Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
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NR.12
7.JAHRGANG
BERLIN
M DEZEMBER 1937
ZEITSCHR
I
FT
FÜR DAS
GESAMTE
GEBIET DES GAS UND LUFTSCHUTZES
DER
ZIVILBEVÖLKERUNG
1 ~ 1 1 1 1 # l 1 I J ~ S 1 : j l t 4 l w a ~ i i . t J : I # I ; I ~ ß t I : I ; J A : i i # l ~ 1
Y
Die
Herbstübungen 937
des deutschen zivilen Luftschutze·s
er zivile Luftschutz
im
Rahmen der Wehrmachtmanöver 937
Ministerialdirigent Dr.-Iog. e. h. K n i p f
e r
Chef des zivilen Luftschutzwesens
im Reichsluftfahrtministerium
I
A llgemeines.
Im
Herbst
1937 fanden zum
erstenmal
seit
der
S ~ h a f f
der
neuen deutschen Wehrmacht
Ma:
nover
größten Rahmens statt, an
denen a
ll
e ~ r e l
Wehrmachtteile
beteiligt waren. Selb tver t a n d
lich
mußte
hierbei
auch
der zivile Luftschutz in
größerem Umfange
mitwirken.
Bei allen bisherigen Luftschutzübungen
hatt
e
es sich im wesen t;
lichen darum
g e ~
handelt, unter
kleineren Verhält<
nissen den Aus;
bHdungsstand, die
Organisation und
die Zweckmäßig
keit der A u s
rüstung
n a c h z u
Prüfen.
Während
der
\Vehrmachb
manÖver bot s ich
nunmehr
G e l e g e n
heit. festzustellen.
Whie sich das
er auf dem e
l: iete des zivilen
LUftschutzes
Ge
;
sehaffene im
g r o ~
ßen Rahmen
n
W
ähren
würde.
aher war als
schutzes an den Wehrmachtmanövern sein Z u
s a m m e n w i r k e n m i t d e r W e h r m a c h t
und
seine Eingliederung in 'die Luftverteidigung
vorgesehen.
Ferner
sollten die militärische und die
höhere zivile F ü
h
run g
auf
dem
Gebiete
des
zivilen
Luftschutzes geschult werd
en. Als
terer Zweck war
daneben
noch die Erprobung
einiger praktischer und
technischer
Maßnahmen
phot.
AlI.n ic.
sowie die D u r c h
führung
b e s o n d e
rer Vor
chriften
auf
dem
Gebiete
des
Lei
t un g s
und
Sc
h
j
e d s
r i c h t e r d i e n ~
s t es vorgesehen.
m e r n s t f a l l m ä ~
ßige Verhältnisse
zu schaffen. war
außerdem
V o r s o r
gc getroffen.
daß
alle diejenigen
Stellen. die
wäh
,
rend
der
Wehr>
~ a u p t z w e c k
fur die Beteiliquna
des zivilen L u f t ~
Bild 1. Ausländische
Mililärattach'.
b ~ i der Berliner LurtschulzübuJlg.
machtmanöver
mit
Einsatz und
Führung des z i v i ~
Ien
Luftschutzes
beauftragt waren,
an den V o r b e r e i ~
tungen des M a n ö
vers nicht
b e t e i
ligt
wurden.
besondere
sollten
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die ör tlichen Luftschutzleiter im Rahmen ernst;
falhnäßjger Verhältnisse
vor
unvorhergesehene
Aufgaben ges
tellt
werden. Lediglich in Berlin war
von diesem Grund atz eine
Ausnahme gemacht
worden,
weil die Luftschutzübungen in Berlin da '
zu
ausgenutzt
werden sollten, einer Reihe von Per,
sönlichkeiten be
onderen Einblick in
Wesen und
Verhältni
sc des
Luftschutzes
zu geben. m das
Zusammenwirken aller
Teile
de' zivilen Luft,
schutzes zur
Geltung zu bringen,
waren
im übri,
gen in die Ü
bungen auch
Anlagen
der Wehrmacht
,
der
Reich bahn,
der
Reichspost,
der
Reichswa
ser;
straßenverwaltung und
der
Reichsautobahnen ein,
bezogen.
11.
Verdunklung.
In dem
Raum: ordseekü te
von
der Weser,
mündung - Kaiser,Wilhelm,
Kanal
- Eckernförde
- Ostseekü ste his
Stolpmünde
- Stolp - Kü,
strin - Frankfurt a. d. O. - Hoye rswerda -
Torgau
- A
ehersleben
- Südrand des
Harze
bis zur Gegend südlich Göttingen - Weserlauf
bis
Minden
- eue
nkirehen
-
Wesermünde
war
w ä h r
end de r ganzen
D a u e r de r
\Veh
f'
mac h t man ö
ve r
die
D u r e h f ü h r u n ~
der
Ver,
dunklungsmaßnahmen v o r ~ e s e h e n
An
diesen
Ver
;
dunklun
gsmaßnahmen
hatten sich
un ter
vo
ll
er
Aufrechterhaltung des üblichen
Dien
stb etr iebes.
des
Verkehrs
, des Wirtschaftslebens und der
Pro
,
duktion alle
Dienststellen,
Betriebe,
Einrichtun,
gen und
Privatper onen
in voll
em mfange
zu
b
ete
iligen.
Erleichterungen
durften
nur
durch die
hierzu besonders el mächtigten Stellen der höhe,
ren
Führung und
nur in besonders begründeten
Ausnahmefällen
gewährt
werden.
Abgesehen da '
von,
daß
die Durchführung
der
Verdunklungs,
maßnahmen chon deshalb
n o t w e n d i ~
war, um
einen
ernstfallmäßigen
Verlauf
der Wehrmacht.
manöver, insbesondere auch derjenigen der
Luft.
waffe, zu gewährleis ten,
ersch
ien
auc
h die
ver
,
hältnismäßig lange A u f r e c h t e r h a l t u n der Ver,
dunklung au Gründen
der
Ausbildung im Luft,
schutz
gerechtfertigt
und
notwendig. Alle bis,
her igen Verdunklung maßnahmen hatten sich nur
üb er
kürzere
Zeiträume, in
der
Regel über nicht
mehr
als eine acht, erstreckt. Bej so kur zen
Verdunklun
g übungen können leicht falsche Bil,
der sowoh l für rue verantwortlichen behördlichen
Stellen als auch für die
Wirt
ehaft und die Be,
völkerung entstehen, weil in solchen Fällen allzu
leicht behelfsmäßi 1e
Maßnahmen
oder völlide
Absehaltung
des
Lichtes die o r d n u n ~ s m ä ß i g ~ n
V er
dunklun
g m
aßna hmen er
etze
n.
Er t eine
Ver;
dunklun
g,
die sich über mehrere 1 äch te erstreckt,
stellt alle Beteiligten
vor e rn
s t fa l l m ä ß i g e
V erhältnisse und bringt Klarheit, ob die angeord,
neten Maßn ahmen
wirt
schaftlich und verkehr,
mäß-ig tr agbar sind oder nicht.
Di e W ehrmachtmanöver haben eindeutig er,
wiesen , daß die Verdunklung
zweckmäßig
und
durchführbar ist Be onderer Hervorhebun$:
und
A n e r k e n n u n ~ hierbei bedarf allerding das Ver,
halten aller Kr eise der Bevölkerung, die ich mit
hervorragen
dem
Verständnis in die Lage gefun'
den hattc.
IH. Luftschutzwarndienst.
Im gesamten bungsra
um
w
are
n durchgehend
besetzt
: alle Luftschutzwarnzentralen, die Ver '
mittlung stellen
für den Luftschutzwarndienst
und die
Warnstell
en, ferner alle
örtlichen
Luft,
schutzleitungen der
Luftschutzorte
I Ordnung
mit
fach lich
vorgeb
ildeten Offizieren oder Be
amten
der Polizei. In Luftschutzorten Ir.
Ordnung
war
3 2
die Aufnahme von Befehlen
Warnmeldungen
jederz
eit sichergestellt. '
Zweck
dieser
Maßnahmen war
die Ste ll
en
des
Ll ftschutzwarndienstes unter den' im
Rahmen
der
~ e h r m a c h t m a n ö v e r
gegebenen
großen
Verhält.
I11ssen.
zu. schul
en und
die Zweckmäßigkeit der
O r g a l 1 1 ~ a t l O n zu überprüfen.
Daneben
so
llt
e
ei
ne
~ h e o r ~ h s c h e und
praktische
Sc
h u lu n g
der
o r t 11
ehe
n L u f t s c
hu t
z le i t e r erfolgen.
Soweit
nicht
in einzelnen
noch
zu
erwä
hnend en
Orten
praktische Luftschutzübungen
durchdcf
ührt
w e r d ~ ~ l war Vorsor
ge getroffen, daß
in
all
en ubngen Luftschutzorten 1 Ordnung
die MeI·
~ u n ~ e n des Luftschutzwarndienstes
se
it ens der
o.r
tltche:n Luftsehutzlcitungen ausgewer t
et und d
e
Sich e r ~ u s
ergebenden
Lagen rahmenmäßIg
du.rehgesplelt
wurden.
Ein solches V,erfa hren wurde e r s t m a l i ~ ang
e
<
wendet.
Wenn es auch, wie die Manöver ~ e z e
haben. noch in vielen Fällen der V e r f e i n e r l l n ~ und
v
r : . o o m m n u n g bedarf,
so ist
es
doch
geeij: n
et
,
dlC orthehen Luftschutzleitungen im großen Rah '
me.n ~ . u schulen und ihn en eine J ewisse Vorstel '
lung uber ern tfallmäßige
Verhältnisse
im Luft·
r ~ u m
zu ver ehaffen.
Für
die
Zukunft
ist
es a
ll
er'
d l ~ g s . erstr ebenswer t, bei ähnlichen Manövern
moghchst.
a l l
e
be t
eiligten Luftschutzorte auch
zur praktIschen Mitarb eit zu brin gen.
IV. örtliche zivile Luftschutzübungen .
Örtliche zivile Luftsc
hutzübun
gen
so
llt en in .fo
l
•
genden Orten s
tattfind
en: Berlin, Stettin, Swl11
e
'
münde, Hannover, Hamburg. .
Der
Z e i t p unk t der
bun
den war abhängig
von der jeweiligen Man ö ve r r g e. Sie wurden
daher auch durch tatsächliche Angriffe entspre'
chender Fliegerkräfte ausgelöst.
Im
Vordergrunde
.ollte F ü h run g S m ä ß i g es stehen. D aher w ~ r
Im
a
ll
gemeinen auch
nicht
voreIese
hen
d
aß
dIe
eingese tz ten Kräfte des Sicherh eits, und ITiIfsd icn'
tes an den arrgenommenen Schadenste
ll
en e
in
e
prak tische
Tätigkeit
aufnahm en. LedirJlich in Ber.
lin und in gew issem U mf ange auch in Swinemün
de
fanden Vol l ü b u n ge n
mit
vorbereiteter Schu'
~ e n ~ d a r s t e l 1 u n g
und Schadensbekiimpfung s tatt. Irn
ubn
gen waren in allen Orten der Sicherheits< und
Hilf dienst, der Werkluftschutz und der Se lbst'
schutz weitgehend beteiligt. Darüber hin auS ge·
lan gten in dem eigentlichen Manövergebiet
Hee res auch bewegliche Kräfte des ieh erh cl ts
und Hilf dien
tes
zum Ein atz.
In B e r
1
in
,
das
nam
entlich in den
ersten Ta
gen
d
er Manöver
me
hrfachen
Luft
and
riffe11
ausgesetzt
war, wurde für einen
Luftan
dri
ff
die i t
wir
·
k u n g cl e r g e s am t e n B e
b
v ö
1
k e run g vor '
gesehen. Bei
Auslösung des
Fliedera larms du
r
.
ch
die
Alarm
irenen waren
m
gan';;en Stadtgebiet
alle für einen F l i ~ . g e r a l a r m . v o r ~ e s c h r e b e n ~ n M ~ ß h
~ l a h ~ e n
durchzufuhren. DIC
Bevölkerung hattc
S C
,
111
dlc ehutzräume zu begeben. Um das
W I ~ t
.. h ~ f t s l e b ~ n nicht allzu lange s tillzulegen. Wflr I
ß
~ n g e n eltens
der bun gsleitung angeordnet. da t
~ n e
halb.e ~ t u . n d e
nach
dem Fliegeralarm die tfld
biS auf dleJe11lgen Teile in de
nen
die V o l l ü b u n g ~ n
weiterliefen,
wieder
en'twarn t werden sollte. Die
Durchführun
g
des
Fliege
ralarm
s in Berlin,
der
zu
rn
erstenma
l in einem
so großen Rahmen
ist ausgezeichnet gelungen.
Auch
hierbei hat d ~ :
B e r l ~ n e r
Bevölkerung
wieder
g
roßes V e r s t ä n ~ n l
g e ~ e
l g t und. mit Humor manche
nbcquemhCh
kelten
auf SIch genommen.
In S t e t
t in
wurde
der Versuch einer
V e
n e
bel
u n g
größe
ren
Ausmaße gemac
ht. DIe
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ehr
s o r g f ~ i vorbereitetc
Übung
st
technisch
au gezeichn
et
gc lungen. .
V. Leitungs.
und
Schiedsrichterdienst.
b. a ll
cn
zivilen Luftschutzübungen
hatte
es ich
dis
er
als
schwie
ri g erwi esen, dic Schäden u
nd
n Verlauf
der
..
bungen
so
wirklichkeitsnahe
K
~ . z u s t e l l c n daß
die einge e tzten Führ
cr und
t r
aftc
ein
~ c n ü g e n d
klarcs Bild der Lage erhi e\,
wen.
Inf? lgcdessen ges
taltete sich
häufig
u c ~ a ~ n
I
enn die
angenom
m
enen Schäde
n
SOWClt
wie mog,
Ü ~ h
pr
aktisch
darges
tellt wurdcn, dcr
Verlauf der
S c h u n ~ c r : n ~ c h t g e n . ~ g e n d . ernstfa
llm
äß .g.
Di ese
d.
w.l
en gkeIten
erho
h
en sICh n a t u r ~ e m a ß wenn
s Ü
bungen
0 angelegt wcrden, daß die einge'
e zten
Kräfte vor
völlig unb eka
nnte
Lagen ges tellt
:"'f'"den
und ei
ne
Vorbereitung
der SchadensteIlen
o lgedessen
nicht
vorgenommen
werden kann.
s
m auf diesem
Gebiete
weitere Erfa
hrun
gen zu
hammeln , waren R
ich
t in i e n für die Hand ,
b : ~ u n g .
?es Leitun
gs, und S c h i e d s r i c h t c r d i e n s t ~ s
Im zIvilen
Luftschutz
für die
Wehrm
a
chtmano
,
;er crlassen
worden,
die die
Grundlage
für
spä,
seie V or
schriften
auf die
se
m
Gebiete sc
haffen
o Iten.
Di
esc
Richtlini
en haben sich im allgemei,
nen bewährt.
VI. Schlußbemerkung.
Der zivilc
Luftschutz war
innerhalb der Wehr '
machtmanöver 1937 in einem se hr großen Rahm n
pho t.
Presse
lIIustr. Holfmann
Bild 2. Belehls.
land
des
Oberbe
fehls
habers der
LultwaHe. .
g e s e t ~ t .
Voh
a ll en Beteiligten mußte bei d
er
V o r b e ~ . e l t u . n g
und
Durchführun
g der bungen ein
g e w o
h n h c h a ~
von Arbeit
gelei
tet
werden.
Die Tatsache , daß sICh die Organisation des zivi ,
len Lu.ft
sc
hut
zes,
gemessen
an
ihrem heutigen
Stand, Im Rahm en der
Wehrmachtmanöver
durch,
au bewä
hrt
hat,
und
daß darüber hin au eine Fülle
neuer
E ~ k e n . n t n i s s e und
Erfa
hrun
gen gesamm elt
worden ISt,
ISt
der beste Lohn für die
ge
lei te te
rbeit.
Anregungen für Anlage und Durchführung
\ on
zivilen Luftschutzübungen im Rahmen
\ on
Uebungen der Luftwaffe
Erfahrungen us
dem
Uebungsjahr
937
Oberst
der
Schutzpolizei B eck
e r
Inspekteur der Ordnungspolizei,
Münster
i. W.
Di.c in den vergangcnen Monaten in Zusamme
n'
: ~ R e l t ~ i t der Luftwaffe abgehalten en zivilen ~ u f t
utzubun aen haben bewiese n daß der Bevolke'
fUn " .
ß
·1·
tä
.g
ganz a llgemein noch ein gew isses Ma ml I'
d
fiSch
en Den kens
und Verhaltens
fehlt.
Da
/ u t
che
Volk
i
st zwar
seit
h r h u n d
sold:l'
g ~ h h
erzogen, e ha t für militärische
p m
w ~ J t
si en.des Interesse und auch Verstandm ; hm '
a f C ~ t ] l c h des Luftschutzes aber, dcr etwas.. el '
hg
es
dars
tcllt sind Interesse und
Verstandl11s
~ o c h
nicht
in
dem
wünschen werten
Maße ge'
d t
ckt
worden
. Es
erscheint dah
er
notwendig,
in
d eSem
Sinnc durch umfassen
de
Prona
ga
nda und
E
urch
sinnvoll
angelegte
praktische Ü
bungen
den
n
st
des
Luftschutzgedank
ens dem
Ver tändn
i
v deutschen
Volk
es näherzubringe
n.
Di e B.e '
d 0 I k e
run
g _
und
das a lt
auch
für alle
Zwei
ge
ues
Wirtschaftslebens der"Industrie,
des Verkehrs
RSV; . -
muß
allm ählich bc( reifen,
daß
neben e in
er
u e
d
e
~ n d e r e r
Faktoren
i· h r c aktive Teilnahm e
i
h
M l t ~ r b e i t ,
i h r
verständiges
V e r h a l t ~ l
und
t
r
,e
Dlsziolin die
Grundla
ge
scha
Hen fur den
a ~ ~ s c h Einsatz der
Luftwaffe. für Erfüllcn
oder
u IC terfülIen
der Kamnfauftr
äge
der
Luftwaffe
~ d d a ~ i t f ~ r Erfolg oder M i ß e ~ f ? I .im K r i ~ g e
.
h ed.e Im
Kampf
eingesetzte mlhtansehe E 1 l 1 h ~ l t
z
at
ell1en
Gegner;
eine im Reichsluftse
hut
zgebl
et
um T e r r o r a n ~ r i f f auf Städtc
cingrs
etzte
Bomb .:n'
ci.n
h
eit
als
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die
Bevölkerung
. D
as muß
dl
.c B l k e r u ~ wi
ssen
?ie muß
demzufolge auch
WISse
n,
daß SIe,
we
nn SIe
angegriffen
wird
sich
1 a u
so zu b
ene
hmen
hat wie
der Soldat d'er im
feindlich
en F e u e ~ al tomatisch
in D u ~ geht.
der
V e r v o l l
u.nd.
Wi
ed
er
her tellung
dIeser D eckung
mit Zahl
g
keIt
arb
ei
tet und
sie
nur
ve
rl
ä
ßt
-
dann allerdings
unverz
üglich -
wenn
es
dcr
von
ihm
zu erfüJ1 e
nd
e K
a m p u f t r
ver,
~ n ~ t . ur
we
nn
die Bevölkerung zu olchem mili,
t m che.n Verhalten erzogen ist,
wird
sie zu einer
n t s c h e l d e n d enkung
der
V erlustziffern bei,
t.ragen
und
emen. durchschla
genden
Erfolg feind,
hcher T errorangrIffe
von vornherein
ausschließen
Bei
derartiger Erz
i
eh
u n g
zum
m i I i t ä r i ;
sc
he n D en k e n scheint es mir wichtig insbe,
sondere
darauf
hinzuwei en,
daß
die' Bevöl ,
k e ~ u n ~
SJch nIcht
etwa
in Sicherheit wiegen da
rf
,
weil dIe deutsche Luftwaffe die
Durchführung
von
Terrorangriffen auf die friedliche Bevölkerung ab:
leh.nt.
Wir
~ v i s s e n
nicht
, ob
andere Staaten
,im
KrIegs faIle ICh
von
der eIben Menschlichkeit lei,
ten lassen werden,
und müssen daher
- nach tau '
sendfach erprobtem militärischem Brauch - mit
den. für uns ungünstigsten
und
brutalsten Feind :
abSichten
und
,maßnahmen rechnen
. Im
S i ~ n e
vorstchcnder
Ausführungcn
kann man
die Bcvolkerung nur erziehen, wenn man sie
mö
a
'"
3 3
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liehst
h i i u f i ~ zum 1 i t übe n
bei
L u f t w :1 f
fe
n ü b u n gen heranzieht und die e Luftwaffen ;
übungen so anlegt und durchführt, daß sie für die
Bevölkerung
mögliohst einprägsame Belehrungen
bringen. Hierbei ist es z.
B
erwünscht, daß
durch
die Luftwaffe die vorgesehenen Angriffsobjekte
auch wirklich angeflogen werden, ,denn nur
durch
die moralische Wirkung, die die anfliegenden f e i n d
lichen Flieger ausüben -
eine
andere Möglichkeit
des
Eindruckes ist m
Frieden
nicht ~ e g e b e n
- st
es möglich,
der
B e v ö l k e r u n ~
und
den Männern und
Frauen
des
z·ivilen
Luftschutzes
die
Gefahr und
den
Ernst solcher Angriffe richtig vor Augen zu
I
führen . Erst
dadurch,
daß die
Gefahr
unmittelbar
an
sie herangetragen wird,
wird ihnen der
b
wehrwille
anerzogen werden können.
Für die E i n ~
heiten
des
zivilen
Luftschutzes ist
es dabei w e i t c r ~
hin von Bedeutung, daß bei
wiederholten
Angriffen
auf diese Art ziemlich
wirklichkeitsnahe
ein B o m ~
benüberfall
auf arbeitende Kolonnen
demonstriert
werden kann.
Was im übrigen
den
im zivilen
Luftschutz
faßten Teil der Zivilbevölkerung
betrifft,
so muß
von ihm mehr
als von
dem
passiven
Teil der B e ~
völkerung verlangt werden.
Er
muß
allmählich
e r ~
kennen
und
beherzigen
lernen, daß die in he i
t end
es
z i viI e n L u f t s c hu t z es eine
..T r u p p e" darstellen, die die militärische
aktive
Abwehr
durch geeignete zusätzliche Aibwehrmaß;
nahmen
ergänzt und
hierdurch berufen ist,
ebenso
wie
jede
Truppe am kriegerischen
Geschehen
u n ~
mittelbar
teilzunehmen. Dazu ist es allerdings a n ~
dererseits notwendig - und
das
zeigen alle größe;
ren
Luftwaffenübungen immer wieder - , daß
a l l ~
mählich der
Stand
der O r ~ a n i s a t i o n Aushildung
und
Ausrüstung des
zivilen
Luftschutzes
- S i c h e r ~
h e i t s ~ und
Hilfsdienst,
Selbstschutz,
Werkluft.
chutz usw. -
dem
der Wehrmacht angeglichen
wird
Es
ist für
jeden oldaten
selbstverständlich,
daß Heer
und
Luftwaffe kriegsmäßig ausgerüstet
und
ausgebildet sein müssen. Das muß aber in h o f ~
fentlich nicht zu ferner Zukunft auch für die E i n ~
heiten des z,ivilen Luftschutzes, insbesondere für
den völlig truppenmäßig aufzubauenden S i c h e r ~
heits. und Hilfsdienst, Geltung haben. Es erschwert
ein
Zusammen
üben
von
aktiver
Truppe
und
Ab.
wehreinheiten des zivilen Luftschutzes gan.,; a u ß e r ~
ordentlich, wenn der S i c h e r h e i t s ~ und HilfsdLnst
i n ~ o l g e < ? e ~
Mangel<> an A u s ~ ü s . t u n g , B e k l e i d u n ~
knegsmaßlger
Unterkunft,
Emnchtung usw. un
infolge des dadurch naturgemäß auch b e d i n g t ~ n
Mangels an ' Möglichkeiten kriegsmäßiger A u ~ b l l ~
d ~ n g noc.h so weit hinter der W e h r m a c ~ t z u r u c ~
hangt, wie das zur Zeit der Fall ist. Em
mange'
haft ausgebildeter und ausoerüsteter Luftschutz
kann die Luftwaffe nicht so' unterstützen, wie
es
gefordert werden muß . nd kriegsmäßige übun,
gen können nur dann
eine
voll befriedigende
Durchführung erfahren, wenn
die
obengenannten
Voraussetzungen dafür vorliegen.
Wenn
noch ZU
viele Hilfsmittel
angewendet
werden müssen, u ~
eine kriegsmäßige Durchführung zu sichern ,
<;0
lei'
det gerade
dadurch
das Kriegsmäßige in
seiner 0
e
<
s ~ m t ~ e i t . Eine so angelegte Übung
kann
vi.ellel?hJ
fur die
Fachleute
Erfahrungen bringen, SIe ~ I r
aber wegen ihrer widerspruchsvollen Einzelheiten
auf die Bevölkerung
nicht
in dem gewünschten
Maße ausbildend und erzieherisch wirken.
. Für die
A n
1ag e von zivilen L u f t s c h u t z ü b u n ~ e n
Im Rahmen
kriegsmäßiger Verhältnisse
haben Sich
im einzelnen folg,
ende Erfahrungen
ergeben:
Es ist zunächst erforderlich daß
eine unp
a r <
te
i i s
ehe
Üb
u n g
sIe
i
tu;
g
eingesetzt
wird,
die die
Übung
selbständig
anleot und
es
so
ver<
~ i n d e r t ,
daß
diejenigen, die als F ~ h r e r oder Truppe
Verlaufe
der
Übung eingesetzt werden
sollen:
Irgendeine
Kenntnis von dem beabsichtigten
Ver,
lauf
der Übung
erhalten.
Geschieht
das nicht, s?
liegt die
Gefahr
allzu nahe, daß nur ein
T ü r ~ e
vorgeführt
wird ).
Mit der Obungsleitung
wlfd
zweckmäßig ein
höherer
Polizeistab
b e a u f t r a g ~ ,
der
engste Fühlung
mit den
die
Gesamtübung
lei<
tenden
bzw.
daran
beteiligten \Vehrmachtdiens
t
<
stellen
hält,.
i.m B e n e ~ e ~ l .
mit
diesen die
an d ~ ~
Übung beteiligten
pohzclhchen Dienststellen t l l
l
Weisungen versieht
und
die
etwa
erforderlichen
Maßnahmen
auf
dem Gebiete
der inneren Ver<
waltung
veranlaßt.
.
Mit
~ e g i n n der V.o rb e r e i tu
11
g S a r bei t e
smd diesem Stab die jeweils erforderlichen Fach
referenten für die wichtigsten zu behandelnden
qebiete zuzuteilen.
Dazu
gehören z. B
_
w e n ~
die
Übung
sich
über mehrere
Luftschutzorte
streckt -
je
ein orts, und sachkundiger polizei'
offizier aus den betreffenden Luftschutzorten, fer'
ner je ein
sachkund
iger Bearbeiter
von
ReichS'
bahn, Reichspost, Werkluftschutz, Y t<
kehr usw. (bei Einbeziehung von Ha .en
und W ~ s s e r s t r a ß e n muß
b e i s p i ~ l s w e F ~
auch
el\1
ortskundiger Bearbeiter
U
Häfen.
und
Wasserstraßenangelegen '
h ~ i t e n hinzutreten). Ob und langci
diese Sachbearbeiter schon wahren
der Vorbereitungszeit zum Leitungs;
stabe treten hänot von dem Umfan"
r
1
und der Bcd u t u n ~ des ' bung
svO
habens ab.
Oft
wird
'es genügen, ~ e n n
die Sachbearbeiter
von
Zeit zu Zelt
ZU
Besprechungen zusammengezogen wer<
den. Bei größeren Übungen wird
. e ~
dagegen notwendig sein, zum ~ ~ n
desten die Polizeioffiziere schon lan;
g.e
re
Zeit vor der .bung ständig z ~ r
Ü
bun
,gsleitung
treten
zu lasse
n.
J
<
schärfste Sicherstellung der en
h e imha l t u n o des
oe samte
-0
f ci C
1 Ich verwe ise in d: sfm Zu sammenhang
a ur
cb
-
ph o
t.
Assoc
ial
ed Pr c , ,
Aus liihrung en " Ge
dank
en üb er di e Anlage und Ob die
l u h r u n
v
on lul ls
c
hutz-V
o llübungcn , di e dur
c
sol-
obe
nst
e hend en Auslührunge n we it e rg
clührt
werd
S
" 0
1
,
len . S, ehe " Ga sschut z und Lullsc hutz , 7. J g., .
1937
ild J. Bom
bendnschlag.
314
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 5/32
ü b u n g s v o r h ab c n s gegenüber allen denjeni ,
gen, die bei der
Übung aktiv eingesetzt werden
s o l ~ n
~ s t
orge zu tragen.
t pIe Übungsleitung hat nun zunächst an alle
eIligten Stellen klare A n w e is u n ge n zu geben
u.ber vorzubereitende Maßnahmen ,
über
die b e a b ~
~ I c h t i g t e Art der Durchführung und den Umfang
Kr. übung - soweit dies die
he r
ausgegeben e
..
negslag e zuläßt .
V o r b ? s p r e c h u n
ge n ~ i t . d e n v e r a n t w o r t ~
Ichen
DIen
s
tstellen
der
PolIzeI,
des
W e r k l u f t
sChutzes. der Reichsbahn , der Reichspost, des
z ~ l b s t s c ~ u t ~ e s usw. haben
s t a t t z ~ f j n ~ e n m i ~
de.m
1.lele, dIe Übun aen aller Teile
emen
e m h e J t ~
bche.n
Rahmen
bringen und die g e g e b ~ . n e n v o r ~
ereltenden Anweisungen .notfalls zu erganzen.
Der ü b u n g s z w e-c k
muß
klar herausges tcllt
Werden, cr muß der kriegsmäßigen Anlage
der
Ybun
g
angepaßt sein. Es ist fal ch, bei Fcstsetzu:ng
es übungszwe'cks
von
Gcsichtspunkten der m
telausbildung
ausdehen zu wollen; e kann kein
. bung
sz
weck vorgesehen werden, der
nicht auch
kill
kriegsmäßi
gen Ablauf der Ü
bung
zum ~ r
z
m ~
kann
.
Es
i t
z.
B. zweckl.os,
den
Ü g ~ ~
Weck auf Erprobung
der
Alarmlerung durch
r ~ n e n abzustellen wenn diese
Alarrrilerung noch
~ e h ~ fertig
i e r t
ist,
oder
etwa eine
A deu.bung anzusetzen, wenn die
dazu notwendI
ge
usrus
tun
g
noch
nicht vorhanden ist.
Es kommt
sodann
darauf an, die bung so
a n ~
RUlegen, daß die Luftschutzübung en durch die im
ahmcn
der
Kriegslage
durchgeführten Luftangriffe
jUsgelöst werden
und e r n
s t f a l l m ä ß i g
a b ~
t
ufen
.
Alle im
zivilen Luftschutz
beteiligten
S t c l ~
en
Vom örtlichen
Luftschutzleiter bis
hinunter
zUm letzten Luftschutzhauswart
müssen
hierbci.
wenn
sie tätig werden krie
gs
mäßig vor
u n v o r h e r
fese?ene
Aufgaben
ge:..tellt
werden.
An
den
\
bereItungen
der bunden dürfen
ie
daher
nIcht
eteiligt
werden.
,.
~ i . e A u s l ö s u n g
d e r Ü
bung muß k r i e g s
d.
aßlg
durch den
m e l d e und L u f t s c h u t z w a r n
l e n ~ t erfolgen. .
( Bel größeren
und länger
dauernden. b u n ~ e n
üMano:,crn der
Luftwaffe) ist es nun I1Jcht
m ~ g
eh, dIe
Zivilbevölkerung fortlaufend durch
F l I e ~
gera l
arm
in
Atem
zu
halten
.
Auch
die
Rückslchb
nahme
auf Wirtschaftsleben
lind
Verkchr
lassen
Bild S. Bildliche Scbadensdarslellung.
das
nicht
zu. Es ist deshalb
erforderlich und hat
sich
in
der Praxis bcwährt,
alle
W a r
n m
e id
u n
ge
n nu
.r
papier
.
mäßig
zu regis
trier
en,
olange
die
Durchfuhrung
e
mes Angriffs
auf e
inen
L u f t s c h u t z
ort n i ~ h t beabsichtigt
ist, die
Vorwarnun
g
und
Alarmlerung
aber
tatsächlich durchzuführen, s o ~
b ~ l d .der dem
Luftschutzort
zugedachte Angriff
WirklIch heran rollt. Damit nun Warnzentrale und
Warn teilen erkennen können , welche von
den
im
Laufe des fraglichen Tag oder der fraglichen
~ g e
einlaufenden
Warnmeldun gen den tatsäeh ,
IIch
b ~ v o r tehenden
Angriff anzeigen soll. muß
den
dIesen Angriff anzeigenden Warnmeldungen
~ I s o schon der Meldung ..Luftgefahrl )
em K e n n w 0 r t beigefügt werden
das eindeutig zu erkennen gibt, daß
nunmehr das angreifende
Geschwader
in:. f\nfluge und demzufolge krieg ,
maßlg zu ~ e r f . a h r e n , d. h. der F l i e g e r
alarm
tatsachlIch
zu geben ist. Es mad
das etwas gekünstelt
erscheinen
d i ~
Rück icht auf
das Wirtschaft l e b e ~ und
auf
die bei anderem Verfahren entste,
henden
Kosten zwingt aber dazu. Es
sei nur daran erinnert, daß die
Kräfte
des
zivi len Luftschutzes bereitstehen
müs en,
..
wenn
eine
Angriffsübung
durchgefuhrt werden
oll. Wenn
sich
dieses Bereitstehen
über
längere Zeit
erstrecken soll, so würden dadurch
tragbare
Kosten erwach
en .
phol
. Kd o. d. Sch
ulzpol.
2)
Bild 4. Bildliehe
Schadensdaulellung.
Die c h a d e n s d a r s t e l l u n g
e r ~
folgt. ~ b e s ~ e n so, daß
Lei
t u n g
off I z I e r e m bestimmte, genau b g e
grenzte Stadtbezirke, die o h d e n s
bezirke , entsandt werden u'nd dort
an
Ort
und Stelle den L u f t s c h u t z h a u s w a r
ten, Erkundern oder
Truppführern
3 5
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 6/32
u w. die angenommenen und nötigenfalls
markier
,
ten Schäden schildern und sie
zum
Handeln zwin ,
gen. In der Regel werden die
solcher
Art
zum
Han,
dein Gezwungenen Hilfe
anfordern.
Die Zeit bis
zum Eintreffen der auf diese
Anforderung
hin ein ,
gesetzten elbstsehutz', Ein
atz'
oder Bereitschaft
,
kräfte
ist von
dem
Leitung offizier auf einem be ,
onderen Vordruck einzutragen. Zahl, Ausdehnung
und Lage der Schadensbezirke richten sich nach
dem
Übungszweck und nach den A n ~ r i f f s a b s i c h ,
ten
des Gegners.
Es ist daher
anzu
treben,
daß
die
Ab
ichten des
Gegner
möglichst frühzeitig der
Übung leitung mitgeteilt werden, damit diese in
die Lage ver etzt wird, die Schadensdar teIlung
- oder besser ~ e s a g t Schadensannahme - in den '
jenigen
Stadtgebieten vorzubereiten, die n a c h h ~ r
auch
wirklich im
Angriff angeflogen werden. Dle
künstliche Dar teIlung von
ehäden
zum Zwecke
der Durchführung prakti eher Arbeitcn der ei.nge,
setzten Kräfte des zivilen
Luft
chutze emphehlt
ich
nicht.
ie empfiehlt sich um so weniger, je
ausgedehnter die Stadtge?iete s n d ~ in .denen S c ~ a ,
densbezirke vorgesehen sm d.
Dle
fur eme derartige
chadensdar teilung erforderlichen umfangreichen
Vorbereitungen verraten das Übung vorhaben,
kosten viel Geld und können doch immer nur ein
ganz unzureichendes Bild von den wirklich bei
einem Luftangriff ent tehenden Schäden geben. Es
muß
genügen, wenn die
zur Bekämpfung
eines
chadens eingesetzten Einsatz,
und
Bereitschafts,
kräfte
an
der
angenommenen
und gegebenenfalls
markierten chadenstelle
durch
den zuständigen
Leitungsoffizier
so
lange festgehalten
werden,
wie
nach fachmännischem
rteil die
Bekämpfung
des
Schadens dauert. Ist
diese Zeit
verstrichen,
so
sind die Kräfte
wieder
zu ihren
nterkünften
zu
e n t l a s s e n
Je größer
die
Städte oder
tadtteile
ind, gegen
die sioh
der
Luftangriff
richten
soll,
um so größer
i t die
Zahl der
Lei
t u n
g s 0 f
f
i z i e r e
anzu'
setzen
die in
bestimmt
begrenzten
Teilgebieten
zu
arbeiten
haben.
Ich
bin
zum
Zwecke einer
strafferen
Leitung bei größeren
Übungen
dazu
übergegangen,
daß ich
jeweils eine
Anzahl
von
. Leitungsoffizieren",
deren
jeder einen
Schadens,
bezirk Z U verwalten
hatte,
einem
,,0
b er
le i
,
t u n g s 0 f f i z i e r" unterstellte;
das
Schadensge,
biet
dieses Oberleitungsoffizier nannte ich zum
Unterschied von
" ehadensbezirk ein Übungs,
gebiet". s ind
auch
andere Bezeichnungen denk,
bar;
ausschlaggebend
war
für mich bei .der W a ~ l
des
Au
drucks
(Leitung,
bzw. OberleItungsoffi ;
zier) die
Tatsache, daß
e
sich hier
um
Leitungs ,
aufgaben,
nicht
um Schied richteraufgaben han.
delt.
Jedes
Übungsgebiet
kann etwa
drei bis vier
chaden bezirke umfassen. Jeder Leitungsoffizier
erhält
eine kizze eine
ehadensbezirkes,
in wel.
cher
die vorgesehenen
chäden
farbig eingezeieh.
net
sind, die er bei D u r c h f ü h r u n ~ des Angriff
je
nach der Lage
langsam oder
schnell abrolle;t
läßt
und
durch
die hierfür vorgesehene Marklerung
kenntlich macht. Jeder chaden bezirk darf nur
o
droß
sein daß der Leitung offizier ihn noch
ü b e ~ s e h e n k a ~ n .
Die
Ein
ctzung
der Oberleitungs .
offiziere
ermöglicht
e , schnell
von
der Übung lei.
tung über
die
verschiedenen O b e r l e i t u n ~ s o f ~ z i e r e
an
die Leitung offiziere Befehle und
Ortentlerun.
gen über die Lage d u r c h z u g e ~ e n
und
sich a u ß ~ r ,
dem
selb t
jederzeit
schnell em
zutreffendes
Blld
von dem augenblicklichen
Stand
der bung zu
ver.
chaffen. Die Oberleitung offiziere, die bei den Be'
fehlsstellen der Polizei (örtliche Luftschutzleitung,
Gruppen, Abschnitte) einzusetzen sinn. haben fer.
3 6
ner
die wichtige Aufgabe, die
Tätigkeit der
Be·
fehlsstellen im Sinne der
Ü b u n g s l e i t u n ~
zu über.
wachen und
die Befehlsstellen mit L a g e m e l d u n ~ ~ n
zu versehen, die sie im
Ernstfalle bekommen
w U ~ ' I '
den, die im Manöver aber ausbleiben müssen, wel
ja zu beobachtende
Wirkung
nicht eintritt (Beo
b
'
achtungs. und
Erkundungsergebnis e von Tu.rm'
beobachtern, Erkundern, Meldern usw.). Schheß.
Iich können die Oberlcitundsoffiziere noch
d e ~
Auftrag erhalten, die
Befehls:tellen der
polizei,
bel
denen
sie sich befinden,
mit
den
von der
.
u n g ~ '
leitung
gewünschten
Einlagen zu
versehen,
um sIr
z. B. im Bedarfsfalle
durch
olche Einlagen
den bungszweck
hinzuführen
bzw. zurückzufüh'
ren. Jeder Oberleitungs . und Leitungsoffizier muß
durch einen Telephonanschluß stets erreichbar
ein.
Die Anpassung der
während
und nach
dem
An'
griff
entstandenen
E rd
lag
e an den
dem
Gegne:
von den militärischen Schiedsrichtern z u z u s p r ~
chenden Erfolg geschieht
zweckmäßig
so,
d.aß
d l t ~
ch i e cl s r i ch te r
de r Lu
f t w a f f
ed le
en
l
standene
Lage
an
die Übungsleitung sofort
unmittelbar durchgeben und
diese die unverzug·
liche W itergabe
über
die Oberleitungsoffiziere aD
die Leitungs.offiziere und alle sonst in das b u n g ~ :
vorhaben emgespanntcn Leitungsorgane
(Wer.
luftschutz, Reichsbahn usw .) veranlaßt. Die LeI'
tungsoffiziere dürfen mithin beim
Eintretenlassen
ihrer Schäden nicht abhängig gemacht
werden
: ' k ~ ~
der Zahl der in den Karten ihrer
Schadensbczlr
.
eingezeichneten Schäden, sondern sie müssen
J t ~
nach
der ihnen bekanntgegebenen Erd. und ~ u f .
lage nach eigener Entscheidung (im Sinne ihre)
Auftrages und unter Beachtung des Ü b u n g s z w ~ . c d k s n
weniger oder mehr, unter Umständen alle Scha
in Erscheinung treten lassen. 1 ur so können sl.e
sich ganz elastisch den
kriegsmäßigen Entsch
eJS
dungen der militärischen Schiedsrichter anpassen.
J;l ~ t u r g e ~ ~ ß ~ i r d . es sich bei aller a n g e s t r e b ~ e h
KnegsmaßlgkClt OIcht vermeiden lassen,
daß
SIC
die militärischen Schiedsrichter ihrerscits bei
B ~
kanntgabe
der Feindwirkung annähernd an di.e ~
der Übungsanlage (auf Grund der voraUSs
lC
'
lichen
Absichten
des
Gegners) vorgesehenen
Scha•
densbezirke halten.
r t
u n d
Um fan
g
die:
S c h ä d e n
ab e r
k ö n n e n u n d d ü r f e n e-
d ig l i eh
von de r k r i e g s m ä ß i g ang
e
:
n o m m c n e n W i rk u n g a b h ä n g i g
j.le
m a c h t w er den. Um auch
solchen
chied
s
•
richterentscheidungen gerecht werden
zu k ö ~ n e n ,
die
dem Feind sehr
starke Wirkung
zubillIgen,
müssen
dic
chadensbezirke
namentlich in der
Umgebung von
Rüstungs:, kriegswichtigen
und
b e . n s w i c h t i g ~ n
B.etrieben, von
vornherein so
za :
;'elch
und
dIe cmgetretenen
Schäden
so umfaci"
reich
vorbereitet werden,
daß unter
Umstän
<I,ueh
~ ~ t a s t r o p h a l ~ Wirkungen a n g e n o m m e ~
\ i ' ~ h
aen konnen.
Es Ist daher
ratsam
grunds.üz I
mehr
Schäden vorzusehen, als v e r m ~ t l i c h eintreten
werden.
Dei
dcm
F c s t leg e n d e r A n g r i f
f
s z i eie
ist, wie ich bereits erwähnte, die Feindabsicht
aUS
f
chlaggebencl. Darüber hinaus
dürfte
e ab
er
.
auch
wenn die fcindlichen
Angriffsabsichtcn
n
lch
:
il
allen Einzelheiten vorliegen
sollten
_ im allge
meinen
nicht schwer sein, diejenigen
O b j e ~ t e her'
an z u h , n ~ e n und festzulegen, deren
VermchtunJ
dem r·
md erstrebenswert
er cheinen muß. A .
LIftempfindlichkeit
und
L u f t ~ e f ä h r d u n g ist bel
2) Hin . ichtli ch der ausbildun gsmäßigen A u s n u t z u n ~ der Zei .
't::
rend die . Trupps n den .
SchadensteIlen
festge halt en ~ e n u : ' ; e n
,c n.
bez
lC
he Ich mIch auf meIne
in Fußnote
1 ge
nannt
en
Ausfubr
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 7/32
Aljnahme der Schäden Rücksicht zu nehm en. Es
empfiehlt sich die Schäden in ihrem Anfangssta
d i ~ m m ö g l i c h ~ t so zu wählen,
daß Ausdehnungs
rn?glichkeit offengelassen wird.
Es.
ist .dann
z.
B.
rnO;JJieh
kleinere Brandschäden, die I1lcht r e ~ l l t
z.eitig bekiimpft werden, allmählich und folgerich
tig zu Großbrtinden anwachsen zu lassen.
Auf
diese
Weise wird am
einprägsamsten auf die in
der Führung begangenen
Fehler
aufmerksam
rn.aeht.
Stet
ist
es
notwendig,
daß
der
.ÜbU1;gS
'leIter
mit
den Leitun
gso
rganen und ~ h l e d s r l c h -
lern vor der
Übung
eine gen aue U n t e r r l ~ h t u n g an
Ort und Stelle vornimmt (Berücksichtigung des
Wirtschaft
lebens, des
Verkehrs
beim Festlegen
Zeit, zu der die Übung laufen soll; ferner Be
rueksichtigung der \Vasser
-
Gas- und Stromver
Sorgung, Kanalisation bei Anlage der
Ü b ~ m g ) .
.
Alle wesentlichen Leitungsaufgaben hegen bel
den Leitungsoffizieren.
Sc
h i e d s r ich te r wer,
phot. Stein .
Bild 6. Aufsuchen eines S8mmelscbutzraums.
~ e n nur benötigt zur
Beurteilung des
technisch
r l
.ehtigen
Verhaltens
der eingesetzten Trupps. Zu
Q ~ e s e m
Zweck empfiehlt
es sich,
jedem
T r u p ~ des
SIcherheits_ und Hilfsdienstes einen Faohschleds
richter beizugeben.
Dieser hat s ~ n e n Trupp
von:
Ausrücken an
zu begleiten
und uber d a ~ Verhal
ten des
Trupps beim Abrücken
(z. B
Mitnehmen
der richtigen
Werkzeuge) und
auf
dem
A ~ m a : s c h
ZUr Schadenstelle über
den
fachmännisch
richtigen
~ i n s a t z und
die
Zweckmäßigkeit
der für. die
prab
tIschen
Arbeiten
vorgesehenen
D . u r c ~ f u h r u n g
der
SchadensteIle
zu urteilen.
Die
fur den
An
marsch
rIebrauchten
Zeiten
sind festzulegen.
Das
ta
k
t i
s h
richtige Verhalten
unterliegt.
de:
Be
urteilung
durch
den
am
Einsa
tzort
befindhehen
Leitungsoffizier.
Demzufolge ist
es auch Aufgabe
der Leitungsoffiziere, durch z e i ~ l i c h zu begrenzen
d ~ n Ausfall
an
Personal
Material
und Fahrzeugen
die
durch
die Lage als
w ~ h r s c h e i n l i c h
anzunehmen ,
den Verluste eintreten zu
lassen und
auch zu ver:
anlassen,
daß Wehrmacht
steilcn, die von den B?m
benangriffen
erfaßt wurden oder
die g e k e n n z ~ l c ~ -
neten Schäden
nicht
beachteten,
durch
die mdltarl
sehen Schiedsrichter dic angemessenen
Verluste
ZUdiktiert
werden.
.
Zur Dur
c h f Li h
run
g der bung welse Ich
n o e ~ auf
fol,
gende Punkte
hin: . . d
DIe u f gab en e r L
e.1
tu g S
un_
Ob e r 1e i t un g s 0 f f i z i e r e mu ssen
g ~ l 1 a u
fest
gelegt
und
den in diesem
Dienst
zuweilen noch
Wenig
bewanderten
Offizieren eingehend
erlautert
Werden.
Wenn
die Aufjlaben
nicht
wirklich
ver,
standen sind, kann viel Schaden angerichtet wer -
phot. Kdo. d. Schutzpol.
Bild 7. Normaler Verkehr aul dem Potsdamer Platz, Berlin.
den. Anzustreben
ist
die Ausbildung möglichst
vieler Offiziere der Schutzpolizei nach einheitlichen
Richtlinien in diesem Zweig (zweckmäßig wohl in
Sonderlehrgängen,
die
vom
Chef
der
Ordnungs
polizei einzurichten
wären);
deshalb lieber zu viel
als zu wenig Leitungsoffiziere ansetzen Je erfah
rener ein Offizier im
Dienst
als Leitungsorgan ist,
um so bedeutungsvoller
kann
die nterstützung
se in, die er durch sein
sachgemäßes
Arbeiten dem
Übungsleiter zuteil werden läßt.
Den
Leitungsoffi
zieren ist deshalb auch, soweit die von den Schieds
richtern der Luftwaffe übermittelte Lage das zu
läßt,
mö
glich t fr eie
Hand
zu lassen.
Zu verbieten
ist aber das Eingreifen in
den
bungsverlauf, es
sei denn,
daß durch
das
Laufenlassen einer
fal
schen Maßnahme
der Ü
bungszweck gefährdet wer
den würde.
Die
Leitun
gsoffiziere
müssen
bereits
bei
Eintref
fen der Warnmeldung "Luftgefahr" in ihren Scha
densbezirken
eingesetzt werden, damit sie
im_
stande
sind, die
Durchführung
des
Fliegeralarms
zu beobachten und darüber zu berichten.
E ist notwendig, den Leitungsoffizieren zur
Kenntlichmachung der im Verlauf der Übung ein_
getretenen Schäden eine Anzahl von I-lilfsorganen'
(Polizeibeamte zur Führung, im übrigen Hitlerjun
gen) beizugeben und sie mit dem erforderlichen
Material (Flaggen, eile, Brandsätze, Nebeltöpfe
usw.) auszurüsten.
uf eine
Maßnahme,
die die ungestörte
führung
einer
. bung
unter
mständen außer
ordentlich
unterstützen
kann , sei schließlich noch
phot. Presse IIIostr. Hoffmann.
Bild 8. Potsdamer Platz nach dem " F l i e ~ e r a l a r m " .
3 7
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 8/32
aufmerksam
gemacht: es ist dies
der
Einsatz
neu
·
t r
ale
r
Ab
s
pe r
r
kom
man dos. Bci fast al.
len zivilen Luftschutzübungen in größeren
Luft.
schutzorten werden
nämlich
größere
oder kleinere
Stadtteile vorhanden sein, in denen Schäden nicht
eintreten. E
ist
unerwünscht, die Bevölkerung
solcher Stadtteile so lange im Alarmzustand zu
halten, bis das Eintreffen
der
W a r n m e d u n ~
Luft.
gefahr vorbei" dem örtlichen Luftschutzleiter die
Möglichkeit gibt, die
Entwarnung
solcher nicht
betroffenen Stadtteile vorzunehmen.
Um eine vorzeitige
Entwarnung
ohne
Gefähr
.
dung der übung zu ermöglichen, ist es
nach
mei.
nen Erfahrungen zweckmäßig,
wenn
sich der
übungsleiter
mit Beginn der übung an einem be.
stimmten, den Umständen
nach
günstig gelegenen
Ort
neutrale
Absperrkräfte aus Polizeibeamten ,
SA., usw.
bereitstellt
.
Hierzu
gehören elbstver.
ständlich auch die Lkw., die einen schnellen Ein.
satz, gegebenenfalls ein
ra
ches Umdirigieren der
Mannschaften
gewährlei ten. Die erforderlichen
Führer (Polizeioffiziere) müssen von der übungs.
leitung gestellt werden. Diese Absperrkräfte sind
zur ä u ß e
ren
A b s
pe r
ru n
g
des
g
es
a m •
te n 0 b u n g
rau
m e s
dergestalt
einzusetzen,
daß durch
Abriegelung aller in
den
übungsraum
führenden Straßen und Wege ein unprogramm .
mäßiges Hineinströmen des Verkehrs au vorzeitig
entwarnten
Stadtteilen
in den
übungsraum
icher
verhindert werden kann.
Der
Einsatz dieser neu.
tralen Absperrung ist bis in alle K l e i n i ~ k e i t e n
hinein vorzubereiten (durch Anweisung der zur
Geheimhaltung
besonders zu verpflichtenden Poli.
zeioffiziere). Diese eingehende Vorbereitung ist
insbesondere deswegen notwendig, weil bei der
Abriegelung des Verkehrs dal'auf Bedacht gelegt
werden muß, daß keine Verstopfungen von Stra.
ßen eintreten
können, vielmehr
der Verkehr
von
den Absperrstellen her geregelt -abfließen kann.
Es ist ferner notwendig,
vorau chauend
den
Einsatz dieser Absperrkommandos schon so früh.
zeitig zu befehlen, daß er - um eine Zahl zu nen.
nen - 25 Minuten
nach
der Warnmeldung "Flie.
geralarm"
steht und
gegebenenfalls in Tätigkeit
treten kann. Die Befehle dazu müs en also den
Führern schon vor übung beginn
bekannt
sein.
Wenn
eine
derartige
neutrale Absperrung vor.
gesehen i t, dann be
tehen
gegen eine s t i e
n t w a r n u n g der n i c h t b e t r o f f e n e n
S t a d t
te
·i 1e keine Bedenken. Für die Entwar.
nung
entsprechend
der
taktischen
Lage die
nöti.
gen Befehle zu erteilen, ist
natürlich
ache de
örtlichen Luftschutzleiters.
Eine vorherige Bekanntgabe des Umfange der
Schadensgebiete an
den
örtlichen Luftschutzleiter
ist aus Gründen
der
Geheimhaltung des übung •
verlaufs nicht möglich, es bestehen m. E. aber
keine Bedenken,
daß
mit Einsetzen
der neutralen
Absperrung dem örtlichen Luftschutzleiter die ge.
troffenen
Maßnahmen mitgeteilt werden. eine
Befehlsgebung zu der von ihm etwa vorgesehenen
Absperrung wäre möglichst abzuwarten.
Die neutrale
Absperrung ist
nur
al .
äußere
Ab·
sperrung
gedacht; die erforderlichen kriegsmäßigen
Absperrungen
innerhalb der Schadensbezirke, al 0
die i n ne r e A b s p er ru n g, mü sen - wie es
3 8
krieg mäßig ist - nach wie vor Aufgabc des ört.
lichen Luftschutzleiters bleiben. Die neutrale Ab.
sperrung
wird in
der
Regel zurückgezogen werd.en
können, sobald auch das innere
übungsgebiet
nach
Anweisung des örtlichen Luftschutzleiters
entwarnt
werden
kann.
Es ist zuzugeben, daß ei.ne vorweggcnommen.e
neutrale Absperrung das kriegsmäßige Bild Z U " ' , : ~ I '
len stören kann . Ich sehe aber keine andere Mog·
lichkeit, einen
ungestörten
kricgsmäßigen Verl.auf
der
übungen
unter
allen Umständen zu gewahr.
leisten. In jedem Manöver müssen eben friedens·
m ä ß i g ~ Maßnahmen
in Kauf
genommen
werden.
Jedenfall wird eine derartige rechtzeitig a u f g ~
stellte
neutrale Absperrung nach
zwei Seitcn htn
segensreich wirken. Einmal sichert sie einen ung
e
•
störten und gründlich
durchführbaren
Ablauf der
bung in dem
abgesperrten
übungsraum , zum an'
deren
ermö
glicht sie eine frühzeitige
E n t w a r n u ~ g
der
nicht von
der
bung betroffenen Stadtteile, tn
denen das wirtschaftliche
Leben
also sehr
bald un
'
gehindert
fließen kann. Gerade
letzteres
dürfte
eine wesentliche Voraus etzung für die Durchfüh'
~ ~ m g
von zivilen Luftschutzübungen in
Großstädten
uberhaupt
sein.
Wenn ich zum Schluß die in
vorstehendem ver'
tretenen G
run
d s ä t z e für
Anlage und D u r ~ h
führung von zivilen
Luftschutzübungen
in Verbtn.
dung
mit
Luftwaffenübungen nochmal
kurz
zu '
.
ammenfass , so
ind
e folgende:
1. Berücksichtigung der im Zeitalter m0gerner
Kriegführung
an
die Bevölkerung zu stellende
d
orderungen
bei
Vorbereitung, Anlage
un
Durchführung von kriegsmäßigen übungen.
2.
Leitung der bung durch einen übergeordne .en
Polizeistab. Keine Heranziehung von Person·
lichkeiten zur Leitung, die im
Verlauf
der
übung al Führer oder
Trupps
eingesetzt wer:
den sollen. Zuteilung von Fachreferenten . Ge,
heimhaltung des
übungsvorhabens.
3.
Berücksichtigung des Wirtschaftslebens
un.d
des Verkehrs beim Fe tlegen der
Zeit
für dl:
bung. Orientierung aller Organe des
L e i t u n ~ S
stabes am übungsort über A n l a ~ e und Aus
wlr
,
kung der chäden und damit des bungszwecks.
Anpassung
an die kriegsmäßige nla,ge der
übung.
4.
Krieg mäßige Auslösung der
übung
durch Flug·
melde. und Luftschutzwarndienst.
5. Keine
kün
tliche Darstellung von Schäden,
dem
Annahme, Schilderung und K e n ~ t ~ l c '
machung der Schäden durch L e i t u n g s o f f
z l e r ~ .
:ee.i größeren
übungen
jeweils mehrere Lei'
tung offiziere einem Oberleitungsoffizier unter.
stellen.
6. Die Entscheidung der Schiedsrichteroffiziere
der Luftwaffe hinsichtlich der ent tandene
n
Erdla,ge ist maßgebend für die Annahme d
e
.
r
chäden
durch
die Leitungsoffiziere.
Das
wel'
tere msichgreifen der
chäden
hängt von d ~ 1 1
Auftrag des Leitungsoffiziers ab und hat SIch
dem bung zweck unterzuordnen.
7. Möglichst viele Leitungsoffizierc ausbilden
8. Neutrale
Absperrung
frühzeitig genug ano
rd
•
nen und durchführen
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 9/32
Schadensdarstellung und Schiedsrichterdienst
bei Vollübungen
aurat Dr. W. KaI aß erlin
Im Rahmen der Wehrmac
htmanöver
1937 wur'
den in verschiedenen
Luftschutzorten
neben an '
deren für
den
zivilen
Luftschutz
bedeutungsvoll en
Übyng vorhaben auch Vollübungen durchgeführt .
Bel.
d ~ r Anlage von Vollübungen soll das
Chara.b
tenshsche
eines
Luftangriffe,
das in der Ma sIe'
rung von Schadenstellen auf verhältnismäßig en·
gem Raum zu
sehen
ist, wcitgehend
b e r ü e k s i c h t i ~ t
werden.
Deshalb
werden die angenommenen cha.
den so zahlreich
und
verschiedenartig sein,
daß
der di e ü bung Leitende allein nicht
mehr
in der
Lage ist,
an
allen Stellen den Verlauf der cha.
den
bekämpfung
zu verfolgen
oder
gar so
steuern, daß die Obung überall ernstfaJlmaßlj1
durchgef
ührt
wird.
Der
Leitende
bedient
ich d: ·
her ein
er
Anzah l von Gehilfen.
. Im
Gegensatz
zu Schau vorführungen, die led g.
hch Propaganda.
oder
u f k l ä r u n g s z w e c k ~ n dl(,'
nen, sollen '
durch
Vollübungen
entweder
eInzelne
oder
mehrere
bestimmte be
tehende
Einrichh.:n.
gen des zivilen Luftschutz übe r p r ü f t
oder
neue tcchnische bzw. organisatorischc
a ß n ~ h
men c r p ro b t werden. Gleichgültig, ob . ch
um die O
berprüfung
der Führung, Orgal1l at O_ll.
aeh rich
tenübermittlung
, Ausrüstung, ngrtfts.
verfahren des
Ausbildundsstandes
des Personal
und des
Zusammenspiels
~ l I e r Kräfte oder um die
Erprobung
neuarti
ge r Einrichtungen handelt, sollen
doch in allen Fällen möglichst vielseitige Erfahrun .
gen
gesammelt
werden,
damit
etwa
n o ~ h
be
.
~ t e h e n d e Mängel
erkannt und
danach c h r t ~ t e zu
Ihrer Abstellung
unternommen
werden konn"n.
Ü
?er
uie
Tätigkeit
des bungslc ters U l ~ d
s ~ l ~ e r
GehIlfen
wurden
in dies
er Zeitschnft
bereits elnldC
Grundgedanken veröffentlichP). Auch
bei den im
~ e p t e m b e r
d. J.
veranstalteten V o l l
ü b u n
gen
In
B e r I i n
sind ähnliche Gesichtspunkte ver:
wirklicht worden
. Es soll nun im folgenden nicht
etwa
ein
Urteil über
die
Zweckmäßigkeit
der
Auf.
gabenverteilung
innerhalb der bungsleitung ab ,
gegeben
sondern
ver ucht
werden, auf
Grund
eigener 'Bcobachtungen nrcgungen für d i ~ Dar>
stellung
von Schäden und
die TätigkeIt d
er
Sehiedsrich
ter
bei Voll übungen zu geben.
Die Tätigkeit des Schiedsrichter und die ?es Lei,
tung gehilfen sind in der Regel getrennte; n on·
d.er,fällen können ie jedoch in e i ~ e r Person ver·
einIgt werden. Diese Vereinigung hegt den folgen.
den Ausführungen zu Grunde.
SchadensclarsteJlung.
Damit die Selbstschutzkräfte,
Aufklärungsstrei.
f
en
und
die Führer der nachfolgenden Kräfte de
SiCherheits. und Hilfsdienstes die Lage richtig be.
~ r t e i l e n können, müssen die c h ä d e ~ a u ~ h k e ~ n t
h ~ h gemacht
werden.
Je einfacher
dIe
MIttel
md.
dle
man
hi
erbei
verwendet
um
0 l
eichter
und
Schneller kann auch die .bung leitung die Dar>
stellung dem sich ständig
ändernden,
~ . n t w e d e r
oder
abnehmenden mfang
der
chaden
anglel.
c ~ e n I-Tierbei
ist
allerdings vorau zu etzen, d ~ ß
dIe
Führer der Kr äfte gelernt hab
en, auch aus
em·
fachen Zeiehen die Lage zu erkennen und ent
spre.
ehende
Entschlüsse
zu fassen.
Zur Darstellung
der chäden
werden
u.
a.
auch p
y
r o t e eh n i s ehe Mi t t e l
benutzt. Wei
.
tere
~ i t t e l
zur.
Kennzeichnung
von
chäden
sind
versc1uedenfarblge Flaggen
und
Bä
nder
sowie
Attrappen, wobei al
Kennfarben
für Ein
turz
.
und ~ a c h s c h ä d e n chwarz, für Brände Rot und für
\ e r g ~ f t e t e teilen
Gelb
verwendet werden. Nur
veremzelt noch
werden
Einstürze
durch Anhäu.
fung ,:,on
c ~ u t b
u:nd Bruchmassen
dar
gestellt.
Es Ist ubhch. dIe Schäden an den A u ß e n •
fr 0
n t
e n der
Gebäude,
auf ihren Dächern bzw.
a ~ f den. tr
aßen
anzuzeigen. Hiergegen ist an sich
I11chts el11zuwcnden, weil die KTäfte ja im allge.
r r ; t e i n ~ n
sch0 :l den Schaden erkennen so llen, bevor
le die Gebaude betreten. ur müssen dann die
r i c h ~ i g c n M i t ~ e l eingesetzt werden, da onst
un
.
cn;
unschte
Bdder entstehen
und
falsche
Vorster-
I u r ~ g e ~ e r w e c ~ werden
können
, wie folgendes
Bel plel beweIst: Bei einer ollülJung war ange.
B
.\\
V
phot:
P. B. Z.
( 9.
erwund tentransport
über Behelfsrampe .
nommen, daß ein großes Warenhaus brenne. m
dies besonders gut zu veranschaulichen, waren auf
dem
Dach
Rauclitöpfe aufgestellt und entzündet
w?rden, die t':lndenlang chwarzen Qualm ent.
WIckelten.
Am
bungstag
blie ein
tarker
Wind.
o daß der Qualm nicht steil in die Luft teigen
k?nnte, d e r n flach über die rück eitigen Dächer
hmwegge tneben wurde. Die eintreffenden
Kräfte
~ . o n n t e n gerade von d e T
traße
au , die nach oer
bung lage be onder gefährdet war und deren
Gefährdung auch besonder
ge
kennzeichnet wer
.
den ollte, die
Qualmmengen nicht
in vollem
Um.
fange
erkennen
und
de halb au eh die
Gefahr nicht
ausreichend
beurteilen.
Im Ernstfall werden aber
ohne Rück icht
auf die
dann herrschende Wind.
richtung und .s tärke Rauch, Hitze und offene
Flammen
aus
dem mit zahlreichen brennbaren Ge
.
genständen
gefüllten
Gebäude
durch die
Fenster.
öffnungen
brechen,
über
die
ganze
Straße
hinwe<1.
chlagen
und
die
auf der gegenüberliegenden
eire
befindlichen
Gebäude
in
Mitleidenschaft
ziehen '
die Erfahrungen
oer
Berliner
Feuerwehr
bei
de;
Bekämpfung der Brände
des Warenhauses Tietz,
1 S ~ s s c h u t z und Luftschu tz" . 7. Jg., S.
201 H. 1937
-) VgJ. h,erzu auch
L
n g b e c k Warenhaus und Luftschutz In
..Gatschutz und
Luftschutz ,
5 g., S: 124 . 1935. .
3 9
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 10/32
Chausseestraße ), im
Jahre
1929 und der
R h e i n
terra
sen ,
Friedriehstraße,
im Jahre
1937
ind
wei e für die vor tehenden Behauptungen.
In
Zukunft kann man
de halb. oweit es s ich
um Vollübungen
und
nicht um Schauvorführungen
handelt
, auf p
yrote
chnische Mittel zur
r a n d d a r
stellung
verzichten und sich
auf
die
Verwendung
farbiger
Bänder
,
Fahnen,
:Tücher
und
Attrappen
beschränken.
Hierbei wäre
noch
folgendes zu
rücksichtigen
:
Die
e
Mittel
dienen
nur
zur
K e n
z e i e h
nun
g von
eh
ä den sie
sollten
ni
c h t
benutzt
werden , um eine G e f ä h r dun
anzudeuten,
denn
die
Erkennung
von G e f ä h r d u n
gen i t eine wichtige
Aufgabe
der eingesetzten
Kräfte elbst, die sie möglichst
ohne n t e r
stützung durch
die Übungsleitung lösen müssen .
Es sollte aus die em Grunde also kein n t e r
schied in
der Anbringungsart
der D a r s t e l l l l n
g s ~
mittel gemacht
werden
, wie es in einem Falle
phot.
Boeckcr (2)
Bild 10. Anrückender Sanitätstrupp.
s
chehen is t
.
Hier hattc man nämlich
durch c n
re
c h t s
t e l l
u n g der roten Flaggentücher
reits
vom B r a
nd erg
r i f fe n e Gebäud e
und
durch
pa r a 11 e 1
zu r
G e b ä u d e
fr
0 n t hän .
gende Tücher vom
B
ra
n d be d roh t e
e
bäude besonders kenntlich gemacht.
Es dürfte wohl
keine
erheblichen Schwierig.
keiten
machen,
insbesondere
Füh r
er
und Unter'
führer
des
S i e h e r h e i t s ~
und
Hilfsdienst
es
an
Hand
e in
fa
ehe r
Darstellungsmittel
in der Erfassung
auch
schwierigerer Lagen zu schu len. A ls gutes
An ehauungsmittel
können
außerdem noch Bilder
dienen, auf denen die gedachten Schäden
zeichnet sind. Für Schulung zwecke kann man da .
bei
auch
Aufnahmen
verwenden,
die von wirklich
stattgefundenen
Bränden. Einsturzunglücken oder
Fachschäden, wie großen Wasserrohrbrüchen,
maoht
worden sind. Unter Benutwng solchen n
sehauungsmaterials wird
man das
Verständnis
für
die
Wirklichk
eit allm ählich vertiefen können. Es
wird dann auch nicht mehr vorkommen, daß
z.
B.
Kräfte des erweiterten Selbstschutzes noch im
Warenhause
selb
t
tätig
sind und
auch
die Be<
triebsluftschutzleitung noch an ihrem Bcfehlsstand
weilt, wenn durch Flaggen an den Außenseiten
des Gebäudes bereits augenfällig gemacht ist, daß
das
Gebäude
in allen Teilen vom Brand erg riffen
ist. Man könnte dann unbedenkli ·
::h
davon
ab.
sehen, nun auch noch im Innern der
Gebäude
Schäden ·darzustellen.
32
Schiedsrich
terdiens
t.
Die Schiedsrichter so llen darüber
wachen,
d:lß
die
Vollübun
g in allen Teilen
wirklichkeitsnah
verläuft.
Darüber hinau
s
kann ihnen,
wie cingangS
bemerkt
wurde, der
Auftrag
erteilt
werden.
Er
fahrun
gen aller Art für ,dic weitere Ausgcstaltung
und Verbesserung
der organ isa
torisch
en
und
tech
nischen Einrichtungen des zivilen Luftschutzes zu
sammeln.
Die
chiedsrkhter handeln
im Sinne
dieser
Aufträge, indem
sie allen
eingesetzten Kräf
ten
diejenigen
Schadenswirkungen mündlich
läutern,
die
nicht dar
s tellbar
sind, und ind
cm
S1e
weiter durch
Einlagen und Entscheidungen
Führ.er
und 1allnschaften zu ernstfallmäßigen Entschlus
Sen
und entsprechendem
Verhalten
leiten
.
Ein la
g e n dürfen
nicht etwa
Befehle
oder
Weisungen
enthalten,
so ndern s ie so
llen
die an
genommene Lage
nur erläutern;
die
Betroffenen
sollen auf
Grund dieser Schilderungen
selb
ständige
Entschlüsse fassen. Schiedsrichter e
n t
sc
h e id u n
ge
n
sind
jedoch Befehle; sic sind
anzuwenden,
wenn
offensichtli
ch grobe Ver
s
toß
e gegen die
Grundsätze
des ernstfalJ-mäßigen
Verhaltens
vorliegen.
chicdsrichter
werden
entweder schon vor
ginn der ..
bun
g
bestimmten
Kräften zur ständi
d.igen Begleitung zugeteilt, oder es
werden
den
einze
lnen
Schiedsrichtern genau
begrenzte
Seha
denstell
en zugewiesen. Für
jeden
Zweig des
S i e h e r h e i t s und Hilfsdienstes
werden
besondere
Schieds
richter,
die
Fachschiedsrichter ,
bestimm.t.
ie
hab
en gleichzeitig den Auftrag,
nicht nur.
dl
entsprechenden Kräfte
des
Sicherheits-
und J-JIJfS
dienstes, sondern auch die an denselben Stellen
eingesetztcn gl
eichen
Fachkräfte des Selbstschut>
zes
oder
W erkluftschutzes zu beurteilen .
Die
Schiedsric
ht
er können nur richhu
arbeiten,
wenn
ihnen die A b
si
c h
te
n
de r
0 b u n g s
l e i t u ng b ek a nn t sind; sie
hand
eln
dann
im
Rahmen der allgemeinen
und
der
besonderen An
weisung. Es
können hierbei meist
nur Richtlinien
gege
ben
werden , da der
Verlauf
der
Übung
nicht
all ein von der Leitung, sondern von den zunächst
unbekannten
Entschlüssen der eingesetzten Führer
abhängt.
n welcher
Weise
die F
achschiedsrichter und
die Leiter. der Schadensdarstellung in g r ö ß ~ r e n
bungsgebleten von der
Leitung
organisatorJ
sch
ulld nachrichten technisch
zusammengefaßt
wer
d ll müs
se
n: so ll hier nicht
untersucht
werden; eh
gIbt ,verschiedene
Möglichkeiten,
die
erst
nO
c
ausreIchend erprobt werden müssen.
Die
Sc
h
wi
e r i g k e i t endes Schiedsrichter
d
e
nste
s. s c h ~ i n e n m r darin zu liegen,
daß a.u
ch
dI
e Sch iedSrichter
Ill
cht
immer
die erforderliche
Vorste
llungskraft vom wirklichen
Schaden
und
seinem
Verlauf
aufbringen
können und daß
sie in
die er Tätigkeit
nicht
die genügende Ü bung und
Erfahrung
besitzen. In den folc1enden AnUaben,
die nur auf die
Verh
ältnisse
d;r
B r a n d b e k ä I l ~
b ~ n k t s,
ind, so llen
Anhaltspunkte
f u ~
die TatJgkelt der
Fachschiedsrichter
gegeben wer,
den .
Wenn
ein Schiedsrichter für eine bestimmte
~ a d e n s t e l l e
eingeteilt ist, die ein
oder
mehrere
Hauser oder
auch
eine Gebäudegruppe umfassen
kann, dann sind die in diesem Gebiet arbeiten
den Kräfte zu beurteilen. Jedoch können V o r f ä J l ~
eintreten,
die sich zwar
nicht unmittelbar
1n seI'
nem Bereich abspielen, auf diesen aber do .;h von
Einfluß sein können. So werden auf g r ö ß e r ~ n
Schadenstcllen BefehlsstelJen zu errichten seIn.
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 11/32
Der Platz wird von dem mit der
Schaden'
bekämpfung beauftragten
F ü ~ r e r
~ a c h sein.em Ep
me sen gewählt; er liegt mClst nicht u n m 1 t t ~ l b a ~
an den betroffenen Gebä ud en, sondern ~ e r F a ~ ~
führer der feuerwehr z. B wird sich e 1 l 1 ~
~ t e
e
aussuchen, die vor den Brandwirkun.j:len ~ o ~ h . e h : ;
geschützt
ist die aber cinen guten berbhck ub
den gesamte;, vom Brand erfaßten R a ~ m g.estat,
tet. Wenn nun für diese Stelle ein S c h e d ~ n c h t e r
~ i c h t
eingeteilt ist
und
wenn
e.in
in .
?er
N
ahe
h
l ~ ·
fmdlicher Schiedsrichter sich nicht fur befugt , a ,
seinen
ihm
vorher von der bungslei.tung .zuge'
wiesenen
Platz
zu
verlassen,
dann arbeJtct dIC B r
fehlsstelle ohne Schiedsrich ter. Es besteht. m. .
a?er
kein Zweifel, daß die Maßnahmen, dIe ~ ~ ~
Befehlsstelle
eingeleitet
werden.. u n g l e ~ t
Wichtiger für
den
Verlauf 'der Ob un j l als Z Je
Maßnahmen die ein
einzelner
Trupp
o.
eJ .
g
trifft. Darau's folgt
daß
der
nächste
chle
flC
ter se lbständig h a ~ d e l n mu ß ,
indem f e s t s t e ~ l t
ob
dem
Führer der Befehlsstelle von ~ e 1 l 1 ~ n e r ~ ~
arbeitendcn Un
ter f
ührern
die Lage richtIg
g e ~ \ ~ :
dert wird;
j:legebenenfalls hat er hierzu Berl
1
1
•
gungen
oder Erläuterungen
zu
g e b e n o O
a u s
°d
gt
~ . e r n e r , daß von der Ob
un gsleitung fur dIese
?
ahnlich c Fä
ll
e einc Schiedsric
ht erreserve
berC1tge-
halten werden muß. . E n t -
Bei
der
P r ü
fun
g von t
ak t
I s c h e
n
d d -
Sc
h I ü s se
11 der
höheren Führ5,r oOwlr
e;
Schiedsrichter im allgeme inen
Z u r u c k ~ a l t ä n o
ü ~ e n ; das
'
darf
ihn a
ber nicht
h nd
ern,
1I1
f
d ~ ~
Fallen in denen der
ernstfa
llm aß lge Ablau
Hb ' 00 k f
Grund
besserer
u ung
gestort
werden -ann, au 'd
't
~ e n n t n i s
der
Lage
a ~ ~ geben
E
u;d l : s ~ ~ s
eIne
Änderu
ng
des
beabslchtJgter:t . n sc b .
herb eiz uführen .
Hierzu
sei ein BelspJe.1 gege en.
Größerc
BrandsteIlen werden
d.urch
B I I ~ l n g
v f ~
Brand
absc
hnitt en unterteilt. DIe Auftel
ung
den
Erfordernissen der
Brandbekämpfung angc'
paßt.
Es
kann vorkommen, daß der
auf
der
'cha ;
denstelle anwesende Polizeiführer ebenfalls die
Bildung von
Abschnitten angeordnet hat, daß
aber
diese
Abschnitte nicht mit
den
Brandabschnitten
übereinstimmen
,
sondern
daß sich die
Grenzen
überschneiden.
Hier wird
der Schiedsrichter en t,
sprechende
Einlagen geben
können.
Auf
größeren
chadenstellen werden chieds.
richter eingesetzt , die die Lös c h was e r ve r ,
so
r
gun
g
beurteilen
.
Die
Prüfuns;l
hat
sich
vor
allem darauf zu erstrecken, ob die von den Feuer '
wehr
kräften vorgenommenen Rohre voll gespeist
wcrden können , denn
aus
Obungsgründen wird
ja nicht
ständig gleichzeitig aus allen
Rohren
Wasser gegeben, und cs
kann
daher nicht immer
praktisch festgcstellt
werden,
ob die
Wasserliefe'
rung ausreicht . Hier hat der Schiedsrichter
auf
Grund der Wasserrohrquerschnitte, Ergiebigkeit
der
Brunnen, Leistung fähigkeit
der Kraftspritzen
usw.
und der Zahl
.
der eingesetzten Rohre
zu
rechnen, ob
die
vom Fachführer
benutzten
Wa '
serquell
en
und eingesetzten
Löschma chincn im
Ernstfalle
ausreichen werden.
Die von den Schiedsrichtern gej:lebenen Ein.
lagen sollen, gleichgültig, ob sie vorbereitet sind
oder erst im Verlauf der
bung
geformt werden
,
auch
für den einfachen Mann klar verständlich
sein. Die Einlage Auf Nordflüge l des Hauptge.
bäudes
entwicke
lt sich Großfeuer , entspricht
nicht
der Wirklichkeit, denn der Führer
eines
Feuerwehr. und Bergungstrupp
z.
B. wird in der
Regel nicht imstande sein, sofort den gefährdeten
Gebäudeteil
zu erkennen, da ihm die Feststellung
der Himmelsrichtung besonder bei
acht
oder
an Stellen,
an denen
er
nicht ortskundig
ist,
Schwierigkeiten
bereiten wird.
Man
sagt daher
bes
er:
"
Da
s
Hauptgebäude
an
der
Berliner
traße
brennt.
Verdunkelungs und Luftschutzübung
in Groß Hamburg
l •
K
ge r Hamburg
nauptmann der
SchutzpolizeI r
0 ,
J
f
o
d' Zcit vo m 20 bis Für den
Teil
des Luftschutzortes
Groß;Ham
;
n Groß,J-
Iambur
g war ur le
o
b
'und
burg,
der
ohne Einschr änkung an der
Ver
dun .
26. Septcmber 1937
eine
V e r d u n ~ e l u h g : ~ ü ~ : ; g
an' k
el
u n g s ü b u n g teilnahm, kann festgestellt
arn 23. Sept
ember
eine große. Lu t
sc
u rde
bereits
werden,
daß
alle
L u f t s c h u t z p f 1 i c h t i ~ e n das
Ih r
e
gesetzt. Di e Verdunkelungsubung wu zum Gelingen dieser bung beigetragen
haben.
am 24.
September
abge
br
ochen. . . ar Eine mehrtägige Verdunkelungsübung
bringt
für
l Mit Rücksicht auf besondere
V e J h a l ~ ~ ~ ~ t u n k e .
die gesamte
B e v ö l k e r u n ~
erhebliche Beeinträchti,
er
Ha
e n Groß ,
Hamburgs
aUS .er I m a m gungen
und
Unbcquemlichkeiten; sie
hat aber
lungsübung und oben 0 auS dem Fhegera:r A _ gegenüber einer ein tägigen
oder mehrstündigen
bungstage ausgenommen. Die e
Ar.t.
r o ~ Verdunkelungsübung den Vorteil, daß zwang
läu'
s e ~ z
einer Luftschutzü?ung a ~ .
n ~ t u ~ h B e l ~ u c h ~
fig dau
erhafte Verdunkelung
vorrichtungen be:
Mangel.
Der
Sinn der eJl1geschrankte . Teil schafft werden mü sen, die auch für spätere
Obun'
tung und Verdunkelung kann nur zu clfemh t ' _ gen und letzten Ende für den Ernstfall
verwen
,
erfü llt werden
wenn
nicht der gesamte .Lu t s ~ h : det werden können und bereitliegen.
~ r t daran beteiligt ist. Es wäre eineI .l
F h e g e d ~ ~ c e f ~ :
mallen Luftschutzpflichtigen zu erm öglichen,'
hch möglich gewesen, Hoamburg w,ahrend 1 der sich über die zweckmäßigste und praktischste
ge
chränkten Beleuchtung a n z u f h e ~ e n w(j d Durchführung der
Verdunkelung
zu
unt
errichten,
~ a f e n
hcll bel
euc
htet
~ . a r .
Aus
~ s : l o k a
[ ~ B
hatte
der
Re
i ch
s I u t c
hu t
z b
und
auf
V
r '
kann die
Verdunkelungsubung
nrr
f
e Jl1
h
t betriebe anlassung des örtlichen Luftschutzleiters in seinen
~ r t e i l u n g er fahren . (Die
Werk
u t cd u
\geführt
sämtlichen
Ortsgruppendienststellen
und in allen
Im H afen, welche die Verdunkelung uVerdunke. Polizeiwachen Be r a t u n g s t e l l e neingerich,
r atten, um die von ihnen g c t r o ~ ~ r e g n zu untep tet, die mit
besonders
geschulten Am .
tsträgern
be,
~ n g s m a ß n a h m e n einer be rpru .
ht
von
setzt
waren. Die Beratungsstellen, die in den RLB.,
Blchen, s ind für die G e s a m t b e ß u r t e ~ I ~ ~ d ~ ; c Hafen Dienst teilen während des ganzen Tages, in den
edeutung.) Im Ernstfalle lä t SIC Polizeiwachen in den b
ends
tund en geoffnet
sc\bstver tän dlich auch ve
rdunk
eln.
32
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 12/32
waren.
erfreuten
ich eines
sehr starkcn
Besllches
und haben sich
als zweckmäßig erwiescn.
Dic , achfrage
nach e r
dun k e I u n g s
m a e r i a I wa r
besonders
in dcn letztcn
Wochen
vor
der bung
sehr stark.
Beim Vertrieb des V e r
dunkclungsma terials zeigte sich
insofern
ein
M a n ~
gc l, als die ein chlägigen
Geschäfte nicht immer
über die im Einzelfall zweckmäßigste
Verdunke
.
lung so
unterrichtet
waren, daß sie den Käufer
einwandfrei
beraten konnten.
Es wird
erforderlich
sein, daß die zuständige
Fachgruppe
für die
sprechende chulung der Ladeninhaber und
Ver
;
käufer der G e s c h ~ i f t e die
Vcrdunke
lun
gsmateria
l
feilhalten, Sorge t r ~ i g t und die Geschäfte in den
' tand sctzt, einen geeigneten Kundendienst e i n z u
richten.
Die reibungslose Ab wie k lu n g des
e r
k eh r s stellt an alle
Straßenbenutzer
während dcr
eingeschränkten
Beleuchtung
und noch
mehr
w ä h
rend der Verdunkelung hohe Anforderungen. Die
ausgezeichnete
Verkehrsdisziplin
findet ihren u s
druck in der verschwindend geringen
Zahl
von
erkehrsunfällen
insgesamt sechs in vier
ten)
, die
nur
einen geringen
Hundertsatz
der
in
normalen Zeiten eintretenden nfälle ausmachen.
wobei allerdings berücksichtigt werden muß, daß
in den Nächten der Verdunkelungsübung d u r e h
weg heller Mondschein herrschte .
Eine von den
bisher
geltenden Anw isungen
über die Verdunkelung abweichend vorgenommene
Regelung ist besonders erwähnenswert. Die
bisher
1ültigen Anweisungen
bestimmen,
daß
Fa
h r
/.
e u
gewährend
der
e i n g e s c h r ~ i n k t e n Beleuchtung
mit tadtlicht ohne Abblendkappen
zu
fahren
h a ~
ben
, Gelegentlich
der
Verdunkelungsübung wurde
ucfordert, daß
die Fahrzeuge
auch während
der
eingeschränkten Beleuchtung
die
Fahrzeuglampen
mit bblendkappen
zu
versehen hatten;
sie
hab
tcn
lediglich zu
unterscheiden
in
der Licht
tärke,
und
zwar.
indem
sie
auf
der freicn
Landstraße mit
ein ge chaltctem cheinwe
rfer
. in der
Stadt jedoch
Bild
11
luftschutz.Wegweiser.
3
mit
'
tadtlicht
zu fahren
hatten. Dicsc
Rcgelur;;
ha t zweifellos insofern
einen
Vorteil, als
der
Fa •
rer
nicht darauf zu achten braucht, ob der
Z u ~
stand der
eingeschränkten
Beleuchtung oder d
e
}
Verdunkelung
herr cht. Ein abschließende U rtel
kann aber über diese Regelung noch
nicht
abge
geben werden, da, wie bereits dargelegt, in dd
ächtcn der Verdunkelungsübung heller Mon -
schein den
Verkehr
erheblich begünstigte,
m
dem
Ernstfall möglichst nahezukommen,
wurde der üb u n g s
t ag
erst kurze
Zeit
(15 t ~ n -
den) vorher
bekanntgegeben; vordem war
ledIg
lich bekannt, daß die Übung in der
Zeit
zwischen
dcm 20
und
26 September stattfinden würde. In
d i e ~ e r k u r ~ e n Zeit waren t 1 l e die Maßnahmen
tr effcn, dlC Im
Ernstfall
bci ufruf des Lu t
schutzes durchgeführt werden müssen. wie zum
Beispiel: Benachrichtigung der Bcvölkcrung zur
Vorbereitung der
Selbstschutzmaßnahmen,
der Be
triebe zur Vorbereitung des erweitcrten Selbst
schutzes
und
Werkluftschutzes, Alarmierung des
Sicherheits.
und
lIilfsdienstes, Bcorderung der e
r
:
forderliehen Kraftfahrzeuae für den SicherheIts
u l ~ d
I l.ilfsdienst,
A u s : i i s t u ~ g
des Sicherheits
-
unld
] {Ilf dIenstes usw. DIe reibunaslose und schnel e
D u r c h f ü h r u n ~ aller dieser Mal3nahmen stellte an
die Luftschutzorganisation hohe A n f o r d e r u n ~ e n
lieferte aber auch den Beweis , daß die mehr oder
weniger auf theoretischer
Basis
getroffenen
Rege
lungen die richtige Lösung darstellen. ,
Die n 1ag e der Luftschutzübung selbst
folgte durch einen besonderen auswärtigen Lw
stungsstab unter Geheimhaltung gcgenüber
der
örtlichen
Luft chutzleitung. Die Veranstaltung
einer Luftschutzübung ohne vorherige B e t e i l i g u n
der örtlichen Luftschutzleitung
und ihrer
nachge:
ordneten Dienststellen ist insofern besonders
wert
voll, als die
letzteren vor
völlig
unbekannte
Lagen
gestellt werden und schnell ihre
Entschlüsse f a s ~ e n
müssen.
Es mußten also in
den Führer biben w u ~
sehenswerte ern tfallmäßige
Spannungen
und
bungen entstehen,
die im
Ernstfall
" icherlich In
we
it größerem Maße eintreten werden.
d
Der Z w eck
dieser Luftschutzübung bestand
weniger darin, Arbeitsw
ise , u s b i l d u n g s s t a ~ ,
und Leistungen
des Selb
stschutzes und
der EIn
heiten
des ~ i c h e r h e i t s .
und
I l.ilfsdienstes
festzt
:
stellen, als VIelmehr die
Arbe
itsweise der Befeh s
stellen und die Zusammenarbeit
der
verschiedenen
bei Luftangriffen
tätig werdenden Organisationen
zu überprüfen. Es war
aber gefordert.
daß daS
Wirtschaftsleben
möglichst wenig
in Mitleiden :
e h a f ~ gezogen
werden
ollte. m dieser
ü b u n g s
techl11sch chwer zu
verwirklichenden
Forderunf'
gerecht
zu werden,
war
es notwendig. alle diejen
l
'
gen, die aus diesem
Grunde
währen"d des F l i e ~ e r
alarms die
traße betreten
mußten. mit PassIer
scheinen
auszustatten.
Daneben
wird
es
immer
. ~ f
forderlich sein. aueh
anderen
Personen die M o ~
lichkeit zu geben, während des Fliegeralarms dl :
traße zu betreten, zum Beispi 1
Ärzten, Heba
Jl
men
usw.
Für
diese Fä
ll
e
waren
den bei Flieger<
alarm zu der Räumung der Straßen
eingesetzt.n
Polizei
beamten
Passierscheine ausgehändigt,
d J ~
sie im
Bedarf
falle
nach kurzer Prüfung
an
0\
und
telle auszugeben
hatten,
Diese Regelunl ha
sich
bewährt.
.
Da
der
Hafen
nicht
in
die übung einb ezogeIl
war, wurde es erforderlich, Sonderanweisungen
e rl a sen . um den
Verkehr
an den
Hafengrenzlb
zu regeln. Zu diesem Zweck wurden innerh
a
de
Hafens perrzonen
eingerichtet die eine An '
stauung de ausgehenden Verkehrs ~ n den Hafen'
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 13/32
gr.enzen
vcrhinJcrten, andererseits
aber
den
e
tneb
im
Hafen selbst nicht
benachteiligten.
Die Be
r e i t s t e l l u n aller aktiv tätij:
w e r ~
denden Kr f t e des zivilen Luftschutzes
war
zu
6 .Uhr
angeordnet. Die
für den Sicherheits, und
HJlfsdienst beorderten
Kräfte
waren fast hundert ,
Prozentig zur teile.
Die
Auslösung
des F I i e
ger
a I a rm s erfolgte
auf
Grund
der um 11,45
Uhr ernstfallmäßig auSj: e
,
gebenen
\Varnmeldung unter Verwendung der
Großalarmgeräte,
die aIlerdings
noch
nicht
zentral
g ~ s t e u e r t wcrden können,
sondern
von
Hand be,
dient werden
müssen.
Es
würde
im
Rahmen
dieses
1\rtikels zu
weit führen
die Einzelheitcn der
tech
,
nischen
Anordnuno d ~ s
Behelfsalarm aufzufüh,
ren. Die
Übung
hat
gezeigt>, daß zwar
dieser
h.elfsalarm noch
Mängel
hat, die
technisch bedmgt
Sind, aber doch die Möglichkeit j: ibt, den Luft,
chutzort zu alarmieren.
Die in
großer Zahl
angenommenen c h a '
den
s
fä l l
e wurden von
den
von au
wärts her
angezogenen Leitungsgehilfen in
einfachster ~ e i
e
t a r g ~ s t e l l t was ja
infolgc
der
Kürze d r
dafur zur
G
r f ~ g u n ~ stehenden
Zeit
und
im
Interc edel
ehelmhaltung
bedingt
war.
Diese
Art
der
Sc
h
den s da r s t c II u n g stellt allerdings an d ~ e
Phanta
ie
der
elb
tschutz,
usw. Kräfte und dle
Truppführer des
S i c h e r h c i t s
und
Hilfsdienstes
außerorden
tlich hohe An fordcrungen . Ausgeglichcn
wird
dieser langel durch mündliche
Erläutcrun
,
gen der L ~ i t u n g gehilfen. Bei der
großen
Zahl der
Scha?ensfalle
k o n n t ~
dicse Hilfe naturgemäß aber
nur m ganz bescheIdenem Umfange in E r s c h e i
nung treten.
~ i e A?wic:klung an
den
S c h a d c n s t e l l c
spielte
SICh
Im wesentlichen ,
entsprechend
dem
bungszweek, so ab,
daß
die
elbstschutzkräfte
bzw.
Truppführer
des icherheits,
und H i l f s d i e n
s t ~ s
a ~ f Grund der chadensdarstellung und der
mundhchen Erlauterungen
der
Leitunj: sorgane die
in Wirklichkeit zu treffenden
Maßnahmen
c h i l
derten
?der schrift.lich fe tlegten, die Trupps im
allgememen aber I1Icht
praktisch
in
Tätigkeit tr a
,
~ ~ n .
Es
..handelte sich
also in erster Linie um eine
berprufung der Melde,
und
Befehl tcchnik an
den
~ c h a d e n s t . e l l ~ n
dercn Ergcbnis im allgemei ,
nen ell1en bcfnedlgenden tand zeigtc.
Dic B e
feh
Iss t e l l e n der
besonders betrof
,
fenen
Gebiete wurden
unter der Flut
der
gehenden ehadensmeldunj: en
und
Hilferufe in
Lagen versetzt, die, wie anoenommen
wird
dem
Ernstfall
ziemli:h
n a h e k a m e ~ . Es darf
f e s t g ~
teIlt
werden, daß
die Befehlsstellen ihren Aufgaben
~ u r c h a u s
g e ~ e e ~ t
~ u r d e n .
pie
eIbe Fe t
t e l l u n ~
kann
auch
~ 1 1 1 IchtlIch. der Zusammenarb eit zwi,
sehen den
~ l I 1 z e l ~ e n .
GlIederunj: en des zivilen
L u f t
schutze ell1schheßhch des Eisenbahn , und Po t,
luftschutzes gctroffcn
werden
.
ie Stettiner Luftschutzübung
alll
22
September
937
POlizeipräsident
e r
r
man
n,
fI
_Obersturmbannführer
. Dic Erkenntnis daß bei einem Angriff feind,
he.her Staaten in 'einem künftigen Kriege die Be,
g lffe Front, Etappe, Heimat wesenlos gewordcn
Sind und der Vernichtungswille des Gegners
VOr
allem
aus
der
Luft
_
i h
gegen Leben,
An,
l ~ g e n
und Arbeit
der
gesamten B c v ö l k ~ r u n g
richtet, ist nach der Machtübernahme GemeIl1j: ut
deutschen Volkes geworden. In
z ~ h e r und unermüdlicher Kleinarbeit
Ind eit die em Tage von allen
zUStandigcn Stellen dic Maßnahmen
~ ~ r
~ b w e h r
und
S i ~ h e r h e i t
getroffen,
le
diese
Erkcnntnis
fordcrt.
t A.uch in
tettin
al
einem der
wich,
Igsten
Plätze außerhalb der
großen,
,usammcnhängenden
und
besond.ers
.
uftempfindlichen Industriegebiete
sll1d
den
Jahren
1933 bis
1936
in
unzäh
,
Igen Vorträgen Kursen, Planspielen
Und sieh
vom K I ~ i n e n ins
Größere
stei ,
~ e r ~ d c n praktischen
Übungen die
V?p
edIngungen für
den
Ausbau und EII1'
fatz de zivilen Luftschutzes geschaf,
en Worden, so
daß
die große Luft,
a ~ h u t ~ i . i b u n g
vom
22.
September
d. J .
b
dIesem
Wege
fortschreitender. ~ s
g ~ ~ u . n ~ lediglich cine
Probe auf
dIe
Ep
R .nisse der Arbeit war, die · der
delchsminister
der Luftfahrt
auf
Grund
t ~ r
gegebenen
\Veisungen
und Be,
S Immungen
auf dem
Gebiete des
Luft
.
chutzes
verlangt und
befohlen hatte.
Der Z w eck
der
"bung war \ or allem die
Eingliederung d zivilen
Luft chutzes
in die Luft,
verteidigung und sein Zusammenwirken
mit den .
betreffenden Befehlsstellen der
Wehrmacht
cüe
chulung der Führer des zivilen Luftschutze
wie ~ i e
Erprobung besonderer praktischer und
t chl1lscher
Maßnahmen
allgemeiner und ört '
Bild
12.
Beseitigung
einer Straßensperre.
phot
. A t1anti c.
3 3
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 14/32
licher
~ a t u r Da
dieser
Zweck nur
erreicht
wer
.
den konnte,
wenn
die möglichst ernstfallgemäß<
Durchführung der
Übung gewährleistct
wurde,
so
blieben
Zeit und Art
des
Übungsvorhabens nicht
nur der G e s a m t b e v ö l k e r u n ~
des Bezirks,
sondern
auch
der örtlichen
Luftschutzleitung gegenüber
geheim.
Die Vor
b e r
ei
t un
gen wurden
einem
neutralen
Leitungsstab
übertragen, der
in enger
Ver'bindung
mit
den
verantwortlichen
Stellen
der
Luftwaffe
und unter Oberleitung
eines
höheren
Polizeiführers seine
Maßnahmen
nach
einer
ge.
gebenen Kriegslage
tr
,af
und mit
Hilfe eines
orts.
gebundenen
Schiedsrichterstabes den Verlauf der
Übung regelte
und überwachte.
Der Eintritt in
die Kriegslage erfolgte auf
besondere Weisung
der
Luftwaffe;
der Alarm wurde durch
einen
tat
.
sächlich erfolgenden
Angriff roter
Flugzeuge auf
den
blauen
Bezirk
Stettin
ausgelöst.
Die
Lag
e
am Vor ab
e n ,d
der Ü b u n ~ war
etwa
folgende:
m
Kriege zwischen einem
ro t
en
West.
und
einem
blauen Oststaat ist Stettin
einer
der wichtigsten Industrie. und Hafenplätze. Mit
Angriffen
feindlicher
Luftstreitkräfte ist
um so
eher
zu rechnen, als Blau
am 21.
bzw
.
22.
Sep.
tember Truppenverstärkungen über
Swinemünde
oderaufwärts nach Stettin heranführt, deren
schnelle Entladung im StettJiner
Hafen
und
deren
ungehinderter Transport an
die Front von
aus.
s c h l a ~ g e b e n d e r
Wichtigkeit
sind.
Am 22. September,
8,02
Uhr,
er·folgte die
Aus
.
lösung des
Übungsvorhabens mit der
W a r n m e l ~
dung
Luftgefahr
-
durchführen .
18
Minuten
später
(8
,20
Uhr) setzte
die
üb
u n g für die
g e ~
samte
Bevölkerung des Luftschutz'bezirks
Groß-
Stettin und
die innerhalb desselben befindlichen
Anlagen
der Wehrmacht, der Behörden und der
Industrie mit der
Meldung "Fliegeralarm" ein.
Lediglich die
Eisenbahnanlagen waren
-
den be
.
sonderen Verhältnissen
des
Durchgangs. und Gü-
terverkehrs
entsprechend
- von dem
totalen
Alarm
ausgenommen und
führten die·
übung
unter
eigener Leitung
mit
friedensmäßigen
Er.
leichterungen durch.
Da
Stettin über
ein ausgebaute
Netz ortsfester
irenen noch
nicht verfügt,
war
die A l
a rm
i e •
run
g
der
Bevölkerung
durch
behelfsmäßige Mit.
tel
von
langer
Hand systematisch vorbereitet
worden. Sie
wurde durchgeführt durch
den Ein
slatz
von fa
h r ba r e n Si r e n e n und
vorhan-
denen Lautsprecherwagen
sowie
von
einer A n ~
zahl von
Personenkraftwagen,
die von
Hitlerjun-
gen mit
Fanfaren und
Signalhörnern besetzt
waren.
Vorhandene Großalarmgeräte,
Sirenen
von Fabriken, die Dampfpfeifen der im
Hafen
liegenden Schiffe sowie die
Glocken
der Kirchen
des Bezirks fanden zusätzlich
Verwendung,
w ä h ~
rend
für die Nebenstraßen eine Anzahl H i t l e r
jungen
mit Gongs, Eisenstangen usw. zu Fuß ein
gesetzt
war.
Die
Er
f a h
run
gen
haben
gezeigt,
daß die
Fanfaren
und Hörner sowie die B e h e l f s
alarmgeräte, wie
Gongs
und
Eisenstücke,
den
zur
Zeit
der Alarmierung
herrschenden Straßenlärm
nicht übertönten und ,daß auch die fahrbaren
Sirenen
am
Ta
ge,
d.
h.
zur Zeit größeren
Ver :
kehrs,
nicht
ausreichten, die schnelle
und
nach
haltige
Alarmierung
durchzuführen.
Der
in Aus-
icht I. estellte
Ausbau
des
ortsfesten
i r e n c n
netzes '
ist
daher
für
den
Großalarm
des Bezirks
von
unbedingter otwendigkeit
.
Trotz
dieser .gegenwärtigen Mängel
aber
ist
die
R ä u m u n g
der
S t r a ß e n schnell
und
ohne
besondere
chwierigkeiten
durchgeführt
worden.
Zu einer
Zeit, in der sich noch eine
größere Zahl
3 4
der werktätigen
Bevölkerung auf dem Wege
zu
den Arbeitsstätten
befand
und Hausfrauen
und
Hausangestellte bereits
zu
Wirtschaftseinkäufen
unterwegs
waren,
war der
Verkehr in wenigen
Minuten
gedrosselt und
hatten die
Passanten die
öffentlichen Sammelschutzräume,
deren örtlich
keit
überall
bezeichnet war
auf
dem
kürzesten
Wege
aufgesucht.
ur
in
den seltensten
Fällen
mußten
die polizeilichen
Räumungsstreifen
an
Ort und
Stelle energische
Weisungen
geben. Auch
innerhalb
der Schutzräume war
das
Verhalten
der
Bevölkerung,
soweit
festgestellt
werden
konnte,
einwandfrei
und
diszipliniert.
Die Bevölkerung
war
auf die in
Aussicht ste.
hende
Übung
und
richtiges
Verhalten durch e i ~ e
Reihe
von Presseartike)n und Pressenotizen s O ~ l e
durch
systematische
Belehrungen
seitens
der ort.
lichen
Dienststellen
des Reichsluftschutzbundes
hingewiesen.
Für
,die
Übung selbst war vom
Mini.
ster
eine
Rahmen.Polizeiverordnung
ergangen,
auJ
Grund deren der
Bevölkerung ihre
Aufgaben un
Pflichten im einzelnen in
Form von
örtlichep
Polizeiverordnungen
bekanntgegeben wurden
. DIe
luftschutzpflichtigen
Teile der
Bevölkerung wa·
ren vorher darauf aufmerksam
gemacht,
daß
eiI?e
kurzfristige
Alarmierung
im
Rahmen
einer
Aussicht stehenden
Übung
stattfinden
würde. Dl
larmkarteien waren erneut durchgesehen
un
auf
den letzten Stand
gebracht.
Vom
frühen Mor'
gen des 22.
September
an
waren
die
Kräfte
d ~
Sicherheits. und
Hilfsdienstes
sowie die polizeI
und ihre Hilfsorgane
alarmbereit
gehalten.
Für
den V e r auf de r üb
u n g
selbst
kann
grundlegend
g.
esagt
werden,
daß
alle eingesetzten
'feile
des Sicherheits.
und
Hilfsdienstes ebensO
wie die Bevölkerung
selbst
die
Wichtigkeit i h r ~ r
Aufgaben erkannt
hatten und sich
reibungslos
den großen Rahmen der Übung
einfügten. DIe
Polizei zeigte
sich
auf
Grund
planmäßiger
Schu·
lung ihren Aufgaben voll und ganz gewachsen.
Die bei
früheren Übungen gesammelten
Erfah'
rungen
waren
verwertet worden.
Es
wurde der
Hauptwert auf
sc
h n e
11
s t e n
in
a tz ,der
Bereitschaftskräfte
des Sicherheits. und Bilfs<
dienstes gelegt und zu diesem Zwecke eine Reihe
von Tu r mb e 0 ba c h
te
r n eingesetzt. Von
der .überlegung ausgehend,
daß
die V e r h i n d e r u ~ ~
von
Katastrophen, insbesondere
bei
Brands
cha
<
den, n.ur
durch
friedensmäßig ,
gewöhnten scI;tnel<
~ e n
EInsatz.
der Feuerlöschkräfte
gewährleIstet,
Ist, hatten die
Beobachter
W e i s u n ~ erhalten, so,
fort
Meldung an die zuständigen Dienststellen Z
erstatten,
falls zu
erkennen war daß
Brandaus<
d e h n u n ~ in ~ e m zur B e o b a c h t u ~ g zugewiesenen
R a u ~
10 großerem
Umfange
anzunehmen
war:
Zu
dIesem
Zweck
waren
die
Meldeabschnitte
ge
,
nau eingeteilt
und
die
Beobachter
mit Ferngläsern
und Fernsprechern
ausgerüstet.
Der
Erfolg dieser
Maßnahmen
war,
daß
die
Abschnittskomman
'
deure sowie
der
örtliche
Luftschutzlciter
vom
Be
.
ginn des ..
u t a ~ g r i f f s
an
bis
zur B e e n d i ~ L 1 n g
des:
selben
standlg
uJ:>er
Luftlage
und
Erdlage
im
~ u f t
schutzort unternchtet
waren. Die Brandschaden
wurden
frühzeitig
erkannt so
daß
die Luftschutz<
abschnitte.
sofort
ihre
e ~
~ t s c h a f t s k r ä f t e
ins
be
ondere
Ihren
Feuerloschdlenst einsetzen
un
hierdurch
eine chnelle
B e k ä m p f ~ n g der
Schaden>
tellen
erreichen
konnten.
Auch
die Weisung,
daß
Ab
s
eh
n i t t s
korn
<
ma n d
eu
r e
und
F
ach
f ü h r
er nicht
aus
d ~ n
Unterständen
heraus
leiten,
sondern
sich
an
dIe
roß.
s c h
den
s
t e l l
e n
begeben
sollten,
~ ~
slch emen berblick zu
verschaffen und
not
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 15/32
genfalls weitere }(räfte einzusetzen, hat ich bei
~ e r Übung
am
22.
September bewährt'). Gegen.
uber
dem
zeitraubenden fernmündlichen Melde.
verfahren der
Erkundungsstreifen und
der Luft.
schutzhauswarte sowie den fernmündlich zu übep
mittclnden
Befehlen der örtlichen Kommandeure
und Reviervorsteher bot diese
Maßnahme
den
n . ~ c h t hoch genug einzuschätzenden Vorteil, daß
Samtliche zu Brandkatastrophen neigenden Scha.
densfälle bis auf einen einzigen Fall noch im Ent.
stehen durch schnellen
und starken
Einsatz
ener.
giseh
und
rest
los
bekämpft werden
konnten.
Selbst,
S?weit an der einen Schadenstelle eigene Kräfte
nicht mehr in a u ~ r e i c h e n d e m Maße eingesetzt
werden konnten, wurden die Brände doch soweit
angegriffen,
daß
die im Verlaufe der Übung vom
L u f t g a u ~ o m m a n d o zur Verfügung gestellten b e •
Weg I i ch e n Ein h ei te n eines au wärtigen
Luftschutzortes bei systematischem E ~ n s a t z d i e ~ . e n
Großschaden erfolgreich hätten bekampfen
nen. Auch alle anderen während der bung em·
gesetzten Kräfte zeigten einen anerkennensw er·
ten Eifer
sowie Verständnis und Initiative
der
U n t e r ~ ü h r e r
Dies
galt vor allen Dingen .für die
Voll
emgesetzten
H a v
a r
i
e
T r u p p
Im
H a ~
fen,
deren Einsatz und Tätigkeit
bei dieser
Ge
<
legenheit er
probt werden
sollten.
Mit Rücksicht
auf die
kurzfristige Erfassung und A u s b i l d ~ n g s ~
dauer muß gerade hier
in
der
Sehadensbekamp.
fung in den
Hafenanlagen
das
Ergebnis der Übung
als
gut bezeichnet werden.
Auch
für
den Wer
k I u f t sc
hu t
z waren dje
VOrbereitunden sowie
die
Schadensdarstellung
einheitlich d ~ r c h
den neutralen tab durchgeführt
.
.war also
auch hier gewährleistet, daß den
be ;
telhgten Werkluftschutzleitern
die
eintretenden
Schäden
vor
der
Übung nicht bekannt
Waren.
Der Werkluftschutz
hat seine
B
ufg.
aben ebenfalls einwandfrei
erfüllt.
erelts 4
bis
7
Minuten nach dem
er·
folgten
Angriff begann
in den einzelnen
Werken,
besonders in den Hafenan .
lagen, die Schadensbekämpfung.
Eine
ausgezeichnet
ordanisierte
und
willig
gegebene
Hilfe
v ~ n Kräften
eines
be.
nachbarten
Betriebes zeigte das
Zu.
sammenwirken
der
Werkluftschutz.
kräfte nahe beieinander
liegender
Werke.
Die
Zusammenarbeit
der
Werkluftschutzkräfte
mit dem
icher;
heits.
und Hilfsdienst war
gut.
Der Ausbildundsstand
der Sei b s t •
Sc
hu t
z k
r ä f
t
kann
noch nicht
als
a
l
g ~ s c h l o s s e n bezeichnet
:-verden.
Al.
erdmgs trat bei der bung vom
22. September
der
Einsatz
dieser Kräfte
Weniger als
sonst
in Erscheinung, da
der Sicherheits. und Hilfsdienst auf
Grund der
schnellen
Meldungen
der
Turmbeobachter in
außerordentlich
k ~ r z e r Zeit
schlagartig eingesctzt wurde, so
daß
die
Arbeit
der
Selbstschutzkräfte
bei
der
Mehr.
~ ~ h l der Schadensfälle, bei denen ein E i n s ~ t z des
S l ~ h e r h e i t s
und
Hilfsdienstes
nötig
war, J11 den
HlJ1tergrund
trat.
Auch der Ausbildundsstand
des
er
w e i
te
r •
te n Se i b s t s c
hu t
z s bedarf der Ergänzung.
Dies trat hier und da auch bei den öffentlichen
~ ~ r w a l t u n g e n in Erscheinung. In kurzer
Zeit
durfte
aber durch die
Auswükung
der ersten
Durchführungsverordnung
zum L u f t s c h u t z g e s e t , ~
d
J
Ygl. Pa c s h aus
den
zivilen Luftsehu zübungen
es
rnih;ah
rs 1937"' . ':, Gass ehul z u d LuH.ehu
z ,
7. Jg . 5
2
58, 1937 .
phot. St einl
2J .
Bild 13, Feuerwehr· und Bergung.lrupp.
die
Gewähr
dafür gegeben sein,
daß auch
dieser
Zweig
des zivilen
Luftschutzes genügend geför.
d ~ r t
ist um im Ernstfalle allen
Anforderungen,
die an Ihn
herantreten
können, zu genügen.
Die
Zusammenarbeit
der
örtlichen
Luftschutzleitung
mit
den
beteiligten
Dien tstellen
der
Wehrmacht
und den
sonstigen
Behörden gestaltete sich
so .
wohl bei
den Vorbereitungen
als
auch
bei
der
Durchführung des
bungsvorhabens vollkommen
reibungslos.
Die ach
r
i ch
t e n
ve r
b in
dun gen
be.
dürfen
noch
einer Ergänzung. Vor
allem
traten
S c h w i e r i g ~ e i t e n
in .der
a ~ h r i c h t e n ü b e r m i t t e l u n g
dadurch
em,
daß
die LS •Dlenststellen
soweit
sie
.nieht zur staatlichen
P o l i z e i v e r w a l t u n ~ der Stadt
Stettin
gehörten, lediglich
durch das öffentliche
Bild
14. Werkleuerwehr
bekämpft
SehiHsbrand,
Fernsprechnetz Z erreichen waren. Diese Appa .
rate
waren sehr oft durch andere FernsprechteiI.
nehmer der Reichspo t besetzt, 0 daß teilweise
Verzögerungen in der Meldung übermittelung bis
zu 25 Minuten auftraten. E
ist
daher zu fordern,
daß nicht nur das 1 achrichtennetz eines Luft.
s
chutzortes
einheitlich
durchorganisiert
wird
son.
d.ern darüber hinaus, daß die. Polizeiverwaitung
emes Luftschutzortes auch frJedensmäßig eine
Einheit b i l d e ~ muß B e ~ der bung am
22
. Sep
tember verfugte die emgesetzte bungsleitung
über ein neutrales Fern prechnetz an das die
Leitungsgehilfen der
einzelnen
ch'aden
gruppen
3 5
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 16/32
sowie
die ehiedsrichter bei den
Stäben
ange
chlo sen waren. Nur dadurch
war
es der Leitung
möglich,
jederzeit
in
den
Verlauf
der
bung
schnell und richtig einzugreifen .
Mit Rücksicht auf die Gesamtwirtschaft war
die Übung
im
übrigen so vorbereitet worden, daß
das eigentliche A n g r i
f
f s g e b i e t (Hafen und
Nachbaranlagen,
Bollwerk
und
Hakenterras e) im
Augenblick des Alarms friedensmäßig völlig ab
gesperrt
wurde, um
während
des
Einsatzes
des
Sicherheits_
und Hilfsdienstes nicht
zu
unkriegs
gemäßen
Bildern zu gelangen,
während
in allen
anderen
Stadtteilen
nach
etwa 20 Minuten eine
stille Entwarnung
und damit
die vVicderaufnahme
des
normalen Verkehrs
erfolgten.
Eine tatsächlich dargestellte Waffenwirkung
durch Sprengtrichter,
Rohrbrüche
usw. w ~ r d e b ~ i
der Stettiner Luftschutzübung nicht gezeIgt. DIe
eingetretene
Wirkung
wurde lediglich dur.ch den
ortsgebundenen ch i e d r i ch
te
r der Übungs>
leitung übermittelt. die daraufhin die entsprechen <
den Sc h ade n s da r s t e l l u n gen auslöstc. Im
weiteren Verlauf der Übungen wurden
durch
die
angreifenden
Flugzeuge
probeweise
Beutel mit
Gips
al
Bombenattrappen verwandt.
Dieses er
fahren gab ein plastisches Bild von Ort
und Art
der Waffenwirkung und kann
empfohlen
werden.
Das gesamte Übungsgebiet war in einzelne Scha>
densgruppen und diese wiederum in
Schadenstel:
len eingeteilt.
Gruppen
wld Stellen waren auf
Karten größeren Maßstabes festgelegt, die sich
beim ortsgebundenen chiedsrichter
und
der
bungsleitung befanden.
Für
die
chaden grup
pen
waren
Hauptleitung gehilfen eingeteilt. Zur
Weitergabe der
Befehle
an
die Leitungsgehilfen
bei den
chaden
teilen
war
die ent pr chende
Zahl von
Meld rn zugetei lt. Durch diese EinLi
lung
wurde
erreicht, daß
nur
diejenigen
Schäden
zur
Au
lösung gelangten, die bei
dem
durchge
führten Luftangriff
auch tatsächlich
entstanden
wären,
und eine Au lö ung aller
vorgesehenen
chaden
teilen
und
somit ein
der Wirklichkeit
Die randbekämpfung
nicht
entsprechcndes Bild vermieden wurden.
So
konnte auch
die Übung"leitung den Verlal ,f
der Übung
stets durch
Einlagen
entsprechend
lw
ten. Ihr Befehlsstand war
so
gewählt,
daß das
ge
s
amte
bungsgebiet zu übersehen war. Dje eigent.
liehe
chadensdarstellung geschah
durch rote,
schwarze
und gelbe Tücher,
durch
Brandsäbe
u n ~
Lostattrappen
sowie durch Knallkörper usw. Wel'
tere
Weisungen
gaben
darüber hinaus
die
an
jeder
SchadensteIle eingeteilten Leitungsgehilfen. Diese
Maßnahmen der
chadensdarstellung und Leitung
an den
SchadensteIlen
waren
ausreichend
und
ha
ben sich gut bewährt.
Zusammenfas
end
kann daher gesagt w e r d e ~
daß die bung ihren
Zweck
voll
erfüllt hat.
SIe
war
gewis
ermaßen
eingebettet in eine während
der
vorangegangenen
und nachfolgenden Tage
und ächte angeordnete seehstägige Ve r d u •
k e 1 u n g s üb u
Jl
g eines
größeren Gebietes
, dIe
der Bevölkerung einmal landfristiger als bi her
die Schwierigkeiten zeigte, ~ n t e r denen sie im
Ernstfall zu leben und zu
arbeiten
hat. Auch
diese Verdunkelungsübung zeigte volles Mitgehen
und
großes Ver tändnis der Gesam tbevölkerung
für .we
~ e l a n g e
der
Luftverteidigung.
lele Ist
noch
zu leisten und zu tun. Die bung
hat
aber den vorgesetzten Dienststellen in de.
r
Zentrale
eben
0
wie der örtlichen LuftschutzleI'
tung gezeigt, daß schon viel erreicht ist. Der
Wille der Gesamtbevölkerund ist auf die Wichtig·
kvit de zivilen Luftschutzes'"gerichtet. Das Ver>
ständni für
seine
Erfordernisse ist Gemeingut
aller geworden. Die
Schulungsarbeiten
gehen
ystematisch weiter und zeitiden
von
Woche
zu
Woche bessere Ergebnisse. o"'können sowohl die
örtliche Luft chutzleitung in allen ihren T e i l e ~
als auch die
Bevölkerung
tettin mit der beruhI
genden
Gewißheit der Möqlichkeit entgegensehen,
daß
einmal die
Probe
auf den
Ernstfall
'
gemacht
werden müßte. Verständnis für die Aufgaben
und Wille zur
1
at
sind
die Auswirkungen einer
nunmehr
vierjährigen
E r z i e h u 1 l f ~ s a r b e i t nation.}l
sozialistischer Führung. Bereitsein ist alles.
in besonders luftgefährdeten Gebieten
Ministerialra
t L i n d n e r Reichsluftfahdmin isterium
In
einem Buch
..
Brandbomben
hat
Rumpf
eine
eingehende
Darstellung
der
bisherigen
A n w e n d ~ n g
von
Brandstiftung mitteln im Krieg gegeben. E
ei daher
hier
lediglich festgestellt, daß zu allen
Zeiten
zum B r a n d g e eh 0 ß gegriffen
wurde,
um den
Gegner
durch
Vernichtung
einer Vorräte
zu schädigen
oder
ihn durch Feuersbrun.st au sei_
nen Verteidigung stellungen zu
vertreIben.
Der
Siegeszug
Napoleons erhielt
durch
den
a n d
Moskau
eine entscheidende Wendung.
Daruber
hinau steht der Brand im Gefolge
jeder
kriege
rischen
Handlung,
und e wäre interessant, zu U V
tersuchen in welchem Umfange Brände als Folge
einer B ~ c h i e ß u n g die prengwirkung der
Ge
-
chosse übertroffen
haben.
Zweifellos
haben
im
Weltkriege
brennende
rtschaften
oftmals
den
Fortgang der Kampfhandlung b ~ e i n f l u ß t ; s? ,,:urde
z.
B. 19]4 der bergang
über
dIe Maas bel Dmant
durch
die
brennende
tadt wesentli·;)h
verzögert.
Erinnert
sei
ferner
an die grau igen Verluste,
we
die deutsche Besatzung de
Forts Douaumont
3 6
durch Feuerausbruch erlitt
und
daran. daß
das
Fort
nach
über tandener
~ o n a t e l a n g e r Beschie
ßung erst
dann
nicht mehr zu
halten
war, al
Brände im
Fort
den Aufenthalt unerträglich mach'
ten. ach
Vauthier
hat
Reims
durch einige Be.
chießungen
mittel b r a n d s t i f t ~ n d e r Granaten
mehr gelitten, als es
durch Brisanzgranaten
wäh'
rend
des ganzen Kriege leiden
mußte
"
').
Im einschlägigen Schrifttum findet die mi i ·
t r i s c h eB
ra
n die
gun
g
durch
Abwurf von
~ r a n d b o m b e n eine Behandlung, die
den
Schluß, zu;
laßt,
daß
an der Brau·
:hbarkeit
dieses Angriffs
mittels und an seiner Anwendung
in
zukün ftigen
Kriegen
nicht
zu
zweifeln ist. '
Auf jeden Fall wird die Luftwaffe in zukünfti.
gen Kriegen
von
systematis·
:her
B r a n d s t i f t u n ~
mittel hochwirksamer Brandbomben Gcbrauc
machen, da hiermit gute Erfol le bei der Durch<
führung ihrer
Aufgaben
zu erwarten sind. 0Jach
1)
.. G3Sschut z end Luftschutz
.
7.
Jg
S. 286 if. . 1937 .
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 17/32
der So w j c t ru s s i s c h e n Vor chrift
Taktik
d ~ r
leichtcn und schweren Bombenwaffc"2) soll
d l ~
operative Luftwaffe dazu dienen, durch
Zer.
~ o r u n g
aller kriegswirtscha ftlich wichtigen Ein.
rIchtungen die Möglichkeiten der Kriegführung zu
zerschlagen und den Gegner kampfunfähig zu
machen. Während die schweren Bomber dazu in
erster Linic auf das Hin te r I a n d angesetzt wer.
~ ~ n , i t die leichte Bombenwaffe im wesentlichen
~ u r
ntcrnchmungen gegen Angriffsobjekte i n ~ e r .
alb des f
e in
d li c h e n
A rm
e ca b s c h n I t •
te
s
bestimmt.
wobei
u.
a.
folgende Ziele angege·
f ~ n ~ e r d e n : Angriff auf Bodenorganisationen der
eIndhchen Luftwaffe, mschlag. und achschub .
bahnhöfe
Verlade.
und Au ladestationen, Depots,
tabsqua;tiere
u
w.
Zweifello kann bei a die.
Sen Zielen durch Brandlegung radikale . r n i ~ h .
t ~ n g s a r b e i t geleistet werden . Besonder trtfft dl .
fu.r
alle S ta p e I p I ä tz e von achschubmatert.
al en und Lebensmitteln sowie für Futter. und Be.
tnebsstoffläger
der Truppe zu. chließ ich
kann
a?er auch jede Ortschaft hinter der Front der
kampfenden
Truppe zum lohnenden Ziel werden.
Werden
die
Städte
und Dörfer niedergebrannt ,
w ~ s
gerade
bei
kleineren Ortschaften
wegen
ihrer
leIchten Bauweise am ehesten möglich ist, so wer<
den die Truppen und die täbe ihrer
Qua
r t i e r e
beraubt. Dabei ist auch damit zu rechnen, d ~ ß
P.ferde und Fahrzeuge nicht schnell g e n u ~
S ~ c h e r h e i t gebracht werden können, so daß f ~ r SI '
dIe Gefahr der Vernichtung besteht. Es k o n n ~ e
schon als Erfolg angesehen werden, wenn dIe
Truppe durch die Brand.'/efahr in den Ortschaften
v ~ r a n l a ß t würde. an Stelle der Ort unterkunft das
~ I w ~ k zu
bevorzugen.
abgesehen da.vo.n, daß auch
n e s e m Fa ll e die Lagerstätten mIt Ihren ~ t r o h
chutten
usw. der Brandgefahr ausge etzt smd.
B Schließlich i t dic vom Flugzeug a b g ~ w o r f e n e
randbombe ein .'/eeignetes Mittel ,
um
bel
t r o c k
•
nem Wetter W ä I de r im
Rücken
des Gegners m
Brand zu setzen und damit rückwärtige erbin.
~ u n g . e n zu unterbrechen oder ~ a t t e r i e s t e l l u n g e n ,
r e l t s c h a f t s
teilungen und t i . J t z ' p u ~ . t e auszU.
~ u c ~ e r n . Auf jeden Fall werden die
K r l e ~ s f a n a l e ,
dIe
In früheren Kriegen brennende qehoft.e u ~ ?
~ r t s c h a f t e n bildeten, in der Zukunft m ~ e l t gr?
\ ~ r e m Umfange aufleuchten, wofür .die BJlder, ?Ie
Vlr VOn
den Kampfp'lätzen in paJ1len und Chma
erhalten,
warnende
Hinwei e ergeben.
.wenn
nachstehend
Anregungen für die
y
orbe.
reltung der B r a n d a b
weh
r in dem GebIet g.c.
g ~ b e n
werden
sollen, in dem die
Heerführung
a l l ~ m
~ I e
Verantwortung
zu tragen hat, mag
e I ~ e
Burze
Betrach
tung von Beispielen zeIgen, daß dIe
. fa
sung de oldaten mit der
n d a b v ,
nIchts
Neues darstellt.
Die er ten
Anfange
eme
organisierten m i l i t ä r i s
ehe
n F e u er lös c h.
~ e e n s
überhaupt waren
im a l t ~ n Rom beson.
/r
s
zum Feuerlöschdienst eingeteJlte.
und
ausge·
te te Kohorten. In
der
KriegsgeschIchte finden
sIch zahlre iche Beispiele dafür, daß
der
Erfolg
~ d e r Mißerfolg der
Verteidigung f
ter
P l ä t z ~ v ~ n
er Organisation
der Brandbekämpfung
abhanglg
war,
Am
bekanntesten sind wohl die
Maßnahmen
F
ettelbeek
bei
der Verteidigung
~ o l b e r g
.
per
R e u ~ r s e h u t z der
Festung
Pari i t m e ~ aktJven
F
g l m ~ n t
übertragen. Bei der . M a l 1 n ~
J1Immt
.der
euerlo chdienst auf den chlffen emen breiten
~ a u m Zur Erha ltung der Gefechtskraft ein,
der
erlust eine Schiffes in
der
ee chlacht mmd.e.
f e
n
,ebenso oft
durc
h Inbrandge.r
aten
~ e s . c ~ l . f .
WIe dur ch anderwe itige Zer torung emtntt, m
diesem Zu ~ m m c n h a n g e sei auf die Brandwirkung
des rotspal11schen Bombenangriffe
auf
das
Pan.
zer chiff Deutschland verwie en. Vor dem
Kriege gab. es in großen
Garni
on tädten, z. B.
Dresden, eme besondere Militärfeuerwehr für die
militäri chen Anlagen. Im Kriege beschränkte man
si.ch anfang darauf, in den deutschen Festungen
dIe vorhandenen Feuerwehren in Militärfeuer.
wehren umzuwandeln
3
, im übrigen überließ man
den Feuerschutz im besetzten Gebiet den zurück.
gebliebenen örtlichen Feuerwehren. Bei der Ein .
richtung des
Großen Hauptquartiers
in Charle.
ville wurde ein Kommando der Berliner Feuerwehr
dorthin verlegt. ach wiederholten Fliegerangrif.
fen auf da Hauptquartier der Kronprinzenarmee
in tenay wurde von der vornehmlich aus Feuer;
wehrleuten zusammengesetzten Flammenwerfer.
truppe ein
Feuerlöschdien
t eingerichtet&). Die
sich steigernde Tätigkeit der feindlichen Flieger
und die_durch B r ä ~ d e eingetretenen Verluste
ga.
ben 9 Anlaß, beIm K o m m a n d i e r e n d ~ n General
der
Luftstreitkräfte
eine Abteilung Feuerschutz zu
errichten, der die Aufgabe zufiel, die Brandabwehr
im Operations. und
besetzten
Gebiet und auch
im
b e d r o ~ t e n
Teil der
Heimat
zu organisieren.
12 BranddIrektoren, denen
115
Krieg brandmeister
unter teilt waren, wirkten hier nach den Anwei ;
s u n ~ e n der
A b ~ e i l . u n g
Feuer chutz. Im Operations.
gebIet wurde fur Jedes Armee.Oberkommando ein
~ r m e e b r a n d d i r e k t o r vorgesehen, de sen Tätigkeit
sIch auf
den. chutz der
Munitionslager, Pionier.
park , Magazme
und
Anlagen der
Landwirtschaft
er treckte. Zur Sicherung
der
ehr umfangreichen
Anlagen der
Luftstreitkräfte im
Heimat.
und
im
Operationsgebiet wurden
bei der Inspektion
der
Flieger und beim Generalgouvernement Bel.
gien
Feuerschutz. Verbindungsoffiziere
einge etzt.
Schließlich wurde im Kriegsminis
terium
ein Reft:.
rent
für
Feuerschutz ernannP).
Die geschaffene
Organisation konnte
we entliehe
Erfolge
durch Herabsetzung der
Brandschäden
er.
zielen.
Auf
der gegnerischen ei
te
haben beson.
ders
die
Engländer
einen guten Feuerschutz in den
von ihn
.e
n b.elegten
Ortschaften
aufge tellt.
Außer
.
o . r d e n t J ~ h
mteressant
sind die
eingehenden
Be.
nchte eme Kommandos des
Paris
er Feuerwehr.
Regiments über seine
Tätigkeit
bei
der
Beschie.
ßung von Reims. durch deutsche Brandgranaten
ß
.
Au
der
EntWicklung
der
ach kr i e g s z e i t
ist - abge
ehen
von der in allen Staaten zu beob•
achtenden
Förderung des Feuerlö
chwesens
im
Rahmen der Luftschutzvorbereitungen - zu er.
wähnen,
daß
in
Rumänien
in allen
Garnison.
tädten
das Feuerlö chwesen von der Truppe über.
nommen wurde.
Auch
in Italien findet das
Feuer
;
löschwesen durch das
Militär
eine be
ondere
För•
derung. Die Au bildung im Feuerlöschdienst wird
in der Truppe betrieben, besondere Kurse werden
für Offiziere abgehalten. Es bestehen Garnison .
.Marinefeuerwehren, zu denen Angehörige
stadtJscher Feuerwehren zur Dienstlei tung kom ;
mandiert werden und umgekehrt.
In einem zukünftigen Kriege werden ich die in
besonder luftgefährdeten G r en z g e b i e t e n
auf die sich die f1iegeri che
Tätigkeit
in
erste;
Linie au wirkt, zu
tändigen
Kommando teilen der
Armee
hauptsäohlich
auf
die
Vorbereitungen
und
2
Vgl. " Deutsch e
Luftwacht
, Luftwehr . Heft 10/11,
1937
.
3 V ~ ) ' Feuer und Was
••
r , Zeit.schrilt für dt.sch. Brandschu lz,
r . 23
(
24,
1919.
4
V ~ 1 .
Archiv
f Feuerschutz , Rettungs· u . Fcuerloschwc.cn·',
r . 21 {22, 1916.
") Hoc p p n
e r ,
DeulschJunds Kri eg
in der
Lull .
6 V ~ 1 .
Rum
p r in
,.Gasschulz
und
Luftschulz
' 7. J . S
286 Ir
1937
. ' .,
3 7
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
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Einrichtungen des zivilen Luftschutzes stützen
müssen.
In besonderem
Maße trifft dies für die
Brandabwehr
zu, da
der Truppe
entsprechende
Vorkehrungen
nicht ausreichend
zur Verfügung
stehen können, während sie gegen Angriffe mit Bri.
sanzgeschossen und Kampfstoffen in
vollem
Um
.
fange
gerüstet
sein muß und
somit
in der Lage ist,
auch
selbst helfend
einzugreifen. Es
ist daher der
Ausbau
des Brandschutzes
im Rahmen
des
zivilen
Luftschutzes
in
Grenzgebieten
auch
in den
klein.
sten
Orten von Wichtigkeit. Durch den Selbst.
.
schutz ist
für Bereitstellung
von Löschgeräten
für
die
erste Brandbekämpfung in
den
Häusern
zu
sorgen. Daneben
sind der
Ausbau und
eine aus·
reichende
Ausrüstung der
ö r t I i ch e n F e u
e r
.
weh
r en
zu
betreiben. Dabei
ist
mit besonderer
Sorgfalt die Bereitstellung
von Löschwasser
zu
be.
handeln. Da es
naturgemäß
niemals möglich ist,
eine Ortsfeuerwehr -
besonders
in
kleineren
Or.
ten - so stark zu machen, daß sie allen schon im
Frieden
an
sie herantretenden Aufgaben gewach.
sen ist, muß sie
jederzeit
durch gut organisierte
na c h ba r I i ch e H i I f e ie i s t u n g verstärkt
werden können. Doch dürfen die einzelnen Feuer,
wehren
im
Drang
zur Hilfeleistung
nicht
willkür.
lieh handeln; die Abmarschfolge der einzelnen
Löschkräfte muß vielmehr durch Ausrückeord,
nungen
festgelegt sein und von den zuständigen
zivilen Dienststellen durch Alarmbefehle gehand,
habt werden. Von erheblicher Bedeutung für die
Stützung der Ortsfeuerwehren sind ausschließlich
für Hilfeleistung innerhalb eines bestimmten Be·
zirkes bereitstehende
mo
t o r i s ie r t e Fe u
e r
lös c h k
r ä f
t
e,
z. B die schon für Friedens,
zwecke bewährten sogenannten Kreiskraftfahr,
spritzen. Der etwaige Einwand, daß
solche
Reser.
ven zu
spät
kommen würden, kann nicht als stich,
haltig anerkannt werden. Der Verlauf größerer
Brände
hat
oftmals
bewiesen,
daß
mit
schneIlen
Kraftfahrzeugen ausgerüstete Feuerlöschkräfte, die
aus
Entfernungen von
100 km und mehr heran,
geholt wurden,
noch
entscheidend eingreifen
konnten. Bei amerikanischen Großbränden ist
noch am dritten
Brandtage
die Hilfe entfernter
Feuerwehren
erbeten worden. Es sei in diesem
Zusammenhange
nochmals auf die Schilderung der
Brandbekämpfung
in
Reims 1918
verwiesen. Die
große Bedeutung
derartiger
Reserven für die Ab,
lösung
abgekämpfter
Feuerlöschmannschaften
und
für A Uffrischung
und
Ordnung des
eingesetzten
Gerätes wird man erkennen,
wenn
man die kör:
perliche
Inanspruchnahme
der
dem
Qualm, der
Hitze, Kälte
und
Nässe
ausgesetzten
F e u e r w e h ~
leute bedenkt und
den
hohen Verschleiß und
die
notwendige Instandsetzung
der bei der B r a n d b ~
kämpfung eingesetzten
Geräte
berücksichtigt.
pIe
Durchführung
der
Brandbekämpfung durch K r a ~ t e
des
Sicherheits.
und Hilfsdienstes
in
Grenzgebl
e
ten ist
in vollem
Umfange den militärischen
Be-
langen anzupassen.
Daneben muß die T r u p
pe , soweit
sie dur?h
Brandgefahr selbst bedroht
ist,
von sich
auS
fur
den Feuerschutz besorgt
sein.
Die praktische AuS-
übung wird in
erster
Linie
den
Ortskommandan.
tu ren und den Nachschubbefehlsstellen
zufallen.
ie sind durch
entsprechende
D i e n s t v o r s c h r i f t e ~
anzuhalten, grundsätzlich
die
Brandgefahr
bel
ihren Maß nah me n und Einrichtungen bei .der
Unterbringung der Truppe in Ortsohaften, E r r ~ c h
tung von Stapelplätzen, Parks usw. zu b e r ü c k s l ~ h -
tigen. Bei der Belegung der
Ortschaften,
der EIß
richtung
der Parkplätze
ist
bereits auf Feueraus
bruch
Rücksicht
zu
nehmen. Stapelplätze und der
gleichen sind so anzulegen, daß eine
schnd
e
Feuerausbreitung
vermieden
und
die
B r a n ~ b e -
kämpfung erleichtert
wird.
Feuerschutzstreifen
und
Vorkehrungen
gegen
Funkenflug sind
vorzu
sehen. Ferner ist es erforderlich, daß in allen U
h
-
terkünften und i\nlagen der Truppe einfac e
Fe u e r öse h
ger
ä te unter gut s i c h t b a r ~ r
Kennzeichnung der Aufstellungsplätze bereit
gestellt und die Mannsohaft
mit
der Handhabung
der Geräte vertraut gemacht
wird.
Im besonderen
Maße gilt dies für feuergefährliche Lager, z B
Be-
triebsstofflager, wo die
dafür
in Betracht kommen-
.den Sonderfeuerlöscher vorhanden sein müssen.
Dabei ist die Frostgefahr, du rch die örtliche Was
serstelIen unbenutzbar
werden
können, zu berück
sichtigen.
Da
damit
zu
rechnen ist
daß
ein
zu
r ü c k g e ~ e n d e r
Gegner die eigenen F e ~ e r l ö s c h k r ~ f t d
aus semen Ortschaften zurückziehen wird,
sln.
schließlich nooh
Maßnahmen
vorzusehen, die die
purchführung eines ausreichenden Feuerschutzeli
Im
besetzten
Gebiet ermöglichen. Auf jeden
e r f o r d ~ r ~ die
Entwicklung
der
Brandbomben
e i 1 d ~
Beschaftlgung auch des
Soldaten
mit der Bran
b e k ä ~ p f u n ~ . ,
wobei
diese Beschäftigung z w e i ~ ~ I 1 o ~
zu emer ..Forderung des aIlgemeinen F e u e r l o ~ c h
wesens fuhren wird, die im
Interesse
des
ZIVilen
Luftschutzes höchst
erwünscht
ist.
ünstliche
Nebel
im Luftschutz
Oberregierungsbaurat Dr. W.
Mi
e Ie n z, Berlin
Wenn
ein
Chemiker den
Auftrag erhält, eine
Untersuchung über
die
Zusammensetzung der
Luft auszuführen, so wird
er die Luftmenge, die er
für
seine
Analyse verwendet,
zunächst
einmal
trocknen . Damit entfernt
er einen
der
wenigen
-
hinsichtlich der
vorhandenen Menge -
verän
derlichen
Bestandteile der Luft
aus dieser, einen
Bestandteil, dessen
Vorhandensein in
der Luft
bei
Angaben über
ihre
Zusammensetzung daher
auch
fast niemals zahlenmäßig
angegeben
wird.
Und
doch sind
die
Luftfeuchtigkeit,
also
das Wasser
,
und deren Schwankungen
in
der Atmosphäre
-
je
nach
Menge
und Erscheinungsform
-
von sehr
großer
Bedeutung
für eine Reihe
von Witterung
s,
erscheinungen,
die
das
Bild
der Landschaft erheb
,
lieh zu ändern vermögen.
3 8
.
Wasser, das
- wie
bereits gesagt
_ in der Luft
m wechselnden Mengen
stets vorhanden
ist, kann
als
Wasserdampf, d.
h. als ein
unsichtbares GaS
oder
als ebel
oder Wolken
in Form
von
feinsten
Tröpfchen
in ihr
enthalten
sein.
Die
WasserdamP:-
m e n ~ e , ~ e I c h ~
die uns umgebende Z i m m e r l ~ t
enthalt, Ist
11I0ht
unerheblich.
Würde
sie
Sich
plötzlich in Tröpfchen flüssigen Wassers verwan
deln, so
würden
dadurch
Menschen
und
Gege
o
•
stände,
die sich in
dem Zimmer
befinden spürb
a
f
nd sichtbar beregnet
werden. Aber
W a s ~ e r d a [ [ l P
ist noch kein Nebel. Er ist lediglich die
Voraus'
setzung für
das
Entstehen
echter Nebel.
e bel
bestehen bekanntlich ebenso
wie
Wo
ker:t
aus k l ~ i n s ~ e n
Wassertröpfchen. Die
e i o ~ e l n e ~
Teilchen smd
Jedoch so klein
daß
sie sich
1 de
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Luft praktisch l a n ~ e Zeit hindurch
schwebend
halten.
Sie
besitzen zwar
a ~ e h
eine Fallgeschwindigkeit, doch
ist
dIese
so
klein (im
Durchschnitt m e h
.ere Stunden für m), daß sie g e g e n ~
u ~ e r dem durch
die
Luftbewegung
be<
wIrkten
Steigen
oder
Fallen der
T e i l
ehen praktisch keine
Rolle spielt.
Für den Ü
bergang
des in ·
der
Luft
enthaltenen unsichtbaren W a s s e r d a m o
fe
in
sichtbaren
ebel kommen
v e r ~
schiedene Ursachen,
vor
allem
T c m p c ~
:aturänderungen,
in Betraoht. Immer
1st. es
jedoch notwendig, daß
die Luft
KeIme
enthält,
die als sogenannte
K o n
densationskerne dienen können.
Ohne
s< >lche
Keime
ist eine :'-Jebelbildung
nIcht möglich. Diese Keime können
.nach
Form und Größe
sowie nach
Ihrer chemischen
atur
verschiedenster
~ r t
scin. So
können
sie aus feinstem
~ ~ a u b
organischen
oder
anorganischen
vrsprungs
bestehen,
oder
es können
auch
clektrisch
geladene Teilchen,
s o ~
crenannte Ionen wie
sie
in der Luft
praktisch
stets vorhanden'
sind,
hierfür
in
Betracht
kommen
.
Für
den
Bestand
des ebels
und
seine Dichte
spielen naturgemäß
Anzahl
und
Größe der
einzel:
nen
Teilchen eine
erhebliche
Rolle. Wachsen bel
Fortbestehen
der Ursachen für die Kondensation
des
Wasserdampfes die einzelnen • ebelteilchen
z.u sta rk an, so erlangen sie schließlich eine merk<
llche Fallgeschwindiokeit
und
reißen dabei auch
kleinere noch
s c h w ~ b e n d e
Teilchen mit. U m g e ~
kehrt
findct
durch starke
Sonnenbestrahlung eine
Wicderverdampfung des
kondensierten
W a ~ . s e r s
tatt
, was zu
einer
Auflösung des Nebels fuhrt.
Dabei bleiben natürlich die Keime, die als K o n
densationskerne
gedient
haben,
zurück und
w e r
den dic leiche Rolle bei der nächsten
Gelegen;
heit
von ~ e u e m erfüllen können .
Atmosphärische :'-Jebel die in gleicher Weise
wie die Nacht erschweren'd auf jede
Tätigkeit
wir;
ken,. sind in Kriegen naturgemäß häufig auch für
taktische Zwecke ausgenutzt worden, z.
B.
um
unbemerkt vom
Gegner
teIlungsänderungen
dure.hzuführen. Es liegt auf der Hand,
daß
man
bereIts frühzeitig daran
gedacht
hat, den fehlend eh
echten
ebel dadurch zu ersetzen, daß man durch
Entwicklung von Rauch dem Gegner die Sicht zu
n ~ h m e n versuchte. Diesen Ver uchen
hafteten
z ~ ~
naehst natürlich
noch
erhebliche Mängel an, dIe
nicht
zuletzt
ihren
Grund
in
der chwierigkeit
Bild 16.
h a t ~ ~ n
geeignete
Raucherzeugungsmittel in der
genugenden Menge
zu finden.
Mit dem
Fortschreiten
der Erkenntnis e h e m i ~
scher
V o ~ g ä n g e und
ihrer
~ e h e r r e h u n g
sowie
mit
der EntWicklung der chemIschen Industrie wurde
nun ei.ne Reihe
~ o n ~ e u e n
Möglichkeiten
g e s c h a f ~
fen, die zum Tell weItaus wirksamer
sind
als die
erwä hnto Raucherzeugung früherer Zeiten. Man
spric
ht
~ e i
dies:n
n e u z . ~ i t l i c h e n
Formen
allgemein
vom k uns t lI c he n Nebcl, doch sollte man
vielleicht besser vom "c h e m i h e
n
Nebel
sprechen, da es sich bei sämtlichen praktisch
brauchbaren Verfahren
nicht
um eine künstliche
Bildung echter Nebel handelt, ondern stets um
den gesteuerten
Ablauf
chemischer Reaktionen
in
der
freien
Atmo phäre,
die gleichfalls eine
ichttrübung der Luft zur Folge haben .
.
Daß
~ i e freie. icht in künftigen Kriegen eine
OIcht mmder WIchtige Rolle pielen wird al in
a ll en b i ~ h e r i g e n ? bedarf keiner besondercn e g r ü n ~
dung. le stellt msbesondere bei der Durchführuncr
eines Ltlftangriffes und bei seiner bwehr eine;
Faktor
dar
, von dem in weitem Ausmaße der
Erfolg b h ä n g e n . wird. Einen
unsiohtbaren
Gegner
zu bekampfen, bietet nur sehr geringe Aussichten
abcr auch der Angreifer im Flugzeug braucht Bo;
densicht , um seine Bombcn mit Sicherheit ins Ziel
zu bringen. y e r dun k e l u n g und Ver n e b
lu
n g
er chemen
daher
auf
den er
ten
Blick als
ebenso selb tverständliche wie w i r k ~
s ~ m e Luf.tschutzmittel. Beidc ergänzen
SICh g e ~ ~ s s e r m a ß e n ohne sich jedoch
g e n s e l t l g voll tändig ersetzcn zu
konnen. Der ebel teilt sozu agen
~ i n e
Art von
moderne
r
Tarnkappe
dar
mdem er unsichtbar
"
macht o h n ~
denjenigen,
der sich
unter i h ~ v e r ~
birgt,
se
lb t auoh blind zu
machen
wie
es die Dunkelheit
tu t
.
Insofern
ist
er
.de r letzteren überlegen.
Die Dunk
el.
heIt
kann durch Scheinwerfer, L c u c h t ~
rak
eten u. dgl. erhellt werden,
während
der
ebel allen
optischen
D u r c h d r i n ~
gungsver
uchen wider teht.
Auf
kurz,e
Entfernung bereits verschluckt
der
bel das Licht auch
der
stärk
ten chein<
werfer. Weiterhin
besi
tzt er
auch
nioht
ph
ot.
Rc ich5a
nstalt
für Luftschutz (4). völlige U ndurchsichtigkeit der
Bild 15.
\ acht,
ondern
l
äß
t
je
nach
seiner
3 9
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
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Dichte
eine gewis e
Oricntierungsmög:
liehkeit zu.
Insbesondere
wird die
ieht in Innenräumen praktisch über;
haupt
nicht einge
ehränkt.
Gegenüber
dem
echten
Nebel besitzt
der
künst
;
liehe den unbestreitbaren Vorzug,
daß
er
nach
Bedarf erzeugt
und aufrecht:
erhalten
werden kann.
Hiernach
möchte
es fast scheincn,
al ob die künstliche
Vernebelung
be;
stimmt
sei, eine besonders wich
ti
ge
Rolle
unter den Luft chutzmaßnahmen
zu spielen, und als ob hier ein
wirb
sames Schutzmittel vorhanden sei,
das
bisher allerdings nioht die genügende
Beachtung gefunden hätte. D i e s e ~ Ein;
druck wird man jedoch
nur
bel sehr
oberfläohlieher Beschäftigung mit den
Fragen,
die
hier zu b e r ü e k s i c h ~ i g e n
sind haben können und
wird
bel Er;
k e n ~ u n g der chwierigkeiten, die der
praktischen Lösung entgegen tehen,
sehr leicht zu einer anderen Beurteilung
kommen. Je nach dem Gewicht , das man beim
Gedeneinander;Abwägen
de Für und
Wider
den
e i n ~ e l n e n
Teilen des Gesamtproblems beimißt.
kommen denn auch Anhänger und Gegner der
Vernebelung zu vö llig
entgegengesetzten
uffas;
ungen über ihren Wert.
Vorzüge und Nachteile
der
künstlichen Nebel
ind so oft
beschrieben worden,
daß auf ihre noch;
malige
Gegenüberstellung hier
verzichtet werden
kann. Es muß jedoch
an
dieser Stelle betont w. p
den, daß die Frage nach dem Wert
der
Vernebe;
lung nicht allgemein mit Ja oder Nein beantwortet
werden kann... ebel in jedem Fall ist genau
so
falsch wie Nebel in keinem Fall . Zu einer Be;
urteilung ' utzens einer V e r n e b e ~ u n g muß in
jedem
Einzelfall
stets
eine
ganze
ReIhe
von
Fra;
gen geprüft
werden,
die nur in
ihrer
Gesamtheit
zur
Grundlage des
Entschlusses
gemach t werden
dürfen.
Es kann keinem
Zweifel unterliegen,
daß
die
Lösung
der t ee
h n i s
ehe
n S e i ~ ~
Problems
die
grundlegende
Vorau
etzung
fur dIe Befassung
mit
der Nebelfrage
überhaupt ist. Die W i ss e n;
sc
h a f t klärt die Ur achen der ebelbildung und
ihre Gesetzmäßigkeit, die
T e
c h n i k schafft die
Möglichkeit zu ihrer praktischen .
e : . w e n d u ~ g
in;
dem
sie
Geräte und
Verfahren hlerfur
entWIckelt,
ild
17 .
33
Ud 18.
nachdem zunäch t einmal die Herstellungsmöglich;
keit der
ebelstoffe in
den
benötigten
1engen
von ihr
ausgearbeitet
worden ist. Für den tat;
sächlichen mfang des Einsatzes sind aber selbst
verständlioh auch wir t s c h a f t l i ch e Ge -
i ch t s p unk t e, z.
B
Zugänglichkeit der Roh
stoffe, Preis
u
a , von maßgeblicher Bedeutunfl·
ieht zuletzt muß außerdem
untersucht
werden ,
ob
und
in welchem Umfange durch die erzeugten
ebcl ehädigungen an Mensch
oder
Tier, Pfhln '
zen oder Gegenständen hervorgerufen w e r d e ~
können. Erst, wenn tiber alle diese Fragen hinreI
chende Klarheit g chaffen worden ist,
wird
der
Zeitpunkt
gekommen sein, wo über organisato '
rische und
takt
i che Fragen
Entscheidungen
ge
troffen
werden
können.
Aber
erst der
Krieg wird
eine abschließende Beurteilung ermöglichen, d e ~ l n
nur im Ernstfall kann sich bewähren was im Frt
e
-
den für diesen Fall geschaffen und r o b t wurde.
Je gründlicher im Frieden alle Einzelfragen '
diert wurden, um so ge rin (jer wird im Kriege dI e
Abhängigkeit von den m tänden werden.
die
den
Wert der Vernebelund so
stark
ein zu;
chränken cheinen. und ein um
ö
so brauchbarer
Kriegsmittel wird sie in der Hand
einer ü b e r 1 e g ~
nen Führung werden können. "G lück hat auf dIe
Dauer nur der
Tüchtige".
dieser Satz gilt nicht
nur für den Feldherrn, sonder n au·;h
für
seinen Waffensohmied, den Tech
'
niker.
Für die Erzeugung künstlicher ebcl
kommen
d r
ei au
p t g r u p P e n
von e b e l s to f f e n in Betracht.
Zur ersten gehören diejenigen, bei de
nen die ebelwolken einem V er '
b
r en nun
g s v o r g a n g mittelbar
oder unmittelbar ihre Entstehung ver.
danken (organische Brennstoffe, P h o ~
phor, Bergermischungen). Bei
der
zweI '
ten Gruppe spielen V e r d a m P -
fun
g s p r o z es s e die
Hauptrolle
(Sehwefeltrioxydnebel), und bei der
dritten
kommt
dem
Zu tandebring
cn
c h e m i s c h er R e ak t
i on
e n eine
wesentliche
Bedeutung
für die Nebel
bildung zu
(Titan
; oder Zinntet,rachl
o1
rid plus
Ammoniak).
Mit wenigen A ~ s
nahmen
beruht die entscheidende WIr<
kung aller
Vernebelung
verfahren da
:;
auf, daß
was er
a 11 z i ehe d e
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
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groskopische) S t 0 f
fe in
die Luft
gebracht
w ~ r ~
den, die infolge dieser Eigenschaft die
F e u c h t l g ~
keit
der Luft an sich
reißen
und mit ihr N e b e l ~
tröpfchen
bilden. Je größer
daher
der W a s s e r ~
d ~ m p f g e h a l t der Luft ist, um so günstiger liegen
dIe Verhältnisse für die Bildung dichter • ebe .
chwacher
Regen und gelinder Frost stören die
Vernebelungsaussichten
im allgemeinen nicht, d a ~
gegen sind sehr trockenes Wetter und hohe o m ~
m
ertemperaturen
der Bildung künstlicher • ebel
st
ark
abträglich.
.Außer vom Feuchtigkeitsgehalt der Luft
hängt
dIe.
ebelwirkung naturgemäß
auch
von
d ~ r
W n d s t ä r k e ab. Während beim G ~ s k a m p f dIe
~ i n d g e s e h w i n d i g k e i t
5 m in der Sekunde nicht
u.berschreiten so
ll
, ist
behauptet
worden,
daß
e r ~ t
eIn
Wind von
mehr als 10
Sekundenmetern
dIe
künstlichen
cbelwolken so schnell
zerstreut
und
ie
so sta rk zerreißt
daß der beabsichtigte Tap
nungszweek
nicht
mehr erreicht werden kann.
Auch zu schwache
Winde sind
ungünstig,
da
i
die
erforderliche
Ausbrcitund
der
Nebelwolken
nicht
ausreichend
begün
tige;.
Beim .Einbau
d ~ r
ebel
geräte kann
schließlich auch dIe Kenn.tJ1ls
meteorolO(Jischer
örtlicher
Eigenarten, z. B.
emer
vorherrseh"enden Windrichtung,
mit Vorteil v e r ~
wertet
werden.
Daß auch die G el ä n d e g e s
t a l
tun g von
Einfluß auf den Erfolg einer V e r n e b ~ l u n ~ sein
kann, liegt nahe. iederungen werden SIch Im
ge
meinen
günstiger auswirken al Erhebungen.
B e
wachsung und
Bebauung
werden vielfach das
I-
Iaften des
ebcls begünstigen.
N ebelstoffc, g e r ä t e und r f a h r e n ~ d e n n a c ~
mehr oder minder langer VorbereItung a r ~ e l t
schließlich durch G ro ß v e r u c he auf Ihre
Brauchbarkeit
für
den
Ernstfall
geprüft
werden
mü n. Durch derartige Großversuche brau.cht
u. . nur ein
kleiner
Aus chnitt aus den ~ e l t e r
oben
angedeuteten
Aufgabengebieten gepruft zu
werden, ohne daß gleichzeitig der
gesamte F r a ~
~ e n k o m plex oder
das
Problem als s o ~ c h e s zur.
orterung geste ll t wird. 0 können wirtschaftlIche
GeSichtspunkte, Eingliederung des Einsatzes
d e ~
V
r n e b e l u n g
in die gesamte Luftabwehr u. a. bel
reIn technischen Erprobungen
bewußt
außer acht
a s s e 1 werden. Da Ergebnis des
V ~ r s u c h ~ s
WIrd in einem solchen Fall daher auch nur msowelt
Bedeutun l für die
Gesamtbewertung
der
F r a ~ e
der künstlichen Nebel besitzen, als dadurch em
wicht iges
Teilgebiet mehr oder minder
aus
~ e m
tadium
de
Problematischen
herausgehoben
WIrd.
Ein solcher V e r s u c h der vorwiegend t e c ~
ni che Voraus etzungen für den ebelcinsatz k l a ~
ren ollte, hat im Rahmen der großen W e h r m ~ c h t
manöver die es
Jahres
auf Anordnung des Re.lchs:
luftfahrtministerium stattgefunden. An emem
hierfür
au
gewählt en Objekt wurde ll11ter Ein ~ t z
verschiedenartiger ebelstoffe und :ge rate eme
G ro ß v e r n e b e l u n g durchgeführt.
AI V e r n e b e l u n 0 b j e k t
wurd
e.. ein
langgestrecktes an drei - eiten von W a s s e r I ~ u f
begrenztes
In d u s t r i e g e b i e t von etwa
~ m e m
h ~ l b e n
Quadratkilometer
-
F l ä c h e n i n h ~ l t
~ l m r n t .
Di ese Fläche wurde
jedoch durch
die e f \ ~ a h n t e n
Wasserläufe
praktisch verdoppelt,
denn
d l ~
Ver:
nebelund
konnte
nur dann al gelungen
b e z e l c ~ n e t
Werden "we
nn
die e \Vasse rIäuf
e
die einem f e m J ~
lichen Flieger eine leichte O r t s b e s t i m m u n ~ de
Ang riffsz ielcs ermödlicht hä
tt
en,
durch
die
e r ~
zeugten r gleichfalls der L u f t b e o b a c h
tung entzogen
wurden.
m die Erkundund
der
L a g ~
des Hauptzieles weiter zu
erschweren
~ u r d e
an emer .mehr als 1200 Meter
entfernten
Gelände:
teile mit charakteri tischen Erkennungszeichen
eine c h e i n v e rn e b e l u n g von fast den glei:
cher: u maßcn vorbereItet und
päter
auch durch:
gefuhrt.
Der
Ein
bau d e r e b e l ger ä t e - es
kamen nur solche für Handbedienung zum E i n ~
satz - geschah derart daß bei jeder Windrich:
tung die
Durchführung
de
Vorhabens
e
ichert
w ~ r . Jedem Bedienungsmann wurde :ine be•
t ~ ~ ~ t e Anzahl von Geräten zugeteilt, die er in
mogbchst kurzer
Zeit
nacheinander in
Tätigkeit
zu setzen hatte. Der gleichzeitige Beginn der Ver.
n e b e l ~ n g allen Stellen wurde durch einfache
organ.lSatonsche. Maßnahmen die sich als völJig
ausreichend
erwiesen
haben
ichergestellt.
Für die Vernebelung waren Vertreter der drei
genannten
Hauptgruppen
von ebelstoffen b e r e i t ~
g c : s t ~ l l t worden .die hinsichtlich ihrer
Wirkung
mlte1l1ander verglIchen werden sollten. Während
die überwiegende Mehrzahl
der
Geräte
ortsfest
aufgestellt war,
wurden
einige wenige auf dem
Deck von Wasserfahrzeugen für beweglichen Ein:
satz
~ u ~ g e b a u t Der damit verfo lgte Zweck war
der, ell11ge fahrbare ebelquellen zu
besitzen
um
möglicherweise
entstehende
ebellücken ch'nell:
tens schließen zu könn n.
Am
bungstage
wehte ein . eh w ach e r
W in d von zwei bis drei ekundenmeter. Der
Himmel
war
nur leicht
bewölkt
die Luft klar
so daß gu te Fernsicht bestand.
Für
die AusbiI,
dung der e
belwolken
waren - soweit hygrosko.
pische Nebelbildner
verwendet wurden
-
gute
. Voraussetzungen gegeben durch die erwähnten
i asserläufe, die die Entwicklung einer hohen
Luftfeuchtigkeit begünstigen.
Wegen der
geringen
Windgeschwindi gke it, die zeitweise auf weniger
al'i 1 5 m zurückging, mußte für da Entstehen
einer hinreichend großen ebeldecke ein
ent:
sprechender
Zeitraum
veransohlagt werden. Es
wurde damit gerechnet daß hierzu etwa
15 Minu:
ten erforderlich ein würden. Die spätere Ver:
nebelun.g zeigte jedoch daß die hierfür benötigte
Zeit geringer war. Bereits nach zehn Minuten war
eine
ebeldecke
vorhanden die als vo llständ id
au reichend für den angestrebten TarIlungszweck
bezeichnet werden konnte. uf den Befehl
zum
Vernebeln
der kurz nach acht
Uhr
morgens
ge:
geben
wurde
traten nach kürze ter Zeit bereits
die er ten eräte sichtbar in Tätigkeit. Die Zahl
der erst vereinzelten ebelflecke
wuchs
a u ß e r o r ~
dentlich schnell an, die entstehenden ebelwolken
f10s en
zusammen
und bereits
nach
weniden
M i ~
nuten war eine ausgedehnte
ebeldecke ~ o r h a n
den. Etwa von zehn Minuten nach Beginn der Ver:
nebelung an wurde
das
Gebiet überflogen, wobei
sowohl
durch ubjektive Beobachtung al auch
durch Lichtbild da Vorhandensein
einer
g e
ch i 0 s sen e n e be l d
eck
e von großer
Ausdehnung festgestellt wurde. Interessant i t
hierbei , daß aus der Luft die Fa
rb
e des
1
e
bel
von
der gleichzeitig vorhandener Wölkchen
kaum
zu
unterscheiden
war.
Dadurch daß
der
Wind
von
dem Ha
uptnebel
gehiet gerade zur
cheinvernebelung hin wehte, füllte sich die
g e ~
amte dazwi chenliegende Fläche allmählich mit
0iebel au. und bildete s c ~ l i e ß l i c h mit demjenigen
der Schemvernebelung e1l1e einzige ri enhafte
Wolke
von
recht
großer
Haltbarkeit. Lücken
waren
nirgends vor
h
anden
und auch die u s c i ~
33
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 22/32
tung
der Nebelwolken
nach oben war so groß, daß
weder
Schornsteine
noch
Gebäude hinau
ragt
en.
Der
Versuch
hat in vielen Punkten früher e Er .
fahrungen
best
ätigt.
Darüber
hinaus
hat
er
aber
eine Fülle neuer
Erkenntnisse
gebracht. Der be<
Werkluftschutz
:lbsichtigte Zweck , an
ei
nem
in
mehrfacher Hin>
sicht überaus schwierigen Objekt zu zeigen, daß
mit den heute
bekannten
Nebelstoffen
und
Ver<
fahren eine wirksame
Vernebelung
in genügend
kurzer Zeit möglich ist. wurde erreicht.
im ahmen der Wehrmachtmanöver
937
Major a.
D. von
D
ü
r i n
g Reichsgruppe Industrie,
Berlin
I Umfang des Einsatzes
.
Gemäß
Anordnung
des Herrn
Reichsminister
der Luftfahrt und Oberbefehlshaber
s
der
Luft<
waffe
nahm auch der Werkluftschutz
an den
Wehrmachtmanöv
e
rn 1937
wie folgt teil:
1
Die
an
die
Luftschutz
<
Warnzentralen
ange:
schlossenen Betriebe
beteiligten sich an dcn
Übungen des L u
f
t s c
hu t
z <
War
n
die
n s t e s
durch Aufnahme
von
Warnmeldungen;
die
Ent
:
schlußfähigkeit
der Werkluftschutzleiter wurd
e
auf Grund der
aufgenommenen
Warnmeldungen
an
verschiedenen
Stellen geprüft. Darüber
hinaus
beteiligten
sich
in einzelnen
Luftschutzort
en
sämtliche
Werkluftschutzbetriebe an bestimmten
A I a rm ü b u n
gen der Gesamtbevölkerung.
welche
überraschend durch
geführt
wurden
.
2
Sämtliche
Industriebetriebe
im gesamten
Übung gebiet
führten
die
Maßnahmen der e in
<
g
es
c h r ä n k t e n
el
e u c h
t un
g
und der
Ver
dun k e I u n durch.
3.
In mehreren Luftschutzorten
hielt eine
An<
zahl von
Betrieben Wer
k 1 u
f
t s c
hu t
z ü b u n <
gen
unter Teilnahme der gesamten
bzw. eines
großen Teiles ihrer
Gefolgschaft ab.
Diese Werkluftschutzveranstaltungen
ließen wie<
derum
die
beiden
für den
Werkluftschutz
maß<
gebenden
Grundsätze in Erscheinung
treten:
..,Der
Werkluftschutz ist
ein
Teil
des zivilen
Luft
<
schutzes
und muß
dieser
Einordnung
in
den Ge
<
samtrahmen
des zivilen
Luftschutzes
Rechnung
tragen und
Der
Werkluftschutz ist nicht
Selbst:
zweck,
sondern Mittel
zum
Zweck
,
der Aufrecht
:
erhaltung der
Fertigung."
H.
Die Aufga
ben der
Vertra
u
ensste
llen.
Bei
der
A n
l ag
e
der
Übungen
kam
es im w
e<
sentlichen
auf
engste
Verbindung
der
zuständigen
Werkluftschutz<Vertrauen
stelle
mit der verant
<
wortlichen
Übungsleitung .an. Bei
der
0 u r c h <
f
ü h
run
g
der
bungen lag
der Schwerpunkt der
Zusammenarbeit
bei
der
örtlich zu
tändigen
V er<
trauen s t ~ l I e
und
dem
übenden
Betrieb.
1
Bei
der Anlage der
L u f t s c
hu t
z <
War
n <
die
n s t ü b u n
gen arbeitete
die Übungsleitung
zusammen mit den zuständigen Vertrauens
tellen.
Die
Durchführung der
Luftschutz
<
Warndienst
<
übungen
erfolgte in
engster Verbindung
zwischen
den
Werkluftschutzleitern der
an
der
übung be
<
teiligten Betriebe
und
den
Führern der
Luftschutz<
Warnzentralen.
2 Die Zusammenarbeit
bei
der
Anlage der
Ver dun
k e 1 u n g s
üb
u n
gen
kam
. zum
u ~
druck
in
der
gemeinsamen
V o r b e r e l t ~ n g s a r b e l ~
der
Vertrauensstellen mit der
übungslettung,
bel
der
Durchführung der
bung in den
von den
Werkluftschutz
<
VertrauensstelIen
im Einverneh<
men
mit
der
Ül: ungsleitung
ausgeführten
.
ber
:
prüfungsmaßnahmen.
33
3 Die '
otwendigkeit
einer
engen Zu
sammen:
arbeit
trat
insbesondere
in Erscheinung bei den
Wer
k lu f t s c
hu t
z ü b u n
ge
n.
Durch
Fühlungnahme bei
der Vorbereitung wurde
dI e
Anlage
der Werkluftschutzübllng
en mit
der An
:
lage
der
Übungen
der anderen Gliederun
gen de
zivilen
Luftschutzes
in Einklang
gebracht.
Diese
Zusammenarbeit
fand .auch
während der
Übung
ihr en
Ausdruck
in
der örtlichen
e
ngsten Verbin
<
dung zwischen bungsl eitung des zivilcn Luft:
schutzes
und
Übungsleitung des
Werkluftschutze
so wie
der Werkillftschutzleit
er
mit der
örtlichen
zivilen Luftschutzleitung.
III. Ziel der Übung.
Die Prüfung
der
W e
rkluftschutzbetriebe
erfolgte
vo r allem unter dem
Gesichtspunkt der
A
u
r
e c h t e r
ha i t un
der
F e r t i
gun
g bei
mo g:
hchst
ernstfallähnlicher Lage.
1 Die
bungen des
Luftschutz
<
Warndi
e
nst
es
ermöglichten eine
Überprüfung der
für die
Warn
:
meldungen in den einzelnen Werken vorgesehe:
nen ",\aßnahmen;
durch
ihre
Auswertung konnte
ein
Überblick
über den beim gege
nwärtigen
Stand
der Vorbereitungsarbeiten
im
Ernstfall
zu erwa
r
:
tenden
Fertigungsausfall gewonnen
werden
.
. 2. Die
Verdunkelungsübung,
die sich
übcr
wich:
hge deutsche
Industriegebiete erstreckte,
mußte
bei voller
u f r e c h t e r h a l t u n ~ der Ferti
gung durch:
geführt werden. '
3. In
den Werken,
die
Werkillftschutzübung
en
durchführten, konnten wertvo ll
e
Erkenntniss
e
über
die bei einem ernstfallmäßig
durch
geführten
Luftangriff in folge
der Angriffswirkungen
zu
ef'
wartenden
Störungen der Fertigung gesammelt
werden
.
IV. Erfahrungen.
Im
einzelnen ist
auf
Grund
der
Erfahrungen fol
:
gendes festzu teIlen:
1
Die zwischen Fliegeralarm und
Angriff g e m ~
den
Vorschriften
zur Verfügung stehende Zeit
f ~ r
da
Aufsuchen der Sc hu t
z r ä
um
e
durch
dI
e
Gefolgschaftsmitglieder
ist
im allaemeinen durch'
aus reichlich bemessen. Eine
V e ~ k ü r z u n g
dieser
Zeit
wird
bei richtigen
Vorbereitungsarbcitcn
keine zusätzliche
Gefährdung der
Gefolgschafts:
mitglieder ergeben. Indessen muß
noch s c h ä r f ~ r
als bisher die
Forderung erhoben
werden, daß
dl
.
Schutzräume
möglichst
unmittelbar
an
der
Af
'
beitsstelle der
Gefo
lgschaftsmitglieder einzurich:
ten
sind, so daß in
allerkürzester
Zeit die Gefolg:
c h a f t ~ m i t g l i e d e r
vom
Arbeitsplatz
in
den
ihnen
zugewIesenen
chutzraum
gelangen
können
.
Die e
Forderung
ergibt
ich
einmal
daraus, daß
auch
mit
Luftangriffen zu rec
hnen
ist, die n i c ~ t
rechtzeitig angekündigt
werden
können und
dIe
deshalb
mehr
in
der
Form
eine
überraschenden
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 23/32
Angriffs erfolgen
werden
; s ie ergibt ich ferner
daraus, daß jede r
Betrieb
im Hinblick auf
~ i e u f
r e ~ h t e r h a l t u n
einer
Fertigung. e s t r e b ~ sem muß .
seme
Gefolgschaftsmitglieder eiern F e r t J ~ u n g s g a n g
e ~ s t so
spät
wie möglich
vor
dem Angriff zu
zIehen. Der Werkluftschutzleiter muß
unter m
ständen in
dcr
Lage sein, nicht bereits bei
geralarm die
Fertigung
zu
unterbrechen n d e r ~
noch im Zustande des Fliegeralarms dIe .
e r t J
gung bi wen ige
Minuten vor
dem
tatsächhch
e r ~
folgenden
Angriff
aufrechtzuerhalten.. .
In den
meisten
Betrieben
ist zur ZeIt dIe e r ~
~ n g u n g
der gesamten
Gefolgschaft
in
v ~ r
c h r i ~ ~
~ a ß i g ausgebauten Schutzräumen noch mch.t
m o
heh. Die Ü
bungen
des
L u f t s e h u t z W a r n
~ h e n s t e
und die
mit ihnen
verbundenen
Alarmubungen
haben
Gelegenheit
gegeben, die in dieser Richtung
behelfsmäßig
gctroffenen
Maßnahmen zu
e r p r o
ben.
2.
Da Ergebnis
der Beteiligung
der
W e r k l u f t
schutzbetriebe an der
auf großem
Raum a n g e s e t z ~
ten Ver
dun
k e 1 u n g s ü b u n g kann - von
ganz
vereinzelten Ausnahmen
abgesehen - al
durchaus
befriedigend bezeichnet werd
.e
n. .
Daß
es trotz der Schwierigkeiten, dIe zur Zelt
noch
der
Durchführung endgültiger V e r d u n k e
lungsmaßnahmen
entgegenstehen, gelungen ist.
durch
zum Teil
behelfsmäßige Maßnahmen
dunkelungstechni eher,
betriebstechnischer un?
organisatorischer
Art
dieses Ergebnis
zu.
erre.l .
ehen,
kann
als
erfreulicher
Erfolg
der
MItarbeIt
sämtlicher
industriellen
Betriebe im V e r d u n k e
lungsgebiet
angesehen werden.
.
. 3. Die
Vertrauensstellen hatten
fur dI e D u r c h
fÜhrung der
Wer
k 1 u f t s c hu t z ü b n g e.n
besonders eingehende
Vorschriften. dl.e
ü bungSleitung in den Betrieben
OWle
fur
tungsbeauftragte und
Leitungsgehilfen
~ , s g ~ a r b e l
so daß
trotz zahlreicher, gleichzeItig ..m
ubenden Werken
eintretender
Schadensfalle em
bis ins einzelne
gehendes
Gesamtbild
über
de n
Übun
gsverlauf gewonnen
werden k o ~ n ~ e
Wenn auch
der
Übungszweck
bel m g r o ß ~ n
Rahmen durchgeführten
Werkluftschutzubungen
m
erster Linie in der Erprobung der
V
e r k I u f t •
Sc hu t z 0 r g a n
i sa
t ion
der
Betl'lebc und der
F ü h
run
g li egt, so konnte doch auch
der
S t a n d
der in
z e l au
sb
i
dun
g
owohl
der
E i n s a t z ~
und
B e r ~ ~ t s c h a f t
gruppen als auch der Mitglieder
der Auffullungsgruppen
überprüft
werden.
Dies
er
chulung
der
gesa
mten Gefolgschaft
kommt i n s b e
sondere in einem
noch nicht
voll
vor
b
ere
iteten B
tri ebe b
esondere
Bedeu
tun
g zu, da
nur
ein e a u s r e i
c ~ e n d a u s g ~ b i l d
~
f o l ~ s c h a f t in
der
Lage ist,
dIe
unt
er dIesen Verhai
tmssen
besond ers
s c h w i e
rigen chutzmaßnahmen durchzuführen.
Die
ta
k t i s ehe Z u
sa
m m e n
ar
b c i t der
übenden
W erk
luftschutzbetri
ebe
mit dem örtlichen
Luftschutzleiter ergab
wiederum
die
Erkenntnis
daß jeder
B
et r
ieb
im
allgemeinen auf el b s t ;
h i I f e angewiesen ein
wird
.
Die Kräfte
des
S i c h e r h
und
Hilf dienstes, die für einc Hilf
e.
leistung in Frage
kommen könnt
en
sind entweder
a
nderw
eitig gebunden odc r
aber
die er chwerte
.
a c h r i c h t e n ~ und
Befehl
übermittlung sow
ie die
perrun
g
der Anmarschwe
ge,
mit
der gerec
hnet
werden muß verhindern zum
mindesten
das
recht_
zeitige
Eintreffen
der e
rbeten
en nterstützung
ei
n weiterer Grund für die an sich selbstver t
änd-
liehe
Forderung
, die gesa
mt
e
Gefolgschaft
des
B
triebes
zur Schadensbekämpfung zur Verfügung
zu halten.
Die W er kluft
chutzübungen
gaben ferner Ge
legenheit, die
auf
Grund der Meldungen des
Werkluftschutzl
eit e
rs
nötigen
Maßnahmen
des Be
triebsführers
zur beschleunigten Wie der
auf
_
nah m e der
Fe
r t i g un g
nachzuprüfen;
die
ersten
Erwägungen werden
häufig chon getroffen,
wenn
kurz nach dem Angriff
ein Einblick in die
entstandenen
ehäden
gewonnen ist.
Zusamm en fassend kann
gesagt
werden , daß die
an
der
bung beteiligten
Betriebe
trotz
und
unter
Hintansetzung erheblicher wirtschaftlicher Schwie.
rigkeiten alles darangesetzt
haben
um befehls
gemäß dic Vorbereitung
und
Durchführung der
bun gen so zu ges talten, wie es dem bungs.
zweck entsprach .
Die
Mitarbeit der Vertrauen teilen der Reich
g
rupp
e Industrie muß gleichfalls voll anerkannt
werden .
er Selbstschutz bei den Luftschutzübungen
Während der Wehrmachtmanöver
Major a. D. Zur bo r n LS._Gruppenführer, Berlin
Die in Verbindund mit den W e h r m a c h t m a n ö
vern in Norddeutschland im September abgehalte.
nen Luftschutzübungen stellten an den elbst.
SChutz, soweit er hieran beteiligt wurde, a u ß e : g
wöhnliehe
Anforderungen
. Dies war in
e r s t e ~
L ~ m
begründet durch
die
dem
Ernstfalle
nach
Moghch
keit
angepaßte Anlage und
den
d e m e n t s T ? r e ~ h
den
Ablauf
der Übungen.
Weitere
Sch.wlerlgkel.
ten
ergaben
sich
dadurch daß
die AusbIldung
der
F ~ h r u n g und die Erprobung des
Einsatzes
des
S l c h e r h e i t s
und Hilfsdienstes
im
Vordergrunde
~ t a n d e n , während der
Einsatz des
e l b s t s ~ h u t z ~ s
n
den meisten Fällen
darauf beschränkt
bhel?, dl
Unterlagen
für die
Ent chlußfas
ung
der
Fuhrer
Zu
bilden. .
In B e r I i n
waren verhältnismäßig
w e l ~ ~ e h e n d
Vorbereitungen
getroffen. die
der
Bevolkerun g
nicht hatten verborgen bleiben könn en. Di ese war
außerdem durch die Bekanntmachun gen de P o l i
zeipräsidenten und
die
eingehenden
Anwei ungen
für ein
luftschutzmäßiges Verhalten auf
die
vors
tehende Ü
bun
g vorbereitet. Trotzdem
traf das
Signal zum Fliegeralarm in
den
Morgenstunden
des 20. September die
traßenpass
an
ten über.
raschend
auf
dem Wege
zur Arbeitss tätte
in
Büros
und Geschäften denn
Ta
g
und Stunde waren der
ernstfallmäßigen Lage ent
prechend dennoch
fast
vollkommen
geheimgeblieben. Infolge des sachge.
mäßen
Verhaltens
der
Bevölkerung stieß etwa
20
Minuten nach dem Fliegeralarm der er te
An
.
griff der Flugzeuge des roten Gegners gegen
8,38 hr auf eine zur Abwehr und zum chutz
vö
lli
g bereite tadt.
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 24/32
Es
waren
z w ei
Hau
p t eh
ade
n s g c b i e t e
vorgesehen
worden.
In
der inneren Stadt, dcm
sogenanntcn Regierungsviertel,
betrafen
die
an.
genommenen Schäden vorwiegend Betriebe, die
zum erweiterten
elbstschutz zählen, und
nur
drei
eigentliche Wohnhäuser, in
denen
seit 7 Uhr in
der Frühe die elbstschutzkräfte bereit
waren. Im
zweiten Übungsgebiet, in Siemen')stadt, hatte je.
doch neben
dem Werkluftschutz
und
Eisenbahn.
luftschutz der elbstschutz Gelegenheit, in den
an
die
iemenswerke grenzenden
Wohnvierteln
seine
Organisation
und
den
Stand
der Ausbildung seiner
Kräfte
zu zeigen. Er
war
hier sogar in mehreren
großen
Wohnblocks
völlig auf sich selbst gestellt,
er mußte
mit
Hilfe der Luftschutzgemeinschaften
alle
Schäden
allein bekämpfen, da der Sicherheits.
und Hilf dien t für die Abwendung einer Kata.
strophe in dcn wichtigen
Werksanlagen
voll in
nspruch genommen war.
Die
Selbstschutzkräfte
zeigten sich dicser Aufgabe gewachsen.
Weitaus
schwieriger war
die Lage für den
elbstschutz, als in den späten Abendstunden
des
21. September die Einwohnerschaft der Seefeste
S w i n e m ü n d e
zur
Verteidigung ihrer
Häuser
alarmiert wurde. Die Stadt lag beim Ertönen d r
behelfsmäßigen Signalgeräte um 22,30 Uhr
bereits
in großer Stille da, und die wenigen abendlichen
Spaziergänger hatten kaum noch mit einem Flic.
gerangriff gerechnet.
Da
die
chadensdar
teIlungen
cr t am bend selbst einsetzten, waren die
Vor
.
bcreitungcn fa t völlig unbemerkt geblieben. Der
zum bungsgcbiet bestimmte Ortsteil grenzte an
den Hafen an und war in sieben Gruppen einge.
teilt, in denen dem Angriff entsprechend zeitlich
kurz
hintereinander
Schäden in Wohn. und Gc .
chäftshäusern
sowie in den Straßen
und
den Ver<
orgungsanlagen
eintraten. Die ge amte Übung
war darauf
abgestellt,
daß
die
zur
Verfügung
ste.
henden
Kräfte
des Selb t chutz s nicht au
reich.
ten und Hilfe angefordert werden mußte. Es war
besonders schwierig für die Selbstschutzkräfte, die
in keinem Fall mit den chäden in ihren Häusern
fertig werden durften, sich in diese Lage hinein-
zudenken und auf die erlernte Tätigkeit der Bc-
kämpfung von vornherein zu verzichten.
Die Luftschutz,hauswarte, die der Bauart der
Stadt entsprechend in der Regel
mehrere
Häuser
zu
betreuen hatten,
entledigten sich im allgemei .
nen achgemäß
ihrer
ufgabe, die notw ndige
Meldung an da Luftschutzrevier abzufassen und
durch
die 1elder
überbringen
zu lassen.
uch
die
Bewohner der
Landstädte t
r a s .
bu r g und
W o
1 d e g k sahen sich in
den
ach-
mittagsstunden
des 22. September überraschend
vor die ufgabe gestellt, Selbst chutzmaßnahmen
zur Durohführung zu bringen, da die zur
Au
la-
dung von Truppentransporten bestimm ten Eisen-
bahnanlagen das Ziel von ngriffen bildeten
und
umliegende Häuser, Behördengebäude und
Fabri
.
ken
in Mitleidcnschaft gezogen
wurden.
Es war
somit gut, daß sich die
Bevölkerung
trotz
ihrer
vermeintlichen
ngefährdetheit auf
dem
Lande
auf den Selbst chutz gegen Luftgefahren vorberei .
tet
hatte.
lle
Maßnahmen waren
in
der
Vorau.
sicht
getroffen,
da[S keine
Hilfe
von
weiteren
Kräf-
ten zur
Verfügung
stehen würde. Tatsächlich
mußte
die Bevölkerung
auch
lange Zeit mit ihren
eigenen, immerhin bescheidenen Mitteln und ihrer
noeh nicht
weit fortgeschrittenen Au bildung au •
kommen, denn es vergingen
mehrere
Stunden, bis
Teile einer motorisierten
Abteilung des
Sicher.
heits, .und Hilfsdienste in Strasburg eintrafen.
4
In größerem Cmfange
war der
Selbstschutz
teiligt an
der
Luftschutzübung
in S t e t t i n
~ I e
durch einen Angriff auf
das
Hafengclände Im
ugenblick der
Truppenausladungen
eine See.
transportes
aus Ostpreußen
ausgelöst
werden
sollte.
Tag
und Stunde der .. bung
waren
der B ~ ·
völkerung
nicht bekanntgeworden. Die angrei>
fendcn Flugzeuge erschi nen gegen 9 hr
üb.er
dem
Hafen, nachdem 40 Minuten vorher dcr Flie,
geralarm die ,
elbstschutzkräfte
in der ganzen
Stadt
auf ihre
Posten gerufen und
die
soeben be'
gonnene Arbeit der Werktätigen unterbrochen
hattc. Da zwischen der Durchgabe
des
Flieger-
alarms und dem Angriff selbst reichlich Zeit zur
Verfügung stand, um die Häuser zu begehen,
k ~ n n t e festgcstellt werden, daß bei der durchweg
mmderbemittclten Bevölkerung des Hafenviertels,
das als
Schadensgebiet
ausersehen war, eine er-
freuliche Luftschutzbereitschaft
vorhanden
war.
Die
erforderlichen
Maßnahmen
waren, sowcit
in den
Kräften
dcr Hausbewohner
stand,
vorbercl '
tet worden. Bei in der tihe des Frcihafens
ge
<
legenen Häusern die keine Keller hatten waren
in
den
E r d g e s e h ~ s s e n
,
.Schutzräumc
vorgesehen,
als solche bezeichnet
und von
den Bewohncrn auf,
gesucht worden. Die mit der u r c h f ü h r u n ~ des
Angriffs einsetzende
chadensbekanntgabe
und
,darstellung
stclltc
'die Sclbstschutzkräfte vor
schwierigc ufgaben, zu deren Bekiimpfung der
A ~ l s b i l d u n g stand
nicht in allen Fällen allsreichth
Dlc
notwcndigen M Idungen gelangten jedO
C
durchweg
in verhältnismäßid kurzer Zeit an das
zuständige
Luftschutzrevi r.'
Große nforderungcn an dic Bcrcitschaft des
clbstschutzcs teIlte ·die Luftschutzübung aOl
24.
eptcmber
in H a m bur g. H'ier
waren
Tag
und tunde sowie die Bcstimmung der beiden
Hauptschadensgebiete, dercn
eines 'in
der
Innen·
. tadt, vorwiegend der enggebauten Itstadt, und
eine an d.ie I Tafcnanlagen grenzend lag, vollkom·
mcn
geheimgeblieben.
Die
Schadensfälle in den
Häusern des c1bstschutzes und Betrieben des
erwciterten c1bstschutzes sollten
erst
im Verlauf
d ~ s Angriff bekanntgegeben werden lind auch
h ~ e r zum größten Teil Anlaß zum Einsatz de
Icherheits_ und Hilfsdicnstes
bieten. Der F l i e g ~ r
alarm.
setzte
~ b e r r a s c h e n d gegen 11
Uhr
vorm
lt
'
tags elll, zu clller
Zeit,
in
der
gerade der
Verkehr
und das
Leben
in der Gesehäftsstadt auf Jen
H ~ h e p u n k t
gestiegen waren. Die Selbst chutZ
krafte
waren
vielfach auf
ihren Arbeitsstätten
außerhalb der Häuser,
und
zahlreiche, für dies
f
ufgaben vorgesehene
Frauen befanden sich aU
Besorgungswcgcn.
Hinderlich fü
r die Durohfü
h
•
r ~ l I l g .de
luftschutzmäßigen Verhaltcns
m a e h t . ~
Ich eme
A n o r d n ~ n g
des
örtlichen
LuftschutzlC):
ter
b e ~ e r k b a r , die bc agte,
daß Binwohner 0
cher H ~ y
er, in
denen
ich
keine
au g e b a u t e ~
S c l ~ u t z r a u m e befanden,
in
ihren Wohnungen
ver :
bleiben durftcn. Die Di ziplin
war
hierdurch
ü
,
fen ichtlich
gelockert
, die
Polizeibeamten,
dle
durch
Amt
träger des Reichsluftschutzbundes
ur
v
~ e r s t ü t z t
~ u r d e n , hatten
große
Mühe, die Leute
Il
den Hausern
zu halten
und von
den Fenstern
fortzuwe
.
en.
Der
Mangel
an
ausgebildeten
. elbs
t
•
schutzkraften,
der
im Verlaufe der
Übung
v l e l ~ a c h
z u t ~ ~ e
t.rat,
war
einmal die Folgeerscheinung e l n e ~
ungun
bgen Tage
zeit, zum andern hatte er sem
el
rund
in
der
in '
den
letzten
Monaten e r f o ) g ~ e ~
a u ß e r o r ~ . e n t 1 i c h tarken
'Verlagerung
der
w e r k t ? t
gen Bevolkerung. Eine
unabsichtlich
und vorzeiti,.,
erfolgte Entwarnung
veranlaßte
ein überraschen.
des Eindringen dcs Verkehrs in die Schadensll
c
•
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 25/32
biete, in denen Fortführung und Beobachtung der
Ereignisse fast zur nmöglichkeit wurden.
Abgesehen von 'den in Hamburg durch. beson'
dere Umstände hervorgerufenen E r s c h e m u n ~ e n
haben die großen Luftschutzübungen gelegentlIch
der Wehrmachtmanöver den Beweis
erbra"ht, daß
d e Bevölkerung in
der Gesamtheit s i c ~
durchaus
dIsziplini
ert
verhält und
durch Aufklarung.
und
l nterweisung
bereits
in hohem Maße zu
e1l1em
nehtigen und luftschutzmäßigen Verhalten erLogen
ist. Für
die
Ausbildung im elbstschutz
k o ~ n t e n
wertvolle Erfahrungen gesamme
lt w ~ r d e n
dIe dIe
Grundlage für die weitere ArbeIt abgej:lebe
f
aben.
Andererseits
gaben
An
lage und
..
Verlau
der Übungen
Anlaß
zu mancherlei
r w a g u n g ~ n
w . ~ e
diese künftig
nutzbringender
gestaltet weruen
konnten .
Die
An
1
a g e derart ig umfangreicher ';Ind auf
ernstfallmäßiger
Grundlage
aufgebauter Ü b ~ n ~ e n
muß dem
Ausbildungsstand
aller Teile des
I v i l l t
Luftschutzes Rechnung tragen , da a ~ d e r n a
f a ~ s c h e Bilder entstehen kön?en und bel
tellJgten
anstatt
Förderung em Mangel a
d
' ltVertrauen hervorgerufen wird. Insbeson ere
dieses letztere für den Selbstschutz, wenn e r b l ~ s h
. d d' nge
IC
a h m s l o s vor Lagen gestellt. WIr, le a hutz-
uber seine
Kräfte
gehen. E WIrkt auf
L u f t s ~
hau
swarte und Hausf
euerwehrleute entmutigend,
wenn sie von
vornherein
ausgeschaltet od.er sogar,
wie es in vielen Fällen vorgekommen
I S ~
vdm
E i r ~ g r e i f e n
z u r ü c k g e ~ a l t e n
w e r d e ~ , damt r a ~
Kraft
en
des SicherheIts-
und
HJlfsdlen.stes
I1t
lassung zum Einsatz geboten werden
kann'
d
0
E
es
aus
Gründen der
Füh rerschulung
oder.
er r
i
probung
von
Einrichtungen des SicherheIts- un
f
Hilfsdienstes notwendig sein, den elbstschutz au
die
A b ga
b e
von
Sc
h
ade
n s m
e id
u n
gen
Zu
beschr
änken
so wäre folgender Weg zu emp-
fehlen ' '
Die 'Selbstschutzkräfte im H a u P t s c h a d e n ~ g e b i e ~
in dem ein sofortiger Einsatz des Sicherh:Jts- unh
Hilfsdienstes er folgen werdenhv
d
:
e D i ~ ~ ~ t _
Anweisung der ÜbungsleJtung durc . Je da r
stellen
des
Reichsluftschutzbundes e m g ~ h e n d 'h -
b G . d sIe nur I re
u
er aufgeklärt
aus welchen run en . .
P
, d 'cht wIe sIe es
osten zu bezie
hen
haben un 01 . b
gelernt
haben
ihre
Tätigkeit
praktisch
auSU ~ 1
Sollen. Zu d i ~ s e m Zweck ist es aber. n l t ; { ~ f I
t
;
daß die Di e n s t s t e l l e n d e s R e? c d
.s c hu t z b und
es,
die für
d ~ ? ~ u s b l l d u n g . s s t a n
verantwortlich
s ind und in standlger
yerbm?un
g
mit den
Selbstschutzkräften
stehen, OIcht
l
, wIedes
. . b d An age
er
Jetzt häufig geschehen
ISt
, el
er
. H sb
e-
Übung völlig a u s g e s c h a l t e ~ werden. f ~ e t z l i ~ h die
wohner
hab
en in allen Fallen
grun
R m
Schutzräume
oder
den
hierfür
vorgesehenen au_
aufzusuchen um an luftschutzmäßiges
e ~ 1 r l t e n J e ~
wöhnt zu
w ~ r d e n Nach
dem Fliegerang.fl
~ e ~ h i l
dem Luftschutzhauswa
rt
durch den
L e l ~ u n f . ~
g -
fen
Art und Umfang
des Schadens an c
aUflc
d
e
Schildert, so
daß er
von sich aus zum An or
~ r n
des Sicherheits- und Hilfsdi.enstes k01Jmt'
d
ßn
allen
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vermIeden wer en, . a d
Selbsts
chut
z
kräfte
tatenlos
r u ~ s h t e h b n
f t ~
Gefühl
daß man
sie deswegen OIC t
eS
h
Weil
m ~ n
zu
ihrem Können kein
Zutraueßn a
äh
·
d
d
· . ht da w ren
les zu vermeiden ist es
e r w u n ~ c
, b
n-
der Übung Amtsträger des Relchsluftschu tL u
i
des 'CIie
Häuser
begehen den H ausbewo
hnern
un o
Selbstschutzkräften
ku;ze
b e l e h r
~ n J . e r w e ~
Sungen ge
ben und
nach MöglichkeIt auc le vo
ihnen bekundete Einsatzbereit chaft ane rkennen.
In
gleicher Wei e müßte
verfahren werden
in
den S t a d t t
ei l
e n, die zwar alarmiert, aber im
übrigen an der
bun
g u n b e t
ei l
i g t sind.
Wenn,
wie es bei diesen Übungen vielfach
vorkam,
die
Bevölkerung den
Eindruck
gewinnt,
daß
man sich
nicht
darum bekümm
ert, welche Maßnahmen ie
getroffen hat,
so
wird sie ein zweites Mal schwer
lich ihre Obliegenhei
ten
wieder in gleicher Weise
erfüllen.
Die
Amtsträger des Reichsluftschutzbun .
des können dies nicht von sich aus durchführen;
es ist notwendig,
daß
sie von der bungsleitung
in
entsprechender
Weise bei den
Vorbereitungen
der
bung beteiligt werden.
Auf
diese Weise kann
e auch vermieden werden, daß
Hausbewohner,
wie es in einigen
nicht
in die Übung einbezogenen
Stadtteilen
vorgekommen
ist, vier Stunden auf die
Entwarnung
warten
müssen, ohne
daß
in ihrem
Hause
oder der Umgebung irgend etwas geschehen
wäre, was auf eine Luftschutzübung schließen li eß.
Ein
weiterer Punkt,
dem
Aufmerksamkeit
zu'
gewandt
werden müßte,
ist die Tätigkeit der Lei .
tun
g s geh
i
I f e n und Sc h i e d s r ich
te r.
E
muß
nicht nur Klarheit
über
ihrc versch i
edenar.
tige Aufgabe bestehen, vielmehr ist es auch erfor
derlich,
daß
ie mit den Obliegenhei ten des elbst.
schutzes völlig vertraut sind, den Ausbildung ,
stand in
der
richtigen
Wei
e berücksichtigen und
sich so
verständlich
machen,
daß
die Selbstschutz
kräfte daraufhin einen
Entsc
hluß fassen
können
.
Hierzu gehört auch, daß die Art
der
Schaden dar.
stellung nicht nur in der Übungsanlage teht und
den Leitungsgehilfen bekannt ist, sondern
daß
alle elbstschutLkräfte hierüber unterrichtet sind.
Wenn aber, wie es in tettin geschah, die Schädcn
nur auf der
Straße und an d
er
Außenseite der
J1äuser gekennzeichnet werden, ist es den im
Hause befindlichen Selbstschutzkräften unmöglich ,
sich richtig zu verhalten.
Dem Reichsluftschutzbund dürfte aus diesen
otwendigkeiten die Aufgabe erstehen, auch sei .
nerseits für eine eingehende Aus b i dun g sei -
n e r Amt s t r ä ger in
den
Pflichten des Lei.
tungsgehilfen und chiedsrichters Sorge zu tragen,
damit die Übungsleitung auf sie als die mit den
Obliegenheiten des elbstschutzes
am
meisten
Vertrauten zurückgreifen
kann.
Wenn es im Inter.
esse der Geheimhaltung für ge
bo t
en gehalten wird,
so
könnte man
diese
Amtsträger von auswärt
igen
Orten
ader
unbeteili
gten
Revieren
heranholen
,
wie es sich b
ei der
Kommandierung
auswärtiger
Polizeioffiziere
bewährt
hat.
An
einzelnen Ste
ll
cn
ist b
ei
den Luftschutzübungen gelegent lich
der
Wehrmachtmanöver bereits
in dieser W ei e ver.
fahren
worden
, und e
konnte
festgestellt werden,
daß
sich die gegenseitige Ergänzung
und Zusam
'
menarbeit sehr
günstig auswirkte.
Auch
die Selbst.
chutzkräfte müßten
in den
L e h r g ä n ~ e n
an den
Luftschutzschulen über die c h
ade
n s
da r
•
s
t e l l
u n g unterwiesen
werden;
es
dürfte
zweck
mäßig sein, die Schaaensdarstellung in einer den
Selbstschutzkräften
verständlichen Weise
zu cr
proben und
einheitlich festzulegen.
Bereits früher*) ist
das
M e id
es
y s t e m im zi
vilen Luftschutz eingehend
behand
elt worden. Die.
ses Problem i t
seither trotz mehrfacher Erpro.
bung noch nicht zu ein
er
befriedigenden Lösung
gelangt.
Auch
bei d
en
jetzigen ü bungen
wurde
der Einsatz des Sicherheits-
und
Hilfsdienstes,
trotz
a
bgekürzten Verfahren
in
der Tätigkeit
d
er
elbstschutzkräfte, häufig in
untragbarer Weise
') Vgl. P a e I . c h. Erkundungs- und Meldesyslem im zivilen Luft
schulz. In
••
Gasschutz· und Lullschutz , 6. Jg., S. 197 . 1936 .
5
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 26/32
verzögert. Es wäre zu überlegen, in welcher
Weise der
Selbstschutz seinerseits zu
einer
Be.
schleunigung
in der
übermittlunj;l und ichtung
der
Meldungen
von den
Schadenstellen beitragen
kann.
Grundsatz muß sein,
daß
der Luftschutzhaus.
wart
mit
den
eigenen Sei b s t s c
hu t
z k
r ä f
t e n
des Hauses oder nötigenfalls denen der Lu f t •
s c
hu t
z g e m
e in
s c h a f t auszukommen ver.
sucht.
Erst
dann,
wenn
diese
nicht
mehr ausreh
chen, ist auf kürzestem Wege eine
Meldung
an
das Luftschutzrcvier zu senden. olche Schadens.
fälle, deren Bekämpfung oder Beseitigung von
vornherein
als aussichtslos anerkannt werden, müs;
sen ohne Zeitverlust an das Luftschutzrevier ge;
meldet werden. In kriti chen Lagen eine derartige
Unterscheidung mit
ruhiger überlegung treffen zu
können,
setzt
aber voraus,
daß
der Luftschutz.
hauswart eine
durchaus
gefestigte Persönlichkeit
ist und durch eingehende Ausbildung gelernt hat,
auch in
schwierigsten
Fällen
seine Aufgabe
zu er.
kennen
und
seine
Pflichten zu erfüllen. Eine
schnellere Auswertung
der
beim
Luftschutzrevier
eingehenden chadensmeldungen
könnte wahr.
scheinlioh dadurch
erreicht
werden, daß
der
als
Fachberater für den
Selbstschutz
zugeteilte Revier.
gruppenführer
des
Reichsluftschutzbundes
hierzu
herangezogen wird. Er kennt
am
besten die
ört.
lichen
Verhältnisse und
die
Leistungsfähigkeit
des
elbstschutzes
in
seinem
Bereich, und er kann ge.
wiß am zuverlässigsten
entscheiden, wo Hilfe ge;
boten
i
t
Bei den jetzigen L u f t s c h u t z ü b u n ~ e n
waren
die Leiter der Befehlsstelle sich nicht m:
mer
über eine
nutzbringende
Verwendung der
Fachberater
klar.
Zum Schluß
mag
noch der
Ve r
dun k e •
lu
n g s ü b u n g
gedacht
werden, die während
der
ganzen Dauer der Wehrmachtmanöver der Be'
völkerung des gesamten übungsgebietes eine harte
Probe auferlegte.
Die Bevölkerung
hat diese Probe
in
mustergültiger
Disziplin
bestanden. eben
den
Bekanntmachungen der örtlichen Polizeiverwal.
ter haben zu diesem Gelingen zweifellos die a u ~ ~ r
ordentlich
eingehende Vorbereitung,
die unermud.
liche Beratung und
endlich
die scharfe
über·
wachung
durch
die
Arm
tsträger ,des R e i c h s l u f ~ .
schutzbundes
bis hinab zu den
Blockwarten
bel'
getragen. Die
Ausdehnung der Verdunkelungs.
übung
über
einen längeren Zeitraum
hatte
den
großen Vorteil, daß
nunmehr
ein
Ausschalten
der
Beleuchtung nicht mehr tragbar war und man sich
allenthalben auf
Dauereinrichtungen
einstellen
mußte.
Abschließend
kann gesagt
werden, daß die gro;
ßen
Luftschutzübungen
gelegentlich
der
Wehr'
machtmanöver
dem Selbstschutz eine Fülle von
Erfahrungen und Hinweisen für die
weitere
nutz'
bringende Ausgestaltung gebracht haben, wenn
ihm auch in der
Anlage
und
Durchführung
der
übungen, zu denen er hinzugezogen wurde,
manche Behinderung und Erschwerunj;l auferlegt
war.
Gedanken um ausländische uftschutzübungen
Heinz-Günther Me
h I, Mitglied der Schriftwaltun&, Berlin
Die
Entwicklung des gesamten Luftschutzes in
den Fremdstaaten wird in dieser Zeitschrift tän.
dig aufmerksam verfolgt.
Unter
den Auslands.
nachrichten finden sich daher
auch
nahezu in je:
dem
Heft
Berichte über im Auslande durchge.
führte Obunaen des zivilen Luftschutzes. Diese
Meldungen h ~ b e n nun wohl
den
Vorteil,
daß
sie
im Augenblick ihres Erscheinens neu und aktuell
ind; die Tatsache, daß sie über den ganzen Jahr;
gang verstreut ind, birgt. aber einen
u ~ g l c i c h
g ~ ö .
ßeren -achteil: es ist
nIcht
ohne
weIteres mo
g
•
Hch,
ein
in
sich geschlossenes Bild
darüber
zu ge;
winnen welches
denn
nun
im
Auslande
der
an
Hand
~ o n bungsergebnissen nachweisbare und
nachprüfbare j weils
erreichte
tand im
Ausbau
des zivilen Luftschutzes ist.
Es verlohnt sich daher wohl der Mühe, alle die.
bezüglichen
übungen
, die im Auslande im
Ver.
laufe etwa der
letzten
zwei
Jahre
du(chgeführt
wurden,
einer
zusammenhiingenden
Betrachtung
in
der Weise
zu
unterziehen, daß
bestimmte,
von be.
onderer
Bedeutung
er cheinende Gesichtspunkte
dabei in den
Vordergrund
gestellt
werden.
Ein der.
artiges
Unterfangen
stößt
jedoch
bereits
zu Be;
ginn auf einige Schwierigkeiten -
und
damit ha
.
ben wir
zugleich den crstcn der zu erörternden
Punktc:
'Vir müsc;en nümlich
erkennen,
daß wir
im an:
gemeinen
lediglich über
das einigermaßen unter.
richtet sind.
was
bei Luft chutzübungen aller
Art
nach außen
hin
sichtbar
in Erscheinunj;l
tritt; wir
kenncn also -
mit
anderen
Worten ausgedrückt
-
meist nur dcn
ä u ß c
r e n üb
u n g s
abi au f
6
während uns alle andere, wa·s zur Bildung eineS
~ i c h e r e n
Urteils
unerläßlich,
ja
noch wichtiger
Ist als
jener, nämlich Anlage und Zweck ~ e s
übungsvorhabens, Organi ation der Leitungsstabe
und
des Schiedsrichterdien tes u. a.,
in
der Regel
verborgen bleibt. Die Ursachen hierfür sind leicht
erkannt: Eine ausgesprochene Luftschutzfach'
presse, die die Probleme de zivilen
L u f t s c h u t z ~ S
von der wissenschaftlichen Seite her anpackt, W I ~
dies die Zeitschrift Gasschutz und Luftschutz
tut,
gibt
es -
von wenigen
Ausnahmen,
z.
B.
Schweiz und ster reich, abgesehen _ im AuS'
lande
nicht; wir
sind somit in der Mehrzahl der
Fälle auf die Berichte der Tagespresse angewiesen.
die naturgemäß nicht von Luftschutzfachleutcn
stammen ~ n d außerdem populär gehalten sipd;
also alle tJefergehenden taktischen und organIsa
torischen
E r ö r t e r u n g ~ n vermeiden.
Z u s a m m e n ~ a s d
sende bungsdanstellungen aus dem Auslande Sln .
selten. Im übrigen gilt :lUch für diese Dinge. wa
bereits an anderer Stelle') und in anderem
Zu'
sammenhange gesagt wurde: Der zivile Luftschut7.
ist ein wesentliches Glied der Landesverteidif,lung,
so
daß
schon aus diesem Grunde nicht alle ihn be;
t r ~ f f e n d e n
Einzelhe.iten der
Öffentlichkeit
m i t ~ e ;
teIlt werden; was wIr aber tatsächlich erfahren, S
häufig nur mit
großer
Vorsicht
a u f z u n e h m e ~ ,
auch wenn es sich um Veröffentlichungen In
anderen, zumeist militärischen Fachzeitschriften
handelt, die sich gelegentlioh ~ i t dem Luftschutz
der
Zivilbevölkerung befassen.
I Gasschulz
und
Luftsc
hutz
, 7. Jg. S. 76,
1937
.
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 27/32
ach der Ar t wie die Luftschutzübungen im
uslande angclegt' und durchgeführt werd.en, kÖ:b
nen wir auch hier
die
übliche Unterscheldunj:
In
e h a u ü b u n g e n Be l e h r u n g s ü bung e n
~ n d E r
p ro
b u n < s ü b u n
gen
vornehm n. Es
Ist nun mÖ<1lich
a ~ s
der Art der
Durchführung
v ~ n L u f t s c h ~ t z ü b u n g e n ver chiedene . n t e r e ~ s a n t e
Rucksc
hlüsse
zu ziehen. Einmal vermoj: en wIr.
den
Zum Übungszeitpunkt erreichten S t a n d des
Aufbaue s
des z i v i l e n Lu f t s c h u t z e s
und
der
AusbildunC1
der
behördlichen
wie
der
Selbst ehutzkräfte
mit
ziemlicher Sicherheit zu e r ~
kennen. Länder, in
denen
der Luftschutz erst im
Aufbau beC1riffen ist können über den Umfang
Von S e h a ü b u n g n im allgemeinen nicht h i n ~
ausgehen. Dies
gilt z. B. für Jugoslawien
2
)
und n;
g,arn
3
,
die
erst
im laufenden
bzw. im vergange 1en
Jahre
ernstlich an Iden Aufbau
eines
wIrb
samen
zivilen Luftschutzes herangegangen sind.
Bemerkenswert ist daß derartige chauübungen
- an denen nach Möglichkeit
auch
die Luftwaffe
beteiligt wird _ im a llge
meinen
im
Rahmen
von
Lu
f t sc hu t ~ A u s s t e l l u n gen
durchgeführt
werden,
wodurch
die
Werbewirksamkeit
sowohl
der ~ u s s t e l l u n g e n
als
auch
der V o r ~ ~ h r u n g e n
we;
~ e n t l I e h gesteigert wird. Daß c h a u u b u ~ g e ~ auch
lJ1 Ländern mit fortgeschrittener OrgaJ1l
a t J O ~
-:
z'.
B
Frankreich
und
England, wo
sie
regelmaßlg
mIt
den
,großen
Schauveranstaltungen
der L u f t w a f ~
fen4)
vereinigt
werden _ ein beliebtes
Propagan
;
damittel
darstellen,
sei in
diesem
Zusammenhange
nur
an<1edeutet
Zum anderen'
vermögen wir aus L u f t s c h u t z ü b u I 1 ~
gen, ins
besondere aus dem Umfange,
in
dem
die
Zivilbevölkerung daran beteiligt
wird.'
g ~ w i ~ e
. e.h wie r i g k e i t e n zu
erkennen,
d ~ e sIch In
ellllgen Ländern
dem
Aufbau
des
zIvIlen L u f t ~
S C ~ u t z e s
entgegenstellen. Diese
S c h w i e ~ i g k e i t e n
konnen mannigfacher
Art sein und
z. B.
~ r e
sache
in finanziellen Nöten haben. Es fallt b e l ~
spielsweise
auf daß
in
Frankreich
im laufenden
Jahre große L ~ f t s c h u t z ü b u n g e n l e d i j : l i c ~ . im
R a h
men der Wehrmachtmanöver') durchgefuhrt wup
den,
während
über anderweitige irj: endwje n e n ~
nenswerte bungsvorhaben bisher nichts verlau'
tete.
Wir
dürfen wohl mit Recht annehmen, daß
hierfür in erster Linie
die
durch die wiederholte
Frankenabwertung verursachten IStänd gcn Geld;
SchWierigkeiten der französischen
R e g l e r u n ~
ver;
antwortlich zu machen sind. Inwieweit auch Inner:
politische
Gründe
- z. 8. die " V o l k s
fr.
ontpolitik
_
mitspielen, soll
h i ~ r
nIcht weiter untersucht werden; sIe
dürften jedenfalls nicht so erheblich
sein,
da
sonst wohl auch eine B e t e i l i
gung des zivilen Luftschutzes an den
französischen
Wehrmachtmanövern
in
Frage
geste
llt gewesen
wäre.
Auch
in der see I i s c h
e nG
r un
ha i t un g eines Volkes können H i n ~
dernisse liegen, die die Durchführung
umfangreicher Obungsvorhaben n a h e
Zu ·uT\möglich machen. Ein geradezu
tYPIsches
Beispiel
hierfür ist E n g ~ a 1 d .
. uf
Grund
der
englischen
TradItIon
ISt
die
Freiheit der Person
in diesem
L.ande unantastbares Gut, so daß
jeder
elJ1ze
lne unbehelligt
tun
und lassen
kann, was er will
sofern
er
nicht
einem
anderen n a c h w ~ i s b a r e n körperlichen
oder materiellen Schaden zufügt.
Ser Umstand erklärt z. B.
die
Tatsache,
daß England
die
e in z i g e eu r 0
p ä s c h e G r oß
mac
h t ist, in der es
noch
k eIn L u
f
t s c hu t g e s e t z gibt, obwohl die
verantwortlIchen RegIerungssteIlen
sich
seit
ren mit diescr Materie befassen und im Horne
Office, .dem
englischen
Innenministerium, ebenso
lange el11e bes.ond:re . Luftschutzabteilung besteht.
W e n ~
~ u c h
dIe EI11s1cht von der l otwendigkeit
des ZIVIlen
Luft
chutzes, von
den
gebildeten K r e i ~
en au gehen?, im engli chen Volke zunimmt,
° hat anqeslch ts der oben geschilderten E i n ~
teilung
zur persönlichen
Fre.heit
ein
Luftschutz
,
gesetz,
das
· den einzelnen Bürger zu Luft.
schutzdienstlei
tungen
verpflichtet, weder heute
noch in der nächsten Zukunft im
Parlament
die
gering te Au
icht
auf Annahme, und der
dem
nterhause v ~ > n der Regierung vor,gelegte, am
5. ovember In erster und
am
15. ovember in
zweiter
Lesung beratene Entwurf
eines
,Luft.
chutzge etzes ,
auf den
wir in anderem ~ s a m
menhange noch einmal au führlich zurückkommen
werden,
trägt
diesem mstande durchaus Rech.
nung:
er enthält lediglich Bestimmungen betreffs
der
allgemeinen
Organisation des
Luftschutzes und
der
Aufgaben
der
örtlichen Behörden
während
e ~ n e LuftschutzP 1icht
d e ~ einzelnen ta'atsbürger
1110ht
festgelegt
1St. Tatsachlich hat
die
englische
Regierung
somit al
0 -
eine Parallele zum
Fehlen
der allgemcinen
Wehrpflicht - zunächst
keinerlei
gesctzl. chc Handhabe,
~ i e
Durchführung
von Luft
,
. chutzu?ungen zu r ~ w I n ~ e n .
Ja,
es liegt durchaus
Im BereIch
der
MoglIchkeJt,
daß
bei
pielsweise
bei
Verdunkelung
ü b u n g ~ l
inmitten
~ e s Übungsgebie.
t ~ s hellerleuchtete tadte
.und
Dorfer
liegen, weil
dIC b ~ t r e f f e n d e n
B u r g e r ~ e l s t
eine
Betciligung an
der Übung ablehnen
-
el11
Fall, der durchaus
nicht
so unwahrscheinlich ist, wenn man an die - übri ,
gen.s innerpolitisch. bcgründeten - Meinung vep
schICdenhelte :l ZWIschen
Regierung und
e l b s t ~
verwaltung korper chaften über die Finanzierungs.
f ~ a g e des Luftschutzes
6
)
denkt.
Darau erk lärt
Ich dann auch ohne Schwierigkeit die Tatsache,
daß ~ u s g e ~ p r o c h e n e
~ u f t s c h u t z ü b u n g e n in unse.
rem
Sl11ne
England bIsher nur in
sehr
b e s c h r ä n k
tem Maße
durohgeführt
wurden und die einzige
2)
Vgl. ..
Gasschutz
und
Luftschutz
6. J • . S
301 1936
u 7
Jg
S. 161, 1937. ' 5
,
. .
.
3) Vgl. Gasschutz und Luftschutz " 7. Jg.,
S. 162
1937.
1) Vgl. die
Berichte
tiber die Flugtage
1936
und 1937 de r englischen
und der französischen Luftwaffe. In ..Gasschutz und Luftschutz
6 Jg
S.
291, 1936,
u.
7. Jg., S. 274, 1937 . ' . "
·'1 Vgl. .. Gasschutz und
Luftschutz ,
7. Jg. S. 246, 1937 .
6) VJ 1. " Ga sschutz und Luft.chut< , 7.
Jg.,
S. 247 u. 303, 1937.
Bild
19. Luflabwehrübung
in
Tokio.
7
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 28/32
Übung, die in den Rahmen der großen L u f t ~
manöver dieses Jahres
1
) einbezogen wurde und d a ~
her räumlich größeren Umfang annahm, sich l e ~
diglich auf die Ver dun k e I u n beschränkte.
Letztere wurde
überdies in der
primitivsten
Form
durchgeführt, indem man der Bevölkerung von
Amts
wegen
geraten hatte,
einfach das Licht zu
löschen
und während dieser Tage einmal früher
als gewöhnlich zu
Bett
zu gehen. Es ,
bedarf kaum
der
Erwähnung,
daß
auf diese
Weise
ein ernsHalt.
mäßiges Bild
nicht entstehen
konnte.
über
die im
November
durchgeführten
m e h r t ä ~ i g e n V e r d u n ~
kelungsübungen im Süden und Osten des
I n s e l r e i ~
ches liegen bei
Abschluß
dieser Zeilen a u t h e n
tische Berichte
noch
nicht vor,
jedoch ist a n z u ~
nehmen, daß das
Gesamtbild
dadurch
keine w e
sentliehe
Veränderung erfahren dürfte
.
Im
Zusammenhange
mit der
hiermit
angeschnit.
tenen
Frage
der Verdunkelung
taucht weiterhin
die nach dem im
Auslande üb
I
i ch
e n üb u n g
s·
um fan g auf.
überall
begegnen uns T e i l .
üb
u n gen und
Vol l
ü b u n
gen ,
erstere
w i e ~
derum
in
der verschiedensten
Gestalt als
übun
.
gen des Selbstschutzes, des behördlichen Luft.
schutzes
(Warn
dienst. Sicherheits.
und
Hilfsdienst
usw.), des
Werkluftschutzes
und schließlioh
eben
auch als Verdunkelungsübungen. Wir
können
hier.
bei feststellen,
daß
in allen Ländern die
Ver .
dun
k e 1u n g s ü b u n g die uns am häufigsten be.
gegnende Übungsform darstellt, und
dürfen somit
schließen,
daß
die
Ansichten
über den
Wert
dieser
Maßnahme
für den Ernstfall überall ungeteilt sind.
Gele,gentliche
Äußerungen
- soanläßlich
der
Übungen in den niederländischen
Provinzen
Fries.
land im März
1936
und Gelderland im Februar
1936 sowie
in Budapest im Oktober
1937 -
über die
Wertminderung
der
Verdunkelung bei Vorhanden.
sein
großer charakteristischer Wasserläufe ändern
am Gesamturteil im .allgemeinen nichts, da die mei.
sten der bisherigen Verdunkelungsübungen auch
im Auslande aus übungsgründen auf mondhelle
Nächte gelegt waren, in denen einem
~ e ü b t e n
Be.
obachter auch ohne
Wasserläufe
die O r t u n ~
nicht
allzu schwer fallen dürfte.
Wesentlicher erscheint
eine andere Feststellung, auf die ,schon mehrfach
hingewiesen wurde
8
: die sich immer noch stei.
gernden Fluggeschwindigkeiten
und
die Schwierig.
keiten einer notwendigen gleiohzeitigen, schlag.
artigen Verdunkelung weiter Landstriche führen
zu der sich mehr und mehr durchsetzenden Er.
kenntnis, daß
unter
Verzicht auf die "einge.
schränkte
Beleuchtung" die
..
Verdunkelung
als
Dauerzustand Für den Kriegsfall als einzige Mög.
lichkeit in Betracht kommt.
Ferner sei eine auffällige übereinstimmung in
der Beurteilung der Ver dun k e
lu
n 4: von Ei .
sen
b ahn e n verzeichnet. Sowohl Holland als
auch
Österreich sind neben anderen Staaten w i e ~
derholt
zu dem Ergebnis gekommen,
daß
eine
Ver.
dunke1ung lediglich der Züge
und der
Bahnhofs.
gebäude
nicht
ausreicht, solange
W e i c h e ~ und
Strecken
ignale
mit normaler oder nur
wemg ,
ver.
fingert er
Leuchtstärke weiterbrennen.
Teilübungen des
SeI
b s t s c
hu t
z e s
werden
in allen
Ländern
im allgemeinen in kleinstem
Rah.
men
- ,als
übungen
der Haus.
bzw.
der
L u f t ~
schutzgemeinschaften - durchgeführt; der Um.
fang
der letzteren
wird jedenfalls
~ e l t e n über.
schritten. Aus diesem
Grunde
treten SIe
aber
auch
nirgends
in ,gleichem
Maße
in Erscheinung
w.ie
alle
anderen
übungsformen
und
.,arten. Dies hat wie.
derum
zur Folge,
daß
sie
in
der Tagespresse, auch
in der
örtlichen, mei,
st nicht
die Beachtung finden,
8
die ihnen angesichts ihrer propagandistischen
deutung zukommt. So liegen aus Belgien, wo dIe
LP
A.
auf dem Gebiete des Selbstschutzes beso
n
•
ders rührig ist,
z. B.
diesbezügliche Klagen vor, die
uns durchaus
berechtigt
erscheinen;
bieten d o ~ h
gerade
derartige
übungen
die
beste
GelegenheIt,
den einzelnen Bürger mit
dem praktischen
Luft·
schutz
in Berührung zu bringen
und
ihn von
dessen Notwendigkeit
zu überzeugen. Die
L P ~
ist mit Recht der
Ansicht, daß
diese ihre ArbeIt
durch
tatkräftige, verständnisvolle
Mitarbeit
vor
allem
der
Lokalpresse wesentlich
erleichtert
wer;
den
könnte. Auch
aus
Österreich
lassen sich ähn.
liehe Stimmen
vernehmen
.
Dem Wer
k I u f t
sc
hu t z
wird
im Auslande
seiner
Bedeutung
entsprechend
bei
übungen
eben·
falls Rechnung getragen.
Jedoch
sind die
h i e r ü b e ~
vorliegenden Berichte
besonders
spärlich. wobeI
sich zugleich die
bemerkenswerte F e s t s t e J 1 u n ~
er.
gibt,
daß
wir über den
Aufbau
des
Werkluft.
schutzes in Schweden, also einem Lande, das erst
in diesem Jahre mit dem
Ausbau
des Luftschutzes
durch Erlaß
diesbezüglicher
Gesetze
und Vero
rd
•
nungen begonnen hat, zur
Zeit am besten
richtet
sind.
In
diesem
Lande der weißen
Kohle
steht
naturgemäß
der Schutz
der
Wasserkraft·
werke
an
erster
Stelle, und die e sind denn u. a.
auoh an
der letzten großen L u f t s c h u t z ü b u n ~
in
Gotland
9
) Ende
August
d. J . in
hohem Maße
bo
teiligt gewesen.
Der
War
n
die
n s t ,
insbesondere
die AIar·
mierung ,der Bevölkerung, findet im
Rahmen
aus·
ländischer Luftschutzübungen gleichfalls stärkste
Beachtung.
An
technischen
Hilfsmitteln
wurden
neben
umfangreichen
ortsfesten
Sirenenanlagen
auch häufig ,auf Fahrrädern (England) oder Kraft·
wagen (T chechoslowakei) beweglich gemachte
Klein.
und Großsirenen
eingesetzt, die sich im an·
gemeinen bewährt haben sollen. Im übrigen wer·
den
auch im Auslande mitunter lediglich für
deI'
Warndienst Erprobungsübungen angesetzt; es seI
hier nur an die
übung
in Antwerpen am 3. Sew
tember d. J. erinnert.
Die übung mäßige
Dar
s
t e l l
u n g
de r Sc
h ä·
den
in den einzelnen
Ländern
führt zu
ebenSO
interessanten
wie lehrreichen Vel"gleichen. B e n g ~ ·
lische Feuer und
Buntnebel sind
naturgemäß
dIe
am
häufigsten
zur Anwendung kommenden Mittel.
weil sie verhältnismäßig einfach zu bedienen sind
und
keine allzu
großen Kosten
verur achen; von
ihnen wurde beispielsweise während der Luft·
schutzübung
Paris
'
°)
am
16.
und
17.
Oktober
1936
in reichem
Maße
Gebrauch gemacht. Die
küns
t
•
liche
Herrichtung
von SchadensteIlen
auS
Bau·
trümmern,
durch
Aufreißen des
Straßenpflasters
usw. wird im Auslande
verhältnismäßig
wenig a n ~
gewandt, ohne daß hierfür gewichtigere Gründe
ersiohtlich sind als die Kostenfrage. Zur Dar
lung des Einschlages von Kampfstoffbomben
n e ~
a l 1 g e ~ e i n
Nebelkerzen, jedoch greift
~ a n
elmgen Landern auch zu drastischeren MItteln.
Während der Luftschutzübungen in
Tokio
u n ~
Yokohama
11
) im Juli 1935 (hier müssen wir einm
a
etwas weiter zurückgreifen) ,sowie in Prag
2
)
arn
20.
November
1936
und
26.
Mai
1937
wurde
zU
diesem
Zwecke
T r ä n eng a ·s in feldmäßiger
Konzentration benutzt. Die übungsteilnehmer -
also einschließlich der gesamten Zivilbevö lkerung
7) Gasschutz und Lultschu z , 7. Jg. S. 245,
1937.
8) V ~ 1
..
Gasschut.
und Luftschutz 7
Jg
S
49
I
1937
.
9) Vgl. ..Gll8Schutz und
Lultschutz ;
7: g :: S: 276 305 .
1937
.
10)
Vgl. Gasschutz und Lullschutz" 6
g
S 301
1936
Vgl.
Gasschutz
und Luftschut,< 5: S: 2 ~ 2 : 1935:
J,) Vgl. " Gassohut z und Lullschutz" . 7. Jg . S. 23 u. 198 , 1937.
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 29/32
- konnten sich somit durch die Wip
kung am eigenen Leibe von der ot.
wendigkeit der Luftschutzmaßnahmen ,
zugleich aber auch von der Wirksam ·
keit der vorhandenen Gasschutzgeräte
bzw. notfalls eines Behelfsgas chutzes
überzeugen.
Schließlich sei noch kurz auf die be.
reits oben bei S c h i l d e r u n ~ der engli.
ehen Verhältnisse gestreifte
Au s
wi rkung
de r
Lu f t s chu t zg e
.
se t z g e b u n g und damit den Einfluß
derStaatsführung aufAusge taltung und
~ u r e h f ü h r u n g von Luftschutzübungen
elJ1gegangen.
Für
den
u n b e f a n g e n e ~
obachter ergibt sich einwandfrei
~ I e
Feststellung, daß in d e n j e n i g e ~
dern, die bereits seit längerer Zelt ub.er
~ u f t s c h u t z g e s e t z e
verfügen
(Schwel.z,
Frankreich Polen Tschechoslowakel),
das O b u n g ~ w e s e n
'einen w e s e n ~ l i c h
hö:
heren Entwicklungsstand
erreicht
hat
als in den anderen Staaten. Auoh ela,
wC?
die Luftschutzgesetze o c ~ jung s nd,
zeIgen
sich bereits Ansätze,
die zu
emer
.
gleich
günstigen
Prognose berechtigen (z'.
B.
m. n:
garn und
Schweden). ur da aber, wo
eme
z I e 1-
b e w u ß t e Staatsfübrung, gestützt auf zweckent.
sprechende
Verordnungen und Gesetze, ~ e n Luft.
schutz
der Zivilbevölkerung mit allen Kr.aften un.d
Mitteln fördert, kann er eine
Höhe e r r e ~ . e ~ e n
die
es schon
jetzt
ermöglicht, ihn ernstfallmaßIg
C?hne
jede
Einschränkung
in die
W e h r m a c h t m a ~ o v e r
einzuspannen,
und die ihn in einem e t ~ . a .
emtre:
tenden
Ernstfalle in den Stand setzt, die Ihm zu-
Zeifschri fenschau
In
der
Militärwissenschaftlichen Rundschau''.. 2. Jg.,
. 518
bis
532 1937 untersucht Oberst a.
D.
Dr
. Jur. hh c
t
I
, . h V l
ke r r e c
• 0 n c k die Beziehungen ZWISC en " . 0 • f .
und
Z k f t k . g"
Die
ArbeIt he ert emen
u u s r I e . künft igen
neuen
wertvollen Beitrag zur Frage der. zu .
Geltung
und
Gestaltung des K r i e g s r ~ c ~ t e s m ~ l ~ g L u j r
nen
und
der völkerrechtlichen Zulasslgkelt . b
und des chemischen Krieges im besonderen. I ~ -
sprucht
ein
erhöhtes
Interesse um so ~ e h r l
S IR
· c ~ s :
f a ~ s e r
langjährig in
der
Ausland. abteIlung G e ~ el h it
knegsministeriums
tätig
gewesen Ist, wo
er
egen ße
h
. h
W'
sen mIt gro er
atte, umfassendes theoretlsc es G b' t u
praktischer Erfahrung auf
völkerrechtlichem
. e le d
Z
v e ~ b i n d e n .
Schon
die
e i n l e i t e ~ d e
~ e ~ h t f e r ~ ~ ~ n l r f a h ~
Knegsvölkerreehtes überhaupt Ist mIt hhredfesten Argu
rungen
des Weltkrieges entnommenen an
d
f K . e
menten von überzeugender Wirkung gera hau
D·rneglen'
d
· . " Ik
echt
IC en I
le von
Haus au
wenl'er mIt
vo
err d" h
. . . ' d auch an le
SIC
vertraut
md Diese reise sm es , , .
p
der V e r f a s s e ~
in erster Linie wenden will;
seme
ro-
blemstellung ist
dabei
eine doppelte: d
Kr'e
d
-
1. Welche Einschränkungen legt das gel tfe k
. e
I
'f?
" Ik "h ' Zukun ts T1e
d
es au .
vo -errecht der Fu rung
emes
. \ n
2.
Ist
die Aufstellung neu e r kriegsrechtlIcher - orme
notwendig
'Und
durchführbar? . ' Ik echtes
Hinsichtlich des gel t end e n Knegs
vo
errd ' .
h.
der Gesamtheit
derjenigen R ~ c h t ~ n o r d e n t
le
t ~
h l l
e
eines Kriege zwischen den k T l e g ~ ~ h r e n
.en G ~
_
Geltung ha.ben,
gibt
der Verfa er
zunachst emen
.er_
blick
über die zur
Zeit
für die
bewaffnetendS
\:;
e
1
kr
ä f t e gültigen Krieg regeln. odann f i . n d e ~ e : \ ~ e n d : ~ ~
Gaskriegsprotokoll
Erwähnung,
da die .
K
e ~ e
Chemischer
und
bakteriologischer
K a l ~ p f s t o : e
d \ ~ \Z:ir'k
generell
verbietet:
mit Recht
wud. je?oc f
seine
samkeit
dieses
Verbotes mit
RucksIcht
aU '
t
l.üeken und auf
die k r i e ~ s c h e m i s c h e n
V . o r b e r h e l l · u ß n l ~ e h n
I
·
f g \Vas sc le IC
ast
aller taaten
111 Zwei
e gezo en. -
\: '
g _
das für
die
Z i v i I
he\
j I k er u g gelt 'n e ne
Bild
20.
Feuerlöschühung In Tokio.
gewie ene
Aufgabe
restlos zu erfüllen. Diese Er.
kenntnis gewinnt
auch
in den großen westlichen
Demokratien mehr und
mehr
an Boden; auch hier
- und das gilt vor allem für das in die em
Zu.
ammenhange bereits mehrfach
erwähnte England
- zeigen ich An ätze zur berwindung eines
falsch verstandenen Pazifismus, und man beginnt
einzusehen, daß ebenfalls für den Luftschutz inn.
gemäß die Worte gelten:
i vis pacem, para bellum
recht betrifft, so kommt der Verfasser zu der bemer-
kenswerten Feststellung,
daß
es außer dem mehr als
brüchigen
Gaskriegsprotokoll
k
e in völkerrechtliches
. bkommen gibt, das den clrutz
der
Zivilbevölkerung
selbst
an unverteidigten
Orten
gewährleistet. Die tech
nischen Möglichkeiten
der modernen
Luftwaffen - der
veränderte
Kriegsstand
der zu
irgendwelchen Diensten
zur Führung des
totalen Krieges
herangezogenen
zivilen
Bevölkerung -
das
Fehlen eines jeglichen Luftkriegs
rechtes: welche
Gründe
auch immer vorherrschend ge
wesen
sein mögen, die
Tatsache
der völkerrechtlichen
chutzlo igkeit
der
Zivilbevö,lkerung bleibt als Mah
nung und
Warnung be tehen
und
wird durch die immer
wiederkehrenden
Luftangriffe auf offene
tädte
in pa
nien und China nur allzu
deutlich
illustriert. Man ist
geneigt,
dem
Verfasser Recht zu geben,
wenn
er die
uswirkung eines durch keinerlei
kriegsrechtliche
Nor-
men einge chränkten Luftkrieges der
Zukunft
letzthin
in
einer Vernichtung
der
europäischen
Kultur,
einem
.. ntergang des Abendlandes , sieht.
Im Hinblick auf eine
solche
Möglichkeit behandelt
der Verfa ser
sodann
den zweiten
Teil
seiner Frage
stellung, indem
er sich
für den Abschluß eines
neu
e n
,.internationalen
Abkommens zur Ein ehränk'Ung der
Beschießungen aus der Luft einsetzt. Ein solches Ab-
kommen müsse auf einer
scharfen
Grenzziehung zwi
schen den eigentlichen K ä m p fe rn und
den
K r i e g s
hel f e rn beruhen;
jeder
unmittelbare Angriff auf die
nur mittelbar am Kriege teilnehmende
oder gar
gänz
lich unbeteiligte Zivilbevölkerung ei als mit dem Be
stande der
europäischen K'Ultur
unvereinbar und
als
völkerrechtlich un
tatthaft abzulehnen.
Jn der Tat
erscheint
die chaffung eines
vertraglich
fe
tgeleg
ten internationalen Lu
f t k r i e g s r e c h t s
al eine dringende otwendigkelt; darüber hinaus ist
allerdings eine eufassung
des
heute geltenden Krieg -
völkerrechts überhaupt zu fordern.
Daß
bei einer Neu-
ge taltung
der
kriegsrechtlichen ormen und ihrer An-
passung an die
moderne
Kriegführung auch vieles
lte
und
nbrauchbare
zu verschwinden
hätte und
durch
Bes eres er
etzt
werden
müßte
(z.
B
da
Genfer
Gas-
9
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 30/32
kriegspro
tok oll
),
sci
nur
nebenbei bcmerkt.
Si
cher
lieg t heute der Absc
hluß eines
neucn internationalen
kriegsrechtlichen
Abkommens noch
in
wciter
Ferne, da
man den technischcn Schutzm i
tteln zunächst
noch einc
größerc tatsächlichc Wirksamkeit zutraut als
dcm
Der
Bündniskrieg. Eine
militärpolitiseh
-
operative
Studie
des Weltkrieges.
Von General
der
In fanterie
a . D.
W e tz
e
11. 51
' .
mit 13
kizzen im
Text.
Verlag
von E. S. Mittler & Sohn, Be r l i n 1937. Preis kart.
1,
- .
in
ihrer
Kürze liegt die
Würze
dieser
Arbeit
des
ehemaligen
Chef der Operationsabteilung
der
3.
OHL
.
Ihrem Gedankenreichtum
in einem
Abriß
gerec
ht
zu
werden, ist
nicht
möglich.
W e tz
e I I unters'Uch t das
P r o
b
lern
d c s
M e
h r
fr
0 n
te
n k r i e g e s in seiner
Eigenart
als Bündnis
krieg,
damit wir aus der
Kriegsge
schichte
für die
Zu
kunft lernen, in der ein Krieg "immer ein B ü n d n i -
kr i e g sein wird". In einem so lchen sei eine einzigc
"Oberste
Krieg
leitung"
theoretisch gewiß -die
be
te
Lösung, in
der
Kriegswirklichkeit
aber
so schwer zu
erreichen, daß
e besser wäre, für die
Zukunft
nich t
mit
ihr zu rechnen. Die
notwendige
sachliche berein
stimmund in
der
Kriegführung
verbündeter
Mäc
ht
e
lasse sich aber durch verständni volle Berücksichtigung
der militärischen Und politischen Belange des Bundes
genossen herbeiführen . Der Mächtigere könne nicht
verlangen,
daß der
Schwächere sich ganz seinen Ge
.dankengängen
unterordne.
Der St
ärkere
dürfe.
wie
der
Feldmarschall
Graf M o l
t k e e s au
sgedrückt
habe,
,.nicht da
militärisch Wünschenswerte
" fordern, "son
d
ern nur, was beiden koalierten Teilen vorteilhaft
ist.
Es
wäre
·
ganz unpraktisch, etwas ande
res
vor
h
er
zu
spekulieren". .
Zur
Klärung
der
g r o ß e n s t r a t e
gIs
Ch e n G e -
si
c h t s
pu
n k t e bespricht W e t z e I an ~ e r
Hand
anschaulicher und
Worte sparender
SkIzzen dIe d
e u
t
sc h e n
A u f
m
a r s
c h p I ä n e, die
unter
dem älteren
Mol
t k e 'Und seinen ac
hfolgern
von
1871
bis
1914
im
Großen
Genera
ls t
abe bearbeitet worden
sind .
Seine Untersuchung führt zu dem Ergebnis, daß d e ~
ch i i e f f e n p I a n "wohl für
1905,
nicht aber bel
den vo llk ommen geändert en Verhältnissen 1914 am
Platze gewesen wäre". Diese An icht
begrundet er
nicht mit politischen Bedenken gegen dcn D u r c h m a r s ~ h
dur
ch Beld ien sondern mit Erwägunj: en. die schon sem
großes V;rbil'd, d
er
Fe ldmarschall
Graf Mol
t k e
.
im
April
1
871
niedergeschri
eben
:.M
an
darf.
l l 1 C ~ t
hoffen
durch
eine
ra
che
und
glu
ckhc
hc OffenSIve m
w e s t l i ~ h e r Richtung sich in kurzer Zeit von dem einen
Gegner zu
befreien,
um ich dann ~ e g e n den .anderen
zu wenden."
Aus
diesem
Grunde hatte man
sIch
nach
W e tz
e l1 s
Ansicht
auch 1914 ..au f alle Fälle
du r
ch
einen bald igen Sieg in Polen die nötige Rü ckensiche
run
g
für den schwieriden
We
tkrieg" schaffen sollen .
Sein Vorschlag
lautet: Gern
e in
s am
e 0 f
fe
n -
s i
v e l O
d e u t c h e r K o r p s m i t den Ö s t e r
r e i c h e r n
im
O s t
en ;
D e f e n s i v e d e r
d e u t
sc h e n H au p t k
r ä f
t e, 28 Kor ps im W e s t e n.
Diese so ll en mit
dr
ei A rm een zwischen Aachen
und
Diedenhof
en
mit
einer
Armee
im befes tigten Raum c
D i e d e n h o f e n ~ M e t z mit
zwei
Armeen
in ·der "
Verteidi
g u n g s S c h l a c h t s t e l l u ~ g
Bolchen
-
Pf
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lzbur
g
den
. Angri f
der
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osen
und Engländer erwarten,
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r a t
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gis
c h e n Sc h
w e r
t h i e b" zu
<bc
antworten.
Dies
er könnte aus
der
Front Luxemburg
Metz in Richtung Montm ed Sedan gefüh:.t werd.en.
um d ie f r anz ös
i s c h e n
H a u p t k r a f t e Im
Si n n e d es Fe I d m
a r s
c ha l l s
Mol
t k e n h
N o
r den a b zu cl r ä n gen.
Die
e
Verfahren hatte
.die
Aussicht
geboten,
der Entente
vie
ll
eic
ht
"schon
34
Schutz durch völkerrechtlichc Verträge. Allcin, die;
kö
nnte
bei fortsc
hr citender
tcc hnischcr
Enb
' icklung
der
Luftwaffe auch einmal
andcr
s werden,
und
insofe
rn
k
st
der
vorlicgenden Schrift des
Obcrst
a. D.
Dr
. Fonc_
schon
heutc einc crhcblichc Bcdcutung beizu lcgen. 3:> .
Ende
Augu t" cine kriegsentsc
heidendc Katastrophe zU
bereiten
.
1m 0 s t e n
konnten
dic Russen nach \
Ve
t
ze l l
s
Ansicht dcm deutsch-österreich
ischen Angriff wegen
ihrer Bündnisverpflichtung nicht ausweichen. Auch hier
wäre es darauf angekommen, im Sinne des Feld;na
r
-
schall
Mol
t k e zu ' handeln, d. h. die ganze Kraft
des Bundesgenossen
"durch
deutsche Initiative
und
Beistand" mitzureißen, statt nur
schwac
he
Kräfte
1111
Osten
zu belassen
und
infolgcdesse1l "in e in A bh
ii
nglg
keitsverhältnis von
seinen
Entsc
hließu ngen zu kom
n
.
Ob die einleuchtcnden Pläne
des
Gcne rals W e t ze l l
im Ernstfall e zum Erfo lge gef
ührt
hä
tt
en. läßt sic.h
nachträglich nicht beweisen.
Er
h
at abcr
den BeweIS
erb racht. daß die
Strategie
immer neue
UJld
andere
Aushilfen finden kann, also niemals auf
nur
ein Rezept
des Siege
beschränkt
ist,
mit
dem sich der
verant
wortliche Staatsmann wo
hl
oder
übel abfinden
müßte
.
eine Sch rift ist für
Fachleute richtunggebend
, für je
den
Laien verständlich und bei weitem das Beste, wllS
bisher über das Problem des Mehrfrontenkrieges ge-
schrieben wo
rd
en ist. v.
T.
Erinnerungen
eines
freimütigen Soldaten .
Von
. Ge
nera lm
ajor
J. F. C. F u
11
e
r.
Aus dem Eng
li
schen
setzt von
Dr. R. t
0
f f. 412 S.
mit
Karten und
S k l ~
zcn im
Text. Ernst Rowohlt Vcrla
g.
Be
r I i
11
1931
.
Preis geh. 6,50 RM ., geb. 9,50
RM
. I
Der
bekannte britische
Militärsch rift
ste ll
er
Ge.nerda
.
major a. D. F u 1l c r übergibt der Öffentl ichk clt I.e
Eri nnerungen
seines
beruflichen Lebens. Das Charak
teristische an den Ausführun gen ist di e fast bruta
ZU
nennend e Offenhcit,
mit der
Vcrfasscr die Sc
had
en
aufzeigt, die
der
eng lischen Hccresorgan isa tion
vo
r dem
Kriege, im
Weltkriege und
in
der
achkri eg zeit an
haften.
Der Kriegsausbruch
sie
ht
Fu
ll er
in
der
A usbildun g
zum Ge neralstabso ffi zie r begriffen.
Zu
Beginn dcs brI
tischen Eingreifens auf dem Fest land e arb ei tct er . an
der
V e ~ s c h i f f u n des.
~ x p e d i t i o n s k o
mit.
E r ~ t
Mlttde
1
91:>
stoßt
er
zur brItIschen
Armee
in F
rankr
eIch un
kommt
an die Front. 1Y Ja
hr
e
tut
er Di enst in den
Stäben
von
Divisionen,
Armee
ko
rps und
einer
Arm
e
d
n
dieser
Zeit organis
ie
rt er
A usb ildungskur e un
t
chul en hinter der
Front.
End e Oktober 191
6 komm
er zum ersten
Male
mit dem T a n k in Berührung.
erkennt , daß sich hier der britischen Kriegführung e In
Mittel bietet, di e.
erstarrten Fronten wieder
in e \ ~ h
gung zu bringen.
Mit
un erhör ter E
ner
gie stürzt er slc
d
uf
dieses
neue Kampfmittel und wird
bere
it
s En .
des gleichen
Jahr
es zum Generalstabsoffizier des
b r ~ t l
schen T a
nkkorps ernannt.
Er
widmet nunmehr se1l1
e
ganze
Arbeitskraft
dieser
neu en W affe,
die
vo n
der
höheren
Truppenführung
zunächst
noch vö
llig mißver
stand en wird. Die Schilderung seiner Kämpfe
mit
dem
britischen
Armeeoberkommando
die zah ll osen Denk
schriften , Vorschriften,
E n t w ü r f ~
die er ausgcarbeitet
h
at, um seiner Ansicht Geltung
zu
versc
haffen,
das
Ringen
mit den Heimatbehörden
in England, um daS
nötige
Material und
Personal für
die Tankwaff
e zu er
l t e n . . zeigen deutlich, we lche auße rordentlichen E n ~ r h
gIen dIeser Mann hat aufbringen müssen, um e n d ~ l c
im
Oktob
er 1917 seinen
sehn
lichsten Wunsch ve rWIrk
licht zu sehen, die neue
Tankwaffe
in massierter F O r I ~
zum Einsatz zu bringen. Die T a n k s ch i
ach
t b
.e
I
Ca
m b r a i ist dic Krönung seiner bisherigen unerm
ud
-
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 31/32
~ c h e n Bestrebungen.
Kriegsgcschichtlich . kann wohl he
a ~ p t e t werden, daß
die
Schlacht bel
Cambral
dIe
~ I r k s a m k e i t der neuen Waffe unter Beweis gestellt
at
und daß die Kavallerie,
der
im
Rahmcn
der Ge
S ~ m t s c h l a c h t eine entscheidende Rolle zugedacht war,
eIDe ihr gegebene
letzte
Chance verpaßte. Gewisser
maßen
mitten
im Schlachtgetümmel übergibt nun die
Kavallerie ,
die
Jahrhunderte
hindurch
oft eine schlach
tenentscheidende Rolle gespielt
ha t
, ihre
Aufgabe dem
~ ~ d e r n e n ac hfolger, dem neuartig
gepanzerten
moto
~ { s l e r t e n Ritter, und dieser moderne achf?lge.r schlägt
I le Sch.lacht
unter
ähnlichen Umständen, wIe dIe Kaval
erle vIele
Schlachten
in
früheren Jahrhunderten
ent
scheidend beeinflußt
hat
nämlich durch das Moment
~ e r Uberraschung.
Die
Epoche der Kavallerie
~ ~ h t
zu
nde. . Leuch tend steigt der Stern der
M o t o ~ l s l e r u n g
b ~
HImm
el
des Kriegsgottes
auf. Der JahresbegIOn 1918
fingt Zwar
noch
einmal für F u II e r
durch
dIe Ent
scheidungen des Oberkommandos bezüglich
der Ver
wendung
der Tanks
Enttäuschungen. chließlich aber
setzt sich seine
Ansicht
durch, und der
Tank
wird zum
unentbehrlichen
Helfer
bei den Angriffsschlachten der
Alliierten.
I.nteressant ist eine
Bemerkung
F u II e r s über ein
WeIteres neues Kriegsmittel, nämlich die V e n ~ e n d u n g
VOn chemischen
Kampfstoffen.
Er schildert e . n ~
gegnung
mit Hara
ld B. H a r t l e y, dem Gaskomg Im
Großen Hauptquartier . Wörtlich führt er
aus:
Er
war
etwas
bedrückt über
die Haltung des Großen Haupt-
quartiers in
der
Gasfrage. Ich sagte zu ihm :. ,Kol?f
~ o C h , ~ a r t l e y , .
da Ihre
..Waffe zu
n j e n i g ~ n g ~ h o r t ,
dIe
Kneg
gewlOnen
konnen,
so mussen SIe OIchts
Un-
mogliches
verlangen·
.. F u II er
hatte
am eigenen Leibe
erfahren, wie schwer es ist, einer neuen Waffe Geltung
Zu verschaffen.
Die Nachkriegszeit
brachte
für F u
II
e r eine Reihe
VOn
Enttäuschungen. Die
britische
Heeresverwaltung
Und der
britische
Generalstab
können
den
Entschluß
zur: Durchorganisation
des
Tankkorps
auf
G ~ u n d
er
~ r l e g s e r f a h r u n g e n nicht finden. F u lI er s dlesbezug
hche Vorschläge verschiedener Art finden kein Gehör.
~ I s er
in Indien ein Regiment übernehmen soll, ver
ZIchtet er
darauf
und scheidet
verbittert
aus dem Hee
resdienst
aus. Sein
vorausschauender Geist sollte recht
behalten
. Die
modernen Armeen
in
der
ganzen Welt
h ~ b e n in
dieser
oder jener
Form
ihre
P a n ~ e r k r ~ ~ t e
ent
WIckelt und
ihnen
eine Stellung gegeben, dIe dafur
s ~ r g t ,
daß
der kommende Krieg dieses moderne K ~ m p f m l t ~ e l
a ~ s n u t z e n
und
ihm einen entscheidenden ElOfluß em
raumen wird .
Das Buch ist für
jeden
Soldaten lesenswert.
Der
Mensch F u II
e r mit
seinem
rück
ichtslosen Kampf ge
gen die cingefleischte Gewohnheit
und
das Beharrungs
vermöge.n einer Riesenorganisation, wie es. eine mo.derne
~ r m e e Ist, wirkt desha lb
besonders trag
Isch, ~ v e J l der
ann
selbst sich durch
die
en Kampf stumpf lauft und
beruflich zerbricht
während
seine Ideen von achfol
gern in aller
Welt'
aufgegriffen und der Verwirklichung
entgegengeführt werden.
.11.
Wald und L
ande
sv
erteid
igun g.
in
e f
0
r s t i l
C
h -
\
ehr w i s n sc h a f t I i ch e Be t ra c h t'll n
g.
Von
W.
Bob
a c k. 37 S.
Verlag von
1. eum:lDn,
Neu-
am m 1935. Preis
brosch
. 1,20 RM.
Diese auf
sorgfältiges
Literaturstudium g e g r ~ n d ~ t e .
trachtung untersucht das Problem in dreierleI. Hmslcht.
Im
Vordergrunde steht
die
wir
t s c h a f t II c
he
Be
deutung des
Wa
ldes
als
Ro 1stoff-, ahrungs- und
termittelliefe rant.
Die
po l i t i s c h e
B e ~ e . u u n g hegt
auf Wirtschaftlichem wie auf siedlungspohtJschem Ge
i ~ t
Au c h un ter
mi
l i t ä r i s c h e n
G e s i c
k ~ e n
sPIelt -die wirtschaftliche Seite des
Forstwesens
eIDe
l { o l l w i c h t i g ~ r aber ist
d ~ r
Einlluß des Waldes als
GelandeformatlOn auf
die
Kampftätigkeit der
Truppe
, ~ o b e i sein: Bedeutung. als Schutz und
Deckung
g e g e ~
e ~ n e n a n d r a n g e n d ~ n Femd he onder
betont
wird. Die e
EIgenschaft
kann
msofern auch für den Lu f t s c hu t z
ausgewertet werden, als
der
Wald für die Zivilbevölke
rung
als.
Zuflu.chtsort bei
Luftangriffen bestimmt
wird.
ebenbel
envahnt Verf. auch
den
wechselseitigen Einfluß
von
Ga. 5 w a f F e .und
Wald. Das
Gas wird besonders
dem WJld gefahrhch. Der Wald hält eine eingedrun-
gene G a s w o l k ~ v e r ~ ä l t n i s m ä ß i g langc fest, so daß
cr
im
OperatIOnsgebIet bIsweilen geräumt werdcn muß. Für
d ~ n
L u f t s ~ h u t z
dürfte
~ e s e
Gefahr jedoch
belanglos
sem, da dIe B e ~ a s u n g
großerer
Waldgebiete vom Flug
zeug
aus
praktl eh unmöglich
erscheint.
_
Di e Betrachtungen ..des
r f .
verdienen
Beachtung,
da sIe gerade wegen
Ihrer
l
uc
htcrnheit
dcn
Vvert de
deutschen Y a l d ~ s eind;ucksvoll unterstreichen. 2l.
Erste LaIenhIlfe bel
Kampfstoffgeschädigten.
Von
Apothekcr
H. H e y d kam p.
32
Bonner Univer-
sitätsdruckerei, Bon n a. Rh.
1937.
Preis - 25 RM.
In laienverständlicher, vielleicht allzu e i n f ~ c h e r Form
wird
der Bevölkerung ein Hilfsbüchlein an
die
Hand
gegeben,
das
anscheinend auf Grund
von
in LuFtschutz
lehrgängen Gehörtem aufgebaut lind in
manchmal
wört
~ i c h e r n l e h n u n ~ an deutsche Fachliteratur geschrieben
1St.
M<an frC llt SIch, daß dadurch dcr Inhalt im wesent
lichen richtig ist.
Die otwcndigkeit dicser
eucrschei
nung
kann aber
bei
der vorhandenen zahlreichen
und
zum Teil von Fachleuten herausgcgebencn
Literatur
kaum
anerkannt
werden.
25.
Werks t
offkunde für
den Flugzeug-
und
Motorenbau.
Von Ing. CI. Bö h n e.
~ e f t
28 der
Reihe
Flugzeugbau
und Luftfahrt. 129 S. mIt 86 Abb. und zahlreichen
Ta
bellen. Verlag
C.
J. E. Volckmann achf. E.
Wette.
Be r I i n -
Charlottenburg 1937.
Preis brosch. 3,4D RM.
Das vorzüglich geschriebene
Werkchen brin t
eine
allgemeinverständliche Darstellung
der Eigen
~ h a F t e n
und Zusammensetzung aller im Flugzeugbau vcrwcndc
ten Werkstoffe besonderer Berücksichtigung der
Metalle und Leglcrungen. Es kann nicht
nur
als Lehr
buch für Ilicgertechnische Schulen empfehlen werden,
sondern
vermittelt
auch dem
Fernerstehenden
werh·olle
Kenntnisse
.
21.
E i n ~ ~ in ~ I u g l e h r e und
Luftschutz. Eraänzungs
heft fur
den
Physlk- und
Chemi::unterricht. Von
Rektor
W. M e y e rund Mittelschullehrer W . Gei I e n k e u -
e r.
4.
Auflage. 24 S. mit 33 Abb. Vedag Moritz
Die terwe
g,
Fra n k f u r t
a.
M. 19
37.
Pre is 0,45 R r< l
Der
erste Teil dieses Heftes bringt Versuche zur
Aerodynamik, die sich
vorte
ilhaft in den Ph)" ikunter
richt
der nterstufe höherer
Lehran
talten
einbauen
lassen und
das Interess
e der
Schüler
finden w
erden.
Der
zweite
Teil
befaßt sich mit der hernie der Ga3-
waffe und des
Gasschutzes
sowie mit
der
Brandwaffe
und
der
Brandbekämpfun
g.
- uch dieses Ergänzungs
heft dürfte dem Lehrer manche Anrc ul1 geben.
21.
Math e
mat
ische A ufgaben aus d
er Vo
lks-; Gelände-
und
W ehrkunde. Ergänzung
hefte
zt: mathematischen
Lehrbüchern .
Herau
sgegeben von
tudicnrat Adolf
D 0 r ne r ,
tudie
.
nrat
Oskar D
ego
an g
und
Studien
asse or Kar l eb e r . Verlag \ oritz
Diesterweg,
Fra n k f ur t a. t 1936. Preis je
Heft 060
R L
1 Teil: Mittel tufe.
32
S. mit
2
bb. '
H.
Teil: Oberstufe.
32
mit 24 Abb.
Die. in d i ~ Ergän.zungs.hefte aufgenommenen . ufga
benreIhen
bIeten zeltgemaßes Material für den Einbau
in
den
Mathematikunterricht
von
Quarta bis Unter
sekunda und von Obersekunda bis
Prima
und
dienen
damit
dcm wesentlichen
Ziel,
den
Unterricht
leben nah
zu gestalten.
Das
nhaltsverzeichnis
zum
jahrgang
937
von GasschuiJ
und
Lu/
fschu
iJ Iieg f für die A bonnenfen der Z
eH
schril f dem }anuarhe/ f 1938 bei. Preis bei Einzelbezu.C 0 50 RM
I
~ ~
34
7/21/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.12 Dezember
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1937-nr12-dezember 32/32
Behandelt werden
im
1 Heft
Volks-
und Wirtschafts
kunde
unter
Berücksichtigung
der
Rohstoffversorgung,
Schätzen und
Messen im
Gelände
und
auf
der Karte
einschließlich
der
Navigation
auf See
und
in
der
Luft
sowie
schließlich Einzel
gebiete
des Luftschutzes.
Heft Ir
führt
dazu einige AuFgaben aus der Pionier,
lehre,
Probleme
um die
Reichsautobahnen
und artille
ristische Fragestellungen ein.
Die
geschickt
ausgewählten Aufgaben
aus allen Ge
bieten der
M'
athematik
erschejnen für das
bestimmte
Ziel außerordentlich
geeignet
und ver
·
dienen Beachtung
für
elen
neuzeitlichen
Mathematikuntcrricht. 21.
Schluß des redakfionellen Teils
AmtlidJe Mitteilungen
Der
Herr
R e i ch s m i n
i s t
erd e r L u f t f a
b
r t
und 0
b e rb e feh
I
s hab
erd
e r L u f t \V
n
f fe gibt
unter dem
Aktenzeichen ZL I
3 e
Nr.
3101/37 folgendes
bekannt:
B e
t r i
f f t :
Unfallversicherung
im
Luftschutz
(Ausführungserlaß zu
§
11 des Luftscbutzgesetzes und
§ 16 der Ersten Durchführungsverordnung
zum
Luftschutzgesctz).
Te
i
I
1.
Für
Luftschutzunfälle, bei
denen nach §
11 des Luft
schutzgesetzes vom
26
..
Juni
1935
(RGB .
I
S
827)
und
§§
16
und
23 der
1.
Durchführungsverordnung zum
Luft
schutzgesetz
vom
4. Mai 1937
(RGB .
I S.
559) das
Reich,
vertreten
durch
das Versorgungsamt I Berlin als
Ausführungsbehörde, Träger
der
Unfallversicherung ist,
wird
folgendes
bestimmt:
A. U n
f a l l
a n z e i g e.
I. Zur
Anzeige von
Unfällen
und Berufskrankheiten
im
Luftschutz sind verpflichtet:
1. im
Luftschutzwarndienst: der örtliche Luftschutz,
leiter
des
Unfallortes;
2.
im icherheits-
und Hilfsdienst:
der
ör tliche Luft
schutzleiter
des
Unfallortes;
3.
bei
AusbiJdungsveranstaltungen
und
Übungen
im
Werkluftschutz,
Selbstschutz
und erweiterten
Selbst
schutz:
a) diejenige teile, die
nach § 13 der Ersten Durch
führungsverordnung
die
Ausbildungsveranstaltung
oder
ü bung
angeordnet
hat.
Umfaßt
der Dienst
bereich
der anordnenden
Stelle einen
größeren
Bezirk als den
des
Luftschutzortes,
so
tritt
an
die Stelle der
anordnenden
Stelle
der
örtliche
Luftschutzleiter
,des
Unfallortes;
b)
wenn der
nfall
oder
die
Berufskrankheit
bei
einer Au bildungsveranstaltung
im Selbstschutz
oder
erweiterten Selbstschutz einer vom
Reich
oder
den
Ländern verwalteten
öffentlIchen
Dienst
stelle
eintri tt:
der
Dienststellenleiter
;
4. im Reichsluftscbutzbund,
Deutschen Roten
Kreuz,
in der Reichsgruppe
Industrie und der
Techni
schen othilfe:
der Ortsgruppenführer
oder die ent
sprechende
Stelle;
5.
im Flug.meldedienst: die
Kreispolizeibehörde
für die
von ihr
zu
Dienstleistungen herangezogenen
Per
so nen.
6. Sind
nach
den r. 3
und
4 zwei verschicdene
Stellen z
ur
Anzeige verpflichtet, so geht die Anzeige
pflicht
auf
Grund
der Nr.
4
der
Anzeigepflicht auf
Grund der Nr.
3 vor.
Ir.
Die Anzeigen sind zu senden:
1
in
den
Fällen
zu
I I,
2
3 a
und
4: an die
Ortspolizeibehörde
des
Unfall
orte
und an
das
Versorgungsamt
I Berlin als
Ausführungsbehörde
für die Unfallvcrsicherung, Ber
lin- chönebcrg,
General-Pape-Straße 11
in je 1 Aus
fertigung;
T
3
b:
an die
vorgesetzte Dienststelle derjenigen
Dienststelle,
der der Verletzte angehört, und
an das
Versorgung
amt
I in
je
1 AusferHgung;
2.
im
Flugmeldedienst: in einer Au
fertigung an das
Versorgungsamt I
Berlin,
3. In allen Fällen müssen bei Berufskrankheiten die An-
zeigen
auch
an den für
den
\\"ohnsitz des
Erkrankten
zuständigen staa
tlichen
Gewerbearzt
über
and t wer
den.
IlI.
Alle Unfälle
und
Berufskrankheiten, durch
die
ein im
Betriebe Beschäftigter getötet
oder
so
v e r 1 ~ t ~ t
ist,
daß
er
stirbt oder
für
mehr
a ls drei
Tage
VOUlg
oder
teilweise arbeitsunfähig wird,
sind
unverzüglich
an:wzeigen,
spätestens aber binnen
3
Tagen,
nachdeJ?
die
nach I
zur
Anzeige verpflichtete
Stelle KenntniS
VOn
dem Unfall
oder
der Berufskrankheit erlangt
hat.
B.
U n
f a l l
u
n
t e r s u c h u n
g.
I
Die
UnfaIJuntersuchung ist
durchzuführen:
1.
in
den
Fällen zu
I 1 2
3 a
und
4: von
der
Orts
polizeibehörde
des UnfaIJortes;
2. in
den
Fällen zu I 3 b:
von
der Dienststelle, der der
Verletzte angehört;
3.
im Flugmeldedienst: von
der
Kreispolizeibehörde fur
die
von
ihr zu
Dienstleistungen
herangezogenen Per
onen.
11 Die Unfalluntersuchung
bei
Berufskrankheiten
er
folgt
nach
der
Dritten
Verordnung über
Ausdehnung
der
Unfallversicherung
auf
Berufskrankheiten
vom
16.
De
zember
1936
(RGB .
I
S.
1117).
C.
1 Vordrucke
zu
Unfallanzeigen und
Anzeigen
über
Berufskrankheiten im
Luftschutz
sind beim Ver
sorgungsamt I, Berlin,
anzufordern.
2.
Genaue und
v o l l s t ä n d ~ g e
Beantwortung
jeder
Frage des
Vordruckes
ist erforderlich.
V e r a n l a s s u ~ i d
und
Hergang oder Verletzung sind erschöpfend
zu schi dern.
Die Art
des
Luftschutzdienstes,
bei
dem sich
die
Y er-
letzung
ereignet hat
(Luftschutz,"varndienst,
S i c h e r h e ~ t b
und
Hilfsdienst,
anerkannte
Luftschutzübung, B e t r ~
zur
Luftschutzausbildung usw.), ist anzugeben. Es Ist
zu erläutern, ob
der Verletzte auf Grund
des
§
9 der
Ersten Durchführungsverordnung zur
Luftschutzdienst
pflicht
herangezogen oder
nur
mit einer
besonderen
Tätigkeit
betraut
war,
und
die
Stelle
zu bezeichnen,
die die
Heranziehung veranlaßt,
die Ausbildungsver
anstaltung
oder
übung und
die
übernahme der
beson
deren
Tätigkeit (545 d
der RVO.) angeordnet
hat.
3.
Liegt Grund zu der Annahme
vor,
daß der
Ver
letzte (Erkrankte) oder seine Hinterbliebenen
- abg
e
'
sehen von dem ihnen
aus
der
Reichsunfallversicherung
zustehenden Anspruch
-
nach anderen
gesetzlichen
Vorschriften [z. B. §§
823
H.
und
618
Absatz
3
des
BGB., Reichshaftpflichtgesetz
vom 7. Juni 1871
(RGß .
S.
207),
Gesetz über
den Verkehr
mit
Kraftfahrzeugen
vom 3. Mai
1909 (RGB .
S.
437)]
Ersatz
eines Schadens,
d ~ r
ihnen durch
.
dell:
Unfall
erwachsen
ist, beanspruche:i
k?nnen, dann
smd
Ln der
UnfaIJanzeige
der Name
un
die
Wohnung
des Schädigers
(bei Unfällen durch
Kraft
fahrzeuge
ame und Wohnung
des
Führers und
des
Halters) anzugeben oder
es
ist
zu
erläutern,
aus
w e l c h ~ n
Gründen
das noch .
nicht
möglich ist
und
bis wann die
Anl{aben ~ o r a u s s i c h t l i c h
gemacht
werden können.
Hierauf
Ist
besonders
bei Unfällen
außerhalb der
Be-
triebsstätte
(z.
B. Hin- und Rückwe
g zum
Luftschutz
dienst)
zu achten.
Te
i
I
11.
Die
Pflicht zur
Anzeige und Untersuchund
in den
Fällen,
in denen
das Reich,
vertreten durch d a ~ Vers
or
6
UrJgsamt I,
nach
§
11
des
Luftschutzgesetzes und
§
1
der
Ersten Durchführungsverordnung
nicht Träger der
Unfallversicherung ist,
regelt
sich
a) bei Unfällen in
privaten Unternehmungen und
trieben
nach
den
§§
1552
1553
und 1559
RVO.,
In
elen
vom Reich oder den Ländern verwalteten
öffentlichen
Dienststellen nach
den
auf G r u ~ d
der
§
1557
und
1561 RVO.
von
den
zusfändigen
vo
r
-
g e ~ e t z t e n
Behörden
getroffenen
Bestimmungen.
b) bel Berufskra
nkheiten
nach den
Vorschriften
der
Dritten
Verordnung über Ausdehnung der
Unfall
versicherunI auf
Berufskrankheiten vom 16
. Dezem
ber
1936 (RGB . I S.1117).
Dieser Erlaß ergeht
im
Einvernehmen mit dem
Reichs
führer H und Chef der Deutschen
Polizei im Reichs
ministeriu.m
~ e s
Innern - O.-Kdo.
0
(2) 2 a r.
98 /3
7 -
und dem
Relchs-
und
Preußischen Arbeitsminister
-
TIT
a Nr.
I?
793/
37 .