Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

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Gasschutz und Luftschutz Zeitschrift für das gesamte Gebiet des Gas- und Luftschutzes der Zivilbevölkerung Mitteilungsblatt amtlicher Nachrichten Schriftleitung: Dr. Rudolf Hanslian und Präsident Heinrich Paetsch in Berlin Mit Unterstützung von Dr. Adler, Sta,dtbaurat beim Magistrat B erlin; von Altrock, Generalleutnant a. D., Berlin ; Dr. Barck, Ministerial. rat im Badischen Ministerium des Innern ; Bleidorn, Genera l der Artillerie a. D. tBerlin; Dr. Brandenburg, Min Direktor im Reichsv erkeh rsministeri · um; Dr . jur. Bruns , Un.iv Prof., BerHn; Delvendahl, Oberpostrat im Reichs . postm iniste rium; Dr. Dräger, Lübeck; von Düring, Reichsverband d er Industrie; Dr. Ebeling, Reichsbahndirektor bei der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahngesellschaft; Dr. Flury, Univ Prof., Würzburg; Dr . Forstmann, Leiter der Hauptstelle für das Grubenrettungswesen, Essen; Gempp, Oberbranddirektor von Berlin; Gottheiner, Ministerialdirektor im Reichsministerium · des Innem; Großkreutz, Reichsarchivrat; Dr. h. c . von Haeften, Präsi , dent des Reichsarchivs; Dr. Hamel, Geh Rat. Präsid · ent des Reichsgesundheitsamtes; Hampe, Leiter d · es Gas. schutzes der Technischen Nothilfe e v. Berlin; Heinrichs, Oberr egierungsrat, Reichspatentamt; Dr. Kottenberg , Beigeordneter des Reichsstädtebundes; Dr. Kremer, Min.,Rat im Pr eu ß. Ministerium für Handel und Gewerbe; Kretschmar, Vorsitzender des Arbeiter.Samariterbundes; Lummitzsch, Vorstand der Techn. Nothllfe; Dr. Nernst, Geh Rat, Univ Prof., Berlin; Neubrand, Direktor, Magistrat Berlin; Dr. Quasebart, Prof., Berlin; Dr. R.iepert, Bau. ra t , B e rlin ; Ronde, Min.,Rat 1m Re . ichswir tschaftsminist eri um; Rumpf, Brandoberingenieur, Königsberg (Ostpr.); Dr. Rüth, Prof. an der Techni schen Hochschule D resden; Sachsenberg, Direktor, Dessau; Dr. Schopohl. Min.,Direktor im Ministerium für Volkswohlfahrt; von Seeckt, Generaloberst a. D., Berlin; Sperr, Min ., Direktor, Stellv. Bevollmäch , tigter Bayerns z um Reichsrat; Dr. Tübben, Bergrat, Prof. an der Technischen Hochschule Charlottenburg; Wagner , Min Rat im R e ichsministerium des Inn e rn; Weineck, Generalstabsarzt a . D., D e utsches Rotes Kreuz, Berlin; Dr. Wirth, Prof. an d e r Technischen Hochschul e Charlott e nburg ; Woltersdorf, Prof . an der Techn.ischen Hochschule Breslau; Dr . Zernik, Würzburg, herausgegeben von Dr. August SchrimpH in München NR.12 BERLIN, IM DEZEMBER 1932 2. JAHRGANG DipL In g H . Lindner: Der Chemiker i m Luftschutz. I Prof. Dr. In g . G. Müller: Garagen im Luftschutz. I Dr. Muntsch: Erkennung von Giftgasen und chemischen Kampfstoffen durch menschlichen Geruchsinn. IOberbaurat Lindn e r: Aufstellung vo n Feuerwehr, und Aufräumungstrupps für Luftschutzzwecke . I Stadtbaumeister Gerlach: K anaHsations betri e be und Luftschutz. I Dr . Arendt: Das tr a gbare Warngerät. I Auslandsnachrichten. I Pol.,Oberst a D . Nagel: Luftschutz für gre nznahe Ortc. I Aus der Luftschutzbewegung. I D er A u sdruck Gasmaske". I Gas, gefa hr e n des täglichen Leb ens. I Deutsches Rotes Kreuz. I Technische N o t h ~ l f e I Literatur. I Lösung des Preis , ausschreibens. I Patent e und Gebrauchsmuster. Der Chemiker m Luftschutz Dip . lng. H. L i n d n er Geschäftsführer der Karl-Goldschmidt-Stelle für chemisch-wissen schaftliche Betriebsführung, Berlin "Die b es t vorbereitete Organisation eines Luftschut zes für di e Zivilbevölkerung nutzt nichts, w enn sie nicht i n der r i c h t i g e n W e j s in d en e nt schei d e nd e n Augenblicken zur Anwendung gebracht wird." (Präsident H einric h P a e t s c h in "Gasschutz und Luftschutz", Seite 97, 1932.) Nach dem bisherigen Stand der Entwicklung im Luftschutzwesen würde der C h e m i k e r ne ben amt I ich (ehrenamtlich) mitwirken. Liegt hierin nicht eine Gefahr, daß schon die Vor b e r e i tun gen der Schutzmaßnahmen un . genügend sein würden, besond e rs aber im Ernst. fall Lücken im organisatorischen Apparat auf. treten könnten, "die Organisation also nicht in der richtigen Weise in Anwendung gebracht" wer. den kann? Nach wie vor soll der Chemiker im Rahmen der heute schon bestehenden Einrichtungen bei der Luftschutzvorbereitung mitwirken. Darüber hin. aus ist aber seine Einschaltung nötig als hau pt. amt li c h t ä t i ger B e rat e r der gesamten Be. lk erung, als jederzeit erreichbarer Vertrauens , mann, der jenseits aller Privatinteressen immer in Verbindung mit allen anderen zugehörigen Instan. zen steht. Allen diesen Forderungen kann eine nur ehrenamtliche leider meist dem engeren Berufsgebiete fremde - Tätigkeit nie ganz Ge. nüge tun, da es auch dem Opferb e reitest en nicht möglich is t , sich völlig in den Dienst der Gas, schutzaufgaben zu stellen, wenn er es nicht unter Verknüpfung mit seiner Existenzmöglichkeit tun kann. Eine ehrenamtliche, ganz dem Gasschutz und Luftschutz gewidmete Tätigkeit wird nur selten möglich sein; einer mehr oder weniger mit Industrieinteressen verbundenen Betätigung aber scheint im Wege zu stehen, daß die Bevölkerung unbedingtes Vertrauen in die absolute Unpartei . lichkeit des Beraters setzen muß. Also somit hauptamtlich tätige chemische Be . rater Wie soll ihre wirtschaftliche Grundlage ge. sichert werden? Von Staats wegen allein dürfte das kaum möglich sein, zumal im Deutschen Reich mehrere hundert derartiger Stellen notwendig sein werden. Trotzdem läßt sich m E. die Aufgabe lösen, wenn sie mit einer anderen, die den z i v i I enG ass c hut z weit mehr angeht, als man im allgemeinen bedenkt, verknüpft wird.

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Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.11 November

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Gasschutz und Luftschutz

Zeitschrift für das gesamte Gebiet des Gas- und Luftschutzes

der

Zivilbevölkerung

Mitteilungsblatt amtlicher Nachrichten

Schriftleitung:

Dr.

Rudolf Hanslian

und

Präsident

Heinrich

Paetsch

in

Berlin

Mit Unterstützung von

Dr.

Adler,

Sta,dtbaurat beim

Magistrat

Berlin;

von

Altrock,

Generalleutnant

a. D., Berlin ; Dr. Barck,

Ministerial.

rat

im Badischen

Ministerium

des

Innern

; Bleidorn,

Genera

l

der Artillerie

a.

D.

tBerlin;

Dr. Brandenburg,

Min

Direktor

im Reichsv

erkeh

rsministeri·um; Dr . jur.

Bruns

, Un.iv

Prof., BerHn;

Delvendahl, Oberpostrat

im Reichs.

postm

inisterium; Dr. Dräger, Lübeck; von Düring, Reichsverband der

Industrie;

Dr. Ebeling, Reichsbahndirektor

bei der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahngesellschaft;

Dr.

Flury, Univ •Prof., Würzburg; Dr.

Forstmann,

Leiter der Hauptstelle für das Grubenrettungswesen,

Essen; Gempp, Oberbranddirektor von Berlin; Gottheiner,

Ministerialdirektor

im Reichsministerium ·des Innem; Großkreutz,

Reichsarchivrat;

Dr. h. c. von Haeften, Präsi ,

dent

des Reichsarchivs; Dr.

Hamel, Geh •Rat. Präsid

·

ent des Reichsgesundheitsamtes;

Hampe, Leiter d·es

Gas.

schutzes

der

Technischen Nothilfe

e v.

Berlin; Heinrichs,

Oberr

egierungsrat, Reichspatentamt; Dr. Kottenberg,

Beigeordneter des Reichsstädtebundes; Dr. Kremer, Min.,Rat im

Pr

euß. Ministerium für Handel und

Gewerbe;

Kretschmar,

Vorsitzender

des Arbeiter.Samariterbundes; Lummitzsch,

Vorstand der

Techn. Nothllfe; Dr.

Nernst,

Geh

•Rat, Univ •Prof., Berlin; Neubrand, Direktor, Magistrat Berlin; Dr. Quasebart, Prof., Berlin; Dr. R.iepert, Bau.

rat, Berlin ; Ronde, Min.,Rat

1m

Re.ichswirtschaftsministerium; Rumpf, Brandoberingenieur, Königsberg

(Ostpr.);

Dr.

Rüth, Prof. an

der

Technischen Hochschule Dresden; Sachsenberg, Direktor, Dessau; Dr. Schopohl. Min.,Direktor

im Ministerium für Volkswohlfahrt; von Seeckt, Generaloberst a. D., Berlin; Sperr, Min.,Direktor, Stellv. Bevollmäch,

tigter Bayerns zum Reichsrat;

Dr. Tübben,

Bergrat, Prof. an der Technischen Hochschule Charlottenburg; Wagner,

Min •

Rat

im Reichsministerium des Innern; Weineck, Generalstabsarzt a. D., Deutsches

Rotes

Kreuz, Berlin;

Dr.

Wirth,

Prof. an der Technischen Hochschule Charlottenburg ; Woltersdorf,

Prof

.

an der

Techn.ischen Hochschule

Breslau;

Dr

. Zernik, Würzburg,

herausgegeben von Dr.

August SchrimpH

in München

NR.12

BERLIN, IM DEZEMBER 1932

2. JAHRGANG

DipL Ing H. Lindner: Der Chemiker im Luftschutz.

I

Prof. Dr. Ing. G. Müller: Garagen im Luftschutz.

I

Dr.

Muntsch: Erkennung von Giftgasen und chemischen Kampfstoffen durch menschlichen Geruchsinn. IOberbaurat

Lindner: Aufstellung von Feuerwehr, und Aufräumungstrupps für Luftschutzzwecke.

I

Stadtbaumeister Gerlach:

KanaHsationsbetriebe und Luftschutz. I Dr .

Arendt:

Das

tra

gbare Warngerät. I Auslandsnachrichten. I Pol.,Oberst

a D . Nagel: Luftschutz für grenznahe Ortc.

I

Aus

der

Luftschutzbewegung.

I

D

er

Ausdruck Gasmaske".

I Gas,

gefahren des täglichen Lebens.

I

Deutsches Rotes Kreuz.

I

Technische N o t h ~ l f e

I

Literatur. I Lösung des Preis,

ausschreibens. I

Patent

e und Gebrauchsmuster.

Der

Chemiker

m Luftschutz

Dip .

lng.

H. L i n d n

e r Geschäftsführer der Karl-Goldschmidt-Stelle

für

chemisch-wissen

schaftliche Betriebsführung, Berlin

"Die

bes tvorbereitete Organisation

eines

Luftschut

zes für di e

Zivilbevölkerung nutzt nichts,

wenn sie

nicht i

n d e r r i c h t

i

ge n W e j

s in

den ent

scheidend en Augenblicken zur

Anwendung gebracht

wird." (Präsident

H

einric

h P a e t s c h in

"Gasschutz

und

Luftschutz",

Seite

97, 1932.)

Nach

dem

bisherigen

Stand der

Entwicklung

im

Luftschutzwesen würde der

C h e m i k e r

ne ben amt

I

i ch

(ehrenamtlich)

mitwirken.

Liegt

hierin nicht

eine

Gefahr, daß schon

die

Vor

b e

re

i

t un gen der Schutzmaßnahmen un

.

genügend

sein würden,

besond

ers

aber

im

Ernst.

fall

Lücken

im

organisatorischen Apparat auf.

treten könnten,

"die

Organisation also nicht in

der

richtigen

Weise in Anwendung gebracht" wer.

den kann?

Nach wie vor soll der Chemiker

im

Rahmen der

heute schon bestehenden Einrichtungen bei der

Luftschutzvorbereitung

mitwirken.

Darüber hin.

aus

ist aber seine

Einschaltung nötig

als hau p t .

amt l i c h t ä t i

ge r

Be r a t e r der gesamten Be.

lkerung, als jederzeit erreichbarer Vertrauens ,

mann, der jenseits aller Privatinteressen immer in

Verbindung mit

allen

anderen

zugehörigen

Instan.

zen steht.

Allen

diesen

Forderungen

kann

eine nur

ehrenamtliche

-

und leider meist dem engeren

Berufsgebiete fremde

- Tätigkeit

nie

ganz Ge.

nüge

tun,

da es

auch

dem Opferbereitesten nicht

möglich is t,

sich

völlig in den Dienst der Gas,

schutzaufgaben zu stellen, wenn er es nicht unter

Verknüpfung mit seiner

Existenzmöglichkeit

tun

kann.

Eine

ehrenamtliche,

ganz dem Gasschutz

und Luftschutz

gewidmete

Tätigkeit wird nur

selten möglich sein; einer mehr oder

weniger

mit

Industrieinteressen verbundenen Betätigung aber

scheint im Wege zu

stehen,

daß die Bevölkerung

unbedingtes Vertrauen in die absolute Unpartei.

lichkeit

des

Beraters setzen muß.

Also somit hauptamtlich tätige

chemische Be.

rater

Wie soll

ihre wirtschaftliche

Grundlage ge.

sichert werden?

Von

Staats

wegen

allein dürfte

das kaum

möglich sein, zumal

im

Deutschen Reich

mehrere hundert derartiger Stellen notwendig

sein

werden. Trotzdem läßt

sich

m E. die Aufgabe

lösen, wenn sie mit

einer anderen,

die den

z i v i I

e n G

ass c hu t z weit mehr angeht, als

man

im

allgemeinen bedenkt,

verknüpft

wird.

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nämlich

mit der

Be k ä m p

fun g d e r

Hau s

u n d N a h ru n

g s

mit t e l

s

eh

ä d I i n

gern

i

t e l

s

gas

f ö r m i

ge r G i

f t e (z.

B. Mehlmotte,

Wanzen, Ratten usw

.). Die

heutigen

Zustände in

diesem Z .we ige der

Hygiene

(im

weitesten

Sinne)1)

sind in Deutschland zurzeit noch durchaus

r ü c k

ständig') und kaum

würdig eines

Staates,

der auf

anderen Gebieten

der Gesundheitspflege m u s t e r

gültig

is t

. Zunächst genügen folgende

s t s t l

lungen:

Hausschädlinge werden mit

gasförmigen

Giften

bekämpft; wirksame Gasgifte aber bieten

für die

Umgebung unter

Umständen erhebliche

G e ~

fahren und sollten in Zukunft

nur

von

solchen

Leuten angewandt

werden dürfen, welche die

Eigenschaften, Wirkungen und

Nebenwirkungen

dieser

Stoffe

kennen,

also erfahren

sind

im

U m

g an g

mi t G a s e n

s o w ie

in

d em

S c h u t z

v o r

Gas

e n. H i erz u i s t n u r e in h i

e r :

fü r b e s o n d e r s g e s c h u l t e r

C h e m i k e r

i m s t a n d e.

Die Bekämpfung der Hausschäd

linge, Insekten usw. sollte also in

Zukunft

aus:

'schließlich

unter

der

Leitung

von

Chemikern

3

)

er

folgen .

(Wesentlich

ist der

Umgang

mit

Gasen,

erst

n zweiter

Linie

interessieren

biologische

Fragen.)

Verbindet man diese

Aufgabe mit

der eingangs

erwähnten, so ergeben

sich C h e m i k e r als

stän

<

dige Berater

im Gas

s

eh

u

tz

die gleichzeitig

die S

eh

ä d I i n g s b e k ä m p

fu n

g

mit

Hilfe

von Gasen

durchführen, wodurch

sie eine

w i r t

schaftliehe

Grundlage

bei

berufsverwandter T ä t i g

keit

erhalten.

Notwendig

ist wirkliche Sach;

kunde:

d. h. abgeschlossene Hochschulbildung,

ähnlich wie bei

der Laufbahn

der Gewerbeauf

s

ichtsbeamten, mehrjährige

Allgemeinpraxis,

zialausbildung im

Gasschutz und in

der

Anwen

dung

von Gasen zur

Schädlingsbekämpfung (Ent

wesung).

Der Einsatz und

die

Verteilung

der

so

gewonnenen Sachverständigen

müßten

auf

Be

zirke,

bezogen

auf eine bestimmte Bevölkerungs

dichte

oder Gebäudezahl, also ähnlich wie bei

Apothekenkonzessionen,

erfolgen.

Diese Sachverständigen würden

u. a.

in

der Lage

sein,

Gebäudekomplexe ihr

es Reviers genau ken

ncnzulernen, sie

würden Erfahrungen sammeln

im

Verhalten

der Gase in Wohnräumen,

Ställen, Kel

lern

usw. mit

allen

Gefahren der unerwünschten

Durchtrittsmöglichke

iten

usw.

GI e ie hz

e i t i g

w ü r d e n s ie a b e r

d em G e d a n k e n

des

G a s s c h u t z e s im L u f t s c h u t z am täg

l i c h e n p r a k t i s c h e n Be i s p i e l des

G a

ses

a ls H e l f e r des

M e n s c h e n

in

d e r

B e v ö l k e r u n g

w e i t m e h r P o p u l a r i t ä t

v e r s c h a f f e n

k ö n n e n

als

j e d e

a n d e r e

o

r g a n i s a t ion.

N u r in

d i e s e r A r t

u n d W e i s e

k a n n

wie

i ch

g l a u b e

d e r

G a s s c h u t z im

R a h m e n des L u f t s c h u t z e s so vo l l -

k o m m e n a u s g e b a u t

w e r d e n

wie es

g e f 0 r d e r t

w er den muß. Die

gründliche

Erziehung

zur Zuverlässigkeit

und die

immer

aufs

Neue bewiesene

Leistungsfähigkeit

des deutschen

Chemikers

bürgt für

den

Erfolg,

wenn

er

mi t den

übrigen

Stellen

bald und

in

der

vorgeschlagenen

Art eingesetzt

wird.

aragen

m

Luftschutz

Pro

f.

Dr. Ing. Georg

Müll

e r Technische Hochschule Charlottenburg

Zwei Gesichtspunkte,

allerdings nicht gleichen

Gewichtes,

sind

es, von

denen

aus die Rolle

der

G a r a g e im

Luftschutz

zu betrachten ist.

Als zumeist

allseitig

feuerbeständig

u m s c h l o s s e

ner Raum bietet

die Garage,

namentlich

die

Kei l e rg a ra

g e,

einen

geschützten, d. h .

brand

sicheren und

leicht gassicher zu

machenden Zu

fluchtsort.

Als Raum, der

einen

Kraftwagen mit r a f t s t o f f

behälter beherbergt,

welcher

einen

feuer-

und

explosionsgefährlichen

Kraftstoff

birgt,

ist

die

Garage

aber,

wenn Flammen

hineinschlagen, eine

erhöhte

Gefahrenquelle.

Die unterirdischen

Tanks,

die sich

bei größeren Garagen

regelmäßig

befinden,

erhöhen

dieses

Gefahrenmoment

nicht,

da

sie

an und

für sich,

den Vorschriften

ent

sprechend, mit über 1

m

Erdüberschüttung

explo

sionssicher

eingebettet

sind, es sei denn,

daß

sie

von Bomben großer Durchschlagskraft

zufällig

durch Volltreffer

entzündet

werden.

Das Ge

fahrenmoment

der

am

Kraftwagen

befindlichen

Behälter vermindert

sich ganz

wesentlich

da

durch,

daß

die

meisten Kraftwagen

im Angriffs

falle im

Dienste

des

Luftschutzes unterwegs

sein

werden, also

nicht

in

der Garage

. Die ober

irdischen Haupttanks der großen Betriebsstoff

;

Importgesellschaften,

in denen der von übersee

kommende Kraftstoff,

z.

B.

nach

Umschlag

in

Hamburg

von Leichtern, gelagert wird. liegen

so

weit außerhalb

der

Großstädte, daß

sie für die

Bevölkerung

im

Brandfalle keine

Gefahr mehr

be

deuten. Eine Entleerung

der

innerstädtischen

27

Tanks, die bei den

Großtankstellen, namentlich

der größeren Garagen-

und Verkehrsgesellschaf

ten

für

Droschken- und Autobusbetriebe, 50 bis

100000

Liter

fassen

können,

kommt

kaum in

Frage, dagegen wohl

ein

erhöhter

Schutz durch

eine vermehrte

provisorische Erdschüttung,

Sand

säcke

und Bereitstellung

von Feuerlösch-Groß

geräten.

Es bleibt

also

im wesentlichen

die Rolle zu

b e ~

trachten,

die die

Garage

als

Schutzraum

bei einem

etwaigen Luftangriff

spielen kann.

Es ist

dabei

für die

gefährdeten

Großstädte

und

ganz

b e s o n

ders natürlich

für Berlin, der

mengenmäßige n ~

teil

des Garagenraumes am

Gesamtraum zu er

fassen und

namentlich an dem

Kellerraum, der

als

geschützt

gegen

Luftangriff

zu

gelten hat. Die

Größe

des Garagenanteiles

geht überschläglich

aus der

Zahl

der garagierten Kraftfahrzeuge her:

vor.

Der insgesamt

vorhandene Garagenraum

ist

aber

für

einen Luftschutz nicht

von gleichem

Wert. Die üblichen Flachgaragen, die

weitaus

überwiegen, bieten

gerade

bei

Luftangriffen den

geringsten

Schutz.

Die

wenigen S t o c k w e r k s ~

garagen

scheiden

praktisch auch aus,

so

daß

eigentlich

nur

die

unterirdischen Anlagen

übrig;

bleiben, die

neuerdings immer

mehr in

unmittel-

1 Z.

B.

auch wichtig für die Erhaltung des Wohn' und

Mietwertes

der

Behausunllenl D.

V.

. .

2)

Bis auf

wenige Ausnahmen der

industriellen

Anwendung,

wIe SIe

z. B.

die

Ueutsche

Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung und

einige

wcnige an

de rc

durchführen.

D.

V.

3)

Mit biologisc hen Kenntnissen und unt er

Mitwirkung der vo

r

handenen , vom Staat

unterhaltenen,

einsc hlägigen Institute und An'

stalten.

D.

V.

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barer Verbindung

mit

mehrgeschossigen Wohn;

bauten im Block; Zeilen; oder

Reihenbau

r r i h

tet worden sind.

Wir wollen hier

so

vorgehen daß

wir an einer

Reihe von typischen

Ausführungsbeispielen

nach  

weisen wieweit sich die bestehenden

Anlagen

für

den

Luftschutz

schon jetzt verwenden

lassen

und

welche zusätzlichen Einrichtungen die

selbstver;

ständlich auch jetzt

wirtschaftlich

tragbar sein

müssen getroffen werden

können.

Schließlich

werden

sich

Grundsätze oder

Richtlinien

in Ge

;

stalt eines Merkblattes aufstellen lassen. die bei

von den

Regierungsvierteln und

der City vor;

kommen

müssen daraufhin untersucht werden  

wie sie

sich gegenüber

den

drei

möglichen Born<

benar ten nämlich den

Sprengbomben

Brand;

bomben und Gasbomben

verhalten.

Dabei

sind

zwei Momente entscheidend: die Lage der Garagt:

im

Stadtplan

ob

isoliert

oder kombiniert

mit an;

deren

Bauten

sowie die

Ausbildung der

einzelnen

raumumschließenden

Elemente also

der Wände

die einfach

oder doppelt

sein

können der Decken

und Fußböden und

schließlich

der

Tore

und

Fenster.

I

NZEL'ARAGE

 

HOLZ

' ~ . I l

~ = = = = = = t = = = = =

~ = = = = = = t = = = ~ ~ = = = = = = t = = = = = = t j

BENEIlD'

FIlE STEHEND

r ; = ; ' i ' i ' T ' i T i '

E I N Z E L C A R ~ E •

STAHl

EBENERDIG

FREIJTtHEND

. . -_ - ~ / N Z E L t i A R A t i l I J E T N

EBENERDIG ·

FREISTEHEND

~ / N Z r L G A I t A ~ C I IAU

IV

BI

EBEKEIlIIG .

der

Neuanlage von Garagen

und

zwar

für dic

verschiedenen

möglichen

Bautypen das

fordern

was bei

Gesamtanlagen und

konstruktiven Einzel;

heiten künftig im Garagenbau

zu beachten ist

was evtl.

in

der

Bauordnung

in der Reichsgaragen;

ordnung

in

der Minera

l

öl;Verkehrsordnung und

in

allen sonst

in

Betracht kommenden Bau;

und

Betriebsvorschriften

zu verankern ist um

schon

jetzt

den Gefahren des Lu

ftschutzes

eine gebüh

rende

Berücksichtigung zu

verschaffen

.

Ganz

allgemein

darf schon

hier

bemerkt wer

;

den

daß

die

bereits jetzt erkennbare Tendenz

zur

Ke

ll

ergarage sich im

Hinblick auf den

Luft;

schutz verstärken

dürfte.

Die

verschiedenen

möglichen Garagentypen.

wie sie in

einer

Großstadt in

den verschiedenen

Stadtteilen Bauzonen

und

Bauk

lassen

ausgehend

Man kann versuchen

natürlich nur schätzungs

weise zu

einer

Punktwertung von Garagentypen

für

den Luftschutz

zu kommen und bei Neu;

bauten

dann

darauf Bedacht nehmen

diese Typen  

wenn

irgend

angängig zu

bevorzugen. Es

ist

ganz

selbstverständlich

daß die g a n z

versenk;

ten

Anlagen

am

sichersten sind

und

daß dafür

im

normalen Gebrauch dieser

Anlagen gewisse

Erschwernisse durch

lange

Rampen weniger gute

Beleuchtung

und

Entlüftung

u

U.

in Kauf

genom;

men werden

müssen.

Namentlich

gegen seitliche

Spreng; und

Splitterwirkung

bieten g a ~ z ver

senkte Kellergaragen den

besten

Schutz. während

sie

andererseits dem Eindringen der schweren

Kampfgase über

die

geneigten

Rampen Vorschub

leisten.

Es

dürfte

aber leichter

sein

durch Dich;

tungen

den Gasschutz zu erzielen als durch ent;

sprechend starke vielleicht

kaum

mögliche Wand-

27

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und Torbildungen

Schutz gegen seitliche

Splitter.

wirkung.

n

mancher Beziehung bieten andere Keller als

Garagenkeller besseren Schutz, aber es ist zu be.

denken, daß diese

Kellerräume

oft vollbesetzt

sind als Kohlen., Vorrats. oder Heizungskeller,

also einmal weniger Raum bieten als die Garage

lind mit einem brennbaren Stoff gefüllt

sein

können oder mit

Leitungen durchzogen

sind, die,

wenn sie beschädigt werden, ihrerseits durch Aus.

strömen von

Gas,

Wasser,

Dampf und

durch

Kurzschlüsse

der

schutzsuchenden Bevölkerung

gefährlich werden können.

Da

die Kraftwagen

im Gefahrenfalle zumeist

unterwegs sein werden,

ist die Garage leer und

für den

Luftschutzzweck

verwendbar.

Eine

besondere

Frage

ist der

Schutz

der unter

'

wegs befindlichen Menschen. Sie

werden

an

den

verkehrsreichen

Stellen bei weitem

nicht

in

den

Kellerräumen

der

Baublocks Schutz finden, auch

dürften die Untergrundbahntunnels

und

die

sonst

noch

etwa

in

Frage

kommenden Räume nicht

ge'

e

ignet

seien.

Hier müßte doch

die

Anlage unterirdischer

Garagen bzw. Unterpflastergaragen durch Unter'

kellerung von Verkehrsplätzen zu prüfen sein, um

so mehr,

da

diese auch für den innerstädtischen

Abstellverkehr von Bedeutung sind. Auf die

Schwieri/lkeiten

der

Ausführung ist vom Verfasser

bereits in seinem Buch Großstadtgaragen

'

)" so'

wie verschiedentlich in Aufsätzen vor Jahren

schon hingewiesen worden. Die Schwierigkeiten

bestehen in der Notwendigkeit der Beseitigung

von Hindernissen aller Art in

Gestalt

von Ver.

sorgungsleitungen,

bestehenden

oder

geplanten

Untergrundbahnbauten. Gebäuden, Denkmälern

,

Springbrunnen u.

dgl.

Wenn weitere Untergrund

,

bahnbauten in Frage

kommen

sollten, dann

wäre

dies eine Gelegenheit,

u.

U.

damit an

geeigneten

Stellen

unterirdische Garagen

zu kombinieren.

Innerhalb der

Gruppe

der Kellergaragen haben

wir zunächst diejenigen

auszusondern,

bei denen

das Straßenniveau

um

1- 2 m höher liegt und die

innerhalb

des Hofes, mit Bezug auf die offene

Fahrstraße, nicht eigentlich als Kellergaragen für

den Luftschutz gelten können. Sie sind nicht

splittersicher,

denn

das

Garagentor, wie es auch

ausgeführt sein mag, ist immer der am wenigsten

widerstandsfähige Teil als bewegliche Wand

des

Raumes und wird leicht durch Splitter, auch

schwächerer

Bomben, durchgeschlagen

werden.

Mit

anderen

Worten:

Es können als

Keller'

garagen

hier im

Sinne des

Luftschutzes nur

solche

angesprochen werden,

die

höchstens

an

einer

schmalen

Vorgartenteilrampe liegen,

so

daß nur

Bomben, die auf dieser Rampe explodieren, die

Garage gefährden können, und zwar

in geringe.

rem

Maße, wenn

sich an dieser

Rampe eine breite

Fahrstraße mit

beiderseitigen Boxen befindet,

in

höherem Maße, wenn sich an diese Rampe eine

Einzel- oder Doppelbox anschließt.

Den wirksamsten Schutz bieten Kellergaragen,

über denen mehrere Geschosse

liegen,

und zwar

um so mehr, je mehr wir auch im Wohnungsbau

zu Mas'Sivdecken

kommen, und je mehr Stoch

werke sich über der Garage befinden. Erstreckt

sich die

Garage

auch

unter dem

Hof,

so bietet

die

befahrbare Hofkellerdecke einen

vergleichsweise

1) Im Verla g

der Deuts

c

hen Bauzeitung

" ,

Berlin. Wilhelmstr.

8.

Pr eis geb. 12 RM . Eine neu e Veröffentlichung

ist

in Vorbereitung. D. V.

7

geringen Schutz als einfache

Decke und einen

etwas

größeren,

wenn

sie

noch

eine

Erdschicht

von 25-40

cm Stärke

trägt.

Haben diese Haus' und Hofkellergaragen, wie

des öfteren, getrennte Ein- und

Ausfahrten

nach

verschiedenen Seiten, so

ist

eine gute, natürliche

Durchlüftung gegeben.

Handelt

es sich außerdem

um sogenannte

Hochkellergaragen, die 1 m au s

der Erde hervorragen, so

ist

außer

der

guten,

natürlichen

Beleuchtung auch eine

Seitenentlüf

,

tung vorhanden, die normalerweise günstig, im

Gefahrenfalle aber dem Eindringen von Giftgasen

Vorschub

leistet.

Es muß

für diesen Fall vorge

sehen werden, daß

ein

luftdichter Abschluß

aller

Fenster

und

Türen

möglich ist

unter der

selbsb

verständlichen Voraussetzung,

daß in

den Stun

'

den

des Terrorangriffes

und

der

akuten

Gefahr

keine Kraftwagenmotoren

darin

laufen, die bei

An

,

wesenheit

vieler

Menschen ihrerseits

todbrin,

gende

Auspuffgase

erzeugen. Diese Gefahren.

quelle ist

aber bekannt

genug,

um vermieden

zu

werden.

Das Maß der Gasdichtigkeit

von

Fenstern

und

Türen wäre nach eingehenden Versuchen

behörd,

licherseits festzulegen, um jegliche

Gewähr dafür

zu

erhalten,

daß

nicht doch

in

den vollbesetzten

Räumen Menschen durch

die

immer schärfer

wir;

kenden

Giftgase umkommen.

Wichtig ist, daß bei reinen Tiefkellergaragen

mit mangelhafter natürlicher Entlüftung die Frage

der künstlichen Ventilation, im Hinblick auf die

Beseitigung von außen hier eingedrungener

schwerer

Giftgase,

in

jedem einzelnen Falle sei,

tens der Baupolizei bzw. der Sachverständigen /le.

prüft und

u. U.

gefordert

wird.

Es dürfte in Zukunft kaum

ein

großstädtischer

Großbau entstehen, bei dem nicht von vornherein

die

Frage der

Eingliederung

von Großraum,

garagen

erwogen

und auch durchgeführt wird,

weil alle solche Bauten in Zukunft immer engere

Beziehungen zum Kraftverkehr haben werden. Bei

solchen Bauten sind die technischen Anla/len in

bezug auf Heizung und Lüftung, Be- und Ent'

wässerung zumeist

so vollkommen, daß eine

künstliche

Be' und Entlüftung

der

weiträumigen

Kellergaragen sich unschwer ermöglichen läßt.

Man bringt nach den

amerikanischen

Erfahrun.

gen Basement bauten, den

Kellerräumen

über

haupt,

namentlich

in der City, ein /lrößeres

Inter'

esse entgegen, wenn sie entsprechend ausgestattet

sind. d. h. absolut trocken und

gut durchlüftet.

Andererseits darf nicht verkannt

werden,

daß

unterirdische Garagen im allgemeinen kostspie,

liger sind. und zwar weil sie eine Rampe erfor,

dern, weil der Erdaushub teuer ist und weil bei

Hofkeller/lara len auch die namentlich bei Erdlast

schwere, befahrbare.

J; ut

zu isolierende Decke

teuer

ist:

hingegen

bleiben

die Oberfläche und die

Obergeschosse

frei.

Das Gesamtproblem, wie jede Garagentype,

die

innerhalb

eines

Stadtgebildes

möglich und an

ihrer Stelle zweckmäßig ist, nach

Anlage

und Kon

struktion auf wirtschaftliche

Weise den Bedin;

gun len

des Luftschutzes

angepaßt werden kann ,

zerfällt

in

eine ganze Reihe

von

Einzelfragen, die

zum

Teil noch

ungelöst

sind und die zu unter

suchen oder nur

anzuschneiden

es hier an Raum

mangelt.

Die

vorstehenden

Zeilen

sollen nur be

zwecken, andeutun lsweise die Möglichkeiten auf

zuzeigen. welche Rolle Garagen

im

Luftschutz

spielen können und welche besonderen Anforde;

rungen an sie in Zukunft baulich zu stellen sind.

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1932-nr12-dezember 5/24

Zur rkennung von Giftgasen und chemischen

Kampfstoffen durch den menschlichen

Geruchsinn

Stabsarzt

Dr. M u n t s eh Berlin

Die rec

ht

zei tige Erkennung einer Gefahr er,

leichter

t die

Abwehr.

Bei

der

Eigenart der

Wir

.

kung von Giftgasen, insbesondere aber der che.

mischen Kampfstoffe, muß größtes Gewicht auf

eine rasche und möglichst sichere e s t s t e l l u n ~

dieser

Stoffe

in der Atmosphäre gelegt werden.

Zu ihrer Wahrnehmun

g sind

wir

gezwungen,

vor.

nehmlich von

den

natürlichen Verteidigungsmit.

teIn

dcs menschlichen Org

anismus, den Sinnes.

werkzeugen,

Gebrauch

zu machen, weil die che.

mischen

und physikalischen

Mittel, die

uns zur

Bestimmung der

Anwesenheit

von Chemikalien

in der Atmosphäre zur Verfügung stehen,

für die

Praxis im

Felde meist zu

umst

ändlich oder zu

un

.

sicher

sind.

Soweit

Giftgase oder

chemische

Kampfstoff

e

überhaupt

Wolken

bilden, könnte

der

Ge.

s i c h t s s i n n zur Differenzierung herangezogen

werden, durch

den

wir Färbung

sowie Helligkeits.

oder Dunkelh

e

itsgrad (Trübung) unterscheiden

können.

Aber dieses

Kriterium ist

sehr unsicher.

Chlorgas ist

z.

B.

bei trockener Luft völlig

durch

.

sichtig,

in höheren

Konzentrationen gelblich bis

grün gefärbt. Ist

aber

Feuchtigkeit in der

Luft,

so erscheint

es durch

beigemengte Wassernebel

weiß

und undurchsichtig

und

ist dann schwer

zu

unterscheiden von natürlichem oder künstlich

erzeugtem

Nebel.

Rauchwolken von Flammen.

werfern

und dunkle oder gefärbt

e

Zielwolken

bei

Beschießung

durch Artillerie

können

durch ihr

Aussehen

im allgemeinen

von Gaswolken

ab;

gegrenzt

werden . Immerhin gehört zur feineren

Differenzierung

von

Gaswolken ein

geschultes

Auge,

das

aber

auch

getäuscht werden kann,

wenn der Gegner

zur Tarnung

Gas und Nebel

gemischt verwendet. Die Bewertung des Aus.

sehens ist

also

durchaus unsicher und kann

nur

allgemein im Rahmen

des

Gesamtbildes

heran.

gezogen

werden.

In manchen

Fällen

kann der

G e s c h

mac

k •

s i n n die Erkennung ermöglichen. Freilich

sind

be

im Menschen Geschmacksinn und Geruchsinn

so

nahe verwandt, daß der Unbefangene

oft

Ge.

schmack

nennt,

was

in

Wahrheit

eine

e i s t u n ~

des Geruchsinnes ist

(Beispiel:

Chloroform "riecht

süß , Blausäure

hat "kratzenden Geschmack")

.

Das Geschmacksorgan weist schon

anatomisch

im

Gegensatz

zu allen anderen

Sinnesorganen

in

der Verteilung seiner

Empfangsapparate die

größ.

ten individuellen

Schwankungen

auf.

Für

die

Ab.

grenzung der Geschmacksempfindung

ist

ferner

erschwere

nd

,

daß

die äußeren Reize bei jedem

Menschen verschiedene physio

logische

Erfo

lge

aus

lösen, die sich nur unter ganz bestimmten Be;

dingungen vergleichen lassen.

Man

unterscheidet

v

ier

Geschmacksqualitäten:

Bitter,

süß, salzig,

sauer, vielleicht

noch

laugig

und

metallisch.

Zu

diesen

einheitlichen Empfindungen treten Misch.

geschmäcke und Geschmacksfolgen.

Diese

äußern

sich darin, daß nach

längerem Verweilen auf

der

Zunge

ein

Geschmack in

einen

anderen um·

schlägt. Es ist bekannt, daß

auch

geringe

Spuren

von

Phosgengas

die Geschmacksnerven in auf.

fallender

Weise beeinflussen: Beim Tabakrauchen

wird

durch dieses

Kampf

gas

der Geschmack der

.

art verändert, daß

auch die

beste Zigarre

als un.

angenehm

und

widerlich

empfunden

wird.

Von

diesem Sonderfall

abgesehen wird

man aber auch

die

Erkennungsmöglichkeit mit

Hilfe

des Ge.

schmacksinnes wegen der

individuellen

großen

Verschiedenheiten

als eine höchst

unsichere

an.

setzen müssen.

Günstiger liegen die

Verhältnisse

hinsichtlich

des Ger u c h s i n n e s. Zwar ist der Geruchsinn

beim

Menschen im

Gegensatz zu vielen Säuge.

tieren, die

auf ihn hauptsächlich zur Gewinnung

der Nahrung angewiesen sind, schwach ent.

wickelt:

Das

eigentliche Riechorgan,

das in der

Höhe

der Nasenscheidewand in verhältnismäßig

groß

er Entfernung vom Nasenloch

liegt,

nimmt

beim Menschen

nur

den Raum

etwa eines

Fünf.

pfennigstückes

ein. Doch ist seine Leistungsfähig.

keit keine

geringe.

Es vermag z B

eine

Person

mit mittelm

ä

ßiger Geruchsschärfe Merkaptan

1

  ,

einen außerordentlich

starken Riechstoff,

noch

wahrzunehmen,

wenn

man

in

1

cbm Luft

23

000

Gramm davon bringt.

Die Hauptgeruchstypen sind:

würzig:

z. B

Pfeffer, Ingwer),

blumig

oder

duftend (z.

B Jasmin

öl),

fruchtig

z.

B Apfeläther),

harzig

z.

B.

Räucherharz),

faulig

z.

B. Schwefelwasserstoff),

brenzlich

(z. B.

Teer),

widerlich, ekelhaft (z. B Leichengeruch).

Auch hat man versucht,

eine Klassifizierung der

Riechstoffe durchzuführen,

wie sie Tafel

1

gibt.

Ta f e l l

(Klassifizierung der Riechstoffe.)

Beispiel

Klasse Namen von Riechstoffen

I.

II.

III.

IV.

V.

VI.

VII.

VIII.

Ätherische Düfte Azeton, Chloroform,

Aromatische

Düft

e Menthol,

Kampfer,

Balsamische

Düfte

Vanille,

Terpentin,

Moschusdüfte Trinitrobutyltoluol,

Allylkakodyldüfte Azetylengas

2

  , Arsen.

wasserstoff,

Capryldüfte

Widerliche Düfte

Erbrechen hervor.

Essig, Capronsäure,

Pyridine,

rufende Düfte

Skatol.

Die Feinheit des Geruchsinnes,

die Fähigkeit,

Gerüche voneinander

zu

unterscheiden, ist indi.

viduell sehr

verschieden;

nicht alle

Menschen

sind

gleich

empfindlich

für Riechreize. Es

bedarf

übung und

Schulung,

um vom einzelnen Indivi.

duum über

die

Bewertung desselben Geruches

brauchbare Ergebnisse

zu

erhalten.

Natürlich

fehlt diese

übung

der

übergroßen Mehrzahl

der

Menschen. Wohl

sind vergleichende Geruchs.

typen

geläufig, und wir

hören ~ f t

z.

B.

die Be.

zeichnung

"Geruch nach Pf

effe

r "Geruch

nach

1 Noch

charakteristischer ist Moschus. D.

Schrilt .

Dcr sog...Azctylenge

ruch" ist

auf den Gehalt an Phosp hor-

wassers to

ff

des tech n isehen

Produktes

zurückzufiihren; chemisch

rc ines Aze tylen

st geruch

los . D.

Schrilt .

73

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1932-nr12-dezember 6/24

Teer usw. Fremdartige Gerüche, die

im

t ä g ~

lichen

Leben

nur selten oder gar nicht vorkom;

men, können meist nur ganz allgemein

beschrie

e

ben

werden.

So werden

Kampfgase

sehr häufig

mit der Angabe Apothekengeruch

c h a r a k ~

terisiert.

Für die meisten

Kampfgase

und chemischen

Kampfstoffe

ist

ein eigentümlicher Geruch nach 

gewiesen.

In

nachstehender Tafel 2 sind hierüber

kurze

Angaben zusammengestellt.

Ta

e I

2

(Gerüche von

Kampfstoffen.)

Xylylbromid T ~ S t o f f der

Deutschen im

W e l t ~

krieg)

beizend

aromatischer Geruch,

der

in

s t a r

ker Verdünnung

an Flieder erinnert, d a ~

her engl. Bezeichnung Fliedergas,

Chlorazeton

salzsäureartig

stechender Geruch,

Phosgen

süßlich fauliger Geruch,

der an

faulendes

Obst oder

vermodertes Laub

erinnert,

Dichlordiäthylsulfid (Gelbkreuzkampfstoff)

in

reinem

Zustande

schwacher,

fader e

ruch,

der an

Lauch

erinnert, in unreinem

Zustande Geruch nach Meerrettich, o

strich, Zwiebeln,

daher

eng Bezeichnung

Senfgas,

Chlorvinyldichlorarsin

(Lewisit)

scharfer und unangenehmer Gcruch nach

Geranienblättern,

Blausäure (Cyanwasserstoff)

Geruch nach bitteren Mandeln.

Schon diese

kurze Übersicht

zeigt, wie

schwer

auch ein

als

charakteristisch bezeichneter G e ~

ruch

im einzelnen zu

differenzieren

ist,

und

wir

dürfen

im Ernstfalle

wohl immer

zufrieden

sein,

wenn nur

überhaupt ein

auffälliger Geruch

w a h r ~

genommen

und gemeldet wird. Erst die geschulte

Nase des Fachmannes

wird dann die nähere

Deutung

geben müssen. Aber auch bei ihm

d ü r ~

fen wir Fehlerquellen nicht aus dem Bereiche der

Möglichkeit stellen.

Der

Geruchsinn stumpft sich

namentlich

bei täglicher oder häufiger e s c h ä f t i

gung mit

denselben Riechstoffen

sehr oft ab, er

ermüdet ,

ohne

daß damit eine eigentliche

krankung

oder Vergiftung

des

Geruchsorgans

verbunden

sein müßte.

Daneben finden sich auch

Fälle

von Überempfindlichkeit

und besonderer

Reizbarkeit.

Nicht

ohne

Einfluß auf

das Geruchs

vermögen ist

das Alter, ja sogar

das Geschlecht

des Individuums

- Frauen sollen

ein

feineres

Geruchsvermögen besitzen als Männer. Bekannt

ist

auch, daß starke Raucher

an

ihrer G e r u c h s ~

schärfe Einbuße erleiden.

Um die

Empfindlichkeit des Geruchsinnes

zu

untersuchen, hat

man sich

verschiedener

Me

thoden bedient. So hat

z B. Val

e n

t i n

durch

fortschreitende Verdünnungen Riech-Grenzwerte

festgelegt.

Er vermischte

1

Volumteil Riechstoff

mit

100 Volumteilen

Luft, von diesem

Gemisch

wiederum

1

Volumteil

mit IOD

Teilen

Luft usw.,

so

daß er

auf

diese

Weise

eine Reihe

von

R i e c h ~

s t o f f

L u f t g e m i s c h e n erhielt, die regelmäßig in

der

Konzentration

abnehmen.

Im letzten

Gemisch

darf

der Riechstoff

für

das

schärfste menschliche

Geruchsorgan nicht mehr wahrzunehmen sein.

Diese Methode erlaubt die Qualität des G e r u c h ~

sinnes der verschiedenen

Einzelindividuen

reihen

mäßig zu

sortieren.

Freilich treten in der Praxis

74

Schwierigkeiten auf,

namentlich

bei der U n •

mög l i c hk e i t de r Kon s t a n t h a l t u n g

de r K 0 n

zen

t r a t i on der Riechstoffe, die

durch die Gefahr der Absorption

an

den Glas.

gefäßwänden,

die sie umschließen, dauernden Ve r.

änderungen unterworfen

sein können.

Zu dem

gleichen Zwecke hat Z w aa r dem a k e

reinen

kleinen

Apparat, den Olfaktometer, konstruiert.

mit dessen Hilfe die quantitative

L e i s t u n g s f ä h i g

keit

des

menschlichen Geruchsorgans genau

und

schnell

geprüft werden kann. Es würde hier

zu

weit führen, den Apparat näher zu beschreiben;

man wird aber die Frage aufwerfen müssen, ob

eine Prüfung aller der Personen mit diesem Appa

rat nicht notwendig ist, die

im

Ernstfall berufen

sind, eine Gasgefahr zu erkennen. Ich kann mir

wohl vorstellen,

daß

im

modernen

Heere z B

die sog. G ass p ü

re

r der Truppe schon im

Frieden dieser Prüfung unterworfen werden, um

einwandfrei festzustellen, daß sie den an sie

stellten

Anforderungen

auch

im

Ernstfalle nach

;

kommen können.

Man

wird hierbei vielleicht daran denken, die

Riechschärfe an den

chemischen

Kampfstoffen

selbst, also

nicht

an

anderen

gewöhnlichen

R i e c h ~

stoffen

zu erproben. Ich glaube, diese Art der

Prüfung ablehnen

zu müssen. Ganz

abgesehen

von der Gefahr, die damit

verbunden

sein

kann ,

erscheint es auch unzweckmäßig, den Mann auf

einen

bestimmten Geruch festzulegen und zu

eichen;

im Ernstfalle

werden sicherlich

durch

Mischungen oder

Beimengungen

andere Gerüche

auftreten,

die

dann

möglicherweise falsch

deutet werden.

Es

genügt

ja, wie

schon vorher

betont, wenn überhaupt ein

b

esonderer Geruch

wahrgenommen und darauf aufmerksam gemacht

wird.

Wenn

wir zusammenfassend

überblicken, so

müssen wir ohnedies uns

eingestehen,

daß

auch

der Geruchsinn

nur

ein mangelhaftes Hilfsmittel

ist zur Erkennung

von

Gasen

und

chemischen

Kampfstoffen, und daß wir ihm

nicht eine allzu<

große Bedeutung beimessen dürfen,

wenn er auch

im großen

Ganzen zurzeit noch das wertvollste

aller

Hilfsmittel

ist, die

uns zur Verfügung stehen.

Gerade bei den chemischen Kampfstoffen

nen

wir

ja,

im Gegensatz

zum farb-, geruch- und

reizlosen Kohlenoxydgas,

das

eine Ausnahme

det, die G e

s am

t h e i t unserer Sinne

zur E r ~

kennung benutzen.

Eine

große

Zahl chemischer

Kampfstoffe

gehört

zur Gruppe

der Reizstoffe.

der Tränenerreger oder der Nasen-Rachenreiz

<

stoffe, deren

Wirkungen,

Reizerscheinungen an

den Augen und oberen Luftwegen, ein

Venveilen

in

der

vergifteten

Zone

unmöglich

machen und

zum Anlegen der

Schutzmaske oder

zur

Flucht

zwingen. Die Arsine

der Blaukreuzgruppe

reizen

bekanntlich in heftigster

Weise

den

Trigeminus

<

nerv und in

stärkeren

Konzentrationen

auch

die

Hautnerven,

so

daß wir in diesen Fällen auch

den

au

t s i n

n, insbesondere

die

S c h m e r z

empfindung, zur

Erkennung

heranziehen können.

Diesen Schmerzsinn

treffen wir

überdies

in V e r ~

bindung mit dem Geschmack. und Geruchsinn

an, wir unterscheiden ja

ein Stechen

(beim e

ruch

nach Pfeffer

oder

Meerrettich), ein Ätzen

(z.

B Ammoniak), ein

Brennen (z. B

spanischer

Pfeffer), ein Beizen (z. B Rauch, Holzessig).

Hierzu

gehören

auch Temperatureindrücke

auf

chemische Reize hin.

Manche

Riechstoffe,

z

B

Moschus,

muten

in

der

Regel

warm

an, andere

z

B Schwefelkohlenstoff kalt. Auch

der

Druck.

sinn macht sich bei

chemischen

Reizen

b e m e r k ~

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1932-nr12-dezember 7/24

bar,

bestimmte Riechstoffe

wirken schwer,

lastend

oder drückend,

andere weich,

leicht, wenig an<

haftend.

Schließlich

sind noch

die

Organempfin

.

dungen

zu

nennen,

solche des Bewegungsappa<

rates

(z. B Erschlaffung, Kräftigung), des

Ernäh

.

rungssystems

(z. B.

Appetit, Hunger, Durst, Ma<

gendrücken,

Brechreiz, Darmentleerung) und

des

Atmungs

<

und Kreislaufsystems

(z. B.

Atemnot,

Beklemmung, Schwüle, Schaudern,

Zittern,

Krib;

beln,

Gänsehaut).

Di

e

Ausdehn

ung

der Erkennung der

Hauptgas<

typen

nach

"Aussehen,

Geruch

und

Geschmack 

kann

also beliebig erweitert werden.

Der End

.

erfolg

wird

niemals

ein absolut

zuverlässiger sein,

wenn er

nur

auf diesem individue

ll verschiedenen

Aufnehmen und

Umsetzen

durch die

mensch  :

lichen Sinnesorgane

beruht.

Andererseits

kann auch

die

ge

rin

gs te

Wahrneh

.

mung wertvoll sein.

Der Soldat

wie

der aktive

Helfer im

Gas<

und Luftschutzdienst muß

des<

halb erzogen werden , alle

Eindrücke

zu melden .

die von der Norm

irgendwie

abweichen, und er

muß

l

ernen,

a l l

e

Sinne

zu

schärfen

und

zu ge;

brauchen.

DieAufstellung von Feuerwehr

und

uf-

räumungstrupps für

Luftschutzzwecke

Oberbaurat Dip . lng.

L

i

n l n

e r Berlin

Di e Organisation der Feuerlöschhilfe im Luft<

schutz sieht

neben

einer Selbsthilfe der

Bevölke.

rung die weitgehende

Verteilung

von kleinen

Löschtrupps

vor,

den Feuerwehr;

und

Aufräu

<

mungstrupps. Bei

der Aufstellung dieser

Trupps

ergeben

sich

folgende

Gesichtspunkte:

Z a h l

d e r F e u e r w e h r <

u n d

A u f ;

r ä u m u n g s t r u p p s.

Als

Grundlage der

Verteilung

sollen die Frie<

dens.Polizeireviere dienen, die zu

Luftschutzrevie<

ren

auszubilden

sind.

Zunächst

ist also für jedes

Revier ein Feuerwehr; und

Aufräumungstrupp

vorzusehen. Die Löschzüge der Feuerwachen

sollen keine

örtliche

Hilfe geben,

sondern

nur auf

besond eren Befehl

der

Luftschutzle

itung

bei

großen Gefahren zum Einsatz kommen.

Es er;

scheint untragbar,

daß

dies innerhalb

der nächsten

Umgegend der Feuerwache durchgeführt wird

und

Hilfesuchende

an

das entferntere Luftschutzrevier

verwiesen werden. Vielmehr wird es unumgäng<

lieh sein, in

allen Fällen,

wo

das

Luftschutzrevier

nicht in nächster Nähe der Feuerwache

liegt

- in

diesem Falle kann der Feuerwehr;

und

Auf<

räumungstrupp

am

besten auf

der

Feuerwache

stationiert

werden

- auf der Feuerwache einen

b

esond

er

en Trupp für nachbarliche Hilfe bereit

;

zustellen, um nicht bei Hilfeleistung

den Zug

zer<

reißen zu

müssen.

Ferner ist

zu untersuchen, ob

nicht

die Not<

wendigkeit

vorliegt,

in

die

Reihe

der

Friedens<

reviere besondere Luftschutzreviere einzusc

halten.

Das kann der Fall sein, wenn Gegenden mit be;

sonders anziehe'J.den

Zielpunkten

für

fliegeran<

griffe, z B. Bahnhöfe, wichtige Industrieobjekte,

ungewöhnlich gefährdet erscheinen, wobei

sich

die Gefahr

ja

nicht auf das Objekt selbst, son;

dern

auch

auf

die

Umgebung erstreckt.

R e i h e n f 0 I g e d e s A u f

b a u

e s .

D

er Ausrüstungsbedarf der Feuerwehr; und

Aufräumungstrupps

läßt

es

ausgeschlossen

er<

scheinen,

alle

Trupps auf einmal aufzustellen,

es

muß vielmehr ein allmählicher Aufbau je nach

den

verfügbaren Mitteln vorgesehen

werden.

Da.

zu

ist nötig,

eine bestimmte

Reihenfolge

zu

be<

stimmen, je

nach

Wichtigkeit

des

einzelnen

Trupps. In der Reihe der Polizeireviere sind zu<

nächst

diejenigen

festzustellen,

für

die der

Aus<

bau

zu

Luftschutzrevieren entbehrt werden kann

,

z B.

in Villengegenden. Sodann ist für

die Reihen<

folge des

Ausbaues der verbleibenden

Trupps

die

Wichtigkeit

zu

kennzeichnen durch

Wertzahlen :

A, B, C, wobei

die

A<Trupps die

wichtigsten und

zuerst

aufzubauenden

sind,

während die B<

und

C<

Trupps erst später

folgen

müssen.

Sc h l au c h b e d a r f

Für die Ausrüstung der

Feuerwehr<

und Auf

<

räumungstrupps spielt der

Schlauchbedarf

eine

überragende

Rolle. Während die

Ausrüstung mit

den übrigen Kleingeräten

gleichmäßig durchge;

führt werden

kann,

muß der

Schlauchbedarf

auf

die unbedingt

erforderliche

Schlauchlänge zuge;

schnitten

werden.

Diese ist

für

jeden

Trupp

nach

der Art der Bebauung des zu deckenden Geländes

zu bemessen.

Die

Länge ergibt sich aus

der

Ent-

fernung des Hydranten bis

zur

höchsten

Stelle

des

tiefsten

Grundstückes

=

Y

Hydrantenabstand

Grundstückstiefe Haushöhe Zuschlag.

T

r u p p

f ü h

r e r.

D er Truppführer

ist

aus der aktiven Feuerwehr<

mannschaft

zu stellen.

Das ist

unbedingt erforder<

lieh, um dem Trupp durch

sachkundige

Führung

eine Angriffskraft zu verschaffen. Dazu sind

Leute

mit

Führereigenschaften

(Persönlichkeiten)

ohne Rücksicht

auf

Dienstgrad

auszuwählen.

Die

Herausziehung aus dem aktiven Feuerwehrkorps

und die

dadurch eintretende

Schwächung

der

Kopfstärke

sind durch Ersatzleute (TN) auszu

gle ichen, die auf

den

Zug

zu

verteilen sind. Die

Schwächung

der

Feuerwehr durch

Abgabe der

Truppführer wird auch

dadurch

gemildert, daß

mit Aufruf des Luftschutzes die

Zahl

der verfüg;

baren Mannschaft durch Einrichtung einer er;

höhten Dienstzeit vermehrt werden kann.

Wo Berufs< und freiwillige Feuerwehren neben<

einander vorhanden sind, können die Führer bei

weniger wichtigen

Trupps,

z.

B in

den

Außen.

bezirken, auch

aus

der

freiwilligen

Wehr

ausge

wählt

werden.

T r u p p s t ä r k e.

Die

Mannschaft der

Feuerwehr<

und Aufräu

<

mungstrupps

ist

aus

Hilfsleuten

(TN) zu

bilden.

Die

Stärke jedes

Trupps ist

im

einzelnen

zu

be

stimmen;

sie

wird schwanken zwischen vier und

acht

Mann. Bei

der

Bemessung

ist

zu

berücksich

tigen: Wichtigkeit des Trupps, übersichtlichkeit

des

zu

deckenden

Geländes,

Tiefe und

Höhe

der

Baulichkeit

(bedienbare

Schlauchlänge).

Für

Führer

und

Mannschaft

ist

eine Ablösung

in voller

Stärke

vorzusehen.

275

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1932-nr12-dezember 8/24

Aus r ü s

t un

g mit 0 t o r s p r i t z e.

Ideal wäre es, könnte man alle Trupps mit

Kleinmotorspritze ausrüsten, um die Durchfüh.

rung des Löschangriffes auch bei Ausfall der

Wasserleitung zu sichern.

Da

hierfür natürlich

vorerst

keine Aussicht besteht, sollten einzelne

Motorspritzen über das Stadtgebiet verteilt wer.

den.

Man

kann besondere Motorspritzentrupps,

z. B auf den Feuerwachen, bereitstellen, die ledig.

lieh die Aufgabe haben, die Feuerwehr-

und

Auf.

räumungstrupps

bei

V e r s a ~

der Wasserleitung

mit

Löschwasser zu versorgen .

Weiter können

einzelne Luftschutzreviere mit Motorspritze aus.

gerüstet

werden. Diese Reviere sind besonders

auszuwählen nach ihrer Lage

und

dem Vorhan

densein

von

Saugestellen (öffentliche Gewässer,

Brunnen) .

Für

die

Verwendung der Motorspritze

ist die notwendige Mannschafts. und Schlauch.

vermehrung

der Reviertrupps

vorzusehen.

Dic planmäßige Behandlung

vorstehender

Er.

wägungen erfolgt am besten in einer Liste, für die

sich

etwa

folgendes Schema

ergibt:

Sc

h e m a.

Sch lauch. Mann.

B e r u f ~

Motorspritzen.

Bezeichnung Lage

Wichtig.

länge

schafts.

oder

ausrüstung

keitsgrad

zahl

Freiwill.

Schlauch-

IT .. k

m

Führer

länae ruppst

ar

e

Pol..Revier 8

Stephanstr. 27

B

ISO

4

B

-

-

Pol..Revier 17

Bad"tr.

137

A

200

4

B

- -

PoL-Revier 78

Teltower Str. 9

C

250

8

fr.

- -

Pol..

Revier

4

Bachstr. 11

A

200

6

B

1

ll 2

I

-

  -

 

Hauptbahnhof

Bahnhofstr.

13

A

200

8

B

I

-

I

-

Feuerwache 3

Sybelstr. 21

A

150 4

B

-

-

 

21

-

-

-

B 200

I Führer Sonder-Motor-

+ 4

Mann

pritzentrupp

analisationsbetriebe und Luftschutz

Stadtbaumeister Ger 1

ach

Berlin

In nachstehendem soll im Zusammenhang mit den

wertvollen Ausführungen

des

Direktors Neu <

b r a n d, Berlin, "S t r a ß e n r e in i gun g u n d

Lu

f

t s c

hu t

z" im

Oktoberheft

1932, Sei

te

231

von Gasschutz und Luftschutz , auf die gute Ver

wendungsmöglichkeit des in fast allen

Städten

vor.

handenen Betriebspersonals der Stadtentwässerung

als Hilfstruppe für Entgiftungskolonnen u. dgl.

. aufmerksam gemacht werden.

Daß die fast überall vorhandene Organisation

der Straßenreinigung besonders in mittleren und

größeren

Städten

der Ausgangspunkt für die zum

Schutze

der

Bevölkerung aufzustellenden

giftungs trupps sein kann,

ist

in obengenanntem

Aufsatz ausführlich geschildert und bewiesen.

Eine wertvolle Hilfe bei den nach der Entwar

nung sofort vorzunehmenden Entgift

ungs

ar

b

eiten

könnte

schon

jetzt

ohne besondere Ausbildung

von fast allen städtischen Kanalisationsarbeitern

infolge ihrer Tätigkeit in den ständig mehr oder

weniger gasgefährdeten A

bw

ässerkanälen geleistet

werden. Für die

von Direktor

Neu b ra nd er.

wähnte

Ausbildung

und Tätigkeit

der Gas .

s p ü r e r sind die Kanalisationsarbeiter m. E.

be

<

sonders

gut geeignet. IJ:)folge

der

in den l

etzten

Jahren

sich immer mehr steigernden

Gefahren

durch

Vorkommen

explosibler und giftiger Gasc

in den Abwässerkanälen

wurden

seitens

der

ver<

antwortlichen Organe vielseitige

Abwehrmaß.

nahmen

zur Unfallverhütung eingeführt, so

daß

heute

z

B

jeder Kanalarbeiter mit der Hand.

habung von Sicherheitslampen, Gasanzeigern und

sonstigen Warnungseinrichtungen vertraut ist.

Mit welchen gefährlichen und heimtückischen

Giftgasen bei

den Arbeiten

in den unterirdischen

Kanalanlagen gerechnet

werden

muß, ist wohl

durch

die vielen Veröffentlichungen der letzten

Zeit

über vorgekommene Unfälle allgemein

be<

76

kannt;

es sei

nur

an Methan, Schwefelwasserstoff,

Kohlenoxyd, Leuchtgas, Chlor, Blausäure, Arsen.

wasserstoff, Benzin. und

Benzoldämpfe,

Kohlen<

säur

e,

Ammoniakgas

usw.

erinnert. Durch fort.

währende Verschärfungen

der

Unfallverhütungs<

vorschriften ist bereits

und

wird weiterhin seitens

der Berufsgenossenschaften und Gewerbeauf.

sichtsämter erwirkt,

daß

fast alle einigermaßen

neuzeitlich eingerichteten

städtischen

Kanal.

betriebe

mit den

neuesten, nach dem jeweiligen

Stande

der Technik

durchgebildeten

Abwehr.

mitteln ausgerüst

et

sind. Diese s ;hon

jetzt

dau.

ernd

in Benutzung befindlichen, zum Gasschutz

der

Kanalarbeiter erforderlichen

Geräte

im

Ernst.

falle ebenfalls für den Luftschutz

der

Zivilbevöl<

kerung heranzuziehen,

ist

eine nicht gering einzu.

schätzende Aufgabe der

jetzt

im Entstehen

be

griffenen Organisation des Luftschutzes. Die mei

sten der bis

jetzt

im Kanalisationsbetriebe gegen

Gasgefahr

zu verwendenden Abwehrgeräte kön

nen m. E.

auch

bei den

Schutzmaßnahmen zur

Abwehr der

zu

erwartenden

Kampfgase einge

setzt

werden. Jedenfalls

ließe sich die vorhandene

Ausrüstung mit

verhältnismäßig nicht

allzu hohen

Kosten nach

dieser

Richtun

g hin ergänzen.

Von den

in Frage

kommenden

und zurzeit in

Kanalisationsbetrieben

verwendeten

Geräten sind

zu erwähnen: Sicherheitslampen, Gasanzeiger,

Prüfgeräte,

Sauerstoffgeräte, Gasmasken, Frisch

luftgeräte, explosionssichere elektrische

Handlam.

pen,

Scheinwerfer mit Akkuantrieb, Elektro.

karren, Kanalentgaser

mit

elektrischem

und

Benzinantrieb, Benzinkarren, Ladestationen, Ar<

beiterschutzkleidungen. Gummihosen, Gummi

stiefel, LederstiefeI,

Gummihandschuhe u a

m.

Besonders dem mehr

und

mehr zur Einführung

gekommenen

K an

ale

n t gas e r kommt dank

seiner

universellen

Verwendungsmöglichkeit beim

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1932-nr12-dezember 9/24

E n t ~ und Belüften unterirdischer Räume erhöhte

Bedeutung in der Reihe der Schutzmittel

für

die

Bevölkerung bei der Abwehr von

Luftangriffen

zu.

Der

Kanalentgaser ist z. B das einzige Schutz<

gerät, mit welchem im Gegensatz zu

allen

G a s

anzeigern,

Warnungsgeräten, Gasmasken, t m

schützern, S a u e r s t o f f ~ und Frischluftgeräten usw.

die

Be se i

t i gun g der gefährlichen Gase

reicht wird, ganz gleich, ob es

schwere

oder

leichte, giftige, explosible

oder

sonstwie s c h ä d

liche

Gase

sind.

Wenn

es

sehr

vielen s t ä d

tischen

Kanalbetrieben infolge der

schon

leider

sehr

lange

herrschenden Geldknappheit nicht

möglich war, die ebengenannten,

im

Interesse

der

Unfallverhütung unbedingt erforderlichen Schutz ,

gcriitc in

genügender Menge

zu beschaffen,

so

wäre es

eine

vorteilhafte und verhältnismäßig bil ,

lige Verwendung

der

in nächster

Zeit

für

den

zivilen Luftschutz aufzubringenden Mjttel, wenn

den in

Frage

kommenden Betrieben Zuschüsse

zur

Beschaffung derartig

geeigneter

und

im E r n s t ~

falle bereit zu stellender

Geräte

gegeben würden .

Die Verwirklichung

dieses

Gedankens findet

sicher auch

bei

den Berufsgenossenschaften

das

größte Interesse und könnte

sich

in normalen

Zeiten

in nutzbringender Verminderung

der Un

 

fälle,

Berufskrankheiten,

Gefahren

und der B e ~

ru

fsgcnossenschaftsbei träge auswi

rken.

Die Organisation der

Kanalisationsbetriebe

in

den

M i t t e l ~

und

Großstädten ist sicher

geeignet,

neben

der von Direktor Neu

b ra

nd emp

Iohlenen Tätigkeit der

Straßenrcinigung

beson  

dere Aufgaben im

Interesse

des

zivilen

Luft

,

schutzes

zu erfüllen.

Abgesehen

von der vorher

geschilderten

Verwendung als Hilfstrupp bei

Enb

giftungskolonnen, kann

das Betriebspersonal

der

Stadtentwässerung infolge

seiner

besonderen Aus.

bildung auch

den Aufsichts. und

Hilfsdienst

bei

den

an

geeigneten Stellen in Straßen, Plätzen,

öffentlichen Gebäuden herzurichtenden ö f f n t ~

lichen Gasschutzräumen, z B. Untergrundbahn;

bauten, bombensicheren Untertritträumen, Kel.

lern

usw., versehen. Die in

allen

großen Städten

vorhandenen unterirdischen Kanalbauten

und

Bauwerke, welche in

vielen

Fällen

schon mit

sta-

tionären, neuzeitlichen E n t g a s u n g s ~ und Be.

lüftungsanlagen,

elektrischer

Beleuchtung, verhält.

nismäßig bequemen Eingangstreppen usw.

ver

.

sehen

sind,

werden

im Ernstfalle

sehr

sichere.

meistens

sogar

bombensichere Unterkunftsräume

für die Zivilbevölkerung sein. Zumindest

wird

die Herrichtung derartiger

Räume

zum kurzen

Aufenthalt der Bevölkerung keine unüberwind.

lichen Hindernisse bieten. Auch hierbei findet

sich eine billige

Gelegenheit zur

nutzbringenden

Verwendung

der

für den zivilen

Luftschutz zur

Verfügung

zu stellenden Geldmittel. Bei zukünf.

tigen

Kanalisationsneubauten wird

diesem Ge.

sichtspunkt auch

Rechnung getragen

werden

müssen.

Aus vorstehenden,

nur

kurz

gehaltenen u s

führungen soll

erkannt werden

, daß auch die in

fast

allen Städten

vorhandenen Einrichtungen der

Stadtentwässerung mit

ihrem

bereits seit langem

im Gasschutz geschulten Personal, ihren

neuzeit

.

lich

ausgestlltteten

Kanaldepots

mit

Aufenthalts  

räumen,

Bade.

und Trocknungseinrichtungen,

Ladestationen,

Elektrokarren. Schnellwagen mit

Benzinbetrieb,

Schutzkleidungen

der

Arbeiter und

mit

allen

nach dem neuesten Stande

der

Technik

dl,Jrchgcbildeten Schutzgeräten gegen

Gasgefah

.

ren

ein

wichtiges, nicht zu

vernachlässigendes

Glied in der Organisation

des

zivilen Luftschutzes

sind und bei

der

angekündigten

vorläufigen

O r t s ~

anweisung

für

den Luftschutz

der Z i v i b e v ö l

kcrung

nicht

vergessen

werden

dürfen.

as tragbare arngerät

Dr. P.

R

re n l t Berlin

Au f Grund internationaler Beschlüsse hat

man

in

allen

europäischen

Staaten die Luftschutzyor;

arbeit bei der sog. ak t i v e n Bevölkerung, also

mit der Organisation der Zusammenarbeit von

Polizei, Feuerwehr, Rotem Kreuz, Technischer

Nothilfe usw. begonnen. Dies führte, wie bekannt,

zur

Bildung

der örtlichen Luftschutzorganisationen

und zu ihrem Anschluß an den War n die n s t ,

welcher die von den Grenzen herannahende Luft ,

gefahr dem Hinterlande mitteilen soll.

Eine Vertiefung in die Aufgabe der örtlichen

Hilfeleistung brachte es

bald

mit sich,

daß

man der

Warnung der Bevölkerung besondere Aufmerk.

samkeit

schenkte.

Es lag nahe, für

diese

War,

nung die bisher bekannten Hilfsmittel, wie große

Sirenen,

Hupen

u. dgl., zu benutzen, doch ergaben

sich schon bei den ersten Versuchen dieser Art

beachtliche

Schwierigkeiten.

In den Hafenstädten

z

B

muß vermieden werden, daß die Groß ,

Warngeräte im Ton den Schiffssirenen ähnlich

sind, und in

den Fabrikstädten muß der Unter.

schied zwischen Luftwarnung und normalen

Fabriksirenen deutlich herausgearbeitet werden.

Wünscht man größere

Orte

mit einem Sirenen

netz zu versehen,

das

so angeordnet ist,

daß

jeder

Bewohner mit Sicherheit von der Warnung erreicht

wird, so

stellt

sich heraus, daß

man

außerordent,

lieh viele Sirenen benötigt, und daß ferner umfang.

reiche Vorkehrungen für die zentrale F e r n s c h a l

tung dieser

Apparate

benötigt werden.

Schließlich ist ein Nachteil solcher Anlagen, daß

die Gefahr der

Störung

durch etwaige

Treffer

verhältnismäßig

groß

ist. In solchen Fällen würde

bei

einem zweiten

Angriff,

der

kurz nach

einem

ersten stattfände, nicht

genügend

Zeit

zur

Re.

paratur vorhandcn

sein, so daß mit

einer nur un

.

vollkommenen Warnung

zu rechnen wäre.

Auch der

Aufstellungsort

für ein

größeres

Warngerät ist nicht immer leicht

zu

finden. Mon

.

tiert man z B eine

Sirene

auf einem erhöhten

Platze,

einern

Turm

oder auf den

Dächern,

so

wird

der

Hauptteil der

Schallenergie

sich über die

Dächer hinweg ausbreiten, und nur ein verhältnis.

mäßig

kleiner Bruchteil hiervon wird

in die

Höfe

und Straßenzüge hineindringen, also zur War.

nung dienen.

Bringt

man andererseits die Sirenen

tiefer als

das

durchschnittliche

Niveau

der Dächer

an,

so läuft man Gefahr, daß der

Schall

durch

die

Straßenzüge

gerichtet

wird und nur ausreicht. um

einen Bruchteil der

Einwohner

zu warnen. Man

benötigt also in ersterem Falle der hohen Auf.

stellung wegen unverhäl tnismäßig starke Schall.

sender, während man im zweiten Falle der nied.

rigeren Montage wegen eine große Anzahl von

Apparaten wircl

aufstellen

müssen.

77

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1932-nr12-dezember 10/24

Abb.

1. Radfahrer mit

Warn8irene.

Aus diesen Erwägungen

heraus haben verschie.

uene örtliche Luftschutzleitungen

die Anregung

gegeben,

tragbare Geräte

zu

entwickeln

welche

von

Fußgängern

Radfahrern

bzw

. Motorrad.

fahr

ern

durch

die Straßen befördert werden sollen.

Der

Vorteil solcher Anordnung liegt

auf

der Hand

dadurch sind

das kostspielige

Leitungsnetz und die

Einrichtung zur zentralen Fernschaltung vermeid.

bar. Ferner

wird selbst

ein

Zufallstreffer

das

Gebiet der betreffenden Warnstreife

nicht von

den

weiteren Warnungen

ausschließen

denn Reserve

.

warngeräte

und

m a n n s c h a f t e n

sind leicht v o r z u ~

Abb.

2.

Neue

tragbare

Warn irene.

78

sehen.

Auch ist für die Vermittlung der

Warn:

meldungen an die

Warntruppe

kein

besonderes

Nachrichtenmittel

nötig

denn die

Warntrupps

werden bei den

Polizeirevieren

stationiert sein;

dort

verfügt man aber ohnedies über einen Fern;

sprecher; oder Telegraphenanschluß zur Polizei,

nachrichtenzentrale welche

durch

Rundspruch die

Meldungen der Luftschutzleitungen an die

Re

:

viere

weitergibt.

Die Mix Genest Aktiengesellschaft hat daher

auf

Grund der Anregungen

maßgebender

Stellen

unter Heranziehung ihrer vielseitigen

Erfahrungen

im Signaldienst ein

tragbares

Gerät

entwickelt

das bereits bei

der

Luftschutzschauübung

in

Ber;

\in am 1. 7. 32 mit Erfolg eingesetzt werden

konnte. Die Abb. 1 zeigt die erste Type der trag;

baren Warnsirene während die Abb. 2 und 3

die neueste

Ausführungsform

darstellen

deren

Konstruktion schon die bei den ersten u f t s c h u t z ~

übungen gemachten

Erfahrungen

berücksichtigt.

Das

Gerät

1

) besteht aus

einem

Ledertornister

in

dessen

Mitte eine

elektrische Sirene von

20

PS

angebracht

ist;

links und

rechts

von der

Sirene

ent;

hält der Tornister

zwei

Akkumulatoren

.

Ferner ist

eine

Gummischnur mit Birnentaster

vorgesehen

welche der Träger des Gerätes

über

die Schulter

hängt um

damit

die Sirene ein; und auszusc

hal

.

ten. Man kann also mit diesem Gerät unter.

brochene Signale bzw. Dauersignale geben, um

r n u n g s

und

Entwarnungssignale auszusenden.

Abb.

3.

Warnsirene

geöHnel,

Das

Gewicht des Appara tes beträgt 13,4 kg. Im

Innern des Tornisters sind Buchsen vorgesehen

mit deren Hilfe die Batterie

jederzeit bequem

durch Anschluß an einen Gleichrichter aufgeladen

werden

kann.

Der einfache Reibungsverschluß des

Tornisterdeckels

ist vielfach erprobt

und

unb'e.

dingt sicher.

Während

der

Entwicklung dieses Gerätes sind

weitere

Ausführungsformen

erwogen worden

mußten

aber

ausscheiden

da

nur ein elektrischer

Antrieb ständige Betriebsbereitschaft verhältnis;

mäßig geringes Gewicht und für den Träger ge:

fahrlosen

Transport

gewährleistet. So

würde

z. B.

ein

Druckluftantrieb

wegen des Gewichtes

der

Luftbehälter

eine zu schwere Konstruktion

er;

geben haben und ein Verbrennungsmotor

wäre

ebenfalls zu schwer bzw. für den Träger bei

einem

Vergaserbrande

nicht ganz ohne Gefahr.

J

DRGM.

1227746.

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1932-nr12-dezember 11/24

Ferner bestand die Möglichkeit, statt der Sirene

eine Hupe zu

verwenden. Ein Hupensignal

hat

aber nur geringe

Aussicht,

sich im Straßenverkehr

durchzusetzen,

während eine Sirene, besonders

wenn ein

hoh

er

Ton gewählt

wird, ganz besonders

auffällt.

Durch besondere

Sorgfalt bei

der Wahl der Kon.

struktionselemente

des

hier beschriebenen Ge.

rätes ist

ein

Apparat entstanden, der allen Anfor$

derungen

des

rauhen praktischen

Betriebes

ge.

wachsen

ist und der die Aufmerksamkeit aller

am

Luftschutz

interessierten SteHen

verdient.

uslandsnachrichfen

Eine neue französische Luftschutzzeitung.

H e

n r i

L e W

t

a, der bekannte

französische

Che,

miker

und

Autor

von

Autour

de la guerre chimique 1)

hat soeben in Paris eine populäre Monatsschrift L e

Dan ger a

e

r i e n et e r

0 •

chi m

j q

u e

lns

Leben

gerufen, deren erste

Nummer

das Novembel'heft

1932

ist .

Preis der Einzelnummer 2 Frs., Ausland

4

Frs., Jahres,

abonnement

20

Frs., Ausland 40 Frs.

Der

Herausgeber

rechtfertigt zunächst sein Bestrcben, durch seine

Zeit,

schrift die

Nation

auf die

Gefahren

hinzuweisen, die ihr

im Falle eines Luftangriffes, der

jeden

zukünftigen Krieg

eröffnen werde,

drohen

würden, und sie dazu zu erziehen,

rechtzcitig die Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet sind,

dieser

Gefahr

zu begegnen. Als Vorbild

seiner

Bestrebun.

gen stellt Le

Wita

seinen Landsleuten die deutsche Luft,

schutzbcwegung hin, wie sie im DLSV. organisiert und

durch besondere Zeitschriften, wje Gasschutz und

Luft,

schutz , gefü

hrt

werde. Die Vorbereitung der Verteidigung

gegen Luftangriffe bezeichnet Le

Wita

als ebenso uner

läßlich für das

Leben

einer

Nation

wie die aIJgemeine

Schulpfljcht. Ein

Verbot

des chemischen Krieges durch

die Abrüstungskonferenz

würde

nach seiner

Ansicht

der

Fülle

von papiernen Abmachungen ledigHch ein neues

Blatt hinzufügen und

nur

cin

Grund

mehr sein, alJe

Vorkehrungen zum Schutz der Bevölkerung gegen aero.

chemischc Angriffe zu treffen.

Der

Inhalt des

Novemberheftes

ist außerdem folgcnder:

Paul Grandmougin: a) Unser Ziel. b) Allgemeine Regeln

für Schutzmaßnahmen.

I

Der

Gaskrie

g.

Wie

schützen wir

uns? Auszug aus dem

Vorwort des

glcichnamigen Buches

von

S.

v. Stackclbcrg. I Lucicn Leroux: Ocr chemische

Kr

dcg

. Seine Möglichkeit - Seine Vorbcreitung. I Henri

Le \Vita:

Der

Kricg der

Zukunft

(nach dem Buche des

deutschen Gcncrals Max Schwarte). I Eugene

Grand

.

mougin: Die HerstcIIung künstlichen Nebels. I

Ober;

setzung dcs

Vorworts

des Ministcrs von

G< yl

zum

Ost.

preußen,Sonderhcft dcr Z

e.

itschnft

Gasschutz

und Luft,

schutz .

(Au

gust

1932.)

Es folgt ein Hinweis' auf die nächsten theoretischen und

praktischen Gasschutzkurse,

di

e von der Nationalen

Ver.

einigung

der

Rescrvcoffiziere und dem Nationalen

Ver

,

band der Offiziersw.itwen nach den Richtlinien

d e ~

französi

sc

hen Kriegsministeriums vom 11. Januar 1932 ab,

gehalten werden.

Den

Schluß des

Heftes

bildet einc kurze

Übcrsicht von cinschlägigen Literaturwerken aus Frank.

reich, Dcutschland, Italien und

dcr

Schweiz.

Dic äußere

Ausstattung

der Zeitschl ift ist

sehr

einfach

gehalten; sie erscheint am 15. jedes Monats und

steht

auch in allen Zeitungskiosken sowie in den Bahnhofsbuch,

handlungen sämtlicher Eisenbahnlinien zum Verkauf.

Mz.

Die Luftabrüstung in französischer Beleuchtung.

D.ie

m l t ä

r ~ i s s ~ n s c h a f t l i c h h ~ r v o r r a g e n d redigierte

belglsche MlhtarzcltschIlft Bull

et In

BeIge des Sc.ienees

Militaires ,

13.

Jahrgang, Bd.

II Nr.

1 bringt eine

ZlJ ,

erst

in

L'

A e r

0

n a u t i q u e veröffentlIchte

Arbeit

von

J-I

e n r

i B o

u.

c

he

..

9

r ü n d e

u n d

,

W e g

e ü r

eIn

e Lu f

t ab

r u s' tun g , der

woir

folgende inter.

öSsanten Gedankengänge entnehmen:

Di.e im Kri ege

entstandene Flugzeugindustrie

ist

nicht

demobilisiert worden.

Sie

fristet seither

ihr

Dasein

durch .die gewaltigen

Bestellungen des

mi 1i t ä r i •

sc

h e n Flugwesens. Di e

Luftabrüstung st ellt

sich

da.

her als

Gefahr

für die

Zukunft

dieser

neuen

Industrie

.dar.

Dieser Grund

ist

jedoch

keine

Rechtfertigung für

das Beibehalten dcr Luftarmeen. Gegenwärtig werden

15 Milliarden

Frcs. auf

der ganzen Welt für

u f t r ü s t u n ~

gen

aufgewendet. Diese neue gewaltige Versicherungs.

prämie ist

zu

den übri

·gen

hinzugekommen, ohne den

Staaten Sicherheit

zu

bringen.

Ein gewiss.

er

Widerspruch besteht in folgendem: Die

Propaga nda beschäftigt sich

ausschließlich

mit

den

An.

griffsflugzeugen

mit

großer

Reichweite, und dieser Teil

der Luftwaffe rechtfertigt

allein die

vielfach

geäußerten

Befürchtungen. Dagegen sind

die Flugzeu.gbestände

der

Großmächte im

wesentlichen Verteidigungswerkzeuge

und

Hilfswaffen (Beobachtungsflugzeuge und

Jagdflug,

zeuge).

Diese zweite

Klasse stellt neun Zehntel der

sofort

verfügbaren

Streitkräfte

dar.

Was bedeutet

der Rest

am Himmel Europas? Frankreich, England und Italien

besitzen

im

Durchschnitt etwa je 4

Flugzeuge, die

eine

Nutzlast von durchschnittlich 600

kg

500 km weit

bef

ör dern können.

Es

wäre übrigens überraschend

·,

wenn

im

Kriege

die

Verwendung dieser

Streitkräfte

unabhängig von

den

übrigen Operationen zu

W.asser

und

zu

LaOOe

geplant

wäre. Sie

sind

schwerlich nur

zu

Zerstörungszwecken bestimmt.

Man muß

,

daher

den hauptsächlichsten Luftmächten

gerechterweise zugestehen,

daß

sie zu

keiner Luftoffen.

sive

großen

Stiles

bereit

sind. Haben

sie dieses

Problem

vernachlässigt? Haben

sie

nur aus der

Not eine Tu.

gend gemacht?

Diese

Fragen sind

zu

klären.

Die

Verwendung

,

der

Luftwaffe erfolgt noch

nach

den

Erfahrungen

des Weltkrieges.

Die

unbestreitbarste

Lehre ist die immer

zunehmende Bedeutung der Beob.

achtung

und

Erkundung

aus

dem

Fluj:(zeug.

Die Wirk-

samkeit der Luftan

griffe

durch Kampfflieger

während

d·es Gef.echts

wird schon mehr

bestritten.

Endlich

gl

aubt man nicht recht,

·

daß der Bombenabwurf

auf

Städte und

Industriezentren

im

Hinterlande ohne engen

Zus

·

ammenhang mit den Operationen der Armeen ent.

schei·

dend auf

den

Ausgang

des

Angriffs

gewirkt

hat.

Man könnte

höchsvens

bezüglich der

·

deutschen

An.

griffe

aUlf

England

,die

Tatsache

anführen,

daß

sie

weit

ab vom Schlachtfeld unverhältnismäßig

starke

Streitkräfte zur

Abwehr

festgelegt haben.

Kurz

tilesagt,

das

Flugzeug

war durchaus nicht

eine

Maschine, um

den

Krieg zu

Ende

. zu

bringen

.

Da

gegen

hat

es zweifel.

los

der Kriegführung

genützt

und war

.ein

wirksames

Mittel, um den Feind allmählich

zu

zermürben.

Sind nun

die

Völker

in

der

Lage,

schon

im

Frieden

eine oenügend starke, selbständige, weitreichende An.

griffsflugwaffe

aufzustellen? Die Frage ist mit einem

klaren

;,N

ein

zu

beantworten,

es sei

denn, daß

die

Staaten

auf

ihre

Flllj:(zcuge

als Hilfswaffen

und

Ver

teidigungswaffen

v e m ; i ~ h t e n Der Verfasser b e ~ r ü ~ d e t

seine

Behauptungen

mIt

Zahlen

und bcharrt

bel

seIner

Schlußfolgerung,

daß

eine '

schwere

militärische

Luft.

waffe nirgends vorhanden sei.

Wenn aber

das

Flugzeug

morgen Krieg führt?

0 a n n

w ir .d es

a u c h

s c h w e r e

F l u g z e u

.

ge g e b e n

D e r

L u f t k r i e g

w i r d

b a l d a l l g e m e i n

ge-

f ü h r .t wer den , g le i ch g ü I t i g

0

b

e r

v ö 1.

k e r r e c h t l i c h

e r l a u b t

i s t

o d e r

nicht 2)

Es

ist

dabei aber un

gewiß,

ob seine

Wirkung

ver.

nichtend

sein wird.

Die

Zerstörung

einer

Hauptstadt

ist zwar

sehr

wirksam,

aber

sie erf.ordert Zeit.

Eine

I  Vgl.

Zeitschr. Schieß.

Spreng.

Jahrg.

1929, Helt S- 12.

2) Von d

er

Schriftl ei tung

gesperrt.

79

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1932-nr12-dezember 12/24

  u f t f l o t t ~

von

1000 Flugzeugen

mag

dazu

10-15

Tag e

brauchen. Eine

solche Flotte kann nicht

schon im

FI'I:eden aufgestellt werden. Fügen wir noch dazu,

daß

diese Flotte sich in

der Luft nicht

allein befindet.

daß

ihre Verwundbarkeit selbst

nachts

ungeheuer

sein

wird,

und daß

ihre

. Verluste durch Artilleriefeuer und Jagd ,

flugzeuge dementsprechend auch beträchtliche sein

werden.

Die Engländer haben

während

,des Krieges sehr ernst,

liehe

Angriffe ,

durch feindliche

Flugzeuggeschwader über

sich

ergehen

lassen.

Von 1916 bis zum

Waffenstilb

stand

sin

,d

die

Abwehrmaßregeln

unaufhörlich

verbes.

sert worden.

Man

kennt bei uns die

erreichten

Ergeb .

nisse zu wenig.

In der

Nacht

vom

19. auf den W Mai

1918 haben 33 Maschinen England

überflogen.

Davon

haben 13 London erreicht. Drei sind

durch

Artillerie

und drei im Luftkampf abgeschossen worden. Vier

haben

bei

Notlandungen

Bruch gemacht.

Es

war der

letzte deutsche

Angriff

gegen

die Hauptstadt.

Die letzten

Manöver

der englischen Luftflotte

hatt

en

den Angriff auf eine Sta,dtzone bei

Tag

und bei

Nacht

zum

Gegenstand. Die

Schie,dsrichter ,

begleiteten die

Geschwader in

Flugzeugen. Sie

nahmen den Absturz

von 153 Maschinen an .

Das

ist

mehr,

als die Gesamt.

zahl der

verwendeten

Flugzeuge, weil die als zerstört

angenommenen

Flugzeuge weiter an der übung teil ,

nahmen.

Auch

wenn wir

die manövermäßige n

Unwahrschein,

lichkeiten berücksichtigen, 'bleibt die Tatsache be.

stehen, daß die Jag·

dflugzeuge

auch nachts

eine

große

Gefahr bedeuten. Hinzu kommen

die

Fortschritte der

Flugabwehr.Artillerje. Die

Verwundbarkeit

der Flug,

zeuge

nimmt

ferner

mit ihrer

Größe zu. Es wird schwer

sein, ,

die

entstandenen Lücken

rasch

zu füllen.

Es

treten aber

noch andere Gesichtspunkte hinzu:

\ V ~ r d

etwa

eine britische

Regierung den

Befehl zum

Angriff

auf

Paris geben, wenn sie weiß, ·daß morgen die

Vergeltung auf

London

f'olgt? Werden wir es unter.

nehmen,

London

zu vernichten, wenn wir wissen,

daß

dann Paris nicht mehr lange stehen wird? Wird das

heute aller Verteidigungsflugzeuge beraubte Deutsch.

land uns mit einer aus dem Stegreif geschaffenen

Luft.

waffe angreifen, wenn dieser Angriff das

Land

ohne

Luftschutz unserer Wiedervergcltung

pr

eisgibt? Wir

glauben

für unseren Teil

nicht ,d,aran.

Andere Leute

glauben es allerdings. Sie

müssen dann

aber

auch

folgerichtig handeln. Mögen sie

die

Räu.

mung

der

Großstädte vorbereiten. Mögen sie Flücht.

ling6lager und feste Unterstände einrichten. Mögen

sie das ganze nutzlose Gerede über die Abrüstung

sein lassen

.

Die einzigen gefährlichen Gegner in der Luft sind

für ,die großen

Völker Europas

ihre Nachbarn. Wir

bezweifeln

vorerst,

daß die

italienische,

französische .

deutsche

oder großbritannische Regierung je so ver.

rückt

sein wird, den

Anfang mit einem

uneingeschränb

ten

Luftkrieg

zu

machen.

Unglücklicherweise können

Narren

einen Krieg

ent·

fesseln, wenn sie ihn auch nicht

gewinnen werden.

Man

hat uns so

oft vorgeredet,

·daß

die

Wliedervergeltung

für Luftangr,iffe sofort mit aller Kraft erfolgen müßte,

daß

man

vorgreifende und vielleicht ganz unbegrün .

dete Wiedervergeltungsmaßregeln

berurchten

muß .

Auf diese Weise kann

der

.Funke irgendwo vom

Himmel

fallen und

die

Welt

entzünden. Dieser

Funke

kann ganz gegen ,

den

Willen der Regierung sprühen.

Das

Flugzeug macht seIbst Attentate seitens einzelner

Leute mit unabsehbaren Folgen

mö .g

lich. Ein Narr

kann

morg'

en

auf

Paris, Berlin,

Rom oder London

Bomben

abwerfen.

Die

ziVIlisierten

Staaten

müssen alles tun,

um

für

solche möglichen Vorfälle nicht

verantwortlich

zu sein. Sie müssen von

vornherein

erklären,

daß

sie

mit

einem

immerhin möglichen Attentat a'lls der Luft

nichts zu tun ha 'ben.

Anschließend

entwirft

sodann

der

Verfasser ein Pr o .

gramm für die Luftabrüstung, das mit dem von Fra n k •

re ich kürzlich auf der A b r ü s t un g s k

0

n fe r en z

eingebrachten Vorschlage eine gewisse Ähnlichkeit

aufweist.

28

Holland.

Die

holländische "A n w

e i s

u n g übe r d ie

von

s t ä d t i s c h e n

e hö r d e n

zu t r e f f e n d en

Maßn a hmen

zum Schu t z e der

e vö l k e

,

r ung ,gegen d ie

Fo l g e n

von Lu f t a n g r i f

fe n  zeigt deutlich

den

Mangel an eigenen Kriegs.

erfahrungen

und unterscheidet

sich

somit wesentlich

z. B. von der französischen "Praktischen An weisu

über

die passive

V e r t e i d i g u n ~

gegen

Luftangriffe"").

Besonders

interessant

ist zunächst

die Organisation

des ,holländischen F I ·u g m e id e ·d i e n s t es. Der

"L

u f t

w a

e h t

d ie

n s t 

soll

nicht

nur

me

lden,

daß

feindliche Flugzeuge gesichtet sind, sondern es gehören

offenbar a'uch vVarnung und n t w a r n u n ~ zu seinem

Pflichtenkreis; Flugmelde. und Luftschutzwarndienst

sind hier also verschmolzen. 1st dies auch

eine n ~

legenheit,

,die man

nach

der voraussichtlichen Zwecb

mäßigkeit auf verschiedene Weise

lös

en kann, so

scheint die dem

Luftwachtdienst übertra

gene Verant.

wor tung über

die Notwendigkeit

der vVarnung schon

recht

bedenklich. Der Luftwachtdienst soll nämlich

nicht j e

des

Flugzeug melden, das die Landesgrenze

überflogen

hat,

sondern

nur

dann, wenn mit

"einiger

Wahrscheinlichkeit" aus dem Anflug

größ

'erer Ge .

schwader,

insbesondere

von

Bombenflu

,

gzeugen "Schluß.

folgerun ge

n" gezogen werden

können

Das heißt

also,

daß der

holländische Flugmeldedienst bei ·

der

Warnung

auch

annehmen

muß,

daß

es

sich

um

einen Fliegeran.

griff handeln wird und nicht

nur

z. Iß. um einen Er<

kundungsflug. Der

Luft

'

wachtdien

st gibt seine

Signale

durch Radiostat ionen, die,

nach ei

nem best,

immten Kode

gedämpft, mit besonderen Wellenlängen funken und

gleichzeit ig also

a l l

e

Gemeinden warnen oder

ent.

warnen.

Die

Gemeinden sollen

dur

chweg

Empfangsgeräte

haben.

Ihre

Radioempfangsstellen

erhalten als \V-ar.

nung das Signal ,,sei·d auf Eurer Hut " ·und melden die s

der leitung des Luftschutzdienstes in ihrem Ort. Nähe.

res

wird offenbar nicht gemeldet.

Es fehlen also

z.

B.

Zeit.

und Stärkeang

,aben

des Angreifers und vor

allem

Flugrichtung

und

vermutliches Angriffsziel. Die Ermitt.

lung aller dieser Feststellungen

bleibt scheinbar den

Ausguck. oder Horchposten überlassen, die bei Ein.

gang

der Warnung

r ~ t

in

ihre

vorbestimmten Auf

,

stellungsplätze k· \VerriEn. Die Fliegerposten

der G e m e i n d e ~ l

,ol'er.

, l a uc h n ie:)  

e;nmal

dauernd

besetzt

sein. Ihre

Autgahe

ist

offcnbar

nur. den Anflug

bereits zu erwartender FlIeger zu meid eI' , wenn sie he .

reits gesichtet

oder

gehört werden. Erst bei Eingang

dieser Meldung

soll

der Leiter des Luftschutzdienstes

die Anordnung zur Alarmiemng d er Bevölkerung

geben.

.

In Ansehung

,

der

G e s c h w i n d i

k i t moderner

Militär.

flugzeuge erscheinen die geschilderten Flugmeldernaß.

nahmen bedenklich.

Die

Meldungen werden imme.r zu

spät eingehen, um ,die vorgesehenen Vorbereitungen

zum

Schutz

der ZivilbClVölkerung rechtzeitig auszu

lösen - das muß

lJber

doch gerade d e,r Zweck des

Flugmeldedienstes

sein

Bemerkenswert

für die holländische

Auffassung

ist

ferner die B timmung, daß mit

der

Entwarnung auch

die lokalen Fli egerposten

der

verschiedenen

Gemeinden

einzuziehen sind. und daß es den Gemeinden anheim.

gestellt zu sein scheint, ob sie überhaupt die sogenann.

ten

"Ausguck.

oder

Horchposten" einrichten wollen. Nur

solche Orte , die unmittelbar an der Grenze liegen, sollen

ständig - also bei

Tag

und Nacht - die

Ausguck. und

Horchposten

im Dienst halten.

Im allgemeinen ist es aber den Gemeinden sehr weit.

gehend freigestellt, ·inwieweit sie die in der holläJ1di.

sehen Anweisung vorgesehenen

Maßnahmen

durchführen

wollen. Die Entscheidung scheint völlig bei den be  .

treffenden Kommunalbehörden zu liegen, deren verant.

wortliche Vertreter

mit

dem "Kommandeur des Luft .

verteidigungskreises

oder unmittelbar

mit

der Abteilung

Luftverteidigung des holländischen

Generalstabes

ühel'

alle einschlägigen Fra gen oder Wünsche

beraten.

Die verschiedenen

Hilfsdienstmaßnahmen

sind

recht

locker gegliedert und au chließlieh AuFgabe der Ge<

meinden,

di

e sogar

.in

ihrem Bereich auch die zur

Durch

.

führung des Luftwaehtdienstcs notwendigen Einzelmaße

1

Vgl "Gasschutz

und

Luftschutz", Heft 5 (Mai) 1932, S. 120 .

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1932-nr12-dezember 13/24

nahmen

nach eigenem

Ermessen unmittelbar

durchführen.

Eine dieser Vorschriften scheint erwähnenswert:

Die

Leitung des

Luftschutzdienstes

soll die erforderlichen

Vorkehrungen treffen,

um

bei Fliegergefahr den

Druek

der

Wasserleitung schnell erhöhen zu können, damit man

bei Bränden genügend Wasservorrat besitzt.

Besonders wichtig erscheinen

den

Holländern die

Ve r

dun k 1u n g s b

es

t im m u n gen weil sie offenbar

vornehmlich mit Nachtangriffen rechnen. Interessanter,

weise wird grundsätzlich gefordert, daß aller Nachtdienst

nach Möglichkeit in Tagesdienst umgewandelt wiId, um

die

Durchführung der Verdunklungsanordnungen

zu

ver

,

einfachen und die

mit

ihnen verbundenen Schwierigkeiten,

z.

B. in

Fabrik,

und Bahnbetrieben, weitmöglichst her,

abzumindern. Der

Alarm

soll die dauernde allgemeine

Verdunklung in eine völlige Ausschaltung aller Licht,

quellen wandeln. Soweit die Gen:einde.n für. die

D a ~ e r

lli

g verdunkeln, brauchen noch mcht emmal 'Ihre RadIO'

empfangsstationen besetzt zu werden, weil

man

glaubt,

in der Nacht solche Gemeinden gar nicht alarmieren

zu müssen.

über

den voraussichtLichen Einsatz gegnerischer

Lu

f t a n g r i f s

mit t e l Art

der

Bomben und

deren

W·irkung

enthält

die holländische

Anleitung

so

gut

wie

gar

nichts.

Man

beschränkt sich auf Feststellung ,

daß man

darüber nichts voraussagen konne. und

daß

es

sic h sehr bald herausstellen werde, welche 'vVaffcn

der

Gegner einsetzen

und verwenden

werde

- dann

erst

will

man

die nötigen Schlüsse ziehen und die ge,

gebenen Maßnahmen treffen. Bedenkt

man

hierbei, daß

die Aufklärung der Bevölkerung offenbar auch erst zu

diesem Zeitpunkt einsetzen soll, so wird die Unter_

sch.iedliehkcit der holländischen Auffassung, gegenüber

derjeni

ge n

der meisten anderen Völker und

auch gegen,

über der unseren

besonders augenfällig.

Die

Luftschutzvorarbeiten

sind überail im Fluß. Keine

Anweisung.

keine

Richtlinien

oder

VOflSehriften sind bis ,

her endgült.ig. Auch

Holland

wird inzwischen seine

erste

An

leitung sicherlich

schon weiter

ausgebaut und

entsprechend korrigiert haben; t,rotzdem schien es

zweck,

dienlich, 'sie einmal

näher

zu betrachten , denn an den

Gedankengängen der anderen können auch wir unsere

eigenen

Vorarbeiten

kontrollieren.

es.

Polen.

Im

Oktoberhcft

auf S. 240/41 dieser Zeitschrift ist ein

ausführlicher polnischer Pressebericht

über

die Ergeb,

ni sse der Jahresa·J'beit der poln'isehen Lu f t , und

G a ss c hu t z I i g a (LOPP.) veröffentlicht worden. Die

den nachfolgenden Ausführungen zugrunde liegenden Aus,

züge aus dem Original des Rechen schaftsbe richtes

1932

des

Wojewodschaftskomitees der LOPP. 1

T h o r n

erscheinen als wünschenswerte Ergänzungen:

Bezeichnend s.ind

zunächst

einige Angaben,

wonach

im

Jahre

1931 die

Werbung neuer

Mitglieder

ungewohnte

Schwierigkeiten bereitet haben soll. Dic zahlungsfähig,

sten Mitglieder

der Organisation

seien schon imm

er

die

Staatsbedicnstcten

gewcsen.

Dic

wirtschaft liehe

Kr

,isc

1931

habe jedoch auch auf di ese übcrgegriffen und durch die

Red uzierung ihrer Gehälter einc Austrittsbewegung ve r ,

anlaßt, der das 'vVojewodschaft-skomitec

nur

dadurch

habe entgegenwirken können, daß 'vVojewodschaft, Ku ,

rator.ium, Eisenbahndircktion. Post, und Telegraphen,

direktion

und

die Militärbehörden durch

Rundschreiben

d ie

Austritte verhinderten.

\Vic wirksam diese

Maß

,

nahmen

gewesen sein

gen,

können

wir

daraus er

,

sehen, daß die Einnahmen aus Mitgliedsbciträgen soga r

um etwa 10 bis 12

Prozent

gegen das

Vorjahr

gestiegen

soind trotzdem bei Vergleichung der Mitgliedszahlen

mit

den abgeführtcn B

ei

trägen der Mitglieder diese zum

großen Teil unter dem festgcsetzten Jahresbeitrug von

6 Zloty liegen.

Seltsam

mutet

es uns

Deutschc

an,

daß

die polnische

Eisellbahndirektion in Dan z ·i g besondcrs lobend er,

wähnt wird.

In ihrem Dienstbereich

sei

der

Mitglieder,

best

and

nicht nur

erhalten

geb

li

eben,

sondern

sogar um

nahezu 10

Prozent

gestiegen und die Einziehung

dcr

Bei,

träge in voller

Höhe

gelungen.

Auch

,in der Organisation

haben

die polnischen Regie,

rungss tellen

entscheidend

eingegnffen, ind em die Starosten

die Leitung

der

Kreiskom.itees

der

LOPI'. übernahmen.

um

auf

diese

Weise

die

Beamten

und Ange

 ;

tellten

der

V e r w a l t u n g s ~ und sonstigen

Behörden, des

Roten Krcuzes

und

der

FeuerwehI

besser

zur

Mitarbeit

heranzuziehen

und

so dic Bevölkerung eindringlicher beeinflussen zu

können.

Trotzdem müssen die Polen eingestehen. daß die Bil,

dung

von

Zirkeln

unter

den privaten Organisationen,

Innungen und in der breiten Masse der Bcvölkerung

ohne besondere Erfolge geblieben sei.

Im Gegensatz zu diesen offenbaren Mißerfolgen

hat

man alle Schulen unter dem

Motto:

Keine Schule darf

außer

halb

der

LOPP.

stehen der Luftschutzor

ganisation

zuführen und die im Vorjahre vorhandenen 775 S c h u l

zirkcl auf 1174

mit

55264 Mitgliedern

erhöhen könn

en.

Neben

der

Verdoppelung der Einkünfte

aus

der

Schül

er

,

schaft - die

übrigens mit

17679,91

Zloty

recht

ansehn

'

lich sind - soll gleichzeitig eine im Sinne

der LOPP. sehr

günstige

Werbewirkung auf

dic

Eltern der

Kinder fest.

stellbar sein.

Die Propaganda wurde im wesentlichen durch

Presse

.

Vorträge, Ausstellungen, Flieger , und Luftschutzveranstal,

tungen durchgeführt. 71 Vorlesungen vor 11

755

Personen.

136

Vorträge in Schulen, S AU3steIlungen mit

8072

Be,

suchern und Vorführung von

87200

Metcr

Filmstreifen

fandcn

statt.

D.ie LOPP.in Thorn hat im Jahrc 1931 den Bau der

F

lu

g p I

a t z

a

lag

e n in

Lautenburg beendet

und be ,

absiehtigt,

cinen

ähnlichen Flugplatz in Smieehowo bei

Neustadt

au,

szuhauen

.

Das Vorhaben

, auch bei

Rakowitz

cine solche Anlage zu schaffen, ist vorläufig zurückge,

stellt worden.

Sehr

erhebliche Mittel wurden dem Akademischen

Aeroklub ,in Danz ig zugewendet, der 56 Mitglieder um ,

faßt,

übcr

sechs ausgebildete

Piloten

mit zwei eigenen

Flugzeugen verfügt und in Putzig eine Flugzeugbau, und

,Reparaturunstalt be

si

tzt, in der unlängst das erste SpeziaJ,

flu

gzeug fertigmontiert worden sei.

A ls Hauptaufgabe der

LOPP.

im Bezirk Thorn be ,

zc·iehnet der Rechenschaftsbericht die

G

a s a b

we h

1'''.

Es wurde ein Gasschutzinspektor

sm

1. 5.

31

für den

Bereich der Wojewodschaft angestellt, dem vier Ga s ,

schutzinstrukteure

beigegeben sind. In

dcr

Berichts,

pcriode sind

durch

diesc Kräfte im Bczirk

Thorn

18

Gasschutzgruppen

aufgestellt worden, dic 107 Kurse ,

inshesondere unter der lokalen Beamtens

chaft

,

aber

auch

in Kreisen

der

Zivilbevölkerung durchgeführt haben . Bis

zum Ende des

Jahres

1932

soll das ga nze

Gebiet

der

Wojcwodsehaft

mit solchen

Gasschutzgruppen

be ,

sctzt sein.

Von besonderem In teresse sind schließlich die Mittl:i,

lungen des Rechenschaftsberichtes über die Beschaffung

von Gasschutzbekleidung,

Masken und Desinfektions,

und

Sauerstoffapparaten.

Das

Wojewodschaftskomitee

fördert

e

dic

Maske RSC . Maskenverkaufsstel len wurden

in

Gr'8udenz und

Thorn

eingerichtet. Der Einzelpreis von

25 Zloty für Mitglieder der

LOPP.

rC8p. 30 Zloty

für

Nichtmitglieder wurde auf

20

bzw.

25

Zloty herabgesetzt.

Ober

dcn

Erfolg

heißt

cs im

Rechenschaftsbericht

wört:

Heh: Trotzdem wurdc nichts gekauft. weil die Wirt ,

schaftskrise den Leuten einen Maskenankauf nicht

laubte. Die Propagandaaktion wird aber fortgeführt, ins.

besondere hat

In genieur St. Borucki eine

neue

billigere

Maske hcrausgegeben, die die

ersten

Bedürfnisse befriedi ,

gen soll. Wie die Ergeb

ni

sse ausfallen

werden, wird erst

die

Zukunft

lehren. Cs.

Sow

e t ~ R u ß l a n d

Das

N

ach r

ich

t e n b la t t

des

0 e u t s c

hell

R e

i ch sau

's s c h u ·

SI ses fü r

L c.i b

es

ü b u n

gen

bringt die Bedingungen

über

d

je Ve r

I e 1 h u n g

des

S p 0 r t a b z ei c h e n s o n So w

j e t

.

Ruß

I a n d. Zu

den vorgeschriebenen sportlichen Lcistungen treten noch

verschiedene militärische Körperi.ibungen,

unter

d

enen

auch ein M a r s c h. u n t

erd

er a s m a s k e für

Männer und Frauen vorgeschr:ieben ist. Diese, wie auch

andere militärische üb ungen müssen viermal wiederholt

werden. Eine verschärfte Ausbildung im Gasscbutz fordert

neuerdings auch

der Zen

t ra I

r a t der

0 s 0 A v i

ach i

m. Im

Gegensatz

zu

Pol

e n .

das

drei Ausbildungs,

stu

fen, nämLich

Informations.,

U

nter

inspekt

eur,

und

In

,

spekteurk

ur se (vgI.

Oktoberheft

1932, Seite 240) kennt.

28

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1932-nr12-dezember 14/24

schrcibt dcr Zentralrat vier Stufen vor: Die

1.

Stufe soll

den "militärchcmischen Analphabetismus der Arbeiter

aller

Altersstufen

liquidieren". Diese Arbeit wird in Ver<

bindung mit der Abteilung

Luftabwehr

nach cinem ein.

heitlichen

Programm

für die Zivilbevölkerung in weitem

Umfange durchgeführt. Die

2.

Stufe sieht besonders für

die Jugend eine Erweiterung der erworbenen Kenntnisse

zwecks Heranbildung

von

jungen

Instrukteuren

vor. Diese

Ausbildung findet in den sog. "mlHtärchemischen Zirkeln"

nach einem 50.Stunden.Programm statt. Stufe 3 umfaßt

die Weiterbildung besonders der

zur

allgemeinen Wehr.

pflicht anstehenden Jahrgänge

und

des

jün

geren und

mitt.

leren Kommandobestandes der Reserve in militärchem1.

schen Schulcn. Die

4.

Stufe endlich beschließt die

Aus.

bildung im militärischen Rahmen. Für die jetzt heran.

wachsende Jugend soll jedoch mit der militärchemischen

Ausbildung so frühzeitig wie nur irgend möglich begonnen

werden. Hierfür ist soeben ein Gesetz erlassen, wonach

mit Wirkung vom

1. Dezember

1932 ab der ,.G a

s .

s c

hu t

z u n t e r r

i ch t n

den S c h u I e n obHgato.

riseh eingeführt wird. Sämtliche Schüler, auch die klein.

sten Abc-Schützen, erhalten vom Staate Gasmasken.

in

denen sie an cinem Vormittage

jeder Woche

zu übcn

habcn .

Lu fschufl ragen

Luftschutz für grenznahe Orte.

Eine Stellungnahme zum gleichen Thcma in "Gasschutz

und Luftschutz ,

Heft

9/32, .

213

1

  .

Von Polizcioberst a. D.

N a

gel , München.

Wir wissen nicht, welche Grenzen in einem künftigen

Krieg zum Kriegsgebiet werden und auf welchem kultu .

rellen Standpunkt der Feind steht, mit dem wir es zu

tun haben werden. Deutschlands Geschichte hat es

schon

mehr als einmal erfahren müssen, daß seine Fcinde ohne

Rücksicht auf Kultur und Menschlichkeit auch vor sinn,

losen Zerstörungen nicht zurückgeschreckt sind.

Aber

selbst, wenn angenommen wird, daß die Rücksicht auf die

Stimmung neutraler Staaten und vielleicht auch auf die

Wahrung des Scheines gegenüber dem Völkerbund den

Feind veranlassen wird, sich humanitäre Selbstbeschrän,

kungen aufzuerlegen. muß sich jedes Grenzland der be,

sonderen Gefahren bewußt sein, denen es auch aus der

Luft ausgesetzt sein wird; es wird kriegerische Einwirkung

um ehesten und vielleicht auch am längsten spiiren.

Kriegswichtige Industrie, und Verkehrsanlagen in

Städten, die in der ähe feindlicher Grenzen liegen.

wer,

den immer bevorzugte Ziele feindlicher Luftangriffe sein

und damit auch diese Stä(lte mehr oder weniger gefährden

Aher auch sonst bekommen bei kriegerischen Verwick ,

lungen selbst kleine Grenzstädte eine militärische Bedeu,

tung, die sie an sich nicht haben. Ob der Feind die

qrenze

zu überschreiten beabsichtigt oder nicht, ist dabei

DIcht

ausschlaggebend;

W i l

er

angreifen und aus

.den

Hilfsquellen des eroberten Landes selbst utzen ziehen.

dann hat er frcilich kein Interesse an ihrer Zerstörung,

aber er hat es durch die Anwendung chemischer Kampf.

~ ~ t t l

in der .Hand, die Benutzung der Anlagen auf

kurzere oder langere Zeit zu erschweren oder zu be,

h i n d e ~ n

Immer aber werden militärische Gesichtspunkte

fur

d.le

Anwendung und

Art

der Kampfmittel ausschlag ,

gebend sein; d. h. es ist denkbar, daß der Fcind Ver,

kehrsanlagen, Brücken, Unterkunftsorte, Depots usw. ;n

der ähe der Grenze durch

Luftstreitkräfte

und andcre

Waffen zerstören läßt, weil es m für seine

mi l i

t ä ,

r i s c

he

n Zwecke vorteilhaft oder notwendig erscheint

Beahsichtigt der Feind aber, an einer Grenzstrecke seIhst

in

der Verteidigung zu bleiben, dann wird er rücksichtslos

alles unternehmen, was zur Erschwerung eines gegneri,

schen Vormarsches und zu einem dauernden Niederhalten

einer fcindseli{ gesinnten, erregten Bevölkerung geschehen

kann. Mit Zerstörung.sangriFfen auf militärisch wichtig

erschcinende Punkte. mit Terrorangriffen auf größere

Siedlungen, um die Einwohner in Furcht und Schrecken

zu halten,

muß

daher in Grenzbezirken stets gerechnet

werden.

1

VgJ.

auch

Hell

7, S.

155-158 und

Hell 9, S.

207

- 209. D. SchriftJ.

8

Es sei hier an S

aar

b r ü c k e n erinnert, das im Welt.

kriege nicht weniger als 250 mal aus der Luft ange,

griffen wurde.

un wird in

jedem

gefährdeten Grenzgebiet be: Be,

j. inn

der Feindseligkeiten ein bewaffneter. organisierter

Grenzschutz aufgebaut, einem feindlichen Einfall über die

Grenzc

wcrden Grenzverteidigungsmaßnahmen gegenüber<

gestellt werden. In diese Grenzvcrteidigung muß der ge,

samte

Luftschutz, einschließlich des Flugmelde, und

Warn,

dienstes, eingefügt und

ihr

angepaßt werden. Die Zivil,

be ölkerung wird dabei im allgemeinen auf den

SeI

b s' t ,

sc

hu t

z angewiesen sein

und muß

bereits im Frieden.

soweit dies möglich ist, die nötigen Vorbereitungen

treffen, da jhr im Kriegsfall noch weniger Zeit

hierfür

bleibt als an Orten -im

Innern

des Landes.

Die meisten grenznahen Städte werden von Flukos und

Fluwas, die damit betraut werden, unmittelbar gewarnt

werden können; wo dies mit zu großem Zeitverlust

ver.

hunden ist, können - wie

einst

die mit dem Feuer.

alarm

betrauten Türmer

- Fluwas oder Flugposten, auf

Aussichtsposten

in oder

in der mgebung der Stadt auf,

gestellt, bei

der Kürze

des

Warnweges

die Stadt oder

ihre gefährdeten

Punkte

voraU5sichtlich noch rechtzeitig

alarmieren. Schon bei einer Sicht von 10 Kilometer im

Umkreis kann ein derartiger Flugposten ein feindliches

Flugzeug mit

200

km/h Geschw,indigkeit drei Minuten

vor

scinem Eintreffen feststellen. Wenn er selbst den Alarm

auslösen

kann

oder doch durch akkus tische oder Sicht.

zeichen unmittelbar mit der Warnstelle

verbunden

ist,

werden

also fast drei Minuten als Alarmfrist zur

Ver,

fügung stehen. Bei guter Alarmdisziplin genügen diese

in kleineren Orten, da es &ich in der Regel nur um die

Verständigung weniger Stellen und die Durchführung

weniger,

vorbereiteter

Maßnahmen handelt.

Meist sind es nur die Bahnanlagen, die Brücken, das

Elektrizitäts.

oder

Gaswerk, Fabriken usw" die gewarnt

und alarmiert

werden

müssen.

Der

Verkehr in

den kleine,

ren

Städten

ist

in

der Regel nicht groß und beschränkt

sich meist auf wenige belebtere Straßen. In den Kellern

der Häuser Findet die Einwohnerschaft genügend Raum

zum Untertreten; die Keller selbst bieten sogar eine

relativ größere Sicherheit als in großen tädten, weil die

feindlichen Flieger voraussichtlich gegen die kleineren

Ziele Bomben kleineren Kalibers verwenden werden. Die

Vorbereitung und der Bau von Sammelschutzräumen wird

daher nur in seltenen Fällen notwendig werden.

Auch

die Beschaffung von teuren

p p a r ~ t e n

im Melde,

und Warndicnst. die in Großstädten nicht zu umgehen

sein wird, erübrigt sich, wenn nur für eine sichere V er,

bindung von der Beobachtungs, zur alarmierenden Stelle

gesorgt wird. Die Bereitlegung von Gasmasken für die

Grenzbevölkcrung, wie sie Frankreich bereits

jetzt

an

seiner Ostgrenze durchgeführt hat, wird bei dem Mangel

an Geldmitteln bei uns wohl noch zurückgestellt werden

müss·en.

Orte, die unmittelbar an der

Grenze

l1e\1en oder <'ar

von ihr durchschnitten werden, sind der Besehießü"ng

durch andere Waffen ebenso ausgesetzt wie durch

Fliegerbomben. Wenn eine solche Grenze zu Beginn eines

Krieges aufrechterhalten bleibt. oder wenn der

Ort

nicht

j,(anz

oder teilweise von der Bevölkerung geräumt wird,

können scine Bewohner in jedem Augenblick in Kriegs,

handlungen einbezogen werden und müssen daher ständig

in einem höheren Bereitschaft grad gehalten werden, als

dies für das Hinterland notwendig i t.

Warnunu

und

Alarm treffen

somit

hier auf eine alarmbereite Bevölke,

rung und sind dahcr wescntlich rascher durchzuführen.

Bei größerer

übung

und längerer Erfahrung wird der

Flugmelde. und

Warndienst

ein immer bessere:s Gefühl

dafür bekommen, was für Ziele dcr feindliche Flieger an.

strcbt.

Bereits auf Grund theoretischer Erwiigungen

können

eini{ e

Roichtlinien für das wah]'\scheinliche

Ver

,

halten der Flugverbände gegeben werden : So werden

z.

B.

große

Gesehwaderverbände

von

Hunderten

von

flug,

zeugen wohl kaum eine grenznahe kleine Stadt angreifen.

Wo ein großer Einsatz sich zeigt, werden wohl auch große

Ziele angestrebt werden. Es hat keinen Zweck, mit

Kanonen auf Spatzen zu schießen, auch werden olche

Geschwader ihr Ziel auf dem nächsten Weg anfliegen

und sowohl durch Aufsuchen großer Höhen als auch

unter

Ausnutzung der

Nacht

und von Wolken decken der

Erdahwehr zu ent gehen uchen. Unter Umständen wer,

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1932-nr12-dezember 15/24

den sie auf dem Rückflug für kleinere Ziele gefährlicher,

wenn sie von dem Großangriff übriggebliebene Bomben

noch loswerden wollen.

Es ist aber abwegig, zu glauben, die Unternehmungen

der

Luftstrcitkräfte werden sich nur oder in

erster

Linie

auf

Terror

und Zerstörungsangriffe gegen

Groß.

und

Hauptstädte

beschränken. Die Meinung, daß durch solche

A.ngriffe ein Krieg sich in wenigen Tagen beendigen las'5e,

wird von den m:eisten

Großmächten

nicht geteilt, wenig.

stens, \ ~ e n n es sich beim Angriffsziel um eine aufgeklärte,

vorbereitete und zum

Widerstand

entschlossene Bevölke.

rung handelt.

Auch über

die tatsächliche Wirkung der

Bombengroßangriffe herrscht noch keine Klarheit; sicher

ist nur, daß hierüber in vielen Köpfen recht übertriebenc

Vorstellungen herrschen.

~ n n es auch ~ e i Fdedensübungen der rüstungsfreien

Machte den angreifenden Bombengeschwadern meist ge ;

lingt, ihr Ziel zu erreichen, so werden dlet en Angriffen

doch auch in den meisten Fällen mehr oder minder große

Verluste zugesprochen. Mit der zunehmenden Entfernung

des

Zi

eles wächst die Wahrscheinlichkeit von Verlusten

und damit das Risiko für das

Unterne

hmen, bei dem er.

reichbarer

Zweck und

voraussichtliche

Opfer

in einem

entsprechenden Verhältnis stehen müssen. Die Technik

der Flugabwehrwaffen ist scit dem Kriegsende mindestens

in demselben Maß fortgeschritten wie die der Flugzeugc .

Daß Deut

schland zurzeit fast noch kcine Flugabwehrmittel

besitzt, ist ein derartig ungeheuerJ.icher Mißstand. daß

eine

u s g l e i ~ h u n g

Rüstung in dieser Beziehung

in

ab <

sehbarer

Zelt

unbedmgt erfolgen muß. Besonders die

Luftwaffe ist die Verteidigungswaffe rüstungsschwacher

Staaten und für uns

ercn

Luftschutz daher unent behrlich.

Da

die wichtigste Aufgabe großer Luftflotten in

der Er.

r.ingung

der

Luftherrschaft und in d

er

Zusammenarbeit

mit den Land, und Seestreitkräften besteht, kann die

Luft.

waffe

für

Streifzüge ins Innere des Landes zu

Terror

. und

Zerstörungsaufgaben nicht in unbegrenztem

Maße

einge;

setzt werden. Nahe Entfernungen von der Grenze ver;

mindern jedoch das Risiko und vermehren die

MögIich.

keit der überraschung. Kleine Flugzeugverbände und ein.

zelne Flugzeuge werden daher wohl diese Vorteile häufig

zu Angriffen auf alle militärisch wichtigen

örtlichkeiten

und Anlagen des Grenzgebietes ausnützen.

Demnach dürfte die Luftgefahr für grcnznah c Städte

und Industrieorte ähnlich zu bewerten sein wie für

Groß

.

städte, wenn auch das

Ausmaß

der Katastrophen in jedem

einzelncn Falle bei dem kleinen Ziel geringer ist. D:e

Vorbereitung der notwendigen Luftschutzmaßnahmen ist

für sic nicht wcniger wichtig als für große

Städtc

und

sicherlich dringender als

für

kleine

Orte

im Inncrn des

Landes.

Daß

hierbei über das Ziel hinausgeschossen

werden könnte, erscheint mir nicht allzu wahrscheinlich.

Dic Einteilung in Gefahrklassen wird den crforderJ.ichen

Umfang der Maßnahmen bcgrenzen. Dem Zufall .sollte

jedoch

0

wenig wie möglich überlassen bleiben. Sclbst

halbe Mittel s·ind, wenn sie nicht falsch

si

nd, besser als

gar kcine, weil

S1e

den Luftschutzgedanken wachhaltcn

und zu Erfahrungen anregen.

Der

Wille zu Luftschutzmaßnahmen und die Erkenntnis

ihrer otwendigkeit haben erfreulicherweise gerane

in

den

Grenzlandcn

bereits Fuß gefaßt und sollten somit

in

jedcr

Beziehung weiter gepflegt und

untcrstützt

wcrden .

us

der Lu lschufJbewegung

Tagung

der Auskunfts. und

Zentralstelle für Leiter und

Dezernenten

des Feuerschutz. und Sicherheitsdienstes

industrieller

Unternehmen (A.

und Z.Stelle)

am

26 bis

27

. September 1932 in Essen und Köln.

Im Rahmen der Tagung nahmcn diesmal die Fragen

des z i v i I e n L u f

t

c

hu t

z e

sCillen

sehr wesent.

lichen

Raum

ein, was schon dadurch besonders zum

Aus.

druck kam, als die Reichsregierung durch M a j

0

r B o.

ga

t s c h vom Reichswehrministerium und die preußische

Regierung durch

Prä si d e n t P a c t s c h vom pr eußi.

schen Ministerium des Inn ern vertreten war Der DLV.

war durch sein Vorstandsmitglied G cis I e r und durch

den Hauptschriftführer des Sachverständigenausschusses

Dr. L e p s·i u s vertreten, während für den Reichsverband

der Deutschen Industrie von D ü r i n g erschienen war.

Dieser berichtete eingehend über die Stelh:ngnahme des

RD . zu den bisher schon durchgeführten

Arbeiten

auf

diesem Gebiete,

über

die seinerseits der Schriftführer

der A . und Z.Stelle, Branddirektor L u c k

e,

vortrug.

Es wurde insbesonders

über

die Organisation des Alarms.

die verschiedenen Alarmmethoden, die Organisation der

Löscharbciten, Stellung

von

Brandwachen, die Hinzu.

ziehung

und

die Aus.bildung des erforderlichen Hilfs<

personals gesprochen. Hierzu wurde die Forderung auf.

gestellt, daß Funktionäre verschiedener Fachgebiete durch

unterschiedliche,

m

ganzen Reich

gleichmäßig

geltende

farbige Armbinden zu bezeichnen seien. Bezüglich der

Auswahl des Hilfspersonals wurde festgestellt, daß man

über die männliche Bevölkerung zwischen

18

bis

3S

.fahren

nur

schwer verfügen könne. Die zu erlassenden

Verfügungen müssen beizeiten

so

geprüft werdcn, daß

spätere überschneidungen

mit Sicherheit vermieden wer.

den.

Auch

die Frage der Rechtslage der

Wer

k I u f t •

sc hu t

z

le i

t e r

wurde erörtert,

deren gesetzliche

Re

.

gelung noch dahinsteht. Bezüglich der Ta r nun g sei

scharf zu unterscheiden zwischen

Tag

und Nacht. Für

oie Tarnung am

Tage

kommen Bewachsung, Bemalung,

Dislokation sowie auch Scheinanlagen in Betracht,

während der

Wert

der Vernebelung allgemcin verneint

wurdc. Die

Tarnung

bei Nacht, eingeschränkte Be.

leuchtung und damit zusammenhängende Maßnahmen

seien beizeiten durchzusetzen. - Dr.

Sm

0

1 c z y k

be.

richtete

über

dcn chemischen N a c h w

eis von

A t e m g i f t e

n,

namentl ich des Kohlenoxyds. Wegen

der vorgeschrittenen

Zeit mußte

er sich leider sehr

kurz

fassen. Er kam zu dem Resultat, daß die bisherigen

Nachweismethoden

mit

Papierstreifen wohl nicht genü.

gend sicher, vor allem nicht genügend selektiv seien.

Dr. S t a m p e führte zu Fragen des Gasschutzes einige

cinfache Experimente vor.

Am

folgenden Tage wurde eine Besichtigung der für

den Gasschutz vorbildlichen .,H

au

p t s t e l l e

für

das

G

ru

ben

re

t

t un

g s

wes

e n" in Essen,

unter

der

Führung

von

Dr. F

0

r s t

man

n und Dr.

Hof f,

vor.

genommcn.

Lps

.

Deutsche Luftschutzausstellungen auf der Wanderung.

Dcr

Deutsche Luftsehutz.

Verband hat

·im

Frühjahr

d

1

seine umfangreiche

Lu

f t s c

hu t

z aus s

t e l l

u n g,

über

die

im

Juliheft von

Gasschutz

und Luftschutz" ausführ.

lich

berichtet

worden ist, auf eine

Wanderung

durch die

deutschen

Großstädte

geschickt. Die Ausstellung

,,0

e r

S c

hu t

z

von

E i

gen turn und Leb

e

n

in K

öl

n ,

in deren Rahmcn die Luftsehutzausstcllung gezeigt wurde,

hat vom Mai

Ws

16

Oktober

dieses Jahres gedauert.

Sie ist von

mchr

als 300000 Personen besucht worden.

Sämtliche

de.

utschen Großstä

.

dte

hruben

größtes Interesse

für die Ausstellung dcs DLSV. bekundet. Gegenwärtig

wird sie in

Düren

(Rhld.) gezeigt, vcrbunden

mit Muster

.

schutzräumen und

Vorträgen.

Die Ausstellung wurde

daselbst

vom Oberbürgermeister

feierlich eröffnet.

Außer

dieser zunächst in den

Großstädten

wandernden

Luftschutzausstellung wird der Deutsche Luftschutz,

Verband

gemeinsam

mit

dem D e u t s ehe n H

y

gi

e

ne

pM u s e u m in

Dresden

eine weitere

\Vander

.

aus.stcllung in Cmlauf setzen.

Es steht

dafür ein

be.

sondcrs konstruierter,

großer

Omnibuskraftwagen zur

Verfügung mit

Kojen und Zelt, in dem 250 Personen

Platz nehmen können.

Ebenso hat die seit mchreren Jahren im deutschen

Osten tätige "L u f t s c hu t z • A rb e i t s g e m e in .

sc h a f t s t p r e u ß c n E. v. , welche vom

Ober

.

präsidcnten mit der sachgemäßen und einheitlichen

Auf.

klärung der Bcvölkerung

über

Luftschutz und Luftschutz.

möglichkeiten beauftragt ist, ihre Lu f t

sc hu t

z

au s

s t e Ilu n g (v

gl

Ostprcußen.Sonderheft) in die Provinz

cntsandt. Diese Ausstellung, welche zuerst in K ö n i g s •

b e rg gezeigt,

von

26000

Personen

besucht

war

und

damit den Beweis fü .r die otwendigkeit solcher

Ver

.

anstaltungen und die Bereitwilligkeit der Bevölkerung,

dcn Luftschutzgedanken aufzugreifen, erbracht hat, geht

durch 80 Städte. Sie ist auf cinem Lastkraftwagen unter.

gebracht und wird von zwei besonders geschulten

Vor.

tragsrednern begleitet. Dic Ausstellung

enthält

in ihren

drei Abteilungen (Brisanz, Brand und Gas) instruktives

83

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1932-nr12-dezember 16/24

Ver

l

.dunJl

einer

Bombenattrappe

in

König. berg

i.

Pr.

Anschauungsmaterial

über

die \ V i r k u n der

A n g r i f f s \ \ a f f ~ n

des Bombenflugzeugs, über richtiges Verhalten bei Luft;

andriffen

und

zeigt vor allem dic Möglichkeiten eines b e ~

hefl:smäßigen. auch heutc finanzi ell möglichen e l b s t ~

schutzes

in

Haus und Familie. Während der Dauer

der

Ausstellung findet

ei

ne Luftschutzschulungswoche nach

folgendem

Programm statt:

Öffentliche Vorträge,

u n t e r

st

ü

tzt durch

Lichtbilder

und

Filme, Bau

von

M u s t e r ~

kellern, Einrichtung von Hausfeuerwehren.

Abhaltung

von

Gasschutzkursen,

Ausbildung der Feuerwehren in der

Bekämpfung von E l c k t r o n ~ T h c r m i t ~ und Phosl?horbombcn

und - wo so lche noch nicht bestehen - Grundung von

Ortsgruppen der L u f t s c h u t z

A r b e i t s g e m e i n s e h a f t

E.

V.

mit festem

Anschluß

an die Zentrale. Die Dauer der

\Vanderau stell ung ist auf ein

Jahr

veranschlagt.

Grün du ng einer Fa chgrup

pe

für

Luftsc

hutz beim Vere in

Deutscher Chemiker.

Etwa

1

Mitglie,

der

des

..

Verellls Deutscher

Chemiker fanden sich am 24. 10. im F l u g v e r b a n d s ~

haus

in

BerHn zusammen, um eine

F

ach g

ru

p p e

f ü r

Lu

f t s e

hu t

z im

Rahmen

des

VI

ereins

zu

dründen, nachd em

die

Reiehsr-egierung inzwischen ver ,

fü .gt hatt-e,

daß der Verein

Deuts

che

r

Chemiker

seitens der

zuständigen Luftschutzbehörden um

Bene

n.

nun g von Chemikern als Mitglieder für die örtlichen

Luftsehutzbciräle zu ersuchen sei.

Die Anregung

zu dieser Gründung. einer F a e . h ~

r

uppe

fLir Luft

sc hutz

  war vom

Be

z I r k s ve r

eIn

a m h u r g erga n

ge

n. und somit

sprach

Professor

R e m y

Hall1'burg zunächst kurz über

die

G e s i e h t s ~

punkte, die

für

d·iese

An r

-egung maßgehe

nd

gewesen

se--en.

Dr .

L e p s i u s

B e r l i n umriß

s00a

nn

das A r h e i t s ~

ge

biet

-

der

neuen

Fachgruppe

und

erläuterte Aufgaben

des

Chemikers

im

Ra

.hm en de s zivilen L1lftsch utzes.

Nach

se-

nen

Ausführungen

hesehlossen

d ie

n w e s e n ~

den e in s t im m i g d--e Gründung

der Fachgruppe

für

Luftschu tz und

wählt

en vorläufig in den V o r ~

stand 'Professor

Rem

y . Hamburg als Vorsitzenden.

Dr. L e p s i u s B

er

lin

als

Sehriftfi.ihrer, Professor

J .:

l

ag

e s Berlin als

Ka s Sl

cnwart.

In -

der

anschließenden wisse·nschaftlichcn

Sitz

-ung

hi

elt

Professor

Rem

y einen Vortrag üb..: I Sorption von

Gasen. Dämpfen und

l\ebeln .

Lps.

GasschufJ/ragen

Der A usdruck G asmaske .

Oberbaurat

DipLlng. Li n d n

e r

Berlin,

sendct

uns

folgende

Zuschrift:

Das

Juniheft 1932 Ihrer

Zeit

schrift

enthält

den sehr

beachtenswerten

Aufsatz:

V e r ein he i

t l

i ch u n g

der Fa ch au s d r ü c k e im Gas s c hu t z

und

in

der ehe mi s

ehe

n K r i c g f ü h run g. 

Ich

erlaube

mir darauf

hinzuweisen,

daß

der

Normenausschuß

der

deutschen

Industr

ie ein N

0

m e nb I a t t 3176/77

zur

Ausgabe

bringt, in dem die Bezeichnung

der G a s s e h u t z

ge

räte

und ihrer Einzelteile festgelegt , genor

mt

ist.

In

dem fraglichen

Aufsatz

wird der Ausdruck G a s

m a s k c als berechtigt bezeichnet, da falsche V orstellun.

gen nicht erweckt werden können. Ich habe mich bei den

Normenausschußberatungen sei nerzeit gegen den Aus,

druck Gasmaske gewandt und erreicht, daß die B e ~

zeichnung Maske

eingeführt

wurde. Die Gründe sind

folgcnde:

i.

Der Ausdruck

kann

irreführend

sein, da der Laie

die Unterschiede der Wirksamkeit der einzelnen Filter>

einsätze nicht kennt und in der Gasmaske  einen Schutz

gegen alle Gase vermutet. Insbosondere wird ein Schutz

de r

Ma

ske

in

Verbindun

g

mit

Normalfiltel' B

oder

F

gegen Leuehtgas vermutet, da im täglichen Leben

Leucht

.

gas schlechthin als Gas beze

ichnet wird

(vgJ. G a s a u s ~

strömung, Gasvergiftung).

Irrtümer

mit

Maske

ohne

Filter sind dah er in der

Verwendung

gegen Leuchtgas

g

li

ch und

bereits

vorgekomm en.

2.

Die

Gasmaske

ist ja nicht das cigen tHehe

S c h u t z ~

gerä t, sondern nur ein Anschlußorgan der G a s s c h u t ~ ~

geräte (Filter, Sauerstoffschutzgerät, Schlauchgerät) an die

Atmungsorgane, ebenso wie Mundstück mit Nasenklemme,

oder die

heute

noch im Gebrauch befindlichen.

den Kopf

umschließe

nden

Hehne .

Es

ist

erwünscht,

daß die

liehe Rede nsart un ter

Gasmaske

oder ges

chützt

durch

Gasmaske

aus dem Sprachgebrauch verschwindet, da

der Schutzumfang des verwendeten

Gerätes

in kciner

Weise

gekennzeich

net

jst, es

muß

vielmehr immer

n u ~

von Filter, Sauerstoffgerät u w. gesprochen werden. Bel

der Berliner Feuerwehr, wo alle

Gerätearten

in

V e r ~

bindung mit der Maske

nebeneinander

in Anwendung

kommen.

sind die vorstehenden Ausfühl'ungel

1

bei D i e n s t ~

vorschriften

und im Schriftverkehr durchgefü hrt, leider

ist es a

ll

erdings noch nicht gelungen, die Bezeichnung

Gasmaske , wenn Filtcr gemeint ist , aus dem

S p r a e h ~

gehrauch zu entfernen. - Lindner.

*

Dazu

nimmt der

Verfasse r des Aufsatzes im

Junih

d t

fol gendermaßen Stellung:

Der Ausdruck G a s 111 a s k e ist durch den J-.:ric .

geschaffen

und damit

woh l allgemeines deutsches Sprach,

gut geworden . Er is t

auch heute

noch bei Heer und

Marine

die dienstliche Bezeichnung für das

G a s s e h u t z

gerät

des

Man

n

c.s.

Unter

Gasmaske

24

versteht man

die Maske einseh

 . sämtlicher Zubehörteile,

den Atem.

schlauch, die Filterbüchse und die Tragetesche, genau

so

wie im Krieg die Gasmaske 17 (oder 18) das ganze

G e

rät umfaßte, also die eigentliche Maske,

den

Einsatz und

di e Büchse.

Dcr Ausdruck Gasmaske ist k urz unt

i

sprachlich

richtig, denn er beze

ichnet

die Maske, die gegen das

K a m p f ~ ) G a s

schützt.

1illlllllllll ll lllllllll IllI lllli 1ll1111111111   ll1I II 1llI 1 1 I I l l l I l l I l I l l I l l l l l I l I I l l I I l I l I l I l I l I l l I l I l I I l l I l l l l i l l l I l l l l l l I l I l l l l l l l l l l l l l I I l I l I l l I l I l l I I l I l I l l I I I l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l ~

I

Das

vollständig

e Inhalt sverzeichnis d

es

Jah rganges

1932 li

egt dem

I

I

Janua rhef t

1933

bei.

Üb

er Einbanddecken vgl. die drifte Um schlag=

I

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~ Gasschuy und Lu/fschuf/', B erlin W 40 ~

11I1I1ll1I1I1 I ll I I I I 11111 11111 1

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84

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

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Die

von Oberbaurat L i

n d n e I untcr 1 angegebene

Bewcisführung,

daß

Unverständige oder völlige Laien

darunter

auch einen Schutz gegen das

CO

des Lcucht.

gases

vermuten

und so die

Gasmaske

falsch anwenden

könntcn, ist nicht stichhaltig, denn die

Unkenntnis über

die

Anwend

ung cincs Gasschutzm<ittels wird

durch

dic

amengebung allein nicht behobcn; wählt man nur das

Wort

M a s k e", so kann sich d

er

Laic darunter nichts

oder a

ll

es mögliche vorstellen, z.

B.

auch eine Inhalations.

oder

Na

rkosemaske.

Wählt

man d

as

Wort F i I

tel

ger ä t", so gibt auch das kcinerlci Sicherheit dagegen.

daß ein falscher Einsatz eingeschr

aubt

wird. Ein

ge .

wisses

V e r s t ä n d n i s

m uß

dcr

A l l g e m e i n .

h e i t

a l

so für F r a g e n

d ,es

G a s s c h u t z e s

im

La u f e d c r J a h r e gcnau so b c i g e b r a c h t

w e r d e n ,

wie für s o n s t i g c tcchn ischc

D

i n g e

des neu

z c i t I

i ch

e n

Leb

e n

s ,

z.

B. eleh

trische Lichtschalter, Leucht. und Kochgas, Badeöfen

usw. Zugcgeben wird, daß cinc gewisse Schwierigkeit

dadurch entstcht, daß der Normenat:sschuß untcr

..Maske" dic cigentliche Maske (ohne Schlauch und

Filter) versteht, und daß daher diese "Maske" einen

Teil

der

.,Gasmaske" darstcIlt. Ernsthche

Mißverständ,

nisse wcrden sich aber daraus kaum cntwickeln, weil

ja

aus dem Zu-sammenhang unmißverständlich hervor,

geht, was gemeint ist. Die

Normenblätter

dienen auch

nicht für den Gebrauch dcr Laien. sondern dcr Sachver,

ständigcn.

Gc

radc aus den von

Oberbaurat

Li

,

nd

n c r

erwähnten Bcispielen (Ziffer 2) .,untcr Gasmaske odcr

"geschützt durch Gasmaske" geh: klar hervor, daß es

sich nicht nur um die eigentliche Maske handeln kann,

sondcrn um das ganze

Gerät.

Die deutsche Sprache

kennt

ja

bci viclcn im natürlichen Sprachgebrauch ge,

wachsenen

Wörtern

Ahnliches,

z. B.

bczeichnet "Bild"

sowo

hl

das eigentliche Bild als auch das Bild mit dem

Rahmen; oder "Rad" ebenso das Fahrrad wie cin ein,

zclnes Rad dcsselben.

Der

Sinn des ganzen Sat7:cs aber

verhinde

rt

Irrtümcr.

Daher liegt wohl keine

Notwemhgkeit vor

. ein cin,

ge lebtes, kurzes, sprachlich richtiges und schön

es

Wort

auszumerzen, das in Deutschlands schwerster

Zeit

ent ,

standcn ist.

und

das aI1en Kricgsteilnehmern ein be.

kannter, Icbcndiger Begriff ist. Auch der Jugend i

st

es

wohl ~ aus Kriegsgeschichte, Kriegstagebüchern und

aus

elen

Schilderungen der

Väter

und Dichter zu

ei

ner

klaren leibhaft igcn Vorstellung gewordcn. Die Schluß,

worte des

Oberbaurates

Lindner, nach denen die Feuer ,

wehr

trotz

gegenteiliger

Be

lehrung nach wie

vor

dcn

Ausdruck

Gasmaske

an Stelle des farblosen und sprach,

lich unschönen Wortcs "Filtergcrät" anwendet, ist viel.

leic

ht

cin kleincr Beweis clafür, daß man das Wort

G a s m a s k c" auch gar nicht mehr aus dem deut<

schen Sprachgut entfernen k a n 1

.

O.

asgef hren des fäglidJen

e

bens

Zu dem Artike

l

Hautatmung

und Gasschutz"

von Dr.

K.

W. Hetze .

Vo

n Dr. G . We r n

er ,

Spandau.

Im

Heft

10 von Gasschutz und Luftschutz" spricht

H e t z e I davon, daß sich durch

Hautatmun

g von Blau.

ure Unfälle

1n der

Praxis cre.ig

net

hätten.

Da

Blausäure in

Deut

schland in großem Umfange in

der S c h ä d I i n g s b e k ä m p fun g angewendet wird, sei

ergänze

nd

erwähnt, daß Unfälle in der Praxis, die durch

dic

Hautat

mung hervorgerufen sind, oder daß c

in

Einfluß

des dem Z y

klo

n zugesetzten an und

für

sich h

ar

mlosen

Reizstoffes in

der

f

ast

17 jährigen Schädlingsbekämpfung

durch Blausäure niebt be

kannt

geworden sind. Bekannt

war bei Einführung der Blausäure

di

e Roll

e,

welche s'

ie

bei der

Hautatmung

besonders im Sommer spielt.

Daher

darf

der

Aufenthalt des mit Gasmasken ausgerüsteten

Durehgfl5 ungspersonals zur Lüftung in Räumen, in denen

ursprünglich mehr als 5 g HCN pro cbm e

ntw

ickelt wor.

den

si

nd, höchstens bis zu 10 Minuten dauern. Die von

Dr. Hetzel genannte Konzentration von 1 Vol.

ent.

spricht etwa 11 g

HCN pro

cbm. Sie ist bereits e;ne

recht hohc und

nur

bei Bekämpfung gewisser Schädlings,

a

rten

in landfestcn

Gebäuden

üblich.

Ocr

angegebene Unfall. bei dem der Verunglückte ein

völlig erschöpftes' A temfilter ge tragen hat, ,bjetet einer

cinwandfreien Deutung insofern Schwierigkeiten,

a L ~

der

Tod

erst acht Stunden nach den ersten vorübergehenden

V e r ~ i f t u n g s s y m p t o m e n

eintrat, was der schlagartigen

Wirkung der Blausäurc als atmungslähmendes Fcrment,

gift nicht ganz entsprechen würde.

Chlorgas. und Phosgenausbrüche.

Der

Monat

November

hat zwei Giftgasausbrüche auf.

zuweisen, die sich unzweifelhaft zu Katastrophen ausge.

wachsen hätten, wenn nicht infolgc Eingreifens gasge.

schütztel' g a s d i s z i p l c i n j e ~ t c r Trupps

die

crforderlic?en

Maßnahmen sachgemäß beWIrkt worden waren . In belden

Fällcn handelt es sich um Vertreter dcr

Gruppe

der

erstickenden a m p f t o f r c einmal um Chlo r , vum an.

dcrcn um P h 0 s g c

n.

Am 19. November

sticß auf dem Anschlußgleis der

Zellstoffabrik

in Ti I s i t ,ein

mit

flüss'igem C h l o r ge ,

füllter Kessclwagen, der von Reichsbahnpersonal rangiert

wurdc, auf einen Kranwagen, wodurch cines der Aus.

laufventile des Chlorkessels weggeschlagen wurde. Das

flüssigc Chlor

strömte

aus; es entwickelte sich cine gelb.

lich.grünc Chlorgaswolke, die in dcr

Nähc

und Umgebung

des

UnfaIIortes

27 Personen, darunter

2 schwer,

vergiftete.

Di'c

Fa

b r i k f e u c I

weh I

der Zellstoffabrik

rückte

s o ~ o ~ t

in Gasschutzgeräte , an. Es gelang ihr .verhältnis.

maßlg schncll, das Leck

Im

Kesselwagen zu dIchten 'lind

damit cin wciteres

Ausströmen

des Chlorgases zu

ver

,

hindcrn. Die bereits gebildete große Gaswolke zog in.

folge günstigen Windes nicht in Richtung der Stadt Tilsit,

sondern

wm

Memelstrom zum Memelland hinab. über

dcm Strom selbst wurde die \Volke sehr schncll ihrer

Wirkungskraft beraubt, so daß jcnseits der Memel nie,

mand mehr Schadcn crlitt. Dic Besatzung einiger auf

dem MemeL.,trom licgenden Fahrzcuge wurde leicbt

vcr.

'fiftet.

Nach

weiteren Meldungen aus

Tilsit

konnten

~ e e r e

dcr ins Krankenhaus Eingelieferten jm Laufe dcs

Abends bereits wieder ent lassen werden; Todesgefahr

bestcht bei keinem der Eingeliefertcn.

Am

28.

November

ereignete sich kurz

vor

Beginn der

Vorlesung im Hörsaal des

P h y s i o l o g i s c h e n

In :

s t i

tu t

s

der Uni ver

s i t ä t Hai I e (Prof.

01'.

Emll

Abderhalden) ein aufregcnder Vorfall. Eine StahIflasche.

in der sich noch Restc von P h 0 s gen befanden, wurde

aus noch nicht aufgeklärtcr Ursache undicht. Das

Phos,

gengas

strömtc

heraus und verbreitcte sich sehr schnell

im Hörsaal, der von den Studcnten fluchtartig verlassen

wurdc.

Ocr

Hallenser

Fe

u e r

weh r ,

die

mit

schwercm

Gasschut zgerät vorging, gelang es, das Ventil abzudichten

und so jcde weitere

Gefahr

zu beseitigen. Das Instit

ut

wurde :wnächst für den ganzen

Tag

g(;sc

hl

ossen; gesund .

heit

Hch

en Schaden hat bisher nicmand erlitten.

Es ist in hohem

Maße

erfreulich. daß beide

Vorkomm.

ni

sse kcin Menschenleben gefordcrt haben. Man ersie

ht

aus ihnen aufs neue, wie hochbedeutsam eine

Aufk

lärung

lind ein Schutz der Zivilbevölkerung gegen die Gasge.

fahren des täglichen Lebens

im

tcchnischen

Zeitalter

ist.

Hn.

Kanalgasexplosion in Montreal.

Auf S.

276/7 d. H. erörtert Stadtbaumeister G cl ,

la c h di e Bedeutung von Kanalisationsbetrieben für den

Lu f t s c

hu t

z, und auf

S.

288 findet sich eine Be.

sprechung des Buches Ver

gas

u n g seI' c h ein u n ,

gen in

A b w ä s s e r k a n ä l en

und a n d e r e n

H o

h I

I

ä u m e n"

von Stadtbaurat

R i n g c

l,

in dem

crstmal,ig alle e

in

schlägigen Fragcn der

Ents

tehung, Er.

kennung und Bekämpfung

von

Kanalvcrgasungen

Z:.J'

sammenfassend behandelt wcrdcn. Dic Wichtigkeit dieser

euerscheinung wird in tragische

r

Weise beleuchtet

durch das große

Ex

p

los

ion

s u n g l ü c

k n

den

K a n a l i s a t i o n s a n l a g e n der S t a d t M o n t r e a l

am 30. November d. J.,

über

das Rundfunk

und

Tages«

prcsse bcr<ichtet haben. Die Ursache der Explosion,

durch dic zahlreiche Brände veranlaßt und in mehreren

Straßen das Pflaster in größcrer Ausdehnung aufgerissen

wurde, und die 12

odcr

mehr

Tote

neben außerord(;nt.

lichem Sachschaden gefordert haben soll. ist his

z u ~

Stunde noch nicht einwandfrei geklärt. Mz.

85

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

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  eutschesRotes

reuz

Ausbildung der

Ärzte im

Gassanitätsdienst.

Vom 7.-12. November fand im Schlosse zu

0

r a nie

n.

bur g der er s te Lehrgang des Deutschen Roten Kreuzes

im

as

san t ä t s die n s t

für

Ä r z t e des Roten

Kreuzes

statt. An

ihm nahmen

42 Ärzte

teil, die be.

sonders ausgesucht waren, um in ihren Bezirken als Lehrer

die weitere Ausbildung der Kolonnenärzte und Sanitäts.

kolonnenmitglieder, weiterhin der Schwesternschaften

vom

Roten Kreuz und

der

weiblichen Vereinshilfskräfte zu

übernehmen. Dementsprechend wurde den Ärzten auf

möglichst breiter Grundlage eine Kenntnis unseres heuti.

gen W.issens in den einschlägigen Fragen dieser Sonder.

ausbildung übermittelt.

Die Vorlesungen behandelten die historische

n t w ~ k

lung und

dlliS

Grundsätzliche der chemischen Kriegführung,

das Internationale Rote Kreuz und seine

Betät

·igung :n

Fragen des aeroehemischen Krieges, die Chemie der

Atem,

gifte, den praktischen Gassarutätsdienst, den persönlichen

Gasschutz und den Sammelschutz. Im Vordergrunde

standen, dem Sinne des Lehrganges entsprechend, eine

gapze Reihe

von

Vorlesungen

übe,

Pathologie und Therapie

der Kampfstoffe

und

er

wichti

·

gst

'

en industriellen Gase,

ferner

über

die pathologische

Anatomie

und Physiologie

der durch sie verursachten Erkrankungen, verbunden mit

·

der

Demonstration

.a

,usgezeichneter Präparate und Bilder.

An

die Vorlesungen schlossen s;ch nachmittags

De

,

monstrationen des modernen Gasschutzes sowie praktische

übungen unter

Gasmaske und Isolicrgerät in verschiede,

ncn GlIiSen und Schwebstoffen an.

Am

Schluß des Lehr,

ganges wohnten die Teilnehmer de r Gassanitätsübung

einiger Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz des Provinz;al,

vereins Berlin bei.

Der

fachtechnisch sorgfältig

vorbereitete

und in allen

seinen Teilen hochwertige

Kurs

l

öste

be; allen Tcilneh,

mern größtes

Interesse

und Befriedigung aus.

Die

bei ihm

gewonnenen Erfahrungen bestärken das Deutsche

Rote

Kreuz in seinem Entschluß, weitere Lehrgänge ähnlicher

Art

durchzuführen. Es wird durch eine systemat;schc und

streng sachliche Ausbildung seiner Ärzte, Sanitätskolonnen,

Schwcsternschaften und weiblichen Vereinshilfskräfte be,

fähigt sein, in hervorragender Weise an dem Schutze des

Deutschen Volkes vor Gasgefahren aller

Art

mitzuwirken.

Wk.

Ärztliche Richtlinien für Brauchbarkeit im Gasschutz,

DlIiS Deutsche Rote Kreuz hat im August d.

1

R ich

t I i

nie

n

für

ä r z t I ich e U n t e r s u c h u n g

zu r Ve rwendung im z iv i l en

a s s chu t z ,

die

n ·s

t

veröffentlicht.

Da

die Richtlinien auch auß er,

halb des Rotkreuz ,Rahmens Beachtung und Geltung finden

sollten, seien sie mit Genehmigung des Deutschen

Roten

Kreuzes wiedergegeben:

1.

Zu

den Vorbereitungen des Deutschen

Roten

Kreuzes

für den Luftschutz

der

Zivilbevölkerung gehört eine

ärzt

,

liehe Untersuchung aller Sanitätskolonnenmitglieder, die

feststellen muß, wer für eine aktive Tätigkeit im Gas.

schutzdienst geeignet ist.

Entsprechend den Vorläufigen Richtlinim für die

Einrichtung des Gasschutzdienstes bei den Sanitäts,

kolonnen und

verwandten

Männervereinigungen vom

Roten

Kreuz ist grundsätzlich daran festzuhalten, daß

nur gesunde, kräftige

und

entschlußfähige

Sanitäts,

kolonnenmitglieder unter 45 .lahren verwendet werden.

Sollten ausnahmsweise auch ältere Mitglieder von den

untersuchenden Kolonnenärzten für diesen Dienst als ge,

eignet bezeichnet werden, müssen sich die

Ärzte

darüber

klar sein, welche Verantwortung sie für den Betreffenden

damit

übern

ehmen.

2.

Im nachfolgenden sind die Fehler zusammengestellt,

die eine aktive

Täti

g

keit

im Gasschutzdienst ausschließen

und daher bei der ärztlichen Untersuchung zu berück.

sichtigen sind.

Aus praktischen

Gründen

sind die zum Gasschutz als

gceig

net

Befundcnen in drei

Gruppen

zu teilen:

Gruppc

I Sanitätskolonnenmitglicdcr bis zum 35 . .lahre,

Gruppe

11

Sanitätskolonnenmitglieder bis zum 45 . .lahre,

86

Gruppe III Sanitätskolonnenmitglieder von höherem Le.

bensalter.

übcr

diese drei Gruppen sind namentliche Listen zu

führen. Jedes neu eintretende Mitglied muß entsprechend

untcrsucht und zutreffcndenfalLs :n eine der

Gruppen

ein,

gefügt werden.

Bei der Untersuchung ist festzustellen:

Körpergröße

Brustumfang, Körpcrgewicht, Sehschärfe und Hörfähigkeit

3.

Folgende Fehler schließen Verwendung im

Gas

,

schutzdienst aus:

1.

Verkrüppelung

oder

erhebliche bleibende Schwächungdes ganzen Körpers.

2.

Fettlcibigkeit

mit

schwercn Störungen der Leistungs,

fähigkeit.

3. Langwierige und zugleich ekelerregende oder an ,

stcckende Erkrankungcn der

Haut

und ihrer Gebilde.

4.

Erhebliche langwierige Anschwellungen und

Eitcrun.

gen

der

Drüsen.

5. Bösartige Geschwülstc und gutartige, soweit sie die

Tätigkeit wichtiger Körperteile vcrhindern.

6.

Langwierige erhebliche Knochenleiden lind deren

Ausgänge (z. B. Knochenfraß).

7. Narben,

wclche die Gebrauchsfähigkeit wichtiger

Körperteile verhindern.

8.

Erheblich

e,

die Gebrauchsfähigkeit

störende Ent.

art

ungen und Krankheiten

der

Muskeln und Sehnen.

9. Langwierige Krankheiten des Lymphsystems, des

Blutes und dcr blutbereitenden Organe (z. B Leu ;

kämie, perniziöse Anämie).

10. Bluterkrankheit.

11.

Ein fache Harnruhr.

12.

Zuckerharnruhr.

13.

Langwierige,

objektiv

nachweisbare Gicht.

14.

Chroni;

scher

und wiederholt rückfälliger Gelenkrheu,

matismus.

15. überstandene

oder

noch bestehende Geisteskrankheit

und hochgradige geistige Beschränktheit,

Hysterie

und

Psychopathie erheblichen Grades.

1

6.

Nachgewiesene Epilepsie.

17.

Chronische

Gehirn

 

Rückenmark.

oder

Nervenkrank:

heiten

ernster

Art.

18.

Schwere Schäden der Schädelknochen.

19. Langwierige Erkrankungen der Augenlider und der

Augenbindehäute

mit

bleibenden Veränderungen

schwerer

Art.

20. Schwere, langwierige Leiden der Tränenorgane.

21.

Augenzittern und unheilbare, den

Gebrauch

stö

rende

Augenmuskellähmungen.

22.

B1indhcit beider Augen oder eines Auges, sofern die

Sehschärfe

nur

die

Hälfte

oder weniger

beträgt.

23.

Chronische Krankheiten

der

tieferen Gebilde

ei

nes

Auges.

24. Dauernde Taubheit odcr

Schwerhörigkeit von 1 m

abwä

rt

s auf beiden Ohren.

25. Unheilbare, schwere Krankheiten eines Ohres.

26. Verlust

der

Nase

durch Knochen,

oder

Knorpclzer,

störung.

27.

Schwcre

und

ekelerregende Krankheiten der

Nase

und ihrer Nebenhöhlen.

28.

Bleibende SpeichelHsteln.

29.

Fehler am Gaumen, an der Zunge, am Rachen oder

an dei Speiseröhre, welche das Schlingen oder

Sprechen

stark

beeinträchtigen.

30. Erhebliche Störungen des Kaucns oder der Sprache,

durch Mängel odcr Fehler der Kauwerkzeuge bedingt.

31. Stummheit, Taubstummheit.

32. Kropf, wenn das Atemholen durch die Geschwulst

allein auch in der Ruhe erschwert wird; Basedow.

33. Bildungsfehler und erhebliche langwierige Leiden des

Kchlkopfcs oder der Luftröhre.

34.

Vercngung der Speiseröhrc.

35. Auffallendc Schiefheit des Halses mit erhcblicher Be,

wegungsstörung.

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

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36.

37.

38.

39.

40.

41.

42.

43.

44.

45.

46.

47.

Bedeutende, die Beweglichkeit stark

störende

Fehler

der Wirbelsäule.

Erhebliche Mißbildung dcs Brustkastens mit

starken

Funktionsstörungen.

Langwierige

K r a n k h ~ i t e n der A t m u ~ g s o r g ~ n e mit

wesentlichen

Atemstorungen

oder mIt schadhchem

Einfluß auf den Allgemeinzustand.

Asthma

höheren Grades.

Fehler des Herzens und der großen Gefäße mit

schädlichem Einfluß auf den Allgemeinzustand oder

mit Kreislaufstörungen schon bei geringen An.

strengungen.

Unterleibsbr üche, welche sich durch ein Bruchband

nicht zurückhalten lassen.

Fehler

oder

langwierige Leiden der Unterleibseinge .

weide mit wesentlicher Beeinträchtigung des AUge.

meinzustandes.

Dauernder

Mastdarmvorfall, unhcilbare

Mastdarm

.

fistel.

Schwere Leiden der Harnorgane mit dauernder Be.

einträchtigung des Gesundheitszustandes.

Wasser. und Krampfaderbrüche, welche trotz Be.

nutzung eines Tragverbandes die Beweglichkeit stark

beeinträchtigen.

Erhebliche Leiden und Fehler der Geschlechtsorgane

mit andauernden Beschwerden.

Zwitter.

Fehler der Gliedmaßen und größeren Gelenke mit

crheblicher Beeinträchtigung der Beweglichkeit und

alIgcmeinen Leistungsfähigkeit.

Der Kommissar

des Deutschen Roten Kreuzes für das Kolonnenwesen.

behälters durch Helfer unter Sauerstoffgeräten, die

über,

windung aller Hindernisse, die u 11sichtige.

Verhütung

neuer Brände, alles das geschah mIt der gleIchen, Ver<

trauen einflößenden Sicherheit, wie man sie bei den

Angehörigen der Teno immer wieder von neuem fest <

stcllcn kann. Interessant war neben vielem anderen die

Bekämpfung von ..Gas wolken durch einen dichten

Sprühregen. Die Schnelligkerit, mit der eine behelfs<

mäßig gelegtc Telephonleitung mit m e h r r angeschlos<

senen Befehlsstellen in Betrieb kam, bewies erneut dle

Vielseitigkeit der Teno. Gedacht sei auch der Führung,

die es verstand, 280 Maskenträger ohne viel Geschrei

planvoll einzusetzen.

Daß

dem aufmtcrks'

amen

BeobachteT

bei

'einer so

viclseitigen

übung

mancherlei verbesserungsdürftig cr<

scheint,

ist

selbstverständlich. für derartige Feststellungen

werden ja wohl auch diese übungen veranstaltet. Unter

diesem

Gesichtspunkte

seien folgende Mängel genannt:

\Venn ein Helfer einem Verletzten für den Transport

durch die gifthaltige Luft seinen Reserveatemeinsatz in

den Mund steckt, so muß er ihn veranlassen, sich mit

zwei Fingern die Nase zuzuklemmen. Bewußtlosen sollte

man - wenn Kopfschutzhauben nicht zur Verfügung

stehen - sofort nach dem Auffinden ein feuchtes Tuch

vor Mund und

Nase

legen und es dort festhalten. Die

Sanitätshelfcr der Feuerwehr und des Roten Kreuzes

müssen wicder

darauf

hingewiesen werden, daß bei

Chlor

.

(und ebenso bei Kampfstoif<)Vergifteten künstliche

Ab

mung falsch ist, und daß Sauerstoffzufuhr in solchen

Fällen nie unter Druck erfolgen darf. Schließlich:

D;e

benutztcn Gasmasken wicsen tellweisc zahlreiche Spuren

eines ehrwürdigen Alters auf, so daß sie bci wirklichen

Gasunfällen Rettungsarbciten nicht ermöglichen würden.

weil sie ihrem Träger den erhofften Schutz nicht zu

Technische othilfe bicten vcrmögen. Mz.

Litera ur

Auf d·

em

GeläncLe. der

Akkumulatorenfabrik

in Berlin< I . . ____________________ J

Oberschöncweidc fand alll

l .

Oktober d. J.

eine

groß

angelegte

as sc

hu t z übun

g der

Techn i s c h e n

No t h i I f e, Ortsgruppe Berlin,

statt,

bei der 14 Gas<

schutzabteilungen der Teno,

eine Werks.FeuerwehrllJbtei.

lung und eine Rotkr·euz.}(olonn e eingesetzt wurden. Ange ,

nommen war ·eine Explosion im

Versuchslaboratorium

einer Fabrik.

durch

di·e Ch I 0 l behälter

undicht

gewor.

den waren.

Durch

die

ausströmenden Chlordämpfe

und durch direkte Explosionsschäden verunglückte eine

Anzahl von Angestellten, denen der vVeg aus dem Labo<

ratoriumsgebäude durch

Einsturztrümmer

verlegt war.

Außerdem war ein Brand entstanden, der auf benach<

bartc Schuppen. in denen Vorräte

von

Chemikalien lager,

ten, übergegriFfcn hatte. Durch die Brandschwaden und

ChlordämpFe wurde eine Anzahl von Arbeitern auf dem

freien Platze vor dem U

nF

allhause üb errascht .

Bei der in ihrer Gesamtheit vortrefflichen übung darf

zunächst auf einen Punkt hingewiesen werden, der fast

bei allen derartigen Veranstaltungen

und

auch bei der

Tenovorführung beobachtet worden ist, nämlich auf das

schlagartige, oft noch von einem Aufschrei begleitete,

Zusammenbrechen der ..Vergifteten". einem Verhalten,

das dem Ernstfalle nicht entspricht und das deshalb bei

den Zuschauern falsche Vorstellungen von der Wirkungs,

wcisc der

..Gase erweckt. Im

vorliegenden FalIe hätte

man z. B. folgendes

Verfahren

befolgen sollen: Einige

der Beteiligten laufen nach dem Aufspringen in

kopf

,

loser Hast in irgendeiner Richtung davon, kommen da.

bei in dichtere Schwaden hinein, kehren um und ge,

langen erst nach planlosem Hin und Her aus den ..Gas ,

wolken heraus, worauf sie dann in giftfreier Luft, von

heftigen Hustenanfällen erschöpft, sich zu Boden fallen

lassen. Andere dagegen pressen sofort ein Taschentuch

vor Mund und Nase, vielleicht auch den Rockärmcl

oder einen ZipFel des Arbeitskittels, orientieren sich

durch einen schnellen Rundblick und gehen dann

in

ruhigem Schritt auf dem günstigsten Wege aus dem Ge.

fahrenbereich ohne außer leichterem Hustenreiz Schaden

7.lI

nehmen. An Rettungsarbeiten dürfen sie aber trotz.

dem nicht teilnehmen. -

Die Befreiung der Eingeschlossenen, dic Bekämpf.ung

der Brandgcfahr . das Abdichten des beschädigten Chlor ,

Luftgefahr und Luftschutz. Mit besonderer Berück.

sichtigung des deutschen Luftschutzes. Von

Dr.

H einrich

H

unk

e,

mit 29 Skizzen im

Text

und

27

Abbildungen

auf Tafeln. Verlag E.

S.

Mittler & Sohn, Berlin

1932

.

Preis brosch. 8,

50

RM., geb. 9,50 RM.

Nachdem

über chemische Kriegführung wie auch

über

ßrandkrieg

um fangreiche und zuverlässige Standardwerke

erschIenen sind. ergab sich immer mehr die Notwendig.

keit, den Lu f t s c h u t z

in

s e in e r e s amthe i t

als wissenschaftliches Problem unter Zugrundelegung des

gesamten bisher erschienenen Schrifttums des Ins und

Auslandes zu behandeln und so die wissenschaftlichen

Grundlagen zur weiteren Entwicklung des Heimatluft.

schutzes sowie des Luftschutzes an der

Front

zu schaffen.

Dieser nicht leichten

Aufgabe

hat sich der Verfasser

mit

w.issensehaftlicher Präz'ision, außerordentIic.hem Fleiß und

literarischem Geschick unterzogen. So ist ein Buch ent.

standen, dem man das

Wissen

und Können seines

Schöpfers auf nahezu jeder Seite anmerkt. Niemals sind

bisher die Probleme der Flakabwehr und ihrer wissen.

sehaFtlichen Hilfsmittel so umfassend untersucht und dar.

gestelIt worden, wie dies hier geschehen ist.

icht verschwiegen darf werden, daß dem hohen Lob

der Neuerscheinung insofern eine Einschränkung erteilt

werden muß, als dem Verfasser in chemischer Richtung

leider verschiedene Fehler und Ungenauigkeiten unter,

laufen sind, die sich bei einer vorherigen Durchsicht durch

einen Fachmann unschwer hätten vermeiden lassen. Eben.

so kann verlangt werden, daß die Vereinheitlichung der

Fachausdrücke im Gasschutz und in der chemischen

Kriegführung (vgl. Gasschutz und Luftschutz", Juniheft

1932) in einem Standardwerk

Anwendung

finde. Schließ.

Iich muß auch das Fehlen eines übersichtlichen Literatur.

und Autorenverzeichnisses als Mangel bezeichnet werden,

der bei einer Neuauflage behoben werden sollte.

Trotz dieser Schönheitsfehler ist die Neuerscheinung

"Luftgefahr und Luftschutz" als ein Ereignis im militär,

wissenschaftlichen Schrifttum zu bezeichnen, dem auch die

gesamte ausländische Mllitärliteratur kein

g l e i c h w e r t i g e ~

Werk zur Seite stellen kann. Hn.

87

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1932-nr12-dezember 20/24

Die

Tiere

m chemischen Kriege.

Von

Prof. Dr. med.

veto C. E. R i ch t cr s

Gcneralobervetcrinär

und Vo r ,

stand des Heeros,Veterinäruntersuchungsamtes. 141 Seiten

mit

40

Abbildungen im T ext und

5

farbigen Tafeln .

Berlin 1932. Brosch. 9,60 RM., geb.

11,40

RM.

Auf

Grund

eingchender

Literaturkenntnisse

und vor

allem umfangreicher, dgener

Experimentalarbeiten

im

Heeresveterinäruntersuchungsamt in Berlin hat es der

Verfasser unternommcn, vorstehendes Buch, das in

erster

Linie für den Veterinär

bestimmt

sein soll,

zu

sehreibcn.

Die bisher erschienene

Literatur

des

In,

und Auslandes

über

den

Gasveterinärdienst

ist

im Vcrgleieh zu

der über

den Gassanitätsdienst außerordentlich gering.

In

der

achkriegszeit sind zunächst die Amerikaner und Fran ,

zosen, dann dic

Russen

und Engländer und verhältnis.

mäßig spät

erst

die Deutschen mit VeröFfentlichungen auf

diesem Sondergebiete hervorgetreten. Die Neuerscheinung

ist ein Beweis,

mit

welcher wissenschaftlichen Gründlich,

keit

und Sachkenntnis

nunmehr

in Deutschland auch in

dieser Richtung aufgeholt worden ist.

Der wichtigste Inhalt des Buches findet sich in

Kapitel IV "S p e z i ei l e Pa t hol 0 g i e und T

her

a ,

pie der Ka m p f s

t o f f

er k r a n k u n gen sowie im

Kapitel VII G ass c hu t z

d e r

T i e r e". Allerdings

wird man beim

Studium

des letzteren Abschnitts den

E.in

,

druck nicht los, daß die bereits 1925 von dem Russen

ßencwolenski vorgezeichneten Entwicklungswege auch

heute

noch

ihre thcoretische Bedeutung haben,

daß

aber

ihre praktische Verwirklichung noch

nicht

einen Schritt

wcitcrgekommen ist. Dagegen scheint die vom V crfasser

neu aufgeworfene Fragestellung "L ass c n s i c h T 'i er c

z u r E r k e n n u n g des o r h a n d e n s e i n ~ von

c h e m i s c h e n

K a m p f s t o f f e n mit

Er f o l g

v e r

wen

den

'?

außerordcntlich glücklich und in der Praxis

Erfolg versprechend.

Vortrefflich wie se.in Inhalt ist auch die äußere

Aus,

stattung

dieses Buches, namentlich sind die fünffarbigen

Tafeln als vorzüglich gelungen zu bezeichnen. Der Neu,

erscheinung

darf

somit weiteste Verbreitung nicht nur

be

i

Vetcrinären, sondern in allen Kreisen, die sich ernsthaft

mit dem wissenschaftlichen Problem des Gasschutzes be,

fassen, gewünscht werden, da eine genaue Kenntnis des

Gasveterinärdienstes

für den Bearbeiter dcs gesa

mt

cn

Gasschutzes im Felde und in der

Heimat

unerläßlich ist.

Hn.

Ziviler Luftschutz. L. S.

Aufbau und

Schulung.

Her,

ausgegeben

von

Dr. G. R i t

t

e

rund

Dr. C. P

fa und

,

1e r unter Mitwirkung dcs Luftschutz . a e h a u s s c h t L ~ s e s

bei

der

Polizeidirektion Ludwigshafen (Rhein), unter

kritischer

Mitarbeit

von Behörden, Organisationen, Fach,

gelehrten und Fachleuten. AUiSgabe

1932.

Druck und

Verlag: Ludw:ig Knelle, Ludwigshafen (Rhein). 22 Einzcl,

hefte in mit schwarzem Kunstleder bezogener Sammc\,

mappe

mit Hefteinrichtung. Gesamtpreis 9,80 RM.

Von dem Gesamtwerk liegen bisher vor: der allgc,

meine, organisatorische Teil (3 Hefte), der Teil allge,

meine Schulung (7 Hefte), Merkblätter und Sonder,

anweisungen (6

Hefte

in kleinem

Taschenformat)

und

die Literaturübersicht (1

Heft).

Der

Teil

praktische

Schulung (5

Hefte)

soll in Kürze erscheinen und allen

Beziehern der Sammlung kostenlos nachgeliefert werden.

Die

Herausgeber

haben sich die Aufgabe gestellt,

nicht nur Auskunft zu er teilen über die mannigfachen

Gebiete des passiven Luftschutzes, sondern darüber hin,

aus wegweisend

und

beratend praktische Hilfsarbeit

in

allen Organisationsfragen wie auch in der Kleinarbeit

zu leisten. Unter eingehender Berücksichtigung der Er,

gebnisse der

von

Behörden und von

privater

Seite be,

reits getätigten Luftschutzarbcit

und

unter kritischer

Aus'

wertung der vorliegenden in, und aus ländischen Litc,

ratur

haben sie das weite Gebiet nach einern wohldurch,

dachten Plan

systematisch

aufgeteilt

und

die gestellte

Aufgabe

mit

großem Geschick gelöst. Die gewählte

Form

herausnehmbarer

Einzelhefte gestattet sowohl eine

bequeme Benutzung wie eine ständige Ergänzung (z. B

auch

durch

Einfügung eigener Erfahrungen und Erkennt,

nissc), so daß ein

Veralten

ausgeschaltet werden kann.

Sehr zu begrüßen ist auch das reiche Bildmatcrial zu

den einzelnen Vorträgen. Hier dürften allerdings manche

Abänderungs,

und Ergänzungswünsche bestehcn. Die

Darstellung ist überall erfreulich klar und verstiindlieh.

88

Einige Kleinigkciten lassen sich vidil:idll gelegentlich

richtigstelIen. So ist Phosgen kein Gas, das erst "unte '

Druck flüssig" wird (III B 6, S. 9), sondern es ist bei

allen praktisch

vorkommenden

Temperaturen unterhalb

8° C bereits bei gewöhnlichem Druck eine Flüssigkeit.

"KampfstoFfwolken" sind nicht "meist 'l.lnsichtbar" (III

E 43, 2) , Blaukreuzkampfstoffe keineswegs "leichtflüchtig"

(S. 4).

Auch

dcr Satz auf

S. 11

[fälschlich unter

Ent

,

giftung der

Haut ): Trinkwasser

und oFfenstchende

Lebensmittel, die

mit

Gasschwaden in Berührung ge,

kommen sind, sind ungenießbar", 1st in dieser allgememen

Fas

sung nicht zutreffend. Wenn es sich nicht um arsen,

haltige Kampfstoffe handelt, lassen sich Lebensmittel und

Wasser wieder entgiften. Bei den Hinweiscn für die

Geländcentgiftung auf

S.

13 fehlt dic Angabe der Be,

nutzung des hoch wichtigen Chlorkalks. Wünschenswert

würde

auch

die E r w ä h n u n ~ des Umstandes an irgendeincr

Stelle ein , daß Lost (::lenfgas)

mit

Chlorkalk unter

heftiger vVärmeentwicklung, ja

sogar

Feuercrscheinung.

reagiert, wodurch eine Gefährdung des Entgiftungsper.

sonals durch Spritzer odcr Entwicklung von Dämpfen

entstehen kann. Der

Rat

in III E 44 (S. 8), Phospho

r,

brandwunden mit trockener, fciner Soda abzureiben, er,

scheint ctwas barbarisch.

Der vVert dcs Gesamtwerks wird durcb solche Au ,

stellungen nicht bcrührt. Dic Neuerscheinung

darf

als

einc

Tat

gcwertet

werden. für die dcn H erausgebern

und

nicht

z·um wen igsten auch den vielen amtlichen und

privaten Mitarbeitern Dank und Anerkennung gebührt.

In seiner Eigena

rt

wird es sich zweifellos als ein wert ,

volles Hillismittel für die praktische

Luftschutzarbeit

be,

währen.

Daß

die Hälfte des Reinertrages dem zivilen

Luftschutz, also einern gemeinnützigen

Zweck,

zufließen

soll, ist ein Grund mehr, dem Werk weiteste

Verbreitung

zu wünschen. Mz.

Gasschutz - Gashilfe gegen Giftgase. l\1erkbiichlein

für Nothclfer bis zum Eingreifcn des Arztes. In Frage

und Antwort zusammengestellt von Medizinalrat 01'. O .

R u f fund a. o.

Univ

.,Prof. Dr. Fe ß er,

Mit

38 Ab,

bildungen im Text. Verlag von

A.

Fröhlich, Leipzig.

1933. Einzelpreis 60 Rpf.

Ocr

Gedanke der Verfasser, dem Sanitätspersonal

durch

ihre Schrift

ei

n Mittel in die

Hand

zu geben, um

das in theoretischen Vorträgen

Gehörte

und bei prak,

tischcn Unterweisungen

Gelernte

noch einmal durch,

arbeiten

zu können, ist

sehr

zu begriißen. Auch die

StoFfauswahl , Einteilung

und Umfa

ng erscheinen zweck,

mäßig.

Die

Antworten auf die gestellten Fragen könn en

allerdings in vielen Fällen

nicht

als besonders glück.

Iich angesehen we.rden. Das gilt besonders für den Ab,

schnitt nr "Die Atemgifte

und

ihre Wirkung auf den

menschlichen Körper". Viele Antworten sind nicht

prägnant

genug formuliert,

andere

sind unbefriedigend,

und schließlich sind auch sachliche Fehler

nicht

üb erall

vermieden worden, Wenn die

Verfasser

das vorliegende

HeFt unter diesen

Gesichtspunkten

einer Neubearbeitung

unterwerfen würden, könnten s ie

damit

seinen \,yert

leicht

er

heblich steigern. Mz.

Vergasungserscheinungen in

Abwässerkanälen und

anderen

Hohlräumen, Von Stadtbaumeister A. R i n

ge

l.

139 Seiten

mit

106 Abbildungen, Literatur" Sach, und

Bezugsquellenverzeichnis. Verlag Ed. Lintz A. ,G ., Dü sse ,

dorf 1932. Preis in Pappband 6 -

RM.

Kanalvergasungen,

Brände und

Explosionen in Kanälen

sind häufiger, als

man

gemeinhin annimmt. DIe gefähr,

lichen Stoffe können mit den Abwässern in das Kanal,

system gelangen, es können aber auch chemische und

biologische Vorgänge in den Leitungen Gasbildungen ver,

ursachen. Mit Recht weist der Verfasser auf die Wichtig,

keit d

er

Anwendung zuverlässiger Methoden zur

Er,

kennung einer vorhandenen Gasgefahr und auf die Not,

wendigkeit ständiger überwachung mit geeigneten Meß,

apparaten

hin.

Die

Beseitigung festgestellter

Vergasun,

gen geschieht am zuverlässigsten durch

A b s a u g e ~ e r ä t e

Das Verfahren des Einblascns von Frischluft wiro vorn

Verfasser

nicht empfohlen, weil dadurch aus lediglich

brandgefährlichen Zuständen explosionsgefährliche werden

können oder die gefährlichen Dämpfe u. U. in ie Haus,

leitungen gedrückt werden. In dem Abschnitt Brand,

bekämpfung in Abwasserkanälen behauptet der Autor

unter Berufung auf die I. G. Farben, Frankfurt

a.

M., daß

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die "vielfach

verbreitete

Meinung" der Möglichkeit von

Phosgenbildung bei der Anwendung von Tetrachlor.

kohlenstoff als Löschmittel bislang nicht bcwiesen worden

sei. Dieser Nachweis ist indessen tatsächlich geführt

wordcn und in dem Gutachtcn des "Ausschusses zur

Untersuchung der chemischcn und physiolcgischen

Be

.

gleiterscheinungen des Löschvcrfahrcns mit Tetrachlor.

kohlenstoff" in der Zeitschrift "Feuerschutz" 1923,

Heft

2,

veröffcntlicht worden.

Ein besonderes Kapitel wird der ünfaIIverhütung und

UnfaIIbckämpfung gewidmet, in dem neben anderem eine

eingehende DarsteIlung der verschiedenen

Typen

vonAtemschutzgeräten gegeben wird. I-IervOigehohcn zu

werden verdient der Sch1ußsatz dieses Kapitels: "Es er.

gibt sich als wichtigste Forderung dic besondere Schulung

der Arbciter, welche für den Rcttungsdicnst bestimmt

sind, und eine Aufklärung dcr leitenden Bcamten über

die geeigneten Rettungsmittel. Besonder zu erstreben ist

die pflichtgemäße Ausrüstung -der Kanalbetriebe

mit

Gasschutzgeräten oder

Gasmasken.

Der Inhalt des Buches geht nicht nur den Kanalhauer

und die Tiefbauverwaltungen an. Jeder, der für die

Sicherheit anderer verantwortlich ist. also

jeder

Betriebs.

leiter Und auch jeder Hauswirt, wird sich seiner mit

Nutzen bedienen könncn. Darum sei hier auf die

ver.

dienstvoIle Neuerscheinung besonders aurmerksam ge.

macht. Mz.

Dienstliche Bekanntmachungen äer Reichsleitung der

Technischen Nothilfe,

13.

Jahrgang, Nr. 3, vom

1.

Ok.

tober 1932.

Dcr

Inhalt dieses Heftes ist insofern von besonderem

Interesse, als es die Neugliederung der Gessmtorganisation

enthält, die .insbesondere durch die der

Teno

zufallcnden

neu

e n Aufgaben, wie Luftschutz und Freiwilliger

Ar

<

beitsdienst, erforderlich wurde. Die Aufgahcn dcs Gas.

und Luftschutzes sind zusammengefaßt und enthalten die

Schutzmaßnahmen gegen Gasgefahren dcs täglichen Lcbens

sowie alle Vorbereitungen für den zivilen Luftschutz. Der

Personalaufbau gliedert sich in Stab des Gas. und Luft.

schutzes (L..St.). Luftschutzabteilungen (L..A.) und in

Gas. ,und Luftschutzreserve (L..R.).

Der

Stab des

Gas.

und Luftschutzes (L.•St.) wird

in

eincn Ingenieur.,

Wirt.

schafts. und

Werbestab

unterteilt. Aus

Absatz

IV

auf

S. 25 u. 26

wird ersichtlich, daß die Aufgaben des Gas.

und Luftschutzes von andercn der Teno scharf getrennt

sind; eine schematische Gliederung auf S.27 macht dieses

noch deutlicher erkennbar. .

m Banne

der

Strahlen und der Wünschelrute. 36 Seiten,

Quart. Preis 50 Rpf. Asklepios Verlag G . m. h. H.,

Berlin.Wilmersdorf, Motzstraße 36.

Erdstrahlen und Wünschelrute stehen zurzeit im Mittel,

punkt des aIlgcmeinen In teresses. Die vorstchcnde Schrift

bringt den s ac h I ich e n StllJldpunkt der w

i ss

c n ,

sc h a f t 1i ch e n Forschung zum Ausdruck und gibt e;n

Bild davon, jn welchem Ausmaße durch sematirmelle

Artikel in der Presse, durch Reklame, Vorträge usw. über

geheimnisvolle, Mensch.

Tier

und Pflanzen günstig beein ,

f1ussende odcr gefährdende Strahlen u. ä. die Köpfe ver,

wirrt werden, und welche Irreführung und Beunruhigung

der Bevölkerung dadurch bereits herbe;gcführt worden

sind. Sie zeigt, wje üppig die GCIlchäftcmacherei auf

diesem schwankenden Boden blüht, und wie rührig Er·.

finder" bemüht sind, die Atmosphäre dcr Angst

zu

erhalten

und zu ihrem eigenen Vorteil auszunutzen. Im Interesse

der Aufklärung des breiten Publikums ist dieser Schrift

weiteste Verbreitung zu wünschen. Zur Vermeidung von

Mißverständnissen sei jedoch betont, daß die darin

be,

handelten "Todesstrahlen" nicht mit

jencn

idcntisch sind,

die in phantastischen Köpfen als Abwehrmitte: gegen Flug,

ze u

ge

spuken. Hn.

P e r i ·0 dis c h e Mit t e i l u n

gen

.

Luftschutz.

Rundschau. herausgegeben

vom DLSV.,

Doppelheft

2 (Sept./Okt.) 1932.

Preis

dcs

Monats

.

heftes

RM. 0,20

(jährlich

RM.

2,-).

Tm

Einvernehmen mit

Gasschutz und lAlftschutz"

hat

soeben der

DLSV. eine pOP'lllär geh-altene

und

für breite

Volksmassen

bestimmte

Luftschutzzeitung

im eigenen

Verlage

erscheinen lassen

, d

eren Aufgabe Aufklärung

der 'breiten Volksmasse und Anleitung zu praiktische.n

Selbstschutzmaßnahmen

ist, woduroh in keiner Weise

die Arbeitsgebiete von Gasschutz und lAlftschutz",

die sich auf die gesamte Problematik und

Wissenschaft

des Luftschutzes

erstrecken, tangiert werden

sollen.

Aus dem bemeIikenswerten Inhalt des ersten Heftes

sei

zunächst

·die Veröffentlichung des Reichsministers

a. D. Dr. K r 0 h n e Luftschutz als Volksschutz und

Selbstschutz

herv.orgehoben,

die mit den

Worten

schließt: Der DLSV.

rechnet nicht

auf rauschende

äußere

Erfolge; das

Kennzeichen seiner

Arbeit

wird

e n t s a ~ e n d e 'Unermüdliche ~ f 1 i c ~ t c r f ü l l u n g sein:" M .

nistenalrat

W a g n

erschreIbt uber Aufbau

·

emes

vilen lAlftschutzes",

Präsident

M u I

e r

t

über

,,Die

deutschen

Städte

und der DLSV.". In einem anschlie.

ßenden Bericht wird die psychologische Vorbereitung

der Kieler

Luftschutzübung

in der Bevölkerung -durch

den DLSV. und die hieIibei notwendig gewordene AluS.

einandersetzung

mit Gegnern des

Luftschutzes behan.

delt,

woraus

sich ein

inte

.ressanter Einblick in -die Ar.

beitswcise des DLSV.

gewinnen läßt.

Auslandsnach.

richten,

Mitteilungen

aus

dem

DLSV •

e r e i n s l e b e ~ so.

wie schließlich

das Schema einer

Luftschut-zanwelsung

für

Hausbewohner runden den

Inhalt des

Heftes

ab.

Wiederholt wird darauf hingewiesen, daß das wissen.

schaftliehe Führerorgan des DLSV. die Zeitschrift

Gasschutz und

Luftschutz

ist und ,bleibt.

Somit

be.

grüßen wir die

junge

Luftschutz,Rundsehau herzliehst

und wünschen

·ihr vollen Erfolg ·

und weiteste

Ver.

bre.itung. D. Schrift .

Luftschutz.Nachrichtenblatt, Heft 10 (Oktober) 1932:

Nachrichtenmittel für den Flugmeldedienst. - Lösung

des 1:1akproblems. - Empfindlichkeit der Verkehrswege

gegcn Luftangriffe. -

Gas.

und Luft chutzübungen.

Luftschutz und Arbeitsdienst. - Krankentransport bei

Luftangriffen. -

Heft 11 (November):

Luftschutz und

Sicht. - achrächtenmittel für den Flugmeldedienst. -

Allgemeine Lösung des Flakproblems. - Taktische

Auf.

gabe 1. - Luftschutz an

der

Küste. - Aufgaben des

Arztes im Luftschutzbeirat der Stadt. - Luftschutz.

Veranstaltungen. - Aus der Luftsehutzbewegung. -

Verschiedenes. - Litcratur.

Der

Flugkapitän,

He.ft

9.

1932:

Messerschmitt,

DViL.und Europaflug. -

Zum

Ergebnis des

Internationalen

Rundflugs

1932.

- LuftverkeJwsfragen in amerikanischer

Beleuchtung. - Heft 10 (Dela.Heft), 1932: Droht den

Berufsflicgern in den Ärzten Gefahr? - Kurbelwellen,

brüche. Entstehung und Verhütung. - Wän.dkanäle. -

Fliegerleben im Urwald. - Entdeckungsflüge in Peru. -

Industrie

und Luftsport.

-

Entwicklung

-des Motoren.

flugsports. - Moderne Sportflugzeuge. - Das D o r n i ~ r .

Sport

.AmphibilUm. -

Neue

Wege. -

Über

weIte

Strecken.

-

Flugsport ohne Motor.

-

Flugsport und

Werbung.

Drägerheft 163 (September/Oktober) 1932: Sauerstoff,

Zusatzdosierung von

Hand oder lungenautomatisch? -

Produktiver Gasschutz auf dem Steinkohlenbergwerk

Königin Luise. Hindenburg (O •

Sch1.).

- Prof. Piccards

Stratosphärenflug

1932.

- Wissenschaftliche Höhenfahr,

ten mit Dräger.Atemgeräten. - Blickfeld der Dräger.

Gummistoffmasken. - Gasschutz in Lothringen, Luxem.

hurg und Saargebiet. Praktischer Alarm in Metz. -

Dräger,übungsanzug; Schutzanzug geJ en Hautgifte. -

Dräger .A temschutzlehrgänge. Zufluchtsräume bei

Fliegerangriffen. - Kampfstoffabwehr. - Reinigung und

Desinfektion von Gasschutzgeräteteilen. - Literatur. -

D r ä ger .

Gas

sc hut z .

Mit

t

ei l

u n

gen

Nr.

22:

Gasschutzraum im Wohnhaus. - Gasschutz in geschlos,

senen Räumen über und unter Tage.

Zeitschrift für das

(esamte Schieß. und Sprengstoff.

wesen

m t

der Sonderabteilung Gasschutz, Heft 11

(No

,

vember):

Der

kriegschemische Dienst ön der Roten

Armee (Fortsetzung). - Gastechnische Rüstungen. -

Gasschutz

in

der Industrie. - Referate. - Patente.

Paieni

Beridtie

26

b. 549 456.

D i p 1 . - I n g. R u d i Ho 11 m a n n ,

B .

r i n N 65, AI r i k a -

n i e h 0 S

t

r. 144

a.

P o r Ö • 0 M a s • c zum Au

I .

p 0 i -

e h o r n

v o n F l i i s s i g k e i t e n

o d e r

a ~ e n u n d D ä m p ·

I e n i n v e r d i e h t e t e

rod

erg l ö s t o r F 0 r m. Die Ad·

sorplionsmasse besteht aus

anorganischer

Wol

 

1c welche aus G as-

oder Schlackenschmelz.n gewonnen ist. und erhält Zusätze von

Slol.

289

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1932-nr12-dezember 22/24

len

hoh

er

Aufsaugelähigkeit

wie TorI,

Holzspäne, HolzschliIl, Kohle

oder

Bimskies einze ln oder

in

Mischuna miteinander; ein Zusatz von

10--20

'10

genügt. Ausgegeben 28. 4. 1932.

T.

26 d. 549 556.

T h e G I r d i e r C 0 r p., L 0 u i s v i I I e . V. 5 t. A. V e r I a h -

r e n z u r E n t e r : 1 u n g

v o n

s a u r e n G a s e n w i e K o h

l e n s ä u r e , S c h w e l l ig e Säure, Schwelelwa ser

• t 0 I I " n d

ä

h n I

i c h

e n

a U s G a s

g e m i

a c h

e n.

Man

be

nutzt

ein Amine

enthaltendes Waschmittel. Man verwendet solche

Amin e, bei welchen an das Stickstollatom unmittelbar ein ali

phatis

c

hes

KohlenwauerstollradikaJ, vorzugsweise

Oxyderivat

an

schließt, und

welche die Eigenschaft haben,

di e

genannten sauren

Gase bei verhältnismaßig niedriger Temperatur unter vorübergehen

der Bindung aufzunehmen und diese

Gase bei

höherer Temperatur

.vieder .bzugeben. AI.

Amine

kommen

z. B. in

Frage: Pyrrolin

äthan,

Cyc

lohexylamin, Tetrahydroorthotoluidin,

Cyc

lopcnt

ylamin u. a.

Ausgegeben 27. 4. 1932. T .

30 i. 547

048.

I :

x c e i s i

0

r

F e

u

e r l ö s

c h g e r ä t e A.-G., B

e r

I i n NW

6

S

ch i

I I

b a u -

r d a m m 2

O. V e r

I a h

r e n ZUr

L u I t r

e i n

i -

g u n g i n d u r c h Zersetzungsprodukte v o n Tetra

c

h l o r

k 0 h I c n s t 0 I I

v e r q u a

I m t e n R ä u m e n. In

dies

e

Räume werden aliphAtische aromatisch

e

insbes

ondere

heterocy-

klische Basen bzw. Gemische djeser Substanzen in einem od er

einer

Mischung

mehr

.

rer

Lösungsmittel, gegebenenIalls

in

wäßriger

Lösung

eingeapritzt

oder vernebelt.

Als Basen sind verwendbar

: Anilin.

Athylamin , Hexameth ylentetramin, Pyridin ,

Chinolin

u. a. Aus-

gegeben 4_ 4. 1932. T.

37 a.

548 844.

K a r l H e n g e r e r , Stuttgart,

G u s t a v - Siegle-

S t r. 3 6. E i n b a u v e r I a h r le n v o n D e c k e n a u •

o

e'c k e n p I a t t e n z w i s c h e n SI. h i t r ä g e r n inS t a h l

I k e i e t

b a u

t e n. Zunäcbst

wird an mit dem

Skelett l

est ver

bund

enen

und an

v o r ü b e r ~ e h e n d

aul

dem

Skelett

lose

auf

~ e l a g e r t e n

ä ~ e r ein in

der

Höhe durch Winden verstellbare

Unterruslun

g aufgehängt und

dann aul die

se r die Deckenplatlen

und

die lose aum.gend en Träger durch seitliches Verachieben

in

ih re

endgültige Lage gebracht. Ausgegeben 20. 4. 1932.

T.

42 k. 55n 722 .

Fa.

L

0

u i.

S c

h

0

p p e r ,

L e i

p z i

g , B a

y e r s c h e S t r. 77.

V o r r i c h t u n g z u m P r ü l e n bieg.amer Stolle a u l

B er.

t l

e s t i g k e i t m i t t e l s D ru c k i n I t . Die Druckluft

tritt

aus

einer Öl nung einer plattenlö

rmigen Unterlage

au,. an

welche

der

Probekö

rper durch eine Einspannhaube

angepr .

ßt

wird.

Aul der dem hal1benlörmigen Teil der Einspannvorrichtung entgegen

s e t z t e n

Seite

der Ei

nspnnnplatte

ist eine ein lestes

Anliegen

des

Probek örpeu an

die

Einspannplatte

sichernde,

..

astische Einlage an

b r a c h t .

Ausg

egeben 17. 5. 1932.

61

a

19. 550 025 .

I n

h a b

a d G e se I I s c h a I t m. b .

H.

i n B e r I i n. G e -

schloslenes A t m u n g s g e r ä t m i t

Alkalisuper

o x y d p a t r " n e. Dei

g e c h l o s s e ~ e n

A t m u n ~ s ~ e r ~ t e n

mit

einer

den erlorderlichen S.uerstofl entWIckelnden Alkahsuperoxydmasse

ist es b e k a n ~ t

innerhalb

der A

1

kalisuperoxydmasse einen

zerstör

baren

Flüssigkeihbeh älte r

anzuordnen, dessen Inhalt

zu

Beginn

der

Gerätbenutzung zwecks

belchleunigter

SauerstoffenIwicklung aul die

Alkaliluperoxvdmasse

entleert wird. Um

diese

W i r k u n ~

u n b . d i n ~ t

zu

sicbern, ist ~ e m ä ß

der

Erfindung die

Anordnung

getroffen,

daß

die

Entleerung des F l ü s i k e i t s b e h ä l t e r s beim A n l e ~ e n des A t m u n ~ s ~ e r ä t .

zwangläufig

e r f o l ~ t

Dazu ist z. B. der Venchtu D

deckel

der Patrone

durch

eine

R.ißlitze mit dem abr.ißbaren

Bodenblech

des

Flüssig

keitsbeh älters verbunden. so daß der

Boden

aufgerissen wird. wenn

der

Patronenverschluß

zur Ingebrauchnahm e der Patrone geöllnet

wird . • • • s.

61 a . 19. 552 137.

D r ä

g e r w e r k ,

L

l

b eck .

R a u

c h -

u n d (

e b e l I i I t e r

u n d V e r I a h r e n zu s e i n e r H e r s t e

l l

u n g. Das Filter

gehört zur Gattung der Kammer 'lter, d.ie ? e u e r d i n ~ s

als.

Nebelfilter

stark in Aulnahme

gekommen elOd,

weIl

SIe

geschickt

dIe

Aulgabe

lösen,

trotz Yerwendung d

..

für

die.en Zweck

erforderlichen

sehr

l e i n n o r i ~ e n

Ma

.

doch eine

~ r o ß e Filterlläche lür ~ e n ü g e n d e n

Luftdurchgang zu schallen. Die

bekannte

Zickzacklorm der Fil

terflächen ergibt sich b ~ i

dem

neuen Filter

dadurch, daß

die

Filternächen die

Form

von

py

ramiden- oder kegelstump lörmi-

 < gen Ringllächen

10

ha

ben, die

gleichach.ig derart inei

nander

geschachtelt sind . daß die größe

ren Basen der StOmple

wech

••

weise oben und unten 1 i e ~ e n

Dadurch wird bei außerorden t

Hoh

~ e d r u n g e n e r

A n o r d n u n ~ die

Einbringung

großer Filterflächen

in

die Patrone möglich . wobei

die

Breitenausd

e

hnung

ouer zur

S t r ö m u M s r i c h t u n ~ der Luft ver

h ä l t n i s m l ß i ~

klein

b leibt und da

mit

eine

~ l e i c h m ä ß i Q e

Verteilung

der

S a u ~ w i r k u n g über die gan

zen Filterllächen sichergestellt i.t.

Die Ireien Kanten der Pyrami

den

- oder KeQel.tOmDle

sind mit

einander verklebt oder durch an

geDreßte.

a n ~ e r o l l t e oder sonst

wie

b e l e s t i ~ t e

Blechringe t t mit

einander verbunden . Soll

mit

einem

.olchen Filter ein Chemi-

kallilter

2

verbund

en

werden.

so

kann di . . . . in einen

in d

er Achse

liegenden

Hohlraum hineinragen . Die Hers t ellung des Filt ers

erfolg

t

290

in

der Weise, daß

die pyramiden

. oder keg elstumDflörmigen Rina

lIächen durch quer znr Achse erfolgendes Zerschnei den einel P yra

miden

- oder K

ege

lmantels

von

entsprechender

Länge

erzeugt

werden

. . .

61

a. 19 . 550417.

D r ä e e r

w e r k ,

L

ü b e

c k. A t m u n g s g e r ä t m i t v o r -

n e h m i c h

sauerstollabgebender

C h e m i k a l p a -

I r

0

n e.

Di

e Chemi kalpatronen

von Atmun

gsger

ät e

n, b.s o

nders

diejenigen

  di e nicht nur Kohlensäure

binden sondern auch Sau

er -

stoff

ab

ge

ben. erhitzen

sich infolge

der

chemischen

Reaktion

wäh

rend ihrer

Beatmung sehr stark.

Um Be

lästi

gun ge n

des Gerät

tr ä

ge rs durch

die

strAhlende Wärme zu verhindern. wird ~ e m ä ß dem

Patent auf der an dem Kö

rp

er anliegenden Grundplatte erst eine

Zwischenplatte ang eordnet, di e die Chemikalpatrone trägt und sie

teilweise ums chließt. Die Zwischenplatte b erübrt sowohl di e Grund

platte

wie

di e

Chemikalpatron

e

n r

in

senkrechten

Linien.

Es

eot·

stehen 50 schornsteinartige Hohlräume, in denen eine kühlend wir-

kende Luftb

eweg

un g

sich

einstellt. • . • s.

61. . 19

.

552 roo.

D r ä g e r w e r k , L ü b e c k. M e ß g e r ätz u r P r ü I u n g de s

L u I t w i d er. t a n

d e s

v o n A t m u n g s I i I t e rn.

Das

neue

Gerät

zeigt

den bek a

nnten

ähnlichen Gerät en

gegenüber

den

Unter

sc hied . daß der lür den

Vergleich

di enend e No rmalwiderstand nicht

in Fo rm ei nes Atmungslilters

verwendet

wird , das in dem Aulbau

seiner Füllung,

in seinem

Gewicht

und

leiner Gr

ö

ße

dem zu unter

suchenden Atmungsfilter gleich ist. Der Normalwiderstand 7

besteht

hier

vielmehr aus

einem

im Verhältnis zu

dem zu prülenden

Atmungs

filter

6

kleinen Hohlkörp

er

mit einer

chemisch indiflere

nt

en Füllung.

die ein ve

rkleinertes

Abbild der Luftwege eines normalen Filters der

Gattung des zu prülenden

Filt

ers darstellt. Di e

Füllung

des

Hohl

rpers kann dabei

entweder

aus

k ö

rnigen

oder

porig

en Stoffen b e

stehen

oder alls

hintereinandergeschalteten Sieben.

Die

Abstimmun

g

der

Füllung

erfolgt

so,

daß der Luftwiderstand des Normallilters im

mer

gleich

dem eines

normalen

Atmungsfi lt

ers der entsprechenden

Gattung ist.

Wird

also

mittels der Luftpumpe I im Schlauch 2 ein Druckluft

strom erzeugt so wird

wenn

der Widerstand

in dem zu prüfenden

Filter ein anderer ist

al.

in dem Normalwiderstand, sich inlolge

der

aus der

Zeichnung

ohne weiteres ersichtlichen Ausbildung des

Meß

geräts ein

A u . s c h l a ~ des

in dem Ruum 10

schwenk

ba r

aulgehängten

dünnen Blättchens 12 zeigen. Ist aber der

Widerstand

in dem Filter

der gewünschte und

normale so wird der Druck

in den heiden

hren

8 der

gleiche

sein,

und

das Blä ttchen 12 behält

sein

e

senk-

rechte

Stellung. - . • s.

61 a . 19.

553

058.

A u e r g e s e i I s c

h a I

t , B e r I i n. M e ß -

u n d

P r ü I g e r ä t

I ü rAt m u n g • g e r ä t e. Die Dichtigkeitsprülung der ~ u f t w e g e

eines Atmungsgeräts sowie die

Messun

g de r .

Druckv

erhä tDllSe und

der

zugelührten Saueratoflmenge

erforderten

bIsher

verscilledene

Ge

räte.

Gem äß

der

Erfindung

soll

nur

ein

einzige. handliches

Gerät

Verwendung finden.

da.

durch

einlache Handgriffe

lür

die verschie

denen

Messungen

und Prülungen eingestellt

werden

kann. Dies wird

durch die nachfolgend beschriebene Bauweise erreicht.

Zwischen

dem

Anschluß

I

lür

d u zu prülende Atmungsgerät und einer Luft

l

ör dervorri

c

htund

z. B.

ei nem

Inj e

ktor t t mit Druckminderv

entil 2•

0' ist

ein Vierweghahn 4

6

mit einem ins Freie

lührenden Kanal 12

derart angeschlossen,

daß

entsprechend der

Stellung des

Vierweg

hahns die Dichtigkeit

der Luftwege des At

mung.gerätes durch

Erzeugung

von Unter

druck

oder von

über

druck

im

A t m u n g s

rät gel'rüft werden

kann

.

Für die Mes

sung der zugelührten

Sauerstoffmenge ist

zwischen dem An

schluß lür d. .

At

munglgerät und dem Vierweghahn ein

Hahn

8

mit

kalibrierter

Aus

nuß öffnung

angcordnet,

an dessen Verbindun

gl

le

itung mit

dem Vier

weghahn

ein Anzeige.i

nstrument

5 an

gesc

hlossen

ist

.

Bei der E r z e u u n g

von

Unterdruck erfolgt die Strömung der Luft in

der durch die Pleile

a

gekennzeichneten Richtung, umgekehrt bei

der

Erzeugung von überdruck

in der

durch die gestrichelten Pleile

. b

ongegebenen Richtung. An der Skala 6 des Druckmessers 5 WIrd

Forl

sr. Jung

auf

S.

292. 

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1932-nr12-dezember 23/24

7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1932 Nr.12 Dezember

http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1932-nr12-dezember 24/24

der Unt er druck und der ü be

rdruck

angez eigt . Bei Erreichung eines

b

esti

mmt

en

Unt

er dru

cks

oder

Üb

erd

rucks wird

der Vierweghahn

4

gesch

los sen u

nd nun

die Ze

it gemesse

n,

währ

e

nd der Zeiger

um

einen bestimmten Betrag sinkt.

Üb

er

d

er Skala

6 eine

Skala

7, di e mit dem

Hahn

8 zu

sammen

arb eitet. Da die

du r

ch den

Hahn nach

auß en

strö

m

en

de

Gasmenge

eine Funktion

des

Dru ckes vor

und

hinter der Kaliberöffnung d es

Hahn

es

da

rs t ellt,

und

da d

er Dru

ck

hinter

d

er

Kaliber öffnung gleich

dem Außendru r k

und somit konstant

ist,

so hat man in

dem Über

dr uck vor der Kaliberöffnung ein

unmitt

e lbares Maß für di e durch-

.trömende

Gaamenge.

. .. s.

61 a.

19.

551

671.

D r ä ge r

we r

k , L

übe

c k. Ga s s c

hu t

z m a s k e

a u s

e I a • t

i

s c h e m

Bau

s

t o f f

mi t

S

ch

i ä I e n a b d

i c h t un

g.

Gasschutzmask

en

für Person

en mit ei ngefa

ll

enen

Schl

äfen

müssen

mit einer b e s ~ n d e r e n

Sch

fenabdichtung

verse hen

sein. Luftgefüllte

Polst

er, wie sie lür

diesen Zw

ec

k bekan nt sind , haben den

Nachteil,

daß der von ihnen erz eugte federnde Dich tungsd ruck von der Dicht

heit

des Polsters abhängt. Nachgiebige vo

ll

e Polster, die durch

ein

unter Zug zu

.etzen

de.

Gurtband angedrückt werden, üben be

i Per

sonen mit nicht einges unkenen Schlälen ein en unangeneh men Druck

auf die empfindliche

Schläfengegend

aus .

Gemäß

der Erfindung wird

daher der M.skenkörper d er

aus elastischem

Baustoff bestehend

en

Ga sschut zmask e vor od e r wäh r end des

Vulkanisierens

in der Gege nd

d

er

b eiden Sc

hläl

en durch

Pr

eSlen mit Rach

innen gerichtet

en Hohl

stellen

versehen. Die

Wandungen

di

eser Hohlstellen

bl eiben e

lastisch

und lormhaltend, sie legen sich derart in di e einges unkenen Schläfen,

daß

eine zuverlässige

Ahd

ichtung erzielt w ird, ohne

daß

bei nor

maler

Schläfen bildung

Nachteile sich

er

gebe

n ,

da

in di

ese

m

Falle

die

elastische Hohlwand, zumal unter der Zugwirkung der Kopfbände-

rung,

sich

entsprech

en

d herausdrückt und glattzieht.

..•

s .

61

a . I 214087.

Au ergesellschaft ,

Berlin. Aus

a t e m v e n t i I. Di e

das

Ventil

zum

Schutz

liegen

Verletzungen

und

~ e g e n

das

Eindringen von

Staub

bedeckende Ka;>pe hat die

Ausatr

ömölfnungen ni cht, wie bisher , in

d

en

Seitenwa

ndungen

nahe

dem Ventilsitz,

sondern

in

der D

ec

ken

fl

äcbe

. Dadurch 8011

ei

n

Zurückschlagen von Giftgasen mit

grö

ßerer

Sicherheit vermieden

werden

. . . . 8 .

eine

Schie

bersc hnalle geführt , und di ...e ist an einem von den

Schlä

fenb änd ern aus gehe

nd

en und über den Hinterkopf ge

führt

en

Band belestigt.

Es .0

11

dadurch

ein

zu leichtes ung e

wollt

es Ver-

stellen der Bänder verhin der t werden. . . . s.

61 a.

I 215 224.

Aue

r g e

s e i

I s c

ha I

t . B e r-I i n.

Aus

a t m u n g v e n t i I.

Das

aus ( limm

er bes tehe nde

Ausalmun

gsve ntil st V n e iner

Schutz-

k

appe

überdeckt,

und

diese trägt an ihrer oberen Se

ite

eine ring

för

mi ge Erhöh

nn g, in

der

die

Ausstr

ömöffnun

ge

n

vo

r

gese

hen sin d.

Di

e

Bauweise

so ll den bekan nt en

"S

ch lupI" des Ventils ve rm ei den, näm

lieb das

Zurücktreten

von Gif t

gas

w

ähre

nd des Überga nges vom

ü berdruck zum Unterdruck, wenn da s Ventil durch den Fedcrdruck

no ch nicht

vollständi

g geschlossen ist. . . . s .

61

a.

I

215

405.

Au e r g e s e i I s c

ha I t ,

B e r I i n. Aus a t m u n g s v e n t i I

Die Konstruktion di ent

demselb

en Zweck wie di e vor :er besch ri e

bene.

Die ob

ere

ebene Fläche

der Schutzkappe ist mit einer

Öffnung

versehen, und 7.wischec dies er und d

er

di e VentiJ eder stützenden,

in

Trag/üßen en d igende n Platte befindet sich

der

ringför

mi

ge

Schlitz

zum Abführen der

Aus

a

tmungslull. ..

. s.

61

a. I 2

15

81 2.

Au e

r g es

e i

l s c

ha I

t , B e r I i n. L u f t k ü h I e r I ü

rAt

-

m u n g s ge r ä t e' n Kühi er so ll besonders bei G'erä ten mit

sauerstolfabgeben der Patrone v

erwe

nd et werden .

Er bes

t eht

aus

ei nem W e

llroh.,

in das an

den St

ell en größt en Durchm

esse

rs

Prallwän

de einge

lügt

sind, die an

ihren

Ränd e rn Du rchbrech un ge n

aufw eisen.

. .

. s.

61

a.

1216313.

D r ä

ge r

w e r k , L üb e c k. Gas s c hu t z m a s k e (V 0 I I -

m a s k cl. Di e M

as

ke tr äg t

das

Ausa tmungsventil nicht ,

wie

bisher

üblich , an ein er

Seit

 

Dwaod

neben

dem Kinn.

so

nde

rn

am

tiefsl

en

Punkt der Mas k enwand, nämli ch unter dem Kinn. Dor t

t z t

es

ges chützt zwisohen

Dichtrahm

en

und

Schlau

cha

nschluß das S

chweiß

wass

er

kann

unge hind

er

t abGießen,

und das

Filter

bi

ei

bl

von

Ver

-

unre inigun gen durch das Schweißwasser bewa hrt .

. .

. s .

fmllllllllllllllllllllllllill 1I1111111111111111111§

i An unsere Leser I i

Die

Rubriken

P

a l e n 1- B e r

/ c h i

und

  G e b

rau c

h s

mu

s

fe

r

-

R e f r a f

e we rd

en

Im

d r i f f e n

Jahrgange

(1933)

von Ga s

s c h u I z u n d

Lu

f i s c

h u f z nichf

mehr

erscheinen,

um

dringend ben6ligfen

Raum für andere Fragen

des

Ga s

-

und Luffschulzes

zu

gewinnen. Über

die wie

h f i g s

fe

n

fechnischen

Forfschriffe

de

s In . und

Auslandes soll künflig in den Rubriken

T e c h n

i

k

des

Gas

re

h u I z e s b

zw.

T

e

c

h n i k

des

Lu

f f

sc

hu f z es

 

berichfel werden. Infer

esse

nf

en

der ge

s am fe

n

neuu

sc

hi

e

nenen

Palenie und Gebrauchsmusfer Im

Gasschufz

sowie auf

d ~ n verschiedenen

Gebiefen de

s

Luff

sc

hul

zes

wollen

sich wegen einer

So

n d r b e l e

fe

run

9

mif dies

em

Malerial unm i ffelbar

an

un s wenden.

a. 542 214.

T h

eGo 0

d y e

arT i r e

R u b b e r C

0

m

p.,

A k r

0

n ,

o

h i

o .

Am e r i k

a.

Ver f a h r e n

zu r

H

e r

s t e

l l

u n g

von

G e w e be n I ü r G 3 S ze l l e n. Ein Gewebe aus Baumwolle,

Seide o. dgl. wird mit e inem Stoff üb erzogen, der durch Mischung

von

Polyglycero l

und

/od

er

Pol yglykol

mit

Gelatine od er Leim,

Ka

sein, regene

ri

er

ter

Cell ulose u. dgl. ode r

mit Mischungen

di es er

Stolle unterei

nand

er erhalt en wird. Es

so ll

en

insbeso nd

ere auch

Mischung

en obige r

Stolle

mit

Latex

ve

rw

en d

et werden.

Die so h

er

ges te llt en Gewebe sin d

undurchl

äss ig,

leicht

, stark schmiegsam

und

dauerh aft .

Aus

gegehen 21.

I

1932. T.

62 a.

550

605

.

T h e G o

0

d v e a r T i r e R u b h e r C

0

m p., A k r

0

n, 0 h i o.

V.

S t. A. G e we hel ü r G a s z e I I e n. Das Gewebe wird mit

einem

überzug verseh

en der aus Gelatin e, Latex und einem er·

Bestandteil (Polyglyce rol) bes teht. Ausg ege ben

18

. 5.

t932. T.

Gebraum.slDuster

-Referate

61 a. I

U5 222

.

A u e

r g e

se

i I s e

haI t ,

B e r I i n. B e r e i t s c h a f t ,. -

b ü e h . e I ü

rAt

e m s c

hu t

z m a s k e n. In dem Bod en der

Be .

eit scha ftsbü chse 1st durch ei ne

lief

e, kreis örmige, nach dem

Büc h

seni nnern gerichtet

e Rill e ein vo m

Büchseninnern

h

er

zugä ng-

li

cher

Vorratsbehälter für Klarscheib en ge bildet. . .. s .

61

a. I 215223.

Aue

r g e

s e

i I s c h a f

t ,

B e r I i n. K

0

p I b ä n d e r u n g

f ü r

A t em • e

hu t

z m a s k e n. Das

Mitt

els tirnband, das an

sein

em

fr eie

n E

nde

die Befestigung

der Seitenstirnb

änd er

tr ägt,

ist über

Schriffleifung und Verlag

der

Zeifschriff

Gasschulz

und

Luffschufz ,

Bul in

NW

40.

61 a. 1 217916.

P a u I B es t , W :

es ba d

e n. G es

i c h

t s m a s k e

a u s

Gummi mi t

e

in

e r

in

d

e r Ach s e d e s Ansaugstut-

ze n s I i e ge n de n

E i

n a t m u n g s k i a p p e

a u s

G u m m i.

Di

e Ein

atm

un gsve ntilkl a pp e is t aul dem

In n

enra nd des

Ansaugstutzens

an eine

r

Hellst

elle b

efestigt.

Beim

Ausatm

en he

bt sich

d

er

weic he

Maskonrand unler Bildung ei nes Schlitzes vom Gesicht ab, so daß

di e

ausgeatm

e

te Lull

a

ustritt.

.

s.

61 a . 1 218342.

Au e r ge s e

llschalt

Be r l i n . A tmu n gs b eu t e l b e i

I r e

i t r ag h a r e n A t m u n g s ge r ä t e n. Er besteht a

us

einem

g

asdicht

en g

ummiert

ell Gewebe, das durch

Impr

äg

nierun

g leu

er

sicher

ge

mach t ist, oder e r is t

vo

n ei ner dur

ch

Imprägnierung feuersich er

ge ma cht en St offhülle umge ben. Die Maßnahme 6011 inshesondere hei

der

n d u n

des Atmungsgerätes

lür Feuerwehren

di e

Entzündung

d

es Beufels

verhindern. . .

s.

61 a. 1 218349.

D r ä ge r

we r k ,

L übe c k . A t m u n g s e i n a t z f ü r G a s

on a s k e n. Der EinsRtz e

nth

ält neben einer gasbindenden

Schicht

noc h ein e Rauch -

oder Ne

belfilterschicht.

und

in let

zt e

re ist ein

Ausa tmungsventil so einge haut, daß

nur

di e E inatmungsluft durch

di e Neb elfilterschicht bindurchstreicht, währ end di e

Ausatmungsluft

durch das

Ventil

unmittelbar ins

Freie

entweicht.

. s .

61 a. 1 2

193

24.

Au e r e s e i I s c h a i t , B e r I i n. A b s p

e r

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