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GASTGEWERBE UND HAUSWIRTSCHAFT / FACILITY MANAGEMENT
CHANCEN WEITERBILDUNG UND LAUFBAHN
www.zhaw.ch/ifm/studiumZürcher Fachhochschule
Die ZHAW LSFM auf:
Damit sich Menschen in Gebäuden wohl fühlen
Bachelor of Science ZFH in Facility Management
Facility Management (FM) befasst sich mit dem ganzheitlichen Management von Gebäuden, Ein- richtungen und Dienstleistungen.
Im Zentrum stehen der Bedarf und die Bedürfnisse der Nutzer von Facilities und Services sowie die professionelle Gestaltung der Prozesse, damit sich Menschen in Gebäuden wohl fühlen, optimal ent-falten und sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.
Ihr Studium in:
3Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
EDITORIAL
Liebe Leserin, lieber Leser
Arbeiten Sie gerne mit Menschen? Schätzen Sie die Vorteile unregelmässiger Arbeits
zeiten? Sind Sie bereit, sich den Bedürfnissen von Gästen anzupassen?
Zentraler Bestandteil dieses Hefts sind Porträts von Menschen, die diese Fragen mit Ja
beantworten können. Unter anderen erzählen die Besitzerin eines Kleinhotels im Engadin,
die hauswirtschaftliche Betriebsleiterin einer psychiatrischen Privatklinik auf dem
Land, der Hotelmanager von drei Stadthotels einer internationalen Hotelkette und der
Leiter Küche & Restauration eines Kantonsspitals, wie sie zu ihrer aktuellen Tätigkeit
gekommen sind.
Arbeiten Sie bereits in dieser Branche oder planen Sie einen Quereinstieg? Dieses Heft
gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die Bildungs und Laufbahnmöglichkeiten
in den beiden Branchen Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management.
Im Branchenpuls erhalten Sie einen Eindruck von den Eigenheiten der beiden Branchen;
Interviews von engagierten Berufsleuten mit vertieften Kenntnissen geben einen Einblick
in die gegenwärtigen Herausforderungen und Trends.
Der Aus und Weiterbildungsteil informiert über mögliche Diplome und Abschlüsse sowie
über Funktionen im Arbeitsgebiet. Die aktuellsten Informationen finden Sie auf den Web
sites von Ausbildungsinstitutionen und Verbänden sowie in der Fachliteratur.
Hinweise dazu finden Sie im Serviceteil.
«Leidenschaft» war die meistgenannte Eigenschaft, die Berufsleute dieser beiden
Branchen als unverzichtbar nannten. Diese Leidenschaft wünsche ich Ihnen auf Ihrem
Weg zur nächsten Etappe Ihrer beruflichen Laufbahn!
DankWir danken allen beteiligten Personen und Firmen herzlich für ihre Mitarbeit. Dieses Heft wird unterstützt vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI.
Kathrin Lang, Leiterin
Dokumenta tion BIZ
Schaffhausen/Gast ge
berin haberhaus bühne,
Schaffhausen
verantwortliche Fach
redaktorin für dieses
Chancenheft
www.zhaw.ch/ifm/studiumZürcher Fachhochschule
Die ZHAW LSFM auf:
Damit sich Menschen in Gebäuden wohl fühlen
Bachelor of Science ZFH in Facility Management
Facility Management (FM) befasst sich mit dem ganzheitlichen Management von Gebäuden, Ein- richtungen und Dienstleistungen.
Im Zentrum stehen der Bedarf und die Bedürfnisse der Nutzer von Facilities und Services sowie die professionelle Gestaltung der Prozesse, damit sich Menschen in Gebäuden wohl fühlen, optimal ent-falten und sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.
Ihr Studium in:
4 Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
INHALT
GASTGEWERBE UND HAUSWIRTSCHAFT /FACILITY MANAGEMENT
ALLE INFORMATIONEN IN ZWEI HEFTREIHEN
Die Heftreihe «Chancen: Weiterbildung und
Laufbahn» präsentiert branchenspezifische
Angebote im Bereich der Höheren Berufsbil-
dung: Kurse, Lehrgänge, Berufsprüfungen,
Höhere Fachprüfungen, Höhere Fachschu-
len. Auch die Angebote der Fachhochschulen
werden kurz vorgestellt, aber nicht vertieft.
Die Reihe besteht aus insgesamt 30 Titeln,
welche im Vier-Jahres-Rhythmus aktua-
lisiert werden. Das gesamte Editionspro-
gramm finden Sie auf Seite 49.
Ausführliche Informationen zu allen Studien
an Fachhochschulen, Universitäten, ETH und
Pädagogischen Hochschulen vermittelt die
zweite Heftreihe des SDBB «Perspektiven:
Studienrichtungen und Tätigkeitsfelder».
Die Reihe besteht aus insgesamt 48 Titeln,
welche ebenfalls im Vier-Jahres-Rhythmus
aktualisiert werden.
Alle diese Medien liegen in den Berufs-
informationszentren BIZ der Kantone auf
und können zum Teil ausgeliehen werden.
Sie sind zudem erhältlich unter:
www.shop.sdbb.ch.
Weitere Informationen zu den Heftreihen
finden sich auf www.chancen.sdbb.ch und
www.perspektiven.sdbb.ch.
BRANCHENPULS 7
Interview
«Auf Qualität zu setzen ist das Wichtigste»
Interview mit Tamara Cadonau, Geschäftsführerin des In Lain Hotel
Cadonau im Engadin 8
Allgemeine Infos zum Gastgewerbe 10
Interview
«Hauswirtschaft und Facility Management werden immer mehr an
Bedeutung gewinnen»
Interview mit Gabriela Zanettin, Bereichsleiterin Hotellerie und Mitglied
der Geschäftsleitung der Stiftung RaJoVita, RapperswilJona 12
Allgemeine Infos zu Hauswirtschaft / Facility Management 14
AUS UND WEITERBILDUNG 16
Einstieg in die Branche 16
Fachausbildungen und Kurse 17
Berufsprüfungen (BP) 18
Höhere Fachprüfungen (HFP) 19
Höhere Fachschulen HF 20
Fachhochschulen FH, Uni, ETH 21
GASTGEWERBE 23
Übersicht: Wege nach der beruflichen Grundbildung 24
Laufbahnbeispiele – Porträts von Berufsleuten
Vincenzo Ciardo, HôtelierRestaurateur HF 25
Janine Fink, Hotelmanagerin NDS HF 26
Steven Weill, Chefkoch (BP) 27
28Andrea Zuberbühler, Geschäftsführerin L Cafe GmbH, Thun: «Das Wichtigste, um in der
Gastronomie erfolgreich zu sein, ist für mich das Herzblut und die Freude an der Arbeit.»
5Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
ERGÄNZENDE INFOS AUF WWW.BERUFSBERATUNG.CH
Dieses Heft wurde in enger Zusammenar-
beit mit der Redaktion von berufsberatung.ch
er arbeitet. Auf dem offiziellen Portal der
schweizerischen Berufs-, Studien- und
Lauf bahnberatung www.berufsberatung.ch
stehen ergänzende und aktuelle Informa
tionen bereit:
Berufe
Informationen über alle Berufe der Grund-
bildung, Berufe der Höheren Berufsbildung
und Berufsmöglichkeiten nach einem
Hoch schulstudium. Bilder und Filme geben
Einblick in die Arbeitswelt eines Berufs.
Die wichtigsten beruflichen Funktionen, die
im Schweizer Arbeitsmarkt relevant sind,
werden kurz beschrieben.
Aus und Weiterbildungen
Alle freien Lehrstellen der Schweiz und über
30 000 relevante Aus- und Weiterbildungen
sowie weitere wichtige Informationen für alle
Bildungsstufen und Altersklassen.
Das interaktive Bildungsschema zeigt die
Bildungslandschaft und ihre üblichen Aus-
und Weiterbildungswege. Ratschläge zur
Finanzierung von Aus- und Weiterbildungen.
Arbeit und Beschäftigung
Einstiegsmöglichkeiten in den Arbeitsmarkt,
Tipps zur Laufbahnplanung, Stellensuche,
Bewerbung und Vorstellungsgespräch.
Informationen zu Arbeit und Ausbildung im
Ausland.
Adressen und Anlaufstellen
Links zu Berufs-, Studien- und Laufbahn-
beratungsstellen, Stipendienstellen, Ins ti-tuten, Ausbildungsstätten, Weiterbildungs-
institutionen, Schulen und Hochschulen.
Andrea Zuberbühler, GastroBetriebsleiterin (BP) 28
Sandro Russi, Leiter Gemeinschaftsgastronomie (HFP) 29
Priska Krebs, Küchenchefin (HFP) 30
Julia Scussel, Leiterin Restauration (HFP) 31
Weiterbildungen und Berufsfunktionen 32
HAUSWIRTSCHAFT / FACILITY MANAGEMENT 39 Übersicht: Wege nach der beruflichen Grundbildung 40
Laufbahnbeispiele – Porträts von Berufsleuten
Piera Dalla Via, Bereichsleiterin HotellerieHauswirtschaft (BP) 41
Angela Ullmann, Betriebsleiterin in Facility Management HF 42
Tania Sturm, Bereichsleiterin HotellerieHauswirtschaft (BP) 43
Guido Schneider, Leiter in Facility Management (HFP) 44
Weiterbildungen und Berufsfunktionen 45
SERVICE 47
Adressen, Tipps und weitere Informationen 47
Impressum 48
Bestellinformationen 48
Editionsprogramm 49
Index 50
29Sandro Russi, Leiter Küche & Restauration
Spital Rorschach: «Mir wurde das Kochen
in die Wiege gelegt. Schon mein Gross
vater, Vater und Onkel waren begeisterte
Köche. Diese Begeisterung hat sich auf
mich übertragen und hält noch immer an.»
42Angela Ullmann, Hauswirtschaftliche Be
triebsleiterin Clienia AG, Littenheid: «Das
Planen und Organisieren der regelmässi
gen Grundreinigung aller Räumlichkeiten
gehören ebenso zu meiner Arbeit wie die
Förderung der Reinigungsqualität. Mit den
heutigen Standards, Geräten und Richt
linien darf die Hauswirtschaft auf keinen
Fall unterschätzt werden.»
INSERAT
6 Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
planen
führen
verantwortenverantworten
kompetent auftreten
kommunizieren
Sie entscheiden:• fl exible Studienmodelle, Vollzeit oder
praxisbegleitend, 2 bis 4 Jahre• eidg. anerkanntes Diplom HF oder eidg.
Fachausweis EFA
Öffentliche Informationsveranstaltungaktuelle Daten fi nden Sie auf www.bffbern.ch(keine Anmeldung erforderlich) Gerne senden wir Ihnen auch gedruckte Unterlagen zu: [email protected] oder 031 635 28 32
Berufs-, Fach- und Fortbildungsschule Bern. . . eine Institution des Kantons Bern
Höhere FachschulenKapellenstrasse 6, Postfach, 3001 Bern
Tel. 031 635 28 32, www.bffbern.ch
Dipl. Betriebsleiter/in in Facility Management HF
Bereichsleiter/in Hotellerie-Hauswirtschaft EFA
Übernehmen Sie Verantwortung im Facility Management.
Planen Sie Ihre Karriere mit unsWir führen Sie zu eidgenössischen Fachausweisen und Diplomen.
• Lehrgänge auf die Berufsprüfungen– Chefkoch/-köchin– Bereichsleiter/in Restauration– Bereichsleiter/in Hotellerie-Hauswirtschaft– Chef de Réception
• Lehrgänge auf die Höheren Fachprüfungen– Küchenchef/in– Leiter/in Restauration– Leiter/in Hotellerie-Hauswirtschaft– Leiter/in Gemeinschaftsgastronomie
Profitieren Sie von Vergünstigungen durch den Gesamtarbeitsvertrag im Schweizer Gastgewerbe.
Ausbildungskurse für Berufsbildner/innen (Lehrmeisterkurse)5 × jährlich
Rufen Sie uns an – wir beraten Sie gerne!
Hotel & Gastro formation | Eichistrasse 20 | Postfach 362 | 6353 WeggisTelefon +41 (0)41 392 77 77 | Fax +41 (0)41 392 77 [email protected] | www.hotelgastro.ch
HGf_Ins_HBB_Lehrgaenge_2016_92x268.indd 1 26.02.16 13:00
7Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
GASTGEWERBE UND HAUSWIRTSCHAFT / FACILITY MANAGEMENT
Heute spricht man nicht mehr einfach von dem Leh-rer oder der Lehrerin, denn zu verschieden sind die Aufgaben, die Lehrpersonen erfüllen. Es macht ei-nen grossen Unterschied, ob jemand mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen arbeitet, bei öffent-lichen oder privaten Institutionen angestellt ist, lernbegabte Menschen oder Personen mit Lern-schwierigkeiten unterrichtet. Gemeinsam jedoch ist allen lehrenden Berufen, dass die Tätigkeit in den letzten Jahren sehr viel anspruchsvoller geworden ist. Diesen erhöhten Anforderungen wird durch Pro-fessionalisierung der Ausbildung im Unterrichts- und Kurswesen Rechnung getragen. Lehrkräfte der
Volksschule, Berufsfachschulen und allgemeinbilden-den Schulen werden seit einigen Jahren an Pädagogi-schen Hochschulen ausgebildet. An der Volksschule unterrichten heute annähernd 90›000 Lehrpersonen, wobei die Frauen mittlerweile mit über 70 Prozent überwiegen. Die Berufsfachschulen sowie die allge-meinbildenden Schulen der Sekundarstufe II beschäf-tigen knapp 30›000 Lehrkräfte, wovon etwa 40 Prozent weiblich sind, während an den Hochschulen (Fach-hochschulen, Universitäten) weitere 108›000 hinzu kommen. Der Einstieg in die Erwachsenenbildung oder in das Kurswesen gelingt mit verschiedenen Aus-bildungen, die einem das nötige methodisch-didakti-sche Rüstzeug vermitteln.
BRANCHENPULSAUS UND WEITERBILDUNG
7
Für die Berufsleute im Gastgewerbe wie auch im Bereich Hauswirtschaft / Facility Management steht der Mensch im Mittelpunkt. Im Gastgewerbe be trifft das die Bereiche Küche, Restauration, Hotellerie und Administration gleichermassen. Sich ändernden Kundenwünschen begegnet die Branche mit Innovationen und neuen Konzepten. Vorteil haft für das Schweizer Gastgewerbe ist auch die hohe At trak tivität der Schweizer Tourismusdesti nationen. In der Hauswirtschaft und dem Facility
Management nähern sich Erwartungen von Patienten und Heim be wohnern immer mehr der Hotellerie an.Die Branche ist geprägt durch unregelmässige Arbeitszeiten und verlangt von den Berufsleuten eine hohe körperliche Leistungsfähigkeit. Nur mit gut aus gebil detem Personal kann die Branche die öko lo gischen und ökonomischen Herausforderungen meistern. Die folgenden Seiten vermitteln einen Einblick in diese Welt: Einschätzungen von Branchenkennerinnen sowie Zahlen, Fakten und zukünftige Trends.
8
BRANCHENPULS INTERVIEW
Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
«Der Qualitätsgedanke ist im Gastgewerbe
nach wie vor zentral», sagt die Gastro
unternehmerin Tamara Cadonau. Sie führt
zusammen mit ihrem Mann Dario das Hotel
IN LAIN in Brail. Im nachfolgenden Inter
view nimmt Tamara Cadonau Stellung zur
aktuellen Situation in der Branche.
Welche Eigenschaften sollten Mitarbei
tende mitbringen, um im Gastgewerbe
erfolgreich arbeiten zu können?
Mitarbeiter müssen sich mit dem Betrieb
identifizieren, dessen Denken und Handeln
übernehmen. Dazu ist ei ne
berufliche Grundbildung mit
gutem Abschluss unerläss
lich. Insbesondere der prak
tische Teil muss definitiv mit
sehr guten Leistungen be
standen worden sein. Gros
ses Interesse für den Beruf
und für die Gastronomie im Allgemeinen
muss vorhanden sein. Freundlichkeit, Herz
lichkeit, Liebe zum Detail und Mitdenken
sind weitere wichtige Eigenschaften.
Wie hat sich das Gastgewerbe in den
letzten Jahren verändert? Welches sind
Entwicklungstendenzen?
Das Gastgewerbe ist meines Erachtens eher
oberflächlich und «massig» geworden. Aber
eigentlich gefällt den Gästen von heute
dieser Trend nicht. Die Leute wünschen
vermehrt Ruhe, endlos viel Zeit und nette
Gastgeber und möchten als spezieller und
wichtiger Gast wahrgenommen werden. Sie
wollen einmal etwas «anderes» erleben. Gute
Qualität ist nach wie vor ein grosses Thema
und darf der Kosten wegen auf keinen Fall
vernachlässigt werden. Auch müssen sich
viele Chefs und Mitarbeitende in Sachen
Freundlichkeit sehr an der Nase nehmen.
Freundlichkeit ist einfach das Wichtigste
überhaupt.
Wie geht es dem Schweizer Gastgewerbe
wirtschaftlich gesehen, auch im Ver
gleich zum Ausland?
Bestimmt ist es im Moment eher schwie
rig, im Gastgewerbe zu bestehen. Was viele
Betriebe zurzeit machen, ist jedoch fatal:
«Preise runter, Qualität runter». Das ist mei
ner Ansicht nach für das Schweizer Gastge
werbe total falsch. Wir Schweizer Gastro
nomen sind gut – sehr gut sogar – und das
dürfen wir nicht verstecken. Gas geben ist
angesagt. Anders sein und eine klare Linie
fahren. Preise halten und bei der Qualität
zulegen ist viel wichtiger.
Welche sind aus Ihrer Sicht die wich
tigsten Faktoren, um in der Gastronomie
erfolgreich zu sein?
In unserem Betrieb ist die Anwesenheit von
mir und meinem Mann sehr bedeutsam. Wir
haben viele Gäste, die wegen uns kommen
und diesen nahen Kontakt schätzen. Ein
Hotel auf einer sehr persönlichen Ebene zu
führen, ist wichtig. Als zweiter Punkt sind
die Mitarbeiterkosten und einteilung ent
scheidende Faktoren. Wir sind darauf ange
wiesen, ruhigere Zeiten selber oder mit nur
sehr wenigen Mitarbeitenden abzudecken.
Dies ist für uns sicherlich nicht einfacher
geworden, seit wir ein 5SterneSuperior
Hotel sind. Wir sind noch mehr anwesend,
sind noch viel mehr beim Gast präsent und
führen die Mitarbeitenden näher als je zu
vor.
Man hört immer wieder, dass die
Löhne im Gastgewerbe eher tief sind.
Was sagen Sie dazu?
Ich bin der Meinung, dass die Löhne ange
messen sind. Angestellte im Gastgewerbe
haben gute Anstellungsbedingungen. Viele
«Auf Qualität zu setzen ist das Wichtigste»
«Wir Schweizer Gastronomen sind gut – sehr gut sogar – und das dürfen wir nicht verstecken.»
9Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
junge Mitarbeitende kommen nur gerade
mit einer Ausbildung in der Tasche und
haben sehr wenig Erfahrung. Auch sol
che Angestellte werden mit dem LGAV
Mindestlohn bezahlt. Zusammen mit dem
dreizehnten Monatslohn ist dies eine faire
Entlöhnung. Berufsleute, die Erfahrung ha
ben, die uns besser unterstützen und uns
Freiräume für andere Dinge ermöglichen,
bekommen auch mehr Lohn. Menschen, die
das Minimum leisten wollen, erhalten auch
das Minimum. Auch das ist fair.
Was sind aus Ihrer Sicht die grössten
Herausforderungen für das Gastgewerbe?
Am meisten fordern uns die Mitarbeitenden.
Der zeitliche Aufwand, den wir auch bei
ausgebildeten jungen Menschen betreiben,
ist enorm. Schweizer Mitarbeitende bekom
men wir fast keine und die Ausbildung der
deutschen und österreichischen Berufsleute
entspricht nicht dem Schweizer Niveau.
Schwierig ist auch der Umstand, dass die
Gäste immer kurzfristiger reservieren, sei es
im Restaurant oder im Hotel. Da müssen wir
flexibel sein.
Eine neuere Herausforderung ist der Um
gang mit Bewertungsportalen. Wir tun
täglich unser Bestes, aber eine einzige,
öffentlich gemachte, negative Bewertung
kann grosse Folgen haben und ist in meinen
Augen nicht nötig und einfach unfair. Bei
uns im Engadin werden die Saisons immer
kürzer. Die Spitzen sind sehr kurz und wir
könnten die Zimmer mehrfach besetzen,
dafür dauert die Nebensaison immer länger.
Es ist unglaublich, wie gross die Schwan
kungen sind. Betriebe, die mit diesen He
rausforderungen nicht umgehen können,
werden verschwinden.
Zum Schluss geben wir Ihnen die Gele
genheit, für das Gastgewerbe Werbung
zu machen. Was fasziniert Sie am meis
ten an Ihrer Branche?
Die Vielseitigkeit ist sehr spannend. In wel
chem Beruf ist es möglich, so viel Verschie
denes erleben zu dürfen? Jeder Tag ist an
ders, jeder Tag ist voller Überraschungen.
Manchmal sehr positiv, manchmal auch
schwierig. Wir können Gäste und Kunden
täglich begeistern. Wir haben mit so vie
len Menschen und Charakteren zu tun.
Mit diesen umgehen zu können, finde ich
äusserst spannend. Sei es mit Gästen oder
auch Mitarbeitenden. Ich liebe meinen Be
ruf – obwohl es auch Tage gibt, an denen ich
kurz vor dem Aufgeben bin. Dies ist jeweils
wieder schnell vergessen, wenn ich mir be
wusst mache, wie wunderbar es ist, so ein
schönes Produkt zu verkaufen. (KB/KL)
Von der kaufmännischen Angestellten zum eigenen Hotel
Tamara Cadonau ist zusammen mit ihrem Mann Dario Cadonau mit Leib und Seele Gastrounternehmerin. Das IN LAIN Hotel Cadonau ist ein 5-Sterne-Superior-Hotel im Engadin. Ein altes Engadinerhaus wurde von ihnen selbst sehr aufwendig umgebaut. Die Eröffnung war im Dezember 2010. Das Angebot umfasst 14 Suiten, drei Restaurants, eine Bar/Lounge sowie eine Terrasse und verschiedene Wellness-Angebote.Das IN LAIN Hotel Cadonau hat unzählige Auszeichnungen bekommen. Unter anderem wurde das Gourmetrestaurant mit 1 Michelin- Stern und 16 Gault-Millau-Punkten ausge-zeichnet. Das Hotel steht kurz vor der ISO/QQQ-Zertifi-zierung. Das hat dem Team Sicherheit bei den Arbeitsabläufen gegeben und Freiräume für strategische Gedan ken und für die Gästebetreuung geschaffen.
10 Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
BRANCHENPULS ALLGEMEINE INFOS ZUM GASTGEWERBE
DIE GRÖSSTEN RESTAURATIONSBETRIEBE
Gruppe HauptsitzAnzahl
BetriebeAnzahl
MitarbeitendeUmsatz
Mio. CHF1 McDonald's Suisse
Management&Services S.A. Crissier 160 7700 735
2 Migros-Genossenschafts-Bund Zürich 219 4681 676
3 SV Groupe (Schweiz) AG Dübendorf 306 * 5066 437 *
4 Groupe DSR Rolle 256 * 1889 310 *
5 Compass Group (Schweiz) AG Kloten 300 * 1900 270 *
6 Coop Genossenschaft Basel 198 * 1517 248 *
7 ZFV-Unternehmungen Zürich 153 2535 236
8 Gate Gourmet Switzerland GmbH
Zürich Flughafen
3 * 1080 210 *
9 Starbucks Coffee Switzerland AG Volketswil 60 650 165 *
10 Autogrill Schweiz AG Olten 103 1258 159
11 Candrian Catering AG Zürich 57 1000 153 *
12 Burger King GmbH München 39 1300 145 *
13 Bindella Terra Vite Vita S.A. Zürich 38 976 139 *
14 Marché International Kemptthal 27 930 117,9
15 Manor AG Basel 40 870 99,7
16 Elvetino AG Zürich 122 ** 1030 81
17 Berest Gruppe Basel 51 750 78,2
18 Tchibo (Schweiz) AG Wallisellen 45 350 74 *
19 Molino AG Zürich 18 450 63 *
20 Ikea AG Spreitenbach 9 373 62,8
fundierten Aus- und Weiterbildung führen vor allem Mobilität, Flexibilität, Bereitschaft zu unregelmässiger Arbeitszeit und Teamfähigkeit zum persönlichen Berufserfolg.
STRUKTURWANDEL ALS CHANCE
In keinem anderen Land gibt es so viele Gast - betriebe im Verhältnis zur Bevölkerung wie in der Schweiz. Die rund 29 000 Betriebe bieten knapp 210 000 Arbeitsplätze an. Um all diese Stellen zu besetzen, ist die Branche stark auf ausländische Arbeitskräfte ange wiesen. Gut ein Drittel der Beschäftigten arbeitet in einem Teilzeitpensum.
Dynamische und kreative Betriebe rentierenWährend die Gesamtzahl der Schweizer Hotelbetriebe in den letzten Jahren stagniert, ist die Anzahl der Unternehmen in der Gastro - nomie steigend. Hotels, die veraltet sind und in die jahrzehntelang zu wenig investiert wurde, sind in ihrer Existenz bedroht. Klar positionier-te, dynamisch agierende Betriebe mit Profil können dagegen überdurchschnitt liche Renditen erwirtschaften. Auch bei den Restaurants kann man dies beobachten. Es gibt immer noch zahlreiche Verpflegungsstätten ohne Charisma und gute Ausstrahlung, denen kaum jemand nachtrauern wird, wenn sie verschwinden. Die Liberalisierung in der Branche hat zwar zahlreiche ungenügend qualifizierte Einsteiger in den Markt geschwemmt, doch originelle Köpfe sorgten auch für frischen Wind in den Restaurants und Bars. Die vermehrte Konkur-renz hat durchaus ihr Gutes: Ein Betrieb, welcher nicht dank einer individuellen Leistung hervorsticht, hat eine unsichere Zukunft vor sich. Selbst be rühmte Institutionen wie das Hotel Palace in Gstaad oder die Kronenhalle in Zürich leben nicht von ihrem Ruf allein. Die Konsumgewohnheiten der Gäste müssen beobachtet und die Leistungen entsprechend angepasst werden.
Wandel ist nicht ohne RisikoDie neuen Angebote müssen minutiös geplant und vor allem bis auf den letzten Franken durch kalkuliert werden. Doch gerade die inno - vative Gastronomie beweist, dass man auch in schwierigen Zeiten Ideen erfolgreich lancieren und so die Rendite verbessern kann. Kommt hinzu, dass kaum ein anderes Land so optimale Voraussetzungen für eine Berufskarriere im Gastgewerbe bietet wie die Schweiz. Die Gastro - nomieausbildungen haben nach wie vor einen Level, an dem sich Berufs- und Kader leute aus aller Welt orientieren. Ganze Generationen aus der weltweiten Gastgewerbe branche kommen in die Schweiz, um sich an Hotelfach- oder Touristikschulen auszubilden oder um Ma nage mentkurse zu besuchen.
Aus und Weiterbildung von grosser BedeutungBei den Branchenverbänden geniesst deshalb die Aus- und Weiterbildung höchste Priorität. Der Verband GastroSuisse beispielsweise bietet eine modulare Gastrounternehmer-Ausbildung
an, welche die früheren Wirtekurse er - setzt. Auch in der beruflichen Grundbildung gibt es ein breites Angebot an eidgenössisch anerkannten Ausbildungen. Neben einer
Quelle: Branchenspiegel GastroSuisse
ANZAHL ANGESTELLTE IN RESTAURATION UND HOTELLERIE (inkl. Lernende)
50 oder mehr Angestellte
20–49 Angestellte
10–19 Angestellte
6–9 Angestellte
4–5 Angestellte
2–3 Angestellte
1 Angestellte/r
Keine Angestellten
2,2%
8,7 %
18,1%
22,1%
16,0 %
18,2 %
7,6 %
7,0 %
Die Statistik zeigt, dass das Gastgewerbe eine klassische KMU-Branche ist: 70,9 % haben weniger als 10 Angestellte. Wird nach Betriebstyp unterschieden, wird deutlich, dass ein Restaurant oft als Familienbetrieb geführt wird oder mit nur wenig Personal auskommt. In der Hotellerie hingegen arbeiten in der Mehrheit der Hotels 10 bis 49 Angestellte.
* von GastroJournal geschätzt** SBB-Flotte: 108 Speisewagons /Bistros, 14 ImbissständeDie Rangliste der grössten Restaurationsbetriebe der Schweiz wird vom GastroJournal aufgrund freiwilliger Angaben erstellt. Die ersten zehn Ränge sind seit Jahren mehr oder weniger unverändert.Quelle: Branchenspiegel GastroSuisse /GastroJournal
11Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
MUTATIONEN IM HANDELSREGISTERBetriebseröffnungen und -schliessungen 2009–2014
Das Schweizer Gastgewerbe auf einen Blick 2014 waren 209 920 Personen im Gastgewerbe beschäftigt. Hiervon arbeiteten knapp zwei Drittel Vollzeit und 34,8 Prozent zu einem Pen- sum von weniger als 90 Prozent.• Knapp die Hälfte der Betriebe hatte 2014
bis zu fünf Angestellte.• 2013 betrug der Gesamtbestand der
Lernenden 8676 Personen.• Mit knapp 50 Prozent ist die Einzelfirma
die häufigste Rechtsform im Gastgewerbe. Die Mehrheit der 2014 neu angemeldeten Betriebe hingegen waren Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH).
• Fast die Hälfte dessen, was die Gäste 2013 für Konsumationen im Gastgewerbe bezahlt haben, wurde für Personalkosten aufgewen-det (48,9 Prozent).
• Ein Restaurant setzte an einem Betriebstag im Jahr 2013 im Durchschnitt 2220 Franken um, wobei jede beschäftigte Person durch - schnittlich 370 Franken generierte.
• In einem Hotel mit Restaurant setzte ein Mitarbeitender 386 Franken pro Betriebstag um. Der Umsatz pro Bett und Betriebstag lag 2013 bei 33 Franken.
• In rund 72 Prozent der Restaurationsbetriebe in der Schweiz konnten die Gäste 2014 unter freiem Himmel dinieren.
• Auf der Karte standen in 57 Prozent der Re staurants Schweizer Spezialitäten und bei 19,4 Prozent konnte man zwischen mehreren vegetarischen Spezialitäten wählen.
• In gut 80 Prozent der Hotels konnten die Gäste 2014 auf drahtloses Internet zugreifen. Bei knapp 60 Prozent der Hotelleriebetriebe war die Rezeption rund um die Uhr für die Gäste geöffnet.
• Die Schweizer Wohnbevölkerung hat 2014 22,702 Milliarden Franken für Essen und Trinken ausser Haus ausgegeben. Gegen-über dem Vorjahr sind das rund 435 Mio. Franken (-1,9 Prozent) weniger.
• Insbesondere der Getränkekonsum ist 2014 zurückgegangen (-406 Mio.).
• Die jährlichen Durchschnittsausgaben pro Kopf lagen 2014 bei 2789 Franken. Die Walliser und Zürcher gaben 15 bis 19 Prozent mehr als der durchschnittliche Schweizer für Verpflegung ausser Haus aus.
• Insgesamt entfiel 2014 gut ein Drittel der ausser Haus konsumierten Getränke auf Kaffee, Tee und Milchgetränke. Bei Gästen im Alter von 15 bis 29 Jahren waren Süssge tränke hingegen deutlich beliebter.
QuelleBranchenspiegel 2015 der GastroSuisse
Neueintragungen
Konkurse
Löschungen ohne Konkurse
Nettozuwachs
Restaurants Hotels
2009 2010 2011 2012 2013 2014
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2009 2010 2011 2012 2013 2014
2009 2010 2011 2012 2013 2014
3000
2500
2000
1500
1000
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0
800
700
600
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300
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0100200300400500600
2606
1637
266
54
299670
2650
2377
292
21
-360
633
361
48
388
68
396
73
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5099
756
Laut Mutationen im Handelsregister haben sich 2014 insgesamt 3011 Betriebe neu eingetragen und 2669 wurden gelöscht. Im Bereich Restauration ist ein Verlust von 360 Betrieben sichtbar, die Hotellerie konnte einen kleinen Zuwachs von 21 Betrieben ausweisen.Quelle: Branchenspiegel GastroSuisse/Creditreform
12
BRANCHENPULS INTERVIEW
Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
Die Professionalisierung hat sich in haus
wirtschaftlichen Bereichen stark verbes
sert. Dies hat zur Folge, dass auch die An
forderungen an die Mitarbeitenden wach
sen. Gabriela Zanettin ist Bereichsleite rin
Hotellerie und Mitglied der Ge schäfts
leitung der RaJoVita, Stiftung für Gesund
heit und Alter in RapperswilJona. Sie gibt
einen Einblick in eine vielfältige, span
nende Branche und deren Perspektiven.
Welches ist die typische Kundschaft des
Facility Management (FM)?
Aus Sicht typischer FMDienstleister sind
die Kunden Grossunternehmen mit einem
anderen Kerngeschäft, wie Banken, Versi
cherungen, grössere Spitäler, Kliniken oder
Heime. Aus Sicht der HotellerieAbteilun
gen in Institutionen des Gesundheitswesens
sind es Patienten, Bewohnerinnen, Klien
ten, Angehörige, andere Berufsgattungen,
Mitarbeitende und Besucherinnen.
Was sind die neusten Entwicklungen und
Herausforderungen in Ihrer Branche?
Die Branche entwickelt sich stetig weiter.
Neue Technologien, angepasste Aus und Wei
terbildungen, aber auch neu gesetzte Rah
menbedingungen beeinflussen den Markt.
Im Gesundheitswesen ist der gesteigerte
Kostendruck in allen Betrieben spürbar.
Deshalb werden oftmals die Schnittstellen
zwischen Pflege und Hotellerie neu defi
niert, um kosteneffizientere Prozesse zu
gestalten und die wertvollen Mitarbeiter
ressourcen gezielt und gewinnbringend
einzusetzen. Ich bin der Überzeugung, dass
sich in den nächsten Jahren ebenfalls die
Kundenansprüche verändern werden. Un
ternehmen müssen sich darauf vorbereiten,
dass es nicht mehr genügt, Kundenbedürf
nisse zufriedenzustellen, sondern Kunden
zu begeistern – also durch exzellente Leis
tungen die Kundenerwartungen überdurch
schnittlich gut zu erfüllen. Diese Entwick
lung wird auch vor unserer Branche nicht
haltmachen. Wer sich bereits heute darauf
vorbereitet, wird auch morgen noch erfolg
reich sein.
Was die Stellung der Hauswirt
schaft oder des FM in den Firmen
anbelangt, werden in den nächsten
Jahren die Branchenverbände und
Schulen herausgefordert sein. Das
Facility Management erscheint in
den Organigrammen immer noch
in unterprivilegierter Stellung. Die
Entwicklung müsste dahin gehen, dass die
Leitungsperson des FM in der Geschäfts
leitung vertreten ist. Nur durch diese enge
Zusammenarbeit mit den anderen Be
reichen (meist Pflege und Medizin in der
Gesundheitsbranche) kann eine ganzheit
liche, kosteneffiziente und kundenorien
tierte Dienstleistung am Kunden erbracht
werden.
Wie haben sich Hauswirtschaft und
Facility Management in den letzten
Jahren verändert?
Die Führung der hauswirtschaftlichen Be
reiche in einer Institution ist viel professi
oneller geworden. Unternehmen können
es sich nicht mehr leisten, unqualifiziertes
Personal einzustellen. Dies vor allem auf der
mittleren und oberen Kaderstufe. Die ho
hen Kundenerwartungen zwingen dazu, den
FacilityBereich kompetent zu führen. Nicht
zuletzt gewinnen die hauswirtschaftlichen
Dienstleistungen an Wichtigkeit, weil sich
ein Unternehmen mit diesen Dienstleistun
gen von Konkurrenten abheben kann. Aus
serdem werden mit diesen Dienstleistungen
zusätzliche Einnahmen generiert. Durch
die grössere Bedeutung der gesundheits
«Hauswirtschaft und Facility Management werden immer mehr an Bedeutung gewinnen»
«Die Führung der hauswirtschaftlichen Bereiche ist viel professioneller geworden.»
13Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
Am Puls der Hauswirtschaft und des Facility Management
Gabriela Zanettin ist Bereichsleiterin Ho - tellerie und Mitglied der Geschäftslei tung der Stiftung RaJoVita, eine Stiftung für Gesundheit und Alter in Rapperswil-Jona. Diese verfügt über zwei Pflegezen tren mit je 70 Plätzen, zwei Pflegewohnungen mit neun Plätzen sowie eine Tagesstätte. Nebst dem stationären Betrieb ist ebenfalls die Spitex unter dem Dach von RaJoVita. RaJoVita verfügt somit über 160 Pflegeplät-ze im stationären Bereich und beschäftigt rund 280 Mitarbeitende. Gabriela Zanettin besucht immer wieder Seminare zu ausgewählten Themen und nimmt an Branchenanlässen teil, welche von der ZHAW Wädenswil, dem Verband fmpro oder anderen Vereinigungen durch - geführt werden. So ist sie bestens über Aktuelles der Branche informiert und pflegt ihr Netzwerk.Eben hat Gabriela Zanettin eine Weiter-bildung in Angriff genommen. Sie bildet sich an der Fachhochschule St. Gallen weiter und wird mit einem EMBA (Executive Master in Business Administration) mit Vertiefungsrichtung Dienstleistungs-management abschliessen.
orientierten Ernährung oder eines Hotel
standards im Gesundheitswesen verändern
sich die Anforderungen an das FM ebenfalls.
Es gibt in der stetig wachsenden Facility
ManagementBranche immer mehr Firmen,
die sämtliche FMDienstleistungen anbieten
und unter Umständen zu sehr attraktiven
Preisen offerieren können. Das Outsourcing
von FMProzessen ist jedoch nach wie vor
ein viel diskutiertes Thema. Auch beim Ba
sispersonal werden zunehmend gute Quali
fikationen gefordert. Nur so können die in
ternen Dienstleistungen effizienter erbracht
werden.
Wie sehen Sie längerfristig die Zukunft
von Hauswirtschaft und Facility Manage
ment?
Das Facility Management wird an Bedeutung
gewinnen. Gleichzeitig werden auch mehr
gut ausgebildete Fachleute in dieser Branche
arbeiten. Es wird eine Weiterentwicklung auf
allen Ebenen geben. Was die Hauswirtschaft
als Teil des Facility Management anbelangt,
könnte hier eine Verschmelzung mit ande
ren Berufsgattungen stattfinden. Überhaupt
müsste der Begriff Hauswirtschaft entstaubt
werden! Es wird sich in den nächsten Jahren
zeigen, ob die Grundbildung weiterhin in
gesonderte Berufsrichtungen wie Hauswirt
schaft, Reinigung, Technik, Hotellerie auf
gesplittert bleibt. Oder ob es zukünftig nur
noch eine Grundbildung gibt, die mit Vertie
fungsrichtungen arbeitet. Aus meiner Sicht
wäre dies eine erstrebenswerte Entwicklung,
nicht zuletzt deshalb, weil man die Branche
von unten her stärken könnte. Dabei müsste
beachtet werden, dass man die berufliche
Grundbildung so konzipiert, dass die Kompe
tenzen der Lehrabgänger/innen den verän
derten Anforderungen im FM entsprächen.
Wie schwierig ist es, gut ausgebildetes
Personal zu finden?
Beim Basispersonal findet man leichter Mit
arbeitende, da die Tätigkeiten schnell erlern
bar sind. Bereits im unteren und mittleren
Kader gibt es jedoch Schwierigkeiten, gut
ausgebildetes und qualifiziertes Personal zu
finden. Obwohl sich die für eine höhere
Funktion geforderten Aus und Weiterbil
dungen mittlerweile etabliert haben, gibt es
noch viele Betriebe, die ihre Stellen nicht
korrekt ausschreiben. So bewerben
sich oftmals unqualifizierte Interes
senten. Denn die Meinung ist verbrei
tet, dass jeder FacilityManagement
Dienstleistungen erbringen kann, da
dies ja nicht so schwierig sei. Plakativ
gesagt: «Jede/r kann ein bisschen putzen
und Mitarbeitende führen.» Dem ist jedoch
nicht so. Professionalität hat sehr viel mit
dem verfügbaren Fachwissen und der not
wendigen Sozialkompetenz zu tun.
Zum Schluss geben wir Ihnen die Ge
legenheit, für Ihre Branche Werbung zu
machen. Was fasziniert Sie persönlich
besonders an dieser Branche?
In meiner Funktion als Bereichsleiterin
Hotellerie führe ich die Abteilungen Haus
wirtschaft, Verpflegung, Restauration, Akti
vierung, Technischer Dienst und Administ
ration. Das ist äusserst vielseitig. Nebst dem
Tagesgeschäft laufen verschiedenste Pro
jekte in den Abteilungen, aber auch auf Ge
schäftsleitungsebene. Sehr positiv ist, dass
aufgrund dieser Vielfältigkeit kein Arbeits
tag dem anderen ähnelt. Man muss sich
ständig neuen Herausforderungen stellen,
und kann dadurch seine beruflichen Kom
petenzen in der Praxis weiterentwickeln.
Ausserdem arbeiten in dieser Branche
viele Menschen mit einer extrem positiven
Lebenseinstellung und es entwickeln sich
rasch Netzwerke. Das beginnt oft schon in
der Berufslehre. (MZ, KL)
«Professionalität hat sehr viel mit Fachwissen zu tun.»
14 Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
ARBEITSPLÄTZE IN INSTITUTIONEN UND PRIVATHAUSHALTEN
Überall, wo Menschen leben und arbeiten, werden hauswirtschaftliche Tätigkeiten ausgeführt. Facility Management bedeutet das ganzheitliche Management von Dienstleis-tungen, Gebäuden und Einrichtungen. In grossen Organisationen wie Heimen, Spitälern, Bildungszentren, Banken und Versicherungen gehört eine Vielzahl von technischen, kauf - männischen und infrastrukturellen Dienstleis-tungen zu den hauswirtschaftlichen Abläufen: Gastronomie, Catering und Un terkunft, Textilmanagement, Immobilienbewirtschaf-tung, Empfangsdienst, Reinigung und Ge - bäude unterhalt. Je grösser und anspruchsvol-ler ein Haushalt ist, desto komplexer sind die ökonomischen und ökologischen Aufgaben, die es zu managen gilt. Grosse Unternehmen haben ihr eigenes Facility Management. In einem Spital gibt es zum Beispiel einen technischen Dienst sowie einen Reinigungs-, Verpflegungs- und Wäschedienst. Diese Bereiche werden häufig durch internes Personal betreut. Es ist auch möglich, diese Aufgabengebiete ganz oder teilweise einem externen Dienstleister abzugeben (Outsourcing). Ein Ziel des Facility Management ist es, das Kerngeschäft eines Unternehmens bestmöglich zu unterstützen, die Abläufe zu optimieren und die Kosten möglichst tief zu halten. Fachpersonen in den Bereichen Hauswirtschaft / Facility Manage-ment brauchen neben hauswirtschaftlichem auch betriebswirtschaftliches Fachwissen und Know-how in ökologischen Fragen und Mitarbeiterführung. Organisieren, Planen und Koordinieren sind wichtige Tätigkeiten. Führungspersonen im Bereich Facility
Management stehen häufig im Kontakt mit Mitarbeitenden und Fachkräften aus anderen Abteilungen. Sie übernehmen die Rekrutie-rung von Mitarbeitenden, erstellen Einsatz-pläne, führen Mitarbeitergespräche und organisieren Schulungen. Auch Privathaushalte bieten Arbeitsplätze für hauswirtschaftliche Fachpersonen. Immer öfters sind beide Elternteile erwerbstätig; Krippen, Horte und Tagesschulen übernehmen einen Teil der Betreuung und Verpflegung der Kinder. Zusätzlich benötigen viele berufstätige Mütter und Väter zu Hause eine teilzeitliche oder ganztägige Entlastung. Ebenfalls ältere Menschen brauchen zuneh-mend Hilfe für die Erledigung von anfallenden hauswirtschaftlichen Arbeiten. Die Zahl der
älteren und sehr alten Menschen, welche mit professioneller Hilfe möglichst lange zu Hause leben und erst die letzten Lebensjahre in Pflegeinstitutionen verbringen wollen, wird steigen. Es ist deshalb zu erwarten, dass in Zukunft vermehrt gut ausgebildete Fachper-sonen für die privaten hauswirtschaftlichen Dienstleistungen benötigt werden.
«Die Bereiche Hauswirtschaft und Hotellerie werden zukünftig nicht nur im Hotel, sondern auch im Gesundheitswesen wichtiger. Dass alle Räumlichkeiten zu jedem Zeitpunkt in ei nem einwandfreien Zustand sein müssen, ist längst selbstverständlich. Aber die Er war- tungen steigen und der Patient, Bewohner oder Gast wird sich den Betrieb aussuchen,
BRANCHENPULS ALLGEMEINE INFOS ZU HAUSWIRTSCHAFT / FACILITY MANAGEMENT
AUSBILDUNGSABSCHLÜSSE HAUSWIRTSCHAFT/FACILITY MANAGEMENT2012 m/w 2013 m/w 2014 m/w
Höhere Fachschulen
Betriebsleiter/in in Facility Management HF, dipl. 1/21 0/31 0/23
Eidgenössischer Fachausweis
Haushaltleiter/in (BP) 1/24 0/30 1/22
Bereichsleiter/in Hotellerie-Hauswirtschaft (BP) 3/82 1/73 2/79
Bäuerin/bäuerlicher Haushaltleiter (BP) 0/38 0/90 0/89
Eidgenössisches Diplom
Leiter/in in Facility Management, dipl. (HFP) 20/5 18/4 18/6
Bäuerin/bäuerlicher Haushaltleiter, dipl. (HFP) 0/1 0/1 0/3
Hauswirtschaftsleiter/in, dipl. 0/2 – –
Leiter/in Hotellerie-Hauswirtschaft, dipl. (HFP) – – 0/3
Bachelor
Facility Management 17/28 45/62 23/33
Master
Facility Management – 1/4 6/9
Quelle: Bundesamt für Statistik
15Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
in welchem er den besten Hotellerie-Service in allen Bereichen erhält.»Angela Ullmann, Betriebsleiterin in Facility Management HF
«Der Gast verlangt nicht ein Hotel im Spital, sondern ein Spital im Hotel.»Priska Krebs, Küchenchefin (HFP)
Diese zwei Aussagen illustrieren sehr gut, wie sich Gastgewerbe und Hotellerie/Hauswirt-schaft immer mehr nähern.
INFORMATIONEN ZUM ARBEITSMARKT
• Die Branche Hauswirtschaft und Facility Management ist in der Schweiz generell im Wachstum begriffen. Mit den steigenden Ansprüchen an Qualität und Service in Unternehmen wird diesem Wirtschaftszweig in Zukunft noch mehr Bedeutung zukommen.
• Bereits heute ist der Stellenwert der Hauswirtschaft in den Firmen gestiegen. Die Fachpersonen werden gleich zu Beginn in Prozesse mit einbezogen. Vom Facility Management werden gesamtheitliche Lösun-gen sowie kosteneffiziente und funktionie-rende Systeme erwartet.
• In dieser Branche findet eine generelle Professionalisierung statt. Es wird vermehrt auf zeitgemässe Arbeitsbedingungen geachtet und auf Mitarbeiterbedürfnisse Rücksicht genommen, was sich positiv auf eine professionelle und produktive Arbeits-atmosphäre auswirkt.
• Das Weiterbildungsangebot wird laufend ausgebaut und attraktiv gestaltet, um den Bedürfnissen der Branche gerecht zu werden.
• Facility-Management-Berufsleute sind heute gefragt, der Markt für Facility Management wird in der Schweiz auf zehn Milliarden Franken geschätzt.
• Die Branche Hauswirtschaft und Facility Management ist nicht besonders stark von der Konjunktur abhängig.
• Wenn jedoch die Auftraggeber in rezessiven Zeiten unter starkem Preisdruck stehen, wirkt sich das auf die Preisgestaltung im Facility Management aus.
TEILGEBIETE DES FACILITY MANAGEMENT
Das Facility Management lässt sich in folgende Gebiete unterteilen:
Hospitality Management
Immobilienmanagement, Immobilienbewirtschaftung
Technisches Management
Consumer Science
Das vorliegenden Heft «Gastgewerbe und Hauswirtschaft Facility Management» be leuchtet die Teilbereiche Hospitality Management und Consumer Science. Die anderen Teilgebiete werden im Heft «Ge-bäudetechnik» behandelt.
VIELFÄLTIGE BERUFLICHE ENTWICKLUNGSMÖGLICHKEITEN
Gruppen-, Abteilungs-, Betriebs- und Geschäftsführung /-leitung
Planung, Organisation und Kontrolle von Entwicklungen im Arbeitsgebiet Hauswirtschaft / Facility Management in öffentlichen und privaten Unternehmen
Entwicklung von Geräten, Einrichtungen und Produkten in Industriebetrieben für Gross- und Familienhaushalte
Schulung und Unterricht
Beratung rund um hauswirtschaftliche Fachfragen
Wichtige Verbände für Hauswirtschaft und Facility Managementwww.hauswirtschaft.chwww.fmpro-swiss.ch: Schweizerischer Verband für Facility Management und Maintenancewww.haushaltleiterin.ch
LEHRGÄNGE UND
SPEZIALISIERUNGEN
BERUFLICHE GRUNDBILDUNGAUS- UND WEITERBILDUNG BERUFLICHE GRUNDBILDUNG
16 Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
> DetaillierteInformationen zu den einzelnen Berufen unter www.berufsberatung.ch.
Einstieg in die Branchen
Welche beruflichen Grundbildungen
führen ins Gastgewerbe und in die
Hauswirtschaft respektive ins Facility
Management?
Der klassische Weg ins Gastgewerbe führt
über eine berufliche Grundbildung. Im Be
reich Küche ist das Koch/Köchin EFZ und
Küchenangestellte/r EBA, im Service Restau
rationsfachmann/fachfrau EFZ und Re stau
rationsangestellte/r EBA. Im Hotel erfolgt der
praxisnahe Einstieg über Hotelfachmann/
fachfrau EFZ und Hotellerieangestellte/r
EBA; im administrativen Bereich ist Kauf
mann/frau HotelGastroTourismus EFZ üb
lich, und mit dem Fokus Gästebetreuung
und Rezeption ist HotelKommunikations
fachmann/frau EFZ ein guter Start. System
gastronomiefachmann/fachfrau EFZ arbei
ten beispielsweise bei einer Restaurantkette,
in der Gemeinschaftsverpflegung oder bei
einem Cateringservice.
In Hauswirtschaft und Facility Management
führt der Weg über die berufliche Grund
bildung als Fachmann/frau Hauswirtschaft
EFZ und Hauswirtschaftspraktiker/in EBA.
Auch Fachmann/frau Betriebsunterhalt EFZ
bzw. Unterhaltspraktiker EBA kann der Ein
stieg in den Bereich Facility Management
sein.
Kann man den Berufsabschluss als
Erwachsene/r nachholen?
Der Abschluss einer beruflichen Grundbil
dung ist für Erwachsene über die Nachhol
bildung möglich. Wer über mindestens fünf
Jahre Berufspraxis und Fachkompetenzen
auf Niveau Lehrabschluss verfügt, kann
das eidgenössische Fähigkeitszeugnis auf
diesem Weg erreichen. Fehlendes Wissen
kann beispielsweise durch den Besuch des
Fachunterrichts an einer Berufsfachschule
erworben werden. Weitere Informationen
finden Sie auf www.berufsberatung.ch >
Berufsabschluss für Erwachsene. Teilweise
gibt es im Gastgewerbe und in der Hauswirt
schaft spezielle modulare Kurse für Erwach
sene, um auf verkürztem Weg zum Lehrab
schluss zu gelangen.
Ist auch ein Quereinstieg möglich?
In allen Bereichen der Gastronomie gibt es
eine grosse Anzahl an Kursen für Querein
steiger/innen. Informationen dazu finden
Sie unter www.berufsberatung.ch/weiter
bildung. Sowohl im Gastgewerbe wie in der
Hauswirtschaft und im Facility Management
gibt es Möglichkeiten, ungelernt oder mit
einer Vorbildung aus anderen Berufen in
einfachen Funktionen in die Branche einzu
steigen.
Um im Arbeitsmarkt aber längerfristig be
stehen zu können, sind anerkannte Aus
und Weiterbildungen von Vorteil. In gewis
sen technischen Funktionen des Facility
Management ist es auch möglich, mit einer
Grundbildung aus der Branche Gebäude
technik einzusteigen. Mehr dazu finden Sie
im ChancenHeft «Gebäudetechnik».
Wie sind die Chancen auf dem Arbeits
markt?
Für gut qualifizierte Berufsleute mit einer
soliden Ausbildung stehen die Chancen gut
auf dem Arbeitsmarkt. Auch für Quereinstei
ger/innen gibt es Möglichkeiten, im Gast
gewerbe Fuss zu fassen. Wer Freude am
Umgang mit Menschen sowie eine grosse
Dienstleistungsbereitschaft hat und die
Vorteile von unregelmässigen Arbeitszeiten
schätzt, hat in dieser Branche gute Chancen,
erfolgreich zu sein und Karriere zu machen.
Lehrabschluss – und dann?
Ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ)
ist eine wichtige Voraussetzung für den Zu
gang zur Höheren Berufsbildung. Mit einer
Berufsprüfung, mit einer Höheren Fach
prüfung oder mit einem Studium an einer
Höheren Fachschule HF erwirbt man sich
vertiefte Kenntnisse des Fachgebietes sowie
die Kompetenzen für verantwortungsvollere
Aufgaben und Führungsfunktionen. Für
Berufsleute mit dem eidgenössischen Be
rufsattest (EBA) ist der Zugang zur Höheren
Berufsbildung nur über einen Abschluss mit
eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ)
möglich.
GASTGEWERBE
Eidg. Fähigkeitszeugnis EFZDauer: 3 Jahre- Restaurationsfachmann/-fachfrau EFZ- Systemgastronomiefachmann/-fachfrau EFZ- Koch/Köchin EFZ- Hotelfachmann/-fachfrau EFZ- Hotel-Kommunikationsfachmann/-fachfrau EFZ- Kaufmann/-frau EFZ Hotel-Gastro-Tourismus1
- Diätkoch/Diätköchin EFZ (Zusatzjahr)2
www.berufehotelgastro.ch
1 Kaufmann/-frau EFZ Hotel-Gastro-Tourismus (Die Berufliche Grundbildung kann auch an einer privaten Hotel-Tourismus-Handelsschule absolviert werden) www.hotelbildung.ch/hhs
2 Diätkoch/Diätköchin ist eine Aufbaulehre und kann nur im Anschluss an Koch/Köchin EFZ in einem Jahr absolviert werden. www.hotelgastrounion.ch
Eidg. Berufsattest EBADauer: 2 Jahre- Hotellerieangestellte/r EBA- Küchenangestellte/r EBA- Restaurationsangestellte/r EBAwww.berufehotelgastro.ch
HAUSWIRTSCHAFT / FACILITY MANAGEMENT
Eidg. Fähigkeitszeugnis EFZFachmann/Fachfrau Hauswirtschaft EFZDauer: 3 Jahrewww.hauswirtschaft.ch
Eidg. Berufsattest EBAHauswirtschaftspraktiker/in EBADauer: 2 Jahrewww.hauswirtschaft.ch
WEITERE MÖGLICHE GRUNDBILDUNGEN:
Eidg. Fähigkeitszeugnis EFZFachmann/Fachfrau Betriebsunterhalt EFZDauer: 3 Jahrewww.betriebsunterhalt.ch
Gebäudereiniger/in EFZDauer: 3 Jahrewww.allpura.ch
Eidg. Berufsattest EBAUnterhaltspraktiker/in EBADauer: 2 Jahrewww.betriebsunterhalt.ch
Gebäudereiniger/in EBADauer: 2 Jahrewww.allpura.ch
LEHRGÄNGE UND
SPEZIALISIERUNGEN
AUS- UND WEITERBILDUNG BERUFLICHE GRUNDBILDUNG LEHRGÄNGE UND
SPEZIALISIERUNGEN
> Weitere Lehrgänge und Kurse unter www.berufsberatung.ch/weiterbildung
17Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
Fachausbildungen und Kurse
Weshalb eine Fachausbildung oder einen
Kurs machen?
Hier werden neue berufliche Qualifikatio
nen erworben, bestehende erneuert, vertieft
oder erweitert. Kurse oder Fachausbildun
gen vermitteln theoretische und praktische
Kenntnisse und werden meist berufsbeglei
tend absolviert. Sie können an die berufl iche
Grundbildung oder an einen Abschluss der
Höheren Berufsbildung anschliessen. Quer
einsteiger/innen aus anderen Berufen kön
nen hier das Grundwissen für den Umstieg
holen.
Wo sind die Angebote zu finden?
Viele Kurse und Fachausbildungen werden
von öffentlichen oder privaten Schulen so
wie Berufs und Branchenorganisationen
angeboten. Die Angebote sind in der Wei
terbildungsdatenbank unter www.berufs
beratung.ch/weiterbildung zu finden. Dort
werden die Informationen zu Inhalt, Kosten,
Dauer und vielem mehr laufend aktualisiert.
Die Angebote sind auch auf den Websites
der Verbände zu finden.
Welchen Stellenwert haben Fachkurse?
Es handelt sich in der Regel um spezia
lisier te Ausbildungsgänge. Sie vermitteln
Kenntnisse, um eine ganz bestimmte be
rufliche Funktion wahrzunehmen. Obwohl
diese Abschlüsse nicht eidgenössisch aner
kannt sind, haben sie vor allem in der Gast
ronomie einen hohen Stellenwert.
Für Einsteiger/innen bietet Hotel & Gastro
formation fachliche Weiterbildungskurse
für Mitarbeitende ohne gastgewerblichen
Berufsabschluss in den Bereichen Küche,
Service, Hauswirtschaft und Systemgast
ronomie an. Sie werden über den LGAV
finanziert: www.hotelgastro.ch
Was braucht es, um einen Gastronomie
Betrieb selber führen zu können?
Die gesetzlichen Vorschriften zum Füh
ren eines gastgewerblichen Betriebes sind
kantonal unterschiedlich geregelt. Die Vor
schriften verlangen keine unternehmeri
schen Qualifikationen. Ohne betriebswirt
schaftliches Wissen ist es jedoch schwierig,
einen GastronomieBetrieb erfolgreich zu
führen. GastroSuisse bietet deshalb ein Aus
bildungskonzept an, das sowohl diesen Vor
schriften, dem Bedarf der Branche wie dem
Bedürfnis der Teilnehmenden Rechnung
trägt. Das Zertifikat GastroSuisse (G1) ist
in der ganzen Schweiz anerkannt und ent
spricht dem kantonalen Fähigkeitsausweis
(Wirtepatent). In 6 Modulen wird die Basis
zur Führung eines gastgewerblichen Betrie
bes vermittelt. Darauf aufbauend kann die
Berufsprüfung zum GastroBetriebsleiter
(BP) (G2) und die Höhere Fachprüfung mit
dem Abschluss GastroUnternehmer (HFP)
(G3) absolviert werden. Weitere Informa
tionen: www.gastrosuisse.ch
GASTGEWERBE
GastroUnternehmer/in G1 – G3Gastro-Unternehmerausbildung in 3 Stufen (mit Durchlässigkeit zu BP und HFP)www.gastrosuisse.ch
WirtepatentÜbersicht alle Kantone und Gastronomie- Fernschulewww.wirtepatent.ch
Barfachkursewww.berufsberatung.ch/weiterbildung
Lehrgänge Progresso im Bereich, Küche, Ser vice, Hauswirtschaft und Systemgastronomiewww.mein-progresso.ch
Rezeptionskurswww.hotelbildung.ch/reception
Private Hotelfach und Hotelmanagementschulen mit schuleigenen Diplomen und teilweise internationalen Diplomenwww.swissprivateschoolregister.com (Register mit definierten Qualitätskriterien)www.aseh.ch
Weitere Kursewww.gastrosuisse.chwww.hotelbildung.chwww.hotelgastrounion.ch www.hotelgastro.ch
Kurse im Bereich Spital, Heim und Gemeinschaftsgastronomiewww.svg.chwww.weiterbildung.curaviva.ch
Lehrgänge im Auslandwww.hotelbildung.ch/bildungspartner
HAUSWIRTSCHAFT / FACILITY MANAGEMENT
Butler/inwww.starkeyintl.comwww.butlerschool.com
Lehrgänge im Auslandwww.bonnemenagere.chStellenvermittlung Schweiz
Hüttenwart/inwww.sac-cas.ch
Weitere Kursewww.fmpro-swiss.chwww.iaisynergis.chwww.strickhof.chwww.weiterbildung.curaviva.ch
Andrea Zuberbühler, Geschäftsführerin, L Cafe GmbH, Thun, hat das G2 (Gastro-Betriebsleiter (BP) erworben und strebt G3 (HFP) an. Seite 28
ABSCHLÜSSE MIT
EIDG. DIPLOM
Berufsprüfungen (BP)
AUS- UND WEITERBILDUNG
18 Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
ABSCHLÜSSE MIT
EIDG. FACHAUSWEIS
> DetaillierteInformationen zu den einzelnen Weiterbildungsberufen: www.berufsberatung.ch/weiterbildung
Was ist eine Berufsprüfung?
Berufsprüfungen gehören im schweize
rischen Bildungssystem zur Höheren Be
rufsbildung. Mit einer Berufsprüfung wird
eine praxis orientierte Weiterbildung auf
bauend auf die berufliche Grundbildung
abgeschlossen, die zum eidgenössischen
Fachausweis führt. Dieser qualifiziert Be
rufsleute für vertiefte Fach und Führungs
aufgaben und mehr Verantwortung in ihrer
Tätigkeit.
Wer wird zu den Prüfungen zugelassen?
Für die Berufsprüfungen sind Zulassungs
bedingungen festgelegt. Meistens sind es
ei ne abgeschlossene, mindestens dreijäh rige
berufliche Grundbildung mit Fähigkeits
zeugnis (EFZ) im entsprechenden Arbeits
bereich und einige Jahre Berufserfahrung.
Teilweise werden zur Prüfung auch Berufs
leute mit branchenfremden Grundbildun
gen zugelassen, vorausgesetzt sie bringen
mehrjährige Berufserfahrungen in der be
treffenden Branche mit. Die genauen Zu
lassungsbedingungen sind unter www.be
rufsberatung.ch/weiterbildungsberufe unter
dem jeweiligen Beruf zu finden.
Wie kann man sich auf die Prüfungen
vorbereiten?
Die erforderlichen theoretischen Kenntnisse
werden in der Regel in Form von Vorberei
tungskursen erworben. Die Dauer und Or
ganisation der Prüfungsvorbereitung kann
sehr unterschiedlich sein. Die Kurse werden
berufsbegleitend angeboten und dauern
zwischen einem und vier Semestern und
sind oft modular aufgebaut. Details zu den
Inhalten, Kosten und zur Durchführung fin
den Sie unter www.berufsberatung.ch/wei
terbildung oder direkt bei den jeweiligen
Kursanbietern.
Berufsprüfung – und dann?
Wer sich nach der Berufsprüfung für Ar
beitsbereiche mit höheren Anforderungen
und anspruchsvollen Führungsaufgaben
qualifizieren möchte und über mehrjährige
Berufserfahrung verfügt, kann die Höhere
Fachprüfung (HFP) absolvieren und ein
eidgenössisches Diplom erwerben (siehe
folgende Seite).
Wie sind die Chancen auf dem Arbeits
markt?
Berufsleute mit einer Berufsprüfung sind
gut qualifizierte Fachkräfte und auf dem
Arbeitsmarkt gefragt. Da sie über fundierte
praktische und theoretische Kenntnisse ver
fügen, finden sie oft Anstellungen im mitt
leren Kader.
GASTGEWERBE
Bereichsleiter/in Restauration (BP)Bereichsleiter/in HotellerieHauswirtschaft (BP)Chef/fe de Réception (BP)Chefkoch/köchin (BP)GastroBetriebsleiter/in (BP)Sommelier/ière (BP)www.hotelgastro.ch www.gastrosuisse.ch www.berufsberatung.ch/weiterbildung
Führungsfachmann/fachfrau (BP)www.hotelbildung.ch/fuehrung
Fachmann/frau Unternehmens führung KMU (BP)www.sgv-usam.chDiverse Vorbereitungskurse unterschiedlicher Dauer:www.berufsberatung.ch/weiterbildung
HAUSWIRTSCHAFT / FACILITY MANAGEMENT
Bereichsleiter/in HotellerieHauswirt schaft (BP)www.berufsberatung.ch/weiterbildung
Haushaltleiter/in (BP)www.haushaltleiterin.ch
Bäuerin/Bäuerlicher Haushaltleiter (BP)www.landfrauen.ch
Steven Weill ist Chef koch (BP). Über seinen ab-wechslungsreichen Alltag erzählt er im Interview auf Seite 27.
ABSCHLÜSSE MIT
EIDG. FACHAUSWEIS
ABSCHLÜSSE MIT
EIDG. DIPLOM
> Detaillierte Informationen zu den einzelnen Hö he - ren Fachprüfungen unter www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe oder www.bbt.admin.ch › Themen › Berufsbildung › Höhere Berufsbildung › Berufs- und Höhere Fachprüfungen
AUS- UND WEITERBILDUNG ABSCHLÜSSE MIT
EIDG. DIPLOM
19Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
Höhere Fachprüfungen (HFP)
ABSCHLÜSSE MIT
EIDG. FACHAUSWEIS
Was ist eine Höhere Fachprüfung?
Höhere Fachprüfungen gehören im schwei
zerischen Bildungssystem zusammen mit
den Berufsprüfungen und den Höheren
Fachschulen zur Höheren Berufsbildung.
Mit einer Höheren Fachprüfung wird eine
praxisorientierte Weiterbildung mit dem eid
genössischen Diplom abgeschlossen. Sie ist
oft Basis für eine Führungsposition oder für
selbstständige Erwerbsarbeit, da mit dem
eidgenössisch anerkannten Abschluss nebst
umfassenden Fachkenntnissen auch betriebs
wirtschaftliches Wissen erworben wurde.
Wer wird zu den Prüfungen zugelassen?
Wie bei der Berufsprüfung sind auch bei
der Höheren Fachprüfung Zulassungsbe
dingungen festgelegt. Meistens baut die
Höhere Fachprüfung auf der entsprechen
den Berufsprüfung oder einer anderen aner
kannten Vorbildung sowie mehreren Jahren
Berufspraxis im entsprechenden Fachgebiet
auf. In der Regel werden drei bis fünf Jahre
Fachpraxis bis zum Zeitpunkt der Prüfung
benötigt. Details zu den Zulassungsbedin
gungen finden Sie beim jeweiligen Beruf auf
www.berufsberatung.ch/weiterbildung oder
bei den zuständigen Verbänden.
Wie kann man sich auf die Prüfungen
vorbereiten?
Die erforderlichen theoretischen Kenntnisse
werden in Vorbereitungskursen erworben.
Diese sind unterschiedlich organisiert. Be
rufsbegleitende Kurse können mehrere Se
mester dauern. Detaillierte Informationen
zu den einzelnen Angeboten, der Dauer,
den Kosten und zu den Prüfungsanforde
rungen sind bei den zuständigen Kursan
bietern oder Verbänden erhältlich. Angaben
sind auch auf www.berufsberatung.ch/wei
terbildung zu finden.
Höhere Fachprüfung – und dann?
Wer sich nach der Höheren Fachprüfung
weiterentwickeln möchte, kann von Ange
boten an einer Höheren Fachschule oder
Fachhochschulen profitieren. Fachspezifi
sche Weiterbildungen finden sich in Nach
diplomstudien an Fachhochschulen, CAS,
DAS und MAS genannt. Teilweise bieten
auch Höhere Fachschulen Nachdiplomstu
dien an, die vom Bund anerkannt sind (NDS
HF). Im Gastgewerbe ist Hotelmanager/in
ein Beispiel dafür.
Wie sind die Chancen auf dem Arbeits
markt?
Absolventinnen und Absolventen eines Ab
schlusses auf Niveau Höhere Fachprüfung
sind als gut ausgebildete Führungsperso
nen mit betriebswirtschaftlichen Kenntnis
sen auf dem Arbeitsmarkt sehr gesuchte
Fachleute. Ein Beispiel verdeutlicht dies:
Sandro Russi, Leiter Küche & Restauration
Spital Rorschach (Porträt Seite 29), hat sich
nach Chefkoch (BP) zugunsten von Leiter
Gemeinschaftsgastronomie (HFP) entschie
den, auch Küchenchef (HFP) war eine Option:
«Dass eine Höhere Fachprüfung mich wei
terbringen wird, war klar, Küchenchef oder
Leiter Gemeinschaftsgastronomie? Schluss
endlich hat meine Position im Betrieb den
Ausschlag gegeben. Damit bin ich auf dem
Arbeitsmarkt bestimmt attraktiver geworden,
da ich nun über breit abgestützte Fachkom
petenzen verfüge.»
Die Küchenchefin (HFP) Priska Krebs hat vor der Höheren Fachprüfung die Berufsprüfung zur Chefköchin absol -viert. Seite 30
Guido Schneider, Leiter in Facility Management (HFP) hat nach der Fach-hochschule einen MAS in Facility Management er-worben. Seite 44
GASTGEWERBE
GastroUnternehmer/in (HFP)Küchenchef/in (HFP)Leiter/in Gemeinschaftsgastronomie (HFP)Leiter/in HotellerieHauswirtschaft (HFP)Leiter/in Restauration (HFP)www.berufsberatung.ch/weiterbildungwww.hotelgastro.chwww.gastrosuisse.ch
HAUSWIRTSCHAFT / FACILITY MANAGEMENT
Bäuerin / Bäuerlicher Haushaltleiter (HFP)www.landfrauen.ch
Berater/in im ländlichen Raum (HFP)www.agridea.ch
Leiter/in HotellerieHauswirtschaft (HFP)www.hotelgastro.ch
Leiter/in in Facility Management (HFP)www.fmpro-swiss.ch
www.berufsberatung.ch/weiterbildung
ABSCHLÜSSE MIT
EIDG. FACHAUSWEIS
STUDIENGÄNGE FH/UNI/ETHSTUDIENGÄNGE HF
> Allgemeine Informationen Informationen zu den Höheren Fachschulen: www.bbt.admin.ch; www.konferenz-hf.ch; www.odec.ch
AUS- UND WEITERBILDUNG STUDIENGÄNGE HF
> Allgemeine Informationen Informationen zu den Höheren Fachschulen: www.bbt.admin.ch; www.konferenz-hf.ch; www.odec.ch
20 Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
Höhere Fachschulen HF GASTGEWERBE
Hôtelier/ièreRestaurateur/trice HFwww.belvoirpark.chwww.shl.chwww.ssth.chwww.hfthun.chwww.ssat.chwww.ehg.ch
Nachdiplomstudium HFHotelmanagementDauer: 1,5 Jahre berufsbegleitend, in 4 Modulenwww.hotelbildung.ch/nds
HAUSWIRTSCHAFT / FACILITY MANAGEMENT
Betriebsleiter/in in Facility Management HFwww.bffbern.ch
Was ist eine Höhere Fachschule?
Die Höheren Fachschulen gehören im
schwei zerischen Bildungssystem zusam
men mit den Berufsprüfungen und den
Höheren Fachprüfungen zur Höheren Be
rufsbildung. Die Ausbildungen werden mit
einem eidgenössisch anerkannten Diplom
abgeschlossen.
Was vermitteln Höhere Fachschulen?
In den Studiengängen wird Allgemeinbil
dung, fachspezifisches und betriebswirt
schaftliches Fachwissen vermittelt. Die Be
rufspraxis ist ein wichtiger Bestandteil der
Ausbildung und wird entweder im Rahmen
von Praktika oder in der begleitenden Be
rufstätigkeit erworben.
Welche Voraussetzungen braucht es
für die Höhere Fachschule?
Sowohl im Gastgewerbe wie in Hauswirt
schaft und Facility Management bauen die
Lehrgänge an Höheren Fachschulen HF auf
der Sekundarstufe II auf, nämlich auf einer
abgeschlossenen beruflichen Grundbildung,
einer Maturität, Fachmaturität oder auf ei
nem Fachmittelschulausweis. Für Betriebs
leiter/in in Facility Management HF wird zu
sätzlich ein Jahr Arbeitserfahrung in einem
verwandten Berufsgebiet verlangt.
Wie lange dauert eine HFAusbildung
und wie ist sie organisiert?
Die Höhere Fachschule für Hôtelier/ière
Restaurateur/trice dauert je nach Vorbil
dung zwischen zwei und vier Jahren. Die Aus
bildung zur/zum Betriebsleiter/in in Facility
Management dauert drei Jahre Vollzeit oder
vier Jahre praxisbegleitend mit einer 50Pro
zentAnstellung.
Genaue Informationen zu den Ausbildungs
inhalten, dem Zulassungsverfahren und der
Organisation der Studiengänge sind auf der
Website der jeweiligen Höheren Fachschule
zu finden.
Welche Erfahrungen macht ein Absol
vent, eine Absolventin einer Höheren
GastronomieFachschule?
Wer eine Höhere Fachschule abgeschlossen
hat, versteht, wie ein Betrieb funktioniert,
wie Mitarbeiter geführt werden und kann
sich ein Netzwerk aufbauen, gerade dies
ist im Gastgewerbe nützlich, um an interes
sante Stellen im In und Ausland zu gelan
gen.
In welchen Funktionen arbeiten die
Absolventinnen und Absolventen einer
HF im Bereich Hauswirtschaft / Facility
Management?
Befähigt durch ihre fundierten Fachkom
petenzen finden sie Einsätze in Spitälern,
Heimen und SpitexOrganisationen, sowie
in gewerblichindustriellen Wäschereibe
trieben und in Reinigungsunternehmen.
Dort führen sie Mitarbeitende, sind Binde
glied zwischen Leitung, Haustechnik, Kun
den und Lieferanten. Die Ökologie hat bei
der Materialbeschaffung und der Reinigung
einen hohen Stellenwert.
Was ist das Ziel dieser Ausbildung?
Mit einer Ausbildung an einer Höheren
Fachschule lernen die Berufsleute komplexe
Zusammenhänge der Unternehmensorgani
sation und führung, das Zusammenspiel
mit der Umwelt dank ökonomischem Wis
sen und wirksamen fachspezifischen Me
thoden sowie die Bedeutung der Sozial und
Selbstkompetenz in einer Führungsfunktion
kennen. Sie vertiefen die Kenntnisse, wirt
schaftliche Problemstellungen zu lösen, und
sind auch in der Lage, ein Unternehmen in
eigener Verantwortung zu leiten.
Vincenzo Ciardo, Hôtelier-Restaurateur HF, betont auf Seite 25, dass eine Höhere Fachschule einem die nötige und wichtige Basis an Know-how und Netzwerk bietet, um die weitere Kar - riere darauf aufzu-bauen.
STUDIENGÄNGE FH/UNI/ETH AUS- UND WEITERBILDUNG STUDIENGÄNGE HF STUDIENGÄNGE FH/UNI/ETH
> Weitere Informationen zu Studiengängen auf Bachelor- und Masterstufe an Fachhochschulen und Universitäten siehe Heftreihe «Perspektiven», Ausgabe «Tourismus, Hotelmanagement, Facility Management».
Detaillierte Informationen zu den Ausbildungs-gängen an den Hochschulen mit Details zu den Inhalten unter www.berufsberatung.ch/studium.
Allgemeine Informationen zu den Hochschulen (Fachhochschulen und Universitäten): www.swissuniversities.ch
21Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
Fachhochschulen FH, Uni, ETH
Was ist ein Studium an der Fachhoch
schule FH?
Die Fachhochschulen bieten praxisbezo
gene Studiengänge und Weiterbildungen
auf Hochschulstufe an. Das Studium wird
mit einem eidgenössisch anerkannten Ba
chelordiplom abgeschlossen, z. B. Bachelor
of Science in International Hospitality Ma
nagement.
An wen richten sich die Studiengänge
an den Fachhochschulen?
Es werden vor allem Berufsleute angespro
chen, welche die berufliche Grundbildung
mit der Berufsmaturität, eine Fachmaturität
oder eine gymnasiale Maturität vorweisen
können. Wer die Grundausbildung nicht im
Studienbereich absolviert hat, muss in der
Regel mindestens ein Jahr Praxiserfahrung
im Gebiet der gewählten Studienrichtung
vorweisen. Dasselbe gilt für Personen mit
der gymnasialen Matur.
Ist der Zugang an die Fachhochschulen
nach einer beruflichen Grundbildung
ohne Berufsmaturität möglich?
Ja. Die Berufsmaturität kann einerseits nach
Abschluss der beruflichen Grundbildung be
rufsbegleitend oder als Vollzeitausbildung
nachgeholt werden. Der Unterricht an den
öffentlichen Schulen ist übrigens kosten
los. Andererseits ist die Aufnahme an eine
Fachhochschule mit speziellen Passerellen
Programmen der FH, in besonderen Fällen
auch «sur dossier» oder mit dem Abschluss
einer Berufsprüfung oder einer Höheren
Fachschule möglich. Die Fachhochschulen
geben Auskunft zu den genauen Aufnahme
bedingungen.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten hat
man nach einem Hochschulstudium?
Nach einem Studium an einer Fachhoch
schule können verschiedene berufsbeglei
tende Nachdiplomstudiengänge absolviert
werden. Sie nennen sich CAS, DAS und
MAS.
Im Bereich Gastronomie gibt es zahlreiche
Privatschulen, auch auf Stufe Fachhoch
schule, mit entsprechenden Schulkosten.
Diese Schulen sprechen vorwiegend ein in
ternationales Publikum an.
GASTGEWERBE
BACHELORSTUFE FH
International Hospitality Management (BSc)www.ehl.eduwww.lrguas.ch
Food, Beverage & Operations Management (BSc)www.lrguas.ch
MASTERSTUFE FH
Global Hospitality Business (MSc)(berufliche Einbindung auf drei Kontinenten: EHL, Universität Houston und Polytechnische Hochschule Hong Kong) www.ehl.edu
Hospitality Administration (EMBA)www.ehl.edu
International Hospitality & Service Industries Management (MBA)International Hospitality and Finance (MSc)www.glion.edu
HAUSWIRTSCHAFT / FACILITY MANAGEMENT
BACHELORSTUFE FH
Facility Management (BSc)Vertiefung in General Facility ManagementHospitality ManagementImmobilienmanagementwww.ifm.zhaw.ch
MASTERSTUFE FH
Facility Management (MSc)www.ifm.zhaw.ch
Weitere Studiengänge auf Bachelor- und Masterstufe siehe Heftreihe «Perspektiven», Ausgabe «Tourismus, Hotelmanagement, Facility Management».
INSERATE
22 Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
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fachmann/fachfrau
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Stand bleiben will,
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23Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
GASTGEWERBE UND HAUSWIRTSCHAFT / FACILITY MANAGEMENT
Das Schweizer Gastgewerbe passt sich mit sei nen rund 210 000 Angestellten in 29 000 Betrieben lau fend den sich ändernden Gewohnheiten der Kunden an. Verpflegungs und Reiseverhalten haben sich geändert – die AusserHausVerpflegung boomt und neue Ernährungstrends verändern das Angebot. Die Gastronomie ist mit günstigen Verpflegungsangeboten von Bäckereien, Metzgereien und Grossverteilern konfrontiert.
Hotellerie wie Gastronomie müssen sich von günstigen Angeboten im Ausland abheben. Mit aussergewöhnlichen Events und Produkten, besonderem Ambiente, herausragender Qualität und erstklassiger Gastfreundlichkeit kann das Gastgewerbe die vielfältigen Erwartungen der Gäste erfüllen. Das ist mit motivierten und gut ausgebildeten Berufsleuten erreichbar. Beispielhafte Porträts finden Sie auf den nächsten Seiten.
GASTGEWERBE
Übersicht: Wege nach der beruflichen Grundbildung
BERUFLICHE GRUNDBILDUNG MIT EIDG. FÄHIGKEITSZEUGNIS EFZBERUFLICHE GRUNDBILDUNG MIT EIDG. BERUFSATTEST EBA
> siehe Seite 16
GYMNASIALE MATURITÄT,FACHMATURITÄT, BERUFSMATURITÄT
KURZ ERKLÄRT
Übersicht: Wege nach der beruflichen Grundbildung
24 Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
>Aktuelle Tabelle mit Infos über die Aus und Weiterbildungen: www.berufsberatung.ch > Aus- und Weiterbildung > Bildungsschemata nach Branchen
NACHDIPLOMAUSBILDUNGEN: NDS HF, CAS, DAS, MAS > www.berufsberatung.ch > Aus- und Weiterbildung
BERUFSPRÜFUNGEN (BP)
– Bereichsleiter/in Hotellerie-Hauswirtschaft– Bereichsleiter/in Restauration– Chef/fe de Réception– Chefkoch/-köchin– Gastro-Betriebsleiter/in– Sommelier/-ière– Führungsfachmann/-fachfrau– Fachmann/-frau Unternehmensführung KMU
> siehe Seite 18
HÖHERE FACHSCHULEN HF
– Hôtelier/Restaurateur, Hôtelière/Restauratrice– Hotelmanager/in NDS
> siehe Seite 20
HÖHERE FACHPRÜFUNGEN (HFP)
– Gastro-Unternehmer/in– Küchenchef/in– Leiter/in Gemeinschafts-
gastronomie– Leiter/in Hotellerie- Hauswirtschaft– Leiter/in Restauration
> siehe Seite 19
FACHAUSBILDUNGENUND KURSE
– Wirteprüfung (unterschiedliche Angebote je nach Kanton)
– Gastro-Unternehmer/in G1 bis G3– Private Hotelfach- und Hotelmanagementschulen– Ausbildungen in Unternehmens-
führung– Barfachkurse– Rezeptionskurs– Progresso-Lehrgänge für
Einsteiger/innen in Küche, Service, Hauswirtschaft, Systemgastronomie
– Breites Kursangebot von nationalen und kantonalen Verbänden
> siehe Seite 17
FACHHOCHSCHULEN FH, UNI, ETH
FH mit Abschluss Bachelor (BSc):– International Hospitality
Management (BSc)– Food, Beverage & Operations
Management (BSc)
FH mit Abschluss Master (MSc):– Global Hospitality Business (MSc)– Hospitality Administration
(EMBA)
> siehe Seite 21
Die Höhere Berufsbildung umfasst den praktisch ausgerichteten Teil der Tertiärstufe und gliedert sich in die eidgenössischen Berufsprüfungen, die Eidge-nössischen Höheren Fachprüfungen und die Höheren Fachschulen.
Eidgenössische Berufsprüfungen (BP) schliessenmit einem eidgenössischen Fachausweis ab. Sieführen zu einer fachlichen Vertiefung oder Spezia-lisierung und zu Führungsfunktionen. Zulassung: EFZ und Berufserfahrung.
> Weitere Informationen siehe Seite 18 Wer die Eidgenössische Höhere Fachprüfung (HFP) besteht, erhält ein eidgenössisches Diplom. Zulassung: EFZ, Berufserfahrung und je nach Prüfung eidgenössischer Fachausweis.
> Weitere Informationen siehe Seite 19
Die berufliche Grundbildung gliedert sich in diezweijährigen beruflichen Grundbildungen mit eidgenössischem Berufsattest (EBA) und die drei- und vierjährigen Berufslehren mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Sie zählt zusammenmit den allgemein bildenden Schulen (Gymnasien,Fachmittelschulen) zur Sekundarstufe II.
> Weitere Informationen siehe Seite 16
Die Berufsmaturität kann während oder nacheiner drei- oder vierjährigen beruflichen Grund-bildung absolviert werden. Sie erlaubt in der Regel den prüfungsfreien Zugang zu einem Fachhoch-schulstudium im entsprechenden Berufsfeld.
Mit der Passerelle können Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden nach einer Zusatzprüfung an einer Universität oder an einer Eidgenössischen Technischen Hochschule studieren.
Höhere Fachschulen HF werden mit einem eidgenös-sisch anerkannten Diplom mit dem Zusatz «HF»abgeschlossen. Eidgenössisch geregelt sind sowohldie Ausbildung wie auch die Prüfung. Zulassung: EFZ, FMS oder Maturität.
> Weitere Informationen siehe Seite 20
Fachhochschulen FH werden nach dem Bologna-System abgeschlossen (Bachelor, Master).Zulassung: EFZ mit Berufsmaturität, Fachmaturität oder gymnasiale Maturität mit Zusatzqualifikationen.
> Weitere Informationen siehe Seite 21
Universitäten und Eidgenössische Technische Hochschulen ETH werden ebenfalls nach dem Bologna-System abgeschlossen (Bachelor, Master). Sie gehören zur Tertiärstufe. Zulassung: gymnasiale Maturität oder Berufsmaturität mit Passerelle.
> Weitere Informationen siehe Seite 21
AUS- UND WEITERBILDUNG GASTGEWERBE
25Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe
HÔTELIER-RESTAURATEUR HF
VINCENZO CIARDO General Manager, Bern Messe Hotels AG, Bern
«Leidenschaft, Leidenschaft, Leidenschaft»
BERUFSLAUFBAHN
16 Berufliche Grundbildung Servicefach-angestellter (heute Restaurationsfachmann EFZ): Hotel Bellevue au Lac, Hilterfingen
18 Berufliche Grundbildung Koch EFZ: Hotel Schweizerhof, Bern
21 Berufspraxis in Schweizer Restaurants und Hotels
23 dipl. Hôtelier-Restaurateur HF: Hotelfachschule Thun
24 Berufspraxis im In- und Ausland
26 Direktionsassistent Hotel Ibis Bern
27 Direktor Hotel Ibis Bern
26 Bachelor in International Hospitality Management, Milano
29 Direktor Bern Messe Hotels AG
er in die Schweiz zurück. Jetzt standen
ihm verschiedene internationale Kader
positionen offen, ebenso Führungsposi
tionen in reinen Gastronomiebetrieben.
Da die Möglichkeiten bei einem interna
tionalen Unternehmen um ein vielfaches
grösser sind und man Zugriff auf eine un
glaubliche Breite von Wissen hat, nahm
Vincenzo Ciardo das Angebot der Accor
Gruppe an, als Direktionsassistent im Hotel
Ibis Bern zu arbeiten. Als Direktionsassis
tent machte er sich mit allen Abläufen, Pro
zessen und Aufgaben eines Hoteldirektors
vertraut.
Direktor mit knapp 30
Als sein Chef, zu dessen Stellvertreter er in
zwischen geworden war, eine neue Heraus
forderung annahm, wurde Vincenzo Ciardo
die Funktion des Direktors angeboten. Bald
einmal führte er drei Hotels mit insgesamt
310 Zimmern und 70 Mitarbeitenden. Als
Vorgesetztem sind ihm die Loyalität der
Mitarbeitenden, die Zufriedenheit und Be
geisterung seiner Gäste und der wirtschaft
liche Erfolg besonders wichtig. Fragt man
ihn nach den wichtigsten Eigenschaften in
seiner Funktion, zögert Vincenzo Ciardo
nicht lange: «Leidenschaft, Leidenschaft,
Leidenschaft ergänzt mit Kommunikations
stärke, Menschenliebe, wirtschaftlichem
Flair, Sprachen und Belastbarkeit.»
An seiner jetzigen Tätigkeit fasziniert ihn,
dass kein Tag wie der andere ist. «Und
trotzdem hat jeder Tag dieselben Ziele: die
Gästeerwartungen zu übertreffen, die Mit
arbeiter zu Höchstleistungen zu motivieren
und damit wirtschaftlichen Erfolg zu erzie
len. Unsere Branche entwickelt sich rasant.
Das erfordert von mir Wendigkeit. Ich muss
schnell umdenken können und neue innova
tive Lösungen präsentieren.»
Vincenzo Ciardo achtet sehr auf die kleinen
Details, die das Gesamte ausmachen, und er
versucht, sich jeden Tag aufs Neue zu über
legen, was sein Team und er noch besser
oder anders machen können, um die ge
steckten Ziele zu erreichen. «Ich stelle mir
jeden Abend die Frage: Was erwarten die
Gäste und die Mitarbeiter morgen von mir?
Was kann ich tun, um stets einen Schritt zu
vor zu kommen?»
Vincenzo Ciardo lernte die Hotellerie und
Gastronomie schon als Kind kennen. Sein
Vater war als italienischer Einwanderer in
der Branche tätig. Dessen Leidenschaft und
die Verbundenheit zum Gastgewerbe haben
Vincenzo Ciardo immer fasziniert und sie ha
ben sich auf ihn übertragen. So fiel ihm die
Berufswahl leicht. Um über eine breite Be
rufsbasis zu verfügen, absolvierte er nach ei
ner Lehre als Servicefachangestellter gleich
eine zweite Lehre als Koch.
Erfahrungen sammeln und sich
weiterbilden
Mit dieser soliden Grundbildung begann Vin
cenzo Ciardo in diversen Schweizer Hotels
und Restaurants Erfahrungen zu sammeln.
Jedoch nur Praxis genügte ihm schon bald
nicht mehr und er meldete sich mit 21 Jahren
für die Hotelfachschule in Thun an. «Eine Hö
here Fachschule bietet einem die nötige und
wichtige Basis an Knowhow und Netzwerk,
um die weitere Karriere darauf aufzubauen»,
erklärt er seine Motivation. Finanziert hat er
seine Ausbildung als Barkeeper und Service
aushilfe. «Zeitlich musste ich klare Prioritä
ten setzen. Freizeit blendete ich vollständig
aus», erinnert er sich an diese Zeit.
Um herauszufinden, wie die Branche tickt,
erweiterte Vincenzo Ciardo seinen Hori
zont mit Arbeitsstellen im Ausland. Mit
diesen zusätzlichen Erfahrungen kehrte
Schattenseiten trotz grosser Begeisterung
Trotz der riesigen Begeisterung für das
Gastgewerbe gibt es für Vincenzo Ciardo
auch Schattenseiten. «Ich vermisse gele
gentlich das Verständnis und die Wertschät
zung gegenüber den Menschen, die in unse
rer Branche tagtäglich Grossartiges leisten.
Das Image der Hotellerie ist zum Teil viel
negativer als die Realität. Es gibt doch nichts
Intimeres als Gastgeber zu sein, jemanden
bei sich «zu Hause» zu beherbergen und zu
verpflegen. Das erfordert sehr viel Vertrauen
und Dienstleistungsbereitschaft, welche lei
der oft zu wenig geschätzt wird.»
Von grossem Vorteil in dieser Branche
sind dagegen die vielen Möglichkeiten und
Wege, die berufliche Zukunft zu gestalten.
Im Moment ist Vincenzo Ciardo in seiner
Position als Direktor genug gefordert und
er ist eher der Typ, der in der Gegenwart
lebt. «Ich versuche mich nicht zu sehr auf
eine bestimmte Richtung zu fixieren. Meine
Erfahrung ist, dass sich die besten Türen
immer öffnen, wenn man es nicht erwartet.»
Arbeit ist zugleich Hobby
Vincenzo Ciardo arbeitet zwar viel, aber
auch gerne. Er erachtet seine Arbeit auch
als Hobby, welches ihm genügend Aus
gleich bietet, und kann das gut mit der
Familie verbinden. «Wenn ich eine Auszeit
brauche, verbringe ich Zeit mit meiner klei
nen Tochter und gehe an die frische Luft.
Dort kann ich bei einem Spaziergang wun
derbar auftanken.» (KL)
Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe
BERUFSLAUFBAHN
16 Berufliche Grundbildung als Heizungs-monteur (heute: Heizungsinstallateur EFZ): Koch & Haas, Heizung-Sanitär AG, Weissbad
20 Lehrabschluss / Heizungsinstallateur EFZ: Koch & Haas, Heizung-Sanitär AG, Weiss-bad
21 Vorbereitungskurse auf die Berufsprüfung als Chefmonteur Heizung: Bildungszent-rum suissetec, Lostorf
23 Berufsprüfung als Chefmonteur Heizung
23 Chefmonteur: Koch & Haas, Heizung-Sani-tär AG, Weissbad
23 Vorbereitungskurse auf die Höhere Fach-prüfung als Heizungsmeister: suissetec
25 Höhere Fachprüfung als Heizungsmeister
27 Übernahme des elterlichen Geschäfts
26
BERUFSLAUFBAHN
18 Verkehrsschule Juventus Zürich, Kauffrau EFZ: Savoy, Zürich
19 Rezeptionistin: Château de Montcaud, Sabran (F) / Mandarin Oriental, Genf
20 Food & Beverage Management Trainee: Cavalieri Hilton, Rom
21 Rezeptionistin: Four Seasons George V, Paris (F)
24 Assistant Front Office Manager: Four Seasons, Chicago (USA) / Terre Blanche, Cannes (F)
27 Human Resources Assistant und Guest Relations Manager: Park Hyatt, Zürich
29 Head of Guest Relations: The Dolder Grand, Zürich
36 Dipl. Hotelmanagerin NDS HF: hotelleriesuisse, Bern
«Ich liebe es, Menschen glücklich zu machen»
HOTELMANAGERIN NDS HF
JANINE FINKHead of Guest Relations, The Dolder Grand, Zürich
Janine Fink, wie sieht ein typischer
Arbeitstag bei Ihnen aus?
Einen typischen Tag als Head of Guest Rela
tions gibt es nicht, da der Gast immer Prio
rität hat. Trotzdem gibt es ein paar Termine,
die täglich wiederkehren. Am Morgen in
formieren wir die Abteilungsleitungen über
An und Abreise von VIPGästen, ebenso be
sprechen wir die Rückmeldungen der Gäste
und alle stellen die wichtigsten Ereignisse
des Tages vor. Danach werden die Infos
an die Mitarbeitenden weitergegeben. Wir
üben auch mit Hilfe von Fotos die Namen
der Gäste, damit unsere Empfangsleute sie
gleich erkennen, wenn sie ankommen.
Tagsüber begrüsse ich hauptsächlich Gäste,
erfülle Wünsche, nehme Rückmeldungen
an und verabschiede die Gäste wieder. Am
Ende des Tages prüfe ich, ob alle Gästewün
sche erfüllt wurden, und stelle sicher, dass
der nächste Tag sorgfältig vorbereitet ist.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf
am besten?
Das Schönste ist, die Gäste glücklich zu
machen, noch schöner, sie wieder glücklich
zu machen, nachdem sie eine Beschwerde
hatten. Wir verbringen sehr viel Zeit damit,
im Voraus Wünsche zu erfüllen oder sicher
zustellen, dass der Gast alles so antrifft, wie
er es sich vorstellt. Das können die für die
Frau gewünschten roten Rosen sein oder
auch, dass exotische Früchte bereit stehen.
Das sind einfach zu erfüllende Aufträge.
Ein Kino exklusiv zu mieten, jeden Tag das
Kinderzimmer anders zu dekorieren oder
Blumen aus Venezuela einfliegen zu lassen,
wird eher zur Challenge. Mit dem Credo
des Hauses «Persönlichkeit erleben» kann
ich mich sehr gut identifizieren und jeder,
der hier arbeitet, weiss, dass er einen Teil
beisteuert, damit der Gast glücklich ist und
unsere Persönlichkeit erlebt.
Was motivierte Sie für das Nachdiplom
studium in Hotelmanagement?
Nach der Position als Front Office Mana
ger durfte ich als Head of Guest Relations
verschiedene Bereiche rund um Rezeption
und Gästebetreuung leiten. Für den nächs
ten Karriereschritt war aber zwingend eine
Weiterbildung notwendig, da ich damals
im Four Seasons ein internes Management,
Programm der Hotelfachschule vorgezogen
hatte. Mein Chef motivierte mich, das Nach
diplomstudium zur Hotelmanagerin anzu
packen.
Wie haben Sie sich während der
Ausbildung organisiert?
Ich denke, dass berufsbegleitende Ausbil
dungen immer eine Herausforderung sind.
Dank meinem Mann und den unterstützen
den Grosseltern hat auch die Betreuung un
seres ersten Kindes hervorragend funktio
niert. Alle 4 Monate war ich für 2 Wochen
in der Ausbildung. Mein Arbeitgeber Dolder
Hotel AG hat einen Teil davon finanziert und
mir ermöglicht, die notwendige Zeit zu in
vestieren. Als Gegenleistung habe ich mich
für weitere Jahre verpflichtet.
Welche beruflichen Möglichkeiten
standen Ihnen nach dem Nachdiplom
studium offen?
Im NDS lernt man sehr viele neue Leute ken
nen, so habe ich mir ein grosses Netzwerk
in der Schweiz aufgebaut. Mir wurde un
ter anderem die Leitung eines Châteaus in
Frankreich angeboten. Ich habe mich aber
für die Familie und den jetzigen Arbeitgeber
entschieden. Nach der Geburt des zweiten
Kindes und dem Mutterschaftsurlaub trete
ich die Stelle als Head Assistant to the Ma
naging Director an. Ich freue mich sehr auf
diese Herausforderung und kann bestimmt
noch viel lernen.
Welche Eigenschaften braucht es für
Ihre jetzige Funktion?
Ich liebe es, Menschen glücklich zu machen.
Dazu muss man Menschen mögen, seien
es Gäste, Mitarbeiter oder Vorgesetzte. Es
ist ein bereicherndes Gefühl, sich voll und
ganz in die Menschen und deren Situatio
nen hineinzuversetzen. Bei unserem inter
nationalen Publikum sind Sprachkenntnisse
eine Selbstverständlichkeit. Stressresistenz,
Flexibilität, Menschenkenntnisse und Ent
scheidungsfreudigkeit sind weitere wichtige
Eigenschaften. Über allem steht aber die Lei
denschaft – Leidenschaft dienen zu wollen.
>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe
BERUFSLAUFBAHN
16 Berufliche Grundbildung als Heizungs-monteur (heute: Heizungsinstallateur EFZ): Koch & Haas, Heizung-Sanitär AG, Weissbad
20 Lehrabschluss / Heizungsinstallateur EFZ: Koch & Haas, Heizung-Sanitär AG, Weiss-bad
21 Vorbereitungskurse auf die Berufsprüfung als Chefmonteur Heizung: Bildungszent-rum suissetec, Lostorf
23 Berufsprüfung als Chefmonteur Heizung
23 Chefmonteur: Koch & Haas, Heizung-Sani-tär AG, Weissbad
23 Vorbereitungskurse auf die Höhere Fach-prüfung als Heizungsmeister: suissetec
25 Höhere Fachprüfung als Heizungsmeister
27 Übernahme des elterlichen Geschäfts
27Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
Konzepten, Mitwirkung und Durchführung
von Projekten und diverse Führungsaufgaben
runden mein Stellenprofil ab.
Wie kam es zu Ihrem Berufswunsch?
Auf den Beruf Koch bin ich eher durch Zu
fall gekommen. Mein Traum war immer, in
einem grossen Hotel an der Rezeption zu ar
beiten. Mich haben die riesigen Hotels und
deren Eingangshallen stets fasziniert. Nach
dem ich ein paarmal geschnuppert hatte,
musste ich feststellen, dass mir diese Arbeit
zu wenig kreativ ist. Mein Vater brachte
mich dann auf die Idee, als Koch zu schnup
pern. Dort gefiel es mir auf Anhieb sehr gut.
Obwohl die Zeit in der Lehre sehr hart war,
bin ich meinem Vater dankbar, dass er mich
auf diese Idee gebracht hat.
Wenn Sie Ihre Arbeit betrachten, was ge
fällt Ihnen besonders gut und was weniger?
Die tägliche Abwechslung gefällt mir. Man
weiss am Morgen, wenn man zur Arbeit
kommt, nie, was alles Unvorhergesehenes
passiert. Es macht mir Spass, anderen Men
schen mit unseren kulinarischen Kreationen
eine Freude zu bereiten. Die positiven Gäs
tereaktionen motivieren mich täglich, mit
meinem Team zusammen Höchstleistungen
zu erbringen. Meine Arbeit ist sehr span
nend, man muss immer die Augen offenhal
ten und sich den Essenstrends der Gäste neu
Steven Weill, wie hat Ihr heutiger Tag
ausgesehen?
Mein Tag beginnt um 7 Uhr mit der Waren
annahme und der Kontrolle der gelieferten
Lebensmittel, Menü und Tagesbesprechung
mit meiner Küchenbrigade. An schliessend
bearbeite ich meine EMails und Penden
zen. Nach der Kaffeepause mache ich einen
Küchenrundgang und helfe mit, wo es mich
braucht. Von 11.45 bis 12.15 Uhr stehe ich
am Serviceband und mache die Endkon
trolle der Speisen. Es folgt ein Rundgang
in der Cafeteria und auf den Abteilungen
bei den Bewohnern. Nach der Mittags
pause geht es weiter mit Bestellungen und
der Menüplanung für die folgende Woche.
Nachdem ich noch mit der Arbeitsplanung
für den nächsten Monat begonnen habe,
geht mein Arbeitstag um 16.30 Uhr zu Ende.
Welches sind Ihre Hauptaufgaben
im Betrieb?
Ich bin für die Einhaltung der Hygienevor
schriften, die Arbeitssicherheit, für die Pla
nung von abwechslungsreichen und ausge
wogenen Menüs sowie für die Ausbildung der
Lernenden in der Küche verantwortlich. Ich
organisiere verschiedene Veranstaltungen,
die in unserem Betrieb durchgeführt werden,
bin mitverantwortlich für die Führung der
Cafeteria, erstelle Budgets und verantworte
auch deren Einhaltung. Die Erarbeitung von
anpassen. In meiner Funktion vermisse ich,
dass ich zu wenig Zeit habe für das Wesent
liche, nämlich das Kochen. Es gibt immer
mehr administrative Arbeiten, die zu erledi
gen sind, und ich kann mich nicht mehr so
oft dem Kochen und den Gästen widmen. In
den Führungsaufgaben sehe ich eine grosse
Herausforderung, welche mich täglich bean
sprucht und mir auch Spass macht.
Weshalb haben Sie sich für eine Weiter
bildung zum Chefkoch entschlossen und
inwiefern ist diese für Sie nützlich?
Generell bin ich ein Mensch mit viel Ehrgeiz
und Willen, immer noch weiter zu kommen.
Ein Freund von mir hatte diese Ausbildung
schon absolviert, und so habe ich mich
ebenfalls zu diesem Schritt entschlossen. Es
war ein sehr intensives und lehrreiches Jahr
und ich konnte mein Fachwissen erweitern.
Das hilft mir zum Beispiel beim Erstellen
des Budgets, für das ich die Verantwortung
trage. Auch die Organisation von Veran
staltungen und die Prozesse zu optimieren
fällt mir leichter. Ich sehe die Dinge heute
von einer anderen Seite und hinterfrage sie
auch mehr als früher.
Haben Sie noch andere berufliche Pläne?
Ich beginne jetzt ein Nachdiplomstudium
an der Höheren Fachschule in Betriebswirt
schaft. Damit sind auch Entwicklungsmög
lichkeiten im Unternehmen vorhanden. Und
mit dieser Weiterbildung erhöhen sich auch
die Chancen, mein längerfristiges Ziel zu
erreichen, eine Institution zu leiten. Zuerst
möchte ich aber auf jeden Fall noch einige
Jahre Erfahrungen in meiner jetzigen Posi
tion sammeln. (KB)
«Die positiven Rückmeldungen motivieren mich»
CHEFKOCH (BP)
STEVEN WEILL Leiter Verpflegung, Pflegezentrum Gehrenholz Zürich
BERUFSLAUFBAHN
17 Berufliche Grundbildung Koch EFZ
21 Berufspraxis im Hotel mit A-la-carte-, Hotel- und Cateringbereich
22 Berufspraxis als Cateringverantwortlicher
24 Stv. Küchenchef: Mensa Uni Zentrum, Zürich
26 Handelsdiplom Benedict
29 Gastronomiekoch (BP) (heute Chefkoch (BP))
30 Küchenchef: Mensa Uni Zentrum, Zürich / Berufsschullehrer im Nebenamt
31 Leiter Verpflegung: Pflegezentrum Gehren-holz, Zürich
35 Beginn mit Weiterbildung Betriebswirt NDS HF
Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe
BERUFSLAUFBAHN
16 Berufliche Grundbildung als Heizungs-monteur (heute: Heizungsinstallateur EFZ): Koch & Haas, Heizung-Sanitär AG, Weissbad
20 Lehrabschluss / Heizungsinstallateur EFZ: Koch & Haas, Heizung-Sanitär AG, Weiss-bad
21 Vorbereitungskurse auf die Berufsprüfung als Chefmonteur Heizung: Bildungszent-rum suissetec, Lostorf
23 Berufsprüfung als Chefmonteur Heizung
23 Chefmonteur: Koch & Haas, Heizung-Sani-tär AG, Weissbad
23 Vorbereitungskurse auf die Höhere Fach-prüfung als Heizungsmeister: suissetec
25 Höhere Fachprüfung als Heizungsmeister
27 Übernahme des elterlichen Geschäfts
28
GASTRO-BETRIEBSLEITERIN (BP)
ANDREA ZUBERBÜHLERGeschäftsführerin, L Cafe GmbH, Thun
«Ich stehe voll und ganz hinter meinem Konzept und Team»
BERUFSLAUFBAHN
16 Berufliche Grundbildung Servicefachange-stellte (heute Restaurationsfachfrau EFZ): Hotel Heiden, Heiden AR
18 Sprachaufenthalt San Diego, USA
19 Berufspraxis Servicefachangestellte
22 Teamleiterin mani’s coffee & bagels, Thun
26 Stellvertretende Geschäftsführerin mani’s coffee & bagels, Thun
29 Führungsfachfrau (BP)
31 Gastro-Betriebsleiterin (BP), GastroBern
32 Barista Skills Intermediate SCAE
32 Geschäftsführerin und Teilhaberin L Cafe GmbH, Thun
Andrea Zuberbühler, Sie haben vor
Kurzem das L Cafe in Thun eröffnet,
wie kam es dazu?
Ich arbeitete seit knapp zehn Jahren bei ma
ni’s coffee & bagels in Thun. Dort wurde ich
von der Teamleiterin zur stellvertretenden
Geschäftsführerin befördert. Vor drei Jah
ren kam die Idee auf, mit meinem jetzigen
Chef in einer Geschäftspartnerschaft einen
zweiten Betrieb zu eröffnen, welchen ich als
Geschäftsführerin leiten würde. Um diese
Funktion professionell wahrnehmen zu kön
nen, habe ich mich für das GastroBetriebs
leiterseminar G2 angemeldet.
Was hat Ihnen das GastroBetriebsleiter
seminar gebracht?
Ich konnte viel davon bereits bei meiner
Tätigkeit im mani’s einbringen. Aber jetzt,
bei der Planung des L Cafe, kann ich noch
auf sehr vieles mehr aus dem GastroBe
triebsleiterseminar zurückgreifen. So zum
Beispiel bei der ganzen Angebotsplanung
wie auch bei der grossen Herausforderung
Mitarbeitende zu rekrutieren. Jetzt kann ich
das Gelernte endlich im Aufbau unseres
neuen Betriebes umsetzen.
Wie sieht ein normaler Arbeitstag aus?
Der Morgen beginnt mit Gipfeli aufbacken
und dem Starten aller Geräte. Dann arbeite
ich an der Kaffeemaschine, bereite alle Ge
tränke zu, unterstütze meine Mitarbeiten
den bei der Produktion der Toasts, mache
Bestellungen und nehme Lieferungen ent
gegen. Diese Aufgaben wiederholen sich
täglich. Wir arbeiten mit Schichten und
Funktionen. Die Mitarbeitenden schätzen
die Abwechslung zwischen Frühdienst und
Spätschicht genauso wie die unterschiedli
chen, täglich alternierenden Tätigkeiten an
der Kasse, der Kaffeemaschine oder in der
Küche. Natürlich gibt es auch immer wieder
überraschende und spannende Aufgaben.
Wenn ich neue Produkte für mein Sortiment
suche und ausprobiere oder neue Mitarbei
tende einarbeite.
Welches sind die wichtigsten Eigen
schaften für Ihre Berufsfunktion?
Um in der Gastronomie erfolgreich zu sein,
ist für mich das Wichtigste das Herzblut
und die Freude an der Arbeit. Ich muss voll
und ganz hinter meiner Arbeit, meinem
Konzept und meinem Team stehen können.
Hohe Belastbarkeit in Stresssituationen und
Teamfähigkeit sind weitere Eigenschaften,
die es in der Gastronomie braucht. Ich liebe
es, mir Ziele zu stecken, diese zu erreichen
und andere Menschen dafür zu begeistern.
Wovor haben Sie Respekt als Geschäfts
führerin?
In dieser für mich neuen Situation gibt es
immer wieder schwierige und unangenehme
Entscheidungen zu treffen. Bewerbern, die
nicht das Potenzial haben, in unserem Be
trieb zu arbeiten, eine Absage zu erteilen,
finde ich sehr anspruchsvoll. Besonders
dann, wenn ich sehe, wie viel Energie sie
in die Bewerbung gesteckt haben. Respekt
habe ich auch vor der alleinigen Mitarbeiter
führung, schwierigen Gesprächen oder da
vor, Kündigungen aussprechen zu müssen.
Gibt es Trends in Ihrer Branche?
Die Angebots und Trendanalyse interes
siert mich besonders. Im mani’s haben wir
beobachtet, dass viele Leute nicht mehr zu
den traditionellen Zeiten essen, sondern
jederzeit eine eher kleine Mahlzeit zu sich
nehmen möchten. Diesem Trend haben wir
unser FoodKonzept im L Cafe angepasst.
Wir bieten dort ganztags warme ToastSand
wiches mit den unterschiedlichsten Füllun
gen an. Nicht nur die Trends beim Angebot
beschäftigen mich, auch das Personalwesen
ist Trends unterworfen. So legen die Mitar
beitenden heute mehr Wert auf die Freizeit
gestaltung. Dadurch wird es immer schwie
riger, motivierte Leute zu finden, welche
bereit sind, am Wochenende zu arbeiten.
Sie haben jetzt ein grosses Ziel erreicht,
gibt es dennoch berufliche Pläne?
Nach der Eröffnung des L Cafe ist es mein
Ziel, daraus einen interessanten und er
folgreichen Betrieb zu machen. Dazu ge
hört, dass alle Mitarbeitenden im mani’s
über eine BaristaLevel1Ausbildung ver
fügen. Diesen Qualitätsanspruch strebe ich
auch für mein Team im L Cafe an. Später
möchte ich definitiv noch das GastroUn
ternehmerseminar G3 mit anschliessender
Höherer Fachprüfung absolvieren. (KL)
>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe
BERUFSLAUFBAHN
16 Berufliche Grundbildung als Heizungs-monteur (heute: Heizungsinstallateur EFZ): Koch & Haas, Heizung-Sanitär AG, Weissbad
20 Lehrabschluss / Heizungsinstallateur EFZ: Koch & Haas, Heizung-Sanitär AG, Weiss-bad
21 Vorbereitungskurse auf die Berufsprüfung als Chefmonteur Heizung: Bildungszent-rum suissetec, Lostorf
23 Berufsprüfung als Chefmonteur Heizung
23 Chefmonteur: Koch & Haas, Heizung-Sani-tär AG, Weissbad
23 Vorbereitungskurse auf die Höhere Fach-prüfung als Heizungsmeister: suissetec
25 Höhere Fachprüfung als Heizungsmeister
27 Übernahme des elterlichen Geschäfts
29Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
Neues entwickeln, um das Regelmässige zu verhindern
LEITER GEMEINSCHAFTSGASTRONOMIE (HFP)
SANDRO RUSSI Leiter Küche & Restauration, Spital Rorschach
BERUFSLAUFBAHN
16 Berufliche Grundbildung Koch EFZ: Seniorenzentrum Solino, Bütschwil
19 Sprachaufenthalt Australien
20 Saisonstelle Suvretta House, St. Moritz
21 Zusatzlehre Diätkoch EFZ: Diätküche KSSG Kantonsspital St. Gallen
23 Küchenchef-Stellvertreter: Seniorenzent-rum Solino, Bütschwil / Berufsbildnerkurs
25 Diätkoch: Diätküche KSSG Kantonsspital St. Gallen
29 Gastronomiekoch (BP) (heute Chefkoch (BP))
30 Leiter Küche & Restauration, KSSG Spital Rorschach
31 Prüfungsexperte EBA, EFZ, BP
38 Leiter Gemeinschaftsgastronomie (HFP)
die Tage auch spannend und eben nicht all
täglich. Ich bin immer bestrebt, Neues zu
entwickeln, um das Regelmässige zu ver
hindern. Es gibt für mich nichts Schlimme
res als Monotonie.
Wie kam es zu Ihrem Berufswunsch …?
Mir wurde das Kochen in die Wiege gelegt.
Schon mein Grossvater, Vater und der Onkel
waren begeisterte Köche. Diese Begeiste
rung hat sich auf mich übertragen und hält
noch immer an.
… und wie war Ihr Weg bis zum Leiter
Gemeinschaftsgastronomie?
Nach der Grundbildung zum Koch, einem
Auslandaufenthalt und einer Saisonstelle
bildete ich mich zum Diätkoch weiter.
Mit 23 wurde mir die Stellvertretung des
Küchenchefs angeboten und ich konnte
Lernende ausbilden. Der Abschluss als
Chefkoch machte mich fit für die Stellung
als Leiter Küche & Restauration im Spital
Rorschach. Dass eine Höhere Fachprüfung
mich weiterbringen wird, war klar, Küchen
chef oder Leiter Gemeinschaftsgastrono
mie? Schlussendlich hat meine Position
im Betrieb den Ausschlag gegeben. Damit
bin ich auf dem Arbeitsmarkt bestimmt at
traktiver geworden, da ich nun über breit
abgestützte Fachkompetenzen verfüge. In
unserem komplexen Unternehmen verstehe
ich jetzt die Abläufe anderer Bereiche bes
ser. Ich kann dadurch kompetenter mit ver
Sandro Russi, was haben Sie heute
gemacht?
Der Tag beginnt jeweils mit der Kassenab
rechnung der Restauration. Anschliessend
bin ich für die Kontrolle des Frühstückser
vice für Patienten zuständig. Beim Eintref
fen der zweiten Schicht um 9.45 Uhr be
sprechen wir mit der gesamten Küchencrew
den Tagesablauf. Dabei geht es neben den
täglichen Aufgaben auch um Informations
austausch und Entscheide, um alle auf den
gleichen Wissensstand zu bringen. Dann
beginnt die Produktion der Mahlzeiten für
Patienten und Gäste. Bis zum Service am
Mittag bin ich mit Planung und Bestellungen
beschäftigt. Über Mittag kontrolliere ich den
Mittagsservice und unterstütze die Restau
ration. Nach der kurzen gemeinsamen Mit
tagspause mit meinen Mitarbeitenden nutze
ich den Nachmittag für Büroarbeiten. Das
geht von Aufbau und Ablauforganisation
über Einsatzplanung bis zur Menügestal
tung und Bestellungen. Diese Arbeit auch zu
kommunizieren rundet den Nachmittag ab.
Haben Sie einen regelmässigen
Tagesablauf?
Gewisse Tätigkeiten wiederholen sich täg
lich oder wöchentlich. Trotzdem ist jeder
Tag anders, da wir auch ein öffentliches
Restaurant betreiben. Dort können bis zu
120 Mittagessen zusätzlich bestellt werden.
Mit diesen täglich wechselnden Frequenzen
müssen wir umgehen können. Das macht
schiedenen Fachgruppen kommunizieren
und mich bei grösseren, zukunftsorientier
ten Projektarbeiten und der Betreuung des
Qualitätsmanagements einbringen.
Was lieben Sie an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Die Vielseitigkeit unseres Unternehmens be
eindruckt mich. Wir sind über die Kantons
grenze hinaus bekannt als innovativer Gast
ronomiebetrieb und in der Abteilung, die ich
führen darf, ist es einerseits der Teamspirit
und andererseits die innovative Kreativität,
die mich begeistern. Neben Kundenorien
tierung, unternehmerischem Denken und
Führungskompetenz kann ich in meiner
Abteilung auch den Gedanken der «Neuen
Gastronomie» einbringen: Buono, pulito e
giusto – gut, sauber und fair. Dieser vom
Gründer der SlowFoodBewegung geprägte
Massstab ist für mich eine Grundeinstellung.
Wenn ich in den Medien lese oder höre, dass
der Beruf des Kochs unbeliebt sei, ärgert
mich das extrem. Das muss sich ändern.
Haben Sie neben diesem grossen berufli
chen Engagement noch Zeit für Hobbys?
Mein Arbeitgeber spornt uns an, dass die
Balance von Arbeit und Freizeit ausgegli
chen ist. Wenn wir dem Arbeitgeber gegen
über flexibel sind, gibt er uns diese Flexi
bilität auch zurück. Es kann mal sehr viel
später werden, deshalb schätze ich es be
sonders, dass meine Frau versteht, wie die
Gastronomie tickt. Ich unternehme sehr viel
mit meiner Familie, wir wandern sehr gerne,
geniessen die Natur und sind sportlich.
Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe
BERUFSLAUFBAHN
16 Berufliche Grundbildung als Heizungs-monteur (heute: Heizungsinstallateur EFZ): Koch & Haas, Heizung-Sanitär AG, Weissbad
20 Lehrabschluss / Heizungsinstallateur EFZ: Koch & Haas, Heizung-Sanitär AG, Weiss-bad
21 Vorbereitungskurse auf die Berufsprüfung als Chefmonteur Heizung: Bildungszent-rum suissetec, Lostorf
23 Berufsprüfung als Chefmonteur Heizung
23 Chefmonteur: Koch & Haas, Heizung-Sani-tär AG, Weissbad
23 Vorbereitungskurse auf die Höhere Fach-prüfung als Heizungsmeister: suissetec
25 Höhere Fachprüfung als Heizungsmeister
27 Übernahme des elterlichen Geschäfts
30
BERUFSLAUFBAHN
17 Haushaltlehrjahr in Lausanne
18 Berufliche Grundbildung Koch EFZ: Inselspital, Bern
20 Sprachaufenthalt: Bournemouth, England
21 Berufspraxis: Suvretta House, St. Moritz / Sauvage, Meiringen / Vereina, Klosters
22 Zusatzlehre Diätköchin EFZ: Inselspital, Bern
23 Stage in Australien: Westin, Sydney / Sunstar, Grindelwald
25 Sprachaufenthalt Mallorca
26 Gastronomieköchin (BP) (heute Chefköchin (BP))
27 Berufspraxis: Sunstar, Grindelwald
29 Berufspraxis Catering: Grand Casino Luzern
32 Küchenchefin (HFP)
33 Küchenchefin: Kantonsspital Obwalden, Sarnen
«Man muss Menschen mögen»
KÜCHENCHEFIN (HFP)
PRISKA KREBS Küchenchefin, Kantonsspital Obwalden, Sarnen
sonstellen erweiterte sie ihre Kenntnisse
mit der Zusatzlehre als Diätköchin. Weitere
abwechslungsreiche Erfahrungen erwarb
Priska Krebs in einem 5SterneHotel in
Sydney, einem legendären Restaurant im
Kanton Bern und auf Mallorca. Zurück im
Inselspital in Bern bildete sie sich zur Chef
köchin weiter. Das neu erworbene Wissen
vertiefte sie in der Praxis, und ein paar
Jahre später wollte Priska Krebs ihr schon
grosses Wissen noch einmal ausbauen.
Ihr Arbeitgeber unterstützte sie, indem sie
die Vorbereitungskurse zur Höheren Fach
prüfung Küchenchefin zum Teil während
der Arbeitszeit besuchen konnte. Ebenso
wichtig war die Unterstützung der Familie
und guter Freunde. «Wichtig war, dass die
Dauer absehbar ist und ich mich auf das
Ziel fokussierte, die Abschlussprüfung er
folgreich zu bestehen.»
Netzwerk erweitert
Nicht nur das Fachwissen hat sie erweitert,
sie konnte auch ihr Netzwerk ausbauen,
was in einer leitenden Position von Vorteil
ist. Nach der bestandenen Prüfung war es
Priska Krebs wichtig, eine Stelle zu finden,
bei der sie als Küchenchefin viele Fäden sel
ber ziehen kann, einen Ort, wo die Entschei
dungswege kurz und schnell sind. Diese
Stellen, wo all das stimmt, sind nicht so häu
fig, Priska Krebs hat sie aber im Kantonsspi
tal Obwalden gefunden. Im Moment kann
sie sich im Betrieb selbst genügend fordern
und ist rundum zufrieden. Und doch gibt es
Entweder ist der Schwerpunkt eines Ar
beitstages von Priska Krebs im Büro oder in
der Küche. Arbeitet sie im Büro, ist dieser
Tag gefüllt mit Lieferantengesprächen und
verhandlungen, sie plant und schreibt die
Menüs der kommenden Woche, überprüft
das Menübestellsystem LogiMen, vergleicht
Preise, nimmt an Sitzungen teil und führt
Gespräche mit Mitarbeitenden und Vorge
setzten. Einen grossen und ihr wichtigen
Teil der Arbeitszeit nimmt auch die Ausbil
dung der Lernenden in Anspruch. «Heute
habe ich Vorbereitungen für das Semester
kochen der drei Lernenden getroffen.»
Ebenso wichtig sind ihr die Tage mit dem
Schwerpunkt in der Küche. Sie koordiniert
die Abläufe und hilft bei der Produktion
mit. Dann ist sie nahe bei ihrer 18köpfigen
Küchen und Abwaschcrew, kann anstiften,
korrigieren und die Lernenden betreuen, für
die sie die Ausbildungsverantwortung hat.
«Innovativ sein und alle mitziehen» ist ihr
Motto. Einen typischen Tag gibt es in der
Arbeitswelt von Priska Krebs nicht. «Da in
diesem kleinen Kantonsspital die Wege kurz
sind, können Probleme und Fragen schnell
geklärt werden. Das ist praktisch, erfordert
aber auch viel Flexibilität.»
Immer wieder das Wissen vertiefen
Priska Krebs war schon immer fasziniert,
wie ein Koch aus Zutaten Gerichte in allen
Variationen kreieren kann. So fiel ihr die
Berufswahl nicht schwer. Nach der Grund
bildung und den unterschiedlichsten Sai
noch Ziele. «Es würde mich reizen, eine Kü
che von Grund auf planen zu können.»
Auf die Frage nach der wichtigsten Eigen
schaft in ihrer jetzigen Funktion antwor
tet Priska Krebs: «Ich habe diese Aussage
zwar immer für Nonsens gehalten, aber
sie stimmt: Man muss Menschen mögen.»
Das erfährt sie täglich im Umgang mit den
unterschiedlichsten Menschen. Neben der
Arbeit im Team verhandelt sie mit Lieferan
ten, bespricht sich mit Pflegefachleuten und
Ernährungsberaterinnen oder knüpft Kon
takte zu anderen Institutionen wie der Pro
Senectute. Passend dazu beschreibt Priska
Krebs die Dienstleistung des Kantonsspitals
Obwalden so: «Wir sind ein Grundversor
gungsspital mit Herz – klein, aber fein.»
Fasziniert vom Beruf, engagiert sich Priska
Krebs auch im Vorstand des Schweizer
Kochverbandes SKV, der sich für eine zu
kunftsorientierte Berufspolitik einsetzt und
fachliche, berufliche und soziale Belange
bearbeitet. Auch als Prüfungsexpertin der
Grundbildung Koch EFZ und in der Erfah
rungsgruppe der Diätköchinnen pflegt sie
vielfältige Kontakte.
Es hört nie auf, interessant zu sein
Priska Krebs ist besonders wichtig, dass sie
Spass an ihrer Arbeit hat. Sie ist nach wie
vor fasziniert vom Drive, der in ihrer Bran
che herrscht. Dieser macht ihr auch keine
Mühe, denn «den Drive bringe ich ja selbst
mit». (KL)
>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe
BERUFSLAUFBAHN
16 Berufliche Grundbildung als Heizungs-monteur (heute: Heizungsinstallateur EFZ): Koch & Haas, Heizung-Sanitär AG, Weissbad
20 Lehrabschluss / Heizungsinstallateur EFZ: Koch & Haas, Heizung-Sanitär AG, Weiss-bad
21 Vorbereitungskurse auf die Berufsprüfung als Chefmonteur Heizung: Bildungszent-rum suissetec, Lostorf
23 Berufsprüfung als Chefmonteur Heizung
23 Chefmonteur: Koch & Haas, Heizung-Sani-tär AG, Weissbad
23 Vorbereitungskurse auf die Höhere Fach-prüfung als Heizungsmeister: suissetec
25 Höhere Fachprüfung als Heizungsmeister
27 Übernahme des elterlichen Geschäfts
31Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
lich der Arbeitsweise sowie des Interieurs
und der Ausstattung. Wir arbeiten sehr viel
am Gästetisch mit Filetieren, Tranchieren,
Flambieren, Zubereiten von Tatar und vieles
mehr. Das sieht man heute kaum noch an an
deren Orten. Es ist schön, dass man bei uns
noch das frühere Handwerk der Gastrono
mie sieht und zelebriert. Ausserdem ist die
Kronenhalle weltweit bekannt für ihre ori
ginalen Kunstgemälde an den Wänden, sie
gleicht fast einem Museum. Solche Bilder
von internationalen Künstlern finden sich
heute fast nirgends in öffentlichen Räumen.
Sie haben sich stets weitergebildet, warum?
Der Ehrgeiz hat mich angetrieben, etwas
Neues kennenzulernen und auch einmal hin
ter die Fassaden des Betriebes zu schauen.
Ich wollte wissen, wie die ganzen Bestellun
gen im Hintergrund ablaufen, wie das Marke
ting und die Buchhaltung funktionieren und
wie man Mitarbeiter führt. In der Ausbildung
zur Leiterin Restauration war die Ernährungs
lehre sehr spannend. Um in einen weiteren
Bereich des Unternehmens Einsicht zu haben
und um zu wissen wie die ganze Personal
Administration abläuft, habe ich das Zertifikat
HRSE als Personal assistentin erworben. Um
wirkungsvoll zu sein, finde ich es sehr wich
tig, dass ich als Vorgesetzte weiss, wie der Be
trieb organisiert ist und was es braucht, damit
er erfolgreich ist. Auch als Arbeitnehmerin
konn te ich profitieren, vor allem beim Thema
Sozialversicherungen.
Julia Scussel, was sind Ihre Hauptauf
gaben und wie arbeiten Sie im Betrieb
zusammen?
Die Tätigkeiten, mit denen ich hauptsäch
lich beschäftigt bin, sind die Lehrlings be
treuung, Reservationen bearbeiten, Gäste
be treuung, Mitarbeiterführung und ein
satzpläne, Tagesabschlüsse machen und
natürlich viele andere kleine Sachen neben
bei. Die meisten Arbeiten bleiben im Gros
sen und Ganzen die gleichen. Trotzdem ist
aber jeder Tag voll von neuen Überraschun
gen und Begegnungen. Wenn man an der
Front arbeitet, hat man eigentlich mit allen
Nahtstellen im Betrieb zu tun. Dies beinhal
tet Küche, Buffet, Wäscherei, Bar bzw. Kel
ler für Wein und andere Getränke. Die Be
stellungen laufen über den jeweiligen Chef
der Abteilung, wie zum Beispiel Lebensmit
tel über den Küchenchef, Getränke über den
Kellermeister, Geschirr und Gläser über den
Buffetchef. Dieser muss auch den Überblick
behalten und genau wissen, wie seine Ab
teilung funktioniert. Alle müssen sich ge
genseitig unterstützen, ansonsten stimmt
das Endprodukt, die Dienstleistung für den
Kunden, nicht. Es gibt nichts Schlimmeres,
als wenn die einzelnen Bereiche in einem
Gastrobetrieb nicht zusammenspielen. Dar
unter leiden das Arbeitsklima und schliess
lich auch der Betrieb selber.
Was zeichnet Ihren Betrieb aus?
Unser Betrieb ist sehr traditionell hinsicht
Weshalb haben Sie gerade diesen Weg
gewählt?
Nach der Lehre als Restaurationsfachfrau
ist eine Zweitlehre als Köchin oder als Ho
telfachfrau naheliegend. Da ich viel lieber
an der Front arbeite und nicht gerne den
ganzen Tag in der Küche stehe oder alleine
Zimmer reinige, habe ich mich entschieden,
weitere Erfahrungen im Service zu sammeln,
um später vielleicht in den Food & Beverage
Bereich oder ins Event/Bankettmanage
ment zu wechseln. Die Hotelfachschule zu
absolvieren, habe ich mir oft überlegt, es
aber bleiben lassen, da ich das neu Erlernte
immer gleich von der Theorie in die Praxis
umsetzen wollte. Da schien mir die Weiter
bildung zur Leiterin Restauration der ideale
Weg für meine Bedürfnisse.
Haben Sie weitere berufliche Pläne?
Mein Ziel war immer, in einer Direktion
mitarbeiten zu können. Dafür müsste ich
früher oder später den Betrieb wechseln.
Die Arbeit mit den Auszubildenden gefällt
mir nach wie vor sehr, deshalb steht für
mich auch das Thema Berufsschullehrerin
im Raum. Man muss immer auf Neues ge
fasst und flexibel sein! (KB/KL)
«Wir zelebrieren das frühere Handwerk der Gastronomie»
LEITERIN RESTAURATION (HFP)
JULIA SCUSSELStv. Restaurationsleiterin, Kronenhalle, Zürich
BERUFSLAUFBAHN
17 Berufliche Grundbildung Gastronomie-fachassistentin (heute Restaurationsfach-frau EFZ): Storchen, Schönenwerd
20 Diverse Winter- und Sommersaisonstellen / Schweizer Meisterin im Service
21 Teilnahme an der Berufsweltmeisterschaft in Japan – Restaurantservice
22 Sprachaufenthalt in Kanada mit Berufs praxis
23 Restaurationsleiterin (BP) (heute Bereichs-leiterin Restauration (BP))
23 Chef de Service: Kronenhalle, Zürich
24 Weiterbildung Expertenschulung, Expertin im Bereich Service für Lehrabschluss-prüfungen
25 Leiterin Restauration (HFP)
26 Zertifikat Personalassistentin HRSE: KV Zürich Business School
27 Zukunftsträger.ch: Lehrmeisterin des Jahres 2015
28 Stv. Restaurationsleiterin: Kronenhalle, Zürich
32 Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
Weiterbildungen Küche(in alphabetischer Reihenfolge)
>Detaillierte Infos zu den einzelnen Weiterbildungen und Vorbereitungskursen
sind auf www.berufsberatung.ch und www.berufsberatung.ch/weiterbildung abrufbar.
CHEFKOCH/KÖCHIN (BP)Verfügt über vertiefte Fachkenntnisse in den Bereichen Kochen und Küchenproduktion. Organisiert und optimiert Arbeitsabläufe und führt Mitarbeitende.
>Porträt von Steven Weill auf Seite 27
KÜCHENCHEF/IN (HFP)Übernimmt anspruchsvolle Führungs-, Fach-, Planungs- und Kommunikationsauf-gaben im Bereich Gästebetreuung, Service und Verkauf. Verfügt über aus ge zeichnete Kochkenntnisse, überwacht die Küchen-brigade, sorgt für einen effizien ten Arbeits-ablauf und befasst sich mit den an fallenden organisatorischen Aufgaben rund um den Küchenbereich. Verfolgt die Trends und die Bedürfnisse der Gäste und gestaltet ein qualitativ gutes Angebot mit angemessenem Preis-Leistungs-Verhältnis.
>Porträt von Priska Krebs auf Seite 30
LEITER/IN GEMEINSCHAFTS GASTRONOMIE (HFP)Führt Gastronomiebetriebe in Firmen, Spitä lern, Alterswohn- und Ferienheimen, Schulen, Universitäten oder Bildungszentren. Ist ver antwortlich für attraktive, gesunde und aus gewogene Mahlzeiten. Kümmert sich um Einkauf/Lagerhaltung sowie Angebots-planung. Weiss Bescheid über Finanz- und Betriebsbuchhaltung, Budgetierung und Kalkulation. Führt Personal und übernimmt Ausbildungsfunktionen.
>Porträt von Sandro Russi auf Seite 29
Weiterbildungen Restauration (in alphabetischer Reihenfolge)
BEREICHSLEITER/IN RESTAURATION (BP)Arbeitet in der Führung, Planung und Organisation eines Betriebs der Hotellerie, der Restauration oder der Gemeinschafts-gastronomie. Sorgt für effiziente Arbeits-abläufe im Service- und Verkaufsbereich. Gestaltet ein Marketingkonzept, stellt Personal ein, führt und schult es.
LEITER/IN RESTAURATION (HFP)Übernimmt anspruchsvolle Führungs- und Organisationsarbeiten in den Bereichen Gästebetreuung, Service und Verkauf in Gastronomiebetrieben. Leitet die entspre-chenden Abteilungen nach fachlichen und unternehmerischen Kriterien, sorgt für reibungslose Abläufe. Repräsentiert das Unternehmen gegen über den Gästen.
>Porträt von Julia Scussel auf Seite 31
SOMMELIER/IÈRE (BP)Berät in Restaurants der gehobeneren Klasse die Gäste bei der Auswahl des passenden Weines. Ist in vielen Fällen auch für die Zusammenstellung der Weinaus-wahl und den Einkauf zuständig. Sorgt für die fachgerechte Lagerung des Weines.
Weiterbildungen Hotellerie (in alphabetischer Reihenfolge)
CHEF/IN DE RÉCEPTION (BP)Übernimmt in einem Gastrounternehmen Aufgaben in den Bereichen Empfang /Réception sowie in der Personaladminist-ration. Kennt Aufbau, Funktionsweise und Zusammenhänge des Finanz- und Rechnungswesens und die Grundlagen des Marketings.
FRONT OFFICE MANAGER/INTrägt die Verantwortung für die Bereiche Empfang (Front Office), meist inklusive Telefonzentrale, Reservierung und Gästebetreuung (Guest Relation). Sorgt für die optimale Zimmerbelegung. Koordiniert die Dienst- und Urlaubs -planung der Mitarbeitenden. Erkennt Engpässe im operativen Geschäft und springt bei Bedarf ein.
GASTGEWERBE
WEITERBILDUNGEN UND BERUFSFUNKTIONEN
33Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
HÔTELIER/IÈRE RESTAURATEUR/TRICE HFIst in der Lage, ein Hotel als Besitzer/in oder Pächter zu führen. Trägt die Ver ant - wortung für den gesamten Hotelbetrieb, auch betriebswirtschaftlich. Oder nimmt in einem Grossbetrieb eine Ka der position ein. Ist wichtige Ansprechperson für Hotelgäste, zum Beispiel für Stamm-kunden und -kundinnen.
>Porträt von Vincenzo Ciardo auf Seite 25
HOTELMANAGER/INFührt einen Betrieb als Geschäftsinhaber/in oder -führer/in oder ist im Management eines Hotelbetriebs tätig.
>Porträt von Janine Fink auf Seite 26
REZEPTIONIST/IN / RÉCEPTIONIST/INEmpfängt die Gäste, teilt die Zimmer zu und verwaltet die Schlüssel. Ist direkte/r Ansprechpartner/in der Gäste. Erledigt die Formalitäten und Rechnungsstellung beim Check-out. Ist auch zuständig für Geldwechsel, Hotelsafe-Betreuung usw.
ROOMS DIVISION MANAGER/INIst verantwortlich für die Bereiche Rezep tion und Hauswirtschaft. Führt die Mitarbeitenden und überwacht/kontrol-liert deren Arbeit.
SALES & MARKETINGMANAGER/IN HOTELLERIETrägt die Verantwortung für den Verkauf des Hotelangebots im In- und Ausland. Macht Werbung durch Inserate, Direkt-kontakte mit Reiseveranstaltern, Mailings etc. Pflegt den Kontakt zu Gästen auch in ihrer Abwesenheit durch «follow-letters» oder Hotelzeitschrift.
Weiterbildungen Administration (in alphabetischer Reihenfolge)
GASTROBETRIEBSLEITER/IN (BP)Generalist/in, welche/r einen kleinen bis mittleren Gastrobetrieb führt. Betreut Gäste, sorgt für optimale Abläufe, plant das Angebot und gestaltet die Preise. Macht die Buchhaltung und führt Mitarbeitende.
>Porträt von Andrea Zuberbühler auf Seite 28
GASTRONOMIE UND HOTELLERIE BERATER/INBerät als Selbstständige/r, als Mitarbei-ter/in einer Beratungsfirma oder eines Verbandes Restaurations- und Hotellerie-betriebe. Ist meist auf einen Bereich spezialisiert, z.B. Betriebswirtschaft, Marketing, Einrichtung, Personal usw.
GASTROUNTERNEHMER/IN (HFP)Führt einen Gastronomiebetrieb nach fach-lichen und unternehmerischen Kriterien. Leitet die Bereiche Food & Beverage und Marketing, führt die Mitarbeitenden.
PERSONALCHEF/IN, HUMAN RESOURCES MANAGER/IN GASTGEWERBETrägt die Verantwortung für die Rekrutie-rung, Einstellung und Betreuung der Mitarbeitenden in Hotel und/oder Res tau- rant, inkl. Lohnwesen. Erledigt die Forma - litäten bei Stellenantritt (z.B. Arbeitsbe-willigungen für Ausländer/innen) und bei Austritten (z.B. Zeugnisse). Ist oft auch in der Personalschulung tätig.
STEWARD/STEWARDESS, KOCH/KÖCHIN (HOCHSEESCHIFFFAHRT)Arbeitet im gastronomischen Service, ist zuständig für die Verpflegung von Passagieren und Besatzungsmitgliedern. Führt alle dazu notwendigen Vor- und Nacharbeiten durch.
WIRT/INIst Gerant/in, Besitzer/in oder Pächter/in eines Gastronomiebetriebes. Trägt die volle Verantwortung für den gesamten Betrieb, auch betriebswirtschaftlich. Ist Ansprechpartner/in für Gäste, seien es Stammgäste oder solche mit besonderen Anliegen. Ist in kleinen Betrieben oft selbst in der Küche oder im Service tätig.
34 Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
GASTGEWERBE
WEITERBILDUNGEN UND BERUFSFUNKTIONEN
Berufsfunktionen und Spezialisierungen Küche (in alphabetischer Reihenfolge)
CHEF DE PARTIELeitet eine Abteilung oder einen Posten in der Küche (z.B. Chefsaucier). Ihm/ihr sind ein oder mehrere Commis, Köche/Köchinnen mit weniger Erfahrung, unter-stellt.
CHEF ENTREMÉTIERBereitet Suppen, Gemüse und Teigwaren sowie Mehl-, Käse- und Eierspeisen zu.
CHEF GARDEMANGERÜberwacht die gesamte kalte Küche, d.h. das Zuschneiden und Vorbereiten des rohen Fleisches und des Fisches sowie die Her- stellung von kalten Saucen, Vorspeisen, Fleischfüllungen, kalten Platten usw. Be- reitet je nach Grösse des Betriebs auch Süssspeisen zu.
CHEF PÂTISSIERBereitet warme, kalte und gefrorene Süss- speisen zu. Bereitet für die warme Küche auch alle Teigarten zu, wie Zöpfe, Brote, Pasta.
CHEF SAUCIERIst verantwortlich für die Zubereitung von Fleisch, Geflügel und Fisch. Stellt alle Grundbrühen und Saucen her.
COMMIS DE CUISINEGelernter Koch/gelernte Köchin ohne Vorgesetztenfunktion. Ist in kleineren
Betrieben direkt dem Küchenchef/der Küchenchefin unterstellt, in grösseren Restaurants einem Chef de Partie. Arbeitet auf verschiedenen Posten, beispielsweise als Commis-Saucier.
SOUSCHEFStellvertreter/in des Küchenchefs oder der Küchenchefin. Unterstützt diese/n bei administrativen, küchentechnischen Ar- beiten und der Ausbildung der Lernenden.
Berufsfunktionen und Spezialisierungen Restauration (in alphabetischer Reihenfolge)
BARISTAArbeitet in einer Kaffeebar. Ist für die Zu- bereitung und den Service von Ge tränken auf Basis von Espresso zuständig. Beherrscht die «Latte Art», bei der beim Eingiessen der aufgeschäumten Milch in den Espresso ein Cappuccino mit Muster entsteht. Benötigt Kenntnisse in Bezug auf Kaffeesorten, -röstung, Bedienung und Wartung von Espresso maschinen und Mahlwerken.
>Porträt Andrea Zuberbühler, Cafe L, Thun: (alle Angestellten benötigen SCAE-Barista-Kurs) Seite 28
BARKEEPERBedient und berät die Gäste an der Bar. Stellt Cocktails her, empfiehlt Speziali-täten und bereitet nach Bedarf Snacks zu. Kennt die unterschiedlichen Herstel-
lungsarten von Spirituosen und weiss, wie sie ausgeschenkt werden. Bereitet die Bar vor: bereitstellen von Eis, Frucht - säften, Dekorationen und füllt die Bar - schubladen auf.
CHEF DE RANGIst Chef/in einer Station, d.h. einer be - stimmten Anzahl Tische. Führt möglicher-weise ein bis zwei Mitarbeitende im Service. Ist dem Chef de Service unterstellt.
CHEF DE SERVICETrägt die Verantwortung für die Service-Brigade in einem der Teilbereiche Bar, Speisesaal oder Restaurant oder der gesamten Abteilung Service. Ist wichtige/r Ansprechpartner/in für die Gäste bei besonderen Anliegen.
COMMIS DE RANGIst gelernte/r Restaurationsfachfrau/-fach-mann ohne Vorgesetztenfunktion. Berät und bedient die Gäste. Ist in der Regel dem Chef de Rang unterstellt.
TEESOMMELIER/IÈREBerät, was beim Teetrinken zu beachten ist, erklärt die Herkunft und Zubereitung verschiedener Teesorten und serviert diese fachgerecht.
SOMMELIER/IÈRESpezialisiert sich auf ein Produkt wie Wein, Bier, Tee, Whisky, Brot oder Käse. Berät den Gast, was zu beachten ist, erklärt die Herkunft, die Herstellung und Verarbeitung der verschiedenen Produkte und serviert diese fachgerecht.
35Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
Berufsfunktionen und Spezialisierungen Administration (in alphabetischer Reihenfolge)
BANKETTASSISTENT/INUnterstützt den/die Bankett-Manager/in bei der Organisation von Banketten, Seminaren und Kongressen. Trägt Teilverantwortung für bestimmte Bereiche.
BANKETTMANAGER/INLeitet, koordiniert und organisiert die gesamte Bankett-, Seminar- und Kongress-abteilung in Grossbetrieben des Gastge-werbes. Sorgt für Werbung und Verkauf der Veranstaltungen. Arbeitet mit Personal aus Küche, Bar und Service zusammen, organisiert Leihpersonal. Ist für Abrechnung und Schlussreinigung verantwortlich.
DIREKTIONSASSISTENT/IN HOTEL/RESTAURANTIst die rechte Hand des Hoteldirektors/der Hoteldirektorin bzw. des Betriebsleiters/der Betriebsleiterin eines Restaurationsbetrie-bes. Trägt oft Teilverantwortung für einen Bereich (Buchhaltung, Réception etc.).
FOOD & BEVERAGE MANAGER/INLeitet und koordiniert die Einkaufs-, die Produktions- und die Verkaufsabteilungen in gastronomischen Grossbetrieben. Gestaltet in Zusammenarbeit mit dem/der Küchen-chef/in die Menü- und Getränkekarten und hat wichtige Koordinationsfunktion bei Banketten.
Berufsfunktionen und Spezialisierungen Hotellerie (in alphabetischer Reihenfolge)
ASSISTANT FRONT OFFICE MANAGER/INUnterstützt den/die Front Office Manager/in. Trägt oft Teilverantwortung für einen Bereich (Empfang, Reservation, Telefonzen-trale, Büro). Hilft im operativen Geschäft mit.
ASSISTENT/IN SEMINARLEITUNGUnterstützt die Seminarleitung in allen Wünschen, wie dem Bereitstellen von Ge- tränken, Snacks und Früchten etc., Ein- richten der Räumlichkeiten, Vorbe reiten der technischen Hilfsmittel.
BUFFET MITARBEITER/INArbeitet eng zusammen mit Küche und Service, stellt Getränke und Essen bereit, sorgt für Nachschub, hilft beim Schöpfen.
CONCIERGESteht ganz im Dienste des Hotelgastes und versucht, möglichst alle Wünsche zu erfüllen (Weckdienst, Organisation von Ausflügen, Besorgen von Theaterbilletten, Reservationen in anderen Hotels, Empfang und Spedition von Handgepäck u.v.m.).
PORTIERIst für die Spedition von Gepäck zuständig und erledigt verschiedene Arbeiten im Bereich Hauswirtschaft. Dem/der Conciergeoder der Hauswirtschaft unterstellt.
Hochschulberufe
HOTELLERIEMANAGER/IN FH (BSC)Übernimmt komplexe Aufgaben in der Leitung von internationalen Hotelketten und Dienstleistungsunternehmen im Tourismusbereich oder führt ein eigenes Unternehmen. Hat vertiefte betriebswirt-schaftliche Fachkenntnisse in Finanz-management, strategischem Manage-ment und Organisation. Kann auch in der Forschung, Entwicklung und Beratung tätig sein.
INSERAT
36 Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
Kapellenstrasse 73011 Bern 031 302 11 [email protected]
Gas|tro|no|mie|fern|schu|le, die; -, -n: (schweiz.): 1. Innovatives Lehrinstitut, das Personen jeden Alters die Erlangung eines kantonalen m Wirtepatents ermöglicht – unabhängig von Zeit und Ort. 2. Grösste Schweizer Fernschule für berufsbegleitende Gastro nomieausbildungen – vermittelt das not wendige Wissen zur Führung eines Gastronomiebetriebs. 3. Trägerin des Schweizerischen Qualitätszertifikats für Weiterbildungsinstitu tionen m eduQua. 4. Marktführerin dank persönlicher Kundenbetreuung, inter aktiver Lernziel-kontrollen, seriöser Prüfungs vorbereitung, anerkanntem Fähigkeitsausweis und Ausbildungszertifikat. 5. Erhöht Berufs- und Verdienstchancen.
Wir|te|pa|tent, das; -s, -e: 1. Ein in vielen Kantonen verlangter Fähigkeitsausweis zur Führung eines Gastronomiebetriebs (Café,
Restaurant, Bar, Club, Take-away usw.): ohne staatlich anerkanntes Wirtepatent keine Betriebsbewilligung. 2. Der Wirte-patentkurs der m Gastronomiefernschule bereitet spezifisch auf die Wirteprüfung in jedem Kanton vor. 3. Mehr darüber auf der Website m www.wirtepatent.ch.
Wirtepatentkurse
Wirtepatent-Praxismodule
Grundkurs Gastronomie
Servicekurs
Weinkurse für Gastronomen und Privatpersonen
Ernährungskurse für Gastronomen und Privatpersonen
Qualitativ hochwertige Fernkurse mit persönlicher Betreuung, die Sie weiterbringen:Viv
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Im Berufsfeld Hauswirtschaft sind flexible und vielseitige Fachleute gefragt. Neu erworbene Fachkenntnisse und eine gezielte Vertiefung Ihres Praxiswissens ermöglichen Ihnen einen höheren beruflichen Abschluss. Mit dem
Eidgenössischen Fachausweis als Haushaltleiter/in erweitern und verbessern Sie ihre beruflichen Perspektiven. Fühlen Sie sich angesprochen? Dann zögern Sie nicht uns anzurufen. Wir geben Ihnen gerne Auskunft. Ausbildungsdauer
Kursbeginn jeweils im August (Dauer 21 Monate), immer dienstags, 67 Kurstage. Für Personen mit einem hauswirt- schaftlichen Berufsabschluss beträgt die Kursdauer 52 Tage. Ausbildungsinhalte
Ernährung und Verpflegung, Haushalt-führung, Familie und Gesellschaft, Recht, Korrespondenz und Buchhaltung, Gesund-heit und Soziales, Gäste und Feste, Arbeitsorganisation und –planung, Projekt-management, Hauswirtschaftliche Dienstleistungen, Schritte in die berufliche Selbständigkeit. Zulassung
Erforderlich sind mindestens 6 Jahre Haushaltpraxis oder ein Eidgenössischer Fähigkeitsausweis in einer beruflichen Grundbildung und 2 Jahre Praxis im Haushalt. Auskunft / Anmeldung
Fachschule Viventa Wipkingerplatz 4 8037 Zürich 044 413 50 00 [email protected] www.stadt-zuerich.ch/viventa
Hauswirtschaftliche Berufsbildung
Viventa_Chancen_92x286mm.pdf 1 01.03.16 08:53
INSERATE
37Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
Bereichsleiter/-innen Hotellerie-Hauswirtschaft EFA
Berufsbegleitender Vorbereitungslehrgang auf die Berufsprüfung mit eidgenössischem Fachausweis.
Für Personen im hauswirtschaftlichen Bereich eines Grossbetriebs (Heim, Spital, Hotel, Tagungscenter usw.), die Leitungsaufgaben übernehmen oder im Begriff dazu sind.
Anmeldung und Information: 058 105 94 50 oder [email protected]
Dipl. Leiter/-innen in Facility Management
Berufsbegleitender Vorbereitungslehrgang auf die Höhere Fach prüfung mit eidgenössischem Diplom.
Für Personen mit einer Berufsprüfung in einer Sparte des Facility Managements (FM), die ihre berufliche Qualifikation über weitere Fach -gebiete erweitern, Prozesse gesamthaft überblicken und eine zentrale Führungsaufgabe einnehmen wollen.
Anmeldung und Information: 058 105 94 50 oder [email protected]
Strickhof, Weiterbildung Facility Management, Technoparkstrasse 1, 8005 Zürichwww.strickhof.ch/weiterbildung/facility-management
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39Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
GASTGEWERBE UND HAUSWIRTSCHAFT / FACILITY MANAGEMENT
Damit auch in einem Grosshaushalt alle Annehmlichkeiten wie gutes Essen, saubere Räume und gebügelte Wäsche gewährleistet sind, ist einiges an Organisation notwendig. Wohnen und Reinigungstechnik, Wäscheversorgung, Ernährung und Verpflegung sowie Gästebetreuung und Service sind die vier Hauptkompetenzen der Branche. Je grösser und anspruchsvoller ein Haushalt ist, desto komplexer sind die ökologischen und ökonomischen
Anliegen, die es zu managen gilt. Sobald es um das ganzheitliche Management von Gebäuden, Einrichtungen und Dienstleistungen geht, wird von «Facility Management» gesprochen. Gefragt sind gesamtheitliche Lösungen, kosteneffiziente und funktionierende Systeme und Nachhaltigkeit. Dieser hohe Anspruch kann nur mit gut ausgebildetem Personal erreicht werden. Lesen Sie auf den nächsten Seiten Porträts von engagierten Berufsleuten.
HAUSWIRTSCHAFTFACILITY MANAGEMENT
Übersicht: Wege nach der beruflichen Grundbildung
GYMNASIALE MATURITÄT,FACHMATURITÄT, BERUFSMATURITÄT
KURZ ERKLÄRT
Übersicht: Wege nach der beruflichen Grundbildung
40 Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
>Aktuelle Tabelle mit Infos über die Aus und Weiterbildungen: www.berufsberatung.ch > Aus- und Weiterbildung > Bildungsschemata nach Branchen
NACHDIPLOMAUSBILDUNGEN: NDS HF, CAS, DAS, MAS > www.berufsberatung.ch > Aus- und Weiterbildung
AUS- UND WEITERBILDUNG HAUSWIRTSCHAFT / FACILITY MANAGEMENT
Die berufliche Grundbildung gliedert sich in diezweijährigen beruflichen Grundbildungen mit eidgenössischem Berufsattest (EBA) und die drei- und vierjährigen Berufslehren mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Sie zählt zusammenmit den allgemein bildenden Schulen (Gymnasien,Fachmittelschulen) zur Sekundarstufe II.
> Weitere Informationen siehe Seite 16
Die Berufsmaturität kann während oder nacheiner drei- oder vierjährigen beruflichen Grund-bildung absolviert werden. Sie erlaubt in der Regel den prüfungsfreien Zugang zu einem Fachhoch-schulstudium im entsprechenden Berufsfeld.
Mit der Passerelle können Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden nach einer Zusatzprüfung an einer Universität oder an einer Eidgenössischen Technischen Hochschule studieren.
Die Höhere Berufsbildung umfasst den praktisch ausgerichteten Teil der Tertiärstufe und gliedert sich in die eidgenössischen Berufsprüfungen, die Eidge-nössischen Höheren Fachprüfungen und die Höheren Fachschulen.
Eidgenössische Berufsprüfungen (BP) schliessenmit einem eidgenössischen Fachausweis ab. Sieführen zu einer fachlichen Vertiefung oder Spezia-lisierung und zu Führungsfunktionen. Zulassung: EFZ und Berufserfahrung.
> Weitere Informationen siehe Seite 18 Wer die Eidgenössische Höhere Fachprüfung (HFP) besteht, erhält ein eidgenössisches Diplom. Zulassung: EFZ, Berufserfahrung und je nach Prüfung eidgenössischer Fachausweis.
> Weitere Informationen siehe Seite 19
Höhere Fachschulen HF werden mit einem eidgenös-sisch anerkannten Diplom mit dem Zusatz «HF»abgeschlossen. Eidgenössisch geregelt sind sowohldie Ausbildung wie auch die Prüfung. Zulassung: EFZ, FMS oder Maturität.
> Weitere Informationen siehe Seite 20
Fachhochschulen FH werden nach dem Bologna-System abgeschlossen (Bachelor, Master).Zulassung: EFZ mit Berufsmaturität, Fachmaturität oder gymnasiale Maturität mit Zusatzqualifikationen.
> Weitere Informationen siehe Seite 21
Universitäten und Eidgenössische Technische Hochschulen ETH werden ebenfalls nach dem Bologna-System abgeschlossen (Bachelor, Master). Sie gehören zur Tertiärstufe. Zulassung: gymnasiale Maturität oder Berufsmaturität mit Passerelle.
> Weitere Informationen siehe Seite 21
BERUFLICHE GRUNDBILDUNG MIT EIDG. FÄHIGKEITSZEUGNIS EFZBERUFLICHE GRUNDBILDUNG MIT EIDG. BERUFSATTEST EBA
> siehe Seite 16
FACHHOCHSCHULEN FH, UNI, ETH
FH mit Abschluss Bachelor (BSc):– Facility Management FH (BSc)
FH mit Abschluss Master (MSc):– Facility Management FH (MSc)
> siehe Seite 21
HÖHERE FACHSCHULEN HF
– Betriebsleiter/in in Facility Management
> siehe Seite 20
BERUFSPRÜFUNGEN (BP)
– Bäuerin/bäuerlicher Haushaltleiter– Bereichsleiter/in Hotellerie- Hauswirtschaft– Haushaltleiter/in
> siehe Seite 18
HÖHERE FACHPRÜFUNGEN (HFP)
– Bäuerin/bäuerlicher Haushalt-leiter
– Berater/in im ländlichen Raum– Leiter/in Hotellerie-
Haus wirtschaft– Leiter/in in Facility Management
> siehe Seite 19
FACHAUSBILDUNGENUND KURSE
– Butler/in– Hüttenwart/in– Kurse an Berufsfachschulen, bei Berufsverbänden und Ausbildungsinstitutionen
> siehe Seite 17
>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe
41Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
BERUFSLAUFBAHN
18 Berufliche Grundbildung Bäckerin- Konditorin (heute EFZ): Bäckerei Konditorei Pezzei, Dulliken SO
22 Berufliche Grundbildung Hotelfach-assistentin (heute Hotelfachfrau EFZ): Mövenpick, Egerkingen
28 Hauswirtschaftsleiterin (BP) (heute Bereichsleiterin Hotellerie-Hauswirtschaft (BP)), Stv. Hauswirtschaftsleiterin: Radisson SAS, Basel
30 Hauswirtschaftsleiterin: kneipp-hof, Dussnang / Expertenkurs für Hauswirt-schafterinnen
36 Lehrauftrag für Fachkunde: Allgemeine Berufsschule Zürich
41 Leitung Hotellerie, Qualitätsmanagerin und Mitglied der Geschäftsleitung: kneipp-hof Dussnang AG
43 Prüfungsleitung im Beruf Hotelfachfrau/ -mann Kanton Zürich
44 Leiterin Ökonomie Zürich: Psychiatrische Universitätsklink Zürich
BEREICHSLEITERIN HOTELLERIE-HAUSWIRTSCHAFT (BP)
PIERA DALLA VIALeiterin Ökonomie, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
Das Qualitätsmanagement soll die Arbeit erleichtern
wirtschaftsleiterin in einem Basler Hotel
hatte Piera Dalla Via Lust, wieder Lernende
auszubilden und mehr mitzugestalten. Ein
im Neuaufbau stehendes RehaZentrum
mit Hotelambiente suchte eine Hauswirt
schaftsleiterin für einen Bereich mit 29 Mit
arbeitenden, darunter fünf Auszubildende.
Nachdem sie einen Expertenkurs absolviert
hatte, konnte sie nebenbei noch überbe
triebliche Kurse für Hauswirtschafter/innen
leiten und einen Lehrauftrag für Fachkunde
an der Berufsfachschule übernehmen.
Immer wieder neue Herausforderungen
Auf die Anfrage, ob Piera Dalla Via Lust hätte,
im Unternehmen das Qualitätsmanagement
und die Leitung Hausdienst zu übernehmen,
sagte sie spontan zu. Gleichzeitig wurde
sie in die Geschäftsleitung gewählt, diese
Chance wollte sie sich nicht entgehen las
sen. Qualitätsmanagement ist ein spannen
der Bereich und verlangt ganzheitliches
Denken. Piera Dalla Via erhielt einen tiefen
Einblick in den ganzen Betrieb. Arbeitsab
läufe wurden definiert, Leitbilder erstellt,
strategische Planung und Ziele definiert.
«Das Qualitätsmanagement soll die Arbeit
erleichtern und Bestandteil der täglichen Ar
beit sein. Man darf die Realität nie aus den
Augen verlieren, das brauchen wir, um effi
zienter arbeiten zu können», berichtet Piera
Dalla Via. «Unser Ziel ist es, alles so einfach
wie möglich auf Papier zu bringen, damit
es alle Mitarbeitenden verstehen und leben
können. Das haben wir geschafft!»
Piera Dalla Via hat etwas gegen Eintönig
keit. Büroarbeitszeiten kamen für sie nie in
Frage. Viel lieber leistet sie ihren Einsatz,
wann und wo er gerade notwendig ist.
Wenn etwas läuft, fühlt sich Piera Dalla Via
in ihrem Element. Das entdeckte sie, als sie
nach ihrer Erstausbildung in einer Bäckerei
bei der Berufsberatung auf die Hotelfach
assistentin aufmerksam wurde.
Schon im ersten Schnupperbetrieb gefiel
es ihr, da wollte sie ihre Lehre machen: «Es
lief etwas, den ganzen Tag! Und ich sah,
dass mein Flair für Ordnung gefragt war.
Ich sorge ausgesprochen gern für eine ge
pflegte Umgebung.»
Neue konkrete Ziele hin zur Lehrlings
ausbildung
Nach der Grundbildung zur Hotelfachassis
tentin verliess Piera Dalla Via für zwei Jahre
den hauswirtschaftlichen Bereich und ar
beitete an der Hotelrezeption. Sie lernte
Hotel und Gäste von einer anderen Seite
kennen, kehrte dann wieder auf die Etage
zurück, dieses Mal als Hotelfachassistentin,
und sah bald, dass sie neue Ziele brauchte.
«Ich hatte kurze Zeit das Gefühl, stehen zu
bleiben und nicht zu wissen, worauf ich hin
arbeiten sollte. Da ich zugleich feststellte,
wie sehr mir die Lehrlingsausbildung am
Herzen lag, machte ich die Berufsprüfung
als Hauswirtschaftsleiterin.»
Mehr Gestaltungsmöglichkeiten
Nach zwei Jahren als stellvertretende Haus
Nach ein paar Jahren wollte sich Piera Dalla
Via weiterbilden, um in Zukunft bessere
Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Sie
startete mit dem Vorbereitungskurs zur Er
langung der Höheren Fachprüfung Leiterin
HotellerieHauswirtschaft. Schweren Her
zens hat sie aus gesundheitlichen Gründen
die Ausbildung abgebrochen, es war nicht
möglich, alles unter einen Hut zu bringen.
Nach 14 Jahren beim kneipphof bewarb
sich Piera Dalla Via mit den Worten «Ich bin
die richtige Person für Sie...» bei der Psy
chiatrischen Universitätsklinik Zürich. Das
überzeugte ihren neuen Arbeitgeber PUK
Psychiatrische Universitätsklink Zürich, und
sie ist jetzt als Leiterin Ökonomie Zürich tä
tig. «Ich bin für 3 Standorte mit insgesamt
30 Mitarbeitern zuständig, zur Ökonomie
mit total 130 Mitarbeitenden gehören die
Unterhaltsreinigung, die Wäscherei, die Lo
gistik, das Zentralmagazin und die Mobiliar
bewirtschaftung.» In diesen Bereichen ist
Piera Dalla Via verantwortlich für eine effek
tive und effiziente Führung nach wirtschaft
lichen und organisatorischen Grundsätzen
unter Berücksichtigung der vereinbarten
Ziele. «Die Mitarbeitenden des Bereichs
Ökonomie bieten täglich vielseitige Dienst
leistungen an. Sie sorgen für ein sauberes
Erscheinungsbild unserer Klinik und tragen
so dazu bei, dass sich Patientinnen und Pati
enten, Mitarbeitende und Besucher bei uns
wohl fühlen.» (WS/KL)
Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe
BERUFSLAUFBAHN
16 Berufliche Grundbildung als Heizungs-monteur (heute: Heizungsinstallateur EFZ): Koch & Haas, Heizung-Sanitär AG, Weissbad
20 Lehrabschluss / Heizungsinstallateur EFZ: Koch & Haas, Heizung-Sanitär AG, Weiss-bad
21 Vorbereitungskurse auf die Berufsprüfung als Chefmonteur Heizung: Bildungszent-rum suissetec, Lostorf
23 Berufsprüfung als Chefmonteur Heizung
23 Chefmonteur: Koch & Haas, Heizung-Sani-tär AG, Weissbad
23 Vorbereitungskurse auf die Höhere Fach-prüfung als Heizungsmeister: suissetec
25 Höhere Fachprüfung als Heizungsmeister
27 Übernahme des elterlichen Geschäfts
42
BERUFSLAUFBAHN
16 Berufliche Grundbildung: Fachfrau Haus-wirtschaft EFZ: Klinik Schloss Mammern
18 Lehrlingsaustausch mit xchange: Alters-heim Stella Maris, Bedano TI
19 Betriebsleiterin in Facility Management HF: BFF Bern
21 Ausbildungspraktikum als Stellvertreterin Leitung Hauswirtschaft: Clienia Privatklinik Littenheid
22 Hauswirtschaftliche Betriebsleiterin: Clienia Privatklinik Littenheid
23 CAS in Gebäudemanagement: Institut für Facility Management ZHAW
23 zweimonatiger Auslandaufenthalt USA
«Der Bereich Hauswirtschaft darf nicht unterschätzt werden»
BETRIEBSLEITERIN IN FACILITY MANAGEMENT HF
ANGELA ULLMANNHauswirtschaftliche Betriebsleiterin, Clienia Privatklinik Littenheid
Gibt es auch Schattenseiten?
Schwierig finde ich, in einem Mitarbeiterge
spräch etwas Unangenehmes anzusprechen
oder in einem Konflikt zu vermitteln. Und
ich würde sehr gerne Lernende ausbilden.
Das ist im Moment nicht sinnvoll, da wir uns
noch mitten im Aufbau der Hotelleriestruk
tur befinden. Sisyphusarbeit mag ich nicht
besonders, mich interessieren grössere Auf
gaben, welche schnellere Ergebnisse zeigen.
Was ist Ihnen bei der Arbeit besonders
wichtig?
Während der Ausbildung war Selbstrefle
xion immer sehr wichtig, um mein eigenes
Verhalten beurteilen und verbessern zu kön
nen. Dieses Knowhow kann ich jetzt weiter
geben. Es ist mir wichtig, klar zu kommuni
zieren und zu vermitteln, dass unsere Arbeit
unverzichtbar ist. Das ist nur glaubwürdig,
wenn ich meinen Mitarbeitenden eine hohe
Wertschätzung entgegenbringe. Mein Herz
blut steckt denn auch in der Führung der
Mitarbeitenden. Ihnen möchte ich meine
Haltung weitervermitteln, dass man alles
lernen kann, wenn Wille und Leidenschaft
vorhanden sind. Mit den heutigen Anfor
derungen an Standards, Geräte und Richt
linien darf die Hauswirtschaft auf keinen
Fall unterschätzt werden. Ich setze mich
jeden Tag für unseren tollen, vielfältigen
und spannenden Beruf ein. Dabei kommt
mir immer wieder ein Buchtitel in den Sinn:
«Putzen? Von der lästigen Notwendigkeit zu
einer Liebeserklärung an die Gegenwart».
chiatrischen Klinik absolvieren, weil ich he
rausfinden wollte, ob diese Umgebung mei
nen Vorstellungen entspricht. Die grösste
Herausforderung war, eine ganz andere
Denkweise und einen komplett neuen Blick
winkel einzunehmen – das hat mich faszi
niert. Schliesslich wurde mir dann eine neu
geschaffene Stelle angeboten. Ich wurde
nach meinem Ausbildungsabschluss mit of
fenen Armen in Littenheid empfangen, das
machte meinen Berufseinstieg sehr schön.
Was sind Ihre Hauptaufgaben im Betrieb?
Die Führung und Förderung der mir un
terstellten Mitarbeitenden beinhaltet unter
anderem Schulungen, Erstellen von Dienst
und Arbeitsplänen sowie Rekrutierungsauf
gaben in Zusammenarbeit mit dem Leiter
der Hotellerie. Das Organisieren der regel
mässigen Grundreinigung aller Räumlich
keiten gehört ebenso dazu wie die Förde
rung der Reinigungsqualität. Zudem erstelle
ich das jährliche Investitionsbudget und
beantrage Neuanschaffungen oder Pro
dukteänderungen. Dazu kommen tägliche
administrative Aufgaben wie die Beantwor
tung von EMails, die Unterstützung meiner
Teamleitungen und der Austausch mit der
Haustechnik und der Küche. Teamsitzungen
und Gespräche mit meinem Vorgesetzten
finden wöchentlich statt. Ausserdem nehme
ich nach Möglichkeit am Mittagsrapport der
verschiedenen Stationshäuser teil. Meine
Arbeit ist unglaublich vielseitig.
Angela Ullmann, Sie haben im Anschluss
an die Grundbildung direkt die Höhere
Fachschule besucht, was hat Sie dazu
motiviert?
Ich wollte einen Beruf lernen, der abwechs
lungs reich ist und bei dem ich anpacken
kann. Ich habe es immer geliebt, den Men
schen um mich herum etwas Gutes zu tun
und sie in den verschiedensten Situationen
zu unterstützen. Zudem kann ich als Haus
wirtschaftliche Betriebsleiterin in den unter
schiedlichsten Betrieben tätig sein und mich
in zahlreichen Teilbereichen spezialisieren.
Wie haben Sie sich während der Aus
bildung organisiert?
Da ich in meiner Grundausbildung an vielen
Wochenenden arbeitete und gleichzeitig in
einem Alterszentrum jobbte, waren mir die
freien Wochenenden heilig. Ich fuhr fast im
mer in die Ostschweiz, um als Ausgleich Fa
milie und Freunde zu treffen. Die Zugfahrt
nutzte ich zum Selbststudium. Kurz vor den
Abschlussprüfungen büffelte ich natürlich
auch an den Wochenenden. Wichtig war
auch, dass ich bereits im Laufe meiner Be
rufsausbildung anfing zu sparen, um mich
während der Weiterbildung finanziell über
Wasser halten zu können.
Sie arbeiten jetzt in einer psychiatrischen
Klinik, wie kam es dazu?
Ich wollte das Führungspraktikum während
meiner Ausbildung unbedingt in einer psy
>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe
BERUFSLAUFBAHN
16 Berufliche Grundbildung als Heizungs-monteur (heute: Heizungsinstallateur EFZ): Koch & Haas, Heizung-Sanitär AG, Weissbad
20 Lehrabschluss / Heizungsinstallateur EFZ: Koch & Haas, Heizung-Sanitär AG, Weiss-bad
21 Vorbereitungskurse auf die Berufsprüfung als Chefmonteur Heizung: Bildungszent-rum suissetec, Lostorf
23 Berufsprüfung als Chefmonteur Heizung
23 Chefmonteur: Koch & Haas, Heizung-Sani-tär AG, Weissbad
23 Vorbereitungskurse auf die Höhere Fach-prüfung als Heizungsmeister: suissetec
25 Höhere Fachprüfung als Heizungsmeister
27 Übernahme des elterlichen Geschäfts
43Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
BERUFSLAUFBAHN
16 Berufliche Grundbildung Bereiterin (heute Pferdefachfrau EFZ)
20 Berufspraxis Bereiterin
24 Einstieg ins Gastgewerbe als Hilfskraft: Uto Kulm, Üetliberg
29 Lehrabschluss für Erwachsene Hotel-fachfrau EFZ: Uto Kulm, Üetliberg
33 Leiterin Hauswirtschaft Uto Kulm, Üetliberg
34 Bereichsleiterin Hotellerie- Hauswirtschaft (BP)
38 Leiterin Hauswirtschaft: Zurich Development Center, Zürich
Von der Tellerwäscherin zur Leiterin Hauswirtschaft
BEREICHSLEITERIN HOTELLERIE-HAUSWIRTSCHAFT (BP)
TANIA STURMLeiterin Hauswirtschaft, Zurich Development Center, Zürich
Wir arbeiten sehr eng mit der Rezeption
zusammen. Auch die Leute vom Hausdienst
sind wichtige Ansprechpartner. Sie sind
für die Technik und die Reparaturen in den
Gäste und Seminarzimmern zuständig. Mir
unterstellt sind zwei Gouvernanten. Die eine
ist für die Gästezimmer verantwortlich, die
andere für die Seminarräume. Ich pflege
auch den Kontakt zu einer externen Reini
gungsfirma, die einmal jährlich die Grund
reinigung der Seminarräume und Service
zonen erledigt. In unserer kleinen Wäsche
rei kümmert sich eine gelernte Näherin um
die Uniformen und Kleintextilien. Für die
aufwändige Tisch und Bettwäsche enga
gieren wir eine externe Wäscherei.
Wie kam es zu Ihrem Berufswunsch?
Da Pferde meine grosse Leidenschaft sind,
habe ich zuerst nach der Schule mein Hobby
zum Beruf gemacht und hatte das grosse
Glück, bei Markus Fuchs (ehemals Nr. 1 der
Weltrangliste im Springsport) eine Lehre
zur Bereiterin zu machen. Danach durfte
ich dort weiter arbeiten, doch mit 23 Jahren
hatte ich plötzlich das Gefühl, noch etwas
anderes machen zu wollen. Durch Zufall
bin ich auf den Üetliberg gekommen und
bekam dank unserem super Chef die Mög
lichkeit, von der Tellerwäscherin zur Leite
rin Hauswirtschaft aufzusteigen. Ich wurde
immer gefördert und konnte mich weiterbil
Tania Sturm, wie hat Ihr heutiger Tag
ausgesehen?
Am Morgen bereite ich zusammen mit mei
ner Gouvernante die Listen für die Zimmer
mädchen vor. Dann treffen wir uns alle in der
Wäscherei und verteilen die Aufgaben unter
den Frauen. Danach kümmere ich mich um
meine administrativen Tätigkeiten und kon
taktiere andere Abteilungen. Später helfe ich
mit, Zimmer zu kontrollieren. Die Tage kön
nen ähnlich verlaufen oder auch komplett
verschieden sein. Das macht die Arbeit sehr
abwechslungsreich und interessant.
Welche Dienstleistungen bietet das
Zurich Development Center an?
Wir sind ein Ausbildungszentrum mit
83 Gäs tezimmern. Unsere Gäste sind aus
schliesslich Mitarbeitende der Zurich Versi
cherung, die ihre Schulungen und Meetings
bei uns durchführen. Die gesamte Infrastruk
tur, ausgenommen des Wellness und Fit
nessbereichs, ist nicht öffentlich zugänglich.
So geht alles ein bisschen ruhiger zu und
her als in einem klassischen Hotelbetrieb,
da die meisten Gäste montags anreisen und
bis Donnerstag oder Freitag bleiben. Wir
können auch vorausschauend planen, da es
selten kurzfristige Änderungen gibt.
Mit wem arbeiten Sie inner und ausser
halb des Betriebes zusammen?
den. Die Arbeit im Hotel hat mir von Anfang
an sehr gut gefallen. Aber ich wollte immer
mehr wissen und lernte deshalb gleichzeitig
mit den Lernenden die Fachtheorie, sodass
ich die Lehrabschlussprüfung nach Artikel
31 zur Hotelfachfrau absolvieren konnte.
Wie erlebten Sie die Ausbildung zur Be
reichsleiterin HotellerieHauswirtschaft
und was motivierte Sie dazu?
Die Funktion als Leiterin Hauswirtschaft
wollte ich mit einem Ausweis belegen. So
habe ich mich entschieden, die Ausbildung
zur Bereichsleiterin HotellerieHauswirt
schaft zu absolvieren. Die acht Module der
Ausbildung waren extrem interessant und
zum Teil Neuland für mich. Ein weiterer
Pluspunkt war der Austausch mit vielen
neuen Berufskollegen, die ich dort kennen
lernte.
Haben Sie weitere berufliche Pläne?
Natürlich muss man sich immer weiterent
wickeln. Man lernt ja nie aus, und ich freue
mich immer, Neues dazuzulernen. Nach
fünf Jahren als Leiterin Hauswirtschaft in ei
nem klassischen Hotel habe ich vor Kurzem
diese Stelle beim Zurich Development Cen
ter, einem Ausbildungszentrum, angetre
ten. In gleicher Funktion in einem komplett
anderen Betrieb zu arbeiten, ist eine neue
Herausforderung für mich. Solange das so
ist, mache ich mir keine Gedanken, was ich
sonst noch machen möchte. (KB/KL)
Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe
44
BERUFSLAUFBAHN
16 Berufliche Grundbildung Elektro - monteur EFZ
20 Berufserfahrung sammeln
27 Technischer Kaufmann (BP)
27 Hausmeister Kaserne Chur / Gruppenchef
28 Prozessverantwortlicher Infrastruktur Militär betriebe Graubünden / Abteilungschef
31 Leiter in Facility Management (HFP)
33 Chef Technisches Gebäudemanagement im Infrastrukturcenter Mels / Bereichsleiter
34 MAS in Facility Management, Fachhochschule
34 Prüfungsexperte bei den HFP Leiter in Facility Management
38 Chef Armeelogistikcenter, Hinwil
LEITER IN FACILITY MANAGEMENT (HFP)
GUIDO SCHNEIDERChef Armeelogistikcenter, Hinwil
«Wir bewirtschaften über 7000 Objekte»
centers Hinwil haben sich die Aufgaben
massiv erweitert. Jetzt bin ich sozusagen
das integrale Facility Management der Ar
mee. Nebst den Immobilien muss ich auch
das Armeematerial bewirtschaften.
Für meine aktuelle Funktion ist eine militäri
sche Laufbahn von grossem Vorteil. Im Mi
litär lernt man vor allem zu führen, Aufträge
zu beurteilen, Entscheide zu fällen und in
nert kürzester Zeit ein brauchbares Produkt
zu liefern. Wegen der Grösse des Centers
und den vielen Mitarbeitern an unterschied
lichen Standorten bin ich permanent unter
wegs. Die Leute wollen den Chef spüren.
Deshalb sind eine straffe Führung meiner
Agenda und das Delegieren von administra
tiven Tätigkeiten enorm wichtig. Ich musste
lernen, dass ich nicht überall ins Detail ge
hen kann. Die Konsequenz daraus ist, dass
ich extrem vorausschauend handeln muss.
Welche Entwicklungsmöglichkeiten
sehen Sie für sich?
Meine Aufgabe ist so vielfältig und span
nend, dass es diverse Entwicklungsmöglich
keiten gibt. Mein Ziel ist es, so lange wie
möglich operativ wirksam zu arbeiten. Somit
werde ich sicher noch einige Jahre in Hin
wil tätig sein. Später könnte ich meine Er
fahrung allenfalls bei der Vorgesetztenstufe
einbringen, das wäre in der Zentrale in Bern.
Ausbildungsmässig steht jetzt meine mili
tärische Laufbahn im Vordergrund. Schön
wäre es auch, in den nächsten zehn Jahren
nochmals ein Studium absolvieren zu kön
nen, sei es im Bereich Logistik oder etwas
Ähnlichem. (KB/KL)
Leiter in Facility Management (HFP) an. Be
geistert von dieser Ausbildung wuchs mein
Wissendurst. So entschied ich mich, zusätz
lich den MASAbschluss anzuhängen. Nach
Abschluss des Studiums wurde ich zum
Chef Bereitstellung und Betrieb befördert
und wurde zuständig für das technische und
in frastrukturelle Gebäudemanagement der
Armeeinfrastrukturen. Zu bewirtschaften gibt
es über 7000 Objekte, von Hochspannungs
masten bis hin zu komplexen unterirdischen
Anlagen und Kasernen.
Welche Fähigkeiten braucht es in Ihrer
Funktion?
Ich benötige sicherlich Basiskenntnisse, sei
es fachlich oder menschlich, um mich in die
Mitarbeitenden zu versetzen. Zudem sind
Führungsfähigkeiten und Entscheidungs
freude gefragt, da der Druck laufend steigt.
Manchmal muss ich unangenehme Sachen
kommunizieren. Mir ist es wichtig Ordnung
und Disziplin jederzeit durchzusetzen, und
zur Erhöhung unserer Einsatzbereitschaft
bin ich auch als Ausbildner gefragt. So
trainieren wir den Ereignisfall, damit wir
wirklich jederzeit bereit sind und Einsätze
garantieren können. Deshalb trete ich zu
sammen mit meiner Führungscrew an allen
tangierten Standorten als Ausbildner auf,
um mit den Mitarbeitenden zu trainieren.
Was hat sich an Ihrer Arbeit verändert, seit
Sie zum Centerchef befördert wurden?
Mit der Wahl zum Chef des Armeelogistik
Guido Schneider, erzählen Sie, wie es
zu Ihrem Berufswunsch kam und wie sich
Ihre spätere Laufbahn entwickelte.
Da ich aus einer Handwerkerfamilie stamme,
war für mich eine Berufslehre die logische
Folge. Die Lehre als Elektromonteur konnte
ich in einem Unternehmen absolvieren, in
welchem die Lehrlingsausbildung einen ho
hen Stellenwert genoss. Bereits damals habe
ich nebst Neubauten auch Einblick in das
Arbeiten im Betriebsunterhalt erhalten, sei
es in Spitälern, Banken oder Kaufhäusern.
Schliesslich wechselte ich zur Armee als Be
triebselektriker. Dort merkte ich schnell, dass
ich nicht einfach «stromern» muss, sondern
als ziviler Mitarbeiter für die Truppe und die
Verwaltung auch als Auskunftsstelle wichtig
war. Die administrativen Arbeiten häuften
sich. Deshalb konnte ich mich während drei
Jahren berufsbegleitend zum Technischen
Kaufmann weiterbilden. Beruflich durfte ich
als Gruppenchef den Gebäudebetrieb auf
dem Waffenplatz Chur übernehmen. Es war
mir während der Ausbildung zum Techni
schen Kaufmann bereits klar, dass ich nicht
nur kalkulieren und schreiben möchte. Die
Arbeit mit Menschen und das operative Ge
schäft liegen mir am Herzen. Ich wollte mich
fachlich weiterbilden, aber nicht in der Elek
trobranche, mich faszinierte der gesamte
Betriebsunterhalt.
Auf der Suche nach Weiterbildungen stiess
ich auf den Begriff Facility Management und
war sofort begeistert. Innerhalb von 24 Stun
den meldete ich mich für die Ausbildung zum
45Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
HAUSWIRTSCHAFT / FACILITY MANAGEMENT
WEITERBILDUNGEN UND BERUFSFUNKTIONEN
PROJEKTLEITER/IN IM BEREICH GESUNDHEITSWESENIst verantwortlich für die Planung und Begleitung von Um- und Neubauprojekten im Bereich von Spitälern und Heimen. Überprüft Baupläne für Pflegestationen, Grossküchen, Wäschereien usw. auf ihre Funktionalität und beurteilt den Pro-zessablauf und die räumliche Planung. Arbeitet eng mit allen Abteilungen wie z.B. Pflege, Hauswirtschaft, Ver- und Entsorgung zusammen.
Berufsfunktionen und Spezialisierungen (in alphabetischer Reihenfolge)
BUTLER/INIst in einem grossen Privathaushalt angestellt. Ist für das gesamte Haushalt-management verantwortlich, leitet das Personal, organisiert den Haushalt und erledigt administrative Arbeiten. Beherrscht die Anstands- und Zeremonie-regeln einer gehobenen Gesellschafts-klasse z. B. bezüglich Service, Tischsitten, Einladungsformen oder Begrüssungs- und Vorstellungsregeln.
HÜTTENWART/INFührt die hauswirtschaftlichen und handwerklichen Arbeiten in einer Hütte aus: kocht einfache Mahlzeiten für Gäste, oft unter erschwerten Bedingungen (z. B. Kochen mit einem Holzherd), reinigt die Lokalitäten, versorgt die Wäsche, ist verantwortlich für Einkauf und Lagerung der Lebensmittel. Erledigt kleinere Re - paraturarbeiten im Haus. Häufig teilen sich (Ehe-)Paare diese Aufgaben.
LEITER/IN CAFETERIA/KIOSKSorgt für die Organisation und den Einsatz der Mitarbeitenden im Bereich Cafeteria/Kiosk eines Spitals oder Heims. Ist ver - antwortlich für Bestellung und Einkauf, die Einhaltung der Hygienevorschriften, für Dekoration und Blumenschmuck, Durchführung von Anlässen und für eine freundliche und kompetente Bedienung in der Cafeteria.
LEITER/IN HOTELLERIE / VERPFLEGUNGOrganisiert den Bereich Roomservice auf den Pflegeabteilungen eines Spitals oder Heims. Kann je nach Organisation des Spitals/Heims auch für den ganzen Verpflegungsbereich und die Küche und/oder den Wäschebereich zuständig sein. Ist verantwortlich für die Führung der Mitarbeitenden, den Einsatz, die Schulung
Weiterbildungen (in alphabetischer Reihenfolge)
>Detaillierte Infos zu den einzelnen Weiterbildungen und Vorbereitungskursen
sind auf www.berufsberatung.ch und www.berufsberatung.ch/weiterbildung abrufbar.
BÄUERIN/BÄUERLICHER HAUSHALTLEITER (BP)Ist verantwortlich für den hauswirtschaft-lichen Bereich eines landwirtschaftlichen Betriebs. Führt den Haushalt, verwertet die Rohstoffe und verkauft Hofprodukte, bewirtschaftet den Garten und hält Kleintiere. Schult und führt Angestellte.
BÄUERIN/BÄUERLICHER HAUSHALTLEITER (HFP)Besitzt vertiefte hauswirtschaftliche, landwirtschaftliche und unternehmerische Kenntnisse, um einen bäuerlich-hauswirt-schaftlichen oder landwirt schaftlichen Betrieb zu leiten. Erstellt Unternehmens-konzepte, plant die Fi nanzen, führt das Personal, organisiert den Produktvertrieb.
BERATER/IN IM LÄNDLICHEN RAUM (HFP)Leistet Entscheidungshilfe in bäuerlichen Haushalten in Form von Schulung und Be - ratung. Unterstützt den Betrieb in seiner ökologischen, sozialen und wirt schaftlichen Entwicklung. Arbeitet in landwirtschaftli-chen Beratungsdiensten der öffentlichen Hand.
BEREICHSLEITER/IN HOTELLERIEHAUSWIRTSCHAFT (BP)Arbeitet nach betriebswirtschaftlichen und administrativen Grundsätzen effizient und effektiv. Ist für die Führung eines oder mehrerer Bereiche der Hotellerie-Haus-wirtschaft zuständig. Übernimmt fachliche und organisatorische Verantwortung für die Reinigungs- und Wäscheorganisation, die Raumbewirtschaftung und -gestaltung und die Verpflegungsorganisation im Bereich Gastronomie oder Pflegestation. Plant, erfasst, organisiert und evaluiert die erforderlichen Arbeitsprozesse in den Aufgabengebieten Gesundheit, Gastrono-mie und Erlebnishotellerie.
>Porträts von Piera Dalla Via und Tania Sturm auf Seiten 41 und 43
BETRIEBSLEITER/IN IN FACILITY MANAGEMENT HFÜbernimmt die Verantwortung für die Bereiche Verpflegung/Gastronomie, Reinigung und Wäscheversorgung/Textilpflege. Ist ausserdem zuständig für die Personalplanung und -rekrutie-rung, für administrative Aufgaben im Personalbereich, die betriebsinterne Aus- und Weiterbildung sowie Beurteilung der Mitarbeitenden. Auch betriebswirt-schaftliche Überlegungen wie Leistungs-erfassung, Kosten-Nutzen-Vergleiche, Qualitätsentwicklung, Erfolgskontrollen sowie der Einkauf gehören zum Tätig-keitsgebiet.
>Porträt von Angela Ullmann auf Seite 42
HAUSHALTLEITER/IN (BP)Plant einen eigenen oder fremden anspruchsvollen, vielseitigen Haushalt und führt alle nötigen Arbeiten selbst-ständig und kompetent aus. Behält den Überblick über den Haushalt dank vernetztem Denken und koordiniertem Handeln. Kann Mitarbeitende anstellen und Lernende ausbilden. Ist z. B. in sozialtherapeutischen Wohngemein-schaften, Tagesschulen, Kindertages-stätten, Jugendherbergen, Spitex-Orga-nisationen und hauswirtschaftlichen Bereichen von Grossbetrieben oder kleineren Hotels tätig.
LEITER/IN HOTELLERIEHAUSWIRTSCHAFT (HFP)Ist im höheren Kader in der Hotellerie, in Heimen oder Spitälern tätig und leitet den gesamten hauswirtschaftlichen Bereich. Führt und rekrutiert Mitarbeiten-de und ist über das Finanz- und Rech-nungswesen informiert. Kennt die wesentlichen Elemente im Hauswirt-schaftsbereich und kann diese entspre-chend analysieren, bewerten und optimieren.
LEITER/IN IN FACILITY MANAGEMENT (HFP)Ist operative Führungsperson und kann eine Facility-Management-Organisation in allen unternehmerischen, fachlichen und personellen Belangen selbstständig und kostenbewusst leiten. Ist Ansprech-partner/in für das strategische Manage-ment und die Fachleute vor Ort.
>Porträt von Guido Schneider auf Seite 44
46 Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
HAUSWIRTSCHAFT / FACILITY MANAGEMENT
WEITERBILDUNGEN UND BERUFSFUNKTIONEN
Hochschulberufe
FACILITY MANAGER/IN FH (BSC/MSC)Ist verantwortlich für das ganzheitliche Management von Anlagen, Einrichtungen und Dienstleistungen zur Unterstützung des Kerngeschäftes einer Unternehmung.Im Schwerpunkt Hospitality Management stehen die optimale Gestaltung und Vermarktung von Wohn-, Aufenthalts- und Arbeitsplatzverhältnissen im Zentrum. Plant, organisiert und führt in Catering- und Reinigungsunternehmen, Grosswä-schereien und in der textilen Versorgung von Unternehmen diese Dienstleistungs-bereiche nach ökonomischen, sozialen und ökologischen Grundsätzen. Über-nimmt in Banken, bei Versicherungen und anderen Dienstleistungsunternehmen Managementaufgaben im Eventmanage-ment, in Guest Services oder in der Logistik.
und Instruktion des Personals. Über wacht die Einhaltung von Hygienevorschriften und Sicherheitsbestimmungen, die Ab - rechnung der Patientenbezüge und macht die Menükalkulation.
LEITER/IN ÖKONOMIEKann die Verantwortung in verschie -denen Bereichen eines Grosshaushaltes inne haben, z.B. für den Hausdienst, die Wäscherei, die Personalhäuser, den Einkauf, das Archiv, die Bibliothek, Empfang/Telefonzentrale, den techni-schen Dienst, den Garten. Erstellt Einsatzpläne, überwacht Budget und Kosten, optimiert Arbeitsabläufe und leitet Teamsitzungen. Ist verantwortlich für einzelne Projekte wie z.B. Einkauf und Lagerhaltung, Führen des Gebäude-managements, Kontrolle der Hygiene und der Qualitätsstandards. Plant die Schulung der Mitarbeitenden und führt sie teilweise selber durch.
>Porträt von Piera Dalla Via auf Seite 41
LEITER/IN REINIGUNGIst verantwortlich für die Führung der Mitarbeitenden des Reinigungsdienstes. Erstellt Einsatzpläne, organisiert die Schulung und trägt die Budgetverant-wortung für diesen Bereich. Übernimmt die Qualitätsprüfung und die Verant-wortung für die Einhaltung der Hygiene-vorschriften, organisiert den Einkauf von Reinigungsmaterial und Haushalts-artikeln, pflegt und fördert den Kontakt zu den andern Bereichen im Spital oder Heim.
PFARRHAUSFRAU/HAUSMANNFührt den Haushalt im Pfarrhaus und bewirtet Gäste und Mitarbeiter der Pfarrei. Ist verantwortlich für ein gastliches und zugängliches Pfarrhaus. Ist oft Ansprechperson für Menschen in den unterschiedlichsten Lebens-situationen. Ist der gute Geist für alle, die im Pfarrhaus ein- und ausgehen.
RAUMPFLEGER/INFührt Reinigungsarbeiten aus in privaten Haushalten, Spitälern, Heimen, Büro-räumlichkeiten, Gastronomiebetrieben etc. Je nach Stelle gehören z. B. auch Bügel- oder leichte Gartenarbeiten zum Tätigkeitsbereich.
47Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
Bildungsplattform hotelleriesuisse www.hotelbildung.ch
Nachwuchsmarketing hotelleriesuisse und GastroSuisse www.berufehotelgastro.ch
LandesGesamtarbeitsvertrag Gastgewerbe LGAVwww.l-gav.ch
VERBÄNDE UND ORGANISATIONEN HAUSWIRTSCHAFT UND FACILITY MANAGEMENT
OdA Hauswirtschaft Schweizwww.hauswirtschaft.ch
Schweizerischer Verband für Facility Management und Maintenance www.fmpro-swiss.ch
BVHL Berufsverband Haushaltleiterinnen Schweiz www.haushaltleiterin.ch
IFMA Schweiz, International Facility Management Association www.ifma.ch
SERVICE GASTGEWERBE UND HAUSWIRTSCHAFT /FACILITY MANAGEMENT
INFORMATIONSMEDIEN
Die folgenden Medien können in der Regel in den Berufsinformationszentren BIZ eingese-hen und ausgeliehen werden. Sie können auch beim SDBB Vertrieb bestellt werden: [email protected]; www.shop.sdbbb.ch
Fachhefte aus der Reihe «Chancen: Weiterbildung und Laufbahn»:- Tourismus- Gebäudetechnik
Fachhefte aus der Reihe «Perspektiven: Studienrichtungen und Tätigkeitsfelder»:- Tourismus, Hotelmanagement, Facility
Management
FACHMEDIEN UND ZEITSCHRIFTEN
Branchenspiegel GastroSuisse Alle wichtigen Kennzahlen aus der Hotellerie und Gastronomie www.gastrosuisse.ch
Jahrbuch der Schweizer Hotellerie Wirtschaftliches Umfeld, Angebot und Nachfrage, Arbeit und Bildung www.hotelleriesuisse.ch
htr hotel revue Schweizer Fachzeitung für Tourismus www.htr.ch
Gastrojournal Hintergründe aus Hotellerie, Restauration und Tourismus www.gastrojournal.ch
Hotellerie Gastronomie Zeitung Schweizer Branchenzeitung seit 1886 www.hotellerie-gastronomie.ch
Salz & Pfeffer Fachmagazin der Gastronomie, enthält svg aktuell (Gemeinschaftsgastronomie) www.salz-pfeffer.ch
fmpro service Magazin für Facility Management und Maintenance www.fmpro-swiss.ch
Facility Services Magazin für Gebäudebewirtschaftung, Unterhalt, Hauswartung, Kommunaltechnik www.facilityservices-fs.ch
VERBÄNDE UND ORGANISATIONEN GASTGEWERBE
Verband für Hotellerie und Restauration: www.gastrosuisse.ch
Unternehmerverband Schweizer Hotellerie www.hotelleriesuisse.ch
CafetierSuisse Arbeitgeberverband www.cafetier.ch
Schweizer Verband für Spital, Heim und Gemeinschaftsgastronomie www.svg.ch
Berufsorganisation Hotellerie und Gastronomiebranche www.hotelgastrounion.ch
Bildungszentrum Hotel & Gastro formation www.hotelgastro.ch
48 Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
SERVICE GASTGEWERBE UND HAUSWIRTSCHAFT /FACILITY MANAGEMENT
WICHTIGE LINKS AUF EINEN BLICK
Das Portal der Schweizerischen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung infor-miert über alles Wissenswerte rund um Berufswahl, Studium und Weiterbildung, www.berufsberatung.ch
Informationen zum Arbeitsmarkt, Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf Aargau askwww.bdag.ch
Heftreihe «Chancen»www.chancen.sdbb.ch
Heftreihe «Perspektiven» www.perspektiven.sdbb.ch
SBFI Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation www.sbfi.admin.ch
Rektorenkonferenz der Schweizer Hochschulen www.swissuniversities.ch
STELLENPLATTFORMEN GASTGEWERBE
www.gastrojob.ch / www.hoteljob.chSchweizer Stellenportal von Hotel & Gastro Union und hotelleriesuisse
www.hoteljobschweiz.de Schweizer Jobbörse für Hotel- und Gastrojobs
www.hotelcareer.ch Karriere-Plattform für die Hotellerie, Gastronomie und Touristik im In- und Ausland
www.seereisenportal.de Jobbörse auf SeereisenPortal
www.hoteljobinternational.deStellenangebote internationaler Hotels und Restaurants
STELLENPLATTFORMEN HAUSWIRTSCHAFT UND FACILITY MANAGEMENT
www.hauswirtschaft.chStellen: OdA Hauswirtschaft Schweiz
www.fmproswiss.ch Stellenmarkt: Schweizerischer Verband für Facility Management und Maintenance
www.haushaltleiterin.ch Jobangebot und -suche: BVHL Berufs-verband Haushaltleiterinnen Schweiz
www.bonnemenagere.ch Vermittlung von Hauspersonal
IMPRESSUM
© 2016, SDBB, Bern
Herausgeber Schweizerisches Dienstleistungszentrum Berufsbildung | Berufs-, Studien- und Lauf- bahnberatung SDBB, Bern, www.sdbb.ch
Projektleitung und Redaktion René Tellenbach, SDBB
Fachredaktion Kathrin Lang, Leiterin Dokumentation BIZ Schaff hausen
Fachlektorat Marina Zappatini, Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin, BIZ Biel-Seeland
Texte Kathrin Lang (KL), Marina Zappatini (MZ), Willi Schweizer (WS), Karin Baumer (KB)
Fotos Dominique Meienberg, Zürich, Dominic Büttner, Zürich
Gestaltungskonzept Viviane Wälchli, Zürich
Umsetzung le-atelier, Manuela Boss, Bern
Inserate creativeservice ag – fokusmedien Im alten Riet 153, 9494 Schaan Telefon +41 44 515 23 11 [email protected]
Lithos, Druck Somedia Production, Chur
Artikel Nr. CH1-2002
BESTELLINFORMATIONEN
Die Heftreihe «Chancen» ist erhältlich bei:
SDBB VertriebIndustriestrasse 1, 3052 ZollikofenTelefon 0848 999 001, Fax +41 (0)31 320 29 [email protected], www.shop.sdbb.ch
PreiseEinzelheft CHF 15.–Ab 5 Hefte pro Ausgabe CHF 12.–Ab 25 Hefte pro Ausgabe CHF 10.–
Abonnemente1er-Abo (12 Ausgaben pro Jahr, 1 Heft pro Ausgabe) CHF 12.– / Heft
Ab 5er-Abos (12 Ausgaben pro Jahr, 5 Hefte pro Ausgabe) CHF 10.– / Heft
EDITIONSPROGRAMM CHANCEN: WEITERBILDUNG UND LAUFBAHN
49Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
2012 | Informatik und Mediamatik (ICT) > Weitere Informationen und Online-Bestellung:
www.chancen.sdbb.ch oder www.shop.sdbb.ch
2015 | Fahrzeuge2015 | Metall und Uhren
2016 | Sicherheit
2014 | Verkehr
2013 | Gebäude-technik
2012 | Textilien, Mode und Bekleidung
2013 | Maschinen- und Elektrotechnik
2013 | Banken und Versicherungen
2014 | Gesundheit 2013 | Energiever-sorgung und Elektroinstallation
2014 | Natur
2014 | Beratung, Betreuung, Therapie
2014 | Chemie, Kunststoff und Papier
2014 | Kunst und Design
2015 | Medien und Information 1
2013 | Tourismus
2012 | Management, Immobilien, Rechnungs- und Personalwesen
2014 | Sport, Wellness und Schönheit
2015 | Bau
2013 | Marketing, Werbung, Public Relations
2014 | Handel und Verkauf
2015 | Logistik
2015 | Nahrung2015 | Öffentliche Verwaltung und Rechtspflege
2013 | Bildung und Unterricht
2014 | Bühne
2015 | Holz und Innenausbau
2016 | Medien und Information 2
2016 | Gastgewerbe, Hauswirtschaft und Facility Management
SERVICE INDEX
50 Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
Lauf
bahn
beis
piel
Seit
e
HochschulberufeBusiness Administration in Hospitality Management (BSc) 24
International Hospitality Management (BSc) 24
Food, Beverage & Operations Management (BSc) 24
Global Hospitality Business (MSc) 24
Hotellerie-Manager/in FH (BSc) 35
International Hospitality & Service Industries Management (MBA) 24
International Hospitality and Finance (MSc) 24
Facility Manager (BSc) 46
Facility Manager (MSc) 46
Lauf
bahn
beis
piel
Seit
e
Leiter/in Hotellerie-Hauswirtschaft (HFP) 45
Leiter/in Restauration (HFP) 31 32
Personalchef/in / Human Resources Manager/in Gastgewerbe 33
Projektleiter/in im Bereich Gesund-heitswesen 45
Rezeptionist/in / Réceptionist/in 26 33
Rooms Division Manager/in 33
Sales- & Marketing-Manager/in Hotellerie 33
Sommelier/-ère (BP) 32
Steward/Stewardess, Koch/Köchin (Hochseeschifffahrt) 33
Wirt/in 33
Berufliche Funktionen und Spezialisierungen
Assistant Front Office Manager/in 35
Assistent/in Seminarleitung 35
Bankett-Assistent/in 35
Bankett-Manager/in 35
Barista 28 34
Barkeeper 34
Buffet Mitarbeiter/in 35
Butler/in 45
Chef de Partie 34
Chef de Rang 34
Chef de Service 34
Chef Entremétier 34
Chef Gardemanger 34
Chef Pâtissier 34
Chef Saucier 34
Commis de Cuisine 34
Commis de Rang 34
Concierge 35
Direktionsassistent/in Hotel / Restaurant 35
Food & Beverage Manager/in 35
Hüttenwart/in 45
Leiter/in Cafeteria / Kiosk 45
Leiter/in Hotellerie / Verpflegung 45
Leiter/in Ökonomie 46
Leiter/in Reinigung 46
Pfarrhausfrau/-hausmann 46
Portier 35
Raumpfleger/in 46
Sous-Chef 34
Tee-Sommelier/-ière 34
Lauf
bahn
beis
piel
Seit
e
Berufliche Grundbildungen
Diätkoch/Diätköchin EFZ (Zusatzjahr) 16
Fachmann/Fachfrau Betriebs - unterhalt EFZ 16
Fachmann/Fachfrau Hauswirtschaft EFZ 16
Gebäudereiniger/in EBA 16
Gebäudereiniger/in EFZ 16
Hauswirtschaftspraktiker/in EBA 16
Hotelfachmann/-fachfrau EFZ 16
Hotel-Kommunikationsfachmann/ -fachfrau EFZ 16
Hotellerieangestellte/r EBA 16
Kaufmann/-frau EFZ Hotel-Gastro-Tourismus 16
Koch/Köchin EFZ 16
Küchenangestellte/r EBA 16
Restaurationsangestellte/r EBA 16
Restaurationsfachmann/-fachfrau EFZ 16
Systemgastronomiefachmann/ -fachfrau EFZ 16
Unterhaltspraktiker/in EBA 16
WeiterbildungsberufeBäuerin /Bäuerlicher Haushaltleiter (BP) 45
Bäuerin / Bäuerlicher Haushaltleiter (HFP) 45
Berater/in im ländlichen Raum (HFP) 45
Bereichsleiter/in Hotellerie-Haus-wirtschaft (BP)
41/43 45
Bereichsleiter/in Restauration (BP) 32
Betriebsleiter/in in Facility Manage- ment HF 45
Chef/in de Réception (BP) 32
Chefkoch/-köchin (BP) 27 32
Fachmann/-frau Unternehmensführung KMU (BP)
18
Front Office Manager/in 32
Führungsfachmann/-fachfrau (BP) 18
Gastro-Betriebsleiter/in (BP) 28 33
Gastronomie- und Hotellerieberater/in 33
Gastro-Unternehmer/in (HFP) 33
Haushaltleiter/in (BP) 45
Hôtelier/-ière-Restaurateur/-trice HF 25 33
Hotelmanager/in 26 33
Küchenchef/in (HFP) 30 32
Leiter/in in Facility Management (HFP) 44 45
Leiter/in Gemeinschaftsgastronomie (HFP)
29 32
> Die untenstehenden Begriffe, Berufe und Funktionen können Sie im Internet in die Suchmaske eingeben unter: www.berufsberatung.ch/weiterbildungsberufe. Sie erhalten dann detaillierte und ständig aktualisierte Infos zu den entsprechenden Berufen oder Funktionen.
Chancen I Gastgewerbe und Hauswirtschaft /Facility Management
GastroSuisseGastro-UnternehmerausbildungBlumenfeldstrasse 20 | 8046 ZürichTel. 044 377 52 23 | [email protected]
Gastro-Unternehmerausbildungin drei Stufen. Berufsbegleitend.
Gastro-Betriebsleiter mit eidg. Fachausweis
Zertifikat GastroSuisse
Gastro-Unternehmer mit eidg. Diplom
Lernreflexion Diplomarbeit
Küche
Service/Verkauf
Modul-prüfung
Modul-prüfung
Modul-prüfung
Hygiene (Leitlinie)
Gastgewerbliches Recht
Prüfung
Modul-prüfung
Betriebsführungund -organisation
RechnungswesenModul-prüfung
Modul-prüfungRecht
Zertifikatsprüfung
eidg. Berufsprüfung
eidg. Diplomprüfung
Ökonomie & Recht
Finanzmanagement
Persönlichkeit &Unternehmertum
Fallstudie/Planspiel
Unternehmens-führung
Administration & Recht
Finanzen
Betriebsorganisation
Führung
Marketing
Persönlichkeit
Gastronomie
Hotellerie
Systemgastronomie
Modul-prüfung
Modul-prüfung
Modul-prüfung
Modul-prüfung
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