Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.5 Mai

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    korps bei G a w a i t e n ~ G u m b i n n e n die

    Russen

    an.

    Das Vorgehen

    der Infanterie kam, nachdem f e i n d

    liehe

    Vorposten

    zurckgeworfen waren, im h e f ~

    tigen I n f a n t e l ' i e ~ und Artilleriefeuer eines starken,

    fast nirgends zu erkennenden (also: berwiegend

    akustisches Moment ) Gegners

    bald

    zum Stehen.

    Ohne

    da eino unmittelbare Berhrung mit diesem

    im Nahkampf erfolgt war, setzten. in den ersten

    Nachmittagsstunden bei fast allen in

    vorderer

    Linie befindlichen Truppenteilen bei der Divisionen

    des

    Korps

    rckgngige Bewegungen ein, die den

    Charakter der Panik

    annahmen.

    Sachlich meldet

    weiterhin

    das deutsche amtliche

    Kriegswerk

    2

    :

    "Alle Mittel, die Truppen zum

    ten zu bringen, versagten. General von M a e k e n ~

    sen konnte den breiten Strom der Weichenden

    nicht anhalten... Damit aber ist zugleich das

    Moment der Panik interpretiert,

    wie

    es

    treffender

    kaum geschehen

    konnte.

    Und

    wenn

    nun

    Hesse

    in grncUichster Arbeit

    versucht, die Urquellen

    und

    Wurzeln

    di

    .eser

    Panik

    aufzudeckcn, so

    schafft

    cr wohl in bezug auf die

    militrischen

    Vorbedingungen

    und manche p s y c h o ~

    logischen Begebenheiten sehr Wertvoj.Jes.

    Er

    zeigt

    uns, wie Stimmung

    und

    Disposition

    der Truppe

    waren. Sorgfltigst

    erarbeitet er

    die negative

    W i r ~

    kung

    von

    einzelnen Hilferufen

    und

    Alarmschreien.

    Hervorragend

    exakt

    und

    przis ist seine

    Z u s a m ~

    menstellung aller wissenschaftlichen

    Faktoren.

    Aber

    dann schmuggelt s.ich doch auch bei ihm

    S.

    25)

    ein Begriff ein, der, hnlich wie im

    y t h o

    logischen der

    P a n ~ G e d a n k e ,

    hier p s y c h o l o g i s c h ~

    medizinisch als eine Verlegenheitslsung wirken

    mu; ich meine jene Formulierung: P a n i k ~ B a z i l ~

    lus". Dadurch

    ist

    wieder dem Unerklrlichen das

    Wort gesprochen, jenem Unerklrlichen, das e i n ~

    zig auf dem

    Wege

    ber die Massenpsychologie zu

    deuten ist und durch genaueres ..Benennen zu

    bannen

    wre.

    Immer wieder und mit voller Absicht '.vird von

    Hesse

    als ausschlaggebendes Moment die e u n ~

    ruhigende Unsichtbarkeit des Gegners a n g e ~

    fhrt, dessen getarnte Gegenwart man nur durch

    den Hllenlrm der A r t i l l e t e ~ und Gewehrschsse

    hrt und durch die Trefferwirkungen empfindlich

    versprt.

    "Vo aber wrde sich in einem

    Zukunftskriege

    diese unheilvolle

    Konstellation

    tragischer a u s w i r ~

    ken

    als bei einem L u f tb 0 m ba r dem e n t ?

    Mssen wir nicht hier geradezu von einem S c h u l ~

    beispiel fr die psychologischen Vorbedingungen

    einer

    Panik sprechen?

    ffnet

    sich

    uns

    hier

    nicht

    eine unerschpfliche Fundgrube fr alle p s y e h o ~

    logischen Deutungen und Determinationen?

    In der

    Tat,

    nirgends

    sonst

    treten das (einem nur

    geahnten Gegner) Ausgeliefertsein und die U n ~

    mglichkeit

    befreienden

    Kampfes so klar in die

    Erscheinung als gerade bei der Vorstellung einer

    von feind lichen Luftstreitkrften heimgesuchten

    Grostadt

    im

    Brennpunkt des Geschehens.

    Die Massenpsychologie

    kenn

    t den Begriff des

    .,Kollektivbewutseins", mit welchem das g e m e i n ~

    same Bewutsein einer menschlichen Masse (nicht

    aber

    einer ..Masse Menschen" )

    bezeichnet

    wird.

    Wir

    menken, wie wir hier auf einen

    uerst

    wichtigen Unterschied

    stoen:

    Nur eine m e n s e h ~

    liehe Masse weist als gefgter Organismus die

    kraftvolle Solidaritt der

    Empfindungen

    auf.

    Lockert sich aber jener unsichtbare Verband, der

    die Menge zur menschlichen Masse z u s a m m e n

    fgte, und brckelt diese mithin zu einer

    Masse

    2)

    De r W . I t k r i e I 9 1 4

    b i s

    1 9 1 8.

    Zweit

    er

    Band.

    Die Be

    freiung Ostprellens. E.

    s

    Mittle r u . S o h ~ Bcrlin 1925.

    4

    .\\enschen auseinander, dann ist die Einheit

    strt und in der gruppenhaften Vielheit die e

    fahr widersinThiger Einzelreaktionen gegeben.

    Die Quintessenz ist jedenfalls, da der einzelne

    in der menschlichen Masse auch bewutseinsmig

    aufgeht,

    von

    ihr aufgesogen wird und jetzt teilhat

    an jenem Kollektivbewutsein, welches, ohne

    allerdings nun etwa organisch zu einem R i e s e n ~

    bewutsein" geworden zu sein, sein individuelles

    Bewutsein

    nicht mehr zur

    Geltung

    kommen lt.

    Er wird

    zu

    Taten

    getrieben, besser: mitgerissen,

    die er sich

    nachher

    bei nchterner berlegung

    selbst nicht erklren

    kann.

    Moralische und

    ethische Mastbe gelten nicht mehr oder nur

    noch insoweit, als die - das drfen wir nie

    vep

    gessen - immerhin aus Einzelseelen zusammew

    gesetzte Massenseele sie zult, jene M a s s e n

    seele, die sie oft ins Gigantische oder Groteske

    umzubiegen vermag.

    Nun

    ist die menschliche Masse aber, aufgewhlt,

    in ihrer

    Grundhaltung

    stets aktiv, nie passiv. Diese

    Aktivitt kann so

    weit gehen, da

    der gehemmten

    Masse die Wut als

    normaler Zus

    t

    and z u g e s c h r i e

    ben

    wird.

    Widerstnde

    reizen sie leicht bis zur

    Raserei,

    und

    selbst

    an

    Unmgliches

    wagt

    sie sich

    in ihrem

    titanenhaften

    Machtgefhl heran.

    lange das .Koliektivbewutsein

    vorherrscht,

    gibt

    es

    kein Paktieren

    oder

    Ausweichen. Die menschliche

    Masse

    kennt

    in solchen Augenblicken kcinen

    Zwang

    und keine Hemmungen, sie ro ll t sozusagen

    ihr eigenes Schicksal ab.

    Ebenso

    schnell aber

    kann

    bei Verlust des Z u ~

    sammenhaltes, also beim Erlschen des K o l l e k t i v

    bewutseins, das Gegenteil einsetzen:

    Im

    E i n z e l ~

    bewutsein treten

    Ernchterung, V e r a n t w o r t l i c h ~

    keitsgefhl,

    Angst um

    die eigene Person, Fu

    rcht

    vor

    Strafe

    bis zu Versuchen der Selbstrettund auf,

    die

    dann

    in

    Panik

    ausarten.

    An

    die

    Stell;

    des

    von

    der aktiven

    menschlichen Masse

    a u s s t r a h l e n ~

    den Ungestms tritt die passive Feigheit einer

    Masse Menschen, in der jeder einzelnc nur noch

    den Wunsch hat, mglichst schnell der geballten

    Gefahr zu entrinnen.

    Behalten wir die beiden extremen Bedriffe

    im

    Auge: hier menschliche Masse - t i t a ~ i s c h

    im

    Wollen, unbndig im Vo

    ll

    bringen und sich selber

    Gesetz - ,

    dort

    aber

    Masse Menschen, fhrerlos.

    da Idee und Einheitsgefhl sanken, feige und in

    jmmerlichcr Weise ichbezogen .

    Daher darf gesagt werden: so, wie es tiefstes

    Geheimnis des Nationalsozialismus war und b l e i

    ben

    w i r ~ ,

    aus

    der

    von

    der

    System regierung

    bewut

    ~ r o ~ g e z u c h t e t e n Masse

    Menschen

    eine geeinte und

    111 SIch

    erstarkte menschliche Masse geschaffen zu

    haben - so und nicht anders wir de i n mo r a

    l i s che r

    und

    zuve r l s s i g e r Lu f t s chu t z

    auch nu r i n n e rh a l b de r

    heu t i g en

    We l t an s ch auung und

    des neuen

    D c .u t s eh turn s wir k

    I i ch

    m g

    I

    e h

    se i

    n.

    Eme Masse

    Menschen

    wird jederzeit zur Panik

    n ~ i g e n . ~ i e . menschliche Masse aber, getragen von

    emem ~ m z l g e n

    Pflichtbewutsein

    und gemeinsam

    du reh trankt vom nationalsozialist ischen I deengu

    t,

    kann in sich die Kraft zum vereintcn seelischen

    Wide:stand gegen feindliche

    Bombengeschwader

    aufbr1l1gen, auch

    wenn

    deren

    Z

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    das psychologische i\ l oment (als das

    pnmare und

    wichtigere) intercssieren. Dcnn: was ntzte der

    bombensicherste und hygienisch einwandfreieste

    Schutzraum, an dem eine verzweifelte i\1enge in

    hellster

    Panik

    vorberrennt, oder was wrden die

    exaktesten

    und modcrnstcn

    F l a k

    K o n s t r u k t i o n e n

    ausrichtcn,

    wenn

    nicht Mnner sie bedienten,

    dencn Pflichtbewutscin und V e r a n t w o r t u n g s

    gefhl

    Hand

    und Auge fest und sicher

    werden

    lieen ?

    Sagte doch

    schon

    C 1

    aus

    e w i t z in

    seiner

    t i f ~

    grndigen

    Art:

    "Die

    moralischen

    Gren gehrcn

    zu den

    wichtigsten

    Gegenstiinden des Krieges, es

    sind

    die Geister, welche das

    gesamte Element

    des

    ~ r i e g e s

    durchdringen. Die meisten Gegenstndc

    Im

    vVcsen dcs Krieges sind

    halb

    aus physischen

    und halb aus

    moralischen

    Ursachen und

    W i r k u n ~

    gen zusammengesetzt, und man mge sagen: die

    physischen

    erscheinen fast nur als das hlzerne

    Hcft,

    whrend

    die moralischen das edle i\1etaIl,

    dio eigentlich

    e

    blankgeschliffene

    Waffe

    sind "

    vVcnn dicse moralische

    Strke

    nicht vorhandcn

    Ist, dann knnte es sogar geschchen,

    da

    (wie wir

    es im Kricge

    tatschlich

    erlebt haben) bei a b g e

    worfencn Bomben

    durch

    scheinbaren

    Gasgeruch

    panikhnliche Zustnde entstehen .

    Die psychologischcn

    Verhaltcnsweisen,

    wic sic

    sich. ohnc eine moralische Kraft

    und

    Gegenwehr,

    in den Schrccken

    der

    Luftangriffc einstellcn

    den, wrcn etwa folgende:

    1. Schreck, dcr in Panik (passiv)

    oder

    Zorn

    (aktiv) auszuarten vermag,

    2. Abstumpfung, wenn dcr gcringc tatschliche

    Sachschaden klar, gleichzeitig aber die

    lische Spannkraft "abgcnutzt" wird, und

    3. Zermrbung infolge der sich dauernd

    w i e d e r

    holcndcn

    Unterbindung

    des normalen

    bens.

    vVichtig ist auch der Begriff dcr ,.Ansteckung".

    In dieser Hinsicht frdernde Momente sind:

    1.

    Blutsverwandtschaft,

    2. Seelenverwandtschaft,

    3. Neigung zur seelischen Integration.

    Ein

    praktisches Mittcl zur Ausschaltung dieser

    Verha ltensweisen gibt es nicht. Ihre Bekmpfung

    kann

    cinzig

    mit

    moralischen vVaffen auf Grund

    der inneren Bercitschaft, das Ganze hherzustellen

    als alle persnlichen Belange, erfolgen.

    Hinzu

    kommcn weiter als akute Momcnte:

    4. Einengung auf einen

    bestimmtcn

    Reiz,

    5.

    Zusammenleben von

    Menschcn

    auf cincm

    Raum,

    6. vVi ttcrungsverhl tnisse.

    Hier kann und mu organisatorisch sehr viel g e ~

    Icistet

    werden.

    ichts ist

    schlimmer

    und wirkt

    vcrhngnisvoller als das Warten auf die Gefahr.

    Aufklrung und Belehrung aller Volksgenossen

    sind daher von ausschlaggebender Wirkung.

    vVas aber soll gcschehen, wenn es nun u n g l c k ~

    lichcrweise doch in irgendeinem Stadtteil zu einer

    Panik gekommen ist - wenn jener teuflische

    Gott,

    dcssen Werdegang vom

    Mythologischen

    zum

    Psychologischen

    uns

    eingangs

    klar geworden

    ist,

    wirklich die Sinne verwirrt

    und

    dcn Menschen

    animalische ngste einjagt?

    Auch ber dieses Problem ist viel nachgedacht

    worden,

    und

    die entscheidende Forderung lautet:

    cs mu

    dann

    zu "Gegensuggestionen" gegriffen

    werden

    Aus dcr Geschichte kennen wir zahlreiche s o l ~

    eher

    Beispiele.

    Da stemmt sich Eberhard

    der

    Greiner, als seine

    ritterliche

    Mannschaft

    im Kampfgewhl zu zer

    fallen und

    von Panik

    ergriffen zu werden droht,

    in den Steigbgeln hoch und ruft mit D o n n e l ~

    stimmc:

    ,.Seht, Freunde, die

    Feinde

    weichen " -

    eine den Tatsachen durchaus

    nicht

    entsprechende,

    abcr derartig berzeugend gcgebene Gegen

    suggcstion, da sich

    das

    Schlachtenglck urpltz-

    lich wandte.

    Oder wir dcnken an jenes i l o n i s c h ~ s c h a r f e ,

    ja

    "blutige"

    Witzwort, das

    Friedrich der Groe seinen

    Grenadieren

    zuruft, als sie in heier Schlacht

    paThikartig zu fliehen beginnen: "Aber Kerls, wollt

    Ihr denn e w i g

    leben?"

    Die

    verblffende

    W i r ~

    kung aueh dieser Gcgensuggestion

    ist

    bekannt:

    Stutzen, Verlangsamung der Flucht, Begreifen des

    genialen

    Hohnes,

    befreiendes Lachen, Kehrtwen-

    dung und - noch immer

    das

    Lachen auf den

    Lippen -

    Sprung

    gegen den Feind

    So

    und

    nicht anders wird eine

    Panik

    "gebannt",

    indcm sie "benannt" wird als ein unwrdiges und

    unsinniges Verhalten,

    indem

    die Schale des

    Hohnes ber sie ausgegossen

    wird oder

    aber auch,

    indem ihr blitzschnell

    und

    ebenso verblffend, wie

    ihr

    Anla

    war, andcre Gegenwerte

    e n t g e g e n ~

    gestellt werdcn. -

    Dcr

    Luftschutz,

    der

    militrische wie

    der

    zivile,

    hlt, bildlich gesprochen, fhit starken Hnden den

    moralischen Schild ber

    Deutschland,

    jenen Schutz

    schild, zu

    dem wrir aber

    alle, du

    und

    ich, die e i n ~

    zclnen Stahlplatten geschmiedet

    haben mssen

    kraft

    cthischen

    Willens und

    aus

    innerer

    Bereit

    schaft

    AltmaterialverwendunJ zu Schutzraumbau

    Ingenieur Fr. B r un n, Leipzig

    In

    einer

    Jer

    erste

    n Anweisungen fr den zivilen

    Luftschutz

    wurde dem deutschen

    Volk

    nahegelegt,

    alle Mglichkei ten zu erschpfen,

    um

    eine

    f i n a n ~

    zielle Belastung der Bevlkerung durch den A u s ~

    bau

    von

    Schutzrumen sow

    ie bei

    dcr

    Beschaffung

    von Einrieh g s ~ und Ausrstungsgegenst

    nden

    fr diesen Zweck zu vermeiden. Schon damals

    wurde

    einc weitgehende Vcrwendung

    von

    l t

    m a t e r a I

    jeder

    Art vorgeschlagen.

    Es wurde auch seinerzeit

    schon

    e rklrt, da

    das

    Reich in absehbarer Zeit nicht in der Lage sei,

    die

    Kosten

    fr den

    Se

    lbstschutz allein zu tragen ,

    da jedoch die Einzel

    bestr

    ebungen, soweit sie w i r ~

    kungsvoll

    den

    zivilen Luftschutz

    frderten,

    weit

    gchend untersttzt wrden.

    Dies ist

    wiederholt

    in Form

    von

    Reichszuschs

    sen,

    Steuervcrgnstigungen und Zinsvergtungen

    geschehen.

    (2.

    Gesetz

    zur

    Verminderung der

    Ar-

    beitslosigkeit vom 21. 9. 1933 bzw. Reichsarbeits

    minister vom 9. 10 . 1933 IV 7404/33

    und

    R e i c h s ~

    u. Preu, Arbeitsminister vom 11. 11. 1935 S. 14

    N r. 9989/35 II Ang.) Soweit Reichszuschsse "fr

    den Ausbau

    von Rumen

    fr Zwecke des Luft

    schutzes" in

    Betracht kommen, ist

    als Endtermin

    der 31. Mrz 1936 bestimmt

    worden. Hingegen

    be

    sagt

    cin Runderla des Reichsfinanzminis

    ters

    vom

    5

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    10.

    10. 1934

    Reichssteuerblatt

    r.

    69 34 ,

    da nach

    Einstellung

    der

    Reichszuschsse fr

    Au

    s

    bauten und

    Feuerschutzmanahmen bei

    Luftschutzbauten

    die

    steuerlichen Begnstigungen wic

    bishcr bcstchen

    bleiben

    bzw. noch erweitert worden sind.

    Nun

    sind

    diese Steuervergnstigungen, trot:t

    Wegfalls der Reichszuschsse, immer noch eine

    groe Hilfe, wenn

    man

    damit das in manchem

    un erer achbarlnder angewandte Verfahren

    gleicht, nach dem der Bevlkerung und besonders

    der Industrie

    die

    Durchfhrung

    von

    L u f t s c h u t z

    manahmen einfach anbefohlen wird. Trotzdem

    diese

    Staaten

    finanzi ell weitaus gnstiger dastehen

    als wir, zerbricht sich die betr. Regierung absolut

    nicht den Kopf darber, wo der einzelne die Mittel

    fr diese Aufwendungen hernehmen soll.

    Es bleiben

    nun

    vielfach, trotz der gewhrtcn

    Vergnstigungen, noch gen gend ungedeckte

    schutzausgaben, die zwingen, nach weiteren S p a r

    md"lichkeiten Umschau zu halten. Es

    ist

    zudem

    auch nur einfachstes vaterlndisches und

    n a t i o n a l

    sozialistisches Gebot,

    wenn

    sich jeder bemht, elen

    Erforderni

    sen

    des

    Luftschutzes

    auf 'Wegen

    recht zu werden, die eine Inanspruchnahme von

    Reichszuseh

    sen

    und Steuerverd"nstigungen

    b e r

    flssig machen. Man kann

    immer

    wieder auf A u s

    stellungen und bei Besichtigungen die Feststellung

    machen, wia auf glckliche Art und

    Weise

    sucht

    worden ist, aus lngst ausrangierten Go

    rten und Materialien

    allerlei fr

    den

    Luftschutz

    brauchbare

    E i n r i c h g s ~ und A u s r s t u n g s g e g e n

    stnde

    herzustellen, die

    nicht nur

    beweisen,

    da

    dio Betreffenden genau wute

    n,

    worauf es ankam

    und was sie wollten, sondern auch, da sie mit

    groer

    Liebe bei der Sache waren.

    Es besteht nun

    nicht die Absicht, allc

    M g l i c h

    keiten der

    Verwendung

    von A

    l t

    m a t e r i a"l

    zufhren. I-lierfr

    geben

    die

    vom Reichsluftfahrt

    .

    ministerium genehmigten

    Anordnungen,

    die

    Luft

    .

    schutzschulen

    des Reichsluftschutzbundes, der

    Reichsgruppe

    Industrie und der Technischen

    ob

    hilfe wie auch die Fachpresse die

    besten Richt

    .

    linien.

    Es

    so ll vielmehr von einigen

    besonderen Alb

    materialien unter

    Bercksichtigung

    ihrer Verwen

    .

    dung bei S eh u t z

    r u

    m

    b u te

    n gesprochen

    werden

    .

    Die Kosten. die dell Betri

    eben

    zum Beispiel

    durch den Luftschutz entstehen, verteilen sich in

    den meisten Fllen auf solche fr:

    Ausbi ldung der \iVerkluftschutzleiter. der Trupp.

    fhrer und der aktiven Belegschaft;

    Beschaffung

    VOn

    Gasschutzgerten,

    Feuerlsch;

    apparaten, Entgiftungsmaterial, Sanittsma.

    terial, Handwerkzeug und Verdunkelungs;

    anlagen;

    Ein. oder Ausbau von

    Schutzrumen

    fr aktiv\.

    und

    passive Belegschaft.

    Die

    ger ingsten

    Kosten drfte

    die A usbi ldung

    verursachen.

    Gasschutzgerte knnen

    im Laufe

    der

    Zeit

    angesc

    hafft

    werden. feuerlschgerte

    so.

    wio

    Handwerkzeuge

    sind

    ohnehin in den Betrie

    .

    ben

    vorhanden;

    etwa

    notwendige,

    durch

    den Luft.

    schutz

    bedingte Ergnzungen

    fallen

    nicht

    ins

    Ge.

    wicht. Entgiftungsmaterial und Sanittsmaterial

    sind

    ebenfall erschwinglich.

    Dia Einrichtung der Verdunkelungsanlagen ist

    eines der schwierigsten Probleme des zivilen Luft.

    schutzes

    und

    kann nur in engster

    Verbindung

    mit

    den verantwortlichen Behrden und Dienststellen

    des RLB. und

    der

    RI. erfolgen. Bei Verdunke.

    lungsmanahmen der

    Industrie ist

    ganz besonders

    ei ne enge Fhlungnahme

    mit

    der fr den

    Werk.

    6

    luftschutz vom Reichsluftfahl'tministerium

    b c a u f

    tragtcn Rcichsgruppe

    Industrie gcboten,

    vor

    a

    ll

    em

    deshalb, um

    nicht durch unzweckmige Anlagen

    wertvolle t-

    \ittel

    zu vcrgcuden. Inwieweit auch

    hier Altmate

    ri al

    kostensparend

    zu \'e

    rwenden

    ist,

    wi

    rd noch

    besprochen

    werden.

    Ganz anders steht

    es

    mit dcn Ausgaben

    fr

    n

    lage und Ausbau von Schutzrumen fr aktive und

    passive

    Belegschaft. J-Ticr

    knnen unter m s t n

    den betrchtliche Kosten entstehen, dic dem

    zeInen,

    Privathaus oder Industriewerk, nicht

    ganz

    lcieht werden; daher

    ist

    auch fr diesc A u f w c n

    dungen die Hilfsaktion des Reiches v o r g e s e h ~ n

    \Vir

    habcn

    sehr viole Bctriebe, dic einc U n t c r b r i n

    gung ihrer gesamtcn Bclegschaft, noch dazu r ~ i u n v

    lich in aktive und passivc getrcnnt, ganz einfach

    wcgen Mangels an geeigneten Kellerrumen nicht

    ausfhrcn knnen. Hier zwingt oft der Raumman >

    gel dcn 'VL. .Leiter, die aktivc Belegschaft mit der

    passiven in denselben Schutz raum zu stecken, w o

    durch natrlich die fr den Ernstfall verlangte und

    wnschenswerte Verteilung der Arbcitstrupps

    ber das "'Vcrkgelnde unmglich gemac

    ht

    ist.

    Und

    nicht

    nur

    takti ch ist im Ernstfall - besonders bei

    lcbcnswichtigen

    Bctrieben

    - die

    Zusammenlegung

    der aktivcn und passiven Belcgschaft untunlich .

    Es sind noch andere Grnde als dic

    oben

    a n g c ~

    dcuteten, dic eine Trennung der Belegschaften fop

    dern: Erinnert sei

    nur

    .an die Beunruhigung der

    passIVcn Belegschaft bel wicderholten Einstzen

    der

    Arbcitstrupps,

    Ei ndringen von Kampfstoffen

    bei dcm E i n ~

    und

    Ausgehen dcrselben und S c h w i e

    rigkeitcn der Unterbringung des r b e i t s d e r ~ i t e s .

    In solehen f l l

    en

    wird man sich wohl o d ~ r b el

    zum Einbau von passend gelegenen Sehutzrumen

    oder

    zum Bau von Unterstnden entschli een

    mssen.

    Aus

    diesem

    Zwang

    hcraus sahcn sich viele

    triebe gentigt, ihre

    Trupps

    in oberirdi sche

    Rume

    legen und dort, so gut e ging. zu siehcrn, da

    Ihnen der Bau

    VOn

    neuen Schutzrumcn zu k o s t

    spielig war. Die Strcitfrage ob Kcller

    oder ober