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  • Was Geht06 WAS GEHT 10 DER WAHRE GLUBB

    stORIes14 AvAnTASiA18 ERik CoHEn20 MATRix22 DREAM THEATER

    KONZeRtNaChBeRIChte23 BERGfEST SAALBACH24 niGHTWiSH / BLUTEnGEL25 DEEp pURpLE26 DonoTS / kADAvAR

    ReVIeWs27 MUSik HÖHEpUnkTE34 DvD MUSik HÖHEpUnkTE 36 DvD fiLM HÖHEpUnkTE38 LiTERATUR HÖHEpUnkTE

    seRVICe 41 vERAnSTALTUnGSpLAnER54 iMpRESSUM

    ZUKUNFTSMUSIK… MÄRZAUSGABE .rcn 196: REDAKTIONSSCHLUSS: 12. FEBRUAR 2016ANZEIGENBUCHUNGS-/DRUCKUNTERLAGENSCHLUSS: 19. FEBRUAR 2016HEFTERSCHEINUNG: 26. FEBRUAR 2016

    .rcn LESERABO 1JAHR=25EUR+FETTEABOPRÄMIEINFOS UNTER:[email protected]

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    INTRO

    FEBRUAR 2016

    Meine Güte, es ist Winter und es hat auch noch geschneit! Gleich eine ganze Woche war es weiß in Franken und richtig kalt! Man freut sich auf einen ausgiebigen Schneespaziergang durch die malerisch angepuderte Land-schaft. Am Vorabend fielen nicht nur reichlich flocken vom Him-mel, sondern auch der Shitstorm brach in den asozialen Medien über den hiesigen Winterdienst herein. Die können halt trotz Sondernachtschichten und Generalmobilmachung nicht überall gleichzeitig räumen. Aber leider haben es junge Autofahrer in den letzten Wintern ja nie lernen können, mit Glätte umzugehen. Gut wenn man seinen Ärger da heutzutage gleich bei der Heimfahrt nachts online Luft machen kann. Es ist aber auch immer drollig wenn man über den großen Teich guckt und sieht, wie die USA mit so einer „naturkatastrophe“ umgeht. Die breite Schneefront an der ostküste wurde „Snowzilla“ genannt und wegen einem halben Me-ter neuschnee in 24 Stunden wurde in new York der notstand ausgerufen und Autofahrten verboten. Leute kauft euch doch Winterreifen und wenn eure Stromleitungen ein pfund nassschnee nicht abkönnen dann lernt von kanada. Der kanadische Musiker Lips von Anvil meinte erst neulich in einem interview über die Amis: „Die kennen nicht mal Streusalz dort!“ in jedem russischen Winter erfrieren Dutzende obdachlose auf den Straßen Moskaus, ein Bruchteil davon sterben in Amerika und die Medien machen wieder mal gleich ein Riesenfass auf. Mann oh Mann! Der Tod. Dass Lemmy starb, hat mich bei allem Respekt für den kantigen Gentleman nicht überrascht. Wer zuletzt beobachtete, wie sich seine Tourabsagen häuften, sah das irgend-wie voraus. Bei David Bowie, Gott habe ihn selig, kam das aber eher über-raschend, der sah doch noch blendend aus! Ein wahrer Dandy, nimmt auch noch eine Platte über seinen nahenden Tod auf! Wen trifft der Sensenmann als nächstes? Mit Sicherheit viele weniger prominente mit eigener Geschichte und auch tragisch... wie halt alle Tage, aber Schluss mit der philosophie. Seid ihr gut rübergerutscht? Silvesterfeuerwerk heuer war genial. Wie gewohnt wurde wieder tonnenweise pyrotechnik in den Himmel geblasen. nur war dieses Jahr dichter Nebel, und die Kingsize-Ostblock-Batterie vom Typ „Arma-geddon“ schickte – auf gut zehn Meter sogar sichtbar - irgendwas nach oben, was aber dann sehr gedämpft irgendwo in der grauen Suppe detonierte. Stattdessen Aufheben und die Euronen für nächstes Silvester dann spenden wäre gescheiter... man wird ja träumen können. Viel wichtiger ist, dass wir in der Flüchtlingsfrage 2016 langsam mal die richtige Balance finden. Und jeden Stein der im Weg liegt, einfach mal umdrehen. Denn langsam schaut ganz Europa auf uns, wenn wir das nicht gewuppt kriegen, wer dann? klingt arrogant, aber andererseits: von unserem Boden ging oft genug ein Krieg aus, wir sollten versuchen dass unser Staatsmodell zum vorbild wird. Am besten ohne Ewiggestrige wie AfD & Co. und auch ohne die Gäste mit rein sozialwirt-schaftsoptimierten Motiven oder Besucher, die unsere Gesetze nicht respek-tieren. Der Weg wird kein leichter sein... aber es ist zu schaffen! EwaldFunk

    Überraschend für eine Woche zu Gast auch im Flachland: Frost und Schnee.

    LIeBe ÜBeRLeBeNde deR eINWöChIGeN FROstpeRIOde!

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    WAS GEHT

    ich weiß es nicht, ob sie es wussten, aber es gibt da eine Bamberger Brauerei, die sich mittlerweile in die Herzen vieler bekannter Rockmusiker weltweit ge-braut hat. MAHRS BRÄU BAMBERG hat schon Spezialbiere für viele US-Bands hergestellt. Die namen gehen von Mas-todon bis hin zu zuletzt papa Roach oder five finger Deathpunch, Lem-my blieb trocken, ließ sich aber über die Mahrs Bräu einmal einen Steinkrug manufaktieren. Taktge-ber für diese wundersam missionarische Aktivität, vernünftiges fränkisches Bier über den planeten zu verteilen ist der junge Chef der Brauerei, STE-pHAn MiCHEL. Durch seine US-Aufenthalte in Sachen Bierexport kam er viel mit Rockmusikern zusammen und baute zu-nehmend ein netzwerk auf. Mittlerweile kennt er mehr Rockmusiker als mancher altgediente Mu-sikjournalist und lässt aber auch alte Seilschaften nicht austrocknen. Eine dieser alten freunde sind die holländischen Ben-zinrocker von pETER pAn SpEEDRoCk. „ich kenne die Jungs seit 15 Jahren, sie haben 2000 das erste Mal in Bamberg gespielt. Seitdem haben wir uns immer getroffen, wenn sie hier aufgetreten sind. Wir haben immer mal darüber

    geredet, zusammen ein eigenes Bier zu brauen. Jetzt wird sich die Band ja 2016 auflösen, sie spielen also ihre letzte Tour. Und da ich bei ihrem letzten konzert in der nähe nicht da war, hat der Bart gemeint, jetzt müssen wir das endlich einmal durchziehen.“ Die Band begründete 2006 das erste „Speedfest“ zuhause in Eindhoven, seitdem eine feste Ein-richtung mit Headlinern wie Monster Magnet, Danko Jones oder Eagles of Death Metal. Am 21.11.2015 wollte man das eigene Bier dort präsentieren. „Die Jungs kamen dann rechtzeitig vorher über ein Wochenende nach Bamberg und wir haben drei Tage ihr ganz spezielles „Heavy Lager Speedrock premium“, den peter pan Speedbock gebraut. Unter der Woche wäre das gar nicht möglich gewesen. Wir haben uns zusammen gesetzt, die Rezeptur ausgeklügelt und uns auf amerikanischen Amarillo-Hopfen festgelegt. Sie haben dann bei den ganzen Schritten den Sud begleitet und es wurde auch eigenes Design und Etiketten dafür ent-wickelt.“ Das ganze könnt ihr auch auf youtube anschauen, gebt Mahrs Bräu TV und Peter Pan ein als Stichwort. Da die letzte Tour nun ein ganzes Jahr weiter geht, wird der Ama-rillo Speedbock 6.9 natürlich weiter produziert. ihr könnt das Bier entweder als 6er-Tragl direkt in der Brauerei, Wun-derburg 10, 96050 Bamberg als Mitbringsel kaufen (vorher checken auf verfügbar-keit) oder online bei biergruber.de bestellen. Böse Zungen behaup-ten aber auch, und das kann ich wärmstens weiter empfehlen, dass die anderen Sorten der Mahrs Bräu (inzwi-schen gut im nürnber-ger Raum erhältlich) äußerst bekömmliche Stöffla darstellen, sogar ein forchheimer Brau-er sagte mir mal „dass Mahrs is’ scho a guuts Biä!“ Ritterschlag!

    EwaldFunk

    DAS BIER DER MUSIGGER! HEUTE: DER PETER PAN SPEEDBOCK...

    www.mahrs.de(>Landkarte,wogibtesMahrsbeimirinderNähe)www.peterpanspeedrock.nlwww.speedfest.nl

    das MahRs aLLeR dINGe

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    WAS GEHT

    20.-21. FEBRUAR 2016 PARKS NÜRNBERGSchwarzmarkt? Stürzt der Euro? Gehen diese Zeiten jetzt schon wieder los? Weit gefehlt, hier handelt niemand mit verbotener Ware, es wird offen gedealt, und zwar in sehr offener und freundlicher Umgebung, im Nürnberger Parks nämlich gleich zwei Tage hintereinander. Genau genom-men ist es ein Designmarkt für kunst, kulinarik und klamot-te. Do it Yourself ist in, und wahre Gelassenheit entsteht in der digitalen Welt komischerweise vor allem mit greifbaren, individuellen Dingen. Sachen, die nicht jeder kann. kunst-handwerk, Bastelarbeiten und individuelle kleidung bis hin zu aufregend neuen Gerichten und Genussmitteln. An zwei Tagen hat die Agentur Zeitvertreib im parks mal wieder die nase für Zeitgeist nicht nur vorne, sonder viel weiter vorn. Drei Elemente der Modern Art Szene können hier bewun-dert werden. Von Streetart, Graffitti oder Illustration geht die Spanne zu ausgefallenen Designmöbel und Wohnac-cessoires. Also keine zusammen gespaxten Europaletten. Dazu individuelle Modeimpressionen von einzigartigen Jungdesignern bis zu Kreationen aufstrebender Food- und

    Drink-Spezialisten in der kulinarik-Area. Dazu braucht man als moderner freigeist eigentlich nur noch eine Bar und einen Live-DJ. individuelle Workshops kommen dazu, man kann sich also frei nach Bauchgefühl einfach mal selber et-was starten und ausprobieren. Also DiY-Held(in) und -fan! Den 20.-21. februar 2016 dick im kalender anstreichen. Von 12:00 - 20:00 Uhr öffnen sich zum ersten Mal die Tore des Designmarkts im parks nürnberg am Berliner platz 9. Eintritt 3 Euro und mit dem Kombiticket für 4 Euro darf gleich an beiden Tagen gestöbert werden. Taucht ein in eine Welt voller Kreativität oder unterstützt eure individu-ellen Designhelden!

    WennDuselberKünstler,Designer,KulinarikfuchsoderaufandereWeiseinderSzeneaktivbistundselberaktivmitwirkenwillst,dannsendeflugseineEmailmitInfoszudeinerPersonunddeinemkreativenSchaffenaninfo@agenturzeitvertreib.com!DasTeamfreutsichaufDeineBewerbung!

    sChWaRZMaRKt

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    +++NeWstICKeR+++NeWstICKeR+++NeWstICKeR+++

    Es gibt auch Musikfans, die tragen ein Ramo-nes-Shirt, weil es ihre musikalische Überzeu-gung ist, und nicht weil es halt als schick gilt. Die Ramones wurden 1974 in Queens/nY gegründet und waren und sind bis heute die wohl krasseste Antithese zu damals vorherr-schenden Rockdinosauriern und fricklern. vier Jungs mit Topffrisur und gleichem Nachnamen zählen jeden Song mit "one, Two, Three, four" an und kommen nach zwei Minuten schon

    zum Ende. Laut, schnell, simpel... Rock'n'Roll auf den kleinsten nenner herunter gebrochen ohne Solos, Bridge oder Rhythmuswechsel. Ri-chie war Drummer der Ramones von 1983 bis 1987, stand Joey Ramone sehr nahe und bringt gerade ein neues Soloalbum auf den Markt. Die Gelegenheit den wahren Spirit der Band am 24. März im Bamberger Live Club zu huldigen! Gabba gabba, hey! Wir verlosen 3x2 Karten!

    Hach, da geht einem dochgleicheinLichtauf!ZZTophatmanjaeigentlichschonseitJah-rennichtmehraufdemSchirm,aberurplötzlichkommensiefüreinpaarKonzertenachEuropaunddannauchnochfüreinender vier Termine in die Nürn-bergerArena.Undsofortwirdeinemwiederklar,wasmanso

    langevermissthat!EineBandmitHumor,dennwersichselbst nochnachetlichenPlatinscheibendie „LittleOl’BandFromTexas“nennt,darfalsironischgelten.IhrMar-kenzeichen,dieBärte,sindlangwieehundjeundsorgenin Kombinationmit den Sonnenbrillen dafür, dass dieBandniealtert.Liveam8.Juli2016undwermalfrischenSoundausihrerEckehörenwill,kauftsichdasSoloalbumvonBillyGibbons,dercoolsteSockemitRübezahl-Bart,diejemalsdenBluesrockaufseinersechssaitigenHarfegeblasenhat:„Perfectamundo“kamimDezember!

    Wenn es um tra-ditionellen Power Metal geht, gibt es neben Sabaton aus Schweden mit powerwolf eine zweite Band der neuen Generation, die es bis an die Spitze größerer Metal open Airs geschafft hat. Da

    beißt die Maus keinen faden ab. Auf ihrem sechsten Silber-ling mit dem bezeichnenden Titel „Blessed & possessed“ laufen die Saarbrücker mit transsilvanischem Migrations-hintergrund abermals zur Hochform auf, ohne grundle-gend von ihrem Erfolgsrezept abzuweichen. So mischen sie traditionellen Heavy Metal mit sakralen, symphonischen Elementen, drücken dabei gerne auf’s Gaspedal und beste-chen durch simple, aber effiziente und damit hymnische Tracks, die sich noch im Schlaf mitgrölen lassen. Auf die Schnelle verlosen wir für das Paket mit Battle Beast 3x2 Karten! Infos auf rcnmagazin.de!

    +++pOWeRWOLF & BattLe Beast aM 05.02.2016 INGOLstadt – VeRLOsUNG!+++

    +++ZZ tOp LIVe aM 8. JULI 2016 IN NÜRNBeRG+++

    +++eIN RaMONe LIVe aM 24. FeBRUaR 2016 IN BaMBeRG+++

    Es wird mal wieder Zeit fürGlamrockausderT.Rex/Slade-Schule!GiudaausItalienfüllendasperfektaus,imHerbstkamihreneueScheibe„SpeaksEvil“sogaraufdemlegendärenBur-ning Heart Label heraus. Siewaren der Hauptsupport aufden Turbojugendtagen undsie stehen auf Plateauschuhe,Fußball, Rollerskates und eine

    gesundeDosisBayCityRollers. In ihremSoundmischtaucheinegrobeKellePrä-PunkmitPubrockmitundderBandnamewirdübrigensJew-Daausgesprochen.DasssieimVorprogrammderBroilersspielten,solltejederfürsichselbereinsortieren.WirbittenumvollzähligesErscheinenin–soweitvorhanden–TurbojugendjackenundwerzuMusikzuletztimSommergeschwitzthat,istebenfallsgutaufgehoben.13EUR,alsVorbandspielendielegendärenJetlegsumCaptainChris,dieBand,diemehrAufkleberalsPlatteninNürnbergunterdieLeutegebrachthat!

    +++GIUda LIVe aM 17.02.2016 IM K4: GLaMROCK deLUXe+++

  • DAS HAT STIL! immer wenn man meint, die künstlerisch modernsten Tattoos gesehen zu haben, stolpert man über noch pfiffigere. oder bes-ser gesagt, andersartig gute. in der ober-klasse mischt nun seit einigen Jahren ganz vorne das GoDfATHERS TATToo in der nürnber-ger innenstadt mit. Der premium-Tattooladen ist nun umgezogen und das neue Studio lässt einen die kinnlade schon ganz schön herunterklappen. Während das frühere Studio gegenüber Sau-salitos noch ein bisschen zuviel nach sauberer Arztpraxis aussah, hat Cheffe Darko und sein Team jetzt Ästhetik zur Tattookunst hinzugefügt. Schon allein beim be-treten merkt man, dass hier eher weniger Tattoo-To-Go stattfindet, sondern einfach Qualität und das in fan-tastischem Ambiente. in der Adlerstraße, gleich gegenüber dem karstadt Ausgang an der Treppe neben dem parkhaus Ad-lerstraße. Bereits 2014 entstand die idee, sich hier in der ehemaligen kunstgalerie neu aufzustellen und die letzten drei Mo-nate schufteten die Jungs und Mädels auch hart an der Sanierung bis Weihnach-ten. „Es hat auch einen Grund,“ meint der symphatische Darko, „dass es hier etwas versteckter ist, das schnelle Geschäft mit der Laufkundschaft war nie so unser Ziel. Eher anspruchsvolle Arbeiten umsetzen.“

    Deshalb jetzt auch die riesige fläche auf zwei Stockwerken mit vier Tattooplätzen, einem piercingbereich, den Sterilraum und vor allem großzügigen Sofaplätzen, um in angenehmer Atmosphäre Eure projekte zu besprechen. neben Stammtätowierer Svetli kommen immer wieder z.B. por-

    traitspezialisten aus Darkos netzwerk, um an mehreren Tagen alles an projekten was man sich wünschen kann, umzusetzen. Wartezeit? „Bei größeren projekten be-kommt man nach 2-3 Mona-ten seinen Termin, kleinere Tattoos kriegen wie schnell eingeschoben. Bei uns sollte es nie diese 10 Monate War-tezeit-Geschichte geben. Wir schaffen das.“ Wer wis-sen will, warum Godfathers viel Stammkundschaft hat, braucht sich nur auf der fa-cebookseite einloggen. Seht

    die Bilder! Aber vor allem das neue Studio muss man gesehen haben, schaut vorbei und lasst Euch die Deluxe-Räumlichkeiten mal zeigen. Euer kaffee steht schon bereit.

    EwaldFunk

    GOdFatheRs tattOO

    GODFATHERS TATTOOAdlerstraße10,90402Nürnberg091136816739www.godfathers-tattoo.defacebook:Godfathers-Tattoo-Piercing-Studio-NürnbergMo-Fr11:00–19:00UhrSa11:00–17:00Uhr

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    WAS GEHT

    Zunächst einmal zur nachlese der letzten kolumne von Ende November. Ich schaute damals ja tief in die Glasku-gel. Und hackte auch beständig auf Darth Bader herum, obwohl der uns entgegen aller Befürchtungen bisher kei-nen Glubbspieler weggekauft hat. Die Frage ist eher inzwi-schen, ob ein Glubbspieler nach Hangover will, denn rein rechnerisch sind die - Stand 25.01. - auch nur noch drei Ränge über uns als Momentaufnahme. Letzter platz in der ersten Liga, Badermöckel hat voll eingeschlagen, während ich nach endlosen Monaten schlechter Glubbspiele immer noch nicht glaube, dass wir gerade am oberen Relegations-platz überwintert haben. ich wünsche mir aber eins noch viel mehr: Die Burg gehört zu nürnberg, und der Burgstal-ler hoffentlich bis Sommer auch, ich traue dem Burgfrieden irgendwie nicht. vorstand Bornemann hingegen traue ich sehr viel zu, denn der besticht durch eine sorgsame Balan-ce aus ehrlicher und auch taktischer Wahrheit. Er sagt nie die Unwahrheit, sondern morpht die Lüge zum De-Eskala-tions-Sprech. Siehe Transfer Schöpf, denn da wurde Wert darauf gelegt, dass der Spieler weg wollte und nicht die ver-einskasse den Verkaufsbefehl diktierte. Natürlich freute sich die Kasse danach. Einmal volltanken bitte! Zurück zur De-zemberkolumne: kutschke muss sich nicht wie befürchtet in den kader klagen, er kann das jetzt leihweise in Dresden tun. Evseev nach kiel verliehen. Sylvestr hingegen wurde bis Saisonende zum extrem abstiegsgefährdeten SC Pader-

    born ausgeliehen, wo man sich beim Mannschaftsabend im Trainingslager ausgelassen freut, endlich kein paderbor-ner Bier trinken zu müssen und deswegen schon mal die Hüllen fallen lässt. Apropos party, ich bete jeden Tag, dass MC Timo nun endlich „einfach nur noch fußball spielen“ darf und damit noch ein klotz am Bein unserer Gehaltslis-te wegfallen könnte. George Becali von Aua Bukarest als potentieller neuer Arbeitgeber glaube ich zwar kein Wort mit seinen „zu 95 % durch“ beim Wechsel zu sein, aber endlich gab es mal wieder ein Transfergerücht um unseren Discotiger. Statt Bilder vom Medizincheck gab es parallel zur Becali-Meldung ein Timo-foto aus der Disse, Holla die Waldfee, wenn das nicht kult ist! ich fürchtete schon, dass uns die Spieler aus der Westvorstadt die alleinige Luftho-heit von MC T in der Boulevardpresse wegnehmen, die schmeißen sogar mit Geldscheinen nach dem Torwart, äh, Türwart eines Tanzclubs. „ich scheiß dich so was von zu mit meinem Jeld!“ sagte schon weiland Mario Adorf in kir Royal... Hochmut kommt vor dem Fall, deswegen bitte ich inbrünstig und demütig, unsere Glückssträhne... entpuppe sich beim genauen Hinsehen als solide erarbeitete Mission von vorstand, Trainer und Spielern, um den klassenerhalt als nächstes Ziel auf die kimme zu nehmen. Macht allweil Spaß, fan zu sein! EwaldFunk

    Pokal-Aus gegen Tante Hertha, was solls - Berliner Fans neigen auch bei Führung im Gäste-block zur Hitzköpfigkeit.

    Die Kolumne:Die Kolumne:

    Der wahreDer wahre GlubbGlubbDAS BANGE WARTEN BIS ZURSCHLIESSUNG DES TRANSFERFENSTERS

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    ROCKEN FÜR DIE ARCHE IN FÜRTH Fünfjähriges Jubiläum und kein Ende: Rock The Kids im nürnberger k4 ist nach wie vor so etwas wie das kleine Live Aid der nürnberger Rock'n'Roll Band THE DEHYDRAToRS. Deren blinder Sänger Hansi aka Johnny no Look ist die trei-bende Kraft hinter dem alljährlichen Benefizkonzert, wobei der Erlös dieses Jahr zugunsten der Jugendeinrichtung Ar-che in fürth gespendet wird. Mehr infos über die Arche im nächsten Heft.

    Musikalisch bleibt man am Benefizabend 2016 seiner Li-nie treu und präsentiert wieder einen extremst gut geöl-ten Garage- und punkrockabend. Die erste Band besteht aus Arno und ferdinand, die sieben Jahre zusammen bei den „Rockin‘ Lafayettes“ mitmischten. Im freien Fall nach deren Konzerten spielten sie zum Spaß Lieder von Jeffrey Lee pierce, Townes van Zandt und anderer Dunkelmän-ner der Musikgeschichte, so entstand ganz nebenbei ein tiefschwarzes Blues/Country-Programm, mit dem sie seit 2012 live als THE DEviL’S DAnDY DoGS zu hören sind. Den mittleren Slot machen dann Hansi mit seiner „High Energy Rock'n'Roll Band“ THE DEHYDRAToRS. Hansi, der gleichzei-tig auch der Initiator, Motor, Ideengeber und Booker des Festivals ist, bucht nur Bands, die er selber auch mag. Und er hat einen verdammt guten Musikgeschmack! Headliner werden die TRÈS BiEnS aus fürth sein, erfrischend wie ein newcastle Brown wird in ihrem Zusammenhang gerne zi-tiert. Das sorgt in der Regel für volle Hütte, denn Titanen der Szene aus der Wissenschaftsstadt stehen hier an Mi-kro und den Instrumenten. Oli von den Truffauts, Mäkkelä – der finnische Kioski-Musik-Mogul von Fürth, kennt jeder,

    Ralf von den Weak Willies und natürlich Tom von den le-gendären proberaumhustern Day Housten. pubrock der besten Eddie & The Hotrods-Schule sorgt hier für heftiges Hüftkreisen. Und jetzt seid ihr dran! Hingehen, spenden, wohlfühlen!

    ROCK the KIds 2016 BeNeFIZ

    WAS GEHT

    .rcn präsentiert: ROCK THE KIDS

    •TheTrèsBiens(Pubrock)•TheDehydrators(HighEnergyR’n’R)•TheDevil’sDandyDogs(Blues&Country)Freitag,08.04.2016ab20:00UhrNürnberg,K4Zentralcafe,Eintritt/Spende10,-EURWirverlosen3x2KartenabEinsendeschlussperMail(Name/Tel.)[email protected]:Mittwoch,06.04.2016.

  • WenndiesesHefterscheint,istLemmybereitsunterderErde.HoffentlichhabensichauchdieplötzlichausjedemFeuilletonvonSZbis FAZ schießendengrößtenMotör-head-FansallerZeiten(schonimmer,ganzehrlich...)wie-derberuhigt.Istschonerstaunlich,wievieleFansLemmyundMotörheadaufeinmalhaben.Ichfragemichnur,wodieallewaren,alsMotörheadinden90ernungeachtetvonderbreitenÖffentlichkeitdurchhalbleereHallentin-geltenunddieAlbenwieBleiindenLädenlagen.Wowa-rendieganzenSchreibermitihrenvonHerzenkommen-denAnekdoten,alsBandswieMotörheadals InbegriffdesUncoolengaltenundaufdenCoverndiverserMusik-zeitschriftenschlechtenElektro-undHipHop-Bandswei-chenmussten?„Motörhead? Is' doch so ne Prolo-Band

    mit Totenkopf. Ist der Sänger nicht Nazi? Ne du, mach mal lieber Scooter-Inter-view...“. Motörheadhabensichnieverän-dert, nur waren sieabca.2004aufein-malwiederhip.DaslagabernichtanderQualität der Musik,denndiewarimmergleichhoch.Oldschoolwareinfachwiederdasneuenewschool,der„Totenkopf“H&M-schickundLemmyderIn-begriffdesRock'n'Roll.Ichbinmirziemlichsicher,wäreLemmy1995gestorben,hättenwirdaswederaufderTitelseitederBild,nochimSpiegelgelesen.Musiksenderund-magazinehättendieMeldunghöchstensalsRand-notizgebracht–manhättejanichtaltbackenwirkenwol-len.InTrauerwärenurdieMetal-,Punk-undRockszenegewesen,unddieseristtatsächlicheinerderganzGroßenunwiederbringlichabhandengekommen.Die Feuilleto-nistenundOnline-RedakteuredieserWeltwerdendage-genwiederwasNeuesfinden...P.S.:UndjetztgingauchnochBowie!AberderwarjadochumeinigesmehreinePersondesöffentlichenInteressesalsLemmy.Komischer-weisegabesabervonihmkeineShirtsbeiTchibo.OderwardasEduscho?OderH&M?PeterKraus

    HEUTE: BItte NICht NOCh eIN NaChRUF!

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    WAS GEHT

    (GOLDENE ZWANZIGER)Tanztee war gestern, der Charles-ton und das opulente feiern im Stil der goldenen Zwanziger Jah-re inklusive Roulette, Poker und Absinth-Bar ist klammheimlich in. Die perlentaucher unter der feiergemeinde haben die feste unter diesem Motto längst in ihrer To Do-Liste abgehakt, da muss also was dran sein am Stil der Prohibitionszeit. Ein erster nürnberger Termin für so eine fete ist der 29. Januar im pas-senden Ambiente, dem parks nürnberg, weitere sollen folgen. vor allem, weil hier auch ein ho-

    mogener Lebensstil zelebriert wird, bei dem ein gewisser Anstand dem Mitmenschen gegenüber gepflegt wird, Werte, die heutzutage nicht mehr überall zu finden sind. Und wenn, dann höchstens noch beim Seniorenschwoof. Bei der flüsterparty hingegen darf schon mal lauthals nach dem Deinhardt geru-

    fen werden, statt Zweireiher ist doch eher der Stehkragen angesagt. Musikalisch wird der Big Band Sound der dama-ligen Zeit modern elektronisch aufgepeppt. Natürlich greift einem das Team der Flüsterparty unter die Arme: Profis als Ganoven, Dandys oder Gigolo verkleidet, elegante Damen, verkäuferinnen mit Bauchladen oder Charleston-Ladies werden anwesend sein. Und natürlich gibt es eine wasch-echte Burlesque-vorstellung in aller pracht und opulenz!

    FLÜsteRpaRtY29. JANUAR IM PARKS, NÜRNBERG:

    FLÜSTERPARTY

    Freitag,den29.Januar2016,21Uhr(Beginn)Eintritt:Abendkasse15€Ticket-Vorverkauf12€imParks.PARKS,BerlinerPlatz9,90409Nürnbergwww.parks-nuernberg.de

  • 16.-17. APRIL 2016, ARENANÜRNBERGER VERSICHERUNGnicht kleckern sondern klotzen ist dann angesagt, wenn es darum geht eine erfolgreiche premiere beim zweiten mal zu überbieten. Das haben sich auch die veranstalter der 2. TATToo Expo nÜRnBERG am 16. und 17. April 2016 in der nürnberger Arena gedacht und ein umfangreiches päckchen für zwei Tage Haut-kultur in franken geschnürt. kult in der Region ist hier die fürther Band DEinE MUTTER, sie spielen an beiden Tagen ihre coole Crossovershow. Als Zielpublikum wurde an ein möglichst breites Spektrum von Besuchern ohne Berührungsängste gedacht und mit dem Wichtigsten begonnen, der Akquise der teilnehmenden nadelkünstler. neben den bewährten Lokalmatadoren und zahlreichen angesagten deutschen Studios sind in-ternationale Tattoo Artists – unter anderem aus Ungarn, italien, Schweiz und Österreich – vor ort, um ihr künstle-risches und handwerkliches Geschick zur Schau zu stellen. Auf der Homepage www.tattoo-expo-nbg.com findet ihr bereits über 75 Tattoostudios mit ca. 130 Künstlern aus allen Himmelsrichtungen, man kann also schon mal einen Tag einplanen, bis man allen Profis über die Schulter ge-schaut hat. nicht vergessen wurde auch dieses Jahr wieder die kinderbetreuung von 13-18 Uhr und ein umfangreiches Showprogramm. Das Nürnberger Fetischmodel Bjbiòszka Tschernobilly ist wieder mit von der Partie. Unglaubliche Kraftartistik kommt vom Duo Ingrávido, die zwei superfit-ten Herren zeigen Muskeln und Ästhetik in Perfektion, vor allem für die weiblichen Besucher ein Leckerbissen. Lord insanity mit seiner freakshow ist auch wieder endlich in

    nürnberg zu sehen, ebenso an beiden Tagen die tolle Bur-lesque Show von Ruby Tuesday aus München. Außerdem werden Roxy & Maren aus nürnberg zeigen, dass pole-dance nicht billig, sondern extrem ästhetisch wirken kann. Haben wir was vergessen? Natürlich! Der Tattoo Contest, die Hauptsache an beiden Tagen. Welcher Tätowierer staubt den Hauptpreis ab? Und: für Catering ist gesorgt! Wir in der Redaktion freuen sich auf jeden Fall schon mal auf das legendäre Kuchenbuffett, und nicht zuletzt auf die Aftershow im Brown Sugar direkt am Nürnberger Haupt-bahnhof. Da dürfte es Samstagnacht hoch her gehen.

    2. tattOO eXpONÜRNBeRG

    2. TATTOO EXPO NÜRNBERG

    16.-17.APRIL2016ARENANÜRNBERGERVERSICHERUNGwww.tattoo-expo-nbg.comSamstag16.April201611:00Uhr-23:00UhrSonntag17.April201611:00Uhr-20:00UhrTagesticketSamstag16.April2016-12EURTagesticketSonntag17.April2016-12EURWochenendticket-20EUR

    WAS GEHT

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    MUSIKMUSIK

  • WereinmaldenMistvonderruhigenWeihnachtszeitindieWelt gesetzthat, gehört imZweifelnochposthumdafürabgewatscht.EsgibtimganzenJahrwohlkeinefürdiehumanoidenErdenbürgerchristlicherKulturprägungstressigereZeitdes Jahres,alsdieTage imalljährlichenAdvent.InderArbeitmussnochallesvorderendgültigStillenNachtam24.fertigwerden,dieLeutehetzenvonLadenzuLadenumdieGeschenksockendaheimzufüllenund selbst die größtenWeihnachtsmarkhasser steckenihreGlühweinnaseninmindestenseineTassetäglichvondempappigenWinzerausschuss.VondenGedächtnislü-ckenderBetriebsweihnachtsfeiereinmalnichtzureden.In dieser gehetzten Grundstimmung dann auch nochzweiTagevorWeihnachtenbisindiespätenAbendstun-denhineineinEnde JanuarerscheinendesAlbumpro-motenzudürfen,istdieganzgroßeKür–allerdingseine,dieeinTOBIASSAMMETmitseinerscheinbarunerschüt-terlichengutenLauneauchgegenüberden.rcnprimazumeisternwusste.

    .rcn:FrankenruftHessen.Örtlichliegenwir,obwohlperTelefoneigentlichgarnichtsoweitvoneinanderweg.Sammet:Das stimmt. Ich war in der fränkischen vor zwei Jahren sogar einmal im kurzurlaub. Allerdings nur 2 Tage. Irgendwo in der Nähe von Bayreuth. Landschaftlich ist es sehr schön bei Euch – aber sonst gäbe es wohl auch keinen Grund überhaupt dort zu wohnen.

    .rcn:DafürschaustDumitDeinenBandsaberbeiunsinderGegendoftgenugvorbei.Soschlechtkannesjetztauchnichtsein.Sammet: Diese Gegend ist ja auch für handgemachte Musik und Heavy Metal total geil. Die Coverszene dort ist legendär

    .rcn:DieCoverszeneistderzeitabereheramSterben.Sammet: Das ist irgendwie die Jugend. Die ist scheiße! nein, sie ist nicht scheiße. Aber es verändert sich eben alles. Aber eure Szene war schon geil. Die ganzen Coverbands -wie hießen sie noch alle: Lancer, Angel Landing, Justice, Spider, number 9. Und die haben auch immer Edguy und Avanta-sia-Songs gecovert. Das war natürlich sehr gute Werbung und große Ehre.

    .rcn:WobeisichCoverbandslangsamtechnischschwertundürften,beiderBandbreiteanMusikern,diedumitt-lerweilebeiAvantasiaaufbietest.

    Sammet:Mich alleine covern ist ja auch keine Herausforde-rung. Das macht der Chris von Lancer ganz gut. Haha. Aber, wenn die richtig guten Sänger dabei sind, dann bekommt auch der Chris probleme.

    .rcn:DannkommenwirdochauchendlichmalzumAl-bum.TolleScheibe,aberwarummusstetihrsiegeradeinWolfsburgproduzieren?Dasistderzeitjetztnichtunbe-dingtderbesteProduktionsstandort.Sammet: Weißt du, in Wolfsburg werden jetzt die Hotels billig. Haha. nein, davon merkt man in Wolfsburg erst ein-mal gar nichts. ich fahre ja selber ein Auto aus der Groß-familie vW, einen Audi, der die gleiche Scheiße abbekom-men hat. ich muss sagen, wenn ich ein Auto kaufe, dann weiß ich, dass das mehr verbraucht als der Richtwert. ich bin eng verbandelt mit Wolfsburg und einer der wenigen, die diese Stadt schön finden. Irgendwie ist es wie Fulda. Wenig los und es gibt kaum Ablenkung, wenn man ins Stu-dio geht und arbeiten will. ich kann es nicht nachvollziehen, wie Leute nach Los Angeles gehen und dort ein Album auf-nehmen wollen. ich würde da wahrscheinlich gar nicht da-zukommen, ins Studio zu gehen und den ganzen Tag durch die Gegend laufen, um Zeug anzuschauen. in Wolfsburg hast du alles, was du brauchst, hältst dich aber auch gerne im Studio auf.

    .rcn:DierichtigeArbeitsatmosphäre,also.WurdendanndieGastmusikerauchalleinWolfsburgaufgenommen?Sammet:nein, überhaupt nicht. Die Basics sind alle in Wolfsburg aufgenommen. Sonst nichts. nachdem wir aller-dings so lange Zeit hatten, war es auch ein geringes Risiko, dass jeder Sänger im Studio seiner Wahl aufnimmt. Ronny Atkins in Dänemark, Dee Snider in new York und so weiter. Da muss man heute nicht unbedingt mehr vor ort sein. Man muss eben vorab schon gut kommunizieren, wie es werden soll, dann hält sich das korrigieren in Grenzen. ist mittlerweile eine etwas unromantische Herangehenswei-se, aber sehr praktikabel.

    .rcn:MöchtemanalsKollegeundFandieserGrößennichtabundandochpersönlichdabeisein?Sammet: Eigentlich nicht. Die machen das ja auch nicht wirklich anders wie ich. Die Leute gehen ins Studio, räus-pern sich drei Mal, trinken aus der Wasserflasche und fan-gen an zu singen. Im Endeffekt ist es ja kein Hexenwerk. Die Romatik von fünf Freunden, die im Studio sitzen und sich alle ganz wahnsinnig lieb haben, was dann Deep purple in Rock wird – diese Zeiten sind rum. Blackmore und Gil-lan hätten wahrscheinlich relativ viel ihres Erfolgs und des Geldes investiert, wenn es die Möglichkeit gegeben hätte, über das internet miteinander zu arbeiten.

    WIR HABEN EH KEINE HITS

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    MUSIKMUSIK

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    rcn:VielleichtgäbeesdanndieBandsogarnochinderAusgangsformation.Sammet: ich bin ein ewig Gestriger und old-School. ich mag es gerne handgemacht. ich mag es gerne echt, wenn es

    quietscht und pfeift und brummt. Man darf sich nicht zum Sklaven der Technik machen, sondern muss die Technik so einsetzen, dass man sich auf das Wesentliche konzent-rieren kann, was man nicht durch Technik ersetzen kann. Wenn man das schafft, kommen solche weltbewegenden Alben wie „Ghostlights“ raus. Jetzt habe ich im Gespräch endlich den Bogen zur promo bekommen. puh!

    .rcn:MeinpersönlicherFavoritistjaauchgleichderzwei-teSong„LetTheStormDecentUponYou“.Spannungsbo-genundLängesindperfekt.Sammet:So lange war es gar nicht geplant. für einen Span-nungsbogen muss man sich Zeit nehmen. Ein Hitproduzent würde vermutlich sagen: das ist nicht hitdienlich. Der Song braucht zu lange, bis er auf den punkt kommt. Aber wir können ohnehin machen, was wir wollen. Wir haben eh keine Hits. Also scheiß drauf!

    .rcn:AberalsBayerLeverkusenderCharts,kommendei-neAlbendurchausindenletztenJahrenimmeraufPlatz2inDeutschland.WiewichtigwäredireinmaleineNum-mer1.

    KurzvorRedaktionsschlusserreichteunsnochdieNachricht,dassAvantasiamit„MysteryOfABloodRedRose“einerderzehnKandidatenfürdenESC-Vorentscheid „Unser Song für Stockholm“ am25.FebruarinHannoverist.IrgendwiemussTobySam-met scheinbar die erst einmal verpasste Chance,dieses Lied als neuen Weihnachts-Smash-Hit zuvermarkten,miteineranderenStrategiekompen-sieren.AbermussesdanngleichaufeinerXavierNaidoo–ErsatzbühnemitRalphSiegel-JüngernundKonsortensein?Warumeigentlichnicht? InSkan-dinavien treten jedes JahrMetalacts zumVorent-scheidan.UndwarumsollteAvantasiadannnichtfürDeutschlandstarten?SowärewenigstensdurchdieRockbrille gesehenein Liedbei derVeranstal-tungerträglich.UnsereStimmebekommtAvantasia-alsoam25.02fürTobyvoten–20.15Uhr,DasErste-selbstwennesdieeinzigeStimmebleibensollte.

    MUSIKMUSIK

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    Sammet: Offiziell sind die Charts ja total unwichtig für echte Künstler wie mich. Inoffiziell will natürlich gerne mal die eins sein. Aber das war ich auch schon. Aber leider Got-tes nur mit einer DvD und auch noch einmal in Österreich. Das ist schon bescheuert: wenn jetzt eine gute fee zu dir kommt und sagt, möchtest du gerne in einem Land num-mer 1 sein, würde ich nie auf die idee kommen, Österreich zu sagen. Schon rein wirtschaftlich nicht. Auch wenn da Mozart herkam. Der wollte auch nicht nur in Österreich eine große nummer sein.

    .rcn:WennihreureSingle„MysteryOfABloodRedNose“genannt hättet, hättet ihr das imWeihnachtsgeschäftvielleichtschongeschafft.Sammet: Haha, nächstes Jahr mache ich das. Charts sind komisch. Das Leben geht auf platz zwei genauso weiter wie auf platz sechs oder 15. Aber trotzdem möchte ich num-mer eins sein.

    .rcn:WiewürdestDudanndenen,dieAvantasianochnichtkennen,deinProjektschmackhaftmachenwollen,damitesmitdereinsklappt?

    Sammet: Musik in Worte fassen, das ist faktisch einfach nicht möglich. Musik spricht Rezeptoren an, die nicht in Worte zu fassen sind. Avantasia ist handgemachter, epischer Bombastrock mit dicken Chören und hat absolut nichts damit zu tun, was in irgendeiner form im Trend liegt. Aber es ist trotzdem geil. Hört es euch einfach an.

    .rcn:MankannnatürlichauchalsKöderschreiben,dasssichdieSingle-AuskopplungwieeinverjüngterMeatLoafanhört.Sammet: Die nummer sollte ja auch ursprünglich von Meat Loaf gesungen werden. Daher haben wir den Song auch in seine Richtung arrangiert. Wir hatten Kontakt zum Management. Denen hat die nummer auch gefallen, aber sie haben trotzdem abgewunken, weil Meat Loaf laut Ma-nagement in anderen projekten, endlich in die puschen kommen sollte. ich sehe es als großer Meat Loaf fan auch eher als Hommage. Avantasia klang schon immer ein we-nig nach Meat Loaf.

    .rcn:DumeintestindenAnfangstagenvonAvantasiaein-mal,dassdasProjektnuraufdengroßenOpenAirBüh-nenfunktioniert.JetztseidihraufEurerdrittenHallen-Welt-Tour.WasdürfenwirimMärzvoneuchinBambergerwarten?Sammet: Über drei Stunden Show ohne vorband. ich nehme das jetzt nicht als selbstverständlich hin, dass es mit allen Musikern geklappt hat. Wer weiß, vielleicht ist es in dieser Konstellation auch das letzte Mal. Jeder hat seine eigenen Bands und pläne. Mit unter anderem Eric Mar-tin von Mr. Big, Ex-Helloween Michael Kiske, Jorn Lande, Ronny Atkins, Bob Catley, Amanda Sommerville, oliver Hartmann, mir und Herby Langhans haben wir diesmal das größte Line-Up, das wir bislang hatten. Wir müssen daher die Gunst der Stunde nutzen. Daher werden wir uns auch mindestens drei Stunden mit mindestens 25 Songs im Querschnitt durch die ganze Avantasia Discographie spielen.

    ThorstenAdelhardt

    .rcn empfiehlt: AVANTASIA LIVE

    Samstag,19.03.2016,BroseArena,BambergGhostlightsTour2016-TheRockOperaExperienceWir verlosen 3x2 Karten ab EinsendeschlussDonnerstag, 17.03.2016 in Koop mit VeranstalterVSBBG.TeilnahmeperMail,[email protected],BetreffAVANTASIA,undTelefonnummerfüreinespätere Gewinnbenachrichtigung nicht vergessen,Preisfrage: Euer derzeitiger Lieblings-Klamotten-laden?

    MUSIKMUSIK

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    MUSIK

    Füralle,dieesnochnichtwissen:hinterdemPseudonymERIKCOHENverbirgtsichJackLetten,derSängerderle-gendärenKielerPunkbandSMOKEBLOW.ImJanuarvorzweiJahrenhattedasNordlichtseinerstesSolo-Album„NostalgiefürdieZukunft“komplettinEigenregiepro-duziertundveröffentlicht.UndjetztlegtderumtriebigeFrontmannnach:seinzweitesAlbumheißt„WeissesRau-schen“undistwiederstrictlyDIY,vonvornebishinten,wieeraufseinerFacebook-Seiteschreibt.Am18.MärzstelltErikCohenseineneuePlatteimNürnbergerZ-Baulivevor.

    „Mit Smoke Blow habe ich schon alle Bereiche der harten Musik ausgelotet. von punkrock über Hardcore bis zum Metal. irgendwann war es einfach nicht mehr reizvoll, auf dem Gebiet der totalen Crazyness zu agieren“, erklärt Erik den Start in die Solokarriere. „nach dem Ende von Smoke Blow war für mich klar, dass ich irgendwas Düsteres aber auch poppiges abliefern wollte. Es hat mich einfach gereizt, einfach mal was zum Hören zu machen, nicht nur zum Ab-gehen.“ Tatsächlich hat sein Sound nicht viel mit dem Werk von Smoke Blow zu tun. Ganz klassischer Rock, düsterer Wave und poppige Melodien, kein Geschrei, keine zent-nerschweren Riffs. „Ich habe anfangen, englische Texte zu schreiben, das klang mir aber alles zu beliebig“, beschreibt Erik den Entwicklungsprozess. „Dann bin ich auf Deutsch umgeschwenkt. ich wollte Musik machen, die man ange-nehm hören kann, quasi als Antithese zu Smoke Blow. Mit

    der zweiten Platte habe ich meinen Stil jetzt erst richtig ge-funden. ich wollte nicht, dass es so deutsch klingt. ich wollte eher, dass es klingt wie auf Ami-Platten, dass man die Songs auch als Deutscher durchhören kann, ohne dass man di-rekt bei den Texten hängen bleibt. viele deutschsprachige Sachen halte ich für sehr aufdringlich. Die Texte springen einem so ins Gesicht. Und das wollte ich verhindern.“

    „Es gibt keine Szene für meine Musik.“

    Deshalb wirken seine Texte sehr malerisch und unkonkret. fast wie ein Gemälde, das er in Worte fasst. Er selbst sagt dazu, dass er in seinen Texten viele allgemein gültige Aus-sagen verwendet, die man auch auf sich beziehen kann. Es sind Geschichten, in die sich jeder hineinfühlen kann und Bezüge zu seinem eigenen Leben findet. Beim Neustart als Solo-künstler hat Cohen natürlich von seiner vergangenheit mit Smoke Blow profitiert. Ein Schatten, von dem er sich allmählich emanzipiert. „Smoke Blow ist gerade in Unter-ground-kreisen eine interessante Band mit einer Geschich-te“, erklärt Erik. „Und dann war natürlich der Soundwech-sel auch sehr extrem und überraschend. natürlich kann ich bei konzerten immer wieder auf die Smoke Blow-klientel zurückgreifen. Die kommen, aber das macht im publikum gar nicht so viel aus. Es kommen aber auch Leute aus ganz anderen Ecken. Es gibt keine Szene für meine Musik.“ Erik spielt gerne mit namen und Symbolen. Zum Beispiel sein Pseudonym: Erik steht für seine nordische Herkunft, Cohen

    AUS DEM SCHATTEN INS LICHT

    eRIK COheNPhoto(c)FrankPeter

  • für seine jüdischen Wurzeln. Cohen ist ein sehr verbreiteter jüdischer nachna-me, wie Müller oder Meier im Deutschen. Bekannt sind zum Beispiel Songwriter Leonard Cohen, die beiden filmema-cher Ethan und Joel Coen (u.a. The Big Lebowski, fargo, Burn After Reading) oder der Fuß-baller Almog Cohen, der früher beim Club aktiv war und jetzt in Ingolstadt Bundesliga spielt. im CD-Booklet ver-wendet Erik eine flagge, die aussieht wie ein skandinavisches phantasie-land: blaues kreuz mit weißem Rand auf schwarzem Grund. „Das ist eben mein nordischer Bezug. ich komme aus dem norden und fahre gerne nach Skandinavien in den Urlaub. Das ist deshalb mein Erkennungszeichen. Die fahne symbolisiert für mich auch die-sen Erik-Sound. Das blaue kreuz sym-bolisiert das Meer, der weiße Rand die Sonne und der schwarze Untergrund das fremde Land. Das kommt sehr ge-schmackvoll ums Eck, das möchte ich mit meiner Musik auch erreichen. ich interessiere mich privat auch sehr für flaggen. Wenn Du mir ein beliebiges Land nennst, kann ich Dir problemlos die dazu gehörige flagge beschreiben. Ich mag einfach dieses Plakative.“

    Wohl auch deshalb ist Erik sogar schon im Stadion aufgetreten. Genauer ge-sagt auf dem Rasen seines Lieblings-vereins Holstein kiel in der Halbzeit des Drittliga-Spiels gegen FC Magdeburg. „ich bin schon lange Supporter“, sagt Erik. „Die haben letztes Jahr eine DvD mit Songs gemacht, dafür wurde ich dann ausgewählt. im Stadion habe ich dann den Song „Dirigent“ gespielt. Da gibt es auch ein paar Bezüge zum ver-ein im Text. in der Halbzeit wurde eine nebelmaschine aufgestellt, das ganze Stadion eingeräuchert. Das hat richtig Laune gemacht.“ Genützt hat es nichts.

    In den Relegationsspielen zum Auf-stieg in die zweite Bundesliga ist Hol-stein kiel damals im Juni 2015 knapp am Beinahe-Absteiger TSv 1860 Mün-chen gescheitert. Erfolgreicher ist Erik in seinem Beruf. Er arbeitet als Erzieher und leitet sogar einen kleinen kinder-garten. „Es ist komischerweise oft so, dass Männer, die im kindergarten arbeiten, auch Musik machen“, sagt Erik zu seinem Job. „Und es ist auch nicht gerade selten, dass sie aus dem Bereich punk / Hardcore kommen. Das machen viele tätowierte Jungs. Das lo-ckert das Ganze ein bisschen auf, das freut die Kinder und die Eltern finden es auch gut. Das wird sehr positiv auf-genommen. Solange die kinder gerne kommen und man gute Arbeit ablie-fert, ist es egal wie man aussieht.“ Die neue Platte ist aber nichts für Kinder, sagt Erik. Das erste Album „nostalgie für die Zukunft“ schon eher. Die Kids fahren auf Songs ab wie „Chrom“, für sie ein Autofahrer-Lied, oder „kapitän“. Erik Cohen ist übrigens der einzige von Smoke Blow, der noch mit Musik in Erscheinung tritt. Die anderen sind völlig abgetaucht, sagt er. Die Band befindet sich gerade in einer Art On-Off-Status. „Wir haben irgendwann die Entscheidung getroffen, keine großen Sachen mehr zu machen“, erklärt er. „Alles läuft nach dem Lustprinzip. Wir spielen drei bis vier Gigs im Jahr, dann treffen wir uns alle paar Monate, pro-ben vereinzelt und dann geht es ab auf die Bühnenbretter. Das macht total Laune.“ WolframHanke

    .rcn präsentiert: ERIK COHEN

    Freitag18.März2016Z-BauRoterSalon,NürnbergWir verlosen 3x2 Karten ab EinsendeschlußMittwoch, 16.03.2016 in Koop mit VeranstalterPechschwarz. Teilnahme per Mail, [email protected], Betreff ERIK COHEN, und Telefon-nummerfüreinespätereGewinnbenachrichtigungnicht vergessen, Preisfrage: Euer musikalischerHöhepunkt2015bisher?

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    MUSIK

    NachderSchließungderRockfabrikimletztenJahr–daswissenalleRockfans–entstand inNürnbergein ziem-lichesTanzveranstaltungs-Vakuum.KlargabundgibteskleinereundauchgroßeClubalternativenimBereichIn-die,Alternative,Metal,Gothic/WaveundtraditionellemClassic-undHeavyrock.TrotzHirsch,Cult,Kon71,NewForce,ClubStereo,E-WerkunddenvielenstädtischenJu-gendclubs,dasRofa-Lochwurdeniemalsrichtiggestopft.Daswird sich nun ändern, denn direkt amKlingenhofGelände(U-BahnLinie1Ziegelhütte)istjetztjedenFrei-tagabendMATRIXXangesagt!DieLeutehinterderwö-chentlichenFreitagssauseimehemaligenloop/BallhaussindeinmalmehrderDr.RockNürnbergs,DJHarry(ehe-malsRofajetztDon’tStopTheRock)undWolleHanika,derSteuermannimloopüberalldieJahre.BeidebündelnnunihreKompetenzundwennjetztdereineoderandereSzenegastronombeimStichwort„bündeln“dasgrinsenanfängt,würdenwirdaanderenStelleerstmalvorsichtigsein.DashatnämlichallesHandundFuß,wasdiebeidengeradesoaufdieBeinegestellthaben!

    Höhepunkt des februars ist wohl kinGDoM of RoCk am freitag, 19.02.2016 mit drei Areas inklusive das benachbar-te Golden Nugget. Es fliegt die Kuh, denn als DJ im Haupt-saal fungiert ALEx von Eisbrecher zusammen mit DJ TiMUR von Schöngeist. Vor allem der Berufscharismatiker Alex hat gut lachen, denn Eisbrecher haben soeben Goldstatus für ihr letztes Studioalbum „Die Hölle muss warten“ erlangt. Das sind 100.000 verkaufte Einheiten. Auch der vorherige Silberling „Schock“ steht kurz davor, diese Marke zu kna-cken und ebenso vergoldet zu werden. Auf ihrer facebook-Seite gab es dazu die gewohnt hintersinnigen Statements. „Wir sind Gold! ... Ein Traum geht in Erfüllung ... Wir dürfen uns eine goldene Schallplatte in den Maschinenraum un-

    seres Eisbrechers hängen! Himmel, Arsch und Zwirn!“ Die Band bedankt sich bei ihren fans und auf der kommenden zweiten Tour zum Album bekommt jeder Besucher auch eine goldene CD mit einem neuen Song gratis. Ihr Motto für die fans: „Zum Glück sind wir verrückt und die gute alte Hölle wird wohl noch ein Weilchen länger auf uns warten müssen. Auf kalt! Und bleibt wie ihr seid und uns treu, solange wir es verdienen!“ Also, Alex kommt am 19.2. ins Matrixx.

    Hier ein kurzüberblick über das Matrixx programm - immer freitag, immer ab 21 Uhr:29. JANUAR • THE RoCkY HoRRoR WinTER SHoW, Hard’n’Heavy mit DJ Teddy und Alterna indie und Wave mit DJ Wolle05. FEBRUAR • pUnk MEETS iRiSH, pogofest zwischen Speedfolk und folkpunk, Trinklieder zum abtanzen.08. FEBRUAR • RoSEnMonTAGS RoCk fASCHinG, in Matrixx und Golden nugget mit partyhits, Modern Rock und im nugget 50er/60er Rock’n’Roll12.FEBRUAR • MUSiC foR DEvoTED pEopLE, der Dauer-brenner für alle Depeche Mode fans vom kompetenzteam um Jan Hagemann19.FEBRUAR • kinGDoM of RoCk mit DJ Alex (Eisbre-cher), DJ Alex (Eisbrecher) DJ Timur (Schöngeist), DJ Harry, DJ Toni. Breitbandveranstaltung!26. Februar • RoCk HiSToRY, feinschmeckerabend! DJ Markus legt Grunge, Punkrock, Seattle Sound und Cross-over auf, dazu zwei weitere Gast-DJs.

    www.matrixx-club.defacebook: matrixx.nuernberg

    EwaldFunk

    ENDLICH WIEDER ROCK IN NÜRNBERG!MatRIXX

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    MUSIK

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    MUSIK

    ZeitgleichmitunseremHeftveröffentlichendieKönigedes Prog ihr neues Album. Unser Fachmann MichaelSchetterhatsichdiePlatteeinmalgenauangehört...

    pRoGRESSivE RoCk

    DREAM THEATERTHE ASTONISHINGROADRUNNER / WARNERZwei CDs, 130 Minuten an Musik, orchester, Chöre – Dream Theater gehen bei ihrem neuen Album in die vollen. Überra-schenderweise füllt die Band die beiden Scheiben aber nicht mit 20-minütigen Monstersongs, sondern präsentiert ein Rock-Musical mit satten 34 Tracks, bei denen die durchschnitt-liche Länge nicht einmal 4 Minuten beträgt! Statt wie sonst üblich das neue Material mit der Band jammend im Studio zu erarbeiten und nachträglich Texte dazu zu schreiben, haben Dream Theater den Entstehungsprozess hier mal auf den kopf gestellt: Zuerst stand die Story, basierend auf diesem „Dreh-buch“ schrieben Gitarrist John petrucci und keyboarder Jordan Rudess in aller Ruhe dann die Musik zu den einzelnen Szenen, erst einmal reduziert auf klavier und Gitarre. Erst nachdem die-ser kern der Songs stand, wurde das Ganze von der restlichen Band interpretiert und von Altmeister David Campbell (Muse, U2, Bon Jovi…) orchestriert. Das Experiment ist geglückt: nie war das Songwriting bei DT so fokussiert, und doch stecken die Songs weiterhin voller spannender Wendungen. in seinen

    besten Momenten wechselt das Album mühelos von Metal über Tango zu balladesken Momenten („Lord nafaryus“), reiht knüppelharte Bombast-Refrains an Saloon-piano, Swing-Jazz und Blastbeats mit fetten Chören drüber („Three Days“) oder geht so ins Ohr, dass man sich fragt, ob da richtig vermarktet nicht doch irgendwo eine Hit-Single drin wäre („Chosen“ oder „our new World“). Zwar gibt es zwischendurch schon noch die gewohnten prog-Metal-frickeleinlagen (besonders stark: „A New Beginning“), doch sind sie vorsichtiger dosiert als üblich. Speziell Tastenmann Rudess gibt sich zurückhaltender denn je, steuert statt Synthi-Eskapaden vor allem viel Klavier bei, ohne ständig seine Chopin-würdige Technik raushängen zu lassen. Weniger noten, dafür mehr Substanz – eine erfreuliche Ent-wicklung. Ebenso positiv zu erwähnen ist die transparente Pro-duktion, ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung nach den viel zu laut gemasterten ohrenbluter-DT-CDs der letzten Jahre. Angesichts des Umfangs des Albums lassen sich gewisse Län-gen hier und da nicht vermeiden, speziell das allzu deutlich bei pink floyd („Bring the Boys Back Home“) angelehnte „Brother, Can You Hear Me“, dessen Thema immer wieder auftaucht, zieht sich doch ziemlich. Und die jeweils abschließenden Tracks auf den zwei CDs wirken nach den vorangegangenen Höhe-punkten etwas enttäuschend und unnötig. Metalfans werden sich vor allem an „Moment of Betrayal“ erfreuen, ansonsten aber wohl die nase rümpfen ob der zahlreichen ruhigen Songs und des kitschfaktors. Wer aber seinen prog melodisch bevor-zugt, der wird mit diesem mutigen und erstaunlich reifen Al-bum eine Menge Spaß haben. Auf die kommende Tour, bei der das neue Werk in seiner Gesamtheit live aufgeführt wird, darf man gespannt sein! MiSch

    dReaM theateRMACHEN KEINE HALBEN SACHENlive am 14.03.2016 in der Meistersingerhalle Nürnberg

    .rcn präsentiert: DREAM THEATER, "THE ASTONISHING LIVE"

    Montag,14.03.2016,Meistersingerhalle,NürnbergWirverlosen3x2KartenabEinsendeschlußFreitag,11.03.2016inKoopmitVeranstalterN-tertainment.TeilnahmeperMail,[email protected],Be-treffDREAMTHEATER,undTelefonnummerfüreinespätere Gewinnbenachrichtigung nicht vergessen,Preisfrage:WiealtseidIhr?(Geburtsjahrreicht)

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    KONZERTNACHBERICHTE

    BERGFESTIVAL 2015 SAALBACH-HINTERGLEMM, 04.-06.12.2015DER Erfinder des Aprés Ski, die bestens geölte, schnee-kanonenbewehrte Gemeinde des optimierten Winter-sportbetriebes, Saalbach-Hinterglemm und die Erfinder des Wohlfühlfestivals mit Charme aus Rothenburg, die Taubertalfestivalmacher: Wenn die sich zusammen tun, kann nur gutes dabei heraus kommen. Mein zweiter Besuch im Tal war diesmal schon das berühmte „Heim-kommen“. Quartier bezogen, rein in die Sportschuhe und erst einmal rauf auf den Berg zur Spielbergalm zum Sauerstoffduschen. Dieses Jahr ist das Fest optimiert: Alle Spielorte sind fußläufig erreichbar, der Hit ist die

    mittlere Halle, der Stadl. Eine mobile Almhütte für die Geheimtipp-Bands, bestens beheizt. Am Dorfplatz die unbe-heizte (lach) open Air-Hauptbühne, bespielt von Bands, zu denen man sich gerne bewegt, was eigentlich nie kälte aufkommen lässt. Trotz schattiger Winterseite und dem nahen Bach. von der rappenden

    Antilopen Gang blieb leichte Verstörtheit, von den Young Echoes wenig unbiederes kleben. Zeit also für ein punschlein und die Suche nach dem einzigen für uns freien W-LAn-Zugang am platz, denn das passwort vom letzten Jahr funktioniert noch. Moop Mama ist die Quoten-Brass-Kombo des Festivals, der Kenner geht in den Stadl zu Turbostaat, die gerade ihr bestes, neues Album vorstellen. Welche Glückspillen die Subways vor jedem Auftritt einnehmen, weiß ich nicht, aber sie toppen jeden, ihre Spielfreude ist unumstößlich und dann schreiben sie auch noch herrlich einfache Songs. Sie sind die Woge der Begeisterung. Denn danach

    kommt die Schaumkrone der Woge der Begeisterung. Lange weg vom Fenster wickeln die Sportfreunde Stil-ler sogar die zweite Generation von Fans locker immer noch um den finger, es gab nie eine nachmacherband ihrer selbst. Applaus, Applaus. kurz vor Ende werden alle kracher ausgepackt und Süddeutschlands sympha-tischer Gegenentwurf zur Hamburger Schule hat sie alle! Am Samstag war bei stahlblauem Himmel Snow-boarden angesagt, auf der Bergstation am Schattberg scharten Liedfett, DIE kommende Spaßband für trinkaf-fine junge Zeitgenossen, respektabel Publikum um sich. Aus Süddeutscher Warte heraus: Da könnten auch die Foo Fighters spielen, der Schnee wäre mir wichtiger in dem Moment! Lian aus Wien, ein ziemlich cooles Drei-gespann zollen wir allerhöchsten Respekt für selbstbe-wussten indierock. Royal Republic waren für das publi-kum eine Bank, für mich bewegt sich ihre Show zu sehr in Richtung Ersatz-Hives. Das original war um Lichtjahre besser letztes Jahr. Turbobier im Stadel hatten ein um-jubeltes Heimspiel, nachdem die fantastischen Liedfett (erneut) den Stodl gerockt und gerappt hatten. Sie sind nüchterner und überlegter geworden, lassen aber im-mer noch die Sau raus. Fettes Brot sind wie Cola. Kann man eigentlich immer trinken. Hits, Ansagen, korrekte Einstellung, die in die Jahre gekommenen küstenrapper trumpfen immer. Als Abschluss dann die aberwitzigste, gröbste, lauteste, wildeste und gleichzeitig virtuoseste Band, die Saalbach 2015 sah in einem kleinen Club: The Hirsch Effect. Niemand schnallt sich die Instrumen-te höher als sie. Abartig! Werde ich nie vergessen! Ich wäre auch noch locker länger geblieben...

    Text:EwaldFunk,Fotos:LeaBiermann

  • KONZERTNACHBERICHTE

    .rcn präsentierte

    BLUTENGELNÜRNBERG, LÖWENSAAL, 29.11.2015Obwohl das Wetter an diesem Tag nicht gerade einla-dend war, warteten die ersten fans bereits um 12:00 Uhr geduldig vor dem Löwensaal. Als es pünktlich um 20:00 Uhr los ging, gab das Berliner Dreampop-prisms-wave Duo Dear Strange erst einmal seine musikalische visitenkarte ab. Das Deutsch-französische Duo konnte mit seiner ruhigen Elektromucke überzeugen, waren aber leider viel zu leise abgemischt. Ganz anders Blu-tengel die auch beim zweiten Teil der „omen“ Tour mit sattem Sound glänzten. Und das großartige Publikum war mit vollem Herzen dabei. Bereits bei „Sing“, dem ersten Song des Abends, war der Mitsingfaktor extrem hoch. Showtechnisch gab es auch keinen Grund zur kri-tik. Jedes Mal lässt sich Chris Pohl und sein Team Neues einfallen, allein die Bilder, die auf die zwei videowände an der Seite projiziert wurden, waren beeindruckend. Wie die drei Mädels die immer ästhetisch, durchaus erotisch und nie billig eine großartige Bereicherung der Show darstellten. Egal ob als nonne gekleidet oder in

    sexy Unterwäsche, egal ob blutverschmiert oder im schicken kleid, die 3 bildhübschen Ladies machten im-mer eine gute Figur und sind ein ganz wichtiger Teil des audiovisuellen Gesamtkunstwerkes Blutengel. Genau-so wie Uli Goldmann, die einzig verbliebene weibliche Stimme, die aus dem Konzept Blutengel nicht wegzu-denken ist und wie immer gesanglich absolut begeis-tern konnte. Zwar hatte man diesmal die Streicher daheim gelassen, mit keyboarder Gared Dirge von Lord of the Lost und Überraschungsgast Meinhard beim ge-meinsamen Duett „Kinder der Sterne“ in der Blutengel-version hatte man aber auch hier zwei Überraschungen fürs publikum parat. Großes kino einmal mehr für alle fans. TextundFotos:BerndSonntag

    .rcn präsentierte

    NIGHTWISHNÜRNBERG, ARENA, 05.12.2015 Nightwish, so gut die Musik auch ist, ist mittlerweile auch eine wie geölt funktionierende Marketingmaschi-ne. Die großen Hallen werden durch die Bank prima ge-füllt bis ausverkauft. Auf den Getränkebechern prangt das konterfei der Bandmitglieder (aber bei einem über-aus fairen Bierpreis) und am Merchandisestand werden die gut bepreisten Artikel inklusive einer zugegeben hübsch anzuschauenden und zum darwinschen kon-zept des neuen Albums passenden Schmuckkollektion heiß gehandelt. nicht zu vergessen, dass die Tour selbst-verständlich von einem deutschen Tv-privatsender prä-sentiert wird. Aber diesen Status muss man sich auch erst einmal verdienen. nightwish haben es sich ver-dient und der Popularität tut auch ein dritter Wechsel der Sängerin keinen Abbruch. im Gegenteil - auch die nürnberger Arena war am vorabend zum zweiten Ad-vent wieder einmal rappelvoll. nur ein paar Einzelplätze auf den Rängen, von denen man die Musiker auf der Bühne nur noch erahnen konnte, waren an der Abend-kasse noch verfügbar. Wenn man sich so einen Status erarbeitet, kann man es sich auch leisten, vorbands auf Tour mitzunehmen, die ansonsten selbst Headli-nerstatus hätten und noch dazu für das samttragende Bombastmetalpublik mehr oder minder genrefremd sind. Die brillanten Musiker von Amorphis sind einfach perlen vor die Säue. Ebenso wie die femal-gefronteten

    Schweden von Arch Enemy mit ihrem knackigen Death-Metal, die stilistisch so gleich mal gar nichts mit dem Nightwish Kernpublikum am Hut hatten. Das zeigte sich auch am eher verhaltenden Applaus der vermut-lich gerade vom Schmuckkaufen zurückkommenden nightwishfans. Die Band bot letztendlich auch das, was von ihnen erwartet wurde: pyros bis zum Abwin-ken, Großprojektionsleinwände, Bombast, Keyboard und Flöten sowie eine Setlist, die kaum Wünsche offen ließ, wenn man eher die neuere Bandgeschichte nach dem Ausstieg von Tarja Turunen präferiert. Egal, Night-wish haben mittlerweile einen so tollen Backkatalog an Ohrwürmer und genialen Kompositionen, der mit dem kongenialen neuen Album „Endless forms Most Beautiful“ nochmals erheblich erweitert werden konn-te. Und mit Floor Jansen hat man eine charismatische Frontfrau, die es nicht nötig hat wie ihre Vorsänger – äh vorgängerinnen alle 2 Lieder einen Umziehpause für ein neues kleid einzulegen. fünf kracher am Stück und dann noch als epochalen Rauswerfer das 24 Minuten Epos vom neuen Album „The Greatest Show on Earth“ – 2 Stunden Show ohne Lowlight - da braucht es auch keine Zugaben mehr. perfekt!Text:ThorstenAdelhardt,Fotos:JanOulehla,BerndSonntag.

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  • KONZERTNACHBERICHTE

    .rcn präsentierte

    DEEP PURPLENÜRNBERG, ARENA, 21.11.2015obwohl Deep purple riefen, kamen nicht alle um die legendären Helden zu feiern. Die Arena war zwar gut gefüllt, aber nicht ausverkauft. Rival Sons hatten die Aufgabe einzuheizen. Die kalifornier erfüllten dies mit ihren an Led Zeppelin und Black Sabbath erinnerten Hardrock vorzüglich und ihre 45 Minuten vergingen recht schnell. nach der üblichen Umbaupause erklang um 21.15 Uhr als intro „Mars, The Bringer of War“ von Gustav Holst und Sänger ian Gillan, Schlagzeuger ian paice, Bassist Roger Glover, Gitarrist Steve Morse und keyboarder Don Airey enterten die Bühne und legten los, als wären sie eine junge Band und nicht eine der Alterslegenden des Hard Rock. Gleich der opener das legendäre „Highway Star“ wurde in einer sehr langen fassung runtergefetzt. Die zeitgemäße Lightshow pass-

    te sehr gut zu den alten krachern von Deep purple. Die riesige Leinwand im Bühnenhintergrund wurde nicht nur genutzt um die Band auch in den hintersten Reihen zu präsentieren, sondern um mit farbigen psychedeli-schen Bildern an die 70er zu erinnern. Weitere Höhe-punkte des konzerts waren „Strange kind of Woman“, ein wunderbares „Lazy“ und natürlich das unvermeid-liche „Smoke on The Water“, mit klassischen intro, als letztes Stück vor dem Zugabeblock. Als erste Zugabe gab es dann meinen Lieblingssong „Hush“ und nach einen langen Basssolo endete der Abend mit dem sehr rockigen „Black night“. Während des ganzen konzerts war zu spüren und natürlich deutlich zu hören welch gute Musiker die fünf sind. Sie sind auch clever, dank sehr ausführlicher Solos aller, geschickt verteilt über das ganze konzert, erhielten die anderen vier Band-mitglieder die notwenigen längeren verschnaufpau-sen. Durch diese langen Solos geht leider aber auch die Spannung des konzerts verloren. Weniger wäre da mehr oder wie der große Meister Dylan es macht, eine Pause in der Konzertmitte wäre da wohl besser. Clever ist Deep purple natürlich auch beim Merchandise, wel-che Band verkauft schon von der kompletten Band si-gnierte DrumSkins für 40 Euro. Da dürfte die Verdienst-spanne noch höher als bei den Bandshirts für 25 Euro liegen. TextundFotos:RolandHornauer

  • KONZERTNACHBERICHTE

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    .rcn präsentierte

    DONOTS NÜRNBERG, LÖWENSAAL, 19.11.2015 Wegen voll aufgedrehter Heizungen im Löwensaal brauchte es eigentlich keine vorband zum Anheizen. Selbst völlig bewegungslose Zuhörer kamen sofort ins Schwitzen. Dazu kam der bekannte fürchterliche Mief im Saal. Die schwedischen punker von „The Baboon Show“ mit zwei jungen hübschen Frontfrauen gaben sich trotz-dem alle Mühe und lieferten soliden punk ab, standen danach auch geschäftstüchtig am Merch-Stand. Apro-pos geschäftlich, ausgeschenkt wurde Warsteiner in Do-sen, der halbe Liter für 2 Euro, die schon zwei Minuten nach Beginn der Ibbenbürener ausverkauft waren. Die Donots selbst brauchten nur 30 Sekunden um sich und den Saal zum kochen zu bringen. Los ging es mit dem sehr druckvollen „ich mach nicht mehr mit“ und „Dann ohne mich“ von der aktuellen Scheibe „karacho“. Be-eindruckend die bewegungsintensive Show von Sänger ingo knollmann und Gitarrist Guido knollmann in der Löwen-Sauna. Auf die Aufforderung der Fans „Nazis raus“ antwortete ingo „natürlich gehen wir in diesen Zeiten auf Tour, jetzt erst recht, lasst uns im Löwenkeller feiern“. Gefeiert wurde dann auch recht heftig und ein gut aufgelegter ingo unterhielt mit launigen Zwischen-ansagen wie „ich habe ‚nürnberg pervers’ gegoogelt und als Ergebnis kam Lamm aus Puff entführt“. Nach einem sehr melodischen „Junger Mann zum Mitleiden“

    klappte zu „pick Up The pieces“ der Circle pit sofort. na-türlich erwähnten die Donots die vorband und animier-ten zu “show they naked“ rufen. nachdem dies nicht klappte wurde ein junger Mann angesprochen sich für Gratiskarten zu den nächsten zehn Shows auszuziehen, was dieser prompt tat. Als ingo dann noch forderte, „lass dich nackt über die Leute tragen und du kannst dich am Merch Stand eindecken“ und der junge kerl dies dann auch tat, war die Band sprachlos und widme-te das folgende „Du darfst niemals glücklich sein“ dem fan und laut Band dem bislang besten Abend der Tour. natürlich musste nach diesem fanhighlight die Band auch was bieten und Ingo erkletterte den Balkon des Löwensaals und sprang von oben in die Menge, zum Glück ohne verletzungen. nach den drei fetzigen kara-chosongs ging es in den Zugabenblock. So ging ein fei-ner, energiegeladener und heißer punkabend zu Ende. TextundFotos:RolandHornauer

    .rcn präsentierte

    KADAVARNÜRNBERG, HIRSCH, 16.12.15

    Wenn man in den letzten Jahren auf den Festivals in der Gegend unterwegs war, dann ist man an den Berliner Haar- und Bartmonstern kadavar kaum noch vorbei gekommen. Beim Brückenfesti-val haben sie schon gespielt, Hammer of Doom im Jahr drauf, 2015 bereits bei Rock im park und Rock im Wald und nun sind sie nach ausgedehn-ter Tour zum Jahres-finale im Hirsch. Mit im Gepäck noch drei

    mehr oder weniger hoffnungsvolle Newcomer-Bands im Retro-Sound, denen man jeweils ziemlich exakt 30 Minuten Spielzeit zugestand. Den Anfang machten die 2009 gegründeten Satan’s Satyrs mit relativ rumpe-ligem Doom und grenzwertigem, comic-haften Gesang. Eine deutliche Steigerung dann bei Horisont, deren neues Album „odyssey“ einige ohrwürmer im Gepäck hat und die musikalisch auch mal etwas progressiver ans Werk gehen. Zwar war der schmale Bühnenrand, der den Support-Bands eingeräumt wurde, für die fünf Schweden fast ein bisschen klein, aber gerockt haben sie trotzdem ordentlich. Der Hirsch hatte sich bis dahin auch schon gut gefüllt, und die Temperatur stieg bei je-der vorband um gefühlte 5 Grad an. Als letzter Support durften dann noch die mir bis dato unbekannten The Shrine ran. Die kalifornier gingen die Sache deutlich direkter und punkiger an und rundeten den Dreifach-Support gut ab. Dann endlich kadavar. Der Hirsch war mittlerweile bestens gefüllt und die Erwartungshaltung fast greifbar. Mit dem starken aktuellen Album im Rü-cken, der spürbaren Live-Erfahrung und einem vollen Hirsch konnte da nicht viel schief gehen. Die Songaus-wahl hat auch gepasst, und so wurden kadavar verdien-termaßen abgefeiert – zumindest in den ersten Reihen. FotosundText:PatShlim

  • REVIEWS

    anspruchsvollen passagen und komple-xen Arrangements. OEL

    THE ANIMENARE WE THERE YET?NOISOLUTION / INDIGO

    Erinnerst du dich noch an die Zeit, als Mando Diao Gitarrenpop ge-macht haben? nicht der auf kra-wall gebürstete Erstling, sondern

    die Platten die danach kamen? So in etwa klingen The Animen. Ein bisschen

    ALEX MOFA GANGDIE REISE ZUM MITTELMASS DER ERDEPEOPLE LIKE YOU / SONY

    Dieses Album sehe ich durchaus als Investition in eine Zukunft. Denn die Alex Mofa Gang passt genau in die nächste Generati-on, die einmal auf Festivals spielen

    könnte, wenn es Madsen oder Kraftklub mal bis in den Olymp geschafft haben und das ganze headlinen. Sturm und Drang ist der Tenor ihrer Texte, die Ziel-gruppe ist jung und weiblich und Angst braucht vor der Band kein veranstalter haben, dass sie die Umkleiden verwüsten würden. Abwechslungsreich und intelli-gent arrangierte Songs sorgen für einen Daumen leicht nach oben bei mir.EF

    AMON RA WE NEVER SAID GOODBYENATURE STUDIOS LABEL

    Was im prog-Rock mit Yes und E.L.p. b e g a n n , wird bis heute mit Bands wie Dream The-

    ater fortgesetzt. Dazwischen gab und gibt es mit melodischem Anspruch auch Saga, wofür die deutsch-amerikanische Formati-on Amon Ra 1999 die komplette Deutschland-Tour spielte. An-spruchsvolle Kompositionen und starke mehrstimmige Vocals sind Markenzeichen des Genres, was vor 17 Jahren schon das Debut von Amon Ra "precarious Balan-ce" auszeichnete. Die Gruppe mit dem US-Frontman Scott Balaban (vocals, keys) hält auch beim jetzigen folgewerk schillernde stilistische Überraschungen be-reit. Relaxte Momente, scharfe Riffs und eine gute Prise Humor verschmelzen hier mit epischen und sogar brettharten Werken zu einem dennoch erstaunlich homogenen Album. Es hebt sich einerseits wohltuend melodisch von der „Höher-schneller-wei-ter“-Attitüde der Prog-Szene ab und verblüfft gleichzeitig mit sehr

    Garage, Sixties-Pop und eine Spur Soul-Musik. Schon mit ihrem Debüt wusste die Genfer Band um Frontmann Théo Wyser zu beeindrucken. für den nach-folger haben sie ihr eigenes Retro-Rad noch weiter zurückgedreht und einen Sound erschaffen, der nirgendwo richtig einzuordnen ist und dennoch großartig passt. Mal langsam, mal lauter, aber immer direkt ins ohr gehend. Einziges Manko an der CD: nach 39 Minuten ist sie bereits zu Ende. SPDEUTSCH-inDiEpUnk-RoCk

    HEAvY pSYCHEDELiCpRoG

    RoCk

  • REVIEWS

    AVANTASIAGHOSTLIGHTSNUCLEAR BLAST / WARNER

    Das hätte sich Toby Sammet 2001 zur veröffentlichung des ersten Teils seiner Metal ope-ra wohl auch nicht träumen lassen, dass hieraus 15

    Jahre später, ein bereits in der siebten Runde befindliches, geöltes Allstarpro-jekt mit angeschlossener mehrmona-tiger World-Tour werden würde. „Ghost-lights“ schließt inhaltlich an den im vorgängeralbum „The Mystery of Time“ erzählten Handlungsstrang an, wuchtet das projekt aber mühelos auf eine neue musikalische Ebene. Man hört, dass sich Sammet mit seinem Multi-Kulti-Trupp, zu dem hier neben den mittlerweile üb-lichen Verdächtigen Michale Kiske, Jorn Lande, Bob Catley, Eric Martin und Ron-ny Atkins, diesmal unter anderem auch Dee Snider, Geoff Tate, Marco Hietala und Sharon den Adel, gesellen. Dezente Chöre, wuchtige Riffs, einzigartige Gast-musiker und mit „Let the Storm decent upon you“ ein wagnereskes Gänsehaut-lied. Was will man da noch mehr?TA

    BERND BEGEMANN & DIE BEFREIUNGEINE KURZE LIST MIT FORDERUNGENPOPUP REC / CARGO

    vier Jahre vergin-gen seit seinem letzten Langspieler „Wilde Brombee-ren“. Zwischendrin machte Begemann mit seinem kumpel olli Schulz einen

    Ausflug ins Abendprogramm von ProSie-ben, um mit seiner kurzen Liste mit for-derungen nun wieder da zu sein, wo er herkommt. Auf schlanken 28 Titeln und einer Spielzeit von rund 80 Minuten ver-wurstet der große Mann des deutschen pop alles, was ein gutes Begemann Album ausmacht: Liebeserklärungen, Humor, Gesellschaftkritik, großer Pomp und schlichte Brillianz. MS

    BLACKOUT PROBLEMSHOLYUNCLE M MUSIC / CARGO Mit den Emil Bulls teilen sie sich den proberaum, mit itchy poopzkid die Büh-ne. Und weil die fans auf den frischen Alternative-Pop-Punk der Münchner sieben Jahre warten mussten, gibt es

    das Teil gleich in vier verschie-denen versionen: als Deluxe-Box, Deluxe-CD, Dop-pel-vinyl und via iTunes. Blackout problems sind sich

    scheinbar ziemlich sicher, dass ihr erstes Album weggeht wie warme Semmeln. kein Wunder, bei 12.000 facebook-fans. Da geht was! Und weil es grade so gut läuft hat sich auch Boysetsfire-Sänger nathan Gray nicht lumpen lassen und dem Song "Boys Without A Home" sei-ne Stimme verliehen. Ein Ritterschlag für eine Band, deren Altersdurchschnitt unter 25 Jahren liegt. Wer Against Me! gut leiden kann und positiven Punkrock mag, der ist bei Blackout problems gut aufgehoben!WH

    BLOC PARTYHYMNSINFECTIOUS-PIAS / ROUGH TRADE

    Guten Tag liebe Bloc party-Ge-meinde. ich ge-höre zu dieser verhassten Min-derheit, welche die Band früher Scheiße fand

    und die neue Schlafpille jetzt zu allem Überfluß auch noch hypt! Das auf das wichtigste reduzierte Album mit her-untergestrippter Instrumentierung hat mich wochenlang voll in seinen Bann gezogen. klar, das ist nicht Musik, bei der man seinen Partner auf Festivals auf die Schultern nimmt, sondern etwas für verkaterte nachtstunden oder lange Autofahrten und depressive Therapien oder Musik hören in Löffelchenstellung („fortress“). Gitarre ist nur noch als Akzent vorhanden, dafür steht das Teil durchaus auf einer Stufe mit der letzten kasabian, wenn auch ohne Drogen und Discobeat. Die nullerjahre-Britrockinva-sion kreativ überlebt wäre mein Fazit. Oft anhören, dann reden!EF

    BLUTENGEL NEMESIS: THE BEST OF AND REWORKED OUT OF LINE / ROUGH TRADE

    kein leichtes Un-terfangen nach 18 Jahren Band-geschichte mit einem “Best of“ Bilanz zu ziehen, noch dazu, wenn man an Kreativität

    nur so strotzt wie Blutengel Cheffe Chris

    pohl, der die Alben in Serie produziert und dessen Diskographie jede Menge Hits beinhaltet. Das Album, das es auch als Deluxe Doppel CD gibt, ist nicht nur eine bloße Zusammenstellung alter Blu-tengel-nummern, sondern Chris pohl und Sängerin Ulrike Goldmann haben eine Auswahl ihrer persönlichen Lieb-lingsstücke im Sound von heute neu ein-gespielt. Blutengel entstaubt sozusagen, natürlich ohne Anspruch auf vollstän-digkeit. Selbst für die fans der Band gibt es somit die Möglichkeit einen kleinen Teil des Gesamtwerks Blutengel neu zu entdecken. Und das lohnt sich. Anspiel-tip: „Vampire Romance“ und „Die With You“. BS

    BOMBAYSHOW YOUR TEETHV2 / H’ART

    Amsterdam ist hinlänglich nicht als Hauptstadt der europäischen Mu-sikszene bekannt. Mit Bombay ha-ben die niederlän-der nun aber einen

    scharfen Anwärter auf das beste Album des Jahres, bis hier hin. Auf „Show Your Teeth“ gibt’s post punk, Lo-fi und Ga-rage-Attitüde. Eine Platte, mit der Fans von ausgefeiltem indie Rock ihre wahre freude haben werden. MS

    DAVID BOWIEBLACKSTARSONY MUSIC

    Dass Blackstar das Abschiedswerk dieses großen künstlers werden würde, war zu-nächst nicht zu erahnen. nun ist das Album veröf-

    fentlicht und David Bowie ist tragischer-weise nur zwei Tage nach der Veröffent-lichung von uns gegangen. Die ganze Symbolik des Albums, der Texte und vor allem auch des verstörenden videos zu „Lazarus“ lassen einen angesichts des offenbar geplanten Abschiedscharakters dieses Albums förmlich erschaudern. Setzt man sich mit „Blackstar“ auch nur ein bisschen auseinander, dann wird klar, dass David Bowie seine letzte En-ergie und die Auseinandersetzung mit seinem bevorstehenden Tod hier hat einfließen lassen. Wohl auch gerade deshalb klingt das Album so anders als jeder seiner vorgänger – jazzig-trippig, entrückt-ambientmäßig, manchmal

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    ALL-STAR-METAL

    inDiE

    RoCk

    ELEkTRo BLUBB RoCk

    DARkWAvE

    poST pUnk

    RoCk

  • fast gespenstisch. Und natürlich entzieht sie sich jeglicher Kritik, da es fast schon unglaublich ist, dass dieses Album überhaupt existiert. R.i.p., David! PS

    DESERT MOUNTAIN TRIBEEITHER THAT OR THE MOONMEMBRAN / MEMBRAN

    Stellt Euch Dave Wyn-dorf vor, als er noch Mu-sik wie aus dem Welt-raum machte, nehmt dazu eine ent-

    rückte, auf Hall gemischte Stimme aus dem Off, etwas breit dominie-render Soundbombast der Marke Amplifier trifft auf Monster Magnet und schön langgezogene Songs wie aus besten Madchester-Raverock-zeiten, dann habt ihr dieses wun-derschön groovige Soundgebirge vor Euch, welches zwei nach Lon-don emigrierte kölner zusammen mit einem Inselaffen als Gitarrist/Sänger da in Perfektion vom Stapel lassen. ich liebe diesen schwerblü-tigen, tranceartigen Sound wie eine Lokomotive, die – wenn sie erst einmal in fahrt ist – nicht mehr zu stoppen ist. EF

    ELECTRIC LOVEHEROINEBLEEDING NOISE / SOULFOOD

    Sollte jemand abseits aller s c h l e c hte n nachrichten dieser Tage auch mal den Schalter auf gute Laune

    umlegen wollen, hier ist der Sound-track dazu. Rock mit punk und einer schönen Portion Entschlossenheit kennzeichnet die runde Langrille des gemischten Stuttgarter Quar-tetts. Dieses unbeschwert-naive Album legt man ein, wenn man im Sommer mit der Clique zum Bag-gersee fährt um dort gehörig unge-bührlich zu feiern. Technisch ist die Band perfekt, Sängerin Denise hat eine super Stimme und die Welt ist heute gut zu dir. passt perfekt zu behüteten Mittelstandskids, ich wünsche mir beim nächsten Album aber auch mal ein herzhaftes „Fuck You“ in den Texten und ein Distor-tionpedal. EF5

    pSYCHEDELiC poSTRoCk

    fUnpUnk

  • .rcn 30

    REVIEWS

    EMIL BULLSXXAFM RECORDS / SOULFOOD

    Um ihr 20-jähriges Bandjubiläum zu feiern, haben sich die Münchner Jungs von Emil Bulls etwas Be-sonderes einfallen lassen: Die besten

    Songs der letzten Jahre wurden mit einer ganz neuen Atmosphäre ausgeschmückt und in die „Candlelight“-versionen um-gewandelt. nun mag sich der ein oder andere fan vielleicht fragen, wieso klassiker wie „Here Comes The fire“ oder „Hearteater“ jetzt eher nach aufge-wärmten Essen als nach Metal klingen, doch es wird sicherlich auch Befürwor-ter dieses neuen Sounds geben, der den Jungs wirklich gut steht. Zwar komplett anders, aber wer sagt denn, dass anders schlecht ist? Zudem sind für all diejeni-gen, die eher an alten Traditionen fest-halten wollen, auf CD2 des Albums die Songs noch mal in originalversion mit dabei. Einfach mal drauf einlassen! SG

    ERDLING AUS DEN TIEFENOUT OF LINE / ROUGH TRADE

    Die ehemaligen Stahlmänner Gi-tarrist neill Devin und Schlagzeu-ger niklas kahl liefern nach der schon sehr über-zeugenden Single „Blitz und Donner“

    mit „Aus den Tiefen“ einen vielver-sprechenden Angriff auf die deutsch-sprachige Rockszene ab. Das dunkle Album, das nicht nur die Anhänger der neuen Deutschen Härte lieben wer-den, kann mit fetten Gitarrenwänden, Pathos, Emotionalität und hymnischen Melodien punkten die ein hohes ohr-wurmpotential aufweisen. Ein extrem gelungenes Debüt, das nicht nur den Liebhabern von Musik wie Eisbrecher, Megaherz oder oomph beim Hören ein breites Grinsen entlocken wird. Die Scheibe der „Erdlinge“ gibt es neben der regulären Ausgabe auch in einer 2 CD li-mited Deluxe Edition. Anspieltip: Firma-ment (auch in der piano version). BS

    ERIK COHEN WEISSES RAUSCHEN RYL NKR RECORDINGS / ROUGH TRADEReferenzen hört man viele im Sound von

    Erik Cohen. Riffs, die klingen wie auf dem ersten Dan-zig-Album, fette Schweineorgeln wie aus den Siebzi-gern und Texte wie aus einem film-

    Drehbuch. Und all das von einem Mann, der sich mit seiner Band Smoke Blow jahrelang durch die punk- und Hard-core-Clubs der Republik gekrakelt hat. Die Solo-Songs von Erik Cohen alias Jack Letten umschmeicheln die Ohren seiner Hörer, statt ihre Beine zum wilden Pogo zu animieren. Stimmlich erinnert er streckenweise fast ein bisschen an Sami von den Broilers. „Weisses Rauschen“ liefert einige schön rockige Düsterpop-ohrwürmer, die das Zeug zu Radiohits hätten. Aber leider gibt es bei uns nicht viele Stationen, die sich trauen so coole Underground-Musik zu spielen. Weiter so Erik äh Jack! WH

    FJØRTKONTAKTHOTEL VAN CLEEF / INDIGO

    Es mag nicht allzu viele geben, die fjørt kennen, aber wer sie kennt, der lief Wände empor (nicht nur für mich selbst sprechend), als das neue Al-bum auf neuem

    Label angekündigt wurde. Seit der Ep Demontage anno 2012 wurde das Trio aus Aachen etwas melodischer und brachten die Dynamik und Triebkraft einfach nur in ein anderes vokabular der formensprache auf dem Debut d’accord 2014. Dies gipfelt nun darin, dass Musik und stimmliche Begleitung nicht mehr in ambivalenter Reibung die Elektrizität des Ganzen auf nukleare Sprengkraft bringen, sondern sich sehr harmonisch emanzipiert haben. Es büßt keinesfalls an Qualität der Musik ein, dass die Ge-sangstimme stellenweise an Casper erinnert, sondern spricht eher für die Band, deren Texte man an klowänden sämtlicher Clubs der Republik zitiert sehen will.LB

    THE LAST FIGHTAVEBE TRUE MUSIC / SPVThe Last fight ist ein italienisches indie Quartett um Bandleader James Dini. Die fünf gibt es seit 2010 und „Ave“ ist ihre erste CD. kaum zu glauben, denn sie zünden mit den elf Songs ein wahres

    indiefeuerwerk ab. Wunderbare Melodien werden immer wieder von energischen, schnellen und harten Gitarren-riffs abgelöst. Mal

    klingt es sehr hymnisch, mal richtig sanft melodisch. „Morning Sun“ beginnt beispielsweise ganz langsam und wird mit zunehmender Spieldauer schneller und härter. Das anschließende „peere-pheree“ darf man nicht zu oft hören, sonst besteht ohrwurmgefahr. Das pa-ckende „Aple of Your Eye“ klingt leicht nach U2. „2K13“ sticht zum Schluss durch Riffs im Stile von Héroes del Silen-cio heraus. „Toy Boy“ ist ein eindring-licher Rocksong. Hoffentlich macht die Band so weiter und hoffentlich recht bald.ROHO

    LIONHEARTLOVE DON´T LIVE HEREBDHW / SOULFOOD

    Die kalifornischen kings des Musc-le-Hardcores sind zurück mit einem starken und bru-talen Stück Musik. Der neue Kraft-protz hört auf den

    Titel Love Don´t Live Here und kracht durchs Gebälk, dass einem wirklich Angst und Bange werden kann. Die elf Songs wirken wie die regelmäßige Ein-nahme von Eiweißdrinks ohne dabei im-potent zu werden. vielmehr schwillt die Muskelmasse und nicht nur die. für alle die Lionheart nicht kennen, sei der Titel-track als Anspieltipp genannt. Ansonsten lohnt sich auf jeden fall die konzertreise am 26.02. nach München, um das Back-stage ordentlich durchzunudeln. ANS

    LUGNETLUGNETPRIDE AND JOY MUSIC / EDEL

    Lugnet sind eine schwedische Band die auf der mo-mentanen Retro 70er Jahre Hard Rock Welle kräftig mitsurfen. ihre De-butscheibe klingt

    es sehr stark nach Deep purple oder Led Zeppelin und auch fast abgezockt und perfekt klingt. kein Wunder, denn die Musiker sind sehr erfahren. Da röhrt Roger Solander sehr leidenschaftlich, bekannt von der ken Hensley Band. Die

    ALTERnATivE-METAL

    nEUE DEUTSCHE HÄRTE / ROCK

    RoCk

    poST-HARDCoRE

    inDiE

    HARDCoRE

    HARD RoCk

  • REVIEWS

    NOTHING BUT THIEVESNOTHING BUT THIEVESRCA / SONY

    Auf den ersten H ö r e i n d r u c k könnte man die-se britische Band als Schwerenöter mit der Tendenz dazu abstempeln, jungen Mädchen

    gezielt beim Liebeskummer zu erleich-ternden Tränen zu verhelfen. Gibt man dem Teil aber fünf Durchläufe poppen einem neue Erkenntnisse auf: nBT schreiben fantastische Songs. Die Songs sind fett produziert und bergen beim genauen hinhören nette und mit Liebe zum Detail gemachte Soundgimmicks in sich. Der mit einer erstaunlich flexiblen, hohen Stimme gesegnete Sänger Conor singt dermaßen mit Hingabe, als mache er gerade eine intensive Therapie mit.

    starke und treibende Rhythmusfraktion um Schlagzeuger fredrik Jansson (ex Witchcraft) und Bassist Lennart „Z“ Ze-thzon liefert die starke Grundlage für die beiden Gitarristen Holten und Jansson. „Lugnet“ bedeutet Gelassenheit und so heißt auch die Region wo die Band probt. Die Musik ist zum Glück alles an-dere als gelassen, sondern fetzt richtig gut. ROHO

    MASTERAN EPIPHANY OF HATEFDA REKOTZ / SOULFOOD

    obwohl es in den letzten Jahren ex-trem guten nach-wuchs im Death Metal gibt, haben die „Alten“ durch-aus noch ein Wört-chen mitzureden.

    Master wurde vom Bandleader paul Speckmann bereits 1983 (!) gegründet und gehen deswegen ohne frage als Legende durch. Das Werk Speckmanns war nicht immer von guter Qualität, in den letzten Jahren zeigt die kurve aber wieder deutlich nach oben. Das neue Album ist old School bis auf die kno-chen: schnell, ohne Schnörkel (oder gar Experimente), vorgetragen mit einer herrlich angepisst-modrigen Stimme, die manchmal sogar in Autopsy-nähe vordringt. für mich ein Highlight der um-fangreichen Diskografie Speckmanns.JR

    NEVERMEN NEVERMEN RYKODISC / WARNER

    Schon wieder so eine Supergroup! Gelangweilte Al-ternative-Super-stars, die neben ihren etablierten Bands mit unaus-gegorenen Songs

    zusätzlich Schotter machen wollen? no Way! nevermen sind aufregend, spannend und verstörend. Hinter dem pseudonym nevermen verstecken sich Tunde Adembimpe (Tv on The Radio), Mike Patton (Faith No More) und Adam Drucker aka Doseone (Gründer des ex-perimentellen Rap-Labels Anticon). Und im Sound erkennt man sie alle wieder: die elektronischen Spielereien von Tv on The Radio, den kaputten Funk von Faith no More und jede Menge Weirdo-Hip Hop. in keiner Minute von nevermen spürt man irgendeine form von Geran-gel, dass sich einer der drei Exzentriker in den vordergrund drängen will. Es passt einfach. WH

    neben all den Robbie Williams-ähn-lichen-passagen (Song 7) kann die Band aber auch gehörig rocken, klasse Laut-Leise-Dynamiken nicht nur für Muse-fans... EF

    OBSCURAAKRÓASISRELAPSE / ROUGH TRADE

    fünf lange Jahre nach dem star-ken vorgänger „omnivium“ (und nach dem Weg-gang von Gitarrist Christian Münzner und Schlagzeu-

    ger Hannes Grossmann) durfte man sehr gespannt auf das neue Album der Süddeutschen sein. verstärkt um Jazz-Gitarrist Rafael Trujillo und Drummer Sebastian Lanser (genau, der Typ von Panzerballett) macht das Kleeblatt be-

    DEATH METAL

    ALTERnATivE / inDiE

    ALTERnATivE / pop

    pRoG DEATH METAL

  • .rcn 32

    REVIEWS

    reits mit dem opener klar, dass ihm auch 2016 niemand so schnell etwas im Bereich des technischen Death Metal vormachen kann. Trotz dem Überbegriff „Death Metal“ gehen sie unglaublich musikalisch und abwechslungsreich vor, über technische fähigkeiten müssen wir sowieso nicht reden. Liebhaber von pro-gressiver, harter Musik MÜSSEn dieses Album gehört haben! JR

    OST + FRONTULTRA OUT OF LINE / ROUGH TRADE

    Wurde alles bishe-rige der Band um den Ex Schelmish, Tanzwut und Cor-vus Corax Musi-ker patrick Lange sehr kontrovers diskutiert, wird auch das neueste,

    dritte Album „Ultra“ für Gesprächsstoff sorgen. Besonders die Texte geben si-cher dazu Anlass, die Musik die neben nDH auch den Elektronik, Metal und Industrialbereich streift, strotzt vor Ab-wechslung. Man kann ja über Hermann Ostfront, wie er sich nun nennt, sagen, was man will, aber ein feines Händchen für ohrwürmer und Hymnisches mit Hit-potential hat er zweifellos. Und so wird „Ultra“, das in der Deluxe Editon mit 2 CDs und 6 zusätzlichen Songs aufwartet, bombig einschlagen. Anspieltip: Ster-nenkinder. BS

    AXEL RUDI PELLGAME OF SINSSTEAMHAMMER / SPV

    pünktlich alle zwei Jahre liefert unser Axel eine neue Scheibe ab. Beim ihm weiß man ja immer, dass man meistens eine ordentliche

    Melodic-Hard Rock Scheibe bekommt. Der etwas rauere Gitarrensound ist die größte Überraschung, ansonsten regiert typische Axel-kost, die man vom black-moreskem Gitarrenmaestro gewöhnt ist. Johnny Gioeli ist stimmlich wieder mal eine Macht und holt die kohlen bei den etwas mittelmäßigeren Nummern auch meistens aus dem feuer. fans ha-ben es bestimmt schon im Regal stehen und für neueinsteiger eignet sich der neue Dreher auch bestens.STS

    PRONGX - NO ABSOLUTESSTEAMHAMMER / SPV

    nachdem es ein paar Jahre lang relativ ruhig war um die new Yorker Groove-Metaller prong, hauen uns die Jungs seit 2012 wieder regelmäßig ein neues Album

    um die ohren. Letztes Jahr gab es das gelungene Coveralbum „Songs from The Black Hole“, im Jahr davor das ge-feierte „Ruining Lives“, und nun das neue „x – no absolutes“. Ein paar Dinge fallen schon beim ersten Durchlauf auf: Tommy victor hat hier gesangstechnisch wirklich einen sehr guten Job hingelegt und singt so variabel und vielseitig, wie es ihm wahrscheinlich nur wenige zu-getraut hätten. Dadurch gewinnt das ganze Album an Dynamik, da auch die Songs jeweils einen recht weiten Span-nungsbogen aufbauen. Absolute Kauf-empfehlung. PS

    REFUSALWE ROT WITHINFDA REKOTZ / SOULFOOD

    oha, da ist aber jemand schlecht gelaunt. Das De-bütalbum der finnen – seit der Gründung 2008 erschienen bereits sieben Demos

    – klingt wie eine vertonte kneipenschlä-gerei zwischen Mitgliedern von napalm Death (Growls), nasum (hysterisches Gekreische), Dismember (diese klamp-fen!), typisch skandinavischem Crust, einer ordentlichen Ladung Speed und einer nicht unerheblichen Menge selbst-gebranntem Schnaps. Das Energie- und Aggressionslevel bewegt sich dabei über die volle Distanz kurz vorm Anschlag, selbst dann, wenn das Gaspedal nicht durchgetreten wird. fans der obenge-nannten Bands sollten mal ein ohr ris-kieren. Anspieltipp: „Doomed“. JR

    SHEARWATERJET PLANE AND OXBOWSUB POP / CARGO RECORDSShearwater sind mir bislang nicht groß aufgefallen im Groß der indie-folk-Bands. Aber das neue Album der ka-nadier lässt aufhorchen. Frontmann Jonathan Meiburg´s großartige Stimme, dazu knackige Riffs, Schlagzeug und ein

    paar elektronische Gimmicks kom-men gut rüber. Die Band schafft es mit eingängigen Me-lodien voller Ener-gie die Spannung zu halten und nie

    Langweile aufkommen zu lassen. Beim Song „Quiet Americans“ kommt sogar ein wenig Bowie durch. Und das können nun wirklich nicht viele. MR

    THE SHEEPDOGSFUTURE NOSTALGIAWARNER BROS. / WARNER

    Diese nostalgie-neurotischen Ka-nadier haben es ein bisschen mit den Zeitsprüngen. im oktober be-reits veröffentlicht, dockt ihre bereits

    fünfte Scheibe nun amtlich ein zweites Mal Ende Januar 2016 an die deutschen Plattenabhör-Verkaufstheken an. Wenn schon Marty Mcfly im Herbst nirgendwo auf dieser kugel mit seinem DeLorean aufgetaucht ist, dann bringen uns diese Ahornblätter die goldenen 70er wieder zurück. Zielgruppe: blutjunger Hipster mit Truckermütze, Gesichtswolle und Black keys-Shirt, oder der gut verdie-nenden Best-Ager, der zuhause mehrere Meter vinyl mit viel Bad Company-, The Band-, Eagles- und Free-Platten stehen hat. Zumindest an einigen Stellen höre ich lupenrein-weinende Twin-Gitarren-melodien der Skynyrd-Schule heraus. Gute Stereoanlage, dann geht auch gleich das Kopfkino für den persönlichen Roadmovie an. Da braucht es nicht mal den flux-kompensator-DeLorean... EF

    SIMOLET LOVE SHOW THE WAYMASCOT / ROUGH TRADE

    Schön, dass Joe Bonamassa im vÖ plan von Mascot auch mal einen Monat keine Platte veröffentlicht und so platz für inter-essante kombos wie diese drei aus

    nashville lässt. Man hört ihnen vielleicht eine gewisse Clubrockvergangenheit an, aber rein von der Attitüde rockt das Trio nach vorne wie Sau wie einst Ten Years After, wo Gitarrensolos den Song noch weiter getragen haben. Roh eingespie-lt, ein Sänger mit einem leichten Hen-

    nEUE DEUTSCHE HÄRTE

    MELoDiC HARD RoCk

    inDUSTRiAL-THRASH-CoRE

    inDiE-foLk-RoCk

    DEATH GRinD

    RETRo foLk/RoCk

    GARAGE-poWER-BLUESRoCk

  • REVIEWS

    wählten Auszeit von neun Jahren besser den je ihre kreative Energie zu bündeln weiß. Sie sind im Meer der übrig ge-bliebenen 90er-Jahre-Rockdinosaurier jederzeit in der Lage, mit einem Gegen-entwurf zum gängigen handzahmen Mitläuferrock aus der Deckung kommen zu können. EF

    SPIDERGAWD III CRISPIN GLOVER RECORDS / SOULFOOD

    Seit April 2014 ha-ben die norweger drei komplette Longplayer ver-öffentlicht. Diese Zeit brauchen Metallica, um im Studio die Mikro-fone am Drumset

    einzurichten. Die acht neuen Songs tau-chen wieder tief ein in die Welt von Sto-ner Rock, Retro Sounds und experimen-tellen passagen. kein Wunder, w