GASTRONOMIE / GÄSTE / GENÜSSE / 13. JAHRGANG #51...GASTRONOMIE / GÄSTE / GENÜSSE / 13. JAHRGANG...

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LEGENDEN IN SICHT Wenn Hirschen fliegen, wird’s wirklich wild GASTRONOMIE / GÄSTE / GENÜSSE / 13. JAHRGANG #51 P.b.b. Verlagsort 1060 Wien 02Z034490 M Zugestellt durch Post-Gruppe Euro 5,80

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    LEGENDEN IN SICHT

    Wenn Hirschen fliegen, wird’s wirklich wild

    GASTRONOMIE / GÄSTE / GENÜSSE / 13. JAHRGANG #51

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  • 3332 Bewegung vor der Bierbar im neuen paul’s

    VIELE HEISSE PUNKTE

    LINZ BEWEGT

    Linz ist in Bewegung! Die oberösterreichische Landeshauptstadt hatte viele Jahre lang nicht gerade

    den Ruf, ein kulinarischer Hotspot zu sein. Das hat sich – nicht zuletzt dank der hotspots-Initia-

    tive, die von engagierten Gastronomen anlässlich des Kulturhauptstadt-Jahres 2009 ins Leben

    gerufen wurde – geändert. Text: Wolfgang Schedelberger

    Wenn die Linzer gut essen gehen wollten, sind sie zumeist aufs Land gefahren. Kein Wunder. Das kulinarische Angebot in der Donau-Metropole war bescheiden, und rund um die Stadt locken zahlrei-che empfehlenswerte Gasthäuser und Restaurants. Am bemer-kenswerten kulinarischen Angebot vor den Toren von Linz hat sich nichts geändert. Eher im Gegenteil – es ist noch größer ge-worden. Wir haben vier unserer Lieblingswirte aus dem Linzer Umland besucht und stellen Sie auf den Seiten 38 bis 41 vor.Was sich in den letzten Jahren jedoch drama-tisch geändert hat, ist die Gastronomie-Land-schaft in der Stadt selbst. Junge Gastro- nomen haben Betriebe, die in die Jahre gekom-men waren, übernommen und mit frischem Elan neu belebt. Alteingesessene Klassiker der Linzer Restaurant-Szene haben mutig investiert und präsentieren sich besser denn je. Auch qualitative Wein- und Cocktail-Bars findet man mittlerweile. Es kamen aber auch gänzlich neue Lo-kale dazu. Das Spektakulärste ist wohl das paul’s, das im August seine Pforten öffnete. Wie kein anderes Lokal steht es für ein neues gastronomisches Selbst-bewusstsein, das gutes Essen und hoch-wertige Getränke mit einer gemütlichen Lässigkeit kombiniert.

    Die Gäste gemeinsam erziehen

    Verglichen mit Wien und Salzburg, ist Linz im-mer noch ein günstiges Pflaster, um anständig essen zu gehen. Aber das Preisniveau hat in

    den letzten Jahren angezogen. Ernst-hafte Betriebe haben sich von der Preisschlacht zu Mittag verabschiedet und kalkulieren jetzt seriöser. Ein Mit-grund dafür war sicherlich, dass sich im Jahr die besten Lokale der Stadt (Restaurants, Gasthäuser, Cafés aber auch Bars und Hotels) zusammenge-tan haben und die hotspots-Vereini-gung gründeten.

    Primäres Anliegen war es, im Vorfeld des Kulturhaupt-stadt-Jahres 2009 gemein-sames Marketing zu betrei-ben. Mit dem Culinary-Art Festival, das mehrere Jahre lang stattfand, ist es ihnen gelungen, ein kulinarisches

    Ausrufe-Zeichen zu setzen, das die ganze Stadt gehört hat. Viel wichtiger war jedoch langfristig, der kollegiale Austausch, der im informellen Rahmen passiert ist. „Wir arbeiten jetzt miteinander und nicht ge-geneinander. Gastwirte haben ja oft ausge-prägte Persönlichkeiten. Die alle dauerhaft in ein Boot zu bringen, wo es nicht darum geht, dass man kurzfristig persönlich pro-fitiert, ist bemerkenswert und macht mich stolz“, erklärt der ehrenamtliche hots-pots-Obmann Robert Seeber, der nicht nur Inhaber des Promenadenhofs ist, sondern auch Spartenobmann in der WKOÖ.

    Günter Hager vom City-Lokal Josef ist so eine Persönlichkeit, der die Linzer Gas-tronomie-Szene seit Jahrzehnten prägt und seine eigene Meinung stets deutlich zu formulieren mag. Doch der streitbare Unternehmer setzt sich auch beherzt für andere ein, wovon nicht nur sein soziales Engagement in Tibet zeugt. Mit dem Josef war Günter Hager 1997 einer der ersten, der für Aufbruchstimmung in der Linzer City gesorgt hat.

    Linz und die Hauben-Küchen

    Das Josef nennt sich etwas kokett Stadt-bräu, was natürlich eine schamlose Unter-treibung ist. Hier kann man nicht nur her-vorragende Austro-Tapas essen, sondern auch ausgesuchte Weine trinken. Hager hat seine gastronomische Karriere in Linz in der Haubengastronomie begonnen (Al-legro 1982–1992), doch dann entschieden, dass er nicht „in Schönheit sterben“ will, sondern lieber ein Lokal führen will, das immer voll und für alle Schichten zugäng-lich ist.

    Wein im Stadtbräu: Günter Hager vor dem „Josef“.

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    »Es macht mich stolz, dass sich unsere

    hotspots-Initiative laufend weiter

    entwickelt«– ROBERT S E EBER –

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    Dass man auch in der Haubengast-ronomie über viele Jahre erfolgreich sein kann, zeigt Erich Lukas mit dem Verdi am Stadtrand in schöns-ter Grünlage. Heuer feiert man das 50-jährige Betriebsjubiläum. Erich Lukas hat den runden Geburtstag zum Anlass genommen, sowohl die etwas einfacher gehaltene Verdi-Ein-kehr als auch das anspruchsvolle Re-staurant neu zu gestalten. Wie ein Fels in der Brandung ist das Verdi seit Jahrzehnten die unumstrittene Top-Adresse in Linz, wenn es um ge-hobene Genusskultur geht.

    Ebenfalls ein „alter Bekannter“ der Linzer Top-Gastronomie ist Georg Essig, der viele Jahre lang das Restaurant „Der neue Vo-gelkäfig“ (drei Hauben) geführt hatte, eher vor fünf Jahren genug davon hatte, Abend für Abend groß aufzukochen. Er eröffnete am Froschberg die Edelgreißlerei Essig’s, wo man bis 19 Uhr auch war-me Speisen genießen kann. Auch das Essig’s ist mit zwei Hauben im Gault Millau ausgezeichnet, nur hat es anders als die meisten Restaurants am Abend geschlossen.

    Auch Thomas Altendorfer und seine Partnerin Petra Reindl ha-ben sich mit ihrem Restaurant Herberstein wieder von der Hau-bengastronomie (zwischenzeitlich zwei Hauben) verabschiedet. Der Aufwand wurde von den Gästen einfach nicht entsprechend honoriert. Heute geht das Herberstein mit seiner beliebten Bar besser denn je. Zusätzlich zu Bar- und Restaurant-Betrieb ha-ben die beiden vergangenes Jahr eine Sushi-Bar aufgesperrt, wo Sushi-Meisterin Kornchanok Wern die Gäste mit Frischfisch be-geistert. So ganz verabschiedet haben sich die beiden engagier-ten Gastronomen von der Hauben-Gastronomie dennoch nicht. Im Vorjahr eröffneten sie am Schlossberg die modern gestaltete Schlossbrasserie, wo sie eine gekonnte kulinarische Mischung aus Frankreich und Österreich präsentieren.

    Neue Köche braucht die Stadt

    Im Frühling haben die beiden jungen Gastronomen Dominic Grünwald und Peter Thalhammer (Küchenchef) das Traditi-

    onsgasthaus Fischerhäusl in Urfahr übernom-men und bespielen es seither mit viel Elan. Das Fischerhäusl ist eines der ältesten Gebäude des früheren Fischerdorfes Alt-Urfahr. Fischer gibt es heute keine mehr, also beziehen sie den Fisch von einem Züchter in Steyr.

    Im Juni hat Walter Wagner seine Wagnerei nach acht Jahren geschlossen und mit Bernhard Presl- mayer einen würdigen Nachfolger gefunden. Der junge Koch ist verliebt in schöne Speisen und bietet im kleinen Lokal, das jetzt seinen Namen trägt, eine ambitionierte und zugleich boden-ständige Küche an. Ein paar spanisch inspirierte Gerichte gibt es genauso wie österreichische Klas-siker. Unaufgeregt, locker und modern bereichert das Preslmayers seit kurzem die Linzer Lokalsze-ne.

    Die spektakulärste Neueröffnung des Jahres ist jedoch zweifellos das paul’s am Domplatz. Na-menspatron ist Paul Gürtler, der sich als ambitio-nierter Spitzenkoch schon in jungen Jahren einen hervorragenden Namen gemacht hat. Nachdem er im Landhaus Stift Ardagger für Hauben-Segen gesorgt und sich als gestandener Küchenchef ein Namen gemacht hatte, absolvierte er die F&B-Ma-

    nagement Akademie, um sich auch das betriebswirtschaftliche Know-how für die Selbstständigkeit zuzulegen. Dort lernte er Edi Altendorfer von der Netzwerkgruppe kennen, der ihn nach erfolgreichem Abschluss prompt für ein gemeinsames Projekt engagierte.

    Das paul’s ist auch ein anspruchsvolles Restaurant, denn das Ko-chen hat Paul Gürtler ja nicht verlernt. Es steht sogar ein eigener Dry-Aging-Kühlschrank für Steaks zu Verfügung. Trotzdem soll der Spaß nicht zu kurz kommen. Das zeigt sich in der witzigen Einrichtung des Lokals, in dem jeder Raum anders gestaltet ist und eine andere Atmosphäre vermittelt. Gemütlich sind sie alle. Von der Speisekarte bis zur Dienstkleidung des Personals wurde nichts dem Zufall überlassen. Das Lokal vermittelt eine zeitgemäße Lässigkeit, bei der man sich einfach wohlfühlt. Klar bekommt man hier auch gute Weine, noch bemerkenswerter ist jedoch das Bierangebot. Sechs ausgesuchte Biere gibt es online (also vom Fass), dazu noch 30 Spezialbiere in der Flasche. Darun-ter Spezialitäten aus Belgien, Holland, Schottland und Deutsch-land, vor allem aber aus Österreich. Im paul’s wird einfach jeder Bierfreund glücklich.Dass es Patron Paul Gürtler gerne bunt hat, belegt schon ein Blick auf seine zahlreichen Tattoos. Auch bei seinem Speiseangebot will er sich nicht von engen geografischen Grenzen einschränken lassen. Gerichte wie Drunken Gambas, Curry Gurke, Tscheina-town und Pauls Pizza genauso wie Speck vom Wastlbauern zeu-gen von der kulinarischen Vielfalt, die hier geboten wird. „Essen muss Spaß machen. Geteilte Freude ist doppelte Freude. Deshalb servieren wir den Gästen kleine Teller und stellen die Gerichte selbst auf einem großen Teller in der Mitte des Tisches, damit alle davon kosten können“, erklärt Paul Gürtler seine Philosophie des Teilens. Nur zu Mittag, wenn es mitunter schnell gehen soll und Gäste auch alleine kommen, gibt es die Lunchboxen, die sich nicht wirklich zum Teilen eignen.

    „Wir wollen das paul’s ganztägig bespielen, vom Lunch über Kaffee und Jause am Nach-mittag bis zum Restaurant- und Barbetrieb am Abend. Mit den zahlreichen unterschiedlichen Räumen haben wir zu jeder Tageszeit den pas-senden Rahmen“, erklärt Edi Altendorfer, dem gemeinsam mit Paul Gürtler der neue Linzer Hotspot gehört. Apropos Hotspot. Mit seiner Netzwerkgruppe war und ist Edi Altendorfer auch der Motor hinter der Wirte-Vereinigung „hotspots Linz“.

    Georg Essig

    Verdi’s

    Fischerhäusl

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    Bernhard Preslmayer

    Herberstein Sushi Bar

    Verdi’s

    »Mit den zahlreichen unterschiedlichen Räumen haben wir zu jeder Tageszeit den passenden Rahmen«– PAUL GÜRTLER –

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    Gemeinsam laden 14 hotspots-Wirte noch bis Ende September zum Genussland-Herbst, bei dem es spezielle Menüs mit regionalen Po-dukten aus dem Umland gibt. Und weil den hotspot-Mitgliedern die Förderung des eige-nen Nachwuchses ein besonderes Anliegen ist, veranstalten sie heuer unter Federführung von Sky-Garden-Chef Artur Ramsedner erstmals die „Junior Koch Challenge“. Dieser Tage stel-len sich die 16 Finalisten mit selbst kreierten Drei-Gänge-Menüs einer hochkarätigen Fach-jury. Die besten sechs bestreiten dann gemein-sam am 7. November ein großes Gala-Menü im Linzer Cubus.

    Biertrinker lieben guten Wein

    Der Weinbau selbst spielt in Oberösterreich bekanntlich keine allzu Rolle. Hier ist das Bier zu Hause, was sich nicht nur dadurch manifes-tiert, dass die Brau Union ihren Hauptsitz in

    Linz hat. Auch zahlreiche mehr oder weniger große Brauereien mit zum Teil ganz hervorragenden Bie-ren sind vor allem im Mühl-viertel zu Hause. Seit kur-zem gibt es sogar zwei Biere von Österreichs einzigem Trappistenkloster in Stift Engelszell. Weinfreunde kommen in Linz dennoch auf ihre Kosten. Neben dem eingangs erwähnten Josef und der Alten Metz-gerei hat der erfolgreiche Werber und „Weinnarr“ Clemens Strobl 2011 die Vinothek und Weinbar ignis eröffnet. Zusätzlich zu den 1.500 Weinen, die man hier käuflich erwerben kann, stehen bis zu 40 Wei-

    ne für den glasweisen Genuss zu Verfügung. Darunter natürlich auch die Weine, die vom eigenen Weingut des Hausherrn am Wagram stammen.

    Die beiden vorherigen Betreiber sind an diesem Standort ge-scheitert und mussten Konkurs anmelden. Lässt sich mit die-sem Haus einfach kein Geld verdienen?

    Wir sind jedenfalls sehr gut unterwegs. Der Linzer Hotel-markt ist vor allem unter der Woche nicht so schlecht, weil wir eine starke Wirtschaft haben. Dennoch ist ein Hotel kein Selbstläufer. Der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg sind tausend Kleinigkeiten, die man richtig oder falsch machen kann. Mir ist es ganz wichtig, persön-lich im Haus sichtbar zu sein und Kontakt mit den Gästen zu haben. Das ist gerade in Business-Hotels nicht immer der Fall.

    Wie sehen Sie die Entwicklungen am Linzer Hotelmarkt ins-gesamt?

    Vor zwanzig Jahren hat es mit dem Einstieg von Steigen-berger, ibis und Courtyard einen Schub gegeben, 2009 kam das Park Inn dazu. Seither ist das Bettenangebot so-gar leicht rückläufig, weil einige familiengeführte Häuser zugesperrt haben. Nachfrageseitig ist die Entwicklung je-doch positiv.

    Mehr Nachfrage, weniger Konkurrenz – da lassen sich ver-nünftige Preise durchsetzen, oder?

    Wir fahren mit einer konsequenten Preispolitik über alle Vertriebskanäle sehr gut. Gerade die internationalen Ket-ten glauben jedoch, dass sie mit Yield-Management-Pro-grammen, die schon im Airline-Geschäft nicht funktionie-ren, um jeden Preis hohe Auslastungen erzielen müssen und ruinieren dadurch den Markt für alle. Im Schnitt sind

    die Zimmerpreise in Linz zu billig, aber Besserung ist in Sicht. Dass im Hotel Wolfinger und im Schwarzen Bären jetzt die nächs-te Generation das Ruder übernommen hat, ist ein gutes Zeichen.

    Sie führen das Hotel am Dom ohne Restaurant, weil gleich gegen-über das pauls aufgesperrt hat, das sechs Tage die Woche mittags und abends geöffnet hat. Eine eigene Hotelbar gibt es jedoch.

    Die führen wir auch selbst, weil es wichtig ist, dass man im Haus einen Ort hat, wo man seine Rolle als Gastgeber auch glaubhaft spielen kann. Natürlich soll die Bar Gewinn machen, aber es geht eben nicht nur darum. Deshalb haben wir die Bar auch nicht ver-pachtet, sondern führen sie in Eigenregie. Eine gut geführte Ho-telbar ist einfach wichtig, weil hier sehr viel an Kommunikation stattfindet. Wir werden einen Champagner-Schwerpunkt setzen, wo es starke Marken zu einem sehr fairen Preis glasweise gibt. Bekannterweise beflügelt Champagner ja die Gespräche. Außer-dem vermittelt Champagner eine gewisse Wertigkeit, für die ja auch unser Haus steht.

    Die feinen Fleischaufstriche in handlichen Portionsbechern der Marke Carnella erfreuen sich in Österreichs Gastronomie zunehmender Beliebtheit. Grund dafür ist nicht nur die Top-Quali-tät der Aufstriche, sondern auch das attraktive Preis-Leistungs-Ver-hältnis. Dazu kommt auch noch das auf die Bedürfnisse der Gastro-nomie abgestimmte Sortiment mit den Sorten Leber, Kräuterleber, Kalbsleber, Pute sowie Geflügel. Und weil es nicht nur wichtig ist, wie die Aufstriche schmecken,

    sondern auch, wie sie auf den Tisch kommen, bietet Carnella einen form-schönen Holz- oder Acrylaufsteller für das Frühstücksbuffet an. Somit sind ein übersichtliches Frühstückbuffet und eine ideale Sortenerkennung für den Gast gesichert.

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    LINZ BEI NACHT Gemeinsam mit Edi Altendorfer hat Rinaldo Bortoli im Frühling das Hotel am Dom übernommen. Zuvor hatte Bortoli viele Jahre lang das Linzer Arcotel Nike geleitet. Er kennt die Linzer Hotellandschaft wie kaum ein anderer.

    »Natürlich soll eine Hotelbar Gewinn machen, aber es geht nicht nur darum«

    Weinbar ignis

  • Am Hauptplatz in Hellmond-södt oberhalb von Linz steht seit

    über 200 Jahren der mächtige Gast-hof Post, den die Unternehmerfamilie Schachermayer vor drei Jahren mit sehr viel Geld und etwas weniger Geschmack herrichten ließ. Der erste neue Pächter versuchte es mit einem klassischen, aber etwas einfallslosen Gasthaus-Konzept, das jedoch nie wirklich in die Gänge kam. Seit kurzem trägt das Lokal den Namen „Culinariat“ und ist eine der besten Ad-ressen rund um Linz, an der man richtig aufregend essen kann. Kein Wunder. Be-vor es Thomas Hofer zurück ins heimat-liche Mostviertel verschlagen hat, war er im Steirereck und zuletzt als Sous-Chef bei Alain Weissgerber im Taubenkobel

    tätig.

    Nach seiner Lehre in Linz und zwei Jahren bei Erich Lukas im Verdi

    ging Thomas Walkenstei-

    ner in den Zürserhof und danach ins Bergergut, wo er erstmals als Küchenchef verantwortlich war und prompt eine Haube erkochte. Der Auf-enthalt im Bergergut ist vor allem deshalb besonders wichtig, weil er dort die Tochter des Hauses näher kennenlernte. Eva-Maria Pürmayer ist heute privat wie auch geschäft-lich seine Partnerin und seit kurzem Mutter eines gemeinsamen Kindes.

    Im Culinariat gelingt Hofer die Quadratur des Kreises. Zum einen hat er geschafft, das Lokal wieder als beliebten Treffpunkt für die Ein-heimischen zu etablieren. Wer nur auf ein rasches Bier vorbeikommt, kann gleich aus vier regionalen Bieren vom Fass wählen. Gleichzeitig kocht er am Abend mit einer unbeschwerten Kreativität auf, die sich bis Linz und weit darüber hinaus he-rumgesprochen hat.

    www.culinariat.at

    GENUSS-HANDWERKER

    THOMAS HOFER Culinariat, Hellmondsödt

    »Wir sind und bleiben ein Gasthaus«

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    Was Helmut Rachinger in der Küche und seine Schwester Johanna Eckel mit

    dem dazugehörigen Hotel in den letzten zwanzig Jahren aus dem elterlichen Mühlt-

    alhof gemacht haben, ist bemerkenswert. Die gekonnte Mischung aus unaufgeregter Traditi-

    on, gepaart mit fast schon avantgardistischem Kunstsinn, verleiht diesem Haus seinen unver-

    wechselbaren Charakter. Dass Helmut Rachin-ger, der stets leise spricht und seine Worte mit Bedacht wählt, ein außergewöhnlicher Koch ist, weiß man seit langem. Doch anfangs hat sich sein im besten Sinn des Wortes radikaler Zugang zum Kochen mitunter hinter einer braven Fassade ver-steckt und kam nur ab und an zum Vorschein. In den letzten Jahren wurde Helmut Rachinger

    immer mutiger, seine Gerichte immer aus-drucksstärker. Man fühlt sich an den katala-

    nischen Maler Joan Miró erinnert, der mit zunehmendem Alter immer radikaler –

    und besser – wurde. Zu Jahresanfang ist nun Sohn Philip (24) von seinen

    Wanderjahren in Top-Restau-rants in London und Paris zu-rückgekehrt. Gemeinsam geben Vater und Sohn jetzt richtig Gas. Es scheint nicht, dass der Vater den Sohn zügeln würde, sondern eher dass der Sohn das kreati-ve Potenzial des Vaters erst so richtig erweckt hätte. Was sich auf den Tellern des Mühltalhofs derzeit abspielt, ist jedenfalls aufregend. Es ist ein Spiel der Aromen und Texturen, das ohne Hightech und exotische Zutaten auskommt. Die größte Investi-tion der letzten Zeit war neues Geschirr einer befreundeten Keramikerin, die den herrlich ar-rangierten Gerichten einen ent-sprechenden Rahmen gibt.

    www.muehltalhof.at

    MÜHLEN MAHLEN

    HELMUT & PHILIP RACHINGER Mühltalhof, Neufelden

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    »Jetzt geben wir gemeinsam Gas«

  • »Gute Laune ist einfach

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    »Zaubern sollen lieber Andere«

    Man sieht dem immer noch jugendlich wirkenden Chef gar nicht an, dass er hier schon seit über zwanzig Jahren am Werk ist. Doch wenn einem die Ar-beit Spaß macht, hält das wohl irgendwie jung, auch in der Kü-che. Dort versucht Eigentümer und Küchenchef Gerhard Feh-rer nicht zu zaubern, sondern führt eine geradlinige Küchenli-nie, die man im besten Sinn des Wortes bodenständig nennen kann. Regionale Schmankerln und klassische Gerichte der tra-ditionellen österreichischen Kü-che dominieren die Karte. Das hindert den mit einer Überdosis Energie geladenen Koch jedoch nicht daran, immer wieder ein-

    mal einen guten Meeresfisch

    anzubieten oder einen kurzen Ausflug in die asiatische Aromenwelt zu wagen. Ursprünglich hatte der Holz-poldl wie so viele ländliche Gasthöfe eine Fleischerei dabeigehabt, die man vor ein paar Jahren allerdings schließen musste. Sein gutes Händchen fürs Fleisch hat sich Fehrer jedoch behalten. Das zeigt sich bei g’schma-ckigen Innereigerichten genauso wie bei den saftigen Steaks, die immer beliebter werden. Lichtenberg ist vom Linzer Stadtzentrum rund zehn Kilometer ent-fernt, doch das scheint fürs Holzpoldl kein wirklicher Nachteil zu sein, wie die zahlreichen Linzer Auto-kennzeichen am Parkplatz belegen. „Bei uns haben die Gäste das Gefühl, am Land zu sein, ohne dabei weit fahren zu müssen. Das ist gerade am Abend entscheidend“, weiß Fehrer. Zu Mittag hat der Holzpoldl seit ein paar Jahren nur mehr am Wochenende und Feiertagen geöffnet, denn unter der Woche lohnt sich das Mittagsgeschäft einfach nicht mehr.

    www.holzpoldl.at

    BESTÄNDIG AM BODEN

    GERHARD FEHRER Zum Holzpoldl, Lichtenberg

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    Im Gasthof Schrot herrscht immer beste Stimmung. Die gute Laune der

    Chefin ist einfach ansteckend. Dass sich die Stimmung dann im Laufe des Abends

    immer noch weiter verbessert, hat auch mit ihrem außergewöhnlichen Weinvorrat zu tun,

    den die gebürtige Bayerin Simone Göttfried im Keller hortet. „Dabei gibt es nur das, was auch

    mir wirklich gut schmeckt, aber das ist eben gar nicht so wenig“, erklärt die gelernte Sommeliè-re verschmitzt. Es ist aber weniger die Menge (mehr als 400 Positionen), sondern vielmehr die kluge Zusammenstellung der Weinkarte, die wirk-lich bemerkenswert ist. Statt zu versuchen, mit zehn Winzern aus einer Region Kompetenz zu signalisieren, konzentriert sich Simone Gött-

    fried auf ihre drei Lieblinge und bietet dafür eine vorbildliche Jahrgangstiefe. Stets gut

    gelaunt ist auch Christian Göttfried, doch das bekommen die Gäste zumeist nur in-

    direkt – sprich am Teller – mit. Nach ausgiebigen Wanderjahren in den

    besten Häusern Deutschlands

    (Jörg Müller auf Sylt, Tantris in München, Heinz Winkler in Aschau), wo er auch seine Simo-ne kennenlernte, übernahm er das Schlossrestaurant in Grafen-egg, wo er auf Anhieb einen Mi-chelin-Stern und zwei Hauben erkochte. Auf Vermittlung von Edelbrenner Hans Reisetbau-er, der nur ein paar Kilometer entfernt wohnt, zogen sie 2005 nach Alkoven und übernahmen das Traditionsgasthaus Schrot. Hier kann Christian Göttfried so kochen, wie es ihm gefällt. Ein paar regionale Klassiker sind zwar auch immer auf der Karte, doch wirklich aufregend wird es, wenn man den laufend wech-selnden Empfehlungen folgt. So soll ein Gasthof sein!

    www.gasthofschrot.at

    DIE WEINBOTSCHAFTER

    SIMONE & CHRISTIAN GÖTTFRIED Gasthof Schrot, Alkoven

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