Gasschutz Und Luftschutz 1938 Nr.4 April

download Gasschutz Und Luftschutz 1938 Nr.4 April

of 32

Transcript of Gasschutz Und Luftschutz 1938 Nr.4 April

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1938 Nr.4 April

    1/32

    G SSCHUTZ UND LUFTSCHUTZ

    11111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111

    8 JAHRGANG

    NR.4, S.87-118

    APRIL 1938

    Die Ermchtigung der Polizei nach

    der Ersten

    purchfhrungsverordnung zum Luftschutzgesetz

    m Rahmen der Luftschutzpflicht

    .

    Regierungsrat

    Dr.

    D a r S 0 W

    I R

    eichsluftfahrtministerium

    L D

    f

    ie

    Luftschutzpflicht

    ist nach ,dem Wortlaut ues

    u tschutzgesetzcs ( 2 LSchG.)l) eine dreifache:

    Luftschutzdienstpflicht,

    Luftschutzsachleistungspflicht

    und

    Verpflichtung zu luftschutzmigem V e r

    halten.

    . ~ n t e r

    Luf t

    sc

    hu t

    z ,d i e n s t p

    f

    I

    i ch

    t ist die

    ~ t a ~ d i g e Verpflichtung zu

    Diensten

    in den O r g a n i

    dabonen

    des

    Luftschutzes zu verstehen. So dient

    T

    er

    Luftschutzdienstpflichtige

    beispielsweise als

    LriPpfuhrer im S i c h e r h e i t s ~ und Hilfsdienst, als

    u

    tschutzhauswart

    im Selbstschutz als

    Werb

    oder Betriebsluftschutzleiter im W r k l u f t s c h u t z

    und

    erweiterten

    Selbstschutz.

    Das

    Dienen im L u f t ~

    b

    hutz

    tritt. so als vaterlndische Ehrenpflicht

    b

    d ~ s

    Dienen in der Wehrmacht

    und

    im A I

    ~ l t s d l e n s t . "Der Kmpfer im Luftschutz

    hat

    s o ~

    ~ , e l Verantwortung und

    soviel

    Ehre wie jeder S o l ~

    Aab d ~ r F r o n t " Whrend der Soldat und der

    h r elt.sdlenstmann seiner Dienstpflicht - i n n e r

    alb ell1er

    bestimmten Zeit und

    losgelst

    von

    s e i ~

    ~ e n

    Berufspflichten

    _ gengt,

    dient

    der Pflichtige

    Luftsc.hutz unbeschrnkte Zei.t

    und

    erfllt seine

    I benstpfllcht

    neben

    den Pflichten seines B e r u f s

    e f ens. Die Erfllung der Luftschutzdienstpflicht

    ~

    ordert

    danach

    einen

    Einsatz, dem besondere

    ~ r k e n n u n g gezollt werden mu.

    \orschriften

    ber

    die Luftschutzdienstpflieht

    e n ~ alten die 9 H der Ersten Durchfhrungsver:

    or-unu,:g z'llln Luftschutzgesetz

    (I.

    DVO.)3). a

    ~ . a c h smd insbe ondere -die Luftsehutzdien

    r.umen. fr. da eigene

    Haus oder

    den eigenen

    Be

    der

    Marne

    und

    ei nem

    kleinen

    Bach gengte nicht. An 10

    Ste

    llen wu r

    den Zisternen

    ange

    legt.

    Spter

    gel

    ang

    es

    dem

    Detache

    ment, das

    Wasserwerk

    wieder n Betrieb zu

    setzen.

    Es w urd en im ganzen 30 groe

    Brnde

    gelscht und

    12 verschttete Personen gerettet. 3 Mann wurden yer

    wundet.

    D n k i r c h e n.

    Da der

    Ha,fen von

    Dnkirchen

    st ndig beschossen

    und von Fliegern angegri ff en wurde,

    forderte

    der Ober

    befehl

    shaber der Armee

    beim Regiment Hilfe an. Diese

    wurde

    in Strke von 1 Offizier, 19 Mann zur Unter

    st t

    zung der Festungsfeuerwe hr geschickt. Diese Ab

    teilung verb li eb

    2

    Monate

    und 10 Tage dort und

    wirkte bei der Bekmpfung zahlr

    eic h

    er Brnde

    mit.

    Sie

    wurde

    dann

    durch

    aus

    der

    Fr

    ont

    h

    cral'sgezogenc

    Angehrige des Regiments ersetzt

    .

    a r

    - 1 c - Duc .

    Ba r-Ie-

    Duc

    hatte in folge von Luftangriffen

    unt

    er

    schw eren

    Brnden

    zu l

    eiden

    . Am

    3

    Oktober

    1917 wurde

    auf

    Befehl eine

    Abtei

    lun g von 1

    Hauptmann,

    3

    Un

    ter

    offizieren, 24

    Mann

    mit 2 Motorspritzen entsandt, die

    im Rathaus

    untergebracht

    wurde. Die Lschwasserver

    sorg'un g durch das

    Rohrnetz

    war v llig ungengend.

    Dem Detachement

    zugewiesene

    Landwehra bteilungen

    wurden

    in

    der Brandbekmpfung ausgeh

    ild et.

    Viele

    Brnde

    in

    der Stad

    t se lbst

    und ihrer

    Umgeb

    un ):

    wurden

    gelscht, umf

    an

    greicher

    Ins tand se

    tzun

    gsd i

    enst

    ge l

    eistet

    und

    Kunstschtze gebo rgen .

    e

    0 m p i e g n e.

    Am

    5.

    Septembe

    r 1915

    wu rd

    e

    auf

    An

    reg ung

    der

    obersten

    Kunststelle ein e Abteilung na c h Co m piegne

    zum Schutz des Schlosses

    gesc

    hickt. Feuerlsc hger t e

    wurden

    beschafft

    und

    a lle sanstigen Sic he

    rh

    eitsma

    nahmen

    durchgefhrt. Die Mannschaft half auch wie

    derholt bei

    Brnden

    in der Stadt und f

    and

    im Mrz

    191 7 auch beim Abwracken

    eines

    durch

    A rtille

    rief

    eu

    er

    abgeschossenen Zeppelin-Luftschiffes Verwendung. 27

    Bomb

    en

    wurden ber

    dem Schl

    o

    abg e

    worfen, aber

    nur eine

    einzige traf,

    olme groen

    Schaden

    anzurich

    ten.

    Im

    Apr

    il 1918 na hm die

    Zahl der

    Brnde infolge

    Beschieung so zu,

    da

    das

    Kommando

    verstrk t und

    ihm eine Abte ilun g Voil 25 So ldaten

    un terste

    llt

    werden

    mute. In der Nacht vom 21./22. Augu

    t

    1918 trafen

    6 Fliegerbomben das Schlo. Am 29.

    Oktoher

    1918 trat

    die Abtei

    lun g zum

    Regiment zurck.

    Die

    Verluste des

    R

    egiments

    bci der

    Brandbe

    ;

    kmpfung

    und

    be den sonstigen Hilfeleistungen

    in und

    auerhalb der Stadt Paris

    betru

    gen 6 Tote

    und

    ber

    100

    Verl

    e

    tzt

    e

    An Auszeichnungen

    fr diese

    Ttigkeit er

    hielt

    das

    Regiment 2 Offiziers

    kr

    euze und 10

    Ritter

    :

    kr

    euze der Ehr

    en

    legion,

    36 Militrmedaillen

    und

    177

    Kriegskreuze.

    Alles in allem

    hat

    das Reg iment

    an die Armee

    (Infanterie,

    techni

    sc

    he

    Truppen, Gas: und

    Flam:

    menwerferforma

    tion

    en,

    Fliegertruppe 'ciSW.)

    66 Offi:

    ziere, 266 Unteroffiziere und 789 Ma11J1 - also

    mehr

    als ,die I-llfte

    seines

    Friedensbestandes _

    abgegeben.

    Von

    diesen s

    ind 54

    Offiziere,

    107

    Un '

    t erofHzie re und

    66

    Mann gefallen. U nv erwund

    et

    zurckgekomme n ist kaum einer.

    In

    einem spteren

    Nac

    hruf des

    Kommandeurs

    auf die

    To

    ten

    des

    Regim

    ents

    finden

    sich

    folgende

    S

    tze:

    W ir neigen un s in Ehrfurcht vor den Gefalle '

    nen, die uns und ,den nach uns

    komm

    eruden Ge:

    schlechtem

    unv

    ergelich bleiben werden, und

    deren Beisp iel uns imm er ein Ansporn sein soll,

    den Ruhm und

    dlie

    Ehre des Regiments zu wahren .

    Aber die stolze Erinnerung an die Kriegstaten des

    R .

    darf

    nicht verleiten, geringschtzi g

    dle F ~ s zu blicken. Vergessen

    wIr daruber 11Ie die lan ge

    Li

    ste unse rer auf

    Brand

    ,

    s tellen gebli ebenen Kam era,den, die

    vor

    mehr als

    100 Jahr en begonn en wurde und die sich nie

    schlieen

    wird.

    M

    ge

    uns

    die hohe

    und

    edle

    Pflicht des Reg iments, die T ao und Nac

    ht

    in der

    r ~ l l u n g d oft schweren

    oder

    auch eintnigen

    Fnedensa rb elt

    von

    un geford ert wird, immer

    mit

    hoher

    Bege is terung erfllen. Denn unse re Auf:

    ist

    wohl oft

    hart und aufreibend aber sie

    1st seg:nsreich und heilig Denn die Sich'erheit der

    Sta,dt, 111 der das Herz Frankreichs schlgt, ist in

    un se re Hand gegeben.

    a s a u f k l r u n ~ und

    assprdienst

    H i e b e r I Major an der

    Heeresga

    sschutzschule

    I

    Verfolgt man die im auslndischen Schrifttum

    zum Ausdruck kommend en Ansichten ber den

    chemischen Krieg, so fllt folgendes au f:

    1

    Dem

    Einflu d

    er chemischen

    Ka

    mpf

    sto

    ff

    e auf

    die Kampffhrung wird

    berall

    erh

    ht

    e Bedeutung

    bei gemessen.

    2. Keine militrische Maeht glaubt daran, durch

    Achtung des chemischen Kri eges die

    Anwen:

    dung dieses modernen Kam pfmittels wirklich

    unt

    erbinden zu knnen , und di ejenigen Staaten,

    die solchen V ereinb

    ar

    ungen beigetreten sind,

    machen den V erzicht auf den Einsatz ihrer trotz:

    9

    dem weiterentwickelten Gaswaffe vom Verhalten

    des Gegners

    abhngig.

    Di e Fo lge .davon ist die

    No

    tw endigkeit,

    a) dIe MIt

    t e l

    und M g I i e hk e i

    te

    n der

    Gas

    a b

    weh

    r

    imm

    er

    mehr

    zu vervoU.

    kommnen ,

    b) z ~ ve.rhindern,

    da

    die Truppe von einern

    fell1dhchen Gasangriff b e r ra s ehe n d ge.

    fat

    wird.

    Die . A u s eh a l t u n g der be r r a s c h u n g

    aber Ist .dle Voraussetzung f r r e c h t z ei t i

    g es W

    1

    r ~ sam wer d e n aller per

    s

    nlichen

    GasschutzmIttel und taktischen

    Abw

    e

    hrmanah

    ,

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1938 Nr.4 April

    11/32

    men. Gelingt dies, so ist die

    Truppe

    dadurch in

    einem

    Umfange

    geschtzt wie gegen keine andere

    Art

    der Feindeinwirkung.

    Daher b

    e.s

    teht ganz allgemein das Bestreben,

    durch

    frhzeitige G a s

    auf

    k I run g die

    Truppe

    Zu warnen und der Fhrung ausreichende U n t e r

    lagen fr ihre taktischen Entschlsse zu liefern.

    Diese

    Gasaufklrung

    umfat:

    l

    die

    W e t t e r und GcIndebeobachtung,

    2.

    die

    taktische

    Aufklrung

    ,

    3.

    den Gassprdienst.

    . ). Die W e t t

    e r b

    e

    0

    b ach

    t u n

    g besohrnk t

    S l ~ h

    auf die Fest:stellung, ob die Verwendung

    miseher Kampfstoffe

    durch

    den Gegner berhaupt

    mglich ist und welche Einsatzverfahren bei der

    ~ ? g e b e n e n

    Wetterlage in Verbindung mit

    der

    G e

    landegestaltung in Erscheinunf tr eten knnen .

    Die

    Wetterbeobachtung

    und

    ihre Auswertung

    fr den Gasabwehr,diens t sind zwar Sache der

    hheren Fhrung, trotzdem mssen

    aber

    die

    flsse von Windbewegung,

    Temperatur

    und L u f t

    feuchtigkeit

    auch

    dem

    einzelnen Soldaten bekannt

    sein,

    denn Wirkungsgrad und

    d a u e r

    der

    einzelnen

    chemischen Kampfstoffe

    sind davon

    abhngig. Das

    rechtzeiti

    ge

    Erkennen,

    ob

    Gaswetter herrscht

    oder

    nicht,

    setzt

    die

    Truppe

    selbst

    in die Lage,

    einer

    mglicherweise eintretenden Gasgcfhrdung

    r e c h t

    zeitig durch entsprechende Manahmen zu

    gegnen. -

    Geliindeform, b e d e c k u n g

    und b e w . a c h s u n g

    schweren oder begnstigen Sehaftigkeit und W i r

    kungsdauer der Kampfstoffe, beeinflussen die

    Windrichtung und

    bei Gelndevergiftungen auch

    die Erkennungsmglichkeit in bezug auf die

    lichen Wahrnehmungen.

    2.

    Auch

    die t

    ak t

    i s c h e

    A u f

    k I

    run

    g

    wird

    unter

    Umstnden

    V o r b e r e i t un

    gen

    des'

    des fr

    den

    Einsatz

    chemischer

    Kampfstoffe oder

    unmittelbar vorhandc:ne Gasgefahr in folge G e

    lndevergiftung oder b e g a s u n g frhzeitig e r k e n

    l1en

    knnen . Die taktische Aufklrung

    erstreckt

    sich auf L u f t und Erderkundung sowie auf B e o b

    achtung der vom Feinde angewandten

    G a s k a m p f

    taktik.

    Lu/tau/klrung

    ach

    ausl

    ndischen, vor

    allem russischen

    A n

    sichten

    vermag schon

    die

    L u f t a u f k l r u n g

    die

    ersten

    wertvollen

    Anhaltspunkte

    fr

    drohende

    Gasgefahr

    zu liefern.

    Jede

    auffllige

    Verfrbung

    des Pflanzenwuchses

    einer

    sonst grnen

    L a n d

    Shehaft (wenn

    die

    Vergiftung 12

    bis

    24

    Stunden

    er erfolgt

    war)

    oder im

    Winter

    die

    G e l b

    oder

    B.raunfrbung

    der Schneedecke

    weisen auf

    Ge

    zeInen

    Gase

    ist aber

    verschieden.

    Sie

    bleibt na

    >

    turgem hinter den

    Leistungen

    von Spezialfiltern

    zurck,

    die

    jeweils

    fr die Aufnahme nur eines

    bestimmten

    Stoffes

    gebaut

    sind und daher fr di e>

    sen Stoff eine

    vielfache

    Aufnahmefhigkeit b

    e>

    sitzen .

    Z.

    B. benutzt man in Betrieben, die Klte>

    maschinen besitzen,

    Sonderfilter fr

    Schwefel

    >

    diOXYd

    bzw. Ammoniak, fr

    Arbeiten

    an den

    Gichtgasleitungen der Hochfen

    solche fr

    K o h

    lenoxY'd. Letztere

    wirken aber nicht durch

    Ad>

    sorption, sondern verb rennen da s Kohl e

    noxyd

    ka >

    talvtisch

    zu

    Kohlendioxyd.

    Heute soll

    jedoch

    nur die Rede se

    in

    von

    ,dem

    Universalfilter

    und

    insbe

    so ndere

    vom

    Verhalten

    der

    Kohleschicht.

    Eine kleine O ber

    sc

    hlagsrechnun g

    zeigt,

    welche

    auerordentlichen

    L e i

    s t u n

    ge n von

    der Schicht

    verlangt

    werden

    . Man

    nimmt

    als

    Atemgeschwin

    >

    digkeit

    im Durchschnitt

    30

    Liter

    je

    Minute (ent

    >

    spreohend 7: lIsek.) an . Der

    Durchmesser

    des Fib

    ters betrgt

    9 bis 10

    cm,

    sein

    Querschnitt

    rund

    75

    bis

    80 cm

    2

    Die

    Strmungsgeschwindigkeit der

    Atemluft

    im Filter

    betrgt also

    500 : 75, d. h.

    6,65

    cm

    /

    sek. Nun

    wird aber nicht kontinuierlich

    eingeatmet, sondern

    stoweise ein> und ausgeat>

    met.

    Ferner macht

    man zwischen EiJv

    und Aus

    a tmen eine Pause.

    Die wahre

    Strmungsgeschwin :

    digkeit

    der Luft

    ist

    al

    so zwei

    bi

    dreimal so gro.

    d. h.

    13 bis

    20 cm /

    sek. Die Dicke der Kohleschicht

    in den kleinen

    Atemfiltem

    ( Einstzen)

    ist

    von

    der

    Grenordnung

    2,5 bis 3 cm. Die

    Schicht

    wird

    alo

    etwa

    in 1/

    5

    bis 1/ 0 Sek. durohstrmt. In

    dieser

    Zeit

    so llen aIle Verunreinigungen restlos

    entfernt

    sein. Es wird

    also

    schon

    im

    Hinblick auf

    die

    Geschwindigkeit der Arbeit sehr viel von

    dem

    Filter verlan

    gt

    1 3

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1938 Nr.4 April

    18/32

    Die

    A d s

    0

    r p t i

    0

    n s g

    es eh

    w i n d i g k e i t an

    Kohle

    ist verschiedentlich

    gemessen

    worden,

    dem

    man

    eine

    bestimmte

    Menge Kohle mit einem

    abgeschlossenen

    Volumen Gas zusammenbrachte

    und die

    Druckabnahme

    im Gef zeitlich

    folgte. Wenn diese

    Anordnung

    auch ganz

    ander

    e

    Verhltnisse

    schafft,

    als sie bei der

    Gasmaske

    v o r ~

    liegen, kann man aus den Ergebnissen ,doch e i n i

    ges auch uns hier Interessierende entnehmen.

    Auf Bild 1

    ist

    die adsorbierte Menge gegen die

    Zeit

    aufgetragen.

    Anfangs

    erfolgt

    .die

    G a s a u f

    nahme sehr rasch, um dann langsamer zu werden

    und chlielich sich nur ganz langsam einem

    Gleichgewichtszustand zu nhern. Das bedeutet,

    da die unbeladenen Kohlekrner sehr rasch

    sorbieren; je mehr Gas schon aufgenommen ist,

    um so langsamer und komplizierter werden die

    Vorgnge.

    Bild 1.

    V ~ r 1 a

    der

    Adsorpt i

    onsgeschwin digkeit bis zur S l t i g u n ~

    B gil t lr (gegenber A) doppelte

    Gasko

    nze

    nt ralion.

    Wird die anfngliche Gaskonzentration erhht

    (Schaulinie B), so

    steigt

    auch die anfngliche

    sorptionsgeschwindigkeit.

    Es sei angcnommen, da

    dieser

    Anstieg den Konzentrationen

    v e r h l t n i s

    gleich ist.

    Den

    Benutzer der

    Gasmaske

    interessiert

    nun aber

    vor

    allem die nicht adsorbierte Menge

    (Bild 2), d. h. die Gaskonzentration, die nach einer

    bestimmten

    Zeit noch in der Luft vorhanden ist.

    Diese

    ist

    ebenfalls um so grer, je grer die

    Anfangskonzentration ist. Die nicht abgefangenen

    Reste sind aber bei den gewhnlich vorkommen

    den Giftgehalten so unmerklich klein, da man

    den Einflu der A d s o r p t i o n s ~ e s c h w i n d i ~ k e i t nicht

    zu erwhnen pflegt.

    a

    eit

    Bild 2. Ad

    sorbierte

    (a,) und

    nicbt ad

    sorbierte

    (a

    2

    )

    Menge

    der

    Gesamlgasmenge ao'

    In e in e m Falle aber wird

    das

    Verhalten des

    Atemfilters nur verstndlich,

    wenn

    man wei, da

    zum

    Abfangen der

    Gifte

    eine immerhin

    mebare

    Zeitspanne

    ntig ist. Jedem Fachmann ist die

    Regel bekannt , da

    man

    in der Nhe eines p l t z

    lichen Gasausbruches oder eines einschlagenden

    1 4

    Gasge

    chosses

    auch

    unter

    der

    iaske

    den Atem

    anhalten mu,

    bis sich die

    dicksten Schwaden

    verzogen haben. Sonst wrde

    das

    Filter beim

    ersten Atemzug durchschlagen.

    Die

    hierbei

    a n g e

    saugten Giftmengen reichen nun bei weitem nicht

    aus, um

    das Filter

    zu sttigen. Der Grund fr das

    Durchschlagen liegt vielmehr darin, da man

    dem

    Filter n i ch t

    die

    n t i g e Z e i t I

    t

    um

    diese ausnahmsweise hohen

    Konzentrationen

    resb

    los abzufangen.

    Gewhnlich

    erfolgt

    das Durchschlagen dadurch,

    da

    das

    Filter g e s t t i g t wird und deshalb

    auch bei langsamer Strmung nicht

    mehr

    die

    l e t z

    ten Reste der schdlichen Gase adsorbiert. Wenn

    man sich die Vorgnge in der Kohleschicht

    nauer

    ansieht, so

    kann man sich

    das

    Verhalten

    beim normalen Durchschlagen

    anschaulich

    k l a r

    machcn.

    Die

    folgenden Betrachtungen geben die

    theoretische Behandlung

    des

    Problems in nicht

    mathematischer

    Form wieder.

    Man denke sich die Kohleschicht in dnne

    Scheibchen

    zerlegt

    und diese Scheibchen

    a u s e i n

    andergerckt

    (Bild 3). Dann bringt man die erste

    Schicht in Berhrung mit gashaitiger

    Luft

    K a m p f

    stoffkonzentration co ; es stellt sich ein

    A d s o r p

    tionsgleichgewicht ein.

    Die Anfangskonzentration

    o

    fllt

    bis

    auf

    CI,

    whrend die Schicht die Menge

    a,

    aufnimmt.

    In

    der zweiten

    Schicht

    wird diese

    Konzentration wiederum vermindert auf

    C2

    die

    dem

    neuen Adsorotionsgleichgewicht

    entsp;icht.

    In

    der

    dritten chicht

    erfolgt das

    gleiche. b e g i n

    nend mit

    ,der noch niedrigeren

    Anfangskonzen

    ;

    tration

    C2, usw. in allen folgenden Schichten.

    Sch ie

    2

    3

    4

    o

    onzentration Co

    Bild

    3.

    Schema

    der

    Fi lt erwirkung.

    Die

    adsorbierte Menge ist in ihrer Abhngigkeit

    von

    ~ e r ~ o n z e n t r a t i o n durch die sogenannte

    sorptIOnsIsotherme bestimmt,

    d.

    h. durch die ma '

    t h ~ a t i . s c h e ~ o r m e l die angibt, in

    welcher

    Weise

    bel gleIChbleibender Temperatur die von einem

    Gra.mm K.ohle aufgenommene Menge von der

    GleichgewIchtskonzentration abhngt. Dieser

    Zu

    >

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1938 Nr.4 April

    19/32

    Wichtskonzentrationen steigt

    die

    adsorbierte

    Menge

    annhernd linear

    und sehr steil an. All,

    ~ h l i c h wird der Anstieg geringer, bis schlielich

    dIe

    adsorbierte Menge

    bei Erhhung der Konzen ,

    tration kaum noch

    zunimmt.

    Fr die Praxis ist von

    grerem

    Interesse die

    Frage, wie gro die Aufnahmefhigkeit der Kohb

    schicht ist, d. h. bei welcher Belegung der Kohb

    schicht gerade die

    ersten merkbaren

    Anteile Gifb

    gas in das Innere der Maske gelangen. Auoh auf

    diese

    Frage

    gibt

    die

    Adsorptionsisotherme Aus