einsatz eie r Erkun el ungss treifen ihrc vordrin g­l-i chs te Aufgabe ela rin zu er'bli ck en, di e ihn en zur Verfü gun g s tehenden Kräfte el a fül' ill , kürzes ter Zeit zum Einsatz zu bringen .

Da ind csse n di c Kräfte der Polizeirr vi cre für sol ch e Au'fgaben vi e lfach zu schwach sind.

176

.. IIlü sse ll d ie TI evi c l'fClhrc r illl '(' z ur \ 'c l'füg ull g stehe ll de n l\rä ft e zun äc hst \\'elligs te ll s a n de n (' rka nnten Sc hw erpunkte Il e in setze lI , Es s in d ullmitte lba r danac h d ie nöti ge n Vers tä rkun ge Il durch Sta d t \\'ac h t, \V ehrl11 ac h thi I fs J,; o m man do~ , Heichsarb eit 'di e l1 s t U S \\ ', zuzuführe ll ; erforeler­li ch enfa ll s ha be Il di e Polizeirevi er e s ich der­artige Krä ft e schl e ulli g~ t VO ll U C!' lIä ch s thöh er cn LS,-Führungss te ll e Z UI' Vel'fügullg s te ll en zu la sse il.

Bei der Durchführun g der Absperrun g und Sicherull g is t de I' Führungs \\'eg vom 'e lbs tä nrli.g ha nd eilId en Hevi erfühl'e r zu den all einze llI eIl Sc had cn- oder Gr oßsch a dens teIl en ein gese tzt en Krä ften in der Hege l' ein ullmitte lba r er . F a ll en jcdoch durch e in en Lufta ngriff im R evie rber eich zahlreiche Sch äde n a n , da nn \\'in l für ele n tak­tis ch en E in satz ei er Iüä fte zur Absperrung un d Sicherung d ie Einte ilull g des a ngegriffen en R e­vierb er eich s in Ab s p e. r 1'- bzw. S i c h e r u n g s ­a b s c h n i t t e, di e nach der Örtlichkeit zu be­lI ellll CII sind , erford er lich sein. Di e Führung in so lch en Abschnitten is t besonder en Führern oder Ullte l'führem zu übertr'a ge n, denen e nt- . sprec h end e IÜä ft e zu u n ters tell e Il s ind. Haben di e Absperr- un d Sich erulI gs m a ßna hm en Au s­ma ße a nge ll omm en, die d ie selbs tä ndi ge F üh- . run g el urch eli e ein ze ln en Hevi erführcr unzweck­m ä ßi g er sch ein en lasse n, so h a t d ie vor gese tzte L S.-Führungss te ll e c lltweel er se lbs t di c Führung zu übern ehm en oel el' ein en b esond er en Führer dafür zu bes tell en.

E rfa hrun gsgem ä ß erfordern d ie durch ein en Luftang l'iff a nfall end e n Abspel'l'- und Sich e­rungsaufgaben s tets ein en s ta rken Krä fteeinsatz . Trotz a ll er vorsorg li che n Planunge n und Ver­einbar'Un ge n wird es aber bei Großangriffen immer wi eder vorkomm en, daß die vorgeseh en en Absp err- und Sich erungskrä fte nicht a usr ei ch en . Di ese in der Praxis s ich imm er wi eder bem erk­ba r nl ach end e Lü ck e ka nn daher lIur VO ll el en zu, ' Absp errung un d ich erun g cingesc tzten Polizeikrä ft en se lbs t ge 'chl ossen wer elen , un d zwa r in der Form, daß a ll e a n eill er Schad en~ bz\ov . Großschaden s te il e oder im Schael ensgebiet s ich aufha ltenel en , jedoch ni cht zur Schad en s­bekämpfun g ein gese tzte n Se lbs tschutzkrä fte zu Absperr- un d Si ch erun gsaufgaben fa llw0ise h era ngezoge n werde ll . Di e r ec htli ch e Ha n el habe hi erzu bi ete t zur Zeit de r § 9, Ziff. 3, Abs. b der Ers tcn Durchführun gsverorclnung zum Luft­sc hutzgese tz in der F ass ung vom 31. 8. 1943.

Mit de m ü bergang eie r Führullg des Se lhs t­~chutz es a.ur eli e NSDAP. ba hn en sich nun neu e W ege a ll , übel' di e zu gege bene \' Zeit noch zu sprech en ein wird.

PERSONALIEN Dr,- J ng, Il m'mann E n g e l II a r d, den Lese m von

"CasschlItz und Luftsc hutz" dlll 'c il se ine Arbeit en allf dem Ge bi ete des Gassc hutzes i) beka nnt , hisher Lehr­bea uf tragter an der Tecl1fl1i sc hen Hochschul e Bel'lin , wurd e zum Honora rp1'o fes"or J'ü \' li: oll oid chemi e, ins­besond ere Gasschu tz, a n der glcichcn Hochschul c u nannt. -

Gehcimrat Prof. Dr, Wa lth er S t r a u b 2), lang­jä hrige r Ordina riu s für Ph a rma kologie und Direk to r des ph a rmakologischen Insti tu ts der Univ el'sitii. t Mün chen. i t im 71. Lebensja hre ver sto rben,

'l V~1. .. Gass chutz und Luft schutz" 4 (1 934) 174. ") V~ 1. .. G . 5schut z und Luft sc hut z" 14 (t94 '\) 149,

Page 7: Gasschutz u Luftschutz 1944-10

Neuer ] lelfer i HI Luftsch utz: IJas OT -Heo'i IHCII t ~

Oberstleutnant dn SchP. FI i'l ttl ' n. Esse n- I\: ('U w i!=!'

Da s Ja lll' 1D4,3 sle ill e d cn Lu flschu lz als T eil dpl' Lllf l \'erleidigung illlgc;;icill s dcl' be \\'uß t gl' übl en \ 'el'­:s lül'kllllg d es 'I'CI'I 'O I'S \ ' 0 1' li eue, oft in s \ ' iel fac h e g-c­steigc rt e Aufgahen, I,:s SC llUf damil c in e Hc i l lc t<lk ­l isch el' B cg l' i l'fc. die - \'o l' l ler, fa sl Ilnhck ann( Odl'l' iibc l'llaupl Cl'st neu gcp l'ägl - :se ildem Zl lm lägl ichen llamlll'c l'k szc llg d cs Luft sc hu tzes gc hören und (pil ­w c isc soga I' (; ell1ei ngu t dCI' Öffenll ich k eil gell'o l'el en sind , \ Val'f der F eind \'Ol'h CI' se inc Bombcn nur \'Cl'­st l'cut übcl' das Sla d tgebill , so ste igerlc sich das jetzt zum " i\J a::>se nab\\'lIrf" lind "Bombcntcppi ch ", Spl';l r: h man vo rh er \'on "Schad en s t c II e n " . so spl'i C' IJi man j et zt ,"on .. Sc hade ns gell i P I c n mii Selm Cl'punklbildung", Di e I': inzellml nd (' (l';l ein ­IJl'iind e und (; c lJü lld ehl'iind c) dc r i \nfa ngsze it cn dehn ­tCIl s ich ZII .. Bl ockhl'ünd en " lind sc hli cßl i cl1 .. Fl i i cI1en­Iwänd cn " II SI'. al l S, Dcm gc müß \\'al' a llch di c l \ l lfgabe d cs Lufl sclllJl zes namenili ch im c l'ste n Slad i um dc'l' Il i l fclcistling c ine \'öllig \'r r änd el' te, D ic ,. iibel'ört­li c ll c lI ilfeleist ung" gcwa nn einc \'ol' ll cl' ni ch t gc­I, annt e B ed cu tung, Dic dl'ingli ch ::>tc n .\ laßnahmcn lautel en: ,.l-: incl ämml l ng " und , .. \ bri ege lung" der Br iinde, ,.Frei haltung d er Hcti ungs \\'cgr " lind "Auf­nahl11Cl'äume" , .. Fl'c i m ac llllng d eI' Stl'aßen und .\ n ­mal'!<c h \\'ege" 1I SII' .. all cs 13cg l'iffc. die I'o l'h cl' im \\ 'ö l'l el'lJu cl l d es Lilf tsc llll izes entwed cl' überhaupt n iell t \ 'el'zp ichnct stand cn od er aber einen cn tsc hci ­d endcn B edcu tu ngs\\'a nd el c rfuhl'en,

I':s i st o lm c \\'eit crcs J,la l', daß d er Lufl sc h ut z ein er ::>() \'cl'ändcrl en Sit ll ation gcge nüber , \'01' di e er sich fa::> i \'on ein em Tag zum anderen gestell t sah , mit d eli hi sll el' geübten M ethod cn nirh t m ebl' au skam, ZII d en Ilc\\'ü,l l l' ten a l tcn mußl en n cuc \Vege d er Sc ll a­clenshel, i:i mpfllng hinzukom m en , di e geci gnel se in k Oll nl cn, al l c il d er neUI' n L age Il crl' zu \\'erd en, D ie Pilro le ml l ßte lalil en: .. D e i' L llfl sc hulz \' 0 1' Il c II e n All f g a IJ c n. dar 11 m L 11 f t s c l! Ilt z mi I n e ll e n 1\1 i I t c I n I"

U nl er diese m Ze i c hl~ n isl das 0 T . - 11 e g im e nt S P c C I' al s neller H elf"I' im Llift sc hu lz gescha ffen und g r oß gew ord en, B ei d i()se m OT-l1egim enl hand elt es si{' h um d en Versuch , a: l f d em Gcbiete der TI 'ümmer­bese itig ung und M ensch enbergung unter Zu sammen ­fa ss llng a ll er' ge m ac ll te n 1': l'fahrungen ein e Tru ppe \'on Fachl euten so mi t modCl'nstem , \'01' a ll em sc l!\ve­rem (; el 'ät (Bagger ) au -'zurü sten, daß ' ie auch den sch\\' i erigsten Fü ll en ge ll'ac hse n \\'a l', und si e so sc hlagk räflig li nd hew egl ich zu m ac hen, daß sic j edel'zeit m i l d er gebol en cn Schnell igk eit a n di e Schwcl'punkl e ein es AngJ'iffs gew ol' fen w erd en konnt e. Da s a T -R egi m en t .011i e in di esem Sinne ncben d em Instandsetzungsdi en st d er LS,-Abteilun­gcn (mot ) l i nd der L S,-Pol izei als d er l eich te n deI' Anfangzucinel' sc hw e r e nvVa f.f e d es L~ft ­sc il u tz e s un tc l' Führung des Örtl ichen LS, -L eltcl's werden,

\Vi c d er Name andeu tet. i st das OT-Hegimen t ein ]';ind der Organisation T odl, die -im Sommer 1943 gem einsam m i t der NSK I\ ,-Tra nspo l't gl'uppe Spee r s ich d er n eu ges l ei ll en Au fgabe annah m und ein , wie es zunäc l l sl hi eß, " OT -B agge l'-R egim en t'· fül' d en B e­reich d es I'h eini scl l-westfä l i sch en ]ndu lr iegeb i eles a ufstell te, I·:s bestc h t a ll s v ier tec hni sc hen , ämtlich in g leich er "'eisc mi t B rg llllg ge rät au 'gerü steten Ahl eilunge n, Zu j eder ter hn isch en Abtei l ung gehör t e i n an i tä l sz ug lInt el' L eii. l lIlg c i nes crfahl'en en Arzl es, d em n eben d er B eloi'e llung d er' eige nen M änner in er sl el' Lini e die Vel'so rgu ng der R r \'ii lkel'lIng n ach Angril'ft' n

Il l ld der Ic ll l' lId \ 'ersc h ii llelell lI'iLi lrond 1I I Id nal' h der I3c l'gl lng olJl iegi. Ein mit allt'n erfol'Cl cJ'li ell ell Jnstl 'l l ­mpilt en lind _Vl edika m cnl r ll sOll' ie \ ' l'J' ll il IHln lalcl' i;J! :Ll l sge l'ü sl el c l' 0pcl'af ions\\,agell fii l' di p Behandlull g' :111 ()I'I lind Ste ll r so wi e c ill IJi s z\\'e i Sillliliits- lüHI'I ­\\'·agen Zll nl Tran spo r t \'on \ '('J'It'lzt (' n sff' ll t'n ihm ZIIJ' \ 'cJ'f ügllng,

():lJ'ülo l'r Ilinal l s besitzl das Heg illl l' ll t al,. f lllll' l(' ,\ Io ie ilung cinr (;roß\'c l'pflegl l ngsa IJte il llng mi t stati,,­nii l'c n III ld m obi len C;I'oßkü('\l cneinl 'ich ll lngcn Zl l l' " c l'so J'g llng ei er Zh' il hc\'ö lkc l' l lng d r J' Ilcl J'o l'fcncn Sf iidt e lInmittclbaJ' na('\l c in C' nl ,\ngJ' il'f, J\aclldclll alle .\ " tc ilungcn cles Hegim ont :s zl lnüc ll sl n lll' lil,C'J' clas I'h c ini sch- lI 'p"f fü li sl'hr I nd l l sf l'i egcli i l'l H' l'lc il t \\'1II 'CIl. m llß tp dcl' .\ lls\\'ei lll l lg d c,. I.l l ftk l'i egps ;llIc l l in and el'r (; r h ielf' Dei li sc lil an d " ull ts PI'c ('/icnd l' il l(' \ 'I' I'I;tgc l'lIng \,O l'gr ll olllm,'1l \\'(' J' (l cn,

DJ'ei (;esk/itspllnkl c W<IJ'en, \\'ie S{' hUII nngcdr l ltp1. fl il ' di e ,\ lIfslc ll llng und .. \ll sli i lelllng dipse;;; nl'lI('n Ilelfers im L llfl '(' ll l ltZ maßgehc lld: I. \ 'el 'II'Pllel ll l l!.!' modcrnen (; c l'äles, 2, l:!edi elllll1 g- d C'sse lhcn dlll'('11 i"UC' !ll c ll te. :1, S('\i1ngfcrlig l, (' i t ((11 1'(' 11 I1c\\'cg li r llk\ ' i l.

Bild I. Bagge r im Einsa tz, Im Vorder~rund ein H oc h I ö I I e I - B a g ger, der dem nach ­

lo lgende~ G r e il b a g ~ e r (i m Hi nte rgrund) den Weg bereitet.

I m .\Ii t telpunl\t des Ge l'ntceinsatzes des OT - Il eg i ­m cn tes steh t d eI' Ba g ge l' (Bi Id 1), D eI' Baggel' isi di c eigentli che sc h\\'ere \Vaffe di ese l' Truppe, AlICl1 s(' ll on vOl'her hallen gcm üB W ei sung des HdL, dic Ol'tl ichen L .-L eitcr in \'on L uflangl'iffcn het l'offenen Ol't cn d ie beim l3a ugew(, J' b vO l'hand encn Baggel' nac h d em n ei ch slei st llngsgesetz her anz ll zi ehen, D em ­g-e m äß halle z. B. dcr B ,d ,O, Müll slcr berrits im ,Jah l'l' HJl.2 d~n Ein satz der Bagge l' \'eranl aßf und al l ch üher öl't li ch en E insatz mit den \\'cnigen \'o l'hand en en l3n.gge l'l1 au fgebaut und dUl'chgefühl'l , Sch\\' iel'ig­I, eiten bestanden da l'in, daß so \\'ohl B agge l' al ' alI eil Ti ef lader a ll s d eI' \ Virtschal'L h Cl'a ll ::>g('zogc ll \\'o l'd cn !Yl11ß ten und el aß di e Sta nd Ol'tc d r l' l3aggr l' lallfcnd w cch sell en , D eI' L l lftsc l lu lzo r t Dü sse ldod z. B, kann f(i l' sich dcn nlllJrnin Anspl'u ch n ehm en. di esc n I ~ i~l ­sa lz zue l'st öl't1ic l l dUl'cl lol'gani siCl'1 Zl l h<lhrn, .1 ('_ doch fül' ein en E in satz in g r ößc r em H a hm en , zlIrn"l l , w enn er iilJel'ö l't l i ch dUl'chgefühl't we l'd en solll c, feh l ten vie l e VOl'aUssetzl l ng-en, L etz l c l'r I\onn1011 rl'81 ellll'('!l di e A lJfsle llllllg c inr l' r igrns I'iil ' dirs0!}

177

Page 8: Gasschutz u Luftschutz 1944-10

Zweck ausgebild eten und entsprech end ausgerü steten Truppe geschaffen werden.

All e Arten von Baggern mit ihrer ve rschiedenen Arbeitsweise haben beim OT-Regiment Verwendung gefunden. Der G re i f b a g ger (Bild 2), der mit seinem Korb von oben in di e T rümmermassen hin­einlangt, hat sich besonders bei der Aufräumung von tief ge legenen SchadensteIl en (Kell ern) mit viel sperrigem Material. wie Brettern. Balken, Eisenteilen IISW., be\vährt. Dagegen hat sich der L ö f f e I -ba. g g e r (Bild 3), der a ls lIochlöffel \"ie eine Schau -

Bild 2. Grellbagger . Die Schalen dei Greilerkorbel lind abwechselnd mit langen und kurzen Zihn.n venehen, die Ineinander grellen. Der an zwei Seilen aulge­hin,t. Gr.Uer kann '.Ienkt, gelcMo.sen, gehoben und geöHuet werden.

fel sich von vorn in die Trümmermassen hinein­schiebt, oder sie (Bild 4) als Tieflöffel wie eine Harke von hinten an sich heranzieht, um seines nngleich schn ell eren Arbeitstempos willen besonders beim Freimachen von Straßen oder beim H'eranarbeiten an eine SchadenstelJ e als unentbehrliCh erwiesen.

Zur ü b r i gen Aus r ü s tun g des OT - Regi­ments gehören, nach dem Vorbilde des vom RdL. aufgestellten I-Dienstes der LS.-Polizei, neben dem üblichen Handgezähe, wie Spitzschaufeln, Kreuz­hacken, Keilhauen, Hammer, Beil, Säge usw., ein fahrbarer Di e se I kom p res s 0 r für den Betrieb I von Preßlufthämmern zum Durchbrechen von Mau­ern und Pr e ß I u f t b 0 h rh ä m m e r zur Her­stellung kl einerer Luftlöcher. Zum Abtransport von

Bild J. Löllelbagger. Die ItarlE. Vorderwand deI LöUel. Ist mit kräftigen Reißzähnen besetzt. B.1m Hochlöffe! urrlchtet der Lölle! Grabearbeit, iudem er lieh wie

.Ine Schaule! von vorn in die, Tr6mmerma •• en hineinschiebt.

Schuttmassen sind aus dem Bergbau entnoIIlinene Kr atz f ö r der e r (Bild 5) beschafft worden, die elektrisch oder mit Preßluft betrieben werden. Sie zeichnen sich dadurch aus, da ß sie a) leicht zerlegbar und transportabel sind . b) an der Schadenstelle in kürzestei' Frist zu sam­

mengebaut werden kÖRnen , c) beim Transport der oft scharfkantigen Schutt­

massen wesentlich unempfindlicher sind als Gummitransportbänder und

d) gegenüber Gummitransportbändern die nur äußerst geringe Höhe von kaum 30 cm haben.

Diese Kratzförderer werden' vor all em dann immer mit Erfolg angesetzt, wenn eine SchadensteIle von

178··

un te n, d. h. a lso vom unter en Ra nd e des 'rrü mm er­l! [lnges aus. angegriffen wit'd.

Fa h I' b a r e Di e se I - S t r om ag g r e ga t e bi s zu 25 k\V dienen dazu, den zum Betri eb de r Kratz­förderel' er ford erlichen Strom zu erzeugen . \\"obei g leich ze it ig eine oder mehrere Ba ust ell en be leuchtun­gen angesch lossen werden könn en . Dort , \\"0 Strom nlll' ZÜI' Bel euchtung der Arbeitsste ll e erford erlich is t, werden kl e inere Benzinaggregate bi s zu 1,5 kW ei ngese t zt.

An Schadenste llen, wo den Verschütt eten vor Be­g inn der e igent li chen Bergllngsa rLe il en mögl ichst schnell Luft in größeren l\ lengen zu ge führt od er so nst eine Verbindung hergeste ll t werd en mLiß , wer­d en größere Bohrgeräte, sogenan nte Sc h ü I' f b 0 h r­ge r ü t e (Bild G) eingese tzt. .

AIIßel' di esen \.roßgeriite n wi rd di e Allsrüstung durch Drennschn eidge räte zum Zerschne iden von stö­rend en Ei senkonst rukti onen und durch Diaphragma­Pumpen zum Leersaugen von Kell ern ver voll ­s tä ndigt.

Wenn a ll e diese GeJ'äte mit A\lssicht a\lf Erfol g eingesetzt und voll ausgenutzt werd en so llten . so W'lr dafür eine zweite Forderung zu ste ll en: Di e B e­die nun g d e r Ger ä ted u r c h F ach l e u t e, die nach dem Vorbilde des J.-Dienstes der LS.-Polizei , bei dem erfahrene TN.-Männer und Ha ndwerker den Stamm der Einh eit bilden, zu erfolgen hat.

Die berufenen Fachkräfte fÜI' di esen Einsatz sind unt er anderen die Be r g leu t e, und unter diesen wieder die GI' u ben re t tu n g sIe u t e. Di e Gru­benrettungsleute sind Männer, die nicht nur wi e all e Bergl eute mit den Gefahren , die der Unter tagebetri eb des Bergmannes nun einmal mit sich brinß't, von Jugend au f wohlvertraut sind, sond ern sich auße r­dem auch auf die zwingende Au fgabe speziali siert haben, in Not geratenen, im besond eren verschütteten Kameraden Hilfe zu bl'ingen , lind sich auf ihren Heimatscbacbtanlagen in dieser Hinsicht bereits viel-

Bild 4. Lölfelbag,er. Der TIeflöHe! dient besonders zum Ausheben von Gruben; er zieht mit seiner Lölle!einrichtuna die Trümmerm ••• en wie eine Harke von hinten

an .icb beran.

fach in Ernstfällen bewährt haben. Daß ein e solche Tätigke it sie als Fachkräfte für den Dienst im OT­Hegiment ganz besonders geeignet erscheinen läß t, ist ohne weiteres einleuchtend. Hand elt es sich doch bei der dieser Truppe gestellten Aufgabe aucb in erster Linie um die Bergung VerSChütteter, und gibt es doch viele Fälle, wo nur der erfahrene Fachmann unter Anwendung aller techni SChen Hilfsmittel und aller gebotenen Vorsicht Aussieht auf Erfolg, d. h. auf Lebendbergung, haben kann.

So war es der deutscbe Bergbau , der die nötigen Fachkräfte in Form von Grubenrettungsmannsch9.f­ten stellte, die auch h eute n och den Stamm der Mannschaft bilden . Zu di esen treten die 1\'SIU(-

Page 9: Gasschutz u Luftschutz 1944-10

Bild 5. Kralzförderband. Links is t der Kratzlördc rcr und rechts der auf einem Kraft h.hrze uS! stehend e fahrbare Di e sc l ~Stromerze uge r zu erkennen, der den für den Betrie b des Kratzfö rdercrs oder

auch e ines Sloßbohrgerätes erforderlicheo Sirom erzeugt.

:\I ä nll er. die spezie ll für Tnl" >' IH.lrlüllfga l' l' ll zur \ 'erf ligung ste hen . lind OT-Mänllf'r. d ir inl Hn ilm f' 1l >,ollslig-PI'\llfgn!lpn \ 'el'll'pnuung finden.

Dn s dr itte Monlent. da ,; de li J-:dolg dil' se l' TrllJJpl' gara llli ere n >'o ll. Inllt rl: Sc-III:lgf"rligl)"il r1l1r"h Bell' eg li c h -k c i I I

Das gilt zU II;LI' II>'l IUI' da,.. Sl'lllI 'ere Ge ra t. Der Bagge r al" so lrh er i>,t 7. 11"<1.1' nrlsuell"pglicll. e r kann jedoch a uf e igPlle r Ha upe hör.llslcns ~ lli s :3 I,m in d er Stu nd e zllrü cklcge n. Das iSI so g-e ri ngfügig. daß e>' fü r e i nen I ~i nsn tz a ll ßel'hn Ih se in es Stand ­ortes ni(' hl :lllsreicht. Der Unggr r muß a lso fiir e in e n HlI,.. -

Bild 7. Greifbagger . Er wird aul der EinsabsleUe mit e igeoe r Kraft aul deo

Tiellode r verladeo.

wä rtige n Einsatz v er lad e n lI·e rd en . Dazu s teh en den Einheiten Spezial- · seh werlastfahrzeuge, sog. ,.T i e f lad er" . mit kräft igen Zug m a s c hi n e 11 (Bilder 7 und 8) zur Ver fügung. mit d e l'c ll Hilfe ill d er Ebene st ündli ch etwa 15 km. ill uergigem Gelände 10 b is 12 km zUl'ücl( ­gelegt werd en können. Das ist immerhin ausre ichend , um ei e rn Bagge r ei ne Il Aktionsradiu s bis zu 250 km zu s ichern .

Bild 6. Schürfboh r~erä t.

eint reffen ka nn . I ~ i 11 so langer Zei I rau rll

darf aber bis ZUI' ersten Hilfe nich t \' e r ­streich en . Es s inel cl esl1 a l U a n den Stand­orten des OT-Hegiments unter Führung des Örtlichen LS.-Leiters So fol't-Kommau ­J os einge ri ch tet worden. sog. Bergungs· trupps. di e tägli ch bere it gestellt werden und jederzeit abru fbereit s ind. Di ese Bel' · gungstrup ps sind mit leichter und som it sc hn ell er zu transportierendem Ger ä l ausgerüst e t. elas für die erste Hilfe aus­reicht, und sind natürlich voll motori· s iert. Auf .\ nforderung können s ie elen Schadensort binnen kiirzester Frist CJ'­

I'e ich en, die er ste fachmi:i nn ische Hi Ife leisten und - \\ ' 0 nötig- - rl en Einsatz deI' Bagger vo rbe reit en .

Als Träger der ~ I oto ri si erung ist jeder :\ bteilung je eine NSKK-l\ ompan ie mit a us re ich endem Fahrzeugpark und Mann ­sc: ha ft sstand angegl ied ert.

Aber auch so ausgerüstet, ist der Bagger e in schwerfälliges Gerät, el as unter Um­stünd en erst nach Stunden um Einsat.zort Bild 8. Greifbagger aul Tiellader , lahrbcrei t.

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Page 10: Gasschutz u Luftschutz 1944-10

So sind mit der Erfüllung der ge na nllt e n Fonle­rungeh (neuzeitliches Gerü t, Fachl eute, Bewegliell ­ke it) di e VOJ'a ussetzunge n gesch a ffen worden, mH Hilfe eine r' S pezia ltr uppe a uch der sCh w ieri gs ten S itua tionen a uf dem Ge biete der Verschü ttetenbe l'­g ung mi t Au ssicll t auf E rfolg H er r zu werden .

Einsatzmä ßig un te rste h t das OT-Regimen t dem Huhrstab, Dor't ist de I' Verbin d u ngs-Offizi er des Be~ fehl s ha bers der Ordnungspolizei mi t der A ufgabe lJe­tra u t , di ese n Ein satz zu leiten,

Dei' E rfolg des E insatzes, dei' na m entli ch in de n Za hl en de r Lebendbergungen zum Au sdru ck k omm t, ist von zwei we it eren Vorau ssetzunge n a lJhä ngig: Auch di e a us F achkrä ft en bestehenden und mi t a ll em erforderli chen Spezia l gerät a usgerü s teten Ma nn­schaften könn'en selbs t ver s tä ndlich nu r da nn Erfolg h a ben , w enn s ie a) frühze itig und rech tze itig, d , h . m öglichst so fort

n ach ~ingetretenem Schaden sfa ll , und sobald kfa r ist, daß .es sich um sch wieri ge Ve l'sc hü ttungen handelt, vom Ortlich en L S. -Leit el' a ngefordert werden , und

b) unmitt elba r nach ihrem Eintre ffen al sbald zu be­setzende Schaden stell en vom Ortli ch en LS.-Leit e r zuge wiesen bek ommen.

Ve rzögerungen in beid erl ei Hinsich t k önnen s ielt vel' hängnisvoll a uswirken und un ter Um ständen den Erfo lg überh aupt in Frage stell en.

ü ber di e Art der Bek ä mpfung e ine r Scha den steIl e la ssen s ich k e in e RegelQ a ufstell en . Sie muß je n ach Lage des F all es ve rsch ieden geh a ndha b t werden. Gl'Ilndsätzl"ich g ilt jedoch n ac h den gem ach ten Er­fahrun gen : E he nicht di e Lage der Ver schütteten e inigerma ßen einwandfrei gekl är t ist , muß möglich st a n m ehreren Stell en gleich zeit ig a ngesetzt w el'den , Die Erfa hmng ha t a u ch geleh rt, da ß in d en m eisten F ä ll en ein Angriff vo n u n t e n h er, se i es vom J{ ell er des Nebenha u ses, sei es vo n der R of- oder Stra ßenseite, den m eisten Erfolg ve rspri ch t. Gerade bei diese l' Art der Arbeit h aben sich die Bergleute besonder s bewährt. di e hi er Gelegenh eit h atten , ihre E rfahrungen im Stoll enba u und bei de r Absteifnng d es von oben drü ck end en Geb irges Zll verwerten . Der

üblidl e E in satz \" on obe n Il c l', SOl\"O 11 I lJ e i der ß C I' ­

g ung von I-l a nd a ls a uell lJei dem i n sole llen Fü ll en hiiufig geford ert e n Baggerein satz, b irgt fast imme r d ie Gefa h r in s ich , da ß n och yorhan de n e H ohl räum e eingedrück t we rd en , oder da ß d ie Verschü tteten d urch das be i der Tl'ümme rbese itiß"ung unvel'm~id­li ehe S la ubri eseln sli-i l'kste ns gefäh r det werde n. ADel' na türlich muß a uch hier von Fall zu Fa ll ent sc hieden lI"el'den ,'und 'n u r ein d ur ch Yiele Erfa h r llnge n ge ü lJle,; Finge rspit.ze nge fühl wi r d in der Lage se in , den l'i ch ­t igen A nsal zp u nk t Zll finden .

TIöt: hsles Ziel ist es u nd d ie Kron e des El'folges lJedeu te l es, wenn es gelingt, ' L eb e n d e zu be r­ge n . In gle idler 'W e ise, wie di es beim Einsatz de r LS.-A l.Jt e ilunge n (m ot), der LS .-P oli zei und der W ehl'­m achthilfsk omm and os der Fall is t , seh en di e An­ge hörigen d es OT-Hegimen ts i hre sch ön ste und er­slrelJen s wer test e Au fgab e dar in , di eses Ziel zu er­r e ich en , und es gereicht ihnen Zllm Huhme, bere its au f m a nche n stolzen E rfolg in d iese l' Ri ch tu ng zlLl'ü cklJli cken ZII d ü rfen.

Neben der l..e hendbel'g llng \,"erd en vom Einsalz das F !e im ac h e n vo n Stra ß e n und d ie B er­g un g von L e i c h e n ge fordert. }\11 Ch das sind Aufgaben, bei den en das OT-TI egimen t du rc h den Einsatz se ine i' Mitt el und JüiHte sc hn ell ere Erfolge \" e rbürge n k a nn , a ls s ie mi t den gewöhnli ch en lVl il­teIn und Krä fte n zu erzi elen s ind . Sl:hli eß lic h is l n oc h zu er'\\'ä hn en , da ß a u ch in de I' ein sa tzfreien Zeit - es g ibt ja zllweil en lan ge P e rioden , 11'0 das Re­g ime n t hZIl". Teil e desselben für di e ge nan n te n Auf­gallen n icll t gebr a u ch t w el'den - di e Al.J teil u ngen ni ch t unbe eh äfl igt sin d, sond e l'll Gelegenhe it h aben , a n l( ri egswichlige n Ba uvorh aben mil ZII wirken. So wel'den m it de n Baggern Löschteich e, L S.-Deckungs-' g rä ben 11nd Ba ugruben .für kri egs\\' ichlige Ba lli en ausgeh oben, di e Bergleut e lI"erden zum Lu ftschutz­Stoll enba u e ingesetzt. mit f re ien F ah rze ll gen lI'er den wiChtige T ran spo rte durchgef ührt u sw, Das a ll es ge­st: li ~e h t n a li.irli ch mi t de r Maßgabe d er jederzeiligen Abl' ufb el'eHsc liaf t. Somi t da rf das OT-TI egimen t S peer fÜ1 ' s ich den An spl'u ch erh eben , a ls geglück te Neuorgani salion im deu tsch en Luf tscllll tz ge wer tet zu werden.

Richtlinien für den Gasschutzunteroffizier als Geräteverwalter 11. Teil : Verwalten des Gasschutzgeräts

Herbert Mang e l s, Techn, Inspektor (Ch),

Di e Bestimmungen übe l' das Verwa lte n cl es Ge rä t.s s ind in der H .Dv, 488 festgelegt, und zwa r für das E l'satzh ee r in den Teilen 1, 2 u l? d 3, fü r das Feldheer , a ll e Aus bildungseinheiten , d ie nich t im Standort ihres Ersatztruppenteil s liegen, und a ll e La ndes­Schützen einheiten im Teil 5.

Von den Vorschriften für das E r s a tz h e e r ent­ll ä lt ti er 'felI 1 di e Bes timmungen für den Komma n­deur, für' den E inheits führe r und d ie Diens ta nwei­sunge n für da~ Verwaltungsp er son a l und det' Teil 3 di e Stoffgli ederung, Im Teil 2 find en s ich a lle Be­s timmungen über das eigentli ch e Verwalten - also Aufbewahren , Beh a nd eln, Ins ta ndsetzen, Prüfen, Be­scha ffen , Nachweis, Di eser Teil is t a lso der für den Gasschutzunteroffizi er wichtig·ste, Im T eil 5 s ind a lle d iese Bestimmunge n zusammengefa ßt ,

Ve ra ntwortlich fü r die gesam te Ger kLteverwaltung is t dei' E inbeitsführer (H,Dv. 488/1 NI', 7 und R.Dv, 488/5 NI', 14 und 315)" Mi t der Durchfüh r ung der Ver -

180

Heeresgasschutzschule 1, Celle

wa Itung bea uft l'flgt der E inheitsführer beso nder s a us­gebildete Un te roffizi ere, d ie ih m ver a nt wo rtli ch sin d (H,Dv. 488/1 Seite 9 und R .Dv, 488/ 5 Seite 20). W ä h ­r end für das Verwalten des gesam ten Geräts - mi t Au s na hm e des GaSSChutzger äts - ein U nteroffizi er eingestellt werden k a nn , ist für di e Ausbi ldung im Gasa bwehl'd ienst und für das Verwa l ten des Gas­schutzger äts ein Gasschu tzun te roffi zier einzu teil en , der F ron tunteroffizier ist. Se in Di enst a ls F ront­un teroffi zier muß die E~füllung seiner A ufgaben a ls G.U. zul assen ; er darf desh a lb ni ch t Zug-, Gruppen-, Geschütz führe l' u sw. sein , Von se in em Diens t a ls G.U. da rf el' nicht ohn e zwinge nden Grun d und a u ch da nn nu!' mit Ge neh mig ung de r Div is ion abge löst werde n (H.D v. 488/ 5 N I'. 25). Die Wi chtigk e it seiner Aufgaben a ls G,U. ist dadurch gekennze ichnet, daß ihm fl ach erfolgr~ i ch em Abschlu ß ein es Lehrgan ges bei den lIeer esgasschu tzschulen od er ei nes Kurzl ehr­aa n ges b e'i de n Arm ee- ode r "';'ehrkreisgasschu tzlehr-

Page 11: Gasschutz u Luftschutz 1944-10

gii n!,l' 1l I'ill Di enstste llungsui.J zeiehen verlie hen und di e e rfolgte Au s bi ld ung im \Velirpaß yermerkt lIil'eI (I1.i\1. 1!H3 NI'. GDl und 713, BO.M. 1944 NI". 70,314 und :llO).

Für de n G.U. ist Ilun di e Fra ge wi chtig, wa s a ll es llllt r l' " Verwalt e n" zu vel's telH' n ist. Vel'\\' a lten .ist der ~allllll e l!J eg l'iff fü r a ) .\ u fb ell'ah ren, Lage rn des Gel'ä t " 11) il eh n ndeln , Pfl ege n, Re inigen , c) Prüfe n (Appell e), d ) In standsetzen, Versend en, l' ) Brschaffen , Anfordern (in I Teil I beha ndelt), f) Nn chweise ll (wil 'd im Te il 111 l.J ehandelt). '

n) Di c B e s tim m u n ge n über das A uf b e w a h­I' C n und das L ag e rn ind in der 1I.D v. 4 8/ 2 Ab­sc hnitt JI und I-LD v. 488/5 Abschn it t IV festge legt. Aus di esen Bestimmungen se ien im folgend en einige lI' iehtige Punl,t e h erausges tellt ; d ieser AUfsatz soll al so ni cht di e Vorschriften e rse tze n, sonde!'ll nur er­lä utern . Im a llge me ine n wird es so se in , daß bei der Truppc e inge hend es Gerät erst e inmal - und se i es Ilur für kurze Ze it - e inge lagert w erd en muß, ehe es an di e Mn.sk entl'tlger · ausgege ben oder sonst in Grb l'uu ch genomm en \\·il'd. \Vä hrend eier E inl age­l'ung .i s t fol ge neI es wichtig :

1. Di e Lage rl'äum ~ müs en so besch a ffen se in , elaß eins Gc rät u sw. nicht in se iner F elelbrau chbarkeit leidet. Daz u müssen elie Rä um e bes timmten Anfor­d,r l'unn'en ge nü ge n , und zwar soll en s ie:

k ein e g roßen Tempera turschwa nkunge n (mögli chst gleichbl e ibend 7 bi s 80) aufweisen,

f!'rschü tzt e in gegen WiUerungse inf]ü sse (Rege li, Schn ee),

ges ichert se in gege n Di ebs tahl (S ich erheit:schlös­se I', Ve l'g illerung der F en s ter). Di ese Maßnahmen werd en während d es Kri eges ni cht überall durch­zu führen sein , deshalb s in d dauernde über­wacllu ng durch di e \Vache, l\ontroll gänge durch Felel\\'ebe l ,"om Diens t US\\' . e rforel e rlich. Prüf­g~inge durch d en G.U. n ach H.Dv. 488/2 NI'. 89 müssen hüufig s tattfinde n.

2. Ge l'üt (Gnsma sken , Ga spla ne n, Heeresntm el', Gas­hr l,l r iclun l!), chemisch e S toff e (TIa ut entg iftung mittel, I': nt g if tu ll gss toffr , W a ffe nentgiftung 'm itte l p.p .) und i\ 1 un i t ion (Pfe i fpatron en , übu ngsk a mpfsto t'fk erzen , l\ehr ll, e rze n und Nebelha ncl g- ranalen ) dürfen unter keine n Umstnü.clen zu sa mm en in e in em Raum unter­gebrach t w er den (H.Dv. -1- /2 Nr. 50, 299 und 329, II.D\·. 488/ 5 ~l'. 330 und 342). Wi e di e räumliche Tre nnung durChgeführt \\'ird , häng t von den ört­liche n Ve rh ältn isse n ab . W enn nicht jede E inheit e in e n Raum für Gerät und einen Ra um für chemische

- S toffe ()inri chtc n ka nn , so ist durch d en BtJs.- pp. Stab ein ge mc insamer Ra um zur Unterbring ung der ch e­misch en S toffc der unte rs te llte n Einheite n e inzurich­ten. Di e zur Gruppe der Munition gehörend en Gas­schutz - und Nebelmi tte l s ind gJ'undsä tzli ch durch den :\lun iti onsunteroff izi e l' zu lagern; vera ntwortlich bl eibt aber der G.U.

3 . .J ed er Lage rraum ist n ebe n der planmä ßigen Be­Ir uchtung mit Notbe leu chtung zu versehen (H.Dv. .-\88/2 Nr. 92). Verdunldungsvorrichtung muß eben­fa I1 s vorhanden se in.

4. Schn ell e Au sgabe muß gewährl eistet sein. Daher s ind bei Lagerung el e Geräts usw. in Packgefäß en d iese zu ke nnzeichn e n.

5. Die m eis ten Unk larheiten bestehen über das Auf­bewahre n der Gasmasken. Da di e Gas masken im all­ge meinen dau ern cL a m N'ra nn s ind und gebraucht we rd e n, kommt ein e E inl agerung n ach II.Dv. 488/2 NI'. 277 nur se lte n in Frage . Di e Gasmasken bleiben v ielm ehr in de r Tragbüch se verpackt, s ind aber min-

d e:stl' ns e inlll a l \\'üc llenlli cll h e r:llI ~zun ehm e n und yors ichti g zu kn eten, damit F a ltenbildung, Ve rfor­munge n und dadurch h er vorgerufene Undichtiakei­ten· ve rm~e d e n w erd e n (II.D v. 488/ ;:' Nr. 321). \Vc;n es .l e~loch. elJO Lage erl a ubt, s ind cli e Gas ll1as l,cn de r Tragbu chse zu entn ehmen und a ) offe n am Tragband neben di e Tragbüchse zu h ä n­

ge n ode r I)) übel' d ie Tru gbü ch se zu s tülpen (H .Dv. 488/5 NI'. 320, ] f.D v. 3D5/2 a NI'. 55).

Beim Er atz l\eer ist in di esem Fa ll e der ?I'f a. ke n­spann er bzw. de i' Ma s kcnhfllt !\l' e inzuse tzen \\'e l1n di e Gasmflske längere Ze it nicht gebraucht wi;'d (Gefol g­sch a ft, Geschä ftszimm erpel'sonal).

b) R ich ti g es B e h a n deI n s ichert Erhalten der F elelbra u chbarke it des Geräts und verhüte t vor­zeitiges Abnutzen und zeit- und materialraubendes Tn standsetzen. Auf Einzelh eiten kann im Rahm en dieses Aufsatzes ni cht e ingegange n werden dah er werd en im fol genden d ie w i ch t i g s t e n B e' s tim -m u n gen zusa mm engefa ßt.

Allge m e in e Bes timmunge n : Ersatzh eer: H .D v. 488/ 2 Abschnitt III , F eldheer: ILD v. 488/ 5 Abschnitt IV.

Zusatzbes timmunge n für Gasschutzge rüt: Ersatzheer: !I.Dv. 488/2 Seite 148- 150 Feldhee r: H.Dv. 488/ 5 Seite 124- 131. '

Reinigen des Gasschutzgeräts : Ersatzheer und F eldheer : II.Dv. 395/ 3.

E n Ißeuch en des Gasschutzge.räts : Ersa tzheer und F eldh eer : T-T .Dv. 395/5.

Genaue Geriitekenntnis i. t e l"ford erlich dahe r s ind di e Gerätebeschreibungen in den e inzein n H eften der JI .Dv. 395 wichtig. über das Reinige n des Gas­schutzgel'ät ' se i noch gesagt, daß di e I-Iauptreinigu n a nach H.Dv. 395/3 im Ersatzheer mindestens ein mal 111 Jedem Au sbildungsabschnitt durchgeführt w erd en muß, we i~ so~ s t ~ . U. Leute ins F eldhee r abgeste llt werden , a lC n~cht 1I1 d er Lage s ind , ihr Ga schutzge rät sa uber ~nd 111 Ordnung zu h a lten. Wichtig ist es fl uch , elJ1e solche Reinig un g mit Beh elfs mitteln d~rch~ufuhre~ , d en~ !m F elde verfügt di e Truppe Hlcht lm~ e~' uber dI e m der H.Dv. 395/3 vorgeschrie­benen Re111lg ungsgeräte und Reinigungsmittel.

.Das E ntseu ch en des Gasschutzgeräts erfolg t grund ­satzlich durch den G.U. und wird dUI'ch geführt im E.llt e uchungsschrank, d er im Ersatzheer zur Ver­fugung steht. Beim Fehl en eine E n tseu chungs­schra nkes muß der Y.U. s ich mit Beh elfsmitteln be­gnu~en .. Als Behelfsmittel di ent zum Beis piel ein gewohnhc~er Schrank, der durch überkleben d er F~ge n, ,RItzen u sw. mit Papier gasd icht gemacht w.lI'd . Notfall s kann das Entseu ch en auch in ei nem m eht zu großen Raum erfol gen. Dann i t dieser Raum. durch übe rkl eb en d er Fugen, Ritzen U S\"'. gut abzudlch~e n .. Es is t darauf zu aCbten , ' daß dieser Ra um hmre lchend zu durchlüften is t. Beim Ent­seuchen mit Formaldehydd ä mpfe n na ch H .Dv. 395/5 darf das Kennzeichn en des Entseuchungsschrankes o?er .-raume . . nicht vergessen w erd en : damit einmal dIe .s lch. en~wlck eln d en Dämpfe la nge genu g a uf das G~rat emwll'k en und zum ancl ern Sch ä di g ung durch Ematmen ve rmiede n wird . Di e Gasmaske 38 kann notf~l1~ beim 'Fehl e n geeignetei' Rä ume u w. durch z\~elstundiges Au .. koch en e ntseu cht werd en. Da dl e~e Verfahren el en Mask enkörpel' aber m ehr an ­g re,lft a ls da .. Verfahren mit Fonn aldehyddä mpfen , dalf es nur 1m Notfall und nUI' im F eld e dUTch­gefuhl't w erd en (H.M. 1943 NI'. 86). über das Ent­seuch en ist e in e I{ontroll e nach I-J.Dv. 395/5 'zu führen.

c) .Teder Hauptl'einigung hat e in Gasschutz­a pp e I I zu folgen (T-T.Dv. 488/ 2 NI'. 480 und 492,

181

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11.Dv. ,~ 8/ 5 1\'1". 331 und 334· u nd Anl. ~U) . Hillweise fu r di e Durchf ühru ng eines Gasschu tzappe lls \\"erden in ein em späteren Aufsatz gegeben.

d) I ns ta n d set z u n ge n am Gas chu tzgerät mü se n im a llgeme ine n du rch Gas-schutzge rätwer "­s tätten , di e e inze lnen lIee res-Zeugiimtern a ngegl ie­dert s ind. ausgeführ t we rden. Mi t Tru ppen mitteln lasse n s ich nur a usführen : 1. Näha rbeiten a n den Kopfb ä nd em un d a m Trag­

ba nd , a ußer an Zugfedern, und a m Maskenra hmen , 2. Ern euerung des Anstri ch es des Anschlußstü ckes, 3. a ll e Insta ndsetzungen an de r Tragbü chse, soyve it

di e inn ere g intte F läch e ni cht bee in träch t igt wird . a uch an chultergurt u nd Kop fband.

(H.Dv. 488/ 2 r . 495 und H.D v. 488/5 Nr. 337). Bei Und ich tigkeit en an der Gasm a sk e kann es sich

um Fehl er handeln , d ie d ie Truppe durch Auswech ­seln vo n Teilen (Augen fenster , Dich tringe -zum Filter ­einsa tz, Ventil e usw.) se lbst beseiti ge n ka nn. Es is t daher im Er satzheer grund sätzlich vor AbgalJe von Gasmasken zur In ta ndse tzung di e Fehl erqu ell e mit dem Prüfge rä t für Gasmasken (I LD v. 488/2 NI'. 494. H.Dv. 395/4 und H.Dv. 395/4b) zu ermit te ln. Ersatz­teil e zum Auswechseln und das notwend ige W erk­zeug enthält der Satz "Gasschutzvorrat", mit dem die BaU.-, Abt.-Stäbe a usgesta ttet s ind , sowi e der in Kürze zur Ausgabe ge langend e Sa tz "Gasmasken­in ta ndsetzungsgerät", mi t dem die Kompa ni en us \\" o a usgerüstet werden .

Besonders große Sorgfalt ist d em V e I' se n d e n von Gerä t zuzuwenden, denn trotz all er kri egsbedingt en Erschwernisse soU das Gerät ichei' und feldbrauch­bar zur Truppe gelangen. In ers ter Linie is t sicher e, feste Verpackung erford erlich . W elcher W eg für den Tmnsport - Bahn, Post, W asserweg, Straße - ge­wählt wird, b ängt von den jeweiligen Umständen ab . Zu wählen is t der zweckmäßigs te W eg, d. h. der , der die schnell s te, s icherste und einfachs te Zuführung gewährleistet.

I

Ma ßgebende d iesbez ügliche Vorsch riften ); ind : TL.D v. 62 be i Versand durch d ie Post, II.D v. 68/ 2' bei Ve rsand mit de i' Ba h n, 1I .0 v. 68/ 7 bei Ve rsa nd a uf dem W asserwege.

Aus de n in de r 1I .Dv. 488/ 2 Abschnit t VI und H.D v. 488/5 Abschnit t VI , d ie ergänzt s ind d urch Sonde r­a nordnungen örtlicher Befehlsste ll en - W ehrkreis usw. - , gegebenen Bes timmungen soll en absc hli eße nd noch eini ge wichtige Punl~ t e h era usges tellt werd en: 1. Stets is t de r Empfänger von dem Abgange der

endung zu benach ri chtigen. 2. In jedes Verpackungss tü ck (Kis te usw.) gehört ein

P ackzettel mit Angabe des Absend ers, des Emp­fä ngers, des Inhalts u nd der Un te rschrift en des P acke l's li nd des Vera n twortli chen (G . . ).

3. Ge rät sachgemäß ve rpac ken, dam it Be chäd igun , gen wä hrend des Tra nspor tes ve rmieden werd en .

4·. Ein- und Auspacken ha t un te r \'era ntwortli ch er Le itung bzw. Aufs ich t zu erfolgen . Beim Aus­packen fes tges tellte· Mti ngel (Besch ädigungen, Feh­len von Stü cken usw.) so for t melde n un ter Angabe de i' Zeugen, dami t Beans tandunge n mit Erfolg e ingereicht werden können. (H.Dv. 488/2 NI'. 626).

'Venn d ie bisher erschienenen Te il e 11) und 11 me iner Ausarbeitung daz u be igetrage n habe n, das Ver ständnis für di e gesa mte Gerä tve rwa liung - sie lä ßt ich s inngemä ß auf a lle a ndere n Zweige a nwen­de n - zu h eben und sowohl dem Einheits fübrer als a uch dem G.U. das Arbeiten zu erl eichteni, da nn h ab en ie ihren Zweck erfülli, denn von ein er ord­nungsgemä ßen Gerätverwaltung hängen der Zustand de r Aussta ttung und damit die Einsatzfähigkeit einer Einh eit maßgebend ab . In einem IH. Teil soll eine Betrachtung über den Nachweis - d. h. über die gesamte Buchführung - des G rä ts unter Berück­sichtigung all er ergangenen Sond erbestimmungen fol gen .

1) Vgl. .. Gasschutz und Luftschulz" 14 (19441 42.

Neutralität und Luftterror. U. Teil Heinz-Günther M e h 1

Dei' Angriff eines us.-a m erika nisch en Bomber­gesch wader s a uf di e schweizeri scbe Stad t Schalf­bausen am 1. April di eses Jahres gab Veranlassung zu einer eingeh end en Unt ersl\chung und ausführ­lichen Darstellung!) des dUl'ch di e Feindmächte mittels tä ndiger Verl etzungen der Lufthohe it auf di e neutl'a len Staaten a usgeübt en Dr ucke. Schon da dipl om a ti sch e Nach spi el des ,.Fall es Scha ff­h au en" ließ aber erkennen , da ß eine Änderung im Verhalten d er Feitldmäch te nicb t zu e rwa rt en \\"ar. Di e e Annabm e h at sich in de r Zwisch en zeit nur a llzuoft bestä tigt. und es ersch ein t fa st müßig. s ich mit dieser Frage abzugeben. Zur Erleichterung der späteren Geschichtschreibung scheint es aber ange­bmcht, zumind est d ie bedeutsam sten d er neuer en Er­eignisse di eser Art zusammenfassend festzuh alt en.

Beginnen wir zunäch t mit den Verl etzungen der s c h w e di s c h e n Lufthoh eit, so is t fe tzustell en , daß am 13. Ma i 1944 nach einer a mtli ch en schwe­disch en Meldung2) vier Bombenflugzlluge und ein Jagdflugzeug, sämtli ch uS.-n merika nisch er Herkunft , bei dem Versuch der ü berfli egung sch wed ischen

taatsgebi ete durch sch w<!d ische Jagd flu gzeuge und Flak zur La ndung gezwungen wurden . Die schwe­dische Sa mmlung a merik a nischel' Kri egsmnsch'in en verm ehrte sich som it a n einem ein zigen Ta ge um fünf Flugzeuge, der en Besa tzun g:en in terni ert wurden .

Am 27. August meld ete der Beri cht des Oberkom­mandos der deut schen 'Vchrmacht, c1 aB feindli che Bomberve rbände in de r acht zum 27. Aug us t bei

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ihrem Anflug naoh und a uf dem Rü ckfluge a us Deutschl a nd den schwediscben Luftra um benutzten und somit di e eutrali tä t di eses S taates a uf das schwerste ve rl etzten. Da sch wed isch e Arm eekom­ma ndo gab hierzu bekanntS) , da ß "fr emde F lugzeuge" in mehreren 'Well en in den schwedi schen Luftraum ein g:e flo gen eien, jedOCh se ien die Flugzeuge so hocb gefl ogen , daß lediglich das Motorengeräu sch wabr­genommen werd en konnte. Eine Id entifizi erung der Verbände wa r som it nicht möglich, wohl abel' trat di e schwedisch e Luftabwehr, insbesond ere di e Flak, a n mehreren Orten und zu verscbied enen Zeiten in Tä tigkeit, ohn e all erdings irgendwelche Erfolge er­zielen zu können. Ergänzend hierzu wurde sodann gem eldet. daß sehr spä t in der gleichen Nacht eine große Zahl von Flugzeugen in umgekehrter Richtung übel' dj e Ostküst e von Schonen in den chwedischen Luftl'a um eingeflogen sei und di esen mit vVestkurs wieder verlassen habe. ,.Stockholms Tidningen" schä tzte, daß es sicl: in di eser acht um starke Ver-M nd e gehandelt habe. .

Auf di ese Ereignisse fol gte zun ächst eine Pause vo n etwa 6 Wochen Dau er. Am 7. Oktober landeten da nn im Laufe des Nachmittags wieder s ieben us.­a merikanische BOmbenflugze1,.1ge in den Provinzen Blekinge und kone4), ein a chtes F lugzeug stürzte

1) " Ga.schutz lind Luftschulz" 14 (1944) 6311 . 2) .. Völki s9her Beobachter" vom 16. Ma i 1944. 3) " Deuhche Allgemeine Zeitung" vom 29 . Au gust 1944 . 4) .. Deutsche Angern eine Ze itung" vom 10. ?ktober 1944 .

Page 13: Gasschutz u Luftschutz 1944-10

Bild 1. Der brenneude Stadtteil an der Mühlen. traße in Sch .ffha u .en DO ch dem Terror-Luft&Jl Qrifl dar UI.-ame rikaDlocheD Luftwaffe .... 1. April 1944.

Rb. Von den in sgesamt 76 ~[ ann der Besatzung wur­de n sechs getö tet, einige \' erl e tzt. Säm tl ich e über­lebende n wurden intern iert.

Auch die sowjeti sch e Luftwa ff e WRr \\'i eder in dcr Reih e dcr Neutl'a litä tsvc rl e tzungc n yertrc ten. Am Nachmittag des 16. Novemb er überfloge n \'i er SO\\'jc­ti sch e Kampfflu gzcuge schwedi sch es 1I 0h c itsgcbi et im Ber eich der nordös tli ch cn Re ich sg renze, a lso im schwedi sch-finni sch cn Gre nzgcbi et, entferllt en s ich j ed och ba ld wi ede r mit I\urs nach Finnland , nach ­dem die sch\\'edi sch e Fl a k das F euer eröffn et h a tte.

Zu Angriffen mit Bombcn un d Bordwa ffe n a uf d ic schwedi sche Bcvölkerung ist es a ucr in a ll en di esen Fä ll en - im GegensR tz zu den se inerzeit bcri chteten Ercignissen - Rugc nsch einli ch ni cht gel\O mm en; jcdenfa ll s enthaltcn die \'orli cgc nd en l\l elclun gc n ke in c di esbezü g l ich en Anga ben. W ese ntli ch Rn rl ers ve rhielten sich di e F e indmii cht e jedoch , w ie noch zu zcigcn is t , in diese l' Tlins icht gegenüher der Sc h w e i z, a uf di e übrreli es gleich ze iti g wi eder ein ve rstä rkter diplomati scher Dru ck im Sinne der Auf­):m be der n eutrRlcn Ha ltung ausgeübt wurde. Infolf!e ­dessen nahm en mRßgebend e schwe izeri s ch e S tna ts­miinn el' seh r de utli ch und nachdrü cklich Stellung für di e unbed ingte Beibehnl1ung dr r :\feutralitüt i hl'e~ Land es5). So uetont e Bundespräsid ent SI am p f li a uf dem P a rt eitag der fre i sinn ig-demol' l'ati~chl'n Partei in Bern am H . Mai , daß di e Schweiz - ebe nso wi e Schwede n - ihre L ebens- u nd Existrnzrech te gegen jcdcn etwa crn eut e in se tzenden oder ver~tä rk­tcn Dru ck von a ußen h el' energ isch vert e icli f!e n werd c. Und Bundesra t S t e i ge l' ä ußel'((' s ich ge­legentl ich e in ei' Mitt els tands tagung dnhingeh rnd, (laß di c Schweiz einer Antwort auf die Frage. a uf we lch r r Seite s ie s teh en wollt e, enthobe n se i, el a es hi er nur h ei ße: Kampf und \Vid r rs tand gegcn jeden , der ein s La nd angreifen will. Die Erh a ltun g des Ver-

trau ens in di e sch\\' c izeri sch e Ncu tra lität müsse di e Sorge .J edes Schwe izer s se in. Di ese Äußerungc n a us scI:\\,elzel' \sch em Mundc so kurze Zeit n ach dem An­dnff a uf Sch a ffh ausen di ente n offen sichtli ch der A.b \\·ehl' gCfcn e~ en \'o m Direktor des uS.-am erik a­~I sch e n ]{I'l egs \\:" 'tschnftsdeparte menis, Ta f t, a nge­kuncligtc n \'e rs ta l:k tC11 Dru ck a uf e1i e J\eutra lcn, ihrc Ha nel els- und \\ Ir tscha ft sbeziehungc n zu Deutsch­IRnd ganz c1l1zus tell cn .

Wi e zur Unters tre ichung eier An kündigung Ta fts erfolg te n um ell e g lrlc he Zeit wi cdcr c rn eute VCI'­le tzunge n eier ch\\' e izeri schcn Lufthoh eit. el urch die Luftwaffe n eier Fcin ellll iichtc, so am 13. Ma i mittRgs z\\'l schen Bas~ l U1:d Pruntl'ut, UIlU nnl 13 .. Juni ge la ng cs ~ er scllwelzerl sch cn Luftabwchr. d re i uS.-a meri ­kan lschg Bombentlugze~l ge ZUI' Ln ll elung zu zwingen.

Am 1 ~ . .Juli wurd c (lI c sc hwc lzc ri sch e Nordgrenze [tbermR ls von u S .-amer il':1I1 i ~('b e n Rombervel'bä nd e n H!l cl'rIogen 5" ). Ncun \'on di esen Flugzeugcn wurdcn du rch dl c .schwe i zeri~('h c Luftabwehr zur La ndung 111 v~ rschJ crlcnen Orlen der SChweiz gcz\\' ungc n , a uße l dem stu rzte e 1l1 F lugzeug obel'h nlh F'id eri s ab, nach dcm es \'on der Besfl tzung m itt els Fall schi rm c n verl a~scn wo rd en wa l'. Einrn Tng spüter, nm 13 . .Juli Il lorgf'n~, e rfolgt e ahc l'm fl ls ei nc überfli cgun g d c~ Nord- und Os tschwe iz durc h us.-flmerikani sche Bom ­bel'v f' !'.biin.c1 e, von c1enen vie l' "faschin en , durch die sch we lzel'Jscl J(' Luft abwehr d RZU gezwungen , not ­l ~ n (l r~ mußte n, u nd zwn l' clr'ci in ZÜI' ich-Dübendol'f e lll ~. 1I1 ~I e r Z cnt ral scbweiz. Au ch Rn diesem Tng~ s tlll zte (' 111 \on. d ~r ß esfl tzung \'rr lasscnes Flugzcug nh. Auge nsch ell1 l.lch hat ten säm tli ch e notge lRndcien F lugze uge noch Ih re Abwurfmunition fl n Bord da vo n dem in der Ze~tral sch\~' e iz , in Emmen, notg~l an ­detell Bomber berlch tct Wird, da ß er b ei der nicht

5) "Vö lk ische r Btob.ch lor" vom 16. Mai 1944. 5a) "I5ie Ta t", Zü ri ch . vom 14. Jul i 1944.

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Page 14: Gasschutz u Luftschutz 1944-10

Schallhausen, 1. April 1944 : Wirkung cincs Sprengbomben-Volltrellcrs im Muscum des chemaligen

Klostcrs Allcrhciligen.

ga l1 z geglü cld l' ll LllHllI l1 g di e l .'a lil ' le illill g d ei' Sl' e­I; lIil ;1I111 ze n ' iß , dndul'ch il1 131';ll1d grt' iC't lll1d in fo lge des B l'and es se in e i\lunil io ll Uill c l' h e f l i ~' l' n ]) (' 10 11<1 -l io ll cn in di e Lufl !! in g. '

II:l nd elte es s icll hei tl r ll \'o l's l eil l' lld il escill 'i l' llI ' IH '11 :\1' ull ' a lil ~ilsvc l'l e l 7. unge ll gl'g'I' IJii"PI' dl' I' ~(' iI \H'iz II OC !l IJ 111 \'CI'lliill n i sm ii ßig- .. ila 1'111 l ose " Fii II e, so zl'i g l ell die sich nunlll ehl' nn schli cBl' l1dl'n 1': I'c ig lli "sc " 'i edel' ei'l1 " 'l' sr ntlich el'll sl el' es l;psiclil, ,in, zum T eil ,, 'ofw n s ie ('J'h elJli ch sc ll lVc l'el' als (Ir l' .. 1',111 Schaffh a use Il" , Zu­n ii,ch st ,,'ul'dell A nfa ng ~ e ]Jl e ll1il e l' zwc i schweize ­ri sch e Ja gdflu gze uge, di e ein u s,-am eJ'ik alli scll ps 1l01l ih enAugze ug ZUI' L andun g ,Iufge fol'dert h aUI'n , hinl <' rJ 'ücl,s dUl'ch zw ei a nl el' ik ;l lli sch e ,Iagelf]ugze ugl' ;lngegl'iff"I1 , sO daß cin es dCl' beidl'lI sc])"'C iZP I' isch eli Flll gzr uge, m ehrfac h ge ll'o ff"II, IIOII<l lld l ' ll Il lußl e, wii lu'e nd das an d er c h ei ;-.,r e l l - ,\lfoll em a iJs1 iin':l e, " 'Oll (' i ele l' F lllgzpugfiilll 'e l' d l' ll Tod f nnd 6) ,

nalllll l(' I ' ~ o llal. ,\ll filrn l r lll \\'ll l'd [' 11 i n i\ 1(ll l li('I' 1,-1 T'l'i ­\ 'alil iil l se l' II( 'sc ll i idigl ,

]) el' " cll\l 'e ize l'i sc h"11 ll e\'(dk pl'UII (.( 1" ' I II:ielll i~ I( ' "ie il "ll gI '" ich ls dips<,,, 'C"l' I' I'" ll s gT()I.\ ~' 1 ' : l'l' eg llll ,~' : ZUIII ;Ji heid e Od e ill lI'c i l r nl ,\1,,'1; 11111 \'011 lI el' l;I',' l lze li l'/-!" II LI IId r ill e c'illfnch e G I'(' Il Z\'I' I'l el zulI g ;<o lilit ;1 1I ~ ,~' e ­sc IJi oss" 1l lI 'nl', Di e l3a se l e' l' .. ;\; l l io llal ze illlll !,.!'" 11 1'­z(' i chll c t [' das 1': r eig'lIi " ull v ('J'h l iillil ;11 :-; "CoII ' ])o.\' -Hill rlel' am el'iknlli "ch r li ,l ii ge l''' , hl'i d elll l' " s ich - lI i e illl 1";111 Sch nf fhau s('11 - ,,\1111 c ili c übli cli e ulld "n;ll' ­IIIn1i "C' ll e Atl;l ck e ll a nd C' l e, di e rli e \'on de i' ~clllle i zl'I' Üffl'lillir likeil ill di e Hli S 1\nl n ß de's 1\li g l'irr" ;11 11' ~c ll<lffhau sen \'Ilil SI;I ;ll s"ekl'l'liil ' lfuil n " gei!' l'llf' I I" 11 1':nlschu1d igun gell Ulld 1': l'kliil 'UIl ,Q'C' 11 ge"el zl l' lI !:II '(' il'l, 1 nul' zu sehl' l'cchlfel'l ig l r ll" L:lld lIi e .. B ;l slel' :\;ICI!­ri chten " stelll cn a us ' cl l' lil g l l' iclil' l l AlIlaß ulld illl Zu sa rnm enh nng m it dr il l a lll 11. ~ e "l l'lllI ) e l ' zll' i sr lil'll 11- und 15 U hl' erfohdl' ll 1\011111('11 - ulld 1l01'''"';lfftoll ­n ng l'iff dl'ei er us,-Hn'l l'I'ik,lIJi srlIPI' .I ;l gdllu gze ugl' ;IUI' dl'n Schn ell zu g ZÜl'i ch- B,l ,,(' 1 .. lllil Ritlc l'kr il fl'SI. His lI' i e hc lang los lIi e ::-;ch\\' eizCl' '\ e llll '~llili i l \I ' il''' el'­h o ll VO ll ei er Lufi ll affe rl(' s m ii chti g" 'll :\ Ill c' rik ;l ) H'­

lia nd elt lI ' o l'rl e ni s l "~ ) ,

Tml z di psc')' \'l' I' C' ill ze l l I'i ehl ig l 'l'k nnlll PII ~,\ ' ;< I,' ­Ill a lik ei es VOl'geh l' n " d ei' ]-' r illdlll ii chl C' ,(.(('I-!(' II di e :\eull'.il cn glnllhl l' 1I \I 'eil e Kl'eisl' inllll r l' 1I 0ch ;111 d;l s VOl'lirge ll eill fatll el', (;I 'e ll z\' el'l el zulI g('II, di e da rlul'ell zu vl' rhin rle l'n se ien , dnß Illnll rl"11 Pil o l C' 1l cli e Gre ll ­zr n clcut/i ch k r nn zeichne, Ilifol l-!'erl r s"r n tau chl cn um di ese Z eit \I ' i ecl el' lll r hrfnch di eshez ügli cb e VO I'­sehlii ,ge f1 uf, ZLll11al :i a n <1cll _\ufll ehun g rlr l' V r.l'r1unk­IUll gn) d ic Gl'r nzr n n nelli s olill cliill r l'k ennhar " ' 111 '­

(] en, So lI'urd e z, TI. \'o l'g eschl ngP II, " c i Gl'en zühel'­Ili egungr n Far]) " ign nl l' ill F OI'Ill far hi gc l' kün slli ch pl ' '\ehel,,'olk cn in di e Luft zu sChi eßI'n 1Q) , Di e F a rh­s ig nnl r k önnl cn clrn T\J'i eg führ f' nrl f'n !1 el,alllll gegelwll und ri as rIi egrnlll> Pr l'~on.1 1 illl'el' T.uft,,'nffl'll s(' lll' schll ell davon unl Cl' l'i chl et wrl'cl en,

Di e K Cllll ze ichnun g rl('J' GI 'cn ze' lI dUl'ch Allb l'il we n ri es Ln ndes \\' a p]1 e n ~, drs Scb,,'r iz('J' I\l'r \l zes, ~,ltlf Ilali sel ii cll el'n - \'om LIlf[,.: C' lllllznml I' l' i ,\ll fl lehllll g d ei' VrJ'(lunklung d r ll T\ a lli on en J1[lh cg<' l l' g j11 ) - " ' Ul'c! c'

flJ "Vii lki sch er Beo ba ch te r" vom 7, Se pt embe r 1944 , 7J " Völk is ch er Beo b.chter" vom 10, Seplembe r 1914, 8J " Deut sche All ge mein e Ze itun g" vo m 13, Se pt e mb er 1944, "J VgJ. "Gasschul z und Luft schut z" 14 11944J 165, 101 .. Ga ze ll e de Lausa nne" vom 14 . Se pt e mbe r 1944 . 111 \ ';:L "Gassch ut z · und Luft sc hul z" 14 (1944 ) 166,

I ~ in e n noch d elilli c llC l'e ll B ew ei s ihrel' ,.Ach tun g \'01' d ei' Ne lJl ralitüt el el' kl einen Slaaten" gallen di e US,­Am el'il,n n el' sc hon w ellige T ag-e spii le l', a l s ihl'e Ja gel­H ' I'kind e di e 13 a h nh ö I' e 1\1 0 11 1 i r I' 11 nel D e I s -II P I' g- b rs l' hossc n 7) , Tn i\lrllJli el' \\ ' Ill 'd e ein \'0 11 -llesrlzle l', a ll ;'; Solo llllll 'n komm en el eI' lind ge l'ad e l'infalll'enel cl' l'el' so ncnzu g grll 'ofl'ell , in el em s ich a ll el I d eI' Bi sr l iOf \"0 11 B:l se l Ile­fand, I ~ ill c Anzn. IJl el e l' Re i­se nd en lI' III 'c/C \'e l' lelzl. 1 n D els" I' l'g wlIl'den ein Le E' l'­Zll g lJe"c li o"sr n , zlI 'a lll:i g \ Vagen /Jes(' /Ji i digt unel p ill e L ok n l11ol i \'e HIIßC]' B e­I l'i e iJ ge"e l zl. Allf Ile id ell Uallllltü fell 1I'lll'd en 1'1 111 ' 11 eli e Bahll il ofsgc /J i illd (' mi t B ord waffl' n / angrg l'if'fell Ilncl hesc li ii cli g t. , :Y ICh ga/J r~ hiN lI'i r el orl zd hll'e ich e Vel.'w lmdel e IlIl le l' d('m

Schallhau8cn, 1. April 1944 : Nach dem Brande der Tuchlabrik.

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Im Hauptgebäudc ist nUr das obcrste Stockwe rk ausgebrannt, die Betondecke über de m drillen Obcrgcschoß hat der Ausbreilun~ des Brandcs nach unten Einhalt ~eboten.

Page 15: Gasschutz u Luftschutz 1944-10

ill g l'UUl' lll L lll l'i lii ge UIILTII ­gurlilll' tl~ ) (\'el'g !. Uild 4 ), ,\u f \\' ic fa lsc ll c ll VOl'aus­sC t ZUll gl' 1I all e d e rartige n \ 'o l'se ill iige De ruh te n " l)()­wi ese n di e l"e indm ~ldlt e se lbsl s cll o n kurze Ze it späle !". So c rfo lg te n a ll e ill a m ;.'() , lJkt o be l' zw e i An ­g l'ilTe Ullf d e li Hil e inha fe ll ll unin ge nl ~ ) , wo di e Dam p fer d e r se h\\'e izer i­sc h e n Hil e ill se llit'fa lJl' tsgc­se ll sc ha ft YO I' A nke r l ic­ge n ; d e r e l's le l\ ngriff gc­sc h a h m OI'ge Ll s, d e r zw eite u m l\achmitLag, Beide i\lal e \\ ' urd c n g l'oße Flü s ­s ig k e il s bru nd bomben e ili ­ge 'e tzt, di e jedoch info lge m e h r e r e r g l üekl ie h e r Um ­sländ e k e in e n große n Sc ha d e n a n I'ich tete n , o b­\\ '0 111 s ie Imrt obe rhalb und unl Cl'h a liJ d es Jl a fen s so­wi e ol.le rh a liJ d e r h ö lze r ­n e n Hh e inbrü ek e in den S tr o m g in ge n, d essen Obcr­fl üc h e bald e in Fl a mm e n­lIl ee r b ildete , Sc h\ye ize ­I'isc ll e Me ldunge n holJell das erfol greich e Ei ngreifen

Bild 4, Die Dächer der Bahnsleighallen des Bundesbahnhofs Schaflbausen tragen ~roße Schweizer Kreuze zur Kennzeichnung der Grenze,

d e utsch e r So ld a le n vom e lsässisc l1 en Rh einufer au s Dei d er B ek ä mpfung d e r !3randwirl,ulIg h c ryor und be to nte IL d e n \\ 'e rt dcr F e u e rsch utzi I1lpräg ll ie run g zur 'ch \\'er en tU a l1lnllJ a r ­IIl achung ei es Il o lzes, di e s ieh be i der Hh e inbrü cI, c Il e l'\'ol'J'agend b ew ühl' t h abe,

-:\ur w e ni g nl chl ' a ls e ill e \\ 'oche später, am SO lln ­tag, d e m :zn, O l\lobe l', wurd en n ach e in el' am tli ch e Il 'chwe ize r i\te ldung I4) "e in Fliegerb eobachtungs­

poste Il und das Dorf L e No i r mon t im B ern e r ,Jura a ngeg ri ff en, B esond ers be lroffen wurd e di e Gegc nd d es Bahnhofes" , An e rgänzenden Einze l­h e itc ll wurde bek a nllt , daß kurz nach 9 Uhr s iebe n d r e illlOl orige J agd bombe r l 5) b e i kl a rer Sich tau f elas Do rf zu li oge lL unel ela s F e uer au f ele n B a hllhof unel ein e n dort s t eh 'nd en Güterzug e rö ffn e ten 'o wi e ihre Bo mbe n in ei e r Gegenel d e ' Bahnhofes a b \\'a rfe n , Durch el e n Bordwaffenbeschull \\'urden eie r Ua hn­hofsvo l's t e h l' r unel sein Ge llilfe \'e rl e tzt, d ie L o ko­moth'e eies abfahrb er eite n Güterz uges völli g durch ­löch c r t unel somit a uß er B e tl'i eb gese tzt. 16) , Außc r ­d e m wu rde n durch ebe nfa ll s a ls n e u a rti g und b eso n­d er s \\'irksa m bezeichn ete F lü ssig l, e its -Bra ndboillbell z \\ 'c i \\ 'o ilnh ä usc r (ela runter das d es Bürgermeiste r s ) in d e r Nii lle ei es Ba hnhofs in Brand gesetzt, di e trolz sofo r t c inse l zeneI e r Branelbe k ä mpfu ng völli g au s­brannte n, F e l'n el' \\'i esc n fast a ll e H äuser ei e r \' om ßalmho f zur Kirch e f ühl'end e n H auptstraße d es Dor­fes S pure n vo n Gesc hoß ein scl Jl ägen au f; di e Ge ch osse Il alte n eli e Außenwä nde zum 'f c il glatt elurcll ch lage n lind in el e n Zimm e rn noch Sc ltad en angeriC h tet. Daß trotzd e m nicht m e llt' Opfer und vo r a ll em k eine T oten ZII bcklage n \\ 'aren , ist \\' 0 111 d em Umstand zu zUc sc hre ib en , daß ge r ade h irc ll ze i t \\ 'ar und d ie Bc­\\'o hn e r fast sä nilli ch zur i\l cs 'e gegan ge n \\ 'aJ'en,

D e r Ang ri ff iI u f L e -:\OiJ'lllOllt e rfo lgte, ob \\' oh I d e r Ort durch e in auf (\ e lJl Da ch e ill es a n e rh öhter ' t e il e s leh c nd e!l 11ud so nl it di e Gegend be ll e lTs ch e nd e ll gTöll el'e ll H a uses a n gebra chtes Scll\\'e izc r I\ re u z d c ul li ch ull d we ithin s icllt1JHr a ls zu r II c utral c n Sc lL,\' p,i z gc h ö ri g gek ennze ic hn et \\ 'a l', Es h a I. !I 1"0 fast <11'11 An sc h c in , a ls ob di e Ke nll ze ich llun g d urch lia s Schweize r Kreu z ge rad ez u n ls Zi e lmal'l\i e run g a uf­g e faßt \\' a r , Ein 11m D, l\o\' e lllbc r z\\ ' isch r n 113-; und 114,; Uhr e rfol g l e I' Ang riff a uf R 11 e in f e I cl e ll ­C; I .ll t f c l d c n li c ß el eral'ti ge Ve rmu tungen e rs lmal s a u ch in ei e r Sch\\'e izc r Presse z um Au s dru ck 1\0 11L -111(' 11. Alilt li ch \\'llrclc hi e rzu lJC I, a nnl gege be n I7

) , daß e l\\'11 " 0 scl l\\' e r!' IlO lltlH'n 1Ihge \\ 'o rfe n und znh lre ic ll c P e rso lI e Il \'l' I'1!'1 zt ouel' gL'tö l t' l \\ ' lIl'tl e ll , All f.l e I'tl l/ l11

fie len sec hs B o mbe n auf d as Städ tchen Di e s se n -h of e n , wo DQ.ch- und F e ns te r sch äden \'c rursacht wurel en , ~ Di e Basele r " l\at io na l-Zeitung" s t e llt in el le e m ZUsH llll1lcnha ng fes t, elaß elie u ',-amerika­ni sch e n Fli egc r wie bei d em An g riff a uf L e Noil'mont eI,a ' lJ e i d en B a hna nl age u a usge leg te Sc ll\ve izer Kre uz a b Zi e lmarki e run g b enutzt un d b lindl ings gesch ossen un el Bombe n ge wol'fe n h a ltc n oh n e s ich zu ve rgewi ssern, ob s ie es ta.ts~~chli ch mit 'f e ind li chen Zie len zu tun geh abt h äL tClI , A u ch h ä tte u Au ssage Il notge la nde te r B esatzungeIL \\'i eel e rholt e rgeben , da U es Ihnen a n z uverläss ige lll h a rte nma teri a l und a u s­I:e lch e nel e l' Ausbildung fehl e, j a , v ie lfa ch hätten s ie u,b e rh a upt ni cht gewußt, dall es ein e Schwe iz ge be! Ein e derartIge B eh a ndlung elü l'fc I1lall s ich ni ch t bi e te n lasseIl , ", c nn man ni cht eli e N eutralitä t übcr­h a upt eie r \' ö lli g en i\ li ßachtull g pre isge be n \\ 'o lle.

1111 Grunel sätzli ch en g le ich ge ri chtet, we nn a u e ll PO IL ti sch a nges Lcbts d es u ngeg riffen e n Zi e les lIi cht so sc hwe l'\vi egenel \\'i e di e ebe lL beschri ebene n Neutra­litätsve rl e tzungeJl \\'a r ei e r An g riff a n g lo-a ill e ri l,a­nI sch e l' T enorfl iegc t' a uf das Ge bi e t de i: cbe nfa ll s n eutra len R e publik San M ar in o a ln :W, Juni 1944, ü b er di esen Lufta n g rif f sei dahe r eie r Vo ll s tä ll - ' cli g ke it h a lbe r a ls Absc ltlu U di es e r Darste llull g d e r n e ues te ll Lufta n g riffe gege ll di e l\ e u tralitä t a ls so l eh e Il och kurz fol ge neI es beri chte tJ8) :

In d e r Z eit von 11 bis 13 Uhr eie s genannte n Tu "'es b e leg te n a n g lo-a m el'ik a ni sch e Bo mberve rbä nd e "'in vi e l' a ufcinanel e rfol gend e n \" 'e ll e n S tadt und Gebiet eie r ä ltes ten TI epublil, E uropas nl it Bombe n schweren un d schwe rs tcn l\ a libe rs, oh\\'ohl s ich in San Murino k e ille !'l e i ,mili ülrisch e Anla gc n und Einri c ll t un ge n s ow ie k e in e TL'uppelJ irgc nd e inc L' l,ri egfLihr e nei e n -"l ac h t be fa nd en und das Obe rkomma ndo d e r d e ut­sc h e n Truppc n in Ita li e n c1 e n Aufe nthalt in und d CIl Durchm a rsc h dUl' ch Sa n Mnrin o a usel rü c kli ch \'e l'­bo ten und über die E inh a ltull g d es Verbotes IIn(\ d ie B eachtung dcr 1'\ e utra lilüt \'o n Sa n ,\I :lL' iIi O s lrc ng gewach t hatte,

'"I "Die Schweize r Hausfra u", Basel , vom 30, Se pL ember 1944, l :l) " La Suisse" , Genf , vom 27, Ok Lobe r 1944, H) " Völk ischer Beobachter" vom 31. OkLober 1944, J',) Na ch "Fe uillc cI'Avis", La usa nn e , VOm 31. OkLober 1944, nu r

vier, vo n denen nur zwe i in Ak tion tr a ten, e in er durch ßo mbe nwurf der andere miLLe ls Bord waffen beschuß , '

1°1 "La Suisse " , Genf, vo m 31. OkLober 1944 und die in FußnoL e 15 ge nannL e QDe ll e ,

171 " De uL sch e A II ~e meine Zei Lun g" vo m 12, Nove mb er 1944 , " 1 "Völki scher ~ e o ba ch L e r" vom 29 , Jun i 1944,

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Page 16: Gasschutz u Luftschutz 1944-10

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Die S tadt San Marino \\'lu-de du rch den Angriff schwel' verwüstet.. Dom und lJi blioth ek \\"urden \"0 11 -s tä ndig zerstört , zah lreiche hi s tori sche Gebä ud e \"on unersetzlichem \"'ert vemichtet und Wohnviertel de r Bevölkerung schw el' betroffen. Auch hatte sich die Bevölk erung nicht ill di e h ell er bege ben, we il di e

1 teutra lität von San Marino bis dahin imm er beachtet \\'orden wa l' ; die Bomben der Terrorfli eger fielen daher mitten unter di e a uf den Straßen stehendeIl Ein\\'ohner und verursachte 11 som it sch\\'e re 1\l en-sehen verluste . .

Der Nahtreffer und die Kellerumfassung'swand

Hauptbearbeiter für den Hcichsaussch u ß für bauli chen Luftschutz: Dipl.-Ing. An g s t W LI r 111

Der kurz a ls "Wand treffer" bezeichnete Nahtreff er schwer er Bomben mit Zerstörung der Kellerumfas­s ungswand so ll hier untersucht werden, jen er Treffer , der die fLau swand entweder berührt oder so nahe a n ihr liegt, daß die W a nd in den unmittelba ren Ber eich des Auswurftrichters ger ä t (Bild 1). Selbs t bei ver­hältnismäßig kleinen Sachschäden werden hierbei nicht se lten schwere Verluste an Menschenleben ver­u rsacht. Die Sprengbombe mit Verzugszündung deto­niert in einer Tiefe von 2 bis 3% m, a Iso etwa in Höh e der Kell ersohle oder unter ihr. Der sta rken seitlichen Verdämmungswirkung verm ag na ch ein ­gehenden Beobachtungen bei einem Bombengewicht von etwa 500 kg ab kein e Kell erumfassungswand s tandzuhalten, gleichgültig, ob sie in Stampfbeton oder Ziege l mauerwerk der üblichen Stä rk en a us­geführt ist. Die Bodenb escha ff enheit spie lt be i den hier in Betracht gezogenen Entfernungen keine entscheidende Rolle, nur l\insichtli ch der Au sdehnung des Sprengkegels nd sein er fü r di e Wand gefähr­lichen Zone treten gewisse Sch wankunge n und Ver­schiebungen ein. Zwar is t di e abso lu te, d. h . d ie a uf Grund vo n spürba ren , a ber ungefährli chen Auswir­kunge n noch fes ts tellba r e Re ich we ite des Erdstoßes - oder, besser gesagt, der Erddru ckwell e - sehr unterschied lich und ausschließlich vom Bod en ab­h ängig (Bild er 2 und 3), jedoch is t ei er Bere ich , in dem Zer s t ö run gen vorkommen, nach den bis­hel"igen Beobachtungen beschrä nkt a uf Te ile der Nachbarschaft des Zerkna ll es, inn erha lb de ren elas Erdreich zur Seite ged rü ckt wird (Bi lder If unel 5) .

Der oberirdische Lufts toß ha t in unseren Fä llen für rl en Keller oft nur sekund ä re Bedeutung, indem er

zur Belas tung durch Trümmer führt. Das Sc h a ­d e n sb i I d nach dem Einschlag von Minenbomben und von Bomben mit Verzugszünclung unter sonst gleichen Verhältnissen ze ig t deutliche U n t e r­s c hi e d e. Der Luftschlag beim Zerkna ll der Mi n e n b 0 mb e wirkt gegen di e benachbarten W ä nde und gleichzeitig durch di e vVancl öffnun gen hindurch gegen die Decken von unten . Daher wird der Widers ta nd der W ä nde gegen seitliche Krä fte, der im No rmalzus ta nd wegen der a uf ihn en ruhend en Belas tung ziemlich groß ist , sta rk ve rkl ei nert, weil die belas tenelen Masse n nach obe n beschl eunigt oder mind es tens gewichtslos werd en . Der Zerkna llclru ck einer S p r e n g b 0 m b e, der nach dem l1 in a uswerfen

der Trichtermassen noch fr ei wird . stößt in der Hauptsache schräg nac h oben. Von di ese r fast a us­sc hli eßlich nac h oben ger icht eten Wirkung zeugen viele Fä ll e, be i denen trotz eines Zerknall s kn!lPP neben ein er hoh en J-1au swa nd nur kl e ine Tür- und Fenslerschä den und a bge ri ssene Gesimste ile fest­zustellen sind . wä hrend di e Wände se lbst nur dagegen gespritzt e Erde , iedoch keine Ri sse oder and eren Sc hä den alJfwe isen . All erdings ka nn bei geringerer Tricht ert iefe auch ein gewisser Lu ftschlag gegen obe re W a nd teile erfolgen . Di ese W a nd teil e können unter der Wir­knng des durch das Erdreich in di e Ma uern weitergeleiteten Stoßes f{ l e i c hz e itig mit dem Luft­<l r llck ode r k urz v 0 I' diesem eben -

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fall s l3 eschl e utli g llngell nac h oben erfallre n. Z\\"tlr s ind di ese e las ti schen Erscheinungen sehr kurzfristi g, s ie kÖl1!wn a ber a ls Sch\\' ingullgswege tro tz ein es nur einm alige n Anstoßes mehrma ls nach ein a nde r a uf­Ireten , d . h. mi t dem seitli chen Luf tdruck ze it li ch zusammenfall en , und da nn zu dem ,'\u sb rll ch \" on \Vänd e n führen. " ' ie es die ßilcl er fi und 7 zeige n . Dabei ver li eren di e Ill eis t vorh a llt! I' lI cn 1I 0lzba llü' lI ­decken di e ä uß ere ll ;\ ufl age r und h ä ngen entwed er mit amt dem Bode nbelag in ga llzen Ta feln h erunt er oder s ie s türzen a uf di e l\ ell erdecl< e, Durch das Aufschlitze n der Außenwa.nd wird in der Hegel nur e in BauIlI aufgeri ssen, di e Dachkon truktion jedoc h oft n ich t mehl' in !\l i t1 eid en schaft gezoge n.

Di e unter den \'o rli ege nde n Verhä ltnisse n anzu ­strebe nde n \" e r h e s se I' u n g e n müsse n einfach, dabei jedoch zweckmä ßig se in. :\Ia n hat in Königs­berg bereits d r ll Vorschl ag gemacht und a usgeführ t, ein e z w e i t e S c hut z m a u e l' i 111 InneJ'en des LS.­Baum es vor di e Außel1\\'and zu se tzen. Eine Schutz­mauer (mind es ten s 11/ 2 Stein di ck). in geräumigen . außen li ege nde n Schutzrä ul1l C' n in etwa 1 m :\bs t:lnd \'on der Umfass ungs\\'and a ufgeführt , \" erspric"ht nach e inige n d ies bezüglich en Beobachtunge n Erfolg (Bilder 8 und 9). Der hi er vorgesehene, e ige ntli ch zur Abs tützung des Ge\l'ö lbes und zur Verkl e in erung d es !laumes di enend e runde, 2 m von der Außenwand entfernt eingezogene Ma uerbogen (38 cm dick) hat di e Schut t- und Trüm­mermasse n stark abgebremst, so daß ni emand verl etz t wurd e. Diese z. B. in Königsberg sch on früh e r ' zur Verst ä rkung vo n hoc h I i e gen d e n Kell ern ge­fund en e und durchge führt e Maß­nahme gegen den Min en sc hlag kann ebenso in ti ef! iegenu cn Kell ern gegen die im Boden ver­dämmte Zerknallgas menge od er gegen di e zur eite gesch obenen Erdm asse n mitsam t den mit ge ­schobenen Ste inmassen der AußenmauCl' a usgenutzt werden .

Eine Durch schl upföffnung zu den Ke ll erfenst ern is t erford e r­lich , DeI' Luftzwi sch enl'aum . dessen Aufgabe ungefähr mit de r eines Tosbeckens \"ergleichba r Ist. hri ch t d ie hereinstürm end r

Wll ch t des Sto ßes. Die Doppel ­" 'a nd \" er h ind er t, da ß la uer­t r ii mmer. Bocl en- I. hd Schutt­massen en h\"Cde r über ha llpt oder mi t \"oller \'e wa lt in den LS.­I\ e ll er gesr li lelld er t werden . En t­s prechend e \ 'era nk erungen in de ll Seit en wii nd en und im Boden erh öhen di e Stand fes tigkeit der Doppe lwanJ . ebC' nso di e Anord ­nung mehrerer Pfe il er in der " 'a nd bei Kell ern , deren Außen­wa nd breiter a ls 2,5U m bi s :3.00 mis t.

Für LS.-Kell er mit beschrä nk, te l' Ha umti e fe e ign et s ich die olJige Lösung nich t. Für di e \ 'er ­s tä rkung illrer Außen'wände lassen s ich di e in dem Erlaß des Re ichsminis ter s der Luft­fahrt und Oberbefehlshaber s deI' Luftwa ff e r . 22589/ 42 vom }. F ebru a r 1943 a ngegebenen Ver­

IJesse rung vorschläge fü r ülJer Erdgl eiche liegende un d ins be ond ere durch Minenbomben gefährdete LS.-Hä um e, wenigs tens in bezug auf di e innere Ver ­s tii rkun O" du rc h ;\'1 a ue l' \\' e r k, durchfüh re n. \Ve nn bei di esp r Art der Vers tä rkung Schwi erigkeiten auf­treten, so leis ten ~la u erpfeil e r (gut fundi ert und mit Anl a uf) od€'!' :'1a u€'!'zungen a ll e in imm er noch gute Di e nste.

\\'0 di e j"lög li chk eit ein er U 11 t L' r t e il u n g des Ha u mes in Zell e n durch Einziehung \'on Querwänden beste ht (breite Außenfron t, kleine Raumti efe), sollte unt er a ll e n Umstä nde n da \'on Gebra uch gema cht werden ,

Di e \"ol'zun ehmend e Arbeit ka nn durch S e i b s t -h i I f e ge leis tet werd en. Ein e Unters tützung durch die Behörde n wird s ich ve rmutli ch a. uf fa chmä nnisch e Bl'ratung und Gewä hrung gewisser Erl eichterungen in der :\'la teri a lbescha ffun g a us Sch a densteIl e n ( ~ I a. ll e rziege l ) be chriinken mü sse n, Da es sich um bere its in Keil erfußbod enhöh e odel' unt er di esel' an­g re ifend e I( rä fte ha nd elt, mü se n d ie Vers tä rl<ungc ll mit e nt sprech encl er Grundung von dcr Kellersoh le bi s zur Decke reich en. Al s Ba u, toff kommt \\"ohl

_au ssc hli eßli ch der l\l a u erzi ege l und in ers ter Lini e jener a ll s abgetragenen Brandsch adens te il en in Frage , e rs tens, weil CI' in genüge nder Menge zur Ver-

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fü g un g s t ellt und v ie lfach -ohn e \\'eite res \'e l'\\' endb:l r is t, zwe ite ns, we il sein e Vera l'beitung urüer fach ­IIl ä nni sc her Anl e itung für den Laien noch a nl eh es te n r1 enkb::t I' e rsch eint, und drittens, \\'e il eli e Tra nspol't­frage durc h, eli e in der Nä he befinelli chen Schade n­s te il e n in el en me is te n Großs tüelte n ni cht a llzu sch \\' ie ri g ist. Ohn e g ut en Will en und etwas Schweiß wird es fr e ili ch a uch hierbe i ni ch t abgeh en ,

Der wirksamste W eg, den W a ndtreffel'schä den a us­zu \\'e ichen, \\'ä re eine Ve r l eg u n g d s Sch utzl'a umes \'on de r Außense il e ins Ge biiudeinnere, jedoch in den we n igsten F ä ll e n wird s ich das ve rwirklich en lasse n, Abe r ve rein ze lt wurde n el och , m a ngels der h eutigen I': l'fa hrungen unt.er Berü ck s ichtigung da m a ls wohl be­r ec h t ig ter GrüneIe, Außenrä ume au sgebau t, wo m a n ebe nso h ä tte Innenrä ume ve rw end en könn en, F ~t11s

s iclt ohne besondere Sch\\' ieri gl\e ilen ein e Verl egung in kurze r Zeit durchführen lä ßt un d besond ers eli e ' Ne benrä ume hins ichtli ch Lufts toßsicherhe it u , el g l. den gege nwürt ige n E l'forde rni sse n ent sprech en , ist unbeelingt el a für e inz u ret.e n,

Die Za hl von \\' 6iteren Verbesse run gs mögli chk eite n is t infolge de r ele rzeiligen Lage ziemli ch lJ eschr~l nkt ,

so da ß der Ph a n tasie s icherli ch Grenze n gesetzt sind, Uill so lI1ehr, a ls ei er Aufwa nd a n A rb eitskra ft und Ze il ge ra de b eu te und in vo rs tehe nd e m Fall bi s zu e in em ge wi sse n Grael erfolg vers prech end se in muß,

Beispiel für die

Ma ßna hm en , deren Z\\'eCklll iiß ig ke it \ '0 11 \'o rnh e rein zweife lha ft is t, so ili en unte rbl e iben, ga nz zu sch\\'e i­ge n vo n den en, eli e, a ns ta lt ein en zusiltz li ch e n Schutz zu bie te n, Me nsch enl eben zusä tzli ch gefä hrdel!. Ili er zu ein Beis pi e l un sac h gemtl ß e r Au sfüh ­rung: Im Schutz r3um eines E infa mili e nha uses fa n d inn e n zur Vers tii rkung T l' 0 c k e n Il1 :L u e I' w e I' k Verwe nd ung, Bei ein em l\nht re ffe r \\'u l'llen eli e Um­fass ungswand un d d ie einige ;\le ter da \' on e n tfernt li egen de schwach e ScilU tz ra um wand e in geelrü ckt, die a ufgeschi chteten Mau erziege l el ur ch el e n Hnul1l ge­schl eud ert un d einige P erso ne n ge tötet,*)

Die Schüde n, welche in Schutzrtlull1en un te r Erd ­g le ich e durch di e hi er so b cze ichn ete n Vla ndtr eff er auftreten, dül'fen ni cht eli e Tat sac he ve rwi sch en , da ß der ti ef!iege ncl e Keller tro tz el e m dem h ochli egen­den l~ e ll e l ' übe rl egen bl e ib t.

Das Them a \-Va nd t reffel' ist cl ur ch cl ie vo rs l eh end en Aus führun gen noch ni ch t er sch öpf t. Dem Vorschl ag de r Se lbs thilfe m ag mnn in Fachkre ise Il vielfach nli t e in em Läch eln b egegnen, Ob zu r ee ll t oder unrecht, h üngt vo n ve rschi ede ne n Umstü nden ab, I mmerhin aber s in d e in Beweis für di e ;\lög li chk e it e in ei' zw ec k­vo ll en Se lbsthilfe jene LS,-OJ' le , i n de nc" e rs i::t un­li ch e L eis tunge n durch fachm iinni ,;c h ge leit e te Lni c n­nl' be it vollbrach t wurd en ,

Instandset~harkeit angeschlagener Stahlhetonbauten Di pL-fn g, Dr, tr chn, H einrich Co] d e m u n cl

D ie sch we re Zeit, di e wir h eu te durchl eben , erfor­der t a u ch vo n de r Ba uwirtsch a ft ele n g rößten E in satz und die schn e ll s te Durchführung ihrer Aufgaben, Dnher ist es s ich e l' von Inte resse, e in Vel'inhren fes t­zuh a lte n, rln s me in es \Visse ns in di ese m Umfa nge zu m ers ten i\l ::t le durch geführt wUl 'ele, Es h a nd elte s ich daru m, schwe re I\i'a nba hn tl'äge l' a us S tahlbeton, di e zugleich di e Dachkonslruk tion e in er vVe rkh a ll e t rugen un o d ie durch E inwi rkung e in es Explosions­druckes a us du'el' L::tge gekomm en w::t ren, a uf schn ell­stem \Vege wi edc r zUl' cch tz uschi eben,

Di e Dachkons truk t ion, es \\'a l' e in eisern e r, schi ' sc lt\\'ach ge ha l i en el' Fach werkd ae hstuh I, \\'urd e d UI 'c. h Ex pl osion sdru ck a bge hoben, knicki e beim Zu­r ückfa ll e" e ilt , bli eb jedoch a n de n heid e" Kranbahn­trägc rn de r Ha ll e h änge n und \' e rbog diese del'a rt , c1n,ß der li"l\ sseitige Triig<? " ma x, 6 cm, der r ech ts­se itige Trii ge l' nl:lX , 51 CIl1 :1.lI S dcr Ve rl ikal en na ch

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inn e n \' erd reh i. wu rele (BileI 1), Di e l\ril " bahn tr äge r saßen a uf 8 nl h oh en S ta hlb eto nsäul ell , di e durch da s brech end e Dach nach innen gezoge n und dah e r a m Fuße außen geri sse n \\'ar en (Bild 2), S ie h atten im Unt el'gur t e1ie l\ ranschien e, im Ollergur t di e Stü tze n für di e S la hl -D::tc hkonstrukti on zu t rage n,

Be i der Fl'age eie r Wi edo,rhe l's tellung eier TT a up t-' h a ll e lag ein e wese ntli ch e Fo rd e ru ng cill rin , de n

sc hwe ren Kra n mit 27 Tonne n T ragk m ft lin d :28 m Stütz\\'e ite schn e ll stens w iede i' in Be trieb zu bringen, Da rüber' hin a us muß te a uch w ierle r e in Dach gesch n f-

') In d en " Besl immun gen für d ie ba ul iche A usfüh run g vo n Spl iller­schulz - Fass ung Se pt. 1942 -" isl die A nwend un g vo n Troc ken­mau e rwerk auf den Schut z für Masc hin en u. ä. e in geschränkt und fü r den Menschenschulz a usd rücklic h a b~e l e hnt. G ün s l i~c Beobachlun~en über d en Sc hul z, we lch en das Tr ock enm a uer werk ~cgen Splill er ge­le is tet hat , haben nicht se lt en zu sei ne r ü be rschä tzung ge führt. Maue rwe rk mit Fes ti ~ k e it ~e J! en B ieg un J! und S chub , wie s ie mit hydr aulis ch e m Mört e l ohn e wei te res z u e rr e iche n is t , bl e ibt d em Troc kenm aue rwe rk na ch w ie vo r üb e rl ci,!cn. Di e Schrift wa ltun l!.

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d,t1Il'I ' "p ili ' g'r l' ill g-(; Sr iI PII ,.;J (' ifi gkl' il , \1 ' [1 1'<' 11 .i ed och ill d e I' l ' l 'l'lik;l' I< ' 1I ,\\'ll";" ;llIll l ' I'OI'd p lllli (' h \I ' itl t' I' " lnnd ,.;­

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Bild 1.

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I,iillg-C, \I ':l I'C Il ll ' iltc ls IUngdidll'l olleJl uJld IIll le ll stark e l\:anlllülzc l' Hll fgl'jl r c ßI, an \\,' elelle n an deI' Oberse ite di e Ilyelrllu ­li sc l! Pl1 Pressen , an elcr l 'nl cl'sc i lc lIuIJ­presse n, sog, A mer ik aner , an-geselzt \\ 'u l'elen (Bild 4),

Um elas ZIIJ' ü l'l,ge ltl'JI L1c :; !\l'anll:1I!II I I'iLg<,l's dl l l'cll di e Hei lll illg nllf LI en Böckc lI nicht zu \' el'IJinder Jl, \\ 'ur-

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den auf di e l ' appschwcl l en der B öcke Stah l ­IJ l atll'1l Illit z\\' i sch enli eg(' ncl l' lI ~'tah l \\'n lz e n nuf­gebra cht. üher fIc I' obe ren Stahlpl alle Ing (' in weiter es K ant l! o lz, das milt els 1, lIr1.CI' Sc ll\\'ell en unel 1-;:eil e nnl Unter gur t des !\rRnl);JhJltl'ii !.!'c r s nng(' j)reßt \\'nr , ])i e NorlJl a l lng(' des l \raJlba l lntriigers w urd e durch eine'lI Draht, dcr z\\' i sc ll l' lI deli ri chtigl' n Endpunkten ges pn nnt \\'a 1', b ezeichnet.

Vorerst \\ 'urde der lillksse it ige Triigc r mittel::; dl'eier hydrau l isc h er Pressen in se in e Ln ge zurückgcclrückt. Di e dabei gewonlwnen El'fahrun gPII \\'arcn so günsti g, daß ZIVC i Ta gc da r Cl u f na ch i II zwisch en f crliggeste l l ­tpn Vor!Jpr eilllngc n :luch di e Zurü ckdrückung eies r echtsse itIge Il I\i'anhahn t l'ügl' r s in Ang riff genom m en wurd e (Bi ld 5), '

190

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Bild 4.

Zu di ese m Z\\' cck e w arcn :In j eder Presse, an j ede lll Anlcl'iknner, nn j ede r Säule und auf j edeln Bock Leute posticrt, die im Nlaße des Zurü ckdrü ck ens des I\ranbahnträ ge rs d ie K eil e b ei den B öck en \'erändel'­tt'll bzw, die J\ eil e b ei den zurü ck geh ende n Säul en Iterau nahmen .

A uf di ese Art, konnte d i e gH nz~ A l'heit dcs Zurück­drü ckens in clrei Stunden er'fo lg r eich und ohne Zwischenfall b ee nd et werd elI , Di e ni sse des J\ran ­bahn t rü gel',' sch lossen sich b ei di esc m Zurü ck gehen vo llst iindig un d bewi ese n daill i t di c n ichtig k eit der Annahme, daß die D ehnung der Stahl einl agen k eine

bl eibende gell'e 'en \\'<11', Bei d en Sä.ulen wurd en di e verbli eben en Hohlräu m e im Fuße durch Stahl­k eil e ausgek eilt. Da mit ein er stat i sc hen \Vil'kung der verbli e­benen Stahl einl agen bei den Säu l en nicht ge r echnet w erd en konn te, wUl'd en di ese ,ummantelt und torkretiert. Eine Verstär­kung d r I<l'anbalm war nicht erford er li ch , Die B elastungs­probe der wi ederh ergestellten KranIJahn v erli ef einwandfrei.

Die D auer der Vorber ei tungs­arbeiten für die ZlIrückschie­IJung der Kl 'an llnhn betrug zwölf Tage.

Außerordent.l ich es \ 'e rdi en st gebührt el em IngenieurIJüro Ziv,­Jng, l\'l lg i , da al s Berater des B auhel'l'n die n ötwendigen sta­tisch en Un ter uchungen und

Bild S.

Page 21: Gasschutz u Luftschutz 1944-10

l~ilf lShe l' l'('h !1ull ge !1 ullJ'chfühl'te und zum Erfolg diese l' -- \\'oh l erlStIHa lig - im g l'oUen ,\ usmaße un­(el'nolll nWllell ZUl' eclll sc1ti ebung e in c l' ve rdre hten StahllJelCJllkollsl rul,ti on hedc uleml beitrug, Di e ra~ch c D~rehführu ll g dcr gcste llten Aufgabe er mögli ch te i,n kUl'zeste l' Zcit die \\ ' iedcr inhel r'iC'bnahme dcs gcscl1 a­d ig tell \\ 'e r kC's,

Zur Aufste lllln O' VO ll Löschwasser­ö

be hälte rn in ' VohnhülI sc ,on Die \ 'C'rol'dnung d cs He iehsarbe il mini stel's \'om

20, 8, 19/.:3 zur H elJu ng d e r lJali li chen F e ucl' Icherh elt for'd ort in § 10 :

,Yl'lwllen dl'ei- od el' m ellrgesc bos ige Gebäude ode I' z\\'eigesc l1 0s ige (; elJiiud e mit ausgebaulem Da<.: ll ge~cIJOß ein e Dl'lI <.: k\l 'asse n 'erso rgung anlage , so ist in jedem Treppenhaus nahe vor dem Einga ng Zurn Dae hgC's<.: IIOß ein e vVasserzapfslelle mi t 'c lil u ll <.: li a ns<.: lilIIß und Abla uf einzubauen,"

Nae ll dcn bi s he l'i ge'n LllftkJ'i egserfahJ'ungen el'­~<': ll e ii1t es jed och nol\l'e ndi g, di ese l\Iaßnahm en In Zukunft zu e]'g~in zen für d en ni cht nur l1auflg, son­d~ l'O nacligerade I'cge lmäßig e intretend en Fa,lI , daß die zont m le Dru ck\l'aslSen'erSol'g ung an lage wa.hrend bzl\' , u nmilLe llH\. l' nach de m Lu ftangril'f ausfä ll t. Als Zweekmüß ig \\'ird hi erbei di e Aufste llung \' o.n L!Jsch­\\'asse f'b e hill t.e l'n erach tel, di e e in en zusat zllchen Lö 'ch l\'assel'vo J'l'at \' on lh bi s % m 3 je mittl erer W Ohnung aufnehmen könn en , In einem G-Fami li en­Hause \\' tl l'e ll d emna ch zwei Bel ä lte r von Je 1,5 IJIS 2 m3 Fassungsvc rm öge n un te rzul ringen, Di e Art der AUl'stellllng \I' irc! in e l' tel' Lini e vom G1'und rtß ab­häng ig sein , d a g l'und säl ;>;lich di e Behälte r a u f tra­gende W ü nd e oder durchgehende Pfeiler au fgeset~t wel'den mü ssen , Der Dachboden als Standort fur dI e Lösc h\l'asservol' I'öte bietet den Vorteil, daß ?as Wasse i' ohne zusälzlichen lüaftaufwand in der Na.he der Brandsle ll e entnommen werd en kann , Da/?egen s ind hi et' di e Au fl a.ge l'u ng d er nich I ~ne~l1eblt ~h en Behülte rge wich te di e Fro tgefahr SOWIe di e erhohte Gefahr d e r Bes~hädigung und Zerstörung ~urch leich te .\lJw urfmunition, durch Luftstoß und ,1 l'l1m­l11el' a ls n aC h te ilig zu we rten, Di e be 'er ges ichert e ~nd \'on d I' Allflagerung unabhä ngIgere Aufstellung 1m h e ll e rgesc hoß m ach t d agegen im Gefahren.falle fÜl' das H el'a.ufpumpep oder -trag~n ei.nen erhollten A.J:be i tsau f\l'an<.! nöl ig, da gerade m dI esem \ugen­bIJck mi t dem Versagen d e r t1'omzufuhrung ge­l' chnet \\'C1l(len muß und d e halb Elektl'opumpen fut' die \' e r\\'endung aussche iden , Zur Erleichte,run/? der BI'andlJek ä mpfling würd e jede WObn,ung, mi t, ~I,nd e­stens e in e l' L ös<.: hwasserzapf teil e m it e JI1,h e tth~h ~m

Chmu lJgc wind e zum An chluß für %'- bl' l-zolll?,e chlüllche (Gal'ten cb läuche) auszustat~en ~ IJl , chließt man di e Lösch wo. ' erbehä lter al! e lll e St e l~e-

le itun g unte r Zuhilfenahme e ine ch\l'lmmel'\' en tll s a n , ' so wird mall noch e in e besondere, vom Wa 's,el'­be,häl te l' au sgeh end e Fall-Leitung b,enöt!gen, \ 1C1~ · le ichi ist ein e Au s fülll 'llDg denkbar, dlC m it nur e tn~1 einzige n zum Lö ch\\'asserbehä lter führenden LeI-tung auskommt.

Es wäre nunmehl' die einfachste und parsam ste Anordnung d e r Rohrleitungen, d,el' ,l1andgesteu e ~' t~n lInd selbs tt ä tigen Ab perrhä hn e zu fmd en, Dabet I t a) Zll prüfen , ob und \\'i eweit die, gewöbn~i~h?n

\ Vasserleitung rohre 01 ne übe rmaßlg ,kompllzl ell e

SChaltungen für d en n eue n Zweck mit veJ'wendet werden k önnen ,

b) Rück s ich t darauf zu n ehmen , daß di e z e n t I' a le \Vasserversorgung solange in di e ,Lö chwa er­b lieferung e ingeschaltet und ~u~nu t~bar bl ibt, wi e e,' d en U mständen nach mogllcb I t

c) zu lJel'iiC'ksichtigcn, daß die Deaufsi<.:IJtigung, \Var­tung und friedensmiißige Füllung u nd Entleerung de r ' De hült eran Ia.ge le ich I d u l'ch zu führen s ind,

Dieser Hin\\'e is möge als Anrcgung d afür di enen , eine Te ilfmge auf dem (; elJ ie te d eI' baulic he n Brand­sch ulzmaß nah men zu durChdenken, d e l'en Kl ä I'llJlg spätestens his zum Bau/leginn nach dcm l\ riege er-folgt se in muß , ]\ c, Anm e rkun g d er S<.: hrif twa ltun g :

Zu \'ol'stehender Anl'egung hat s ich der Deutsch e \' erc in \'on Gas- und,\Vasse rfachmännem im NSI3DT, bere it~ geäuß,ert u n~ vo rges~h lagen , di e (gege n Fro 't gesch utzte) StClgeleltung, die zu [' Fü llu ng d er Be­hä lt e r di en t, m ögli chst Z Zo ll sta l'k zu hal te n und in jed em Stock\\'el'k nicht nur mit dem gewöhnli ch en Zap fhahn und 'chr:lulJsiü<.:k für Sch lauchanschluß 'ondern au ßerdem noch mit e in em 2 Zoll tal'ken Ab~

s perr 'c hieber m it angesetztem Kuppe l tü<.:k für den An chluß eines C-Sch lauches der F euel'Weht' auszu­statten, E ' beständ e dann die j\Jögli<.:llke it, bei e inem Aus fa ll de r Dl'u ck was'e l'\'ersorgung d en Strang­abspelTschiel.iet' im Ke ll er oder El'dgeschoß zu schli eßen und übe t' ein do rt \'ol'ge ehenes KuppeJ­s tück Druckwasse r aus eill er tmgbare n Kra ftspritze dur<.:h die Steigeleitung in jedes Stockwerk e in ­sc hließlich Dac hgesc hoß, zu drücken ohn~ daß Schl ä uch e im Tt'eppenlJaus 11Ochgezoge;1 zu \\'erden brau ch en ,

AUSLANDSNACHRICHTEN

Britisch-Indien Der Durchführung d es Luftschu tzes in In dien be­

I'eitet neben andel'en Dingen a u cb de I' h eu te noch a ll es beh errscbende K at e n g e i s t e l'h ebliche

chwierigkeiten, da di e er s ich a uch :luf de n Luft­chutzra um er t reckt. 0 bil de t die Tren nung der

Bra hmanen von den P a ri a bei Fli eger a larm ein bi jetzt unge löstes Problem, we il d ie letzteren s ich von den Brabmanen 150 m entfern t h a lten müs en, Die Frage der nte rbring un g von 5 Millionen Paria s z~ igtsom i t a~ deutliC,hst en die Schwierigkeiten , VOI' die Sich der Chef de, mdlsch en Luftschutzes <>es tellL s iebt. Zu einen Sorgenkin de l'l1 gehören au~h di e Jl e iligen I\ühe, die norma lerwe il e überall fr e i hCl'um­la ufen, i!)1 Falle eines Fliegera larms aber a uf irgend ­e lil e \\'el 'e von den Straße n en tfe l'l1 t werden mü se n \\'enn s ie gegebenen fa lls ni ch t die nettungsmaßnah~' men behindern ollen,

Zu diese n a llge mein en SO l'gen komm e n noch di e I e 'onderen ei niger indisch er Für t n, 0 li eß der Ma ha r ::ldscha \'on Gondal kürzlich beim Ch ef des in­(li ehen Luftschutze an fra gen , \\'i e e )' e in en ganz a us I\ri s ta ll geba,ut 'n Palas t im F a ll e e in e Luft­angriffes \'01' der BOlllbenwil'kung schütze n oll e,

Chile Di e In vas i o n d r ~ l a r s b ewo hn er di e vo['

e inige n Jah r e Il in den Ver ei ni g ten taaten Auf­I'egung und chl'ec l, n verursach te, hat nun a uch ihre Wirkung a uf die Chilenen nich t verfeh lt. Die seincrze it in den Vereinig ten Staaten verbreitete Hund funksencl un g ging nämli ch kürzlich auch über el en Sender, der ,cbil eni se,he n H a up t. tadt a ntiago und halte d ie gl e lc~en \Vlrkunge n und Fol ge n wie fl::l lllal In den Vereliligten S taat n: vVeite B evölke­I'ungskl'e i e wlII:den von e in e!' Pan i I< tim m u n g d a ßl, un d III \' Ie len Ol'ten gab e' e ine g l'oße Anzahl

Nervenzu ammenbrüche, Di e besonn ne chil ni scbe Presse erhob e in ' (jmmig Protest gege n del'arti ge' unver a ntwortliche Hundfunk en d ungen und ver­la ng te ihre Absetzung vom Pl'og<m mm ,

Dänemark De I' D ä n i , e h e L 1I f t sc b u tz ve r e in bes tand

am ,.Juni 1944 zehn Ja hl' , De Ereigni es wurde jedoch l ed i~lich dur h ~in e !<ranzniederlegung am Gl'abe des e l' ten VOI' Itzencle n de Vere in s Prof.

, p, L, ö r e n e 11 , gedacht' ), '

1) VgJ. .. Gassdiul z und Lufl s<hu lz" 9 t1939) 93,

191

Page 22: Gasschutz u Luftschutz 1944-10

Kanada :\ac li eillel' :\I e ldullg deI' ,,:\l oIII l'ea l Gu ze l C" 1'011 1

,\u g ust l!),H hat 1\ 3 l1ad rl il1l blShcl'ig "1I 1\ 1 i egs l 'el'­Inufe fül' di c Hl'a ndh e kü Illpfuli g in 1': lI g ­lall d lI ac ll dc uhcll l' 1I Luflall gl'ifr(' 11 ,.;( I ' iell' F l' u e l' II' e hl'l l'u l e Z UI' \" Pl'fÜi.!' UIl g s l' l l e ll mü ,,;,,;e n, rlalj da,.; L alld selhs t jclzt 'Ii cht 1~ l e h l' gellu l-!' davon lia I. Bl' so lld el'e 1': l'bi t tCI'UII g" c l'l'eg t es, da ß 1I i(' I': ng lülldel' di e kalllll l i ,.; ellI ' lI F eu elwe hl'l eul e I ' Jl'liiufii! Ili cht \\"i edl'l' fl' eigebl'lI \\"011"11,

e lll di e kalladi sl' l ll' B L'I'iilkl' I'UII ,i.!' eill II'elti !" nufzu ­I'ütte lll ulld il,, ' di c ;rrlgl'iJlic lt 1'011 d " 11 ,1;' IHlIIl' 1'11 dI'OIt ,' IHI"1I l;d,rll l"I' lI zu l 'e l'd eutlicllC'n , \\"u 'd e illl 1.' l'ültjalll' ]!)1.:3 , II ' i, ' el'sl jel zt bekanllt \I ' i n l, ill ' HUlld ­fUlik eill \\ 'e l' h e pl' og l'allllll fül' dil' knlla­di s e 11 1' 11 1' i 111 \I ' e 11 I' dUI'C' hgdühl't , da s U II e 1' ­\\"ill'l e tl' I.'o l ge ll ze iti g t e, l i lJl lI ii llrli c lJ d ie S"II ­dUllg' so IIntu q,!"I'tl' ('U \I ' i l' IIl ög liell zu ges ta ll "lI , \\" ul'd e di l' sel' (' ill e fingil'l"l e :\I eldung" ei lIgefügt, \I 'OIl'lC It di e ,l apa ll l' 1' S(ll' IW Il ill Uril i sC' It -Co lulllhi n gL' land e ,.;e i"I1. Di e \ 'e l'a ll st"lte l' g la ubtell , dalj es ,IU S rl elll Zllsalll -1I1 (' lIh " lI g" d l' ulli cll lten 'Ol'gl'IHllIgell s(' i , daß ('s s i ch h iel' nul' L111! ein a llge ll o lllllll ' lI e,,; Be i ,.; piel h,ll\(l ell e, I,: ill g l'olh'I ' T('il deI' Il li l'(>I' lI ,rllllI di e S,I CIt l' aher

, "1'11 "; 1. ulld a11e HUlldfulIl,,,;tatio l lt'll, Z eilung(' 11 LInd :\n chl'iclll(,lIhül'os I\ a ll ada,,; \I'ul'd ell Illil _\ lIfl :UIH' 1I b e­,.; ti.i I'IlII , \I() di l ' ,lnpa ll c l' in z\\"i scll r ll slü ll d,' I, \I ' i l' stfll' k s i" sl' i"11 u lHI \I 'l' l ch <' ka nadi scheIl 1\l'iHtc i1l1l L' 11 " lll geg(, l lg'e\l 'o I"Fell ,,;e il' l1. I':s dl'ohte sO lllil eill l' a I 1-g e 111 C i 11 e P ;I 11 i k , so daB di l' Sl' IHlulIg sc lrl il'ß Li ch 11I1\ r l'Ol'ochl' ll \I 'r l'd ell IIluBt e, UIII eill l' benllt ig'c nd e 11 IId I'icltt igste ll"llde 'lI eldullg l' iIl ZU,.;c lli l'ben, 1) 1.' 1'

gan zl' \ 'o l'f;rli el'illli r rt also se ll l' sta l'l, all di e :I u f d ei' l 'o l'sle lw lleI "II ~p i\ e ulltel ' "Chilv " el'\I 'ii hnt l' Ilulld ­fUllk " "lldllll g' 1'(JlI d (' r " In l' ~sio n dr l' :\Iarshe\l 'oh lll' r '

SCHRIFTTUM Über den Luftschutz der Kulturgüter. I-:in Beri cht

I 'on l.' r eih elT I': l'ic L;I 11 g e ll >; k i ö l rI ' ), Zur Frnge d es Luflsc llut zes de I' l\ultul'gLii er it u ßert

s icll (\' :1' Vc l'fa s.'C\" , ill eill (' 11i fül' eIns sc h wc(, i 'cll e l\ ultusnlilli stel' iulll l"e!'faßt en Beri cht folgell Il'r­II lflßen:

I':s ha t s iel l geze ig t , daß n eu ze itli ch c (;elJüul!,' Jllit tl ';tg" lld ell l Skell'tl \I 'eil \I ' i (l el',,; tn nd sfü hi ge r " ill I a l s Bn ckS l eiltllHutl' ll , ulld daß außerd elll eill e fe"t e I\ ell erk o ll stl'llkti o n Ullt! eill ' i clr el'es F Ullel ,lIIl en LIa s \\ ' idersla ll dsl' l 'I 'lll ögr ll eill e,,; Ge\)üud es gege ll Lufl ­druck\l' il'kulIg,'!1 el'h ö lte rr, E ill 'I \ 'il ei er rr eu el'ell 111 -sli tul sg'('\J ii udc i ,.; 1 berL' its irr el iese l' Al'l l' l'buut. Gl'ößt­IlIög li c l1 e Auflll el'k ",IIllk eit nluß Huf di e B ek iilllpfuIll-!' d eI' Br:I IHII'o lltlH'1I ulld (\('1' L' lIl"a I 'on ihlH'1I I ',' rur­sacl1t (' 11 I3n llltlh l' I'd l' I 'L' I'\I 'eIl Clel \\"cnil ' l\. Fül' (/" 11 Schut z gegl' ll Luftall l-!Tiffe Il" ii r e I'S besond er s zl"eck ­IlIüß i ~!". ill ~toek ll o l l' l oder iJl d es"; "11 :\ ii ll e Ulll"ei züg'­lic~l l' trri g'e \\"cite r L' Sc l1utzri iun\(' 1'011 Ill id3igel' Gröl:l e ill d(,Jl Fr ls eill SIJI"ellp" ' 11 zu las";I 'II , \\" ohill dU III : eill T e il des beso llcl el's \I 'er ll"olll'lI ;\I a t r l'i a ls gcsc)lnfft \\" erd en k Öllnt e, Di ese Schut zrü ulli e könnt eIl ill ;" ri e-1I,' lI szri l ,' rr a1::; Gu r ag(' 1l ulld Pal'kplätze bellutzt ,I 'er ­d,'I\. U llt( ' I' ,rll en U IlJ stiinl! ell \I 'ü r c <tber (/al"OII 'IU S­zugell L'II, d;tB c ill lIi clrt unbed eutelld er T r il ei er ~allll1llun g" II , deI' :\lu ,,;e('II , Bib lio thek( ' 11 ulld Arch i l 'e Ili eht c I'nkui el't w erd en k<tnn , sond el'II ill dl' lI del'­ze iti gC' 1I H ii Llln ell I 'el'b ll'ibell IIIUß , Onh er ist es 11 01.­IH ndig-, elureh kll'ill c r t! ])Hutechni ,,;c hc :\l aßn(lltlll"1I dir Gebiiu( le feu er"ichl'I 'e l' zu Illn ch ell , z, H, i sl di r L' n1 c ri eiluIIg (/('1' C; r büurl e zu l"el'l"o ll sl iillcligl'lI , uni dcrs crb e l'g r e if l~ 11 von I,'e uel' 1'0 11 eill elll Gebiiud etei l auf eillc lI nlld l 'l' (' 11 zu f' I'sdl\l'en'n , I ~ t\\"<t I 'o l'll a lld ell (' hö lze l'fl l' T rrll ll\\' ii li de ,.; illd zu l'lllfel'llt' l \. \\ ' ;1,.; ela s \.i:Hchp(' I'"ollul und du s Liisch gl' r ii l betl'iff l , so lllU U 1I,I r h L<tll l-!','n ski ö lcl zUl"örel el'st di e ,Pel'so llalfr<t g"r gr ­I'('g'elt \\"nd ell , Hei se ill l' r U n te l'suchullg hai es si ch in fasl " iilirtli ch L' 11 F'ü ll rn gezeig t, da ß elas Luft sl'hutz­]1 1' 1';:0 na 1 dUl'ch :1US ni clll :lusl'ei chend i s~, EI' sc hl ügt di r AUfstellung hesond l 'l'el' L öschtrupps be i eini gen d (' I' f!Töß I l' 1I Mu sep n I'or. DiPse Lösc h11'uPPs un el del'ell ( ;c l' iit sc h flftcn k önnt c n auch bei dc l' Rr-

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k ii ll lpful lg 1"0 11 G l'olJb l'i llld e l l I 'o n Hed eululig ,.;e ill , 111 \' ielen F ü ll eil IlIülHr d as I' el'so ll a l ilu l:lel'd errl a uf a ll tl el'e \\ 'e ise I 'e",;i i il'kt \l el\l e l1 , :'\ac lt H ückslJI'<lclte Illil deli _\lili tiil'br hül'lI('11 IIl1d I1lit d('t' Luft schulz­in,,; pel\lio ll en;clle illl es illill ; tlil ZI\"l'C kllliil.\i g,,;te l1 , l' fa tlfilld C' I' zu l 'l 'I '\I" 'llfl (' 11. di l ' Il oc ll Ili elil da,.; \\"r ]ll'­pllichla ltel' L'l'I' eitltt Ilal )(' 11. l.'e l'lI el' IIlüßt e e ill ge­\I ' i ";:~et' Tri! d l'S kl'i c!!,.;d i" II,.;lpllic lt li!!"1I 1' \' I'"o nu ls d l' \' Ill stitut e ZUl'ü ck " l ellullg 1"0 111 \\ 'elll 'di CII";1 I' l'l n ngr ll, Ilil s LuftScJ llIt zPl' l'so llal \I 'ÜI'(, il l l 1\l'i qw ,in d l' lI h e­I l'ef re lld en C;r ]'ü ut! l 'lI ud el' ill de l" 'll Ullillitt elilal'er :\iih (' p in zuqu ' lrli l' I'I'11. d,l ll lil PS bl'i ,'\ achtallg l'iffen ZUI' J l a lld ist,

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Achtungl Luftgefahrl I': ill l'el'g nü l! lirll e,.; ;\l el'l\ - und \[ahlloü chl C' ill f iil' ,IUli !! ullil :\lt 1'011 ,lLlli e 1\ n i c s c, :\rit Z l' i chnUllgl' II 1"011 \\ ' ill J 1 11 I I 1' , /~O S, Seba ldus­\ 'e l' l ag, :\ ü I' 11 iJ e I' g , 0 , ,I, I'l'ei" 1,:)0 11:\ 1. In d eI' 1"0 1'111 l ei cht ein ge h l' nde l' Iiel elrrcnrler \ 'l' I';;(',

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VE RSCH I EDEN ES 111 der F achg l'uppe ßauwesl' n d es :\SBOT, \I 'urde

(' in A rb e i t s I' i 11 g f ü I' U 11 t (' \' i I' di s c b (' 11 nu nl 0 1' dll LI 11 g geb ild et , lI ess('n L eitung PI'O­fcsso l' 1)1', E. 11 H n cl z i ° iibc l'lrrtgP II \\"ul'dr, A ufgabe drs neu "l1 Al'heilsl'iliges ist e,.;, ~ i c h nrit dpn Fol' ­r! r l'un ge ll zu hefassf' n , di e " i ch i lll Zu p-e (\ (' 1' unlr l'­il'disch en Vel'l age l'ulIg" "I11ßnHh lll c ll 1'011 (\I'n Sc iU'n des Verkehrs, de I' V el'so r gu ngsbetl'i e' IJL', des Lufi ­sc hut zes un d drs eig(' IIlli el lf'lI Lnlel'l.agrhe ll'i e\)rs er ­gebr n, und c1 i rsl' FOl'di'l'lll1g,' II , IIH ch :\I ög li chk c'it nril ­einnnd er in Einklal1 g zu lJrill !"'l' n,

F CI'II r l' bi ld c' l l' sie ltillnc rh ,r1h d er g lr i clw n F ach ­gnl ppl' ein e AI' b e i t" p- e nl e i 11 sc h 11 f t " S ( 0 l ­I e n - U n rI Tun 11 r I IJ 11 U", (\ (' 1' (, 11 L eilung Direkt o l' Ha c Ir Ühel'nOllllll l '1I II<1t ,

I) ac h "Svenska Da~b l ad c l ", Slockh o lm , vom 11. Mär z un d .. Han­d el s-Tidnin ~ ", Göl c bor~ , vo m 21. Jul i 1944 ,