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Fairer Handel, der den Gaumen verwöhnt: Der Eine-Welt-Laden hat eine neue Serie der Neu- markter Schokolade auf- gelegt. NEUMARKT — Viel zu schade, um im Verpa- ckungsmüll zu landen: Die Künstlerin Karin Allar hat vier reizvolle Stadtmotive für die neue „grüne“ Serie auf die Leinwand gebracht. Die Ansichten schmü- cken nun die Tafeln, die Confiseur Peter Segerer mit vier köstlichen Krea- tionen gefüllt hat: Voll- milch pur und mit Nou- gat, weiße Schokolade mit Orangenkrokant und Zartbitter mit Hasel- nuss. Zu bekommen: im Eine-Welt-Laden und bei Segerer. Bürgermeisterin Ruth Dorner sieht in der Schoko-Aktion ein „Bil- dungsprojekt“, um auf die schlimme Situation von Kinderarbeitern in Afrika aufmerksam zu machen. wdn Gaumenfreuden aus fairem Schoko-Handel Neue Serie mit vier gemalten Stadtmotiven — Kommunale Aktion gegen die Kinderarbeit Lecker und toll verpackt: die neue Serie der Neumarkter Schokolade, die gestern mit prominen- ten Gästen im Eine-Welt-Laden vorgestellt worden ist. Foto: Günter Distler

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Page 1: GaumenfreudenausfairemSchoko-Handel …allar-art.de/pdf/hnm-lokal1-029-190413.pdf · Bagger und Planierraupen sind längst angerückt, das Grundstück für das neue Willibald-Gluck-Gymnasium

Bagger und Planierraupen sind längstangerückt, das Grundstück für dasneue Willibald-Gluck-Gymnasiumwird bald baureif sein. Der offizielleerste Spatenstich ist für 29. April vor-gesehen.

NEUMARKT — Gestern überreichteNeumarkts Oberbürgermeister Tho-mas Thumann im Landratsamt dieBaugenehmigung an Landrat AlbertLöhner, lobte ausdrücklich die guteZusammenarbeit aller Ämter undfreute sich darüber, dass die Stadtihren Teil dazu beigetragen hatte, denZeitplan einzuhalten.

Denn der ist durchaus ehrgeizig:Der Neubau soll unbedingt nochheuer winterfest gemacht werden,damit dann in der kalten Jahreszeitmit dem Innenausbau gestartet wer-den kann, so Landrat Albert Löhner.40 Prozent der Arbeiten sind bereitsausgeschrieben, bislang würden auchalle Kostenvorgaben eingehalten.

Immerhin handle es sich mit einemVolumen von 35 Millionen Euro umdie größte Baumaßnahme, die jemalsim Landkreis Neumarkt in einem Zugdurchgeführt worden ist. Das Gesamt-projekt Klinikum war zwar nochwesentlich teuerer, wurde aber übermehrere Bauabschnitte und einigeJahre gestreckt. Beim WGG soll esschnell gehen, in gut zwei Jahrensollen die Gymnasiasten vom alten indas neue WGG umziehen können.

Dennoch legte Landrat Löhner mitKämmerer Hans Ried und MargaretheTheil aus der Kämmerei gleich die ers-ten Änderungswünsche auf den Tisch.Denn die bislang von der Stadt favori-sierte Erschließung vom Kreisverkehran der Woffenbacher Straße aus seinur die zweitbeste Lösung.

Sinnvoller wäre es, den Verkehrüber eine zusätzliche Ausfahrt überden Volksfestplatz zu leiten. Dannkönnte, anstatt eine neue Straßebauen zu müssen, vom WGG aus einparkähnlicher Streifen bis zur Woffen-bacher Straße geführt und über eineArt „Shared Space“ bis an die Mittel-schule West angebunden werden.

Das würde auch zu einer Beruhi-gung der Verkehrssituation beitragen.Ähnliches gelte auch für eine Neu-gestaltung des Busparkplatzes an derFlorianstraße bei der IKK. Dafürhabe die Regierung der Oberpfalz

bereits Zuschüsse in Aussicht gestellt.Denn die Frage des Geldes dürfte beider weiteren Diskussion der Gremieneine wichtige Rolle spielen.

Schließlich, räumte Löhner unum-wunden ein, gebe es einen Stadtrats-beschluss, wonach der Landkreis dieKosten für die Zufahrt selbst tragenmüsse. Und der Kreistag seinerseitswill kein Geld für Maßnahmen aufstädtischem Grund in die Hand neh-men — und um einen solchen handeltes sich beim Volksfestplatz.

Dennoch sollte versucht werden,diese gegensätzlichen Auffassungenzu klären und unabhängig von Grund-stücksgrenzen die beste Lösung zu ver-wirklichen. Weitere Gespräche wur-den vereinbart. jd

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtou-ren: Gestern überbrachte OB ThomasThumann die Baugenehmigung für denWGG-Neubau. F.: Distler/Dennerlohr

Seit zwei Jahren ist Florian SchneiderSchülersprecher an der Wirtschafts-schule und an der Mittelschule West,zudem vertritt er den Landkreis. Der17-Jährige mit den fröhlichen blauenAugen und einer ruhigen, dennochbestimmten Art ist nicht nur bei denSchülern beliebt. Für sein besonderesEngagement erhielt er nun eine Ur-kunde von der Regierung. Auch dieSchullleiter und das Schulamt lobtenseine Vorgehensweise, mit Schülernund Lehrern zu kommunizieren.

Herr Schneider, als Schülerspre-cher muss man sich bestimmt oft mitLehrern anlegen, oder?

Florian Schneider: Eigentlich nicht.Ich komme mit allen gut klar und bingenerell ein Mensch, der seinen Mit-menschen freundlich und positivgestimmt gegenübertritt.

Haben Sie damit gerechnet, Schüler-sprecher zu werden?

Schneider: Nein. Viele Leute kannteich an der Wirtschaftssschule, weilich dort die zehnte Klasse besuche.Doch dass mich auch die Schüler derMittelschule West zu ihrem Sprechergewählt haben, freute mich beson-ders. Es macht Spaß und ich liebediese Aufgabe. Leider kann ich meinAmt nur noch bis Ende des Schul-jahres ausführen, da ab Pfingsten dieAbschlussprüfungen anstehen und ichdanach eine Ausbildung im IT–Bereich machen möchte.

Gab es einmal ein besonders kniff-liges Ereignis?

Schneider: Ein Mädchen kleidetesich gern etwas freizügiger und er-schien so auch zum Unterricht. EinerLehrerin passte das nicht und sie hatdie Schülerin mehrmals darauf ange-sprochen. Ich habe das mitbekommenund angefragt, ob es okay ist, wennich vermittle.

Was ist dabei herausgekommen?Schneider: Ich habe mit der Lehre-

rin gesprochen. Junge Leute ziehensich heute einfach gern so an.

Ist Mobbing ein Thema?Schneider: Leider ja. Erst letzte

Woche wurde ein Junge gemobbt. Ersollte einen Vortrag vor der Klasse hal-ten und ist dabei heimlich gefilmt wor-den. Ich versuche in solchen Fällen zuvermitteln und mit den Schülern zureden. Inter.: MELANIE KUNZE

Fairer Handel, der denGaumen verwöhnt: DerEine-Welt-Laden hateine neue Serie der Neu-markter Schokolade auf-gelegt.

NEUMARKT — Viel zuschade, um im Verpa-ckungsmüll zu landen:Die Künstlerin KarinAllar hat vier reizvolleStadtmotive für die neue„grüne“ Serie auf dieLeinwand gebracht.

Die Ansichten schmü-cken nun die Tafeln, dieConfiseur Peter Segerermit vier köstlichen Krea-tionen gefüllt hat: Voll-milch pur und mit Nou-gat, weiße Schokolademit Orangenkrokant undZartbitter mit Hasel-nuss. Zu bekommen: imEine-Welt-Laden undbei Segerer.

Bürgermeisterin RuthDorner sieht in derSchoko-Aktion ein „Bil-dungsprojekt“, um aufdie schlimme Situationvon Kinderarbeitern inAfrika aufmerksam zumachen. wdn

Das Phänomen ist bekannt:Wenn die deutsche Nationalmann-schaft das Trikot überstülpt undgegen Frankreich oder Spanienaufläuft, mutiert jeder Fußball-In-teressierte zum Fußball-Trainer.Gehen Sie mal ins Wirtshaus,wenn halb Deutschland für 90Minuten die Trainer-Lizenz fürsEM-Finale erwirbt. Da gehts ab.

Nicht anders ist es in der Kom-munalpolitik. Da gibt es, gernebeim Straßen- oder Bäder- oderTurnhallenbau, auf einmal soviele Oberbürgermeister, dass derRathaussaal nicht reicht.

Einer, der weiß, wie es geht,hält sich meist raus: Alt-OB Rom-stöck kommentiert selten öffent-lich; auch, wenn es ihn ab und anin den Fingern juckt. BeispielParkplatz-Situation: Drei Parkga-ragen hat er gebaut, trotzdemgeht seit Jahren das Geschrei, essind zu wenige, sagte er bei sei-nem Vortrag über den Wiederauf-bau. Neue gebaut habe nach ihmaber keiner. Er empfahl das Nahe-liegende:„Reißt halt die alte Feu-erwache ab, da ist Platz.“ wof

Florian Schneider Foto: Kunze

SENGENTHAL/BERLIN — DerSengenthaler Johann Bögl ist vonVerkehrsminister Peter Ramsauer indas Expertengremium zum Bau vonGroßprojekten berufen worden.

Die Kommission ist mit rund 35 Ex-perten aus der Praxis und Mitarbeiternaus Wirtschaft, Wissenschaft, öffent-licher Hand und Verbänden besetzt.Die Arbeit der Kommission ist über dieLegislaturperiode hinaus angelegt. Ins-gesamt sind sechs Sitzungen geplant.Die Reformkommission soll, so Rams-auers Vorstellung, den gesamten Bau-prozess auf den Prüfstand stellen — vonder ersten Projektidee bis zur Inbetrieb-nahme und Nutzung.

„Die deutsche Bauwirtschaft undIngenieurskunst genießen weltweit

einen sehr guten Ruf. Dennoch werfeneine Reihe öffentlicher Bauprojektemit erheblichen Kosten- und Termin-überschreitungen wie Stuttgart 21,Flughafen Berlin, ElbphilharmonieHamburg, aber auch private Bau-projekte die Frage auf, inwieweit esstrukturelle Defizite bei der Planungund Abwicklung von Großprojektengibt“, heißt es in einer Pressemit-teilung vom Ministerium.

„Die Bürger zweifeln zunehmenddie Fähigkeit von Politik und Wirt-schaft an, Großprojekte erfolgreichdurchzuführen. Auf diese Entwick-lung muss reagiert werden, um dasVertrauen zurückzugewinnen undGefahren für den guten internationa-len Ruf der deutschen Bauwirtschaftabzuwehren.“

Aufgabe der Reformkommissionund damit auch von Johann Bögl seies, volkswirtschaftlichen Schadenund Gefahren für die internationaleWettbewerbsfähigkeit der deutschenBauindustrie abzuwenden, heißt es ineiner Pressemitteilung.

Insbesondere für die öffentlicheHand als Bauherren kommt es aufeinen effektiven Mitteleinsatz, alsoeinen verantwortungsvollen Umgangmit Steuergeldern an. „Das Vertrauender Menschen in die öffentliche Handals Bauherr sowie die Akzeptanz vonGroßprojekten in der Bevölkerungmuss gestärkt werden“, so das Ministe-rium. Die durch die Kommissiongewonnenen Erkenntnisse kommensowohl dem öffentlichen, als auchdem privaten Sektor zugute. nn

Wir sindBürgermeister

Es kann losgehen: Baugenehmigung für WGGOB Thomas Thumann übergab Landrat Albert Löhner gestern die Unterlagen — Debatte um die Zufahrt

Johann Bögl gehört nun auch zum ExpertengremiumVon Verkehrsminister Ramsauer berufen — Überwachung der deutschen Bauwirtschaft — Großprojekte im Blick

NEUMARKT/AMBERG — Bundes-tagspräsident Professor Norbert Lam-mert besucht am Mittwoch, 17. Juli,den Wahlkreis Amberg-Sulzbach-Neumarkt.

Lammert nahm damit die Einla-dung seines Kollegen und Wahlkreis-abgeordneten Alois Karl (CSU) an.

Der ob seines trockenen Humorsbeliebte CDU-Politiker – er hat pro-tokollarisch nach dem Bundespräsi-denten und noch vor der Bundeskanz-lerin das zweithöchste Staatsamt inne– wird mehrere Stunden lang zu Gastsein und an mehreren Orten in beidenLandkreisen, die zu MdB Karls Wahl-kreis gehören, Station machen.

Programm in ArbeitEin genaues Besuchsprogramm für

den prominenten Besucher wird nunerstellt, abgestimmt und danach recht-zeitig bekannt gegeben.

Norbert Lammert ist der zwölftePräsident des Deutschen Bundestagesund bereits seit Oktober 2005, alsoseit Beginn der 16. Wahlperiode, imAmt.

Der CDU-Politiker wurde 1948 inBochum geboren und gehört demDeutschen Bundestag bereits seit1980 ohne Unterbrechung an. nn

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Ein offenes Ohr fürLehrer und Schüler

Nachgehakt

Bögl-Geschäftsführer Johann Bögl wur-de in die Kommission berufen. F.: privat

Norbert Lammertbesucht WahlkreisEinladung von MdB Alois Karlnach Neumarkt und Amberg

Lecker und toll verpackt: die neue Serie der Neumarkter Schokolade, die gestern mit prominen-ten Gästen im Eine-Welt-Laden vorgestellt worden ist. Foto: Günter Distler

Freitag, 19. April 2013 HNM / Seite 29N E U M A R K T S T A D T U N D L A N D